Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Eiskristalle - Eiskristalle

von Eponine

Eiskristalle


Disclaimer: Mit gehört nur die Idee. Figuren und Welt habe ich mir von der großartigen JKR geborgt.

Für Marli. You know why.

Und ein großes Dankeschön an Cedrella fürs Betalesen!!!




Ein eiskalter Wind heulte um das zylinderförmige Haus und rüttelte an dessen magisch verstärkten Fensterläden. Im Garten stand ein kleines, blondes Mädchen und starrte regungslos in den Himmel. Ihre nackten Füße waren knöcheltief von Schnee bedeckt, der stetig und in dicken Flocken vom Himmel fiel. Die Zehen waren vor Kälte bereits blau angelaufen, doch sie bemerkte es nicht.

Mit vorgeschobener Unterlippe versuchte Luna, an den Schneeflocken vorbeizublinzeln und irgendwie den Himmel zu sehen. Aber der war von dicken Wolken vollkommen bedeckt.

Als Granny gestorben war, hatte ihre Mummy gesagt, dass sie jetzt im Himmel war und von dort auf sie, Luna, herabschauen würde. War ihre Mummy jetzt auch im Himmel? Aber wie sollte sie ihre Tochter sehen können, mit den dicken Wolken da droben?

Eine einsame Träne kullerte ihre eiskalten Wangen hinunter.

Der Wind fuhr ihr ins Haar, ließ es flattern, kroch unter den viel zu dünnen Pulli. Unwillkürlich erschauderte Luna.

In diesem Moment flog die Türe des Hauses auf und ein Mann stürzte heraus. Er eilte auf das Mädchen zu, hüllte sie in einen Umhang und trug sie schnell ins Warme. Dort klapperten Lunas Zähne unkontrolliert aufeinander, sodass sie das Schimpfen des Vaters kaum wahrnahm.

„Was hast du dir dabei gedacht, ohne Schuhe und Mantel hinauszugehen? Du bist doch kein Baby mehr, sondern schon neun Jahre alt! Deine Mutter hat immer…“ Doch Xenophilius brach abrupt ab. Er konnte es nicht. Er konnte nicht an sie denken, nicht jetzt, nicht…

Stattdessen rubbelte er Lunas Füße, bis diese wieder rosig und warm waren. Dann steckte er sein Kind in die Badewanne. Geistesabwesend schrubbte er ihr den Rücken.

„Daddy?“

Lunas Stimme riss ihn aus den Gedanken. Mit großen Augen blickt sie zu ihm auf und sah ihrer Mutter in diesem Moment so ähnlich, dass es ihm schier das Herz zerriss. Er musste sich räuspern. „Ja?“

„Ist Mummy jetzt im Himmel?“

Ja, wo kam man hin nach dem Tod? Das war eine Frage, der sie in der Mysteriumsabteilung im Ministerium nachgingen. Nicht, dass er viel mit dem Ministerium zu tun hatte… Eine kleine Hand zupfte ihn am Ärmel.

„Daddy?“

„Ich… ja, deine Mummy ist jetzt im Himmel.“

Für einen Moment spielte Luna mit dem Schaum auf dem Wasser, den sie zu einem Turm aufbauten und ihn dann kaputt blies. Kleine Schaumflöckchen setzten sich auf Xenophilius‘ ohnehin schon nassen Ärmel. „Aber Daddy, dann kann sie uns ja gar nicht sehen, wenn so dicke Wolken oben sind.“ Luna klang verzweifelt.

Xenophilius Lovegood seufzte lautlos. So hatte er sich Weihnachten nicht vorgestellt! Evangeline war tot, bei einem ihrer Experimente verunglückt, genau drei Monate vor Weihnachten. Und er blieb zurück, mit ihrer gemeinsamen Tochter, die nicht verstand, wo ihre Mummy jetzt war, aber sehr wohl, dass diese ihr nie mehr Gute Nacht sagen konnte.

Und wieder sah er den Unglückstag vor sich.


Xenophilius ist in seinem Arbeitszimmer im ersten Stock und repariert die Druckerpresse des Quibblers, die wieder mal die Ausgaben seiner Zeitschrift unkontrolliert in den Raum spuckt. Einzelne Blätter, noch feucht von der Druckerschwärze, fliegen ihm um die Ohren. Plötzlich erschüttert ein dumpfer Knall den Boden des Zimmers. Die Druckerpresse hüpft in die Luft, dann fällt sie zu Boden, die einzelnen Schrauben rollen in alle Richtungen davon. Ein zweiter Knall ertönt, lauter und heftiger als der erste, grün-blaue Rauchschwaden ziehen das Treppenhaus herauf.

Er springt auf, rutscht auf den einzelnen Seiten des Quibblers aus, stürzt ins Erdgeschoss hinunter. Aus dem Labor seiner Frau dringt dichter Rauch, Funken blitzen darin, sonst ist alles totenstill.

Hastig schafft Xenophilius eine Luftblase um seinen Kopf und tritt ein. Mit dem Zauberstab lässt er den Rauch verschwinden und ihm bietet sich ein Bild der Verwüstung. Alle Regale wurden kurz und klein geschlagen, Scherben glitzern am Boden, von der Wand sind tellergroße Stücke des Putzes abgeblättert – und mitten in diesem Chaos liegt Evangeline auf dem Bauch, das blonde Haar grau vor Staub, und rührt sich nicht. Unter ihrer Stirn wird ein rotes Rinnsal sichtbar, das sich in Richtung Tür bewegt.

Ohne auf die Scherben zu achten lässt sich Xenophilius auf die Knie fallen, greift nach seiner Frau, dreht sie zu sich. Ihre blicklosen Augen starren durch ihn hindurch. Mit zitternden Fingern zieht er seinen Zauberstab heraus und spricht einen Diagnosezauber. Nichts. Kein Lebenszeichen. Er kreiert ein Memo und schickt es zu einem befreundeten Heiler. Dann drückt er Evangeline an sich, seine Schultern beben, er unterdrückt mühsam ein trockenes Schluchzen.

In diesem Moment nimmt er am Rande seines Bewusstseins ein leises Wimmern wahr. Als er sich umdreht, sieht er Luna unter dem einzigen Tisch, der nicht zerstört wurde, sitzen. Ihre Augen sind riesengroß, sie starrt ihn an, ohne etwas zu sehen und wiegt sich leicht vor und zurück. Die Erkenntnis trifft ihn wie ein Schlag: Ihre Tochter hat das Unglück mit angesehen, sie ist die ganze Zeit im Labor gewesen.

Als der befreundete Heiler eintrifft, findet er im Labor von Evangeline Lovegood drei Menschen vor, die zu einem Knäuel aus Armen und Beinen geschlungen sind. Ehemann und Tochter klammern sich an Evangeline, bei der der Heiler nur noch den Tod feststellen kann.



Und seitdem… Xenophilius‘ Gedanken kehrten nur mühsam wieder in die Gegenwart zurück. Seitdem war alles anders. Natürlich. Einzig und allein Luna hatte ihn davon abgehalten, seiner Frau zu folgen. Sein Herz fühlte sich an, als sei es von Eiskristallen überzogen. Doch für seine Tochter musste er stark sein, musste dableiben, kämpfen und einen Lebenssinn finden.

Luna, die seitdem nie mehr gelacht hatte.
Luna, die ihrer Mutter so sehr ähnelte.
Luna, sein kleines, außergewöhnliches Mädchen.
Luna, die jetzt wieder an seinem Ärmel zupfte.

„Daddy?“

Und ihm fiel ein, was sie vorhin gefragt hatte. „Natürlich kann sie dich sehen. Sie schaut einfach durch die Wolken hindurch und … und schickt kleine Englein mit jeder Schneeflocke zu dir, damit sie auf dich aufpassen.“ Früher hatte er nie an Engel geglaubt. „Sie wird immer bei dir sein, Luna. Da drin.“ Er legte die Hand über ihr Herz.

Mit großen Augen schaute sie ihn an, dann meinte sie: „Können wir nochmal rausgehen und die Englein anschauen, Daddy?“

Er nickte mit zugeschnürtem Hals. Holte seine Tochter aus der Wanne, rubbelte sie trocken und packte sie diesmal ganz warm ein. Dann gingen sie gemeinsam nach draußen. Immer noch fiel stetig Schnee vom Himmel. Der Tannenbaum vor ihrem Haus hatte bereits eine dicke, weiße Haube. Luna streckte die behandschuhten Hände aus und fing Schneeflocken, die sie aufmerksam betrachtete. Dann drehte sie sich wieder zu ihm: „Daddy? Wann kommt der Weihnachtsmann?“

Weihnachten! Überrascht blickte Xenophilius auf seine Tochter hinab. Er hatte Weihnachten vollkommen vergessen. Und das war heute. Heute!

Evangeline hatte Weihnachten stets geliebt und sich jedes Jahr eifrig in die Vorbereitungen gestürzt: Das Haus dekorieren, neuen Schmuck herstellen und vor allem mit Luna Plätzchen backen. Auf Muggel-Art. Das liebte Luna, seit sie in der Lage war mitzuhelfen.

Und dieses Jahr war dies alles flachgefallen. Er war so in seiner Trauer um Evangeline gefangen gewesen und hatte sich solche Sorgen um seine Tochter gemacht, die erst in letzter Zeit wieder mehr sprach, dass er Weihnachten völlig vergessen hatte.

Er räusperte sich. „Der Weihnachtsmann kommt heute Nacht, Luna. Wir sollten das Haus noch schmücken!“

Also machten sie sich ans Werk.

Sie holten die Weihnachtskisten vom Dachboden und dekorierten das Haus. Luna lief sogar hinaus und behängte die Tanne im Garten.

Xenophilius holte die kleine Fichte aus dem Garten, die dort in einem Topf wuchs und jedes Jahr zu Weihnachten in die gute Stube geholt wurde und Vater und Tochter machten sich daran, den Christbaum zu schmücken.

Und schließlich wagte er sich sogar in die Küche. Mit gerunzelter Stirn und zusammengekniffenen Augen beugte sich Xenophilius über die Muggel-Kochbücher seiner verstorbenen Frau. Er und Luna kneteten drei Sorten Teig, stachen Kekse aus, stäubten die ganze Küche und sich selbst mit Mehl ein, ließen die Kekse ankokeln, formten missgestaltete Lebkuchenmännlein und verzierten ihre Kunstwerke anschließend mit Unmengen von Zucker und Schokolade. Stolz stapelte Luna die Kekse auf einem großen Teller und trug sie ins Wohnzimmer, wo sie diesen sorgfältig auf dem kleinen Tischchen neben den Kerzen platzierte und ein Foto ihrer Mutter dazustellte.

Als sie später eng aneinander gekuschelt auf dem Sofa saßen und an den selbst gebackenen Keksen knabberten, eine große Tasse Kakao vor sich, während das Feuer eine behagliche Wärme verbreitete und hin und wieder knisterte, sah er Luna das erste Mal seit dem Tod ihrer Mutter lächeln. Und dieses Lächeln schmolz einen Teil der Eiskristalle, die sein Herz umhüllt hatten.

ENDE


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich werde wie jeder andere um Mitternacht vor dem Buchladen stehen, und ich werde, da bin ich mir sicher, wie jeder andere überrascht sein.
Michael Goldenberg über Harry Potter 7