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Fanfiction

Der Flug des Phönix - Die Treiberin von Slytherin

von Bittersweet

(http://www.youtube.com/watch?v=LRLdhFVzqt4)


Als Harry, Ron und Hermine das Häuschen von Maggie Jaspers, das alte Kindermädchen der Malfoys verließen, steckte der Schock ihnen immer noch in den Knochen
Nie, auch nur im Traum, hätte Harry daran gedacht, so eine furchtbare Entdeckung zu machen.
Das durfte doch alles nicht wahr sein.
Harry verfluchte Draco.
Dieser hatte die Wahrheit bestimmt schon selbst gekannt und ihn deshalb auf die Recherche gebracht, mehr über die Herkunft seiner Schwester raus zu finden.
Harry sah zu Hermine rüber, welche angeschlagen und erschöpft aussah.
Sie war am Ende mit ihrer Kraft und ihrer Hoffnung.
Die Folterungen im Hause Malfoy hatten sie geschwächt und dann diese Erfahrung noch.
Harry dachte zurück an Dracos Worte.
„Ihre Herkunft ist der Schlüssel, zum Ausgang des Krieges“
Welch Ironie.
Wollte er ihnen so mitteilen, dass sie verlieren mussten?
Doch wie sollte es anders sein, wenn Mary offenkundig nicht die Tochter von Lucius Malfoy war, sonder die von Tom V. Riddle, dem dunklen Lord Voldemort.

Automatisch fragte Harry sich, ob er damit hätte rechnen können, ob er es hätte wissen müssen?
Es hatte so viele Anzeichen gegeben, der Name, das Abzeichen von Slytherin und Harry hatte ihr von Anfang an so viel Vertrauen entgegen gebracht, das er sich heute dafür Ohrfeigen könnte.
Er hätte schon bei dem Ausdruck ihrer kalten, grünen Augen misstrauisch werden müssen.
Sie war damals ohne Mitleid oder Rücksicht, über die Gryffendore Mannschaft hergefallen.
Es war in Harrys erstem Spiel, in seinem ersten Schuljahr als er Evangeline-Marylin Malfoy das erste Mal traf.


Er erinnerte sich noch gut daran, wie er das Spielfeld in seiner neuen Sucheruniform betrat.
Die Sonne hatte in sein Gesicht geschienen und ihm fast die Sicht geraubt, das er kaum sah wie voll besetzt die Tribünen wirklich waren.
Das ganze Schloss war gekommen und sogar Leute von außerhalb waren anwesend, nur um zu sehen wie sich die zwei am schlimmsten, verfeindeten Häuser der Schule, auf dem Spielfeld zerfetzten.

(http://www.youtube.com/watch?v=Lj4wq6IQIeI)

Die Rufe, Klatsche und Pfiffe der Schüler, Lehrer und anderen Zuschauer hörten sich für Harry an wie ein tosendes Meer, was über seinem Kopf tobte.
Rhythmisch stampften einige der Schüler, auf den Holzstufen auf denen sie saßen, auf.
Sie hatten das Tempo von Harrys Herzschlag angenommen und umso schneller sie wurden, umso schneller wurde auch sein eigener Herzschlag.
Hätte ihm das nicht schon die Luft zum atmen genommen, dann hätte es spätestens der Einmarsch der gegnerischen Mannschaft getan.
Da kamen sie, von der anderen Seite.
Mit ihren grün-silbernen Mänteln und ihren Besen.
Ausdruckslos und fast schon etwas angewidert sahen sie die Gryffendores an.
Sie alle hatten einen würdevollen Gang und eine herablassende Art, alleine schon von ihrer Ausstrahlung.
Sie waren etwas Besseres und das ließen sie jeden spüren, ohne sich ihm erst speziell zuwenden zu müssen.
Während er einen nach dem anderen musterte, viel ihm ein Mädchen in ihren Reihen ganz besonders auf.
Blonde Locken, strahlend blau-grüne Augen, diese kindische Stupsnase und dazu ein Schmollmund.
Doch ihre Augen hielten ihn besonders gebannt.
Sie waren ebenso kalt und ausdruckslos, wie die der anderen Spieler, doch war da noch etwas anderes in ihrem Blick.
Etwas Wildes, Dürstendes.
Sie war begierig darauf, sich auf den Rücken ihres Besens zu stürzen und darauf zu reiten.
Sie wollte den Wind durch ihre Haare spüren und das Blut in ihren Ohren rauschen hören.
Wie ein Raubtier, was sich auf sie stürzen wollte, so waren auch ihre Augen.
Hungrig.



Das musste die Treiberin sein, vor der Wood ihn gewarnt hatte.
„Hüte dich vor dem Mädchen mit dem Engelsgesicht und dem frechen Ausdruck in den Augen. Das ist ihre Treiberin Mary. Die hat einen Schlag drauf, der fegt sogar die Zwillinge von den Besen“
Harry fand ihren Blick nicht frech!
Er fand ihn beängstigend.
„Auf die Besen!“ Madame Hooch gab das Zeichen.
Alle setzten auf und stießen sich vom Boden ab.
Die Slytherins grinsten jetzt höhnisch und heizten ihr Publikum auf, die Gryffendors zu verspotten.
Harry konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden.
Wie sie so lässig auf ihrem Besen saß, ohne sich fest zu halten.
Eine Hand verschränkt mit der anderen ließ sie ihren Schläger lässig kreisen, dabei hatte sie ein Lächeln auf den Lippen, welches die Bösartigkeiten hinter ihren Augen, nur erahnen ließ.
„Also ich will ein schönes, faires Quidditsch sehen“ Madame Hooch ließ die Klatscher und den goldenen Schnatz frei.
Zuletzt brachte sie den Quaffel ins Spiel und die Partie begann.
Harry verbrachte die meiste seiner Zeit damit, durch das Feld zu fliegen und dem Spiel zu folgen.
Das war wirklich das reinste Schlachtfeld.
Gryffendore hatte 30 zu Null geführt, dann hatte diese Treiberin mit einem gezielten Schlag, den Besen von Wood mit einem Klatscher zersplittern gelassen.
Harry sah noch, wie sie ihn vom Spielfeld, in den Krankenflügel brachten.
Dieses Spiel war wirklich nichts für schwache Nerven, wenn man sah wie regungslos Wood auf der Barre gelegen hatte, hätte man meinen können, er war tot.
Das nächste Ziel der Slytherins war Angelina Johnsen gewesen.
Angelina hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den Quaffel nicht mehr in gegnerischen Besitz kommen zu lassen, nach dem sie keinen Hüter mehr hatte.
Flint nahm sie in die Mangel und schon wieder war diese Treiberin dabei.
Einer rechts, einer links.
Angelina bretterte mitten in einen Turm, der Tribünen hinein.
Die anderen beiden hatten Sekunden vor dem Aufprall noch einmal wortwörtlich die Kurve gekriegt.
Harry sah nur noch Klatscher und grüne Mäntel, die ihm um die Ohren flogen.
Die Weasleys hielten jetzt fast nur noch diese verdammte Treiberin in Schach, welche das Ganze noch tatsächlich für lustig empfand.
Harry sah sie bei jedem Schlag, den sie parierte nur Lachen, als wäre sie nirgendswo glücklicher als hier.
Fast hätte er vor lauter Verwunderung über dieses seltsame Mädchen, nicht bemerkt dass der andere Sucher, einem kleinen goldenem etwas folgte.
Harry nahm die Verfolgung auf.
Zwanzig Minuten später wachte er im Krankenflügel wieder auf.
Mit einem Verband um den Kopf und einem Schnatz in der Hand.

Es war vielleicht ein oder zwei Uhr in der Nacht.
Im ganzen Schloss herrschte Ruhe und Frieden.
Im ganzen Schloss, nur nicht im Krankenflügel.
Madame Pomfrey reiste an den Wochenenden oft rüber ins St. Mungos Hospital, wenn dort gerade Not am Mann war, auf den Belegstationen und so auch dieses Wochenende.
Die Kinder im Krankenflügel machten sich dies zu nutzen.
Sie zündeten Kerzen an und bildeten mit ihren Kissen und Decken einen Kreis.
Harry sah, das sie alle mit blauen Flecken oder anderen Blessuren, aus der Partie mit der verfeindetet Mannschaft gegangen waren.
Harry wusste nicht so recht, was er mit ihnen reden sollte.
Die Zwillinge machten unter sich dumme Scherze und Angelina und Wood unterhielten sich über ihre gemeinsame Quidditschleidenschaft.
Es war schon seltsam.
Sie wussten alle wer er war und trauten sich deshalb nichts mit ihm zu reden und er hatte fast keine Ahnung wer sie waren und war deswegen noch ein klein wenig zu schüchtern.
Sie hörten plötzlich in Madame Pomfreys Büro ein Poltern und gespannt drehten sich alle in die Richtung.
„Kommt sie zurück?“ fragte Harry gespannt.
Wood schüttelte den Kopf, legte allerdings einen Finger auf seine Lippen und bedeutete Harry weiterhin gespannt auf die verschlossene Tür zu schauen.
Sie hörten wie etwas ins Schloss gesteckt wurde.
Ein mechanisches Klicken erklang mehrmals, dann gab es einen entriegelnden Laut.


In Harry entflammte eine kurze Panik.
„Na was macht die Kunst?“ lässig und mit einem Sack über der Schulter stand die blonde Treiberin der Slytherins vor ihnen.
„Setzt dich und dann reden wir“ Wood hatte eine sachliche, autoritäre Stimmlage angenommen.
Sie ließ sich auf den Boden plumpsen.
Ihre weite Pumphose steckte in klobigen Stiefeln.
Ein schwarz-weiß geringelter Pulli, der kaum den Bauchnabel verdeckte ließ das ganze sexy und taff wirken.
Harry hatte sich etwas über das Mädchen bei Ron Weasley erkundet.
Sie war laut Ron’s Bruder Bill das hübscheste Mädchen was in Hogwarts rumschlenderte.
Ihre Schönheit umgab etwas antikes, zartes als käme sie nicht aus dieser Zeit.
Doch wer sie genauer ansah wusste, dass sie alles andere als zart war.
Sie war wild, ungestüm und verdammt hart im nehmen, wenn es darum ging eine in die Fresse zu bekommen.
Die Zwillinge machten sich über den Inhalt des Beutels her, den sie mitgebracht hatte.
Es war Essen aus der Küche, vermutlich Reste des Abendessens, aber auch Zeitungen und Schokofroschkarten befanden sich darunter.
„Warum hast du so lange gebraucht?“
„Wir waren schon am verhungern!“
Beschwerten sich die zwei identisch aussehenden Rotschöpfe.
Sie lehnt sich etwas zurück und winkelte ein Bein lässig an.
„Hogsmead, da war so ein heißer Kerl auf seinem Junggesellenabschied, aber schöne Grüße aus Zonkos noch! Er vermisst seine besten Kunden“
„Lenk nicht ab“ es war Angelina die sie angepisst und sauer anfunkelte und jetzt fiel die Maske der Coolness etwas.
Sie sah schuldbewusst zu Boden.
„Fein es tut mir Leid“ leierte sie schnell herunter.
„Hat jemand eigentlich schon Patrick St. Claire von den irischen Flames als Schokofroschkarte? Der soll Neu sein“
„Was tut dir Leid Mary?“ hackten sie jetzt zu dritt routinemäßig nach.
„Ach kommt schon Leute, ihr wisst doch wie es manchmal einfach mit mir durch geht“ trotzig zeigte sie auf einen dunkel, blau-violetten Fleck unter ihrem Haaransatz.
„Seht ihr dann treff ich mich sogar manchmal selber vor lauter Euphorie“ versuchte sie aufmunternd zu grinsen.
„Willst du mir damit sagen, du vergleichst einen blauen Fleck an deiner Stirn damit,…“ meldete Oliver sich jetzt.
„….dass du meinen Besen geschrottet hast, in dem du ihn mit einem Klatscher getroffen hast“
„Ich bin ausgerutscht, treffen wollte ich eigentlich euren Sucher“ verteidigte sie sich und zeigte auf Harry.
„Nichts für ungut Kleiner“ wandte sie sich direkt an ihn, doch Harry war noch viel zu verblüfft über ihre Anwesenheit und diese Vertrautheit zwischen den verfeindeten Schülern.
„Und du hast mich zusammen mit Flint in die Mangel genommen, so dass ich in einen Turm geflogen bin“ setzte Angelina nach.
„Den hab ich auch nicht kommen sehen“ lachte Mary, „Ich dachte es ginge Flint nur um den Quaffel, das er das vorhatte wusste ich nicht, aber du musst zugeben, es war abgefahren, das hatte Profi-Liga-Status“
„Oder Klappsen-Status“ entgegnete Georg.
Mary holte schon Luft, doch dann stockte sie.
„Was hab ich dir eigentlich getan“ sie konnte sich wirklich nicht endsinnen.
George setzte sich empört auf.
„Du hast mir den Schläger an den Kopf gehauen“
Sie zog die Braun ungläubig zusammen.
„Wirklich wann das?“
„Zwei Minuten nach Spielende“ er verschränkte die Arme.
„Oh, nein, aber doch nicht mit Absicht ich wollte ihn lediglich wegwerfen, weil ich mich geärgert habe, dass der ganze Spaß schon so früh vorbei war. Ich schwöre ich habe nicht mal hingesehen wohin ich werfe“
George rollte die Augen und ließ sich nach hinten fallen.
„Spaß. Sie nennt das ganze Spaß“ flüsterte sein Bruder neben ihm.
„Wie würdest du es denn nennen?“ fragte sie gut gelaunt.
„Texas Chainsaw Massacre, wäre eine Möglichkeit“ gab er spitzfindig zurück.
„Aber ihr müsst zugeben, es hätte viel schlimmer kommen könne. Wir sind ja noch nicht mal zu dem Granatsplitter-Angriff gekommen vor dem ich euch gewarnt hatte“
Was ein Granatsplitter-Angriff mit ihr darunter war, wollte Harry wirklich nicht herausfinden.
„Harry, ich glaube du hast noch nicht Bekanntschaft mit der gerissesten Slytherin Hogwarts geschlossen. Herr Gott sie sich einer den Jungen an, dem ist die Angst ja ins Gesicht geschrieben“ machte Fred sie auf Harry aufmerksam.
„Ja, Harry hat ich ja ganz vergessen“
Wood schluckte schnell seinen Frosch runter.
„Mary, das ist Harry Potter unser Sucher. Ich schätze über ihn muss ich dir ja nichts mehr großartig erzählen. Harry, das ist Evangeline-Marylin Malfoy Treiberin bei Slytherin, vorher war sie übrigens eine exzellente Sucherin“
„Vorsicht Wood, wenn du mich noch einmal mit meinem vollen Namen ansprichst werde ich dir zeigen, warum ich auf die Position des Treibers gewechselt bin“
Sie streckte Harry, die Hand entgegen.
„Du kannst mich Mary nennen, Kleiner“
„Freut mich“ und das tat es wirklich.
Es stellte sich heraus, dass Mary zwar auf dem Feld einem Schlachtmesser gleichkam, sie ihr Herz aber am rechten Fleck trug.
Sie war heimlich mit den Gryffendores befreundet, da sie diesen blöden Streit wortwörtlich „für’n Arsch“ hielt.
Nur weil sich vor hunderten von Jahren mal zwei alte Zauberer in den Haaren lagen, musste man das doch nicht in Endlosschleife weiterführen.
Zeitverschwendung und man verzichtete auf mögliche gute Freundschaften.
Allerdings wollte sie auch nicht dass die anderen Spieler irgendwelchen Schikanen ausgesetzt waren, nur weil sie sich mit einer Slytherin gut hielten.
Spätestens nach Bill hatte sie das lernen müssen.
„Warum tut sie das? Ich meine diese ganze Entschuldigungssache?“ flüsterte Harry Fred zu.
„Weil sie weiß dass wir uns sonst nicht ein weiteres Mal mit ihr aufs Spielfeld begeben würden um uns von ihr den Hintern versohlen zu lassen, würden wir nicht wissen, dass sie es nur sportlich mit uns meint“ grinste er.
Er bekam ein Bild von dem Mädchen mit den braven Locken und dem wilden Blick neben sich.
Sein Blick glitt ihren Hals abwärts.
Eine goldene Kette, daran ein Anhänger.
Schien ein politisches Statement, wenn man sich den Vogel im goldenen Käfig so ansah.

„Also Harry, hast du dich gut in Hogwarts eingelebt?“ fragte sie locker und Harry erschrak, sie hatte sich mit Wood unterhalten und trotzdem bemerkt dass er sie ansah.
„Ja, es ist super hier, wenn man mal den ersten Schock überwunden hat“
Er lachte nervös und die anderen stimmten erinnerungsflüchtig mit ein.
„Du meinst wenn es erst mal zur Gewohnheit wird, dass dein Bett nachts umherwandert und Geister dich mitten in der Nacht wecken und du lernst wie du zum Beispiel dein Haustier in ein praktischen Geschirr für Unterwegs verwandelst“
Sie lachte.
„Ja so in etwa“
„So geht’s hier am Anfang jedem“ versicherte sie ihm.
„Ja mein Freund Ron ist das beste Beispiel, er kommt auch aus einer Zaubererfamilie und selbst der wundert sich manchmal noch“
„Ron wundert sich auch, warum er morgens immer wieder mit roten Haaren aufwacht“ flüsterte Fred seinem Ebenbild zu.
Mary’s Lächeln ließ die beiden schweigen.
„Zaubererfamilien sind manchmal gewöhnlicher, als du denkst. Ich komme auch aus einer und sowas gab es bei uns sicherlich nicht immer“
Sie nickte unterstreichend und schob sich ein Tunfisch-Sandwicht rein.
„Hey du bist doch eine Malfoy“ fragte Harry jetzt unverblümter, weil ihm während seiner Beobachtung eine Sache immer seltsamer vorgekommen ist.
Sie zuckte kurz überrascht zurück und zog die Augenbraun hoch.
„Ja und?“
„Warum bist du dann nicht…na ja….so snobistisch. Ich meine Draco ist die Arroganz in Person und du….oder hast du gar nichts mit ihm zu tun?“ Harrys Stimme wurde fast Hoffnungsvoll.
Sie atmete erleichtert aus.
„Draco ist nur mein Halbbruder, bei uns ist das alles etwas…ähm“
Hilfesuchend sah sie sich nach einem passenden Wort um.
„unkonventionell?“ half George ihr.
„Ja“ dankend stimmte sie ihm zu.
„Unkonventionell! Aber Gott sei Dank fragst du nach Draco, ich dachte schon jetzt fragt mich mal wieder Jemand nach Dad“
Sie pickte nach etwas Süßem und Fred schnappte es ihr weg.
Schon fing eine freundschaftliche Prügelei an.
Fred gewann und drückte ihr die Schokolade halb durchs Gesicht.
„Was? Ich meine was mit deinem Dad?“ schlug Harry sich durch zu fragen, weil sie ihn neugierig machte.
„Nichts“ sie sah ihn nicht mal mehr an, mit verzogenem Mund betrachtete sie die Schokolade, die sie sich vom Gesicht wischte.
„Sag schon? Ist er auch so ne Berühmtheit wie Dumbledore?“ vermutete er.
„Nein“
„Aber?“
„Was ist mit deiner Narbe?“ fragte sie ihn plötzlich zusammenhangslos.
„Nichts“ automatisch zuckte seine Hand zu seiner Stirn.
„Siehst du, genau das ist auch mit meinem Dad“ sie sah ihn mit intensivem Blick an und seltsamerweise verstand er, dass ihr dieses Thema genauso auf den Wecker fallen musste, wie ihm.
Ja, Harry konnte nachvollziehen wie es war, wenn man dauernd über eine bestimmte Sache ausgequetscht wurde über die man eigentlich gar nichts so recht zu erzählen hatte.
Jetzt schaltete Angelina sich ein.
„Ja, nichts! Mal abgesehen davon das er einen verdammten Phönix gefangen hat“
„Angie!“ Mary war bestürzt.
„Was? Du musst zugeben das ist beeindruckend, besonders nach dem man nicht wusste ob sie überhaupt noch lebt“
Mary sagte nichts dazu.
„Ein Phönix?“
Alle sahen zu Harry.
„Ja“
„Was ist ein Phönix?“
Unverständliches Kopfschütteln.
„Äh…sie sind also sehr mächtig und alt und….“ Mary stotterte rum.
Noch nie hatte sie jemanden erklären müssen was ein Phönix war.
Das wusste man einfach.
„Warum weißt ausgerechnet du nicht was ein Phönix ist?“
Er zuckte mit den Schultern.
„Aus demselben Grund warum ich fast gar nichts über die Zaubererwelt wusste. Ich bin bei meiner Tante aufgewachsen. Sie ist ein Muggel. Sie und irgendwie alle die ich kannte, bevor ich meine Brief erhalten hab“
Mary sah ihn lange an.
„Ich habe die erste Zeit auch nur unter Muggeln gelebt. Die schönste Zeit die ich hatte, bevor meine Stiefmutter mit ihren ganzen Regeln und Traditionen angekommen ist und unser Leben auf den Kopf gestellt hat“
Das Gespräch zwischen den beiden vertiefte sich jetzt und die anderen klinkten sich still aus.
„Bist du deshalb so normal….-er als Draco?“
Sie konnte nicht um hin zu schmunzeln.
„Ja wahrscheinlich“
„Ist deine Mutter auch ein Muggel?“
Es gab ein kurzes auflauschen.
„Nein oder Ja. Ich hab keine Ahnung. Es gab noch nie eine Mutter bei mir und wenn dann war ich zu jung um mich an sie zu erinnern“
Harry nickte.
„Genau wie bei mir“
Aus irgendeinem Grund schienen die beiden einen Draht zueinander zu haben.
„Weißt du Harry, mein Dad war noch sehr jung als ich plötzlich da war und seine Eltern ihn vor die Tür gesetzt haben. Ich wurde von ihm und seinem alten Kindermädchen erzogen, eine Squib. Was wohl der Hauptgrund war warum ich was das anging weitestgehend normal erzogen wurde. Man könnte auch sagen ich wurde was das angeht gar nicht erzogen. Ich wuchs in einer Muggelgegend mit Muggelkinder auf. Bis Dad wie gesagt meine Stiefmutter Narcissa kennenlernte und Draco kam und von da an war der Spaß vorbei. Er musste sie heiraten und sie erwartete den perfekten Aristokraten zum Ehemann. Dad hat das alles mit sich machen lassen, weil sie sich nach seinem Unfall so gut um ihn gekümmert hat. Ich bin ja der Meinung, dass hat sie auch nur getan, weil sie hinter dem Geld her war, was meine Großeltern ihm zur allgemeinen Überraschung hinterlassen hatten. Sie war mir schon als Kind zu wieder. Wir sind oft aneinander geraden, bis Dad entschieden hat, das Draco ihrer Erziehung unterliegt und ich seiner“
Jetzt lachte sie.
„Also während Draco abends Geschichten über seine Blutsgeschichte und Ahnenreihe abgehalten bekommt, sitzt sich Dad manchmal heimlich zu mir ins Zimmer und spielt alten Rock, wie damals als es nur uns zwei gab“
Harry verstand.
„Das klinkt toll“ fand er.
„Es ist scheiße“ erwiderte sie.
„Sie sollten ganz aus unserem Leben verschwinden und uns in Ruhe lassen mit diesem ganzen Reinblutgefasel ich kann es nicht mehr hören“
„Wenn deinem Dad das im Grunde doch gar nicht interessiert, warum lässt er sich dann nicht scheiden?“
Mary zuckte mit den Armen.
„In den Kreisen aus dem mein Vater stammt, gibt es so etwas wie Scheidung nicht und uneheliche Kinder schon mal gar nicht. Sieben Monate Kinder ja, aber keine Unehelichen und bei mir war beides der Fall. Kind und keine Mutter. Genug von mir, was machen deine Verwandten so? Bestimmt ne coole Polizistin mit Gerechtigkeitssinn und einem Künstler als Ehemann der gerne mal an der Gitarre rockt“.
Harry dachte nach.
„Karla Kolumna, die sich mit dem Walross aus Urmel aus dem Eis gepaart hat, triff es wohl eher. Kannst du dir vorstellen wie mein Cousin bei dieser Mischung aussieht?“
Mary prustete so heftig, dass Harry Tunfisch abbekam.
„IUH“ beide mussten heftig lachen.
Und gegenseitig erzählten sie sich ihre Top-Ten unter den besten Aktion von, mit oder gegen ihre gehassten Familienmitglieder.
„Du hast den Nachbarsjungen wirklich bestochen, damit er deiner Tante schlechtes Fleisch bringt, nur damit dein Cousin eine Stunde auf dem Klo verbringt und du ungestört an den Computer konntest?“ Mary sah ihn fassungslos an.
„Nein das Fleisch war nur zur Ablenkung, das keiner das Abführmittel bemerkt“
Mary lachte so laut, das Harry sich sicher war, das man es auf dem gesamten Schulgelände hören musste.
„Das übertrifft meine Kleider-und-Schuhe-enger machen-Nummer bei weitem“
„Weißt du Harry du bist ziemlich cool“
Harry wurde rot, noch nie hatte ihn jemand als cool bezeichnet.
Sonderbar, mager, mickrig und unerwünscht ja, aber bestimmt nie als cool.
„Danke, du aber auch“
Sie lachte über seine Verlegenheit.
„Hey Leute ich bin müde, ich schaff mich dann mal ins Bett. Ich kann es von hier aus rufen hören“ sie rappelte sich auf und ließ ihre Knochen knacken.
„Bis morgen dann ihr Pfeifen“ verabschiedete sie sich.
Grinsend drehte Harry sich zu den anderen.
„Die ist ja echt cool“ er war hellauf begeistert und George zog ihn auf verliebt zu sein.

„Harry wie kannst du nicht wissen, was ein Phönix ist?“ Hermine sah ihn in bester Strebermanier an und Ron rollte die Augen.
Ohne ihn antworten zu lassen, fing Hermine ungefragt einen Vortrag an.
„Es fing an mit Amyntor Herrscher über die Stadt Argos….“
„Hermine Kurzfassung“ unterbrach Ron sie.
Empört sah sie ihn an.
„Harry sie sind quasi unsterblich und von irgendwelchen Göttern auserkoren Aufgaben entsprechend ihrer Bestimmung zu erfüllen oder so“
„Ja, es gibt sechs von ihnen oder es gab vielmehr“ beeilte Hermine sich.
„Licht, Glaube, Verführung? Oder Lust glaube ich, ach über ihn gibt es so wenige und doch so viele unterschiedliche Aufzeichnungen und natürlich noch Leben und Tod“
„Sind das Zauberer?“
„Ich glaube nein, deswegen sind sie ja Phönixe und selbst wenn dann würde es sie nicht mehr interessieren“
„Wieso?“
„Weil sie fast alle tot sind“
„Ja, der Phönix des Lichts starb schon zu Zeiten des Kaisers Nero in Rom…“
„Ist ja gut Hermine. Man glaubt das es fast nur noch Leben und Lust gibt“
„Und Marys Vater hat einen von ihnen gefangen?“
„Verraten wohl eher“ sagte Ron abfällig.
„Wieso was meinst du?“ fragend wandte er sich an Hermine von der er wusste, dass sie ihr Wissen nicht zurückhalten könnte.
„Harry das ist ne ganz komische Sache, was ich gelesen habe war alles sehr zwiespältig“
„Warum was hast du den gelesen“
„Na ja, das Malfoy Tage zuvor einen Freispruch erhielt was seine Anklage betraf ein Todesser zu sein“
„Todesser?“
„Ein Anhänger von Du-weißt-schon-wen“
„Und?“
„Und kaum hat er den Freispruch sicher, liefert er sie aus“
„Das klinkt ganz so als habe er sich verkauft, aber warum sprecht ihr dauernd von ausliefern? Ich meine ist so ein Phönix jetzt was Gutes oder nicht? Oder weswegen sollte das Ministerium sonst Interesse daran hegen jemanden wie sie zu besitzen“ unverständlich sah er von einem zum anderen.
„Ein Phönix ist in jedem Fall etwas Gutes. Allerdings war dieser etwas durch geknallt wenn du mich fragst“ gab Ron die nicht gerade aufschließende Antwort.
Wieder nur ein Blick auf Hermine.
„Es stimmt eigentlich sind sie als Hüter und Beschützer über die Menschen gedacht gewesen und es gibt Leute die behaupten zu wissen, dass es ohne die Phönixe keine Menschheit geben kann, jedoch hat dieser sich gegen seine Bestimmung gewandt“
Sie machte eine kunstvolle Pause.
„Harry sie war nicht nur eine Anhängerin des dunklen Lords, sondern auch seine Ehefrau und Förderin. Sie hat ihn bestärkt und ihn zu diesem Krieg angestiftet bei dem so viele ihr Leben ließen und vermutlich….sofern die Aussagen stimmen, hat sie ihn auch in jener Nacht zu deinen Eltern geschickt“
Es war ruhig zwischen den Dreien.
Totenstille.
„Hat sie einen Namen?“
„Früher nannte man sie den Phönix des Lebens. Heute ist sie wohl eher bekannt als die Lady of Darkness“
Harry schluckte schwer.
„Die Frage ist nur, hat Lucius Malfoy sie damals im Gegenzuge für seine Freiheit an das Ministerium verraten oder hat er wirklich nur um des Gesetzes Willen gehandelt“
„Vermutlich war sie nur eine Trophäe in der Sammlung eines Malfoys“ schnaufte Ron abfällig.
Harry erkannte eine Unstimmigkeit.
Obwohl Ron sich sicherlich bewusst war darüber was dieser Phönix getan hatte und welchen Schmerz und Leid er über die Menschheit gebracht hatte, so stimmte ihn dessen Schicksal die Gefangenschaft durch einen Malfoy für so ein edles Geschöpf, doch irgendwie wütend.


Harry seiner Seitz wollte sich nichts als Rache schwören.
Wenn er diesen Mittäter am Mord seiner Eltern irgendwann einmal zu Gesicht bekam.
Doch dafür verstand Harry die Magie dieses Wesens noch gar nicht.
Er war nicht mit ihr aufgewachsen, hatte dessen Einfluss auf die Zauberer noch nicht völlig verstanden.
Dies sollte ihm erst viel später bewusst werden.
Wenn er Angesicht zu Angesicht mit dem wunderschönsten Geschöpf auf Erden stehen würde.


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