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Fanfiction

Pauline Perrett - Weihnachten

von Rove Nox

Im leeren Turmzimmer der Mädchen wachte Pauline am Weihnachtsmorgen auf. Schnee glitzerte kristallig vor den Fenstern des Turms und eine Hauselfe hatte eine Wärmflasche an ihre Füße gelegt. Aber der Boden war kalt, als sie ihn mit den Füßen berührte. Am Fußende des Bettes lagen keine Geschenke, denn anders als Hermine es ihr ausgemalt hatte, hatte Pauline keine Verwandten oder Freunde die ihr welche schicken würden. Sie zog sich langsam an, eine enge Jeans und einen weiten weinroten Pullover, und schlüpfte schließlich in warme Boots. Wer wusste schon, ob dieses Schloss an Weihnachten ausreichend geheizt wurde?
Auch der Gemeinschaftsraum war wie ausgestorben, offenbar wollten alle Eltern ihre lieben Kleinen zu Hause wissen. Einen Moment stellte sich Pauline vor, wie Harry und Ron bei Rons sicher vielköpfiger und verrückter Familie feierten und sich alle unter dem Weihnachtsbaum versammelten. Dann schob sie den Gedanken beiseite und kletterte durch das Porträtloch. Kaum stand sie auf dem Gang, wehte ein kühler Windstoß durch ihre offenen Haare und mit vor der Brust verschränkten Händen machte sie sich auf den Weg hinunter in die Große Halle.
„Mahlzeit, mahlzeit!“, rief Dumbledore ihr zu, kaum hatte sie die schwere Tür aufgezogen. „In Anbetracht der Tatsache, dass gerade mal sechs Schüler und drei Lehrer in Hogwarts verblieben sind, haben wir beschlossen, unser Weihnachtsmahl an diesen Tisch zu verlegen.“
Pauline, der gerade erst aufging, dass es nicht Morgen, sondern Mittag war, setzte sich zwischen den vierhufigen Firenze und einen Hufflepuff-Schüler, den sie vage als den Kommentator des letzten Quidditch-Spieles erkannte. Ihr gegenüber saßen Draco, Professor Snape und Professor Dumbledore.
„Da wir alle versammelt sind… Frohe Weihnachten und guten Appetit!“, verkündete Dumbledore und klatschte in die Hände. Wie immer zog seine verdorrte Hand alle Blicke auf sich und rasch ließ er jene Hand sinken – nicht ohne Pauline zuzuzwinkern.
Die Platten hatten sich gefüllt und Pauline ließ sich von Zacharias Smith Wein einschenken; auch Draco nahm widerwillig ein Paar Schlucke.
„Warum ihr Menschen Weihnachten feiert haben mir die Sterne noch nicht offenbart“, nuschelte Firenze nach seinem ersten Glas und stampfte mit den Hufen. Pauline brachte ihre Füße in Sicherheit und antwortete nichts, gab vor, ganz in ihren Pudding vertieft zu sein.
„Severus, riskieren Sie einen Versuch und sehen Sie, was die Weasleys für Sie in ihren Knallbonbons versteckt haben“, forderte Dumbledore Professor Snape über seinen Bratapfel hinweg auf. Er hob eines der Knallbonbons auf und hielt es seinem VgdK-Lehrer und Pauline hin. Zögernd und von Snapes Seite aus widerwillig und verächtlich, griffen sie nach dem Knallbonbon, Pauline und er ruckten kurz an der Schnur – das Bonbon hüllte sie in knallblauen Rauch, der als er sich verzogen hatte, zwei Gegenstände auf dem Tisch hinterließ. Ein Zaubererschachspiel und eine lange billige Halskette, an deren Ende etwas baumelte, das wie ein Radieschen aussah. Draco und Pauline musterten beide das Radieschen und mussten schmunzeln, die Kette hätte sicher Luna Lovegoods Sammlung erweitert. Sie schluckten jedoch ihr Schmunzeln hinunter als Snape Pauline kalt anblickte.
„Herzlichen Glückwunsch, Miss Perrett. Ihr erstes Zaubererschachspiel?“
„Danke, Professor Snape. Ihre erste Halskette?“ gab Pauline zurück und brachte Draco dazu, in seinen Wein zu husten.
„Aber nein!“, rief Dumbledore aus und griff sich die Kette. „Ich werde sie tragen.“ Und er stülpte sie sich über den Kopf, woraufhin sie in seinem Bart verschwand.
Zacharias Smith rettete Pauline vor Snapes bösem Blick.
„Was hast du geschenkt bekommen?“ fragte er und wartete ihre Antwort nicht ab. Sie begleitete seine Aufzählung mit begeisterten Ahs und Ohs und lenkte dann Smith auf ein anderes Thema ab. Aus dem Augenwinkel heraus ignorierte sie Dracos bohrenden Blick.
Als Dumbledore die Tafel eine halbe Stunde später aufhob schienen alle Beteiligten erleichtert zu sein. Snape verschwand als erster nach draußen wie eine große Krähe.

„Pauline!“
Pauline, mit einem Fuß bereits auf der Treppe in Richtung Gryffindor-Turm, drehte sich um.
„Machen wir einen Spaziergang bis es Tee gibt?“
Draco stand allein vor den Treppen zum Kerker, so weit weg dass sie seine Gesichtszüge kaum erkennen konnte.
„Ich hole meine Jacke“, antwortete sie.

Unter ihren Stiefeln fiel der weiche Schnee in sich zusammen und sie waren die einzigen, die Spuren über die jungfräuliche Schneedecke zogen. Von den von Hermine beschriebenen Schneeballschlachten war nichts zu sehen, das Schloss lag groß und dunkel in der weißen Masse.
Sie gingen eine Weile schweigend, bis sie am See angelangten und ihn zu umrunden begannen.
„Du hast nichts zu Weihnachten bekommen, oder?“, fragte Draco schließlich, seine Stimme ein wenig gedämpft durch seinen grünen Schal.
„Nein“, erklärte Pauline und blickte auf den Schnee hinaus. „Ich hab‘ keine Verwandten.“
„Was ist mit deinen Eltern passiert?“
„Weiß ich nicht. Hab’ sie nie kennen gelernt.“
Sie konnte sich denken, dass Draco an seine eigenen Eltern dachte und fühlte auf einmal einen kleinen Stich Eifersucht. Er hatte Angst um seine Eltern – aber immerhin hatte er Eltern um die er Angst haben konnte.
Der See war nur an den Rändern zugefroren und dann und wann bewegte sich das Wasser und schickte kleine Wellen zum Ufer, ansonsten schien die Welt um sie herum stillzustehen. Der Boden war an manchen Stellen schlüpfrig und als sich einmal der Pfad zu einem schmalen Streifen verjüngte, rutschte Pauline mit ihren Schuhen aus und fiel nach hinten.
Draco packte sie geistesgegenwärtig unter den Schultern und schob sie wieder nach oben. Mit einem verlegenen Lachen machte sie sich los und beide gingen schweigend weiter.
„Warum bist du nicht nach Hause gefahren?“, fragte Pauline schließlich.
„Ich dachte“, begann Draco erzögerlich. „Ich dachte, ich könnte weiter im Raum der Wünsche arbeiten.“
„Kommst du voran?“
Draco zuckte nur mit den Schultern. Ok, schlechtes Thema, dachte Pauline gerade, als ein Magiestoß förmlich durch ihre Glieder rauschte.
„Oh“.
„Was ist?“, fragte Draco alarmiert die erstarrte Pauline und zog seinen Zauberstab hervor. Sie waren fast am anderen Ende des Sees angelangt, nicht weit von ihnen endete das Hogwartsgelände und fiel steil einen unwirtlichen Hang hinab. Aber er konnte nichts entdecken, was sie erschreckt haben konnte.
„Hier ist ein Loch.“
„Ein- Loch?“ Er sah sich um.
„Im Schutzwall“, hauchte Pauline und ihre Augen begannen zu glänzen. Draco ließ seinen Zauberstab sinken und wich zurück, als sich Paulines Haare wie von selbst zu bewegen begannen, als streiche Wind durch sie hindurch.
„Das ist- hier ist… Hier bin ich frei.“
Und Pauline schloss die Augen, ihre Schultern sanken nach unten, während sich ihre Haare stärker bewegten. Um ihre Lippen spielte ein Lächeln und ihre Hände bewegten sich vor ihr durch die Luft als berührten sie etwas. Und tatsächlich, wenige Augenblicke später hielt sie einen Strauß Eisblumen in der Hand. Sie ließ den Strauß los, langsam sank er zu Boden und setzte sich zu ihren Füßen in den Schnee.
Wo ihre Füße den Schnee berührten, begann er zu schmelzen, Draco wurde es warm in seiner Jacke, langsam zog er den Reißverschluss auf.
„Ah“, machte Pauline und Dracos Blick wurde wie hypnotisiert von ihren halb geöffneten Lippen angezogen.
„Komm her“, sagte sie schließlich und ihre Stimme klang auf einmal drängend.
Dumpf zerdrückte er den restlichen Schnee vor ihr und sie hob die Hände und tastete nach ihm. Ihre nackten Finger fuhren seine dicke Jacke hinauf, über den Pulli darunter, schließlich waren sie an seinen Wangen, warm und nicht kalt wie er erwartet hatte.
„Augen zu“, flüsterte Pauline und ihre Finger fuhren seine Gesichtszüge entlang, über die Wangenknochen, die weichen Wimpern, über die Lippen. Schließlich verharrten sie einen Moment auf seiner Brust und Draco legte seine Hände vorsichtig in ihre Hüften. Als sie nicht zurückschreckte, zog er sie zu sich, öffnete einen Moment die Augen und legte dann seinen Mund auf ihre Lippen.
Pauline rückte näher und schien in seinen Körper zu passen wie ein Puzzleteil.
Sie schmeckte ein wenig nach Zimt und lächelte, als sich ihre Zungen berührten, dann schien sie ihm auf einmal noch näher zu kommen, er presste sie an sich und wurde von einer Welle Wärme überschwemmt. Wärme, die keine Wärme war.
Die Magie strömte nur aus ihr heraus, machte ihn schwindelig im Kopf und ließ ihn nach mehr hungern. Er ließ seine eine Hand tiefer rutschen und die Magie wurde intensiver, dunkler. Pauline begann zurückzuweichen.
Draco ließ sie gehen und öffnete die Augen. Sie hatte den Mund noch immer halb geöffnet, ihre Haare fielen in weichen Wellen ihren Rücken hinab.

Pauline starrte in die verschleierten grauen Augen Draco Malfoys und versuchte, sich die Augenringe und die blasse Farbe seiner Haut wegzudenken. Er war so viel intensiver als er in letzter Zeit aussah.
„Lass mich dir helfen“, murmelte sie schließlich, „vielleicht verstehe ich besser, was auch immer du versuchst herzustellen.“
Draco kehrte nur langsam zurück und bewegte probeweise die leeren Hände. Er räusperte sich.
„In Ordnung. Wenn du mit mir deine Magie loswirst.“
„Nichts leichter als das“, lächelte Pauline schwach und zuckte zusammen, als er mit zwei schnellen Schritten wieder bei ihr war, ihren Nacken packte und sie erneut küsste. Er war so schnell, dass er sie umgeworfen hätte, würde er sie nicht mit dem anderen Arm abstützen. Pauline registrierte wie er sie umfing und ließ sich dann in seine Arme fallen, küsste ihn nach einem Moment des Schreckens zurück, wütend fast und so verzweifelt wie er.
„Was für eine Scheiße“, wisperte er, als er sie wieder abgestellt hatte.
„Gehen wir.“ Pauline wappnete sich gegen den Schock des Schutzwalles in und um Hogwarts, dennoch taumelte sie kurz, als all ihre Magie in ihren Körper gepresst wurde als hätte man sie in einen Neoprenanzug gesteckt. Draco nahm ihre Hand und schien für den Rest des Weges in grimmige Gedanken zu versinken.
Wenige Meter bevor sie den schützenden Wald verließen, ließ er ihre Hand los und Pauline steckte sie in ihre Taschen.
Keiner von beiden bemerkte, dass Dumbledore an seinem Turmfenster stand und sie beobachtete. Fawkes stieß hinter ihm einen kleinen Laut aus.
„Du sagst es“, stimmte Dumbledore ihm zu.


Draco erschien nicht zum Tee und Pauline hatte die dumpfe Ahnung, dass er im Raum der Wünsche verschwunden war. Lustlos knabberte sie an ihrem Gebäck und registrierte aus dem Augenwinkel Dumbledores ruhigen Blick. Sie erwiderte ihn und er lächelte und wandte sich dann an Snape, der zu seiner linken saß und weder Tee noch Kuchen eines Blickes gewürdigt hatte.
Schließlich entschuldigte sich Pauline und verließ die Große Halle. Im siebten Stock war eine Tür in der Wand, sie stand einen Spalt breit offen.
Langsam ließ Pauline die Tür nach innen schwingen und trat über die Schwelle. Das trübe Licht beschien die abertausenden Gegenstände, die Schüler auf der Flucht vor neugierigen Lehrern hier drin versteckt hatten. Da waren staubige Flaschen voll dunkel glühender alter Zaubertränke, Scherzartikel, einige bereits vom Laden der Weasley’s, kaputte Tische. Irgendwo klapperte und ratterte es und aus einem Eck kamen die Geräusche eines Tieres. Pauline wagte einige Schritte in den Raum hinein und spürte überall die leise schwelende Magie. Dieser Raum war nicht wie ihr Raum der Wünsche, hier war ihre Magie nicht frei. Dennoch freier als irgendwo sonst im Schloss, schwach konnte sie die Energieströme wahrnehmen und machte einen Bogen um einen hohen Schrank, der schwarz vor Magie schien und in ihrer Wahrnehmung beinahe vibrierte.
Sie drang tiefer in das Labyrinth aus faszinierenden Gegenständen vor und lauschte nach Draco Malfoy. Es kam ihr vor wie Stunden, doch schließlich glaubte sie, seine Schritte zu hören und so etwas wie leise Flüche. Hinter einem besonders hohen Berg aus kaputten Stühlen blieb sie stehen und spähte um die Ecke. Draco stand mit erhobenem Zauberstab vor einer Holzwand, die sich bei näherem Hinsehen als Schrank aus dunklem schwerem Holz entpuppte. Er bemerkte sie nicht.
Einen Moment beobachtete sie, wie er mit geschlossenen Augen einen Spruch ausführte und dann nach hinten wich, als der Schrank aufleuchtete.
Pauline lehnte sich nach vorne und zuckte zusammen, als sich der Stapel Stühle hinter dem sie sich verstecke, verschob. Hastig lehnte sie sich nach hinten, doch Draco wirbelte bereits mit erhobenem Zauberstab herum. Ein Fluch schoss knapp an ihrem Gesicht vorbei.
„Ich bin‘s‘“, rief Pauline und räusperte sich. Als er nichts sagte, trat sie aus ihrem Versteck hervor.
Draco hatte seinen Zauberstab sinken lassen.
„Ach, du“, machte er schließlich und der Grimm verschwand aus seinem Gesicht. Wieder traten die Schatten unter seinen Augen deutlicher hervor.
Pauline biss die Zähne aufeinander.
„Was ist das und was soll es machen?“
Abrupt wandte sich Draco ab.
„Ein Verschwindekabinett. Man kann damit, wenn es funktioniert, von diesem Ende zum anderen reisen.“
„Was funktioniert nicht?“
„Wenn ich das wüsste, stünde ich nicht mehr hier.“ Die Antwort wäre patzig gewesen, hätte seine Stimme keinen so resignierten Ton gehabt.
Pauline umrundete ihn vorsichtig und wich dabei seinem Blick aus.
Dann legte sie die Hand auf den Schrank und suchte nach seinen Magieströmen.
„Hu“, entwich es ihr. „Das ist kompliziert. Und ich kann hier nicht richtig spüren… Der Raum blockiert meine Magie.“
Draco kam näher, sie spürte seinen Atem in ihrem Nacken.
„Und, kannst du irgendwas machen?“ flüsterte er.
„Ich muss mich damit länger beschäftigen. Viel länger. Ich muss verstehen, wie er funktioniert, bis in die Einzelteile. Machst du ihn mal auf?“
Draco langte an ihr vorbei und öffnete die Türen. Von drinnen sah das Verschwindekabinett aus wie ein normaler Schrank.
„Hast du schon mal was durch geschickt?“
„Ja. Einen Vogel. Er ist gestorben.“

Pauline trat vorsichtig in das Kabinett und Draco klammert sich an die Türen. Nicht vorzustellen, wenn sie geschlossen würden und Pauline verschwände ohne zurückzufinden. Sie sah sich um und blickte die Wände des Schranks an als würde sie mehr erkennen als bloßes Holz.
Sie legte die Hände flach an die seitlichen Schrankwände und schien zu drücken, die Adern an ihren Handgelenken schwollen an – und sie zuckte zusammen und hüpfte aus dem Schrank fast in Dracos Arme. Er nahm ihre Hand obwohl sie längst auf dem Boden stand. Sie drückte sie und erklärte dann: „Dieses Ding ist gefährlich, wenn es nicht funktioniert. Ich nehme an, du willst Leute dadurch hier rein lassen?“
„Ja.“ Und mehr gab er nicht Preis.
„Sind es Todesser?“
Draco sagte einen Moment nichts, sein Gesicht wurde wieder grimmiger. Schließlich nickte er knapp.
Pauline fiel auch nichts zu sagen ein. Hass und Angst und Verzweiflung kämpften mit ihr. Und ein Gefühl, das an Leichtsinn grenzte.
Draco hatte noch immer ihre Hand zwischen seinen Fingern.
„Wie wär’s wenn du dich hinlegst, du siehst echt scheiße aus, und ich mache hier weiter?“ schlug sie vor.
Er schien einen Moment in sich zusammen zu sinken.
„Ich will nicht, dass du verschwindest oder so.“
„Ja ja. Und wenn du dann tot umfällst ist allen geholfen. Irgendwo dahinten war ein Bett. Geh schlafen. Ich weck dich, wenn ich weiter bin.“
Draco sah einen Moment wütend aus, als hätte sie es übertrieben. Dann glättete sich seine Stirn und er wandte sich müde ab.
„Glaub nicht, du könntest mich ab jetzt rumkommandieren“, erklärte er noch, mit einem Schimmer seiner alten Verachtung in der Stimme.
Pauline schnaubte nur und wandte sich wieder dem Schrank zu. Er ragte dunkel vor ihr auf.

Draco wachte auf weil etwas Warmes ihn berührt hatte. Er rutschte zur Seite und blickte sich schlaftrunken nach der Wärmequelle um. Es war Pauline. Sie hatte sich neben ihn gelegt und schien bereits eingeschlafen zu sein. An den Falten auf ihrer Stirn erkannte er, dass sie jetzt ebenso müde war wie er gewesen war. Er musterte weiter ihr Gesicht, das sich langsam entspannte und in einen tiefen Schlaf glitt. Ihre Brust hob sich unter dem Wollpullover leise und sie hatte sich wie er nicht die Mühe gemacht, die Schuhe auszuziehen.
Fasziniert beobachtete er, wie sich ihre Haare im Schlaf im Zeitlupentempo kräuselten. Offenbar war die Magie hier weniger stark geblockt als im restlichen Schloss und unwillkürlich legte er die Hand auf die fast schwarzen Strähnen. Die Haare schienen seine Finger zu liebkosen und dennoch zogen sie sich zurück. Das Zeichen an ihn, sich zurückzuhalten. Seufzend ließ er sich auf den Rücken rollen und schloss wieder die Augen.

Pauline riss die Augen auf und spürte ihr Herz in der Brust pochen. Jemand hatte geschrien? Sie blickte sich um und sah im ersten Moment nichts als Schwärze. Auch im Raum der Wünsche war Nacht eingekehrt.
Sie tastete nach Draco und fand ihn nicht. Plötzlich tauchten wie gerufen Kerzen um sie herum auf, befestig auf hohen kalten Metallständern. Sie erhellten den Boden um das Bett herum – und denn verkrampft daliegenden Draco.
Er hatte die rechte Hand um den linken Unterarm gekrallt und die Füße angezogen, schien sich auf die Zähne zu beißen, um nicht noch einmal zu schreien. Tränen quollen unter seinen Lidern hervor.
Pauline ließ sich vom Bett fallen und griff nach seinem Arm. In dem Moment in dem sie seinen von dem hässlichen Tattoo verunstalteten Arm berührte, fühlte sie sich wie in einen Brunnen voll eiskaltem Wasser geworfen. Erstarrt tauchte das blasse Gesicht Lord Voldemorts vor ihren Augen auf und sie musste sich zwingen, Draco loszulassen. Dann erst verschwand die Vision.
„Was ist? Was macht er?“ keuchte sie, noch immer geschockt.
„Strafe. Weil ich nicht voran komme“, gab Draco zurück und schlug die Augen auf.
„Lass mich!“
Er stieß sie von sich und rutschte auf dem Boden weg von ihr, kauerte mit dem Rücken am Bett und massierte seinen Unterarm. Er starrte in die Luft und dann erst wieder sie an und Pauline kannte den Blick in seinen Augen. Die Kerzen erloschen in ihrem Rücken und ließen sie in Dunkelheit zurück.
Es war der Blick, den er auch gehabt hatte, als er sie mit dem Cruciatus angegriffen hatte. Pauline wich nach hinten, weg von dem dunklen Fleck der er war. Hier hatte sie keine Chance, seinem Fluch zu entgehen und sie wich unwillkürlich in Richtung Bett aus. Es würde nicht lange Schutz bieten…
„Pauline? Ich wollte dir keine Angst machen“, sagte er da plötzlich und richtete sich auf. Pauline blieb wo sie war, ihren nutzlosen Zauberstab in der Hosentasche.
Er kam näher, ragte über ihr auf und tastete nach ihr. Seine Schuhspitzen stießen gegen ihre Knie, er ging in die Hocke und streckte die Hände aus, die wie bleiche Flecken vor ihr auftauchten.
„Es tut mir leid.“
Er ging auf die Knie und nahm ihr Gesicht in beide Hände, strich über die Wangenknochen und senkte dann seine Lippen zum dritten Mal an diesem Tag auf ihre. Sie konnte noch immer das Salz seiner Tränen schmecken, doch es machte ihr nichts aus.
Wieder war ihr Kuss zu Beginn sanft, dann wurde er wilder und drängender; zwei Hungernde nagten aneinander, ohne ihren Hunger stillen zu können. Pauline richtete sich auf und kam Draco entgegen, bis ihre weiche Brust gegen seine härtere gepresst war.
Als er diesmal seine Hände in ihre Haare grub, stießen sie ihn nicht zurück. Sie umflossen ihn wie Seide und fachten noch mehr Hitze an. Es war Pauline, die sich abermals von ihm löste.
„So viel Magie in mir“, stieß sie hervor, „Magie, die nicht raus kann.“ Sie atmete schwer.
Draco ließ sich zurück sinken und spürte förmlich, wie die Luft zwischen ihnen abkühlte.
„Wie fühlt es ich an?“
„Wie eine zweite sehr enge und klebrige Haut.“ Sie schauderte und schloss einen Moment die Augen.


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