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Fanfiction

Pauline Perrett - Enttäuschung

von Rove Nox

Als Crabbe und Goyle wenige Tage später zurückkamen, war Draco mit dem Verschwindekabinett noch immer nicht weiter. Aber Pauline stürzte sich mit derselben Verbissenheit in die Arbeit wie er und die gemeinsame Zeit im Raum der Wünsche machte seine Aufgabe nicht einfacher, aber erträglicher. Sie unterbrachen sich meist nur zum Essen und um Paulines Magie loszuwerden.
Heute war er alleine – und dachte anstatt zu Arbeiten an Paulines Energie, ihr Gesicht das sich angesichts des Kabinetts zu einer konzentrierten Maske verzog und ihren Körper, der fast jede Nacht erschöpft auf dem Bett im Raum der Wünsche zusammenbrach.
So zuckte er bis ins Mark zusammen, als ein dumpfes Brüllen und ein erstickter Schrei die staubige Stille im Raum der Wünsche durchbrachen.
Draco drehte sich hastig um, hob seinen Zauberstab und ging langsam die Gänge zurück Richtung Ausgang – eine Strecke die er fast im Schlaf laufen konnte.
Hatte er Crabbes Stimme gehört? Aber die nächste Stimme ließ ihn seine Schritte beschleunigen.
„Lass mich los!“ sagte Pauline, doch ihre Worte gingen in einem Ächzen unter.
„Crabbe?“ rief Draco und begann zu rennen.
„Draco“, antwortete Goyle dumpf, „wir haben einen Eindringling festsetzen können.“ Er klang erfreut.
Draco umrundete einen hohen schwarzen Schrank und hielt erschrocken inne.
Crabbe hatte Pauline die Hände auf den Rücken gedreht und sie auf die Knie gezwungen, ihre Haare hingen ihr ins Gesicht, dennoch konnte er das Blut sehen, das ihr aus der aufgeplatzten Lippe heraus übers Kinn lief. Goyle stand vor ihr und hatte seinen fingerdicken Zauberstab auf ihre rechtes Auge gerichtet. Sie schielte fast um die Spitze im Blick behalten zu können und ihre Schultern zitterten unter Crabbes Griff.
„Lass sie los!“ befahl Draco.
„Aber..“, setzte Goyle an und schien seinen Fluch nicht aufgeben zu wollen.
„Lasst sie los, ihr Vollidioten.“ Draco richtete seinen Zauberstab seinerseits auf Goyle, der überrascht zurückwich und endlich seinen Zauberstab sinken ließ.
Crabbe stieß Pauline auf den Boden.
„Hau ab“, zischte Draco, „und lass dich hier nicht mehr blicken.“
Pauline hob den Kopf, warf sich die Haare aus dem Nacken und rappelte sich auf. Ihre Knie waren unter der Strumpfhose der Schuluniform aufgeschürft und Draco konnte Blut durch die Wolle sickern sehen. Sie wischte sich über die Lippen wandte sich ab und ging langsam davon. Sie hörten die Tür knallen.
„Sie hat nichts gesehen“, erklärte Draco auf Goyles verständnislosen Blick hin. „Machen wir weiter. Einer von euch muss draußen Wache halten.“

„Pauline!“ rief Hermine entsetzt aus, als Pauline durch das Porträtloch in den Gemeinschaftsraum kletterte.
Alle versammelten Gryffindors wandten sich daraufhin um und starrten sie an.
Trotzig richtete sich Pauline auf und machte sich daran zwischen ihnen hindurch zum Schlafsaal der Mädchen zu gehen. Doch Hermine war aufgestanden und stellte sich ihr in den Weg.
„Komm. Ich mache das weg. Was ist passiert?“
„Draußen im Schnee ausgerutscht“, nuschelte Pauline und ließ sich erschöpft auf einen der Sessel am Kamin ziehen. Niemand glaubte ihr und sie wusste es.
Unter Hermines strengem Blick wandten sich die übrigen Gryffindors wieder ab.
„Ich kann das heilen, soll ich?“
„Bitte. Ich würde es ja selbst machen, aber wer weiß, was passieren würde.“
Stillschweigend gab Hermine ihr Recht. Sie ließ Paulines Lippen und ihre Knie heilen, dann ließ sie ihren Zauberstab sinken.
„Du solltest McGonagall erzählen, wer das war.“
„Es war niemand“, erklärte Pauline, heftiger diesmal. Doch ihr Blick war abwesend und in ihren dunklen Augen spiegelte sich das Feuer wider. Sie war im Begriff einzuschlafen.

Hermine weckte sie später, als der Gemeinschaftsraum fast leer war und auch Harry und Ron bereits aus den Weihnachtsferien zurückgekehrt waren und schon wieder verschwunden waren. Sie hatten ungläubig reagiert, als Hermine ihnen erzählt hatte, was passiert war. Harry hatte noch einmal seine Theorie gegenüber Malfoy bekräftigt, doch Hermine hielt das für weit hergeholt. In welcher Beziehung sollten Malfoy und Pauline Perrett zueinander stehen? Sie ging langsam hinter Pauline die Treppe nach oben und kaum lag jene auf ihrem Bett, war sie wieder eingeschlafen.

Die Woche nach diesem Vorfall über erreichten Paulines Fähigkeiten einen neuen Tiefpunkt. Sie brachte in einer einzigen Stunde Zaubertränke drei Kessel zum Explodieren, schickte Flitwick in den Krankenflügel, bekam ein paar üble Schläge von Drachenschwingen verpasst und einmal Nachsitzen von Snape weil sie ihn aus Versehen mitten im Unterricht angegriffen hatte.
„Ich bin mir nicht sicher, ob sie nicht eine Gefahr für die Allgemeinheit ist. Neville ist manchmal schlimm… aber er bringt wenigstens nur sich selbst um und keine Mitschüler“, erklärte Ron nervös, als Pauline wortlos von ihrem Nachsitzen zurückkehrte, mit Augen so dunkel und leer wie es Harry bisher nur bei den blinden Kutschpferden gesehen hatte.
„Ich hab ein paar Mal versucht, mit ihr zu reden, aber sie lässt niemanden an sich heran. Beim Essen sitzt sie alleine und habt ihr bemerkt, wie McGonagall sogar langsam ungeduldig wird?“
„Aaach, vielleicht verspielt sie jetzt ihren Bonus“, äußerte Ron und sah nicht mehr ganz so betroffen aus. „Lädt Slughorn sie immer noch zu seinen Partys ein?“
„Es gab seither keine, Ron. Was hast du bloß mit ihr? Was hat sie dir getan?“
„Keine Ahnung“, brummelte Ron. „Irgendetwas ist mit mir. Schlechtes Karma oder so. Hey“, setzte er dann an. „Morgen werde ich volljährig. Ich hoffe, ihr habt auch gute Geschenke?“
Sie vertieften sich in ein Gespräch über sein Geschenk in dem sie im vorgaukelten ihm endlich ein Exemplar von „Eine Geschichte von Hogwards“ schenken zu wollen und bemerkten nicht, dass Pauline den Gemeinschaftsraum verlassen hatte.

Sie hatte es nun lange genug hinausgezögert, in ihren Raum der Wünsche zurückzukehren. Ohne Draco würde es schmerzhaft werden. Andererseits, dachte sie nüchtern, auch nicht schmerzhafter als die Scham die sie verspürt hatte, als er sie vor seinen Freunden fallen gelassen hatte wie einen nutzlosen Hauselfen. In ihr brannte Hass, Selbsthass, auf, wenn sie daran dachte, dass sie die Zeit mit ihm im Raum der Wünsche genossen hatte. Und tatsächlich hatte helfen wollen, Dumbledores Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen. Sie schluckte die bittere Galle hinunter, die sich jedes Mal beim Gedanken daran in ihrem Hals sammelte und betrat den Gang im siebten Stock.
Der Raum der Wünsche war frei.
Blau glomm die Kugel inmitten des Raumes, einladend und dennoch schrecklich schmerzhaft. Kissen lagen bereit und erinnerten sie daran, dass Draco seltsam behutsam gewesen war, als sie damals zusammen gebrochen war. Hurensohn.
Entschlossen ging sie auf die Kugel zu, streckte die Hände in die nackte Energie und entlud sich in einer blitzartigen Explosion ins Nichts.
Als sie fertig war, auf den Kissen aufwachte und ihre Arme bereits wieder von neuer Haut überzogen waren, rappelte sie sich auf und warf sich ihren Umhang über. Die Kugel hatte sich verkleinert und Pauline dachte bitter an die spielerischen Kämpfe gegen Draco. Vor plötzlicher Wut schickte sie ihr letztes bisschen Magie in die Wand vor ihr – die plötzlich einen Riss aufwies. Erschrocken nahm sie ihre Kraft zurück. Es war eine Sache, hier drin ihre Magie freier walten zu lassen, aber eine andere, in die Kraft des Raumes der Wünsche einzugreifen. Hastig trat sie nach draußen und warf die Tür hinter sich zu. Sofort verschwand sie und Pauline atmete durch. Sie schien nichts zerstört zu haben.
Aber während sie zum Gryffindorturm lief, riskierte sie einen kleinen Magiestoß in Richtung einer nur noch schwach brennenden Fackel. Bildete sie es sich ein, oder wurde die Flamme wieder stärker?

„Wie geht es Ron?“ fragte Pauline drei Tage später Hermine, die gerade aus dem Krankenflügel zurückkam. Ronald Weasley war an seinem Geburtstag im Büro von Slughorn vergiftet worden und damit der zweite Gryffindor dieses Jahr, der ausgeknockt worden war.
„Besser. Ihm ist langweilig. Du kannst ihn ja auch mal besuchen gehen.“
„Jaa. Mal schauen.“ Sie machte keinen Hehl daraus, dass sie Ron nicht leiden konnte – ebenso wie er.
„Quidditch schafft er aber nicht mehr, oder?“
„Nein. Harry hat Dean gefragt. McLaggen macht den Hüter.“
Und damit waren ihr Gesprächsthemen erschöpft, jede wandte sich ihren Hausaufgaben zu. Doch nach ein paar Minuten linste Hermine zu ihr hinüber. Pauline schien wieder gesünder zu sein. Ihre Haare glänzten und ihre Bewegungen waren energisch. Doch sie glaubte auch, einen neuen harten Zug um ihre Lippen spielen zu sehen, der ihr früher nie aufgefallen war.

Pauline lernte langsam, dass ihre Magie Einzug in die Magie des Schlosses gehalten hatte. Sie lernte die Ströme sehen und drang immer tiefer vor in die Geheimnisse Hogwarts. Noch weit war sie davon entfernt, sich so frei bewegen zu können wir draußen – oder gar wie an ihrer alten Schule. Aber Flammen flackerten wenn sie es wollte, Wolken in der Großen Halle bildeten Formationen und Schnee schmolz bei ihren Anstrengungen. Draco Malfoy wich ihren Blicken aus, wenn sie sich in den Gängen oder im Unterricht begegneten.
Das bemerkte auch Harry, der weder Hermine noch Ron noch weiter von seinem noch immer bestehenden Verdacht erzählte, Malfoy könnte Pauline so zugerichtet haben. Und er war es doch!, dachte er. Allerdings war seltsam, dass es nicht Pauline war, die vor Malfoy zurückschreckte, sondern jener Pauline auswich und dafür auch in Kauf nahm, Umwege zu machen oder Ron nicht zu beleidigen, wenn sie in der Nähe war, was ja unweigerlich ihre Aufmerksamkeit geweckt hätte.

Eines Abends ging Pauline in den Raum der Wünsche und ließ die Tür sperrangelweit offen. Sie wartete bis Draco kam.

Draco Malfoy wollte an dem Verschwindekabinett arbeiten, aber sofort kehrt machen, als die Tür offen stand. Das konnte nur heißen, dass sie drin war.
Aber irgendetwas schien im anders. Wie von Fäden gezogen ging er auf die Tür zu und wagte einen Blick. Ihm klappte der Mund nach unten. Der Raum war anders als früher. Er hatte Fenster, war achteckig und jede der Flächen hatte ein hohes helles Spitzbogenfenster, als befänden sie sich in einem Turm. Licht fiel durch die Scheiben, doch man konnte nicht nach draußen sehen. In einer Ecke stapelten sich noch immer Kissen, doch sie waren nicht mehr rot, sondern blau. Die Energiekugel schwebte in der Mitte. Doch Pauline hatte nicht ihre Hände in ihr vergraben. Sie stand frontal vor der Kugel, die Hände zum Himmel gestreckt und von da aus strömte ein Strahl stetiger Magie in die Kugel. Sie hatte nur ein T-Shirt an und ihre Arme zitterten vor Anstrengung. Ein dünner Faden Blut lief ihre Haut hinab, offenbar schmerzte die Prozedur noch immer. Doch es sah weniger schmerzhaft aus als früher. Unwillkürlich machte er einen Schritt nach vorne – und die Tür hinter ihm schlug zu.
Pauline drehte sich um, die Magie verlosch und ihre Hände sanken, blutend und wund, nach unten, sie legte sie ineinander. Doch der Atem stockte ihm erst, als er ihr in die Augen blickte. Das Weiß war verschwunden, ihre Augenhöhlen waren schwarz und glänzend.
„Draco“, wisperte sie und ihre Harre wogten dabei leise hin und her, strichen über ihre nackten Schultern .
„Pauline.“ Draco wollte zurückweichen, zu schrecklich war der Blick in diese schwarzen Löcher. Seinen Zauberstab hatte er vergessen. Doch seine Füße schienen ihn vergessen zu haben. Sie bewegten ihn nicht.
Sie blickte auf seine Schuhe hinunter und ihre Lippen kräuselten sich amüsiert.
Er schaute selbst nach unten – und brach fast zusammen vor Schreck. Seine Beine endeten in klobigen Steinbrocken, die fest mit dem Boden verankert waren.
„Du darfst eines nicht vergessen, Draco“, wisperte Pauline und trat näher. Ihre Hände baumelten lose und rot an ihrer Seite, ihre Brust hob und senkte sich noch immer schnell vor Schmerzen und ihre Augen blieben schwarz und starr – doch die leise Stimme klang wie immer. Zerbrechlich zwar und rau, doch vernünftig. Draco schloss kurz die Augen, konzentrierte sich auf den Klang und verdrängte ihr Bild. Doch sie schwieg.
„Was darf ich nicht vergessen?“ fragte er schließlich und langte nach seinem Zauberstab, langsam und ohne die Augen zu öffnen.
„Vergiss nicht, dass ich keine Hexe bin. Ich bin eine Magierin. Ich weiß nicht, warum mich der Sprechende Hut nach Gryffindor gesteckt hat. Ich bin nicht edelmütig. Wenn es eines gibt, was ich hasse, dann wenn ich gedemütigt werde.“
Draco versuchte, seine Füße zu bewegen.
„Ich wollte dir nicht wehtun.“
„Tja. Ich will dir jetzt wehtun.“
Und sie trat einen Schritt näher, Draco wich zurück und hob gleichzeitig die Hände um sie an ihre weichen Oberarme zu legen. Sie packte seine Ellenbogen und einen verrückten Moment lang dachte er, sie würde ihn küssen. Stattdessen sah sie ihm eindringlich in die Augen – sein blasses Gesicht spiegelte sich in den schwarzen Flächen wider – und plötzlich verlor er sich in ihnen.

Er rannte einen Flur entlang. Holzgetäfelt, unterbrochen von hohen Fenstern mit blauen Vorhängen. Um ihn herum schrien Menschen prasselten Flüche gegen die Wände. Er schlitterte, kam zum Stehen, weil ihm schon jemand entgegen kam. Schlug schließlich einen Haken zur Seite, in ein leeres Zimmer hinein. Pulte, der Geruch nach Kreide, ausgetretene rutschige Holzdielen. Und eine Truhe, schwer und alt. Er hob den Deckel und verschob die Bücher so schnell und hastig, dass er länger brauchte als nötig. In dem kleinen Hohlraum versteckte er sich und zog den Deckel der Truhe nach unten. Gerade rechtzeitig. Durchs Schlüsselloch sah er jemanden ins Zimmer huschen. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf seine Tarnung. Übersieh mich, lautete sein Mantra. Übersieh mich.
Draußen geschah nicht. Hatte es trotz seiner Aufregung funktioniert?
Langsam öffnete er wieder die Augen und spähte durch das Schlüsselloch. Da draußen stand gar kein Zauberer unter einer schwarzen Kapuze. Das war Maria-Lena, eine Mitschülerin. Sie stand mit dem Rücken zu seiner Truhe und stieß im Zurückweichen gegen die Pulte rechts und links von ihr. Auf sie zu kam – Fenrir Greyback.
Lauf! Hilf ihr! Hallo Fenrir, was machst du hier?
Der Werwolf sprang.
Und Draco presste sich die Faust in den Mund, als er seine Mitschülerin zerfleischte und er die Augen nicht abwenden konnte. Blut spritzte und lief über den hellen Boden, mischte sich mit Kreidestaub und bald waren Maria-Lenas Schreie verstummt, ihr Gesicht und ihr Hals ein zerhackte Masse. Fenrir Greyback leckte sich über die Lippen und wandte sich ab. Verließ das Klassenzimmer. Draco begann zu würgen und versuchte den Drang zu unterdrücken. Es half nichts.
Ein Schatten verdunkelte plötzlich das Schlüsselloch der Truhe und Draco lief der Schweiß über den Rücken. Er bekam kaum noch Luft. Und der Truhendeckel schwang plötzlich nach oben, brachte Luft – und den metallischen Geruch von Maria-Lenas Blut. Er beugte sich hinauf und erbrach sich direkt vor die Füße seines Entdeckers.
„Hallo, hallo!“ sagte der Zauberer und packte ihn an den Haaren, zerrte ihn aus der Truhe und schleuderte ihn gegen den nächsten Pult. Schmerz strahlte durch seine Hüften. Er fiel zu Boden und begann zur Seite zu rutschen, zog dabei die Hände durch das Blut auf dem Boden. Erneut fühlte er den Brechreiz.
„Crucio“, sagte der Zauberer lässig.
Draco merkte erst wieder, dass er sich vor Schmerzen in Blut und Leichenteilen gewälzt hatte, als der Zauberer den Fluch aufhob. Keuchend blieb er auf dem Rücken liegen und wünschte sich, es wäre vorbei.
„Bitte“, hörte er sich sagen. „Bring mich einfach um.“
„Das werde ich. Später. Crucio.“
Diesmal schrie und wandte er sich solange, bis er glaubte, sein Kopf müsste platzen. Kurz bevor es vor seinen Augen schwarz wurde, fiel der Fluch von ihm ab. Er schloss die Augen und wartete auf die nächste Runde. Spürte, wie der Herzschlag des fremden Zauberers unter der Kapuze gleichmäßig schlug. Wie die Magie in der Luft lag. Und erinnerte sich. „Ihr dürft niemals, niemals, die körpereigene Energie eines Menschen gegen ihn wenden. Wenn ihr das tut, setzt ihr unsere Existenz aufs Spiel. Das muss jedem von euch klar sein.“
Aber es ging nicht länger um die Existenz ihrer Rasse. Es ging darum, endlich sterben zu dürfen. Ein Angriff- wäre das genug an Provokation?
Draco hielt die Augen geschlossen, wartete auf den erlösenden Zauberspruch. Und als er nicht kam, nahm er das letzte bisschen an Kraft das er noch hatte zusammen und langte nach dem Herz des Zauberers. Es zerplatzte zwischen den Fingern seiner Magie wie ein rohes Ei.
Draco riss die Augen auf, starrte auf die tote Gestalt zu seinen Füßen und seine blutbefleckten Finger. Es war das Blut Maria-Lenas. Und es waren nicht seine Hände, auch wenn er sie kannte. Diese hier waren schmal, mit langen Fingern. Es waren die Hände… Paulines.


Draco zuckte zurück und brach in die Knie. In seine Knie, die zwar noch immer in Felsen endeten aber unverkennbar seine Hosen trugen. Kalter Schweiß klebte auf seiner Stirn und er hatte irgendwann seinen Zauberstab fallen lassen, der jetzt unerreichbar weit zwei Meter neben ihm lag. Pauline schien verschwunden, er suchte den Raum nach ihr ab und entdeckte sie in seinem Augenwinkel, wo sie sich gerade fast geräuschlos und scheinbar geübt in einen Holzzuber übergab.
Als sie fertig war, blieb sie über den Zuber gebeugt liegen und atmete schwer, ihr Rücken hob und senkte sich wie nach einem langen Lauf und ihr weißes T-Shirt war durchsichtig geworden vor Schweiß.
Ihm fehlten die Worte. Und auch in seiner Kehle kratzte es, das zerschälte Gesicht von Maria-Lena ging ihm nicht aus dem Sinn. Schließlich ließ er sich auf den Hintern sinken, sandte Schmerzstrahlen durch seine Kniegelenke und beobachtete noch immer Pauline. Sie rappelte sich auf und steckte sich einen Kaugummi in den Mund. Viel wichtiger war jedoch, dass ihre Augen wieder normal waren. Doch jetzt schien sie umso müder.
Mit einem Rucken ihres Kopfes befreite sie seine Füße. Seine Beine fielen zur Seite und begannen zu kribbeln, doch er ignorierte es und rappelte sich auf, humpelte auf sie zu.
„Ich..“ begann er und musste noch nie in seinem Leben so um Worte ringen. „Sag mir, wie ich dir helfen soll.“
„Fass mich nicht an, wäre mal das eine“, murmelte sie und ließ sich am anderen Ende des Raumes auf die Kissen sinken. Er tat es ihr nach, in gebührendem Sicherheitsabstand.
„Das andere wäre, Lord Voldemort zu töten. Aber damit kannst du nicht dienen, oder?“
Allein die Erwähnung des Namens trieb Malfoy neuen Schweiß über die Haut.
„Dann tötet er meine Mutter. Und mich.“
„Deine Mutter hat es vielleicht nicht anders verdient“, fauchte sie und ihre Haare gerieten einen Moment in Aufruhr. „Und du auch nicht.“
Er blieb ihr eine Erwiderung schuldig.
„Dennoch ist es verständlich, dass du nicht umgebracht werden willst.“
Und plötzlich bewegte sie sich doch auf ihn zu. Doch noch bevor er erkannt hatte, was sie tat, war es schon zu spät. Zuvor hatte sie im Zutritt in ihren Kopf gewährt – jetzt drang sie gewaltsam in seinen ein. Obwohl er noch versuchte, Okklumentik anzuwenden und sie hinauszuwerfen, hatte er ihr nichts entgegenzusetzen. Sie brach über ihn herein wie eine Dampfwalze.
Und hielt inne, bei jener Erinnerung, die die Grundlage für seine Verbissenheit gegenüber dem Verschwindekabinett bildete. Jene Erinnerung, in der sich seine Mutter unter den Augen von Lord Voldemort und Severus Snape auf dem Boden hin und her warf und schrie vor Schmerzen. Jene Erinnerung, in der ihr Rock hoch gerutscht, und Voldemorts Blick kalt und gelangweilt über ihre blassen Schenkel gewandert war. Jene Erinnerung, in der sie schließlich mit gebrochenem Blick dagelegen hatte und dennoch Lord Voldemort angefleht hatte, diese Aufgabe nicht ihrem Sohn abzuverlangen.
Pauline zog sich so schnell zurück wie sie in überfallen hatte. In ihrer beider Augen stand das Grauen.

„Willkommen im Club“, murmelte sie schließlich. „So geht es weder vorwärts noch zurück.“
Draco schwieg einen Moment.
„Ich wollte dich schützen, als Crabbe und Goyle zurückkamen, weißt du?“ räusperte er sich dann.
„Vor wem? Vor den beiden Gorillas? Ich kam mir nicht sonderlich beschützt vor.“
Sie lagen beide auf den Kissen und blickten zum steinernen Gewölbe über ihnen hinauf. Doch jetzt drehte sich Draco um und stützte sich auf die Unterarme auf. Er betrachtete ihr Gesicht. Tiefe Falten hatten sich in ihre Mund- und Augenwinkel gegraben, seit sie sich zum letzten Mal gesehen hatten.
„Es tut mir so Leid“, wiederholte er wieder und diesmal kam es ihm leichter über die Lippen. „Aber sie können noch schlimmer.“
„Das denke ich mir. Sind sie auch Todesser?“
„Nein“, Draco schüttelte den Kopf. „Ich bin es auch nur, damit Er mich besser kontrollieren kann. Aber sicher werden sie bald welche sein.“
Paulines Haare begannen sich wieder leicht zu kräuseln, sie wanderten über die Kissen, seidig und weich. Er streckte die Hand aus und streichelte die dunkelbraunen Strähnen. Langsam näherte er sich ihrem Gesicht und strich ihr mit dem Handrücken über die Wange. Sie sah ihn an und ihre Augen schienen feucht.
„Lass das, Draco. Mach das nicht, wenn du draußen nicht auch so sein kannst.“
Er verharrte.
„Die draußen würden mich nicht so sein lassen. Sie würden denken, du bist verrückt geworden, ich hätte dich verhext, oder du wärst ein Slytherin-Spion oder so was. Immerhin bist du eine Gryffindor.“
„Haha“, machte Pauline und schloss langsam die Augen, während er seine warme Hand auf ihren Hals legte. „Ich bin so sehr eine Gryffindor wie die fette Dame. Ich werde geduldet aber nicht gemocht. Sie halten mich für einen Freak. Naja, gemessen an den anderen BIN ich ein Freak.“
„Allerdings“, bekräftigte Draco und bewegte unbewusst seine Füße.
„Entschuldigung dafür.“
„Das passiert jedem von uns mal“, log er und musste grinsen, als sie unwillig die Stirn runzelte. „Aber ehrlich, würdest du das wollen? Dass ich dich – date?“
Sie schlug die Augen auf und starrte ihn an.
„Wenn du es so nennen willst“, erklärte sie in einem Ton der deutlich verriet, was sie von der Wortwahl hielt. „Es würde auch schon reichen, einfach nicht so zu tun als wäre ich ein Hutständer, wenn wir uns begegnen, du Idiot.“
„In Ordnung. Aber, wenn schon, denn schon. Dann date ich dich bis du mich nicht mehr sehen kannst.“
Und damit beugte er sich über sie, drehte mit zwei Fingern ihr Kinn in seine Richtung und küsste sie. Pauline verspannte sich zuerst und legte eine Hand an seine Brust, er wollte zurückweichen – aber dann begann sie ihn zu streicheln und die Wärme die sich zwischen ihnen ausbreitete, war teilweise Paulines Magie. Die Ströme brachten ihn zum schwitzen. Er legte eine Hand an ihre Hüfte und begann ihre nackte Haut zu massieren. Pauline hob die Hüfte an und presste sich gegen ihn. Seine Hand wanderte um ihren Körper herum zu ihrem Po.


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Emma ist eine natürliche Schönheit – wenn sie also die ,normale‘ Hermine in ihrer Schuluniform spielt, müssen wir ihr Aussehen unter dem Make-up eher herunterspielen. Aber der Weihnachtsball erfordert natürlich das genaue Gegenteil – da konnten wir uns mit dem Make-up richtig austoben.
Amanda Knight, Maskenbildnerin