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Fanfiction

Der Flug des Phönix - Schrecken der Vergangenheit

von Bittersweet

Der Phönix des Lebens schritt unerkannt zwischen den Zelten hindurch.
Ein langer schwarzer Umhang verhüllte ihre Gestalt und ihr Gesicht.
Nur das Leuchten ihrer grünen Augen konnte man schwach erkennen.
Sie beobachtete wie Lucius aus dem Zelt stürmte, er hatte falsche Fährte gewittert.
Zufrieden lächelte sie.
Sein blondes Haar verschwand in der Dunkelheit.
Sie sah in das offene Zelt hinein.
Die Feiernden drängten sich dicht aneinander.
Eine brünette Frau saß etwas abseits.
Melanie Deveraux.
Sie hatte auch dieses Gesicht nicht vergessen, doch um sie ging es dem Phönix jetzt nicht.
Ihr Begehren stand am anderen Ende des Zeltes.
Sie konnte sie nun sehen.
Eine schöne, schlanke Gestalt war aus dem Kind von damals geworden.
Blonde Locken zierten das Gesicht aus dem zwei blau-grüne Augen lustig heraus funkelten.
Doch besonders groß war sie ja nicht, die einzige Tochter des Mannes der sie zur Gefangenschaft verdonnert hatte.
Doch in diesem Zelt waren zu viele Menschen.
Zu viele von denen sie gesehen werden konnte.

Lucius lief den steilen Bergabhang hinauf.
Fast mühelos fand er die Lichtung auf der Draco hätte stehen sollen, doch er sah ihn nicht.
Lucius wagte sich nun ganz auf die Lichtung, doch sein Sohn war nirgends zu sehen.
Er schaute sich suchend um, doch weder eine Spur von ihr noch von Draco.
„Vielleicht sollte ich doch nicht so viel auf meine Träume geben“ dachte er sich und schloss die Augen.
Da durchzuckte es ihn und er wusste diesmal täuschte er sich nicht.
Er sah das Zelt und er sah Mary, doch vor allem sah er sie im Eingang stehen.
Lauernd beäugte sie seine Tochter.
Kaum hatte die Vision geendet lief er los als wäre eine Meute wilder Drachen hinter ihm her.
Noch eine Tochter würde sie ihm nicht nehmen.

Mary blickte einmal nach rechts, dann nach links.
„Nein, er scheint nicht da zu sein“
Beruhigt zog sie einmal an Tonys Zigarette, dann warf sie einen Kurzen hinter her.
„Ätzend wenn dein Vater dauernd um dich rum schwirrt, Püppchen“ kommentierte Tony.
„Dass ich heimlich trinken und rauchen muss, stört mich nicht, nur das flirten ist verdammt schwer wenn dich keiner dabei bemerken darf!“
Sie rollte die Augen, dann vernahm sie etwas.
Die Geräuschkulisse um sie herum wurde leiser.
Tonys dunkle Bassstimme drang nur noch gedämpft zu ihr.
Hatte sie eine Vision? Nein, sie sah rein gar nichts.
Dafür vernahm sie ganz deutlich eine Melodie die jemand summte.
(http://www.youtube.com/watch?v=8t9tzCUZuWQ)
Vor ihren Augen flimmerte es.
Sie sah ein Labyrinth vor ihren Augen.
Ihr wurde schlecht und schwindlig.
Ein steinerner Sarkophag auf dem eine schlafende Frau abgebildet war flimmerte schwach in ihrem Gedächtnis auf.
Die Melodie war dramatisch laut geworden, dann endete alles.
Tony hatte Marys augenscheinlichen Schwächeanfall bemerkt.
„Geht es dir gut Püppchen?“
„Ja, ich denke schon“ sie nahm einen Schluck Bier.
Das war doch keine Vision die sie gehabt hatte?
Da hatte sich jemand in ihren Kopf eingeklinkt.
Doch es war kein Zauberer gewesen.
Mary kannte den unterschied.
Zauberer schlichen sich langsam in das Unterbewusstsein ein.
Sie wollten nicht bemerkt werden bei ihren Manipulationen.
Das hier hatte sich angefühlt, als hätte sie jemand wie eine Puppe gegriffen und ihr gewaltsam die Erinnerung vor Augen geführt.
Jemand für den Macht in einem ganz anderem Größenverhältnis stand.
Mary hörte die Melodie wieder.
Doch nicht in ihrem Kopf.
Sie kam von draußen.
Jemand summte sie.
„Tony ich glaub mir wird von der Luft hier drin etwas schlecht. Leih mir mal ne Kippe ich geh kurz raus“

Der Weg vor ihm verschwand vor seinen Augen.
Er sah Mary aus dem Zelt gehen.
Sie zündete sich eine Zigarette an.
Irgendetwas schien sie mitgenommen zu haben.
Unbemerkt öffnete der Phönix hinter ihr die Augen und Lucius sah nur noch grün.
Dann fiel er über eine Wurzel, die er aufgrund der Vision nicht gesehen hatte.
Schreißdreck, fluchte er innerlich.
Er rannte weiter.
Er war schon zwischen den ersten Zelten.
Durchhalten Mary sagte er sich.

Mary nahm einen tiefen Zug an ihrer Zigarette.
Was war das denn gewesen?
Die Melodie war verstummt kaum das Mary das Zelt verlassen hatte.
„Du bist Malfoys Tochter, nicht wahr?“ die dunkle Stimme ließ sie herum fahren.
An der Wand des Zelts stand eine in schwarz gehüllte Frau.
„Und sie? Der Schrecken der die Nacht durchstreift?“ ihr war jetzt wirklich nicht nach dummen Fragen und Vermutungen zumute.
„Entschuldige, wenn ich mich nicht vorstelle. Mein Name wird dich sowieso nicht interessieren“
„Da haben sie vermutlich Recht“ Mary nahm einen weiteren Zug, während die Frau auf sie zu schritt.
„Das ist aber ungesund“ sie zeigte auf die Zigarette.
„Spielen sie jetzt Mutter?“ und demonstrativ nahm sie noch einen.
Jetzt konnte sie das Gesicht der Frau sehen.
Die war ja kaum älter als Mary selbst.
Bronzefarbene Haut, rote Lippen und fast schon giftgrüne Augen, die einen schönen Kontrast zu dem sonst so dunklen Erscheinungsbild bildeten.
„Du bist so bildschön geworden. Wirklich schade dass…“
Der Satz verlor sich, als Lucius Malfoy plötzlich bei ihnen auftauchte und Mary von ihr wegzog.
Schützend stellte er sich vor seine Tochter.
Mary verkannte die Situation im ersten Moment, sie dachte ihr Vater wäre so außer sich, weil er sie beim rauchen erwischt hatte.
„Mann, Dad! Es war nur eine Kippe! Reg dich ab!“
Dann bemerkte sie das Abschätzen zwischen den beiden verfeindeten Partien.
Selbstgefällig lächelnd sah die Frau ihren Vater an.
Mary wechselte mit ihrem Blick zwischen den beiden hin und her, dann schließlich rollte sie genervt mit den Augen.
„Noch ne alte Schulfreundin was?“
Die Frau lächelte ihr zu.
„Nein so würde ich uns nicht bezeichnen!“
„Wie auch immer, ich geh wieder rein“
Mary beachtete die Frau nicht weiter und wandte sich an ihren Vater.
„Vergiss Mel nicht. Die sitzt noch da“
Mit diesem Worten verließ sie die zwei.

Lucius ließ die Frau vor ihm keine Sekunde aus den Augen.
Während sie sich nur die Kapuze tiefer ins Gesicht zog und Mary hinter her sah.
„Ihre Schönheit raubt einem wirklich den Atem“
Ihm fiel das Atmen wirklich schwer.
Er konnte nicht glauben, dass sie vor ihm stand.
Sie war ihm hunderte Male in seinen Träumen erschienen.
Hatte ihm unbeschreiblich viele schlaflose Nächte beschert.
Doch dies war alles nichts im Vergleich zu ihrer realen Anwesenheit.
Sie hatte manchmal eine Ausstrahlung gehabt, die einfach nicht von dieser Welt zu sein schien.
Es war die Präsenz der fleischgewordenen Gottheit welche sie war.
Er spürte die geballte Kraft die in dem Phönix des Lebens pulsierte.
„Was willst du von uns?“
Sie wandte ihrem Kopf leicht zu ihm, doch nicht weit genug als das er ihr Gesicht hätte sehen können.
„Nicht hier“ flüsterte sie.
Und plötzlich hatte sie seinen Arm umgriffen.
Blitzschnell hatte er seinen Zauberstab an ihre Brust gedrückt.
Er verschwand in einem Strudel aus Farben.
Noch ehe er verstand dass sie lediglich mit ihm apperierte hatte er schon den ersten Fluch gemurmelt.
Sie vielen hart auf den erdigen Boden auf.
Sie waren nicht weit gekommen.
Gerade mal auf den Berg direkt neben dem Zeltplatz.
Es war nur ein einfacher Schockzauber gewesen, doch war er stark genug, um den Phönix nach hinten zu werfen.
Sie war doch noch sehr schwach.
Lucius lag auf der Seite und sah wie ihre Kapuze nach hinten gerutscht war.
Sie hob ihren Kopf und es verschlug ihm erneut den Atem.
Sie war keinen Tag gealtert.
Lautlos und in einer fließenden Bewegung erhob sie sich.
Schwarze Locken legten sich auf ihren Rücken.
Bronzefarbene Haut leuchtete mit grünen Augen um die Wette.
Ihre roten Lippen waren leicht geöffnet, doch sie wusste nicht was sie sagen sollte.
Aus ihrer Haltung sprach Unsicherheit.
Sie hatte keine Ahnung wie sich verhalten sollte.
Lucius wiederholte erneut seine Frage.
„Also? Was willst du von uns?“
Die Maske der unnahbaren Göttin fiel von ihr ab.
Erwartungsvoll hob sie ihre Hände.
„Was glaubst du wohl was ich will?“
„Verkneif dir jede Spielchen. Ich habe dich einmal eingefangen, ich werde es auch ein zweites Mal schaffen“
„Nur wird man dir diesmal nicht wieder so einfach einen Grund bieten mich hinter Gitter zu schließen“
„Athanasia ich schwöre dir, sollte es wirklich eine Möglichkeit geben, wie ein Phönix durch die Hand eines Menschen sterben kann, so werde ich sie heute Abend finden“
Es schien als würde seine Drohung sie wirklich zurück weichen lassen.
Doch innerlich fand sie stand.
„Sie ist auch meine Tochter Lucius“ zischte sie die Worte hinaus.
„Du hast keinen Grund mich so zu hassen, dass du mich wirklich töten wollen würdest“
„Ich habe keinen Grund dich zu hassen?“ die Worte schossen aus ihm raus.
Dann lachte er.
„Ich habe eine Millionen Gründe dich zu hassen“
„Du hast mich meiner Freiheit beraubt!“ es schossen Blitze durch ihre Augen.
Ihre Stimme war ein einziges Krollen.
Noch nie hatte sie die Qual der Gefangenschaft tragen müssen.
„Du hast…?“ ihm blieb der Satz im Hals stecken.
Erwartungsvoll und gleichzeitig erbost sah sie ihn an.
„Was habe ich?“
„Das spielt keine Rolle mehr. Ich habe richtig gehandelt Athanasia. Du warst völlig durch geknallt. Du warst eine Gefahr für dich selbst und für die komplette Menschheit. Es war das einzig richtige dich wegzusperren und wenn du mich fragst, dann ist es das immer noch!“
Sie biss die Zähne zusammen.
Die Präsenz des Phönix legte sich wieder auf sie.
Sein Herz hämmerte wie wild in der Brust.
Sie konnte ihn umbringen und das nur mit einer Bewegung ihres kleinen Fingers.
Doch ihre Wut ließ wieder von ihr ab.
„Du hast Recht“ die Worte kamen ernüchternd aus ihrem Mund.
„Ich wusste wirklich nicht mehr was ich tat“
Sie kam langsam auf ihn zu.
„Doch ich habe meine Fehler eingesehen…“
„Fehler?“ er hob den Zauberstab wieder drohend gegen sie und sie blieb stehen.
Ihm fehlte die Sprache vor lauter Entsetzten.
„Du hast den dunklen Lord zu dem gemacht, was er damals war. Wegen dir mussten hunderte ihr Leben lassen, ja und wegen dir wurde sogar ich zum Mörder. Du hast uns alle nur benutzt und manipuliert zu deinen eigenen Zwecken“
Ein Zittern ging durch seinen Körper beim Gedanken an die vergangenen Zeiten.
„Du hast die Welt in Schmerz, Hass und Chaos getaucht und du nennst deine Verbrechen lediglich einen Fehler?“
Sie stand gerade mal einen Meter von ihm Entfernt.
„Ich weiß diese Sühne reicht nicht mal annähernd für die Verbrechen die ich begangen habe, doch ich habe meine Strafe abgesessen für die ich für schuldig befunden wurde“ ihre Worte waren hart und unantastbar.
„Aber was ich dir antat, kann ich wohl nie wieder gut machen“ ihre Worte waren warm und voller Mitgefühl.
Er musste schwer schlucken.
Zu viele Emotionen wurden in ihm hochgetrieben.
„Ein weiterer Trick? Nasia?“
„Nein“ sie schüttelte den Kopf.
„Lucius ich bin die Spielereien ernsthaft Leid. Es war ein Fehler mich damals auf dich einzulassen. Es war reine Grausamkeit dich zu bitten, dass du dich ihm anschließt nur um bei mir zu sein. Es war pure Selbstsucht dass ich dich alleine ließ, als deine Welt über dir zusammenbrach und du mich am meisten gebraucht hättest, doch bei einer Sache bin ich mir hundert Prozent sicher“
Er sah sie erwartungsvoll an.
„Das unsere Tochter der Weckruf war, denn ich dringend Nötig hatte. Du weißt sie hat alles verändert“
„Sprich nicht so von ihr“ seine Stimme brach und er senkte den Zauberstab.
„Du erinnerst dich! Nicht wahr? Du erinnerst dich was ich für sie getan habe“
„Du hast uns verlassen!“
„Um euch zu schützen“
Sie schrien jetzt beide und bei beiden kamen längst vergrabene Emotionen hoch.
Ein langes Schweigen kehrte ein.
„Erinner dich Lucius“
Ja, er erinnerte sich.
Er fiel geradezu durch seine Erinnerungen an jene Nacht.




Keine zwei Tage nach seiner eigenen Anhörung war es her, dass Lucius die Tat beging, die ihn berühmt machen würde.
„Glaubst du ich könnte die Nacht vergessen in der du uns alle verraten hast?“ er sah sie nun verächtlich an.

„Hey Mary!“ Bill Weasley erschien am Eingang des Zelts.
Er sah müde aus, als habe ihn gerade jemand aus dem Bett geworfen.
Mary sah lächelnd auf.
„Was gibt`s? Billy Boy?“
Er streckte sich einmal herzhaft.
„Da hinten gibt es wohl wieder einen Tumult zwischen bulgarischen und irischen Fans. Es fliegen schon die ein oder anderen gefährlichen Flüche hin und her, kommst du? Wir sollen für Ordnung sorgen“
Mary übergab den Zapfhahn an Tony.
„Klaro, bin schon da!“
Sie zog sich einen Gürtel um, an dem allerlei mögliche Zauberutensilien hingen.
Ihr Zaubererstab, Verschwinde-Pulver und eine kleine Phiole in der eine Flüssigkeit war, die kleine bis mittelschwere Wunden in Sekunden heilte.
Mary und er verließen das Zelt und kaum hatten sie auf das Gebiet geschaut auf dem der Tumult war, blieben sie wie angewurzelt stehen.
Zelte brannten, Menschen schrien und es jagte ein Blitz den anderen.
Mary sah das Bild und vor ihrem geistigen Auge sah sie die fünf vermummten Gestalten.
Die Muggel in ihrer Gewalt, die Gesichter unter Totenkopfmasken verborgen.
Nur eine Sekunde hatte dieses Bild vor ihr geweilt.
„Bill, das sind keine tobenden Fans“ schnell griff sie ihm am Arm und rannte unerschrocken in den Kernpunkt der Gefahr.

„Ich euch verraten?“ Athanasia sah ihn unverständlich an.
„Rodolphus, Rabastan, Nott, Crabbe und Goyle und allem voran mich, hast du ins Messer laufen lassen“
„Du hättest gar nicht da sein sollen“ verteidigte sie sich.
„Selbst wenn ich nicht da gewesen wäre, glaubst ich könnte dir verzeihen dass du all meine Freunde in den Tod geschickt hättest?“
„Es waren Verbrecher“
„Liza und Abraham? Die waren keine achtzehn und wurden noch an Ort und Stelle hingerichtet“
„Lucius versuch doch zu verstehen das dies alles nötig war, um…“
„War ihr Tod auch nötig?“ jetzt kämpfte er mit den Tränen.
Der Gedanke an seine jüngste Tochter zerfraß ihn fast.
Die Tochter die er nie kennengelernt hatte, die Tochter die nie das Licht der Welt erblickte hatte und die dennoch ein Teil seines Herzens besetzt hatte.
„Wessen Tod?“ sie blickte tief in ihn hinein.
„Lucius von wem redest du?“
Ihre grünen Augen blitzten durch die Nacht.
Lucius setzte an zum sprechen, als ein jähes Licht die Nacht durchbrach.
Sie hoben ihre Köpfe und beobachten voller Entsetzten wie sich das Mal des dunkeln Lords in den Himmel brannte.
Rasch blickten sie einander an.
„Mary“ kam es gleichzeitig über ihre Lippen.

Innerhalb von Sekunden waren sie auf den Zeltplatz apperiert.
Sie sahen sich an.
„Da entlang!“ schrie Lucius.
Sie kämpften sich in die Richtung, aus der die meisten Menschen gerannt kamen.
Athanasia hüllte sich schnell wieder in ihre Kapuze.
Sie mussten sich über zertrampelte Zelte und durch teilweise tiefen Matsch kämpfen.
Plötzlich dachten sie gar nicht mehr über den tiefen Hass zueinander nach, sondern wurden beide nur vom dem Gedanken an Mary voran getrieben.
Kurz blieb Athanasia an einem abgebrochenen Zeltmast hängen, Lucius riss sie los und sie liefen weiter, als Lucius über den Haufen gerannt wurde.
Es war Draco der über ihn gefallen war, an seiner Hand hielt er ein Mädchen.
Sie war so alt wie er und hatte erschreckend viel Ähnlichkeit mit Melanie, es musste ihre jüngste Tochter sein.
Sie weinte und ihr Gesicht war ganz zerkratz.
„Dad“ Draco und Athanasia halfen ihm auf.
„Draco ihr müsst so schnell wie möglich hier weg“ Lucius musste schreien, als neben ihnen ein Feuerball förmlich explodierte.
„Lauft in den Wald oder versucht einen Portschlüssel aufzugabeln“ gab Athanasia ihnen als Anweisung“
„Mama“ das Mädchen weinte jetzt.
„Dad, das Zelt in dem Mary war wurde von vier Seiten gleichzeitig in Brand gesetzt. Sie saßen in der Falle. Ich kann weder Melanie, Mary noch Tony finden“
Draco zitterte am ganzen Leib.
„Ist das Melanies Tochter?“ fragte Lucius und der Rauch und die Asche legten sich schwer auf seine Lunge.
„Ja, Daphne sie ist in meinem Jahrgang“ bestätigte Draco.
Jetzt wandte sich Athanasia an Draco.
„Draco hör zu“ sie sprach normal, doch ihre dunkle Stimme drang eindringlich durch all das Geschrei zu ihm.
„Nimm Daphne und verlass den Platz durch den Wald, pass auf das euch Niemand sieht und versteckt euch so gut ihr könnt. Wenn sich irgendwie die Gelegenheit ergibt durch einen Kamin oder einen Portschlüssel, dann flieht! Dein Vater und ich werden deine Schwester und ihre Mutter finden, das versprech ich dir, aber jetzt los!“
Lucius ließ seinen Sohn los und ging wenige Schritte nach hinten.
Draco nickte.
Er nahm Daphne bei der Hand und rannte.
Athanasia nickte ihm zu.
„Wir müssen weiter ins Innere“

Mary war eingekesselt.
Sie sah sich um.
Zu dritt kreisten sie um sie.
Ihr Blick huschte zu Bill, der bäuchlings da lag und sich nicht mehr bewegte.
Sie selbst blutete aus den Mundwinkeln und in ihrer rechten Schulter steckte ein großer Bolzen.
Sie würde den Arm nicht heben können, um sich zu verteidigen.
Ihr fiel das Atmen schwer und sie sank auf ein Bein herab.
Gott, brannte ihr Knöchel wie Feuer.
Ein letzter Blick auf ihre Angreifer gerichtet, welche jetzt die Zauberstäbe hoben.
Sie schloss die Augen, als sie das gemurmelte Avada Kedavra vernahm.
Doch nichts geschah.
Sie wagte es leicht ihre Lider zu öffnen.
Eine große Gestalt stand über ihr und blockte den Zauber mit seinem eigenen ab.
„Dad“ flüsterte sie dankbar.
„Halt durch“
Sie sah, dass die anderen beiden ebenfalls Flüche los schickten.
„Dad, pass auf“ sie zog ihn nach unten und rettete ihm so das Leben.
Die Flüche flogen aneinander vorbei und trafen den jeweils anderen Todesser.
Leblos von den grünen Blitzen getroffen, sanken sie zu Boden.
Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte Mary, dass sie nun eine reale Chance hätten, zu überleben, doch ein Knacken hinter ihr ließ sie rum fahren.
Das wars.
Von überall her kamen schwarze, vermummte Gestalten.
Es mussten viel mehr gewesen sein, als sie vermutet hatte.
Zehn Personen standen nun um sie.
„Dad“ ängstlich streckte sie eine Hand nach ihm aus.
„Ganz ruhig“ er legte seine Hände auf ihre Schultern und beugte sich schützend über sie.
„Ganz ruhig“ wiederholte er und durch seine Ruhe, nahm er ihr wirklich die Angst.
„Dad? Was sollen wir jetzt tun?“ flüsterte sie ihm zu.
„Gar nichts“ gab er als Antwort und zeigte auf das dunkle Mal.
„Dort“
Mary sah auf, wurde aber direkt von einem grellen Licht geblendet.
Viele der vermummten Gestalten taten es ihr gleich, mussten aber ebenfalls ihre Hände schützend vor das Gesicht legen.
Das Mal wurde von einem einzigen Strahl Lichtes durchbrochen.
Der glockenhelle Schrei eines Phönix hallte durch den Platz des Geschehens und dann sah Mary ihn.
Noch nie hatte sie ein Geschöpf von solch einer Schönheit gesehen.
Das Abbild welches im Ministerium stand, kam einer Karikatur gleich, im Vergleich zu diesem Anblick.
Ihre Schwingen bestanden aus Licht, aus reinem Licht.
Weiße und grüne Linien bildeten die Formen reiner Vollkommenheit.
Der Vogel breitete seine Schwingen aus und präsentierte seine volle Pracht, dann stürzte er sich auf die Bedrohung unmittelbar um Mary und Lucius.
Die Todesser versuchten zu fliehen, doch sie hatten keine Chance gegen die Gottheit.
Lucius schlang seine Arme schützend um Mary.
Das Licht des Phönix umschlang sie.
Wie verzaubert beobachte Mary das Funkeln und Zusammenspiel der Farben um sich herum.
Der ganze Zeltplatz wurde von der Herrlichkeit des Phönix eingehüllt.
Doch ebenso schnell wie ihr Zauber gekommen war, verschwand er auch wieder.
Dunkelheit hüllte Vater und Tochter ein.
Kalte, leere Dunkelheit.
Eine Dunkelheit, die Lucius für angenehm empfand.
„Wir sollten hinter her und helfen“ Mary bäumte sich kurz auf, dann sank sie zu Boden.
„Langsam, langsam“ Lucius schob einen Arm unter ihre Knie und einen unter ihren Rücken.
„Du gehst nirgendswo hin, Kleines. Wir suchen jetzt ein Erste-Hilfe-Zelt was noch intakt ist“
Lucius hob sie hoch und trug sie durch die Nacht, auf der Suche nach Hilfe.

Zwanzig Minuten Später sammelten sie sich mit anderen Verletzten in einem Zelt.
Das Zelt war in drei Teile unterlegt.
Der vordere Teil, diente als Auffangstation für die kleinen Kratzer.
Dahinter war ein zweiter Teil, für die größeren Wunden und Verletzungen und der letzte und dritte Teil diente als Absperrung für die ganz unansehlichen Dinge.
Ein Heiler hatte den Splitter in Marys Schulter entfernen können und gab ihr nun einen Packen Eis, zum kühlen ihres Knöchels.
Lucius legte ihr seine Jacke um, nachdem sie nur noch ein knappes grünes Top über dem Verband an ihrer Schulter tragen konnte.
Mary und ihm war nicht nach Reden zu Mute, dafür hörten sie zu viel um sich herum.
„Habt ihr sie gesehen?“
„Das muss sie gewesen sein!“
„Wahrlich herrlich, nun brauchen wir vor nichts mehr in Angst zu leben“
Ernst blickte Mary zu ihrem Vater auf.
Er legte einen Arm um sie und streichelte zart ihren Arm auf und ab.
Laute Stimmen drangen vom Eingang zu ihnen.
Dann wurde die Plane zur Seite gezogen und sechs Personen betraten das Zelt.
Vier Männer trugen einen Fünften auf einer Barre in den Raum.
Hinter ihnen kam Melanie hektisch nach.
Sie hatte fast keinen Kratzer abbekommen.
Lediglich ihre Haare waren zerzaust und Lehm sowie Dreck klebten in ihrem Gesicht.
Sie trugen den Mann direkt vorbei in die dritte Kabine.
Seine komplette rechte Seite war verbrannt und seine Überlebenschancen standen schlecht.
Seine verkohle Körperseite wurde an Mary und Lucius vorbei getragen und Mary sah auf.
„Tony!“ schrie sie laut auf und Lucius musste sie an ihrem unversehrten Arm zurück ziehen.
„Marrr..“ ein kratzen Entwich aus seiner Kehle.
Mary seufzte dann rollten auch schon die ersten Tränen aus ihren Augenwinkeln.
„Melanie“ die Heilerin blieb kurz stehen.
„Er hat sich auf mich gestürzt als das Zelt in Flammen aufging. Ich werde tun was ich kann“ versprach sie.
„Marr“ Tony bekam keinen vernünftigen Ton heraus.
Er hob seine gesunden Hand und Mary schubste Melanie und ihren Vater zur Seite.
„Scheiß drauf. Der braucht keinen Arzt, der braucht einen Freund!“
Sie folgte den Männern in die dritte Abteilung.
Mary griff Tonys Hand und ließ sich zu seiner Linken nieder.
Lucius stellte sich hinter sie, während Melanie mit einem Betäubungszauber anfing.
„Hey Tony!“ sein gesundes Auge sah zu ihr, sein anderes lief glibberig über seine Wange.
Sie verzog leicht den Mund.
„Du siehst echt scheiße aus, Alter“
Er schloss sein Auge, denn es kostete ihn alle Kraft ihr den Stinkefinger zu zeigen.
Sie lachte.
„Er wird wieder“ sagte sie mehr zu sich selbst, als zu den anderen.
„Halb so wild oder?“
Mel hörte die Worte und sah Lucius sorgevoll an.
Er wusste es stand schlecht um den Mann.
Die Verbrennungen waren zu stark und zu nah am Herzen.
Er würde entweder zu schnell auskühlen oder aufgrund eines zu hohen Blutverlustes sterben.
„Wenn dein Vater bereit ist den größten Schatz den er besitzt freizugeben, dann wird dein Freund es sicherlich schaffen“
Athanasia hatte das Zelt betreten.
Ihr Umgang mit der Kapuze ruhte auf ihren Schultern.
Die Helfer und Heiler, sowie jenen die dazu noch in der Lage waren fielen auf die Knie und verbeugten sich vor ihr.
Lucius blieb stehen.
Mary kümmerte sich genauso viel um das richtige Umgangsprotokoll wie Athanasia selbst.
Der Phönix ließ sich zu der verbrannten rechten Seite nieder.
„Ich versichere dir. Er stirbt nicht solange der Phönix des Lebens an seiner Seite weilt, aber ein schönes Dasein ist es nicht“
Kaum merklich wandte sie den Kopf.
„Du hast doch noch mein Geschenk von damals“
Lucius nickte.
„Es befindet sich sicher in Malfoy Manor“ er machte keine Anstalten zu gehen.
Sie wusste worauf sein Misstrauen beruhte.
Er würde unter keinen Umständen Mary mit ihr alleine lassen.
„Bestehst du darauf?“
Sie wusste, sie durfte nicht genervt klingen, sie hatte sein Misstrauen voll und ganz verdient.
„Nein. Mary kann ich dich bitten etwas aus Malfoy Manor zu holen“
Mary blickte auf Tony.
„Wird es ihn retten?“
Ihre Augen wandten sich fragend an Athanasia.
„Es wird ihn zumindest heilen“
Dies war kein Versprechen, das ihr Freund überleben würde, doch es war zumindest ein Anfang an dem Mary anpacken konnte.
„Das reicht mir schon“
Einen letzten Händedruck, dann wandte sie sich zu ihrem Vater um.
„Frag Dobby einfach nach den flüssigen Sternen. Er weiß von dem Versteck“ erklärte ihr Vater und gab ihr eine letzte wärmende Umarmung, dann verließ sie zielstrebig das Zelt.
Trotz der nahenden Hilfe und dem anwesenden Phönix ging Melanie ihrer Tätigkeit als Heilerin nach.
Sie verabreicherte Tony von Zeit zu Zeit immer wieder ein starkes Schmerzmittel, während sie zwischen den anderen zwei Abteilungen des Erste-Hilfe-Zeltes hin und her pendelte.
Lucius war sich zwar sicher, dass Tony so gut wie ausgeknockt war, doch anstatt in ein weiteres Streitgespräch zu verfallen, verschlug es ihn in Erinnerung in jene Nacht, da Athanasia Verrat beging.

London 1981

Laut Vereinbarung mit dem Ministerium musste Lucius ihnen nur weitere Namen liefern, im Gegenzug würden sie das Urteil seines Freispruches nicht wieder anfechten.
Doch er dachte nicht im Traum daran, seine Mitstreiter zu verraten.
Er würde weder McNair, noch Rodolphus oder Rabastan Lestrange verraten.
Gut vielleicht Bellatrix, aber die hatte seiner Meinung nach einen an der Klatsche.
Er wäre froh seine Schwägerin los zu sein und Rodolphus würde ihm dafür sicherlich auch einen Stein ins Brett machen.
Seine einzige Sorge bestand darin, dass er seit dem Fall des Lords nichts mehr von ihnen gehört hatte, von keinem von ihnen.
Zwar konnte er die Namen alter Verstecke preisgeben und aufsuchen und er war sicher, er würde dort fündig werden, doch hatte er nicht vor Verräter zu spielen.
Riggels und Borkes, das waren die einzigen Namen, die er auffliegen lassen würde.
Jeder wusste, dass die beiden schwarzmagische Geschäfte abwickelten und auch in Verbindung mit dem dunklen Lord gestanden hatten, doch nur alleine deswegen würde man sie nicht verurteilen können, zumindest nicht allzu lange.
Damit hätte er seiner Pflicht Genüge getan, indem er dem Gericht zwei neue Namen bot, um nicht erneut selbst auf der Anklagebank zu landen und doch würde Niemand von seinen Freunden selbst Schaden finden.
Riggels und Borkes hatten ihren Unterschlupf in einem schmalen dreistöckigen Mehrfamilienhaus, direkt unterm Dach.
Alles offene Information, die er dem Ministerium lieferte, trotzdem musste er die Form wahren und die Wohnung aufsuchen, um sicher zugehen das die Beiden dort waren, und keinen Verdacht schöpfen würden.
Lucius klopfte laut gegen die Tür, das undichte Dach, ließ ihn sogar hier draußen auf dem Flur nass werden.
„Borkes! Riggels“
Er klopfte erneut laut.
„Ich bin es Malfoy öffnet die Tür“
Tatsächlich die Tür ging auf, aber wurde sie nicht etwa von einem älteren hagerem Mann Mitte sechzig geöffnet, mit einzelnen fettigen Haarsträhnen und einer großen, krummen Nase.
Nein, Lucius ehemaliger und engster Schulkamerad Rodolphus Lestrange stand dahinter.
Lucius wurde aschfahl.
„Lucius, du bist frei?“
Rodophus zog ihn in eine Umarmung.
„Rod? Rod um Himmels Willen was tut ihr hier?“
Er sah in den Raum hinein und zu seiner Bestürzung stellte er fest, dass sie sich alle hier versteckt hatten.
Rabastan, Dolohow, Rookwood, Crabbe, Goyle.
Lucius glaubte er müsste umfallen, zu seinem Schrecken waren sie wirklich alle da und freuten sich auch noch ihn zu sehen.
„Scheint so als habe meine Schwester doch nicht den absoluten Versager geheiratet, wenn du doch noch so dem Ministerium von der Schippe gesprungen bist. Ich hab gehört die buchten momentan echt jeden ein, sogar meinen Idioten-Cousin soll es erwischt haben. Da kämpf er schon für sie und wird zum Dank dafür auch noch eingebuchtet, nett nicht? Jetzt bekommt der Blutsverräter endlich was er verdient“
Einige lachten zustimmend über Bellas Worte.
„Rodolphus ihr müsst sofort hier verschwinden“ brachte Lucius heraus.
„Was?“ Rodolphus Freude über das Wiedersehen war noch nicht verschwunden, er zog Lucius in die Wohnung.
„Setzt dich erst einmal in unsere Mitte“
Jetzt hatte sich der erste Schock gelegt und Lucius realisierte das er schnellsten Handeln musste.
„Nein, keine Zeit. Was zum Teufel treibt ihr hier eigentlich? Riggels und Borkes? Noch offensichtlicher gings ja wohl nicht, oder? Warum setzt ihr euch nicht gleich dem Ministerium vor, die Tür? Die werden nämlich jede Sekunde hier auflaufen?“
„WAS?“ Bella schrie jetzt hysterisch.
„Hast du sie hier her gebracht?“ fragte Rodolphus wütend.
„Ja, natürlich du Idiot, das war der Deal. Ich nenne ihn ein paar Namen und dafür lassen sie mich frei. Ich hatte die Wahl. Zwei Namen oder Askaban? Also dachte ich nenn ihnen Riggels und Borkes, das ist sowieso ne offene Adresse und jetzt sag mir nicht das du sie nicht auch als erstes im Zuge gegen deine Freiheit ausgetauscht hättest“ da gab es nichts daran zu rütteln.
„Ich glaubs nicht, ich möchte diese zwei Idioten abliefern und was find ich vor einen ganzen Haufen der engsten Todesser des dunklen Lords. Wer zum Teufel ist den auf die bahnbrechende Idee von euch gekommen sich hier zu verstecken“
Stille.
„Wir haben alle eine Nachricht bekommen“
Es war Nott.
„Eine Nachricht?“ Lucius sah ihn fragend an.
„Von ihr“ zischte Bella.
Es war klar von wem sie sprach.
Athanasia Riddle.
Die Lady of Darkness, wie sie noch genannt wurde.
Die Frau des dunklen Lords.
Er verstand.
„Sie hat uns reingelegt. Verräterin“ es war Rod.
Lucius wollte etwas sagen, doch stellte seine Begabung sich ihm in den Weg.
(http://www.youtube.com/watch?v=5fe9W1gZPUs&feature=related)
Er sah sie kommen, ohne dass irgendjemand anderes sie hätte sehen oder hören können.
Jetzt zählten keine Schuldzuweisungen mehr, jetzt ging es darum Leben zu retten.
Das Leben seiner Freunde.
„FLIEHT“ schrie Lucius und einer nach dem anderen versuchte verzweifelt zu apparieren, während Auroren und Dementoren die Wohnung stürmten.
Sie mussten in Sekundenschnelle eine Apperiersperre über das Haus gelegt haben, anders konnte sich Lucius das nicht erklären.
Es endbrannte ein wilder Kampf ums entkommen und Lucius konnte weder zwischen Todesser noch Auror unterscheiden.
Die Dementoren raubten ihn jegliches Beurteilungsvermögen.
Er sah Mary, ständig sah er sein kleines Mädchen, wie sie in diesem verdammten Labyrinth umherirrte.
Athanasia an ihrer Seite.
Sein Hochzeitstag und seine Exfreundin hatte nichts Besseres zu tun, als seine Tochter zu entführen.
Dann folgte eine weitere schlimme Erinnerung.
Bei dem Gedanken daran brach es ihm erneut das Herz.
Ein junges Mädchen umklammerte verängstig ihren Begleiter.
„Abe!“ schrie sie hysterisch.
Abraham selbst versuchte der Umklammerung zu entkommen, damit sie apperieren konnten, wurde aber vorher von drei Dementoren in die Mangel genommen.
Der ohrenbetäubende Schrei des Mädchens ließ Lucius kurz auftauchen.
Einer der Dementoren hatte Abraham seinen tödlichen Kuss gegeben, ein weiterer machte sich jetzt über das Mädchen her.
Sie waren nicht die einzigen Leichen die am Boden lagen.
Als der Dementor fertig mit dem jungen Mädchen war, wandte er sich Lucius zu
Seltsam, sowie der Dementor anfing seine Seele von seinem Körper zu trennen, sah er nicht mehr die Vergangenheit.
Er sah nur noch ihren jetzigen Verrat vor Augen.
Sah nur noch, wie sie ihn und alle anderen ohne mit der Wimper zu zucken in den Tod geschickt hatte.
Rodolphus tauchte hinter ihm auf und zog ihn mit aller Kraft von dem dunklen Geschöpf hinfort.
Er zog Lucius Arm stützend über seine Schulter.
Dann wagte er einen drastischen Schritt.
Er lief und stürzte sich mit Lucius an seiner Seite aus dem Fenster.
Lucius spürte die nasse, kühle Nachtluft an sich vorbei ziehen.
Kurz bevor ihre Körper aufschlugen wagte Rodolphus doch zu apperieren.
Sie prallten gegen eine unsichtbare Wand.
Die Sperre war also doch um das ganze Haus gelegt worden.
Doch hatte der Versuch sie doch vor dem sicheren Zerschmettern oder Tod durch plötzlichen Seelenverlust gerettet.
Rodolphus rannte und wollte Lucius mit sich ziehen, doch dieser schüttelte seinen Freund ab.
„Flieh“ raunte Lucius.
„Aber du…“
„Ich habe meinen Freispruch, nun flieh! Ich bin dir nur ein Klotz am Bein. Los flieh!“ schrie er seinen Freund an.
„Aber…“ Rodolphus war immer noch unschlüssig.
Er hatte Bella ohne Bedenken zurück gelassen, aber Lucius?
„Bitte. Lass mich nicht noch schuld an deinem Tod tragen“
Rodolphus verstand und legte eine Hand auf seine Schulter.
„Ganz gleich Lucius. Du bleibst mein Bruder und Mitstreiter“
Dann tauchte er in die schützende Nacht hinein.
Nur zwei Wochen später wurde Rodolphus Aufenthaltsort von seiner Frau und seinem Bruder verraten.
Im Gegenzug zu seiner Auslieferung wurden sie vor dem Tod durch den Dementorenkuss verschont und stattdessen zu einer lebenslangen Haft in Askaban verurteilt.
Lucius schaute ein letztes Mal hoch in die Dachwohnung, aus der immer noch Schreie und Flüche aller Art drangen, dann schloss er die Augen.
Eine glückliche Erinnerung.
Wie eng doch manchmal Schmerz und Freude aneinander liegen konnten.
Und wie konnte ein und derselbe Mensch, sowohl für die schönsten, als auch für die schlimmsten Erinnerungen verantwortlich sein.
Er sah sie vor sich.
Heimlich war sie zu ihnen gekommen, an diesem Abend.
Heimlich, wie immer.
Sie hielt den kleinen, blonden Dreikäsehoch in ihren Armen.
Das schönste Kind was Lucius je gesehen hatte.
Das Kind, einer Göttin.
Sie hatte das Kind fest und sicher in ihre Arme geschlossen.
Ihr wunderbares Lachen erfüllte die kleine Wohnung.
Lucius trat zu ihr.
„Sag Daddy“ erwartungsvoll sah sie das Kind an, welches lieber auf seiner Hand rum zu kauen schien.
„Daaa“ das Kind gab einen quietschigen Ton von sich und lachte.
„Daddy“ wiederholte sie betont langsam das Wort und achtete darauf dass man die Stellung ihrer Lippen gut sehen konnte.
Lucius legte eine Hand auf ihre Hüfte und erwartungsvoll sah sie zu ihm auf.
Er zuckte nur mit den Schultern, dann küsste er sie.
Warm und voller Hoffnung fühlte sich sein Herz an, als sie den Kuss erwiderte.
Sie würde einfach immer seine erste große Liebe bleiben, ganz gleich wie sie für ihn empfand.
„Dada“ freudig lachte das Kind auf ihrem Arm weiter.
Lucius würde diese Erinnerung nie vergessen.
Er hob den Arm und ließ sich ganz von den Emotion dieser längst vergangenen Nacht durchfluten.
„Expecto Patronum“ das Licht schoss aus seinem Zauberstab so grell und heftig, das die Erinnerung doch stärker gewesen sein musste als vermutet.
Das Licht fand seinen Weg in die Dachwohnung und entfaltete dort erst seine wahre Gestalt.
Die Dementoren flohen so stark war der Patronus.
Lucius drehte sich um und hoffte Niemand würde die Gestalt des Phönix erkennen, der seine Schwingen gerade in der Wohnung ausbreitete.
Eine Zeitlang strich er nur durch die Innenstadt Londons übermannt von Gefühlen und Erinnerungen.
Dann faste er einen Entschluss.
Sie war nicht die Frau die er zu lieben glaubte.
Die Frau, die er damals in New Orleans kennengelernt hatte.
Die Frau, die ihm seine Tochter geschenkt hatte und mit der er unglaublich schöne Stunden verbracht hatte, existierte nicht mehr.
An ihre Stelle war eine eiskalte Mörderin getreten.
Eine Psychopathin, die seine Tochter entführt hatte, nur weil er eine andere heiratete, nach dem sie ihm endgültig den Laufpass gab.
Eine Verräterin, die all jene in den Tod schickte, die nicht bereitwillig und voller Stolz zu ihrem Mann standen, auch nach seinem Dahinscheiden.
Er musste sie Aufhalten.
Seine Entscheidung stand fest und er wusste auch schon genau wie er sie handlungsunfähig machen würde.

Der Turm der ewig Schlafenden.
So wurde die letzte Ruhestädte der Phönixe genannt.
Einst von den sterblichen Nachkommen zweier Phönixe gebaut worden, war dieser Turm ein wohlgehütetes Geheimnis.
Nur die Menixen, wie die menschlichen Nachfahren genannt wurden, kannten seinen Aufenthaltsort.
Lucius hatte noch nie einen Nachfahren gesehen, obwohl seine Tochter streng genommen auch eine Menixe war.
Oder Halb-Menixe? Man wusste so wenig über sie.
Fakt war nur, dass sie genauso starben und alternden wie normale Menschen.
Aber es gab auch nur zwei Phönixe, die je gemeinsame Kinder bekommen hatten.
Lumina und Puck.
Lumina ruhte schon seit mehr als tausend Jahren in diesem Turm, während Puck als verschollen galt.
Seltsam, diesen beiden war es zu verdanken dass es Athanasia überhaupt gab.
Lumina hatte sich von Kaiser Nero umbringen lassen, da sie das Dahinscheiden der ihren nicht mehr hatte mit ansehen können.
Nach ihrem Tod hatte Puck als Rache halb Rom in Flammen aufgehen gelassen.
Danach ist nichts mehr von ihm bekannt.
Seine Schwester Johanna sah sich selbst als eine Pilgerin und fühlte sich alleine zu schwach um die ganze Welt zu hüten, woraufhin Athanasia und Aris berufen wurden.
Man kannte die beiden nur als Calypso und Mortimer.
Leben und Tod.
Mh, dachte Lucius sich.
Wäre Puck damals nicht durchgedreht hätte er Athanasia nie kennengelernt.
Dann wäre sie ebenso wie Lumina schon vor tausenden Jahren gestorben.
Die unteren Ringe des Turms dienten als Mausoleum.
Hier ruhten die ersten Generationen von Menixen.
Betrat Lucius die letzte Etage so befand er sich direkt auf dem Dach.
Hier standen, in einem Kreis aufgestellt, die Särge der Phönixe.
Lumina, Johanna, Lucius und symbolisch auch einen für Mortimer Dead.
Granitsäulen umgaben das Dach, an welchen Schlingpflanzen hinauf kletterten.
Die Pflanzen waren schwarz im Vergleich zu dem dunkelblauem violetten Himmel, an dem jetzt ein Stern heller als der andere leuchtete.
Er wusste sie würde hier sein.
Dies war ihre Rückzugsstätte.
Der Ort an dem sie wahrscheinlich viel öfters war, als man vermutete.
Und wirklich.
Da saß sie.
Am Fuße seines Sarges.
Den Rücken an den schweren Stein gestützt.
Sie sah nicht gut aus, als habe sie gerade einen Kampf ausgefochten.
Ihr Mund war leicht geöffnet und ihre Augenlider halb geschlossen.
Sie sah auf und ungläubig weiteten sich ihre Pupillen.
„Lucius, du lebst?“


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