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Fanfiction

Pauline Perrett - Zorn

von Rove Nox

Zorn
Hermine und Pauline kamen am Morgen gemeinsam in den Gemeinschaftsraum und schlossen sich Ron und Harry an. Obwohl Pauline nichts sagte, schien es zwischen den beiden Mädchen eine neue Vertrautheit zu geben und Harry wusste nicht, ob er das gruselig oder nett finden sollte. Was wohl geschehen war? Auch Ron schien es bemerkt zu haben, denn in einem unbeobachteten Moment warf er Harry einen Blick zu und verdrehte die Augen.
„Bald Weihnachten“, grunzte er schließlich zwischen zwei Bissen Pastetenbrötchen. „Freust du dich auf deine Familie, Pauline?“
Pauline schien zu zögern und antwortete dann, ohne von ihren Cornflakes aufzusehen: „Ich habe keine Familie. Ich bleibe in Hogwarts.“
„Hogwarts ist an Weihnachten wie im Märchen“, erklärte Hermine freundlich und malte dann aus, wie das Schloss an Weihnachten geschmückt wurde und dass das Weihnachtsessen regelmäßig ein großer Spaß war. Sie schien Pauline aufmuntern zu können, jedenfalls lächelte sie schmal, als Harry auch noch von dem einen Mal erzählte, als Trelawney ebenfalls am Festessen teilgenommen hatte.

Abends verließ Draco Malfoy den Raum der Wünsche und traf vor der Tür auf die auf dem Boden sitzende Pauline. Er war noch immer wütend, weil das Kabinett noch immer nicht tat, was er wollte, und als jetzt Pauline aus einer Art Dämmerschlaf hochschreckte, fuhr er sie an: „Na, wieder Lust sich die Hände zu amputieren?“
Pauline stand langsam auf und stützte sich dabei an der Wand ab. Ihr Zauberstab steckte unerreichbar in ihrer Manteltasche und der Anblick ihrer Sorglosigkeit ihm gegenüber – wusste sie nicht, dass er der jüngste Todesser Voldemorts war – machte ihn rasend. Er hatte seinen Zauberstab schneller geschwungen, als sie blinzeln konnte.
„Crucio!“ Wut rollte durch seinen Körper, während der Fluch sie traf und diesmal nicht nutzlos in ihrer Brust verschwand. Sie fiel auf die Knie, schließlich auf die Seite und ihre Wirbelsäule bog sich nach hinten. Ihr Mund öffnete sich zu einem tierischen Schrei, so tief aus der Kehle, dass er förmlich ihre Stimmbänder reißen hörte. Erst als ihr die Luft ausging, und der Schrei einen Moment wie tot in der Stille hing, sank Draco das Herz in die Hose. Er unterbrach den Fluch und stolperte nach vorne, brach neben ihr in die Knie und berührte sie an der Schulter.
„Es tut mir Leid.“
Sie drehte sich schwer atmend von ihm weg und erhob sich auf die Knie.
„Hau ab.“ Sie zog die Nase hoch und schob sich an der Wand nach oben, wackelig auf den Beinen.
Draco spürte etwas in seinen Augen brennen und erkannte voller Schrecken, dass es Tränen waren. Hastig wandte er sich ab und taumelte den Gang hinunter.
Bis er plötzlich wider Willen stehen blieb.
Etwas hatte ihn gepackt.
Eine eiserne Hand hielt sein Herz umschlungen und als er sich langsam umdrehte, bekam er schon keine Luft mehr.
Pauline stand im Eingang zum Raum der Wünsche, goldenes Licht umrahmte ihre dunklere Gestalt und während sich sein Blickfeld zu einer schwarzen Fläche zusammenzog, sah er nichts mehr als ihr vor Wut verzogenes Gesicht.

Als Dracos Herz wieder regelmäßig zu schlagen begann, fühlte er sich ermüdet. Er schnappte nach Luft und riss die Augen auf. Trotz der schwarzen Punkte, die in seinem Blickfeld tanzten, nahm er den Raum, in dem er sich befand, deutlich wahr. Es schien der Raum der Wünsche zu sein, denn nirgends im Schloss hatte er jemals einen solchen Raum gesehen. Doch diesmal hatte er sich für Pauline nicht in den Raum mit der blauen Kugel in der Mitte verwandelt. Auch die Matratze mit den weichen Kissen fehlte. Stattdessen lag er allein inmitten einer großen Halle, deren Decke so hoch war, dass er sie nicht sehen konnte. Sie verlor sich in Dunkelheit. An den Wänden entlang loderten kleine Fackeln und spendeten kaum genug Licht, um den Steinboden zu erhellen. Draco tastete nach unten und fand seinen Zauberstab, hastig richtete er sich auf, noch immer nach Luft schnappend, doch jetzt klarer. Der Raum hatte keine Fenster und er kam sich vor als hätte Pauline ihn einen Turm hinab geworfen. Als er einen Schritt tat, bewegte sich etwas am äußersten Rand seines Blickfeldes. Vor einer winzigen Tür stand Pauline und starrte ihn an. Sie hatte den Schulumhang zugeknöpft und nur ihr Gesicht setzte sich fahl von ihrer schwarzen Gestalt ab. Einen Moment standen sie sich gegenüber, dann kam Pauline langsam näher und ihre Stiefelspitzen schauten bei jedem Schritt unter dem Umhang hervor. Wieder steckte ihr Zauberstab in dem Umhang, doch Draco wusste instinktiv, dass er nicht vor ihrem Zauberstab Furcht haben musste.
„Es tut mir wirklich L-„, setzte er an, doch das Zucken in ihrer Hand brachte ihn zum verstummen. Wieder schien sie nach seinem Herz zu greifen und Draco spürte, wie ihm die Augen aus den Höhlen quollen. Er brach in die Knie und sein Zauberstab verschwand klappernd irgendwo im Raum.
Sie hob den Zauber auf und war jetzt ganz nah. Beugte sich über ihn.
„Tut es dir auch Leid, dass dein Vater ein Mörder ist?“, zischte sie und ihre Augen glühten vor Hass. „Und du nicht besser als er?“
Draco blieben die Worte im Hals stecken, erschöpft blieb er auf dem Rücken liegen. Und ergab sich.
Pauline schien das nicht zu registrieren, sie deutete sein Schweigen als Trotz und griff abermals nach ihm. Diesmal brandete ein Schmerz in seinem Rücken auf, der sich langsam seine Wirbelsäule hinauffraß und unerträglich wurde, als er seine Halswirbel erreichte. Draco hörte sich kaum schreien und bemerkte die Tränen, die seine Wangen hinunterliefen erst, als sie den Schmerz von ihm nahm.
„Töte mich“, brachte er zwischen aufgeplatzten Lippen hervor. „Mein Vater ist ein Mörder und ich bin ein Todesser, so wie er. Töte mich einfach.“
Pauline sah auf ihn hinunter, die rechte Faust geballt.
„Das darf ich nicht“, sagte sie schließlich. Dann setzte sie sich neben ihm auf den Boden, so hastig als wären ihre Knie weggebrochen. Draco starrte in die Dunkelheit zu der sich der Turm verjüngte und plötzlich stieg ein Lachen aus seiner Kehle.
Es hallte wider in diesem deckenlosen Raum und endete in einem hysterischen Kieksen.
„Wenn du es nicht machst, macht Er es bald selbst“, murmelte er schließlich.
„Dann solltest du dich vielleicht wirklich um deinen Tod selbst kümmern. Denn Lord Voldemort macht ihn sicher nicht schmerzlos.“
Draco schloss einen Moment seufzend die Augen.
„Eigentlich geht es nicht um mich.“
„Sondern um deinen Vater?“
„Woher weißt du das?“
Pauline zuckte nur mit den Schultern, das böse Funkeln war aus ihren Augen verschwunden. Sie sah so müde aus wie er sich fühlte.
„Er tötet meinen Vater, wenn ich ihm nicht – helfe.“
Pauline nickte knapp. Die Fackeln an den Wänden schienen heller zu werden, jedenfalls konnte er ihr Gesicht besser erkennen.
„Ich verachte Todesser“, murmelte sie schließlich, „aber ich verstehe dein Verlangen, deinen Vater retten zu wollen.“
Draco, seltsam beruhigt durch ihre Aussage, richtete sich auf und rutschte von ihr weg.
„Wer bist du? Was hast du mit mir gemacht?“
Pauline schwieg lange und hatte ihr Gesicht abgewandt. „Ich bin eine Magierin“, erklärte sie schließlich und viel Ungesagtes hing ihrem Satz noch an. Draco nickte als würde ihm der Begriff irgendetwas sagen und richtete sich langsam auf. Jeden Moment wartete er auf ihren Angriff, dass sie sein Herz zerquetschen würde, wie eine reife Frucht, doch der Angriff blieb aus. Stattdessen schlitterte ihm sein Zauberstab von irgendwoher entgegen und er fing ihn auf, spürte ein wenig Vertrauen zurückkehren.
Er drehte sich um und streckte ihr die Hand entgegen. Sie griff danach und ließ sich hochziehen.
Einen Moment lang spürten sie die Wärme des jeweils anderen und Draco hatte das Gefühl, ihr, niemandem, nie so nahe gewesen zu sein. Es war Pauline, die sich abwandte. Die Fackeln waren noch heller und größer geworden und irgendwoher war eine Decke hinuntergekrochen, die jetzt einige Meter über ihnen dem Raum das Turmartige nahm.
Vor Pauline machte sich ein blaues Leuchten breit. Es wurde größer und größer, bis die blaue Kugel vor ihr strahlte, in Hüfthöhe und bereit, ihr abermals die Hände zu versengen.
„Gibt es keinen anderen Weg, für- was auch immer du da machst?“ Er verschränkte die Hände vor der Brust und hob unwillkürlich eine Augenbraue.
„Ich weiß es nicht“, flüsterte Pauline, gebannt von dem Blau der Kugel. Das Licht flimmerte leise über ihr starres Gesicht.
„Ist nicht einmal, als wir hier drin waren, deine Kraft einfach in die Kugel geflogen, statt mich anzugreifen? Warum machst du es nicht wieder so?“
„Weil ich die Magie nicht ohne Ziel anwenden kann. Nur durch direkten Kontakt werde ich sie los“, sagte Pauline und hob ihre Hände.
„Dann greif mich an“, brach es aus Draco hervor. Pauline starrte ihn von unten her an und ihre Augen fuhren über sein hageres vom Blau flackerndes Licht. Mit den klaren Augen sah er aus wie ein Falke.
„Das habe ich bereits. Hat es dir nicht gereicht?“ Ihre Hände verharrten Zentimeter vor der Kugel und Draco spürte einen Anflug von Ekel in seinem Magen aufkommen.
„Doch. Aber letztes Mal ging es dann in die Kugel, nicht wahr? Wir probieren es noch einmal.“
Pauline riss eine Hand hoch und schickte ihm etwas entgegen. Kurz bevor es Dracos Haut berührte, verschwand die Kraft einfach und er spürte nichts außer einem leichten Kribbeln. Und die Kugel leuchtete auf. Pauline ließ ihre Hände fallen und drehte sich zu ihm um.
„Du weißt, was das heißt?“, murmelte sie, mit einem Funkeln in den Augen.
Sie hob beide Hände und griff ihn an.
„Protego!“, brüllte Draco und trat einen Schritt nach hinten. Doch auch ohne seinen Schutz, kam die Kraft nie bei ihm an.
Pauline erhöhte ihre Anstrengungen und Draco wehrte sie ab.
Sie stellten fest, dass sie sich durch den Raum bewegen konnten und die Kugel die meiste Kraft abzapfte, bevor sie bei Draco ankam. Wenn der Fluch ihn traf, dann nur in abgeschwächter Form und Pauline merkte es meist und hob ihn auf. Paulines Wangen röteten sich vor Anstrengung und ihre Haare wogten. Draco ließ sich ein wenig ablenken, als sie ihren Umhang mit einer Schulterbewegung fallen ließ und wieder nur in Shorts und T-Shirt vor ihm stand. Schließlich wurden ihre Angriffe schwächer und Draco erhöhten seinen Einsatz. Pauline konnte die meisten Flüche aufnehmen, doch ihre Arme begannen zu zittern und sie wurde langsamer. Nach einer Weile griff sie nach ihrem Zauberstab.
„Protego!“, donnerte sie und Dracos Fluch prallte ab. Bisher war sie meist bereits an diesem Basisfluch der VgdDK gescheitert und in ihre Augen trat ein freudiges Funkeln. Dann stolperte sie plötzlich und fiel mit einem kleinen Aufschrei nach hinten – wo auf dem Boden aus dem Nichts die Matratzen mit den Kissen aufgetaucht waren.
Als sie einfach liegen blieb, trat er mit ausgestrecktem Zauberstab näher.
„Ich greife dich nicht länger an“, erklärte Pauline und hob ihre makellosen Hände in die Luft. „Nicht, dass ich noch könnte.“
Draco hielt inne und musterte die wehrlos auf dem Rücken liegende Frau. Niemand im Schloss, niemand, nicht einmal Pansy Parkinson, würde mit solch sorgloser Nachlässigkeit einfach unbewaffnet und wehrlos vor ihm liegen. Pauline hatte die Augen geschlossen und machte sich bereit, einfach weg zu dösen. Und Draco war fassungslos. Wusste sie nicht, wer er war? Wusste sie nicht, dass die Slytherins ihn bewunderten und fürchteten und alle anderen Häuser von Hogwarts ihn verachteten und fürchteten?

Pauline öffnete die Augen, als eine Tür leise ins Schloss gezogen wurde. Draco Malfoy war gegangen.

Zwei Tage später, gerade war der erste Schnee gefallen, waren Paulines Bewegungen in Verwandlung langsam und vorsichtig. Selbst Ron bemerkte es aus dem Augenwinkel und fragte sich unwillkürlich, ob sie wieder die Nerven verlieren würde. Hermines Bewegungen neben ihm dagegen waren konzentriert wie immer und es gelang ihr in wenigen Minuten, ihren Käfer in einen Knopf zu verwandeln.
Pauline dagegen schien nicht einmal ansatzweise versuchen zu wollen, einen Zauber auszuführen und McGonagall ging einfach über sie hinweg, als sie die Reihen ablief. Vor Ron blieb sie jedoch stehen.
„Und Sie, Mr. Weasley? Wann ist bei Ihnen mit einem Ergebnis zu rechnen? Sie können den Knopf dann einfach im Laufe der Woche bei mir abgeben, wäre Ihnen das recht so?“
Rotköpfig nuschelte Ron seinen Zauberspruch und der Käfer verwandelte sich in eine Brosche.
„Nun, die ist auch hübsch.“ Professor McGonagall rauschte davon.
„Sie hat überhaupt nichts gemacht“, ärgerte sich Ron gegenüber Harry nach der Stunde, als sie auf dem Weg in die Große Halle waren. Pauline lief einige Meter vor ihnen, straffte aber die Schultern, als hätte sie Ron gehört.
„Schon gut, Ron“, murmelte Harry und nickte nach vorne.
„Ist mir egal, ob sie mich hört. Etwas stimmt nicht mit ihr.“
Pauline lief schnelleren Schrittes davon.

Als die beiden in der Großen Halle ankamen schien sich gerade ein Sturm an der verzauberten Decke zusammenzubrauen. Tief und schwer hingen die Wolken über den Tischen und in der Ferne grummelte dumpf der Donner. Harry und Ron zogen förmlich die Köpfe ein, während sie sich setzten und nicht wenige der Schüler warfen ab und an nachdenklich Blicke nach oben. Die Blitze waren so hell, dass sie ihnen in den Augen schmerzten und wurden von dem immer lauterem Donnergrollen begleitet.
„Wow“, machte Ron, das sommersprossige Gesicht plötzlich von einem blassen Blitz gespenstisch erleuchtet.
Harry sah, wie selbst Dumbledore die Decke still musterte. Snape schien ihm etwas zuzuwispern und Dumbledores Blick flackerte einen Moment zum Tisch der Gryffindors hinüber. Um dort auf Pauline zu treffen, die lustlos in einem Auflauf stocherte. Als plötzlich ein besonders lauter Donnerschlag die Gespräche in der Halle zum Verstummen brachte, zuckte sie zusammen und ihre Gabel fiel klingelnd auf den Teller. Sie sah auf, die dunklen Augen aufgerissen.
„Was…?“, begann Harry, an sie gerichtet, doch sie ignorierte ihn, stand auf und rannte fast aus der Halle. Obwohl die Kerzen gegen das dunkle Wetter anzuleuchten versuchten, verlor Harry sie nach einigen Schritten sofort aus den Augen. Erst als sich ihre Gestalt vor der Tür abzeichnete, sah er dass ihr Umhang hinter ihr her flatterte.
Das Gewitter ließ augenblicklich nach und Ron stieß ein erleichtertes Lachen aus.
„Ich dachte schon, mein Auflauf wird noch flambiert.“
Harry wollte ihm schon zustimmen, als sich eine schmale hochgeschlossene Gestalt am Tisch der Slytherins erhob und entschiedenen Schrittes, seinen neugierigen Blick ignorierend, zum Ausgang ging. Folgte Draco Malfoy Pauline Perrett?

Draco eilte den Korridor im Dritten Stock entlang und die kleine Tür, die in Paulines Version des Raumes der Wünsche führte, leuchtete ihm schon von Weitem entgegen. Unter dem Türschlag lag ihr Umhang, hastig abgeworfen; Draco hob ihn auf und hängte ihn an den Haken neben der Tür. Dann schloss er selbige und wandte sich Pauline zu.
Die blaue Kugel hatte heute einen größeren Durchmesser als sonst, und sie war geradezu schmerzhaft hell. Pauline hatte wie immer die Hände mitten in das Blau gestreckt und zitterte bereits und doch war diesmal etwas anders.
Bevor sein Hirn es richtig begriffen hatte, rannte er bereits los. Doch er kam zu spät. Sie wankte und taumelte nach hinten, ihm blieb nur noch ihre Hüften zu umfassen und sie aufzufangen, bevor sie auf dem Boden aufschlug.
Er zog sie nach hinten zu der Matratze, wo er mit ihr auf den Armen und auf dem Schoß zusammensank. Sie hatte diesmal nicht nur ihre Hände verbrannt. Bis hinauf in die Ellenbogenbeugen zogen sich die Brandwunden und er musste sich zwingen, die Verbrennungen nicht anzustarrten, zu fasziniert und gleichzeitig angeekelt war er von dem rohen Fleisch und den stummelig abstehenden Sehnen und Muskeln.
Paulines Zähne klapperten, sie schnappte in unregelmäßigen Abständen nach Luft und ihre Augen drehten sich hinter den geschlossenen Lidern wild umher. Als sie sie einmal öffnete, sah er nur das Weiße ihrer Augen. Er konnte sie nur festhalten und warten, bis die Schmerzen vergingen.
„Einen Augenblick länger und ich hätte dir helfen können“, murmelte er, als ihr Atem in regelmäßigen Stößen kam.
„Es war so viel. So plötzlich. Ich darf… ich will niemanden verletzen. Die Große Halle. Dumbledore wird…“ Sie biss sich auf die Lippe und zuckte zusammen. Draco, vom Geruch ihrer verbrannten Haut mit tränenden Augen, zog sie näher und stützte ihren Kopf ab.
„Es wird besser“, murmelte sie plötzlich und ihr Körper wurde schlaff. Draco fiel fast vornüber als sich ihre bisher angezogenen Beine streckten. Sie hatte das Bewusstsein verloren.
Vorsichtig legte er sie ab, deckte sie zu und streckte sich schließlich neben ihr aus.

Als Pauline erwachte, weil ihre heilenden Arme kribbelten, stieß ihr Ellenbogen sachte gegen Draco, der ausgestreckt und auf dem Rücken neben ihr lag. Schlafend war sein Gesicht entspannt und dennoch lagen unter seinen Augen noch immer dunkle Ringe und er hielt seinen Zauberstab fest umklammert. Sie musterte ihn noch einen Moment. Was brachte ihn dazu, hier zu sein? Warum folgte er ihr aus der Großen Halle hinaus. Und warum vertraute sie ihm?
Leise richtete sie sich auf, legte ihm die Decke über, nahm ihren Umhang und verließ ihren Raum der Wünsche.
Wenig später tat Draco es ihr nach.


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Susanne Gaschke, Die Zeit