von Fletcher
Draco blickte sich um. Überall tobte der Kampf. Er sah wie Leute fielen – Todesser, sowie Zauberer und Hexen der anderen Seite. Der Seite des Lichts. Sie kämpften für das Richtige. Draco wusste es. Jahre lang hatte er davor seine Augen verschlossen. Hatte sich eingeredet, dass es richtig war dass er ein Todesser werden würde. Und nun war es soweit. Er war einer von ihnen, kämpfte in der Schlacht für den Dunklen Lord. Aber nun, als er sich mit ansehen musste wie Leute die er kannte, Lehrer und Klassenkameraden, starben, erkannte er, dass sein gesamtes Leben aus einer Lüge bestand. Aus einer großen Lüge, die ihm von Geburt an eingetrichtert wurde.
Flashback
„Stupor!“, schrie Draco und ein roter Strahl trat aus seinem Zauberstarb hervor. Die Figur am anderen Ende des Raumes wurde durch die Luft geschleudert und schlug mit einem Scheppern auf den Boden auf. Dracos Atmung beruhigte sich wieder, er drehte sich um und sah in das leicht wütende Gesicht seines Vaters.
„Draco, wie oft soll ich es dir noch sagen? Nimm nicht solch einfache Zauber wie Stupor!“, empörte er sich. Draco nickte langsam.
Der neue Hauself der Malfoys reparierte die Figur schnell und sorgte nach einem Fingerschippen seitens Lucius dafür, dass diese wieder lebendig wurde.
„Crucio!“, rief der erwachsene Zauberer ohne zu zögern. Menschliche Schreie hallten durch den Raum und Draco zuckte leicht zusammen, obwohl er wusste, dass es nur die Schreie einer verzauberten Figur waren. Nachdem es vorbei war, drehte sein Vater sich wieder um.
„Merk dir eines Draco: Aus großer Kraft folgt auch große Verantwortung!“, schnarrte er und ging.
Flashback Ende
Erst als ein Schrei Draco aus seinen Gedanken riss, nahm er seine Umgebung wieder wahr. Sie waren immer noch im Krieg. Schnell sprang er außer Reichweite eines Zauberers, der sich ihm beträchtlich schnell genährt hatte. Draco duckte sich hinter den nächstbesten Trümmerhaufen und wartete bis der Mann vorbei lief. Er wollte nicht noch mehr Zauberer verletzten, egal von welcher Seite.
Und dann sah er es. Sah den Zauberstarb, der auf Grangers Rücken gerichtet war. Die Hexe duellierte sich mit einem anderen Todesser, aber das schien dem Mann nichts auszumachen. Feigling, schoss es Draco durch den Kopf. Er selbst war auch einer. Ein Feigling. War es schon immer. Dies sollte der Moment seien, indem sich das änderte.
Draco richtete sich wieder auf, kam hinter den Trümmern hervor und lief auf die kleine Gruppe zu. Beim Näherkommen erkannte er den Todesser, der in Grangers Rücken stand. Sein Vater. Lucius Malfoy. Kurz blieb Draco stehen, schloss die Augen. Und rannte wieder los.
„Avada Kedavra!“, hörte er seinen Vater schreien. Draco sah, wie der Zauber auf Granger zuschoss, wie sie sich erschrocken umdrehte, aber nicht mehr in der Lage war auszuweichen. Dann war er nah genug dran und sprang. Er merkte, wie er Granger unter sich begrub und hörte den Zauber in einen Trümmerhaufen einschlagen. Das alles war ihm wie mehrere Minuten vorgekommen, wobei es nicht mal zehn Sekunden gedauert hatte.
„Draco?“ Das war Lucius. Draco rappelte sich auf, drehte sich um und richtete seinen Zauberstab auf den Erwachsenen.
„Was machst du da?“, fragte sein Vater vollkommen bestürzt.
„Mich erinnern“, antwortete der. „Stupor!“ Der Todesser wurde durch die Luft geschleudert und verlor beim Aufprall auf den Boden das Bewusstsein.
Durch Dracos Kopf jagte immer wieder ein Gedanke: Aus großer Kraft folgt auch große Verantwortung! Scheinbar einer der wenigen Sätze seines Vaters, der keine Lüge gewesen war.
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