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Fanfiction

Auferstanden - nun wird alles gut! - Schlechte Nachrichten

von tatze031

@Harry+Ginny in love: Unser guter Sirius wird da sicherlich lebend raus kommen, zwar etwas angeschlagen aber töten könnte ich ihn niemals. :-))
Viel Spaß beim nächsten Kapitel.


-Schlechte Nachrichten-


-41-


Am nächsten Morgen, einem Samstag, wachte Lily ziemlich früh auf. Sie saß auf dem Sessel und ihr gegenüber schlief Remus. Er saß auf dem Sofa und mit dem Kopf lag er auf der Lehne. Die ganze Nacht hatte er hier verbracht und noch lange hatten die beiden geredet. Bis vor einigen Stunden beide etwas Schlaf finden wollten. Allerdings war Lily mehrere Male leise aufgestanden, nach nebenan gegangen um sicher zu gehen dass es James gut ging.
Der Trank von Severus zeigte zum Glück auch bald seine Wirkung, nach der letzten Phiole um vier Uhr morgens machte er schon einen deutlich kräftigeren Eindruck. Aber Lily wusste auch, dass er am Morgen auf keinen Fall zu dem Einsatz nachrücken konnte. Er sollte sich nur mal einen Tag etwas schonen und dieses Versprechen würde sie James noch abringen müssen. Sirius und der Rest der Truppe kamen sicherlich auch ohne ihn voran und verstünden es sicher.
Lily seufzte.

Sie entschied sich dazu erst mal eine heiße Dusche zu nehmen und vielleicht sah die Welt danach ja schon ganz anders aus.
Also stand sie auf. Ging leise, um Remus nicht unnötig zu wecken, zu ihrer Schlafzimmertür, drückte die Klinke herunter, sie schloss die Tür genau so vorsichtig wieder und machte sich auf in Richtung Bad.
Lily drehte am Warmwasserhahn der Dusche. Gleich darauf prasselte das heiße Wasser in die Duschwanne und nachdem Lily sich ausgezogen hatte, stieg sie unter die Dusche.
Schon immer liebte Lily es, wie das warme Wasser über ihren Körper floss und sie aufwärmte. Sie schloss die Augen und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht und durch die nassen Haare.

Nach dieser ausgiebigen Dusche nahm Lily sich ein Handtuch, band es sich um und ging zurück ins Schlafzimmer. Lächelnd vernahm sie das gleichmäßige Atmen und Schnarchen ihres Mannes. Auch wenn es ihr in so manchen Nächten auf die Nerven ging, jetzt war Lily froh es zu hören.
Als sie vor ihrem Schrank stand, blieb ihr mal wieder die Qual der Wahl, was sie anziehen sollte.
Lily beschloss nach einigem Überlegen, einen dunkelblauen Strickpullover mit Rollkragen und eine schwarze Jeans anzuziehen.
Nach dem das nun endlich erledigt war, stand sie vor dem Spiegel, trocknete ihre Haare mit einem lässigen Schlenker ihres Zauberstabes, band sie zusammen und ging dann wieder nach nebenan.

Als Lily die Schlafzimmertür schloss sah sie, dass Remus gerade aufwachte.
„Guten Morgen, hast du gut geschlafen?“, erkundigte sich Lily und setzte sich wieder.
Remus massierte sich mit einer Hand den Nacken und lächelte müde.
„Ja so einigermaßen, aber glaub mir, ich hab auch schon an weitaus ungemütlicheren Orten geschlafen. Da ist dieses Sofa gar nicht mal so schlecht“
„Hast du Hunger? Ich denke mal, dass James noch ´ne Weile schlafen wird, zwischenzeitlich könnten wir doch Frühstücken?“, schlug Lily vor.

„Ja gerne, ich geh mich nur mal schnell umziehen. So fühle ich mich ziemlich unwohl.“, sagte Remus gähnend.
„Gut, dann werd ich inzwischen alles für ein ausgiebiges Frühstück vorbereiten.“, erwiderte Lily als Remus aufstand und das Büro verließ. Lily brauchte aber nicht allzu lange. Wozu war sie denn eine Hexe. Mit ein paar gekonnten Schlenkern ihres Zauberstabs war der Couchtisch reich gedeckt, mit allem was das Herz für ein ordentliches Frühstück begehrte.
Sogar frische Brötchen, Croissants, eine Kanne Kaffee und Tee.
Lily setzte sich schon mal in den Sessel und schenkte sich eine Tasse Tee ein.
In solchen ruhigen Momenten vergaß sie manchmal welche Steine ihrer Familie bereits in den Weg geworden wurden.
Zuerst konnten Lily und James den Großteil der Kindheit ihres Sohnes nicht miterleben, dann dieser Unfall, was würde noch geschehen bis sie alle ein friedvolles Leben führen konnten?
Lily nippte kurz an ihrer Tasse und sah dann Abwesend aus dem Fenster.
Draußen fielen bereits die ersten Schneeflocken.
Ein schwaches Lächeln stahl sich über Lilys Lippen. Früher liebte sie den Winter immer am meisten, doch zur Zeit war es nicht mehr so. Es gab nämlich eine Sache auf die sich Lily seit an dem Tag, an dem sie und James wieder ins Leben zurück kehrten am meisten gefreut hatte und sie wurde an dem Tag von Harrys Unfall jäh zerstört und zwar: das erste gemeinsam Weihnachtsfest mit ihrem Sohn. Nur in seinem jetzigen Zustand würde es nicht dieses besinnliche Fest werden, dass Lily im Sinn gehabt hatte.

Es klopfte ganz plötzlich an der Tür. Lily ging hin und als sie öffnete standen dort Hermine, Ron, Ginny und Harry.
Vielleicht täuschte sich Lily da nur, aber letzterer sah nicht so aus als wäre er gerne hier.
„Guten Morgen, stören wir ?“, fragte Hermine gewohnt höflich.
„Nein, gar nicht. Kommt rein“, Lily ging zur Seite und die Vier betraten das Büro der Professorin.
„Wenn ihr möchtet, könnt ihr mit mir und Remus frühstücken. Er müsste gleich wieder da sein.“, sagte Lily, während sie Harry immer mit besorgter Mine musterte.
„Auf jeden Fall. Ich verhungere gleich.“ Ron setzte sich ohne weitere Worte an den Tisch und sah die anderen auffordernd an, sich doch nun auch endlich zu setzen.
Während Hermine über das Verhalten ihres Freundes nur empört drein schauen konnte, lachten Ginny und Lily herzhaft. Ginny kannte den Heißhunger ihres Bruders schon und Lily war durch James und dessen bessere Hälfte, Sirius, auch daran gewöhnt.

„Kannst du nicht mal versuchen, dich etwas anständiger zu benehmen?“, wollte Hermine von Ron wissen.
Er schüttelte nur den Kopf.
Wieder öffnete sich die Bürotür und Remus kam rein.
Überrascht besah er sich das Szenario. „Da verschwindet man nur mal für ein paar Minuten und schon hat man hier ein volles Haus.“, sagte er scherzhaft.
Endlich setzten sich alle und genossen das Frühstück. Naja fast alle, Harry fühlte sich hier noch immer etwas fehl am Platz. Er mochte seine Freunde zwar und auch seine Mutter und Professor Lupin waren im sympathisch, jedoch schwirrte ihm ständig durch den Kopf wie Ron Draco beschimpft hatte. Wie konnte jemand wie Ron in einem Augenblick echt nett und witzig sein und im nächsten dann jemanden ohne irgend einen Grund Beleidigen?

Während der ganzen Zeit schaute Ginny immer mal wieder rüber zu Harry, er saß ihr schräg gegenüber.
In den letzten Tagen und Wochen war es zu keiner Annäherung irgendeiner Art zwischen ihr und Harry gekommen. Hermine riet ihr, so schwer es auch war, noch abzuwarten denn es wäre bestimmt falsch Harry zu bedrängen.
Doch Ginny erging es in diesen Tagen genauso wie damals als sie noch für Harry schwärmte und er in ihr nur Rons kleine Schwester sah.
Es versetzte ihr immer wieder einen schmerzlichen Stich mitten ins Herz wenn Harry sie ansah und Ginny in seinen Augen genau erkannte, dass darin nicht diese Wärme und Liebe lag, sondern etwas gänzlich Neutrales oder Fremdes.

Lily erzählte den Kindern, nachdem Hermine sie nach dem Grund für Sirius plötzlichen Besuch fragte, von dem Medaillon und dem Zwischenfall mit diesem Trank in der Höhle aufgrund dessen James noch hier war während Sirius zu einem Einsatz gerufen wurde.
„Aber wo kann der echte Horkrux denn jetzt sein?“, fragte Hermine und sah sich das gefälschte Medaillon an, welches Lily aus einer Schublade ihres Schreibtisches geholt hatte.
„Wir wissen es nicht, aber die Tatsache, dass Sirius´ Bruder ihn an sich genommen hat, ist schon mal ein Hinweis, auch wenn er nur sehr vage ist. Da Sirius und auch Severus gestern Abend ja schnell wieder weg mussten und es James nicht so gut ging, wollten wir alles weitere erst heute im Laufe des Tages besprechen.“
„Snape ist auch weg?“, Ron schluckte einen großen Bissen Toast runter. Er und Hermine sahen Lily verwundert an.
„Professor Snape, Ron. Aber ja, wir wissen nur nicht genau warum Voldemort ihn gerufen hat. Er wird jedoch sicher Informationen haben wollen.“, Lily umfasste ihre Tasse und starrte auf die bernsteinfarbene Oberfläche des dampfenden Tees.
Hermine warf ihrem Freund und Ginny einen nervösen Blick zu. Sie konnten noch nicht ganz verstehen, wieso Lily Snape genau so sehr zu vertrauen schien wie Dumbledore es tat. Hermine überlegte sich, wie sie diese Bedenken vorsichtig anschneiden konnte.
„Entschuldige, aber seid ihr euch denn sicher, dass er auf unserer Seite steht? Besteht nicht die Möglichkeit, dass er doch immer noch naja ein...“

„Dass er noch ein Todesser sein könnte, meinst du?“, erkannte Lily sofort.
Hermine nickte kurz.
„Severus ist, auch wenn ihr es mir nicht glaubt, viel mehr als nur dieser etwas strenge Lehrer, denn ihr hier kennt. Zugegeben, ja er war mal ein Todesser, aber das ist längst vorbei und seit mehr als 16 Jahren hat er diesem Teil seines Lebens abgeschworen.“
Das ganze ging an Harry nur so vorbei, er überlegte sich wie lange er hier noch bleiben müsse, denn er wollte sich eigentlich noch mit Draco treffen.
Doch als Harry den Gemeinschaftsraum hatte verlassen wollen, hielten Hermine und die anderen ihn auf mit dem Vorschlag doch mal bei seiner Mum vorbei zu schauen.
An jedem anderen Tag wäre er ja auch besser gelaunt, nur ging es Harry nicht aus dem Sinn, wie intolerant Ron und die anderen den Slytherins gegenüber waren. Na gut, einige von denen waren nicht wirklich nett, das hieß aber nicht, dass jeder so war.

Während Ron sich über die anhäufenden Hausaufgaben beschwerte und Hermine sich mit Remus über ihre neuesten Bemühungen bezüglich B.ELFE.R unterhielt, überlegte Lily, ob es vielleicht gerade ein guter Zeitpunkt wäre, Harrys Gedächtnis mit ein paar Geschichten oder ähnlichem auf die Sprünge zu helfen. Denn in den letzten Wochen hatten sich alle soweit es ging zurück gehalten um Harry einfach noch etwas Zeit zu geben, sie hofften natürlich alle, dass er sich so schnell es ging wieder an die Leute um sich herum und sein Leben vor dem Unfall zu erinnern. Mit jedem Tag schwand diese Hoffnung jedoch. Harry schaffte es zwar sich schnell in das Leben hier auf Hogwarts einzufügen und gewöhnte sich, nach einem ersten Schrecken, auch an die Tatsache ein Zauberer zu sein. Es machte aber nicht den Eindruck, als würde ihm auch nur das kleinste bisschen wieder einfallen.

„Ich musste gerade an den Abend, zwei Wochen bevor die Schule losging, denken. Als wir im Garten hinterm Haus gegrillt haben.“, sagte Lily und nippte an ihrer Tasse.
Remus und die Kinder verstanden sofort, worauf sie hinaus wollte und Hermine stieg gleich drauf ein. „Ah ja, Sirius und James haben sich doch, als es so langsam dunkel wurde, verwandelt und sich durch den Garten gejagt“
„Ja, das war echt toll, besonders als Fred und George einige ihrer extra lang haltenden Feuerwerkskörper gezündet haben.“, erinnerte sich Ron und biss beherzt von seinem Toast ab.

Na toll, dachte Harry sich. Jetzt ging es also los. Er hatte gehofft, seine Mutter und die anderen würde sich noch ein paar Tage länger zurück halten können. Tja, falsch gedacht.
„Das weckt doch sicher etwas in dir, oder, Harry?“, kam es von Remus.
Harry starrte auf den Tisch und hob dann seinen Kopf, er sah sie alle reihum an.
„Nein“, sagte Harry wahrheitsgemäß und sehnte sich nur danach, dass man hier endlich auf etwas anderen zu sprechen kommen würde.
„Alter, das kann doch nicht dein Ernst sein. Nicht mal ein kleines bisschen?“, wollte Ron ganz baff, wissen.
„Ron!“, Ginny stieß ihren Bruder mit dem Ellenbogen in die Seite.
„Wir wollten es doch langsam angehen?“, flüsterte Hermine, auf der anderen Seite ihrem Freund zu.

Als Harry das hörte, schüttelte er verärgert den Kopf. Er hätte es sich auch gleich denken können, dass diese nette kleine Idee seiner angeblichen Freunde, hier zu Frühstücken, nicht ohne Hintergedanken ablaufen sollte.
„Ich wusste es doch! Könnt ihr mich nicht alle einfach in Ruhe lassen?“, entfuhr es Harry ziemlich geladen.
In ihm kochte so einiges hoch, er war enttäuscht, aber vor allem wütend.
Keiner von ihnen konnte Harry in dieser Situation einfach so akzeptieren wie er war. Nein, sie alle wollten nur eins: dass er sich ja schnellst möglich an alles erinnerte.
Auf einer Seite konnte er ja nachvollziehen, dass es für jeden hier nicht einfach war, doch er selbst hatte doch am meisten damit zu kämpfen!
„Wir wollten dir doch nur...“
„Helfen? Wenn ihr mir wirklich helfen wollte, dann lasst mich in Frieden. Keiner von euch hat doch ne Ahnung davon wie es ist wenn die Leute um einen herum über dutzend Sachen reden die man selbst vergessen hat. Das ist ein verdammt beschissenes Gefühl!“, unterbrach Harry seine Mutter.
Diese Entschuldigungen und Ausreden konnte er einfach nicht mehr hören.
Er sprang vom Sofa auf und ging zur Tür.
„Harry warte doch.“, Remus war ebenfalls aufgestanden und stand hinter ihm. „Ach und worauf“, Harry klang jetzt etwas frustriert.
Lily sah in den Augen ihres Sohnes deutlich, dass sie zu weit gegangen waren und es zu früh war.
„Ich wäre jetzt wirklich lieber allein!“, Es war keinesfalls eine Frage sondern eine klare Ansage. Harry wollte auf keinen Fall, dass ihm einer von denen jetzt nachging.

Harry öffnete die Tür.
„Harry, es tut mir leid“, sagte Lily betrübt. Doch er blickte nicht zurück, sondern ging einfach.
Lily, unfähig gerade auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, saß im Sessel. Remus lehnte sich gegen die Wand wirkte etwas verzweifelt.
„Ron, wir sollten uns so langsam mal an die Hausaufgaben machen. Du hast dich doch beschwert übers Wochenende keine Zeit für Training zu haben, wenn wir uns jetzt an die Arbeit machen, sind wir viel früher fertig“, Hermine erkannte sofort, dass es sicherlich das Beste wäre, die Erwachsenen erst mal allein zu lassen. Die Stimmung war so oder so am Boden und mit Hausaufgaben lenkte sich Hermine immer am besten ab.
„Hat das nicht noch Zeit?“, Ron nahm sich ein drittes Brötchen und sah seine Freundin fragend an.

Mensch, manchmal konnte Ron wirklich schwer von Begriff sein, dachte Hermine und seufzte.
Sie stieß ihn in die Seite und deutete dezent rüber zu Lily und Remus, dann sagte sich nochmal mit Nachdruck: „Nein, das sollten wir jetzt erledigen, findest du nicht?“
Endlich verstand Ron was gemeint war.
„Ach ja, da hast du mal wieder Recht.“, sagte Ron langsam.
Hermine, Ron und Ginny standen auf.
Lily lächelte und nickte.
„Das ist wirklich rücksichtsvoll von euch, danke.“
Die drei verabschiedeten sich noch schnell von den Erwachsenen und dann gingen sie auch schon.

Unterdessen lief Harry die Korridore entlang.
Am Abend zuvor hatte er mit Draco, als sie sich allein in einem Gang trafen, ausgemacht sich am nächsten Morgen hinter den Gewächshäusern zu treffen. Am Wochenende war da nämlich nie eine Klasse, deshalb war es ein sicherer Platz damit niemand etwas mitbekam.
Er ging die große Treppe zur Eingangshalle hinab und dann durch das Eingangsportal hinaus.
Harry lief über das Gelände und als er einmal Hagrid traf, wimmelte er ihn so schnell es ging ab. Der Halbriese war zwar ganz in Ordnung, aber Harry hatte jetzt überhaupt keine Lust sich mit ihm zu unterhalten.
An den Gewächshäusern angekommen wartete er noch einige Minuten und so langsam wurde ihm ziemlich kalt. Es war eine echt dämliche Idee ohne einen Winterumhang oder eine Jacke raus zu gehen. Das wurde Harry jetzt klar. Dann endlich sah er in der Ferne, wie Draco den Hügel hinunter kam.

„Da bist du ja endlich“, sagte Harry ungehalten und rieb sich die Hände um sich etwas aufzuwärmen, als Draco sich gegen die Wand eines Gewächshauses lehnte.
„Was ist denn mit dir los?“, wollte Draco wissen. Harry schnaubte noch immer gekränkt und berichtete Draco was im Büro seiner Mutter passiert war.
Immer noch fühlte Harry sich total überrumpelt und war sauer. Direkt nach seinem Unfall noch, hatte er allen gesagt, sie sollen ihn auf keinen Fall mit irgendwelchen Storys dazu bringen wollen, sich wieder zu erinnern. Und erst recht nicht so unvorbereitet wie gerade eben.
Aber hielten sie sich dran? Nein, sie mussten ihm ja unbedingt vor Augen führen was für ein Leben er vor dem Unfall geführt hatte.
„Ich will ja nicht sagen; ich hab dir ja gesagt, aber...ja doch, vor sowas in der Art hab ich dich gewarnt.“, sagte Draco.
„Du hast ja Recht. Ich bin einfach nur sauer und wütend, vielleicht nicht wirklich auf meine Eltern, Ron, Hermine und die anderen, sondern auf die ganze Situation.“, sagte Harry niedergeschlagen.

„So ´ne Amnesie kann halt auch eine Weile dauern. Du solltest nicht zu viel erwarten. Aber das wird sicher alles irgendwann wieder zurückkommen, ist nur ne Frage der Zeit“, sagte Draco und Harry wusste diesen Versuch ihn aufzumuntern zu schätzen, nur half es im Augenblick nicht ganz weiter.
„Ich bin nur heilfroh, dass du nicht so bist. Es tut echt gut auch einen Freund zu haben, der einen nicht nur auf irgendwelche Sachen beschränkt, die vor dem Unfall passiert sind. Danke, dass du nicht so einen Druck machst.“, sagte Harry.
Er war wirklich erleichtert in Draco jemanden zu haben, der ihm alle Zeit gab die Harry ja auch brauchte. Draco lag nicht ganz falsch, so etwas wie ein Gedächtnisverlust löste sich nicht von einem Tag zum anderen auf.
Da es doch zu kalt war um noch lange hier draußen zu stehen gingen die beiden eine halbe Stunde später getrennt wieder hoch zum Schloss.
„Sonst schöpfen diese Hohlköpfe, Crabbe und Goyle noch Verdacht. Sie sind zwar nicht wirklich die hellsten aber ihre Väter sind beide Todesser und da sollte ich vorsichtig sein.“, sagte Draco und Harry nickte zitternd. Ihm klapperten schon die Zähne und er freut sich auf das wärmende Feuer im Kamin des Gemeinschaftsraums.

Nur war es höchstwahrscheinlich so, dass auch Hermine, Ron und Ginny dort waren.
Wohl oder übel würde Harry sich damit auseinandersetzen müssen und ihnen sagen, wie sehr es ihm gegen den Strich ging, über solche Sachen zu reden. Und er hoffte, sie würden ihn vorerst in Ruhe damit lassen, denn ansonsten, wenn sie nicht das kleinste Wörtchen über seinen Unfall oder etwas was damit zusammenhing, redeten, fand er sie alle echt in Ordnung.
Nur wünschte er sich, dass Hermine und der Rest der Gryffindors irgendwann einsehen würden, wie sehr sie sich in einigen der Slytherins täuschten.

Oben im Schloss hatte sich Lily inzwischen etwas beruhigt. Remus stand am Fenster und sah hinaus, in der Stille hing jeder der Beiden, seinen eigenen Gedanken nach. Remus hatte sich nämlich etwas vorgenommen, dass er schon seit Wochen mit sich herum trug demnächst in die Tat umzusetzen. Durch Harrys Unfall, hatte er es völlig vergessen. Und ein wenig war da auch immer noch die Angst, vor Doras Antwort.
In der untersten Schublade seines Schreibtischs lag schon lange eine Schatulle, mit dunkelrotem Samt ausgekleidet, in welcher der ehemalige Verlobungsring seiner Mutter steckt. Remus hatte ihn zwei Tage nachdem er und Dora ein Paar wurden in der Winkelgasse etwas aufpolieren lassen. Er sollte für eine so wundervolle Frau wie Dora einfach perfekt sein.

Remus drehte sich wieder um, hier und jetzt waren aber erst mal andere Dinge vorrangig. Für den Antrag musste ja auch noch der richtige Zeitpunkt gewählt werden.
„Geht´s wieder?“, Remus kam auf Lily zu und legte eine Hand auf ihre Schulter.
Lily nickte.
„Mmh ja, ich wollte wohl zu viel auf einmal. Ich hätte Harry nicht so damit konfrontieren sollen“, gab Lily zu.
„Deine Gründe dafür sind aber verständlich, wir wollen alle, dass er bald wieder völlig der Alte ist. So was braucht aber, so schwer es auch sein mag, seine Zeit. Gib sie ihm und wenn er sich nicht mehr so bedrängt fühlt wird Harry auch sicherlich von allein mal auf einen von uns zukommen.“, sagte Remus aufmunternd.
Lily wendete ihren Blick vom Boden ab, sah zu Remus und lächelte.
Sie war überglücklich in ihm einen so guten Freund zu haben, der sie immer wenn es nötig war aufbaute.

Hinter ihnen wurde zur gleichen Zeit die Schlafzimmertür geöffnet und James kam, nur mit seiner Pyjamahose bekleidet, heraus.
Er streckte sich und sagte nach einem Gähnen: „Man, hab ich ´nen Hunger!“
Als James die betrübte Stimmung bemerkte und Remus ihn bedrückt ansah, wurde er stutzig.
Lily stand auf und ging zu ihrem Mann und umarmte ihn, danach begrüßte sie ihn mit einem innigen Kuss.
„Es ist alles in Ordnung, James.“, sagte Lily, nachdem sie sich voneinander lösten.
„Eben waren nur Harry, Ron, Hermine und Ginny hier. Und er hat sich wohl etwas überfahren gefühlt, als wir ihn mit einer kleinen Story etwas ablenken wollten.“, erklärte Remus.
James strich seiner Frau über die Wange.
„Wir kennen ihn doch mittlerweile und auch wenn ich das jetzt nicht gerne zugebe: Harry ist manchmal genauso stur wie ich es in seinem Alter war. Da muss man einfach etwas locker lassen. Das wird schon.“, sagte James zuversichtlich. Lily schmiegte sich an ihren Mann, doch als sich über ihrer Schulter hinweg, James´ und Remus´ Blicke trafen, sah Letzterer, dass er gerade nur seiner Frau zuliebe zu so optimistisch war. James schaute sehr besorgt aus. Doch als Lily sich von ihm löste lächelte er sie wieder an.

„Lily! James!“, ertönte hinter ihnen, aus dem Kamin und zwar die raue Stimme von Kingsley Shacklebolt.
Darin war Kingsleys Kopf zu sehen, der Auror sah aber alles andere als gelassen aus. Er hatte tiefe Augenringe und wirkte übermüdet.
James ging zum Kamin und kniete sich davor, hinter ihm standen Remus und Lily.
„Gibt´s Probleme?“, wollte James sofort wissen.
„Ja allerdings, ich weiß ja noch nicht ob ihr es weißt, aber es gab letzte Nacht einen Angriff“
„Doch, Lily hat mir schon davon erzählt. Wie läuft es bei euch?“, erkundigte sich James.
„Generell ganz gut, wir konnten sogar fünf von denen verhaften, nur waren in Folge des Kampfes einige Häuser sehr einsturzgefährdet und in einem hörten wir gegen sechs Uhr in der Frühe noch Rufe eines kleinen Mädchens. Sirius ist sofort da rein um sie raus zu holen, aber kurz nachdem er das Haus betrat...hörten wir nur noch ein Krachen und ein Teil des Erdgeschosses brach in sich zusammen,-“

„Warte mal, willst du uns sagen dass Sirius...er ist...“, doch James brach mitten im Satz ab.
Keiner der drei wollte sich vorstellen, Sirius könnte etwas Schwerwiegendes zugestoßen sein.
Lily legte ihre Hände auf James Schulter und versuchte ihm beizustehen.
„Nein“, kam es sofort von Kingsley.
Alle atmeten erleichtert auf.
„Nein, er lebt, aber er wurde trotzdem sehr schwer verletzt und ist augenblicklich im St. Mungo. Ich weiß aber noch nichts Genaueres, bin selbst eben erst wieder im Büro angekommen und hier ist zur Zeit die Hölle los. Ich wollte euch nur schnell Bescheid geben, damit ihr sofort im Mungos vorbeischauen könnt. Ich muss jetzt auch wirklich wieder weg.“
Nachdem sie erfuhren, dass Sirius noch lebt, war James erster Gedanke: Na Gott sei Dank, dann kann alles Weitere auch nicht mehr so schlimm sein.
Doch als er hörte, Sirius sei schwerer verletzt, kam in ihm trotzdem große Angst hoch.

„Danke King, wie viele Verletzte gibt es denn noch?“, fragte James als er sich wieder gesammelt hatte.
„Unzählige, leider auch einige Tote. Wir sind noch immer dabei alle Opfer dieses brutalen Aktes zu bergen.“, antwortete Shacklebolt.
„Ach und Sirius hat mir schon von dem kleinen Zwischenfall erzählt, James. Du wirst dich erst wieder in drei Tagen hier blicken lassen, okay. Komm erst mal wieder zu Kräften und kümmere dich mal um Sirius. Er hat vielen in dieser Nacht das Leben gerettet. Meldet euch auch mal wenn ihr Genaueres über seinen Zustand wisst, okay?“
James nickte. Er wusste, dass er seinem Chef nicht widersprechen konnte, das war sinnlos.
Auch wenn es ihm immer noch schwer fiel bei der momentanen Situation einfach so frei zu haben.

„Ich zieh mir nur noch schnell was, dann können wir los.“, sagte James als er zügig ins Schlafzimmer verschwand.
Nur wenige Minuten später kam er auch schon wieder und nacheinander flohten sie über den Kamin ins St. Mungo.
Jeder von ihnen machte sich jetzt große Sorgen und sie erwarteten das Schlimmste. Sirius war aber zäh und den würde so schnell nichts umhauen, war das Letzte was James durch den Kopf ging bevor er eine Handvoll Flohpulver auf dem Kaminboden warf, smaragdgrüne Flammen entfachten und er dann deutlich „St. Mungos“ sagte.


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