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Fanfiction

Der letzte Anblick - Der letzte Anblick

von Hobbit

Es war Sommer. Es war nicht so verregnet wie in England typisch, die Sonne schien sogar und alle Kinder in Spinner’s End trugen T-Shirts und Sandalen. Trotzdem vermochte das schöne Wetter das wahre Wesen des Stadtteils nicht vertreiben. Der Fluss stank erbärmlich aufgrund der warmen Temperaturen und der Müll verfaulte am Straßenrand.
Severus Snape erinnerte sich an all das nicht mehr. Er wusste nichts mehr von der Tatsache, dass ihm der Eismann an der Ecke angemeckert hatte, er solle nicht auf der Bank vor seiner Tür herumlungern und er hatte vergessen, dass ihn die Nachbarsjungen wieder einmal versuchten, ihn mit Steinen abzuwerfen.
Er hatte lediglich zwei Erinnerungen an diesen Tag: Der langersehnte Hogwartsbrief hatte ihn per Eule erreicht und Lily.

Snape fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Atmete tief durch und schluckte trotz all dem krampfhaft.
Ein Severus Snape weinte nicht. Er straffte die Schultern. Lily.

Er hatte sie an jenem Sommertag zum ersten Mal gesehen. Auf dem Spielplatz, wo sie oft mit ihrer Schwester zu finden war, wie er später feststellte. Sie hatte ein Kleid mit Blumenmuster getragen und ihr Gesicht war über und über mit Sommersprossen bedeckt. Ihre roten Haare hatten in der Sonne geleuchtet und ihr Lachen, ihr Lachen, er hielt sich am Geländer fest, während er die Stufen zur Haustür hinaufging, ihr Lachen hatte ihn angesteckt – von da an immer.
Konnte es sein, dass man mit elf Jahren die Liebe seines Lebens traf und vom ersten Augenblick an wusste, in seiner naiven und kindlichen Vorstellung, dass man diese Person nicht mehr verlieren will? Snape wusste es nicht, ob er all diese Gedanken und Gefühle im Nachhinein in diese Erinnerung projizierte.
Darum ging es ihm auch gar nicht, es waren diese Erinnerungen, die ihm am Leben erhielten.
Die schönste Zeit seines Lebens hatte damals begonnen, die Zeit mit Lily.
Was davor und danach kam war lediglich das dahin Vegetieren und die verzweifelte Hoffnung, dass wieder gut zu machen, was er auf ewig zerstört hatte.
Geschafft hatte er es bisher nicht und die Zukunft verhieß nichts Besseres, Potter junior würde sterben müssen. Snape knirschte mit den Zähnen, Dumbledore hatte ihn ausgenutzt, verraten und missbraucht, es war umsonst gewesen, alles umsonst...

Und dennoch schob er den Gedanken mühsam beiseite und zückte seinen Zauberstab. Er blickte sich aufmerksam um, dass auch ja kein Muggel sein Tun beobachtete und geräuschlos öffnete sich die alte Tür zum Grimmauld Platz zwölf. Er musste wissen, was der Orden des Phönix hier eventuell zurückgelassen hatte.
Snape entwich ein Schnauben, es war schwachsinnig, reine Zeitverschwendung, hierher zu kommen, Voldemort mochte die Ordensleute für einfältig halten, Dumbeldore hatte noch vor seinem Tod dafür gesorgt, dass nichts Relevantes an ein und demselben Ort aufbewahrt wurde. Aber Snape tat seine Pflicht.
Er durfte nicht auffallen in den Reihen der Todesser, er musste seinen Job erledigen, seine Aufgabe erfüllen und den Schwur, den er Dumbledore geleistet hatte, aber vor allem sich selbst.
Er hatte Harry schützen sollen, nachdem seine Mutter es nicht mehr – wieder Lily.

Snape ließ die ganzen primitiven Zauberscherze zum Schutz des Hauses über sich ergehen und begann schließlich gelangweilt mittels Magie das Haus zu durchsuchen. Fündig wurde er nicht. Dafür betrachtete er abfällig das Black’sche Inventar, die alten Familienportraits, die die Säuberungsaktionen im Sommer vor zwei Jahren überstanden hatten, die geköpften Hauselfen und die fanatischen Bücher, die die dunkelsten Seiten der Magie beschrieben.

Er schnaubte erneut, als er vor dem altehrwürdigen Stammbaum der Blacks stand. So etwas lächerliches, dieser ganze Reinblutwahn, dieses verzweifelte Festhalten an Traditionen und die Generationen lange Inzucht zwischen den Reinblutfamilien. Abstoßend. Seine Augen wanderten über den Namen Bellatrix Lestrange. Sie war noch immer misstrauisch, was seinen Wiedereinstand in die Reihen der Todesser betraf, zu Recht, musste er sagen, aber der Dunkle Lord traute ihm, das zählte. Er stockte, als er den Namen Sirius Black las. Black, er trauerte ihm nicht wirklich hinterher. Snapes Lippen umspielte ein gehässiges Lächeln. Jetzt hatte er endlich einmal die Gelegenheit, auf die er schon so lange gewartet hatte.

Er ließ den Stammbaum hinter sich, lief zügig durch den verstaubten Salon und die knarrende, enge Holztreppe empor bis er vor Blacks Kinderzimmer stand. Wohl eher einen Suite, wie Snape befand, dachte er ein sein eigenes schäbige Heim zurück. Das Zimmer war genauso Geschmacklos wie er es sich vorgestellt hatte. Spärlich bekleidete Muggelmädchen die sich auf Bildern räkelten, Fotos von Motorrädern und den Rumtreibern. Innerlich wurde ihm übel, als er dies sah. Trotzdem trat er näher. „Potter!“, er spie den Namen laut aus während sie ihm Grimassen schnitten. „Black!“ Er lief zum Schreibtisch hinüber. Eine Staubschicht hatte sich darauf gelegt. Er war seit gut zwei Jahren nicht mehr benutzt worden. Mit einem Ruck zog er die Schubladen des Tisches auf. „Ha,“ entfuhr es ihm, als er einige Pergamentseiten zu Tage beförderte. Alte Briefe und Hausaufgaben, wie es aussah, verzauberte Zeichnungen, die, er verdrehte die Augen über Blacks Kindereien, eine zeternde McGonagall zeigten.
Eines musste er Black lassen, seine Handschrift war gestochen sauber. Wahrscheinlich hatte seine Mutter solange auf ihn eingeprügelt, bis er es eingesehen hatte, ordentliche zu schreiben. Der kleine Regulus hatte viel erzählt. Mitleid kam bei Snape aber dennoch nicht auf.

Er stoppte und blätterte zurück. Das war weder Blacks Schreibschrift, noch Potters Gekrakel. Und hielt die Luft an.
Er taumelte zurück, bis er gegen das Bett stieß und darauf sank. Er hatte ein schwarz weiß Foto in der Hand. Ein kleines, recht gut genährtes Baby flog wenige Zentimeter über dem Fußboden auf einem Besen hin und her. Daneben kniete eine junge Frau. Sie hatte langes, wallendes Haar und ein Lächeln auf den Lippen, als wollte sie die ganze Welt umarmen. Ihre grünen Augen funkelten, die roten Haare verrutschten, als sie nach ihrem Sohn griff, um sicherzugehen, dass er nicht vom Besen kippte.

Snape blinzelte, dann merkte er, dass das Bild nicht koloriert war. Aber er wusste noch immer um jede Farbnuance, um das kleine Grübchen, das Lilys Wangen beim Lachen geziert hatte. Sie sah so lebendig aus. Seine Augen brannten. Er beugte sich tief mit seiner Nase über das Bild. Blendete den kleinen Harry aus und fixierte Lily, sog jedes noch so kleine Detail auf. Dabei fielen ihm die restlichen Blätter, die er in der Hand gehalten hatte, zu Boden. Er blickte überrascht darauf. Und dort sah er sie: Lilys Schrift. Einst hatten ihre warmen, zierlichen Hände, diese Wörter geformt, diesen Text geschrieben. Ihm war es egal, dass der Brief nicht an ihn adressiert worden war und dass sie voller Freude über ihren kleinen Sohn sprach.
Er riss sich von ihrem Anblick los und entdeckte das, was er immer gewollt, sich vorgestellt hatte: von ihr zu hören, nur von ihr und nur an ihn: „Alles Liebe, Deine Lily“.

Tränen strömten ihm über das Gesicht. Er sprang auf, riss das Bild entzwei und drückte sich Lily an sein so grauenvoll schmerzhaft pochendes Herz. Dann nahm er das Pergament mit Lilys Unterschrift an sich und stürmte aus Sirius Blacks Zimmer, polterte die Treppe in die Eingangshalle hinunter und rannte zur Haustür.
Auf dem Absatz disapparierte er. Selbst im Strudel der Farben und Formen ließen ihn ihr Blick aus und auf der Fotographie nicht los.

Nie vergaß er ihre grünen, liebevollen Augen.
Es sollte ein dreiviertel Jahr später der letzte Anblick sein, der ihm auf Erden vergönnt war.


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