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Fanfiction

Tränkemeister in Spe - Die ersten Sommerferien - Griechenland wir kommen

von Karla

Da sowohl Severus als auch Hermine nichts von ‚man tut‘ Vorschriften hielten, hatten sie die Hochzeitsfeier mit Allen bis zum Ende genossen, am nächsten Tag nach dem ausgiebigen Frühstück Fabrice, Magalie und ihre Eltern in Ruhe verabschiedet und brachen erst am zweiten Tag ihrer Ehe in aller Frühe in die Flitterwochen auf.
Severus war ein wenig unruhig und Hermine musste an sich halten, um ihn nicht damit hochzunehmen. Sie wusste, dass er, wie sie selbst, keine Menschenaufläufe mochte und es würde sie dort mit Sicherheit in den Touristengebieten das ein oder andere Mal so erwarten. Ebenso wollte er sich gar nicht vorstellen die Sommergarderobe anzuziehen, die sie ihm aufgedrängt hatte und dabei wusste er noch nicht einmal von allem. Und zu guter Letzt machte es ihn extrem nervös, dass sie alle Beide über Etappen die lange Strecke apparieren wollte.
Da er aber nicht an der Planung mitgemacht hatte, wollte sie ihm auch nicht verraten an welcher Stelle sie beginnen würden und so blieb ihm nichts übrig, als tief durchzuatmen und sich ihr anzuvertrauen.

Gerade hatte Dina die gerichteten Essenvorräte gebracht und fast wie eine besorgte Mutter noch mehrfach nachgefragt, ob alles bereit war und ob sie noch etwas benötigten. Sie war selbst ein wenig verunsichert über die lange Zeit, die sie nun ohne ihre Familie verbringen würde, aber Severus hatte sie ermahnt nicht die ganze Zeit damit zu verbringen ihre perfekte Wohnung noch zu überarbeiten. Er hatte ihr dann ein Päckchen in die Hand gedrückt, das Hermine und er vorbereitet hatten. Es enthielt zu Dinas Entzücken einige Bücher in denen Elfenmagie etwas detaillierter erwähnt wurde und zu denen sie sie um ihre Meinung baten. Dina versprach umgehend sich das Ganze anzusehen und wurde sichtlich verlegen als Severus dann wie selbstverständlich sagte, dass sie das dann nach dem Urlaub gemeinsam durchgehen würden, was sie definitiv aufforderte mit ihnen auch irgendwie zusammenzuarbeiten. Es war Hermines Idee gewesen und sie hatte ihm sehr gut gefallen. Dina verneigte sich tief und ploppte dann, um sich bei der neuen Wahl-Herrin zu bedanken, wie sie Hermine vor Severus nannte.

Als Severus die Essensvorräte in die Tasche packte warf er noch einmal einen Blick hinein und schluckte schwer. Er sah Bücher, Pergament, andere Stifte, Papier, die zwei großen Rucksäcke (wobei ihm seiner merkwürdig vollgestopft vorkam), das magische Zelt, Campingstühle plus Tisch, die Wasserflaschen die sie geschickterweise immer wieder magisch auffüllen konnten, Prospekte und Landkarten, ihre Reisetasche, eine Tasche aus der Schuhe hervorschauten und seine Reisetränkevorräte. Er packte noch eine Tasche mit Brauutensilien und ein paar Grundelementen für Tränke dazu, die er in letzter Minute doch für unabkömmlich gehalten hatte.
Er hörte Hermine lachen als er mit dem Kopf wieder aus der Tasche auftauchte.
„Und, alles dabei? Oder bist Du mit meiner Garderobe nicht einverstanden?“
Severus knurrte.„Ich werde wahrscheinlich die ganze Zeit damit beschäftigt sein Dich vor den anderen Blicken abzuschirmen, aber das war gerade nicht mein Hauptaugenmerk. Dina war doch da und hat die Vorräte gebracht und ich habe noch ein kleines bisschen was zum Brauen eingepackt, für meine Nerven!“
Sie grinste, wusste sie doch um die beruhigende Wirkung die Brauen auf ihn hatte.
„Im schlimmsten Fall bist Du circa 5 Sekunden vom Apparierplatz von Hogwarts entfernt und dann nochmal 10 Minuten bis Du in den Braukeller gelaufen bist!“
„Und Dich lasse ich alleine unter den vielen heißblütigen Südländern. Kommt gar nicht in Frage. Seit gestern ist es mit dem lockeren Leben für Dich vorbei!“ er lächelte aber auch.
„Mach mir keine Angst, da muss ich mich ja mächtig umstellen...“ woraufhin beide in Lachen ausbrachen und mit einem letzten Blick ins sauber aufgeräumte Wohnzimmer zog Hermine ihn aus der Tür und zum Apparierplatz.

Dort angekommen nahm er ihre Hand fest in seine und schaute erwartungsvoll. Hermine zögerte erst, dann aber siegte ihre Vernunft.
„Ich wollte dich ja im Unklaren lassen, aber falls uns doch irgendetwas trennen sollte, möchte ich, dass Du weisst wo Du bist und wo wir uns finden.“
Sie zog eine kleine Karte und einen Zettel mit Addressen aus der Hosentasche und breitete sie vor ihm aus.
„Wir starten gleich im Zentrum. Hier ist Athen, da ein Campingbereich zu dessen Östlichem Ende wir mit Drei Stopps hin apparieren. Da endet laut dem Reiseführer von Carole eine Route von den klassischen Rucksacktouristen. Und so kommen wir an, als wenn wir dahin getourt wären.“
Sie gab sich Mühe eine möglichst muggelige Sprache zu finden.
„Da sind wir nahe an den Sehenswürdigkeiten und trotzdem scheint es mir recht ruhig zu sein. Falls also irgendetwas ist, treffen wir uns am Eingang des Campingplatzes.“
Severus nickte ergeben, las sich die Addressen durch, ergriff wieder ihre Hand und schloss die Augen.

Durch die Stunde Zeitverschiebung waren hier bereits ein paar Leute auf den Beinen als sie endgültig in Athen ankamen. Allerdings schien keiner das plötzlich aufgetauchte Paar zu bemerken. Ein schmaler staubiger Schotterpfad führte zwischen ein paar Felsen und dornigen, trockenen Sträuchern auf ein kleines offen stehendes Tor zu, das in den Campingplatz führte. Er war übersichtlich angelegt, kleiner und mässig belegt. Die brütende Hitze und der an vielen Stellen fehlende Schatten erklärten das später auch.
Sie entnahmen der Tasche die großen Rucksäcke, das zu einem tragbaren Bündel zusammengrollte Zelt, schulterten diese, dass sie wie Rucksacktouristen aussahen, betraten den Zeltplatz und gingen direkt zum Eingang. Ein älterer Grieche, der stockend Englisch sprach begrüßte sie, reichte ihnen einen Plan mit den Einrichtungen des Platzes, was bei der Größe eher unnötig war, und lies ihnen freie Wahl darüber wo sie ihr Zelt errichten würden. Statt ihre Daten und die Länge des Aufenthaltes zu erfragen wollte er ihre Pläne für Besichtigungen wissen und ob sie einen Führer oder ein Leihmoped brauchten. Sie waren definitiv im Süden angekommen.

Hermine dankte für die Angebote und zeigte ihm ihre Liste an Sehenswürdigkeiten die sie im Plan hatte. Sie war froh über Caroles Idee, dass sie für die Planung bereits normales Muggelpapier verwendet hatte und somit für keine Verwirrung sorgte.
Der Mann las kurz über die Liste, fischte sich einen Stift von der Theke und kritzelte ein paar Nummern neben die Punkte, strich zwei Objekte rigoros durch und notierte dafür einen weiteren Namen.
Die Nummern stellten sich als Buslinien und Öffnungszeiten heraus, die durchgestrichenen Objeke als im Umbau befindlich und geschlossen und das hinzugefügte Museum als ein Neubau der jetzt Objekte beherbergte die zuvor in einem anderen Museum auf der Liste ausgestellt waren.
Immer wieder schaute der Mann kritisch auf Severus und seine Narbe am Hals, die durch den, als Zugeständnis an Hermine, geöffneten Kragenknopf sichtbar war. Er legte Hermine den Plan hin und bedeutete ihnen noch zu warten, danach verschwand er in ein kleines Bürozimmer hinter der Theke und kam mit einer kleinen Dose wieder. Die reichte er Hermine, deutete auf Severus und erklärte ihr mit wenigen Worten und Gesten den Schlangenbiss damit einzureiben. Er ergriff nochmal Hermines Hand, öffnete die Dose und fächelte ihr den angenehmen Duft der darin befindlichen, offensichtlich selbst hergestellten Salbe zu. Unwillkürlich beugte sich Severus ebenfalls hinüber und schnupperte, nahm sich dann die Dose, stupste seinen Zeigefinger sachte an die Oberfläche, sodass ein kaum sichbarer Film an seiner Fingerkuppe haften blieb und rieb ihn gegen den Daumen.

Der alte Mann beobachtete ihn schweigend aber interessiert. Als Severus, der bisher geschwiegen hatte, zu ihm aufschaute, anerkennend nickte und nachfragte wo er die seltenen Kräuter bekommen würde war das Eis gebrochen. Der Grieche schickte sie um das Zelt vor der Hitze aufzubauen und lud sie in einer Stunde zu einem Mokka ein.

Als sie nach der Stunde ihren Platz bezogen, die Waschräume besichtigt und die Infotafel am Eingang durchgesehen hatten, kam der alte Mann an die Theke und bedeutete ihnen ihm zu folgen. Er führte sie in eine von Weinranken überdachte Terasse auf der Nordseite, wo bereits eine alte Dame auf sie wartete. Auf dem einfachen Holztisch standen neben dem Mokka noch Brot, Butter und Honig.
Die Griechin sprach ein recht gutes Englisch und entpuppte sich als die Schwester des Platzwartes. Sie war es auch, die die Salbe hergestellt hatte und die zusammen mit ihrem Bruder die Familientradition der Kräuterkunde hoch hielt. Sie freute sich über das rege Interesse der Beiden an ihrem Wissen, erzählte bereitwillig und beantwortete die zahlreichen Fragen. Hermine war erstaunt, wie gut Severus sich auch in dieser Form der nicht magischen Heilkunde auskannte. Er taute völlig auf, saß entspannt da und genoss einen Mokka nach dem Anderen. Sie machte sich eine geistige Notiz von diesem Gebräu auf alle Fälle etwas mit zurück zu nehmen.
Die Dame bedauerte, dass ihre Enkelin zur Zeit nicht da wäre, sie könnte sie zu den Stellen führen an denen sie die Kräuter fanden. Ihr selbst wäre der Aufstieg in die felsigen Berge im Sommer zu anstrengend. Das würden sie im frühen Frühjahr für das ganze Jahr erledigen.
Severus lies sich die Stellen trotzdem beschreiben und sie verbrachten fast den ganzen Mittag mit den beiden Alten. Diese wussten nicht, dass sie Severus und Hermine keine größere Freude hätten machen können als ihnen zu genau diesem Thema, dem speziellen Umfeld der griechischen Tränkebrauer, Informationen zu liefern.
Sie ließen sich aber auch die Geschichte der Region erzählen und Tipps zu den Sehenswürdigkeiten geben, die Alten fragten im Gegenzug über ihre Reisepläne. Immer mal wieder klingelte die Glocke am Empfang und der Alte erhob sich um ein paar Minuten später teils erheitert, teils murrend wieder zu kommen. Am Nachmittag brachen sie dann auf um einen kleinen Rundgang zu machen und nahmen eine kleine Einkaufsliste der Alten mit, da sie an einem Markt vorbeikommen würden. Sie bedankte sich vielmals und mahnte sie der Marktfrau am Stand des Nordendes nicht jeden Preis zu zahlen, da ihre Ware immer zu teuer sei.

Als sie kurz darauf loszogen schüttelte Severus zum wiederholten Male den Kopf... er solle auf einem griechischen Markt um Gemüsepreise handeln. Aber wiederum... handelte er nicht in der Nocturngasse auch mit dem Apotheker der immer Wucherpreise für seine Zutaten forderte? Vielleicht war es ja doch nicht so verkehrt.

Am Abend saßen sie dann vor ihrem Zelt, probierten sich durch die verschiedenen Produkte vom Markt und zogen sich recht früh in das Dank Kühlungszauber angenehme Zelt zurück. Sie wollten früh aufstehen und schließlich handelte es sich hier auch um ihre Flitterwochen.

Nach dem ersten Anreise- und Erholungstag standen sie also am nächsten Morgen relativ früh vor dem Eingang der bekanntesten griechischen Tempelruine, der Athener Akropolis. Es waren bereits viele Menschen an den Kassen, um die erträglichen Temperaturen am Morgen auszunutzen. Severus widerstrebte es bereits sich in die Schlangen anzustellen. Er fühlte sich einfach immer noch nicht wohl damit seinen Rücken ungeschützt zu lassen. Immer wieder glitten seine Augen unruhig über die Menge und er trat von einem Fuß auf den anderen, bis Hermine ihn energisch zu den im Schatten gelegenen Bänken neben ein paar Felsen schickte, um dort auf sie zu warten.
„Setzt Dich mal da rüber und warte auf mich. Dein Getrappel ist ja nicht auszuhalten und ohne Karten können wir nicht rein.“
„Ach nicht? Wo gedenkst Du in den kommenden Nächten Eintrittskarten herzubekommen, wenn wir die kühlen Nachtstunden zur Besichtigung nutzen?“
Er raunte ihr ins Ohr und hinterlies eine Gänsehaut.
„Severus... warte damit noch kurz, das kannst Du machen wenn wir uns drinnen ein bisschen in die weiter entfernten Tempel begeben....“
„Das beantwortet meine Frage aber nicht...“
„Wegen den Karten? Ich dachte das wäre klar, hatte ich das nicht gesagt? Wir gehen doch heute wegen der Karten erstmal hier her, da gibt es diese Wochenkarte die fast alle Sachen die wir anschauen wollen beinhaltet. Damit haben wir den Teil wenigstens ordentlich abgedeckt!“
Sein Grinsen konnte nicht breiter werden.
„Du kaufst Karten obwohl wir nie an der Kasse vorbeikommen werden?“
„Aber sicher! Ich habe auch immer wenn möglich bezahlt, als wir auf der Jagd mit Harrys Umhang einkaufen waren oder habe Geld hinterlassen wenn wir Eier oder Milch aus einem Stall entwendet haben! Harry hielt das für riskant, aber ich konnte doch nicht einfach stehlen!“

Severus Augen wurden plötzlich sehr ernst. Der Unterscheid zwischen ihnen Beiden wurde ihm wieder einmal mehr als deutlich vorgeführt. Er liebte ihre Ehrlichkeit, lies sich nur zu gerne von ihr leiten diesbezüglich, aber er dachte tatsächlich über manche Dinge gar nicht mehr nach, sein Gewissen und seine Seele waren soviel Schrecklicheres gewohnt.
„Mine, bist du Dir sicher, dass Du mit meiner Vergangenheit leben kannst?“
„Wenn Du jetzt brav dort auf der Bank Platz nimmst und kein Theater machst, wenn ich die Karten kaufe, schon.“
Sie schlug einen sehr energischen Ton an, ihre Hand die in seinen Nacken fuhr und ihn zärtlich zu einem Kuss zu sich zog allerdings machte deutlich wie sie es meinte: ‚Höre auf damit, jetzt ist jetzt und das Andere ist vorbei!‘
Er nickte und trollte sich zu den Bänken wo er sich seufzend im Schatten niederlies. Auch wenn er am Morgen mehrfach betont hatte, dass er nur wegen ihr diese Sommersachen und sogar Sandalen anzog, es ihm aber sehr widerstrebte, jetzt war er sehr froh ihrem Rat gefolgt zu sein. Er öffnete unauffällig noch einen weiteren Knopf damit der Kragen ein bisschen auffallen konnte. Dann lehnte er sich zurück und drehte sich so, dass er sie ununterbrochen beobachteten konnte. Sie blies ihre Ponyhaare aus dem Gesicht und fächelte sich mit einem Prospekt ein bisschen Luft zu, sie studierte die Informationstafel neben der Kasse, sie machte sich Notizen auf einem kleinen Block, sie trat einen Schritt zurück als ein junger Herr sie ansprach...
Keine 5 Sekunden später war Severus wieder an ihrer Seite und pfiff auf einen ungeschützten Rücken und die stechende Sonne. Er legte seinen Arm um ihre Mitte und grüßte den Herrn höflich mit einem Kopfnicken, allerdings zeigte seine Aura deutlich, was er von dem begonnenen Gespräch, den interessierten Blicken und dem deutlich zu geringen Abstand zu seiner Frau hielt.

Wie gewünscht verzog sich dieser dann auch gleich, nachdem er sich für die gegebene Information bedankt hatte.
„Danke Severus. Bin ich nicht doof, dass ich damit nicht umgehen kann?“
„Doof? Ich wäre durchaus nicht begeistert wenn dir diese Nähe gefallen würde! Aber Du bist mit diesen dünnen Klamotten sowieso viel zu attraktiv, um einen Moment alleine gelassen zu werden.“

Im Inneren des Tempelbereiches angekommen war diese Situation schnell wieder vergessen und sie stürzten sich in die Ruinen, die sie in die Zeit zurückversetzten als hier Magier standen die Tränke brauten, die sie im letzten Jahr erforscht hatten.
Immer wieder fanden sie Relikte die durchaus magische Bedeutungen hatten oder erkennbar mit Zaubern belegt waren.
Während Hermine sich mit ihrer breiten Strandtasche über der Schulter so breit es ging in die Sicht stellte untersuchte Severus die Zauber und notierte sie akribisch. Er war so geschult darauf Zauber zu erspüren, dass er wie ein Sensor wirkte. Hermine zog ihn damit ein bisschen auf.
„Mein Vater hat auch so einen Detektor für Metall damit er keine Löcher in Leitungen und Rohre bohrt. Der piepst wenn er was findet. Wenn ich Dein Gesicht betrachte hast Du auch so eine Art Melder eingebaut. Immer wenn deine Augenbraue hochgeht und deine Mundwinkel sich etwas heben, warst Du wieder fündig!“
Er schaute erst ein bisschen entrüstet, beugte sich dann aber zu ihr hinunter und schnurrte in ihr Ohr.
„Soso, welche anderen Meldungen kannst du denn noch so auf meinem Gesicht ablesen? Ich habe durchaus noch Sensoren für ganz andere Dinge...“
Hermine wurde schon wieder etwas rot, verflixt das werde ich wohl nie ablegen... jetzt parier gefälligst ordentlich!
„Da gibt es so einige... zum Beispiel... wenn beide Augenbrauen hochgehen und deine Lippen schmal werden und Du Deine Robe mit den Händen übereinanderschlägst, dann hast Du einen armen Schüler gewittert den Du genüsslich zusammen stauchen kannst...“
Jetzte grinste sie und er quittierte es mit einem Lacher und einem kleiner Boxer an ihren Oberarm.
„Ok, die Runde ging an Dich!“

Nach zwei Stunden wurde es definitiv zu voll in den Ruinen, selbst in die Randbereiche kamen immer mehr Leute und außerdem waren immer zuviele Menschen in der Nähe, sodass sie kaum mal einen Kühlungszauber über sich legen konnten. So verliesen sie den Tempelbereich. Sie würden am Abend wiederkommen und wenn alles klappte würden sie nach Hermines Plan bei aufgehendem Vollmond und sternenklarem Himmel im Tempelhof ein Picknick machen. Da die Akropolis selbst am Abend hell angestrahlt war, würden sie sich dafür in einen von der Stadt aus unsichtbaren Bereich zurückziehen und dort auch die Lichter etwas dimmen.

Und so verbrachten die den Tag in einer kühlen Markthalle wo sie sich mit genügend Vorräten für die nächsten Tage eindeckten, in einem kleinen Museum und im Schatten eines Felsvorsprunges am Wasser, wo immer ein leichter Windhauch zu spüren war.
Da sie die schottischen Winde gewöhnt waren, mussten sie sich aber auf diesen Windhauch mächtig konzentrieren, um ihn wahrzunehmen.

Als die Dämmerung hereinbrach und Hermine zwecks Ende der Besichtigungszeit das ok gab apparierten sie wieder in die Akropolis, um sich weiter umzuschauen. Es war spannend und Hermine fühlte sich an ihre Zeit in Hogwarts erinnert als sie zum Beispiel unter dem Tarnumhang den Drachen heimlich auf den Astronomieturm gebracht hatten.
Severus deutete ihre verträumte Miene richtig.
„Na, das Gefühl kennst Du gut, oder? Nach der Sperrstunde heimlich durch alte Gemäuer schleichen? Schön, dass ich mich jetzt nicht mehr verstecken muss, wenn ich hinter Dir herschleiche!“
Sie schüttelte den Kopf und nahm seine Hand.
„Wir haben das wirklich nicht bemerkt... wenn ich mir überlege wie vorsichtig wir waren, was wir alles meinten richtig gemacht zu haben und Du... warst uns einfach immer einen Schritt voraus!“
„Aber jetzt hast Du mich eingeholt meine Liebe.“
„Oh ja, und jetzt wollen wir mal sehen was du dazu sagst!“
Sie standen genau an der geplanten Stelle, der Mond schien durch die Säulen und warf lange Schatten über den Platz. Sie nahm den Picknickkorb aus der Tasche, breitete eine Decke auf dem Boden aus, stellte eine Flasche Wein und zwei Gläser darauf und setzte sich.
„Würde der Herr mir bei einem kleinen Imbiss Gesellschaft leisten?“

Es wurde ein wunderschöner Abend und erst weit nach Mitternacht kehrten sie zum Zelt zurück. Den nächsten Tag würden sie wohl erst gegen Mittag beginnen.

Ein paar Tage später hatten sie das Zentrum erobert und wandten ich nun den etwas abgelegeneren Orten zu. Da sie jetzt alle Strecken sowieso apparierten, verließen sie ihren Campingplatz mitten in Athen. Sie verabschiedeten sich herzlich vom Platzwart und dessen Schwester, die erfreut feststellten, dass die Narbe von Severus durch ihre Creme wirklich noch ein bisschen weicher geworden war und so bekamen sie ein kleines Töpfchen und das Rezept als Erinnerung mit. Im Gegenzug hatten sie ihnen noch ein paar knapp gewordene Kräuter von ihrer ‚Wanderung‘ zu einer der anvertrauten Kräuterecken mitgebracht. Sie waren zu den verschiedenen Stellen hinappariert und hatten sich Proben mitgenommen von den Kräutern die für sie von Interesse waren und eventuelle lokale Ausprägungen hatten, im Vergleich zu dem was sie in England bekommen konnten.

An der Küste fanden sie einen ebenso kleinen und einfachen Platz der etwas außerhalb des Ortes lag und wegen der schlecht zu befahrenden Zufahrt wohl weniger besucht war. Sie durften sich wieder eine Stelle aussuchen und genossen das Geräusch des Meeres statt des ständigen Motorengeräusches in Athen.

In den Bergen lag eine Klosteranlage, die in verschiedenen Büchern erwähnt wurde und die zum Teil besichtigt werden konnte. Diese war ihr nächstes Ziel.
Da es nur eine beschwerliche schmale Bergstrasse dort hin gab waren morgens noch sehr wenige Leute da. Ein paar Camper saßen vor ihren Wohnmobilen beim Frühstück und nur ein weiteres Paar und eine Familie standen bereits bei der Kasse.

Am Eingang zum Kloster erblickte Hermine einige Prospekte und sie blätterte darin herum, um die kurze Wartezeit bis zur Öffnung zu überbrücken. Ein Prospekt war über einen Zoo und ihr kam der Gedanke, dass sie schon lange nicht mehr in einem gewesen war. Sie überflog die Seiten, als ihr Augenmerk plötzlich auf die Inhaltsangabe fiel, die auf die verschiedenen Übersetzungskapitel hinwies. Eines davon waren Schriftzeichen die sie stark an das Zeichen in Severus Ring erinnerten.
Sofort blätterte sie dort hin, es war aber nicht möglich in dem Text nach genau diesem Zeichen zu suchen, sie sahen in ihren Augen alle so ähnlich oder doch wieder völlig wirr aus. Also beschränkte sie sich letztendlich darauf die Bilder anzuschauen. Es gab neben den Tieren wohl auch einige Gewächshäuser und einen großen Bereich mit Wassertieren. Eigentlich wollte sie schnell darüber hinwegblättern, denn der Gedanke behagte ihr gar nicht, dass sie Dinge zu Gesicht bekäme, die hier im Meer vorkamen und ihr beim Baden begegnen könnten.
Allerdings siegte auch hier wieder ihre Neugier und auf der dritten Seite dann erspähte sie ein Bild eines ihr sehr lieb gewordenen Tieres. Eine Gruppe Fischotter war abgebildet und eines der Tiere lag auf dem Rücken im Wasser und lies sich treiben, so wie es ihr Otter immer tat wenn er auf die Nachricht wartete die sie ihm mitgeben wollte.
Als sie das Bild näher betrachtete fiel ihr Blick dann auch auf die Schriftzeichen der Beschreibung und sie erstarrte für einen Moment.... es war der Otter... er hatte das Schriftzeichen für Otter auf seinem Ring....

Sie wirbelte so schnell herum und rannte zu den Anschlagtafeln die Severus gerade studierte, dass die paar Leute um sie herum erschrocken zur Seite traten. Ohne Vorwarnung und aus vollem Lauf fiel sie ihm um den Hals. Ehe er sich versah wurde er vor allen Leuten und mit aller Liebe die sie geben konnte geküsst.
Als er sie nach einer Weile sanft ein bisschen von sich schob und peinlich berührt um sich schaute, platzte es aus ihr heraus.
„Es ist der Otter! Du hast einen Otter auf Deinem Ring! Meinen Otter! Das ist so wunderschön!“
Sie war so aus dem Häuschen, dass er ihr wegen der öffentlichen Attacke keinen Vorwurf machen konnte.
„So? Wie kommst Du denn jetzt darauf?“
Und schon hatte er den Prospekt mit dem Bild unter der Nase.
„Na das nenne ich unerwartete Unterstützung. Das ist ja fast ein bisschen unfair. Ich hätte Dir gerne noch ein Weilchen zugeschaut wie Du danach suchst! Speziell wenn Du abends immer meine Hand so nett gehalten hast, um den Ring zu betrachten...“
Sie strahlte ihn an. „Ich verspreche dir, dass ich es gerne auch so immer wieder mal mache! Aber dann muss ich nicht immer dabei denken und kann noch ganz anderes mit Deiner Hand machen!“
Er zog die Augenbraue nach oben und versuchte sich mit seinem ‚strenger Lehrer‘ Blick, aber er erntete nur ein Lachen von ihr und einen weiteren Kuss in der Öffentlichkeit. Oh Mann, wo hat Sie nur ihre Disziplin gelassen! Und warum macht mir das jetzt eigentlich gar nichts aus?


Die ganze Zeit bei der Besichtigung war Hermine nicht ganz bei der Sache, immer wieder nahm sie seine Hand und fuhr über den Ring. Sie strahlte eine dertige Freunde aus, dass er ihr nicht einmal die Unkonzentriertheit übel nehmen konnte. Auch wenn er es besser verbergen konnte, es machte ihn glücklich, dass sie eben so reagierte wie sie es tat und auch, dass sie sich über seine Idee für den Ring so freute.

Letztendlich gab es zwar einige interessante Schriften, aber keine magischen Relikte.
Als sie in der kleinen Kapelle sehr interessiert die Inschriften an den Wänden studierten lud sie die Oberin noch ein, einen weiteren Teil anzuschauen, der nicht generell der Öffentlichkeit zur Verfügung stand und eine wunderschöne Verzierung der Wände mit weiteren Texten vorwies. Aber auch hier gab es keine weiteren Aufschlüsse.
Da die Oberin ein exzellentes Englisch sprach, kamen sie dann aber ins Gespräch und erhielten den Tip ein kleines Museum über altertümliche Seren und Medikamente zu besuchen. Es wäre etwas weiter weg von den Touristenpfaden im Hinterland zu finden. Dort würden die Besitzer auch Fragen beantworten und die Exponate stammten zum größten Teil aus dem Familienbesitz.

Nach einer Pause im schattigen Hof des Kreuzganges machten sie sich an den Abstieg über den Fußpfad, den die Nonnen über die Jahrzehnte in den Fels und die kargen Hänge getreten und geschlagen hatten.
Hermine bestand auf diese Erfahrung und erst nach einem Imbiss in einem Cafe des nächsten Ortes apparierten sie zurück. Severus stöhnte zwar über die Strapazen die seine Frau ihm auferlegte und behauptete, dass er nun den Rest des Abends nichts mehr tun könne außer die Füße hochlegen und faulenzen. Hermine allerdings bewies ihm, dass sie auch mit hochgelegten Füßen noch Dinge mit ihm anstellen konnte die ihn für die erlittenen Strapazen entschädigten.
Er konnte immer wieder nur über sie staunen... und über sich selbst.

Zwei Tage später standen sie dann vor dem kleinen Museum das die Oberin des Klosters empfohlen hatte. Es war ein typisch griechisches Haus mit weiss gekalkten Wänden, kleinen Fenstern und flachem Dach. Wenn neben der Tür nicht eine kleine Tafel mit den Öffnungszeiten angebracht gewesen wäre, hätte man niemals ein Museum hier vermutet.

Hinter der Tür befand sich allerdings ein kleiner Empfang und der junge Mann an der Kasse gab ihnen die Beschreibung des Rundganges mit und bat sie mit Fragen zu ihm zu kommen. Eine alte Dame die in der typischen Kittelschürze hinter dem Tresen saß, beobachtete die Leute, strickte, grüßte sie freundlich und wandte sich dann wieder ihrem Strickmuster zu. Sie hatte einen gelblichen Mundwinkel und der überquellende Aschenbecher auf dem Tisch neben ihr zeigte ihre Vorliebe für filterlosen Genuss von ziemlich starkem Tabak.

Obwohl es sich bei dem Museum nur um wenige Räume handelte brauchten sie mehrere Stunden für die Besichtigung. Sie gingen sogar einmal vor das Haus um eine Vesperpause zu machen, Hermine hatte derart laut der Magen geknurrt, dass Severus gespielt zurück knurrte, sie würde ihn beim Lesen stören.
Besonders ein Raum in dem sie die meiste Zeit verbrachten war gefüllt mit Magie und mehr oder weniger offensichtlichen Tränkeinformationen. Einmal schnaubte Severus, seiner Meinung nach handelte es sich fast schon um das Brechen der Geheimhaltungsregel. Die Reaktion eines Mannes allerdings, der zur selben Zeit durch diesen Raum ging, bewies wieder wie wenig sensibel Muggel für dieses Thema waren. Der Mann lachte nur laut heraus als er die Zutatenliste eines vermeindlichen Medikamentes sah und kommentiert sie, dass es nicht verwunderlich sei wenn damit keine Erfolge in der Krankheitsbekämpfung erzielt wurden, wenn schon die Hälfte der Zutaten von nicht existenten Tieren stammte.

Am Ende des Rundganges trafen sie wieder auf die alte Dame. Diesmal trat sie näher, lächte ihr zahnloses Lächeln, zog Severus am Ärmel in einen Nebenraum und winkte Hermine ihnen zu folgen. Hermine versteifte sich kurz, allzu sehr erinnerte sie diese Szene an Bathilda Bagshot in Godric‘s Hollow.
Severus warf ihr einen kurzen Blick zu und erkannte ihre Panik sofort. Er löste sanft die Hand der Dame von seinem Ärmel und trat zu Hermine hinüber. Sie schluckte schwer.
„Mine, es ist ok, die Dame versteht uns nur nicht. Sie hat mich nicht sehr festgehalten und auch ohne Probleme losgelassen.“
Er legte ihr einen Arm um die Schultern und drückte sie ermutigend. Sie entspannte merklich, war aber äußerst aufmerksam und beobachtete alles was um sie herum geschah, als sie sich von ihm in das Zimmer führen lies.

Nach kurzer Zeit allerdings waren ihre Zweifel zerstreut und sie war genauso wie Severus in den Unterlagen gefangen die die Dame ihnen vorgelegt hatte.
Sie wies auf Severus und murmelt etwas unverständliches.
Nachdem Beide sie fragend anschauten nahm sie einen Zettel und schrieb FABRICE.
„Fabrice?“ Severus klang ungläubig.
Sie nickte, öffnete eine Schublade und entnahm ihr ein Strickzeug. Mit einer Nadel dann vollführte sie Zauberstabähnliche Bewegungen. Als sie sah wie Severus eine Augenbraue hob schickte sie die Beiden mit einer Handbewegung wieder zu den Unterlagen auf dem Tisch und schlurfte ins Nebenzimmer. Sie hörten sie kurz telefonieren und wenige Minuten später betrat der jüngere Mann, der vorher kurz durch die Räume lief und Fragen beantwortete, das Zimmer. In ihrer tiefen rauhen Stimme sprudelte sie offensichtlich aufgeregt eine Erklärung heraus und der Mann nickte immer wieder beruhigend, während er sie ungläubig anschaute.

Als er sich nun Hermine und Severus zuwendete lächelte er.
„Hallo, ich bin Alexis und meine Großmutter bat mich ein bisschen zu dolmetschen. Es freut mich sie kennenzulernen.“
Er reichte ihnen die Hand und fuhr auch gleich fort.
„Sie haben sich offensichtlich für die Schaukästen der altertümlichen Tränke interessiert und fragten am Eingang nach dem Archiv in der Stadt. Außerdem passen sie vom Äußerlichen auf die Beschreibung eines Mannes den meine Großmutter seit ein paar Jahren zu kontaktieren versucht. Sein Name ist Fabrice Razul und sie hat keine aktuelle Adresse von ihm, allerdings müsste er ein paar Jahre älter sein. Trotzdem meinte meine Großmutter sie könnten ihn eventuell kennen, er müsste“ und jetzte lachte er verlegen „ebenso wie sie eine besondere Ausstrahlung haben.“ Der Blick den er seiner Großmutter nun zuwarf zeigte, dass er sich bei diesem Teil der Ausführung ein bisschen unwohl fühlte. Er zuckte entschuldigend mit den Achseln.
Severus hatte sich zuerst wieder gefangen.
„Wir kennen tatsächlich einen Herrn mit diesem Namen. Was hat er mit diesen Unterlagen zu tun?“
Als Severus bei diesen Worten nickte wurde die alte Dame, die sie gespannt beobachtet hatte wieder ganz aufgeregt und redete wie ein Wasserfall auf ihren Enkel ein.
„Diese Unterlagen wurden ihr von ihrem Onkel, dem vorherigen Verwalter des Museums übergeben. Er war ebenso im Archiv tätig nach dem sie gefragt hatten. Er hatte die Unterlagen zurückgehalten bis...“ und wieder zuckte er mit den Schultern um zu zeigen, dass er hier nur übersetzte und keinesfalls so einen Unsinn erzählen würde „ein Diktator gestürzt sei, der damit sonst eventuell Unheil anrichten würde. Da die Schrift für uns nicht unbedingt lesbar ist, können wir damit nur wenig anfangen, es scheint sich aber um Hinweise zur Herstellung von Arzneimitteln zu handeln.“

Severus räusperte sich nun und Hermines Gefühle fuhren Achterbahn. Der Hinweis auf Voldemort zum Einen und zum Anderen die Möglichkeit hier uralte sehr potente Tränkerezepte in der Hand zu halten...
„Nun, ich kann mir vorstellen, dass Fabrice dann genau der richte Empfänger ist. Er ist der alten Schriftsprachen mächtig und ein Professor für Pharmazie. Allerdings kann ich ihn wahrlich nicht mit einem Diktator in Verbindung bringen, er lebt und lehrt in Frankreich und ist soviel ich weiss in keiner Weise politisch aktiv. Ich habe seinerzeit bei ihm gelernt und er war gerade vor wenigen Tagen bei unserer Hochzeit Trauzeuge.“
Nach der Übersetzung dieser Erklärung nickte die alte Dame heftig und versuchte offensichtlich nun ihren Enkel wieder loszuwerden, schien sich bei ihm zu bedanken und machte hinter seinem Rücken immer wieder mit der Stricknadel Zeichen. Hermine versuchte sogar diese als Zauberstabbewegungen zu deuten, aber sie machten keinen Sinn. Severus allerdings nickte ihr unauffällig zu und zeigt mit der Hand, dass der Mann gehen könne.
Kurz darauf verabschiedete dieser sich auch wirklich mit einer letzten Nachfrage, ob sie wirklich zurecht kommen würden, seine Großmutter wäre manchmal ein bisschen schwierig. Aber sie winkten lächelnd ab und meinten das wäre schon ok.

Als er die Tür hinter sich schloss nahm die Dame einen Papierfetzen und einen Bleistiftstummel aus ihrer Schürzentasche und schrieb ein Wort darauf, dabei wies sie mit der Stricknadel wieder auf sich, denn schwang sie sie über dem Blatt und schüttelte mit dem Kopf. Sie wies auf Severus, dann auf das Blatt und drehte sich demonstrativ um.
Severus schaute zu Hermine und stellte sie ein bisschen vor sich, zückte den Stab und wies auf das Papier. Die griechischen Buchstaben wandelten sich und dann stand dort in klaren Lettern wiederum ein Wort: SQUIB.
Hermine entfuhr ein Zischen und mit einem Blickwechel verständigten sie sich. Hier hatten sie es definitiv mit äußerst interessanten Unterlagen zu tun.
Severus verfasste auf dem gleichen Zettel eine Frage und wandelte sie in griechische Lettern um. Wie hiess der Archivar und was hat er als Anweisung und als Nachricht an Fabrice hinterlassen?

Als er den Zettel der Frau wieder hinhielt strahlte diese und begann zu schreiben. Als sie endlich endete drehte sie sich auch nicht mehr weg sondern schaute Severus auffordernd an. Er zog etwas zögernd seinen Stab, aber sie lächelte nur darüber.
Und als sie den Text dann lasen, blieb Beiden fast das Herz stehen.
Wenn in England die unerklärlichen Massentode enden, die Meldungen über unerklärliche schwarze Rauchsäulen verschwinden und keine Klagen über plötzliche Kälteeinbrüche in den Großstädten mehr kommen, dann versuche Fabrice Razul zu kontaktieren. Er wird irgendwann auch in unser Museum kommen und starkes Interesse an den Vitrinen 41 und 47 haben. Und er wird dich dieses Flimmern spüren lassen wenn er an Dir vorbei geht, das ich immer versprühe wenn ich im Archiv auf Spurensuche war.
Gib ihm den gesamten Inhalt der Kiste unter dem Bodenbrett und schicke ihn ins Archiv Regal 17. Er wird Interessantes vorfinden.



Beiden war klar, dass sie den Namen des Urhebers nicht preisgegeben hatte, aber sie fragten nicht gleich nochmal nach, sondern Severus wandte sich ab, rief seinen Patronus und schickte eine Meldung mit dem Text zu Fabrice.
Die Damen schaute scheinbar einverstanden auf seine Aktionen, auch wenn sie offensichtlich den Patronus nicht sehen konnte, aber sie schien die Wärme zu spüren, die die Hirschkuh verbreitete, denn als sie erschien streckte sie ihre Hand in deren Richtung und ihr Gesicht verzog sich zu einem zufriedenen Lächeln.

Nach kurzer Zeit kam die Antwort von Fabrice bereits und er fragte offensichtlich aufgeregt nach, ob das Ganze von Georgis Damas stammt. Seine Stimme stockte zweimal und klang extrem hoch und atemlos.

Als Severus nun den Namen Georgis Damas aussprach, strahlte die Dame über das ganze Gesicht und überschüttete sie wieder mit einem Wortschwall, überlies sie wieder den Unterlagen auf dem Tisch und verschwand nach nebenan.

Severus schickte Fabrice einen zweiten Patronus mit der Bestätigung, dass es sich um jenen Georgis Damas handelte und fügte die Adresse des Museums noch hinzu. Mit einem Schulterzucken machten sie sich diesmal mit Kopierzaubern über die ausliegenden Dokument her und wandelten dann die Kopien in lesbare Schrift um. Schon bald erkannten sie in Ansätzen Tränke die sie erforscht hatten und bereits beim ersten Rezept wies Hermine auf eine Zutat, die den Trank zu einer tödlichen Abwandlung machen konnte, wenn sie auch nur einen Moment zu spät beigefügt werden würde.
Sie waren bereits tief in die erste Analyse vertieft, als das Klappern von Tassen sie wieder an die Dame erinnerte. Sie hatte einen Tee gekocht und griechische klebrige Süßigkeiten auf einem Teller beigelegt. Ebenso hatte sie nun einen richtigen Block und einen längeren Bleistift dabei. Offensichtlich wollte sie noch ein paar Dinge klären.

Nach einer Viertelstunde hatten sie die gesamten Information zusammen, die sie benötigten
um in das Archiv zu kommen. Dann reichte die Dame Severus einen brecheisenähnlichen Eisenstab und wies auf eine Bodendiele die nicht ganz eben im Boden lag. Doch bevor Severus daran gehen konnte zu erklären, dass er die Diele auf eine andere Art anheben könne, klopfte es an der Tür und Severus konnte noch eben den Stab hinter sich verstecken, als der Enkel wieder eintrat.
„Entschuldigen sie, aber soeben sind ein Herr und eine Dame gekommen die sie anscheinend suchen. Können sie bitte einmal kurz zum Eingang kommen?“
Seine Großmutter murmelte er etwas in griechisch zu und diese schüttelte den Kopf, winkte jedoch mit der Hand, dass er die Beiden einlassen solle. Und keine Minute später standen Fabrice und Magalie vor ihnen.

Die alte Damen betrachtete die Beiden eingehend, schien mit ihren Händen die Luft um die neuen Gäste zu prüfen und dann begann sie wieder zu strahlen. Sie wandte sich zu ihrem Enkel und entlies ihn dann wieder, um sich draußen um die Gäste der Ausstellung zu kümmern.
Fabrice, Magalie, Severus und Hermine begrüßten sich mit einer Umarmung und die Griechin schien zufrieden damit, dass sie sich offensichtlich wirklich gut kannten.
Magalie sprach die Dame höflich an und bedankte sich für die Einladung in ihren privaten Bereich. Sie sprach fast fließend Griechisch, was die Sache von nun an sehr vereinfachte.
Severus erklärte kurz, dass die Dame eine Squib sei und sie die Magie nicht zu verstecken brauchten und auf eine einladende Handbewegung der Dame hin verwandelte er kurz zwei Zuckerstückchen in weitere Tassen und füllte die Teekanne wieder auf.

In der nächsten Stunde erfuhren sie dann die Geschichte der Familie Damas und wie sie zu diesen magischen Schätzen kamen:
Die Damas waren eine alte Zaubererfamilie mit einem lange Zeit reinblütigen Stammbaum. Sie waren Hüter des Tränkearchivs, das sich über die Jahrhunderte ihrer eigenen Forschungsgeschichte angesammelt hatte. Ihr Urahn war Mitglied eines alten Gremiums gewesen, das Severus und Hermine in ihren Forschungen mehrfach erwähnt sahen.
Vor nunmehr vier Generationen begann allerdings die Magie der Familie auf unerklärliche Weise zu enden. Generell gab es nur wenige Nachkommen und diese waren fast ausschließlich Squibs. Nur in einem Zweig der Verwandtschaft gab es noch eine Generation weiter einen Zauberer neben Georgis, dessen Spuren sich aber nach seinem Studium verliefen.

Da über Squibs die Geheimnisse nicht weitergegeben werden, drohten nun mit einem Tod der alten Dame, welche die Letzte der Eingeweihten war, die Informationen verloren zu gehen. Sie redete und redete, die Erleichterung nun die Richtigen Empfänger gefunden zu haben schien grenzenlos und als wenn sie von einer großen Bürde befreit wurde schien sie mit jeder überbrachten Information wieder ein Stückchen aufrechter zu sitzen, die drückende Last abzuwerfen.

Hermine war schon lange dazu übergegangen sich auf dem vorher mitgebrachten Papier ihre Notizen zu machen, auch wenn sie im Denkarium die Information immer wieder nochmal anhören konnten. Fabrice und Severus hörten konzentriert zu und stellen immer mal wieder kurze Gegenfragen. Magalie musste sich anstrengen alles zu übersetzen und bat immer mal wieder um eine kurze Pause, damit sie wenigstens etwas trinken konnte.
Immer wieder kam das Thema auf, dass in Familien die Magie abrupt in einer Generation endete. Dem zugrunde lag eine gewagte These von Georgis, die gewisse Tränke und deren gezielte Verabreichung dafür verantwortlich machte.

Den vier Tränke-Experten konnte man bereits ansehen, dass sie bei diesem Thema angebissen hatten und als der Redefluss der Dame endete, war es beschlossene Sache, dass sie sich fortan als Team mit diesem Thema als Forschungsarbeit beschäftigen würden.

Nach der ersten Aufregung hatten sie eine große Kiste mit hochbrisanten Tränkerezepten, die Unterlagen, die die Dame offen zugänglich hatte und zudem einen Termin am nächsten Tag, um im Archiv Einsicht zu bekommen.
Sie verabschiedeten sich von der Griechin die noch völlig aufgewühlt war, dass sie ihre Aufgabe nun erfüllt hatte und versprachen sie in der Zukunft über die Ergebnisse ihrer Arbeit ein bisschen auf dem Laufenden zu halten.
Zurück am Zelt saßen sie noch lange im Mondschein, schauten aufs Meer hinaus und besprachen die Vorkommnisse des Tages. Fabrice und Magalie bezogen dann für die Nacht das Sofa in ihrem bequemen Zelt-Wohnzimmer.

Den nächsten Tag verbrachten sie gemeinsam im angenehm kühlen Archiv in den Kellerräumen der großen Stadtbibliothek und konnten dort vieles zusammentragen, was einige noch offene Punkte erklären könnte.
Sie erfuhren ebenfalls von Fabrice, dass eben dieser Archivar und Onkel der alten Dame, ihn bei einem Symposium vor vielen Jahren überhaupt erst auf die Idee mit diesem Thema der alten Tränke gebracht hatte. Er hatte generell davon gesprochen, dass es in Griechenland eine Hochburg der Tränkemeister gegeben hatte und einige Aspekte ein bisschen anders betrachtet wurden. Die Tragweite seiner Vermutungen und seine detaillierte Kenntnis die immense Menge an Dokumenten hatte er nicht erwähnt. Der Mann war sehr kryptisch und extrem zurückhaltend gewesen, hatte ihn aber immer wieder sehr eindringlich angesehen und als sie sich verabschiedeten hatte er das Thema nochmals kurz hochgebracht. Fabrice hatte damals fast im Scherz versprochen sich um das Thema zu kümmern wenn sichergestellt wäre, dass Voldemort sich dieses Wissens nicht bevollmächtigen könnte, daher rührte dann auch die Anweisung an die alte Dame.
Er hatte das Gespräch nie richtig vergessen und als er von Severus nach den Jahren seiner Isolation unerwartet kontaktiert wurde, bot sich das Symposium in London förmlich an das Thema anzugehen. Als Severus dann auch noch darauf ansprang die Analyse zu übernehmen, wusste er es in besten Händen. Was sich ja nun wieder bewahrheitet hatte.

Erst am späten Nachmittag als das Archiv schließen sollte, traten sie wieder an die Oberfläche und nach einem gemeinsamen Abendessen apparierten Fabrice und Magalie mit der mysteriösen Kiste zurück nach Hause, nicht ohne einen Termin für das erste Treffen zur Erarbeitung der Aufgabenteilung festzulegen. Diesmal würden sie sich in Frankreich treffen, um Hermine die dortige Universität einmal zu zeigen an der Fabrice arbeitete und Severus seine Meisterausbildung absolviert hatte.
Severus und Hermine hatten sich ungern von den Unterlagen getrennt, aber es war sicherer sie nicht im Zelt zu lassen, das zwar mit einigen Zaubern belegt war, aber dennoch weniger Schutz bot als das Universitätscampus auf dem Fabrice und Magalie lebten.

Nach diesem erfolgreichen Tag entschieden sie sich dafür ein wenig Pause zu machen. Sie verlegten ihren Standort zu den Inseln und wollten nur noch ein paar Ortschaften erkunden und ein bisschen am Meer entspannen. Hier suchten sie keinen Campingplatz auf, sondern bauten das Zelt auf den Felsen an einem besonders hübschen Küstenabschnitt auf. Sie legten einen Unsichtbarkeitszauber darüber und genossen es einfach einmal ganz für sich zu sein.
Die Inseln mit den weissen Ortschaften, die Windmühlen, Leuchttürme und bunten Häfen luden sie ein nochmal eine Spur herunterzuschalten.

Selbst Severus genoss es einfach auch mal gar nichts zu tun und Hermine entdeckte ihre Leidenschaft dafür wieder selbst zu kochen. Den Umgang mit dem Campingkocher hatte sie auf der Horcruxjagd gelernt und nachdem sie diesmal die benötigten Zutaten einfach kaufen und nicht irgendwie heimlich besorgen musste, erzielte sich auch durchaus geniessbare Resultate.

Hermine bestand ebenfalls auf eine Muggelbootstour zur Museumsinsel Delos. Auch wenn hier keine Tränkeinformationen zu finden waren, entdeckten sie magische Spuren und amüsierten sich über die Muggelkommentare die das Offensichtliche wieder nicht bemerkten. Ganz besonders erheiterte sie der Kommentar einer völlig atemlosen Dame als sie den Aussichtspunkt am Gipfel des kleinen Berges erreichte:
Dieser Blick über das Meer, die Segelboote und die alten Säulen und Gemäuer wäre einfach magisch. Sie könne die Magie förmlich spüren. Währenddessen lies sie sich auf einen Felsen sinken in den einige Zeichen geritzt waren, die Hermine vorher sehr schnell als Runen identifiziert hatte und über denen ein Nichtbeachtungszauber lag, den Severus erspürt und schnell für sich und Hermine außer Kraft gesetzt hatte. Diese Magie und die eingeritzte tragische Aussage eines Orakels schien die Damen dann allerdings nicht besonders zu beeindrucken...

Die Rückfahrt mit dem Boot allerdings schenkten sie sich. Severus hatte nicht die Geduld nochmal mit so vielen Muggeln auf dem schwankenden Boot zu sitzen und den Geruch von Sonnencreme und Schweiss einzuatmen. Sie liefen bis zum einsamen Ende der Insel und apparierten zum Zelt zurück.
Das allerdings brachte den anderen Touristen eine extra Stunde auf der Insel ein, da am Ende des Tages nach den Zählungen des Fährunternehmens zwei Leute zu wenig zurückgefahren waren und folglich irgendwo auf der Insel herumirren mussten. Irgendwann gaben sie die Suche auf, liesen etwas Essen und Trinken an der Anlegestelle zurück und eine Nachricht, dass die Beiden sich bitte am nächsten Tag melden sollten, ob es ihnen gut gehe.
Als Severus und Hermine Tags darauf ahnungslos beim einem Mocca in einer kleinen Kneipe am Hafen saßen, hörten sie wie eine Frau über die große Aufregung bei ihrem Ausflug nach Delos sprach und dass zwei Touristen verschüttet oder anderweitig verloren gegangen waren.
Severus konnte sein Lachen gerade noch zurückhalten, aber Hermine kicherte haltlos.

Sie hatten jedoch Erbarmen mit den Leuten und gingen am Ticketschalter vorbei, wo sie erklärten, dass Freunde sie auf der abgelegenen Seite der Insel mit ihrem Motorboot abgeholt hatten. Sie wären dort abgestiegen , hätten das Boot auf dem Meer erkannt und die Freunde per Handy angerufen, so hätten sie nicht wieder hinaufsteigen müssen.
Die Frau am Schalter brach vor Erleichterung fast in Tränen aus. Als sie sich gefasst hatte allerdings hielt sie ihnen eine Standpauke, die einer griechischen Mutter alle Ehre machte: wie gefährlich der Abstieg auf dieser Seite wäre und was ihnen alles hätte passieren können. Für Severus war es eine völlig neue Situation, dass sie keinerlei Respekt vor ihm zeigte und so zogen sie nur ihre Köpfe ein, versprachen so etwas nie wieder zu machen und gingen schnell um die Ecke und aus der Sicht.
Noch Stunden später konnte sich Severus nicht darüber beruhigen. Seit er seine UTZs abschloss, hatte ihn nie mehr jemand derart zurechtgewiesen... Wo ist meine Ausstrahlung geblieben!!! Es wird Zeit wieder meine Robe zu tragen...

Die Wochen waren wie im Flug vorbeigegangen und am letzten Abend wollten sie nach einem heissen Tag noch einmal das griechische Flair geniessen. Severus war bereits fertig geduscht und umgezogen, saß in der Nähe des Zeltes auf einem Felsen und blickte auf die Wellen, die sanft ans Ufer rollten und sich dort am Strand brachen.
Vor einer Stunde noch waren sie baden gewesen und hatten sich so richtig ausgetobt. Etwa eine halbe Meile von der Küste entfernt war eine kleine Insel mit einem Mini-Sandstrand zu der sie in den letzten Tagen immer wieder hingeschwommen waren. Hermine hatte in einem Touristenladen zu seinem Entsetzen einen furchtbar kitschigen aufblasbaren Schlüsselanhänger in Form eines Schlauchbootes gekauft und er wollte schon ihren Verstand anzweifeln, als sie grinste und dieses Boot kurzerhand zu einem normalen Schlauchboot vergrößerte, das sie dann wie eine Boje hinter sich her ziehen konnten, um von keinem Schiff übersehen zu werden. Zudem liebte sie es sich dort hineinzulegen und von den Wellen sanft schaukeln zu lassen. Sie waren einmal darin eingeschlafen und mit einem fürchterlichen Sonnenbrand aufgewacht. Zum Glück hatte er die richtige Salbe dabei, um das gleich wieder zu richten.

Jetzt war die Temperatur wunderbar. Ein leichter Wind blies seine Haare, die durch das Salzwasser und ständige Schwitzen viel lockiger waren als normal, aus dem Gesicht und er schloss die Augen und spürte die späte Sonne auf seiner Haut. Die Wochen waren ohne Zweifel wunderschön gewesen, auch wenn er immer wieder über die Hitze gestöhnt hatte. Das karge Land hatte seinen Reiz und die rauhe Küste mit dem türkisen Meer gefiel ihm sehr. Dennoch freute er sich jetzt auch wieder auf das üppige Grün und das tobende blau-grüne Meer an der Küste Schottlands. Sie würden ganz sicher in der Zukunft öfters verreisen, mit Hermine war es einfach völlig unkompliziert, sie hatten schlicht dieselben Interessen und auch was den Urlaub betraf waren sie problemlos über die Mischung aus Kultur und Forschung sowie Entspannung einig geworden.

Als er wieder zum Zelt zurückschaute kam sie gerade heraus und schloss es mit einem Stabschnips ab. Sie trug einen langen weiten Flatterrock und ein schlichtes ärmelloses T-Shirt, ihre flachen Sandalen hatte sie in der Hand, denn sie wollten noch am Strand entlang zum Ort laufen. Mit ihrer gebräunten Haut und den etwas ausgeblichenen nun fast goldbraunen Locken sah sie in der warmen Abendsonne wunderschön aus. Sein Herz begann wieder laut zu klopfen. Jetzt waren sie schon mehrere Wochen verheiratet und noch immer konnte er es nicht glauben.
Als sie letztendlich neben ihm stand und ihn anstrahlte zog er sie in seine Arme und küsste sie. Hermine schmiegte sich an ihn und legte ihre Arme nur über seine Schultern, damit ihn ihre Schuhe nicht am Rücken trafen.
Hand in Hand schlenderten sie dann gemütlich los. Auch Severus hatte nackte Füße, seine Schuhe allerdings hatte er verkleinert in seiner Hosentasche. Sein weisses Hemd war ein paar Knöpfe geöffnet und steckte in einer dünnen schwarzen Baumwollhose. Ganz ohne Weiteres zutun von ihr, hatte er sich in den letzten Wochen an diese Kleidung gewöhnt. Mit seiner ebenfalls leicht gebräunten Haut, den langen dunklen Haaren und dem klassischen Profil, fiel er hier in Griechenland eigentlich gar nicht auf. Er hatte sich sehr schnell daran gewöhnt einfach in der Masse unterzutauchen, auch wenn er immer noch lieber etwas abseits war und mit Hermine in aller Ruhe die alten Stätten aufzusuchte.

Sie endeten wieder in der kleinen Fischerkneipe mit den einfachen Klappstühlen auf einer Terasse, die in die Klippen hineinreichte und einen phantastischen Blick auf den Sonnenuntergang mitsamt ‚ihrer‘ kleinen Insel bot.
Der Fisch schmeckte wieder ausgezeichnet und nach einer letzten Karaffe mit dem hauseigenen Wein, wovon er unauffällig einen kleinen Schluck in eine Mini-Phiole füllte, verliesen sie dieses friedliche Fleckchen Erde. Severus nahm sich fest vor einen ihrer Jahrestage wieder hier zu verbringen und in Erinnerungen zu schwelgen.

Zurück beim Zelt breitete Hermine eine große Decke auf dem Fels aus, den sie noch neben dem Zelt flachgezaubert hatte. Severus setzte ein paar Lichtpünktchen auf die umliegenden Felsen, kippte die Phiole mit dem Wein aus der Kneipe in eine größere Flasche, benutzte einen Auffüllzauber und schenkte ihnen zwei Gläser voll ein. So lagen sie noch eine lange Zeit unter dem Sternenzelt, redeten über die Erlebnisse auf ihrer Tour, liebten sich und genossen einfach die jetzt laue Luft und das Geräusch der Wellen. Weit nach Mitternacht trug er die inzwischen schlafende Hermine ins Zelt und deckte sie zu. Als er sich zu ihr legen wollte blinzelte sie nur verschlafen und murmelte etwas von ‚schnell‘ und ‚vermissen‘ was ihm ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Er küsste sie noch einmal sanft und schon bald schlief auch er, mit seiner Frau in den Armen.

Am nächsten Morgen gönnten sie sich noch ein ausführliches leckeres Frühstück in der Morgensonne vor dem Zelt. Als es dann begann wieder unangenehm heiss zu werden packten sie die letzten Sachen ein und Hermine stellte alles in ihre Wundertasche in der dann auch noch letztendlich die Klappstühle und das Zelt verschwanden.
Severus hob die diversen Nichtbeachtungs- und Kühlungszauber auf, lies die ursprüngliche Felsform aus dem kleinen Plateau wieder wachsen und entfernte die letzten Reste Müll.

Severus’s langärmeliges dunkles Hemd war nun wieder bis auf den Kragenknopf zugeköpft, seine Füße steckten in Socken und geschlossenen Schuhen und er trug wieder seine schmalen dickeren Hosen. Hermine warf ihm einen amüsierten Blick zu als sie seinen Aufzug sah, sie war noch deutlich sommerlicher gekleidet, aber sie hatte auch kein Problem in den Ferien in Hogwarts ein wenig lockerer gekleidet zu sein.

Da ihnen jetzt ohne den Kühlungszauber in der Sonne bereits wieder die kleinen Schweissperlen auf der Stirn standen und auch die ersten Touristen zum Strand hinunterliefen, fiel ihnen der Abschied dann doch nicht wirklich schwer. Severus streckte der erstaunten Hermine seine Arme entgegen und zog sie in eine enge Umarmung. Sie erwiderte diese gerne und gerade als sie ihm den Mund zu einem Kuss anbot begann er sich zu drehen und nach einem unangenehm langen Moment standen sie beim Apparierpunkt vor dem Schloss. Bevor sie etwas über diese ungeplante Ultralangstreckenapparation sagen konnte, zog Severus sie dann wirklich in den angebotenen Kuss, womit Hermine gar nicht dazu kam ihr übliches Unwohlsein von der Apparation wirklich zu bemerken.

Erst ein amüsiertes Räuspern neben ihnen machte sie auf die Person aufmerksam, die wohl schon eine Weile schmunzelnd das Paar beobachtet hatte.
„Willkommen zurück in Hogwarts!“
„Carole!“
Hermine löste sich ein wenig verlegen von Severus, der selbst scheinbar ungerührt sofort wieder seine übliche Haltung angenommen hatte.
„Nun springt mal nicht gleich auseinander, ist ja nicht das erste Mal, dass ich einem Ehepaar begegne! Gut seht ihr aus, die Schüler werden Augen machen, ich bin mir sicher, dass noch nie jemand einen Severus mit einer anderen Gesichtsfarbe als kalkweiss erlebt hat! Und ich bin wirklich überrascht wie viel das ausmacht!“
Severus grummelte etwas vor sich hin, begrüßte Carole dann aber doch mit einem freundlichen Kopfnicken.
„Ja, werte Kollegin, dank der guten Vorbereitung meiner Frau hatten wir etwas Zeit und neben den diversen Kultstätten, Museen und Archiven auch ein bisschen Wasser und Sonne auf dem Programm. Aber auch wenn es wirklich eine Reise wert ist, das Klima hier ist deutlich mehr nach meinem Geschmack.“ Er wischte sich die letzten Schweisstropfen aus dem Gesicht und genoss die warme Sommerluft Schottlands.

Auch Hermine schaute auf das Schloss und seufzte.
„Oh ja, in Kürze schimpfe ich wieder darüber, dass man hier immer eine Jacke dabeihaben muss, aber im Moment ist es einfach nur wundervoll. Und das herrliche Schloss mitten im Grünen...“

Carole musste nun wirklich lachen. „Hört, hört. Nach drei Wochen Griechenland hören sie sich an, als wenn sie von einer mehrmonatigen Wüstentour zurück kommen und das obwohl Hermine ihre Eltern seinerzeit für ein Jahr nach Australien in die Hitze schickte. Tststs...“
Hermine errötete, parierte dann aber.
„Ok, aber du warst es, die unser erstes Treffen in die Eisdiele legte, weil London im Sommer so unerträglich heiss ist! Dich möchte ich mal in der Mittagshitze auf der Akropolis sehen!“
Carole lachte nur noch lauter.
„Ok, Du hast gewonnen, deshalb gehe ich jetzt auch lieber ab und zu nach Rumänien...!“
Sie lachte über die Gesichter von Hermine und Severus und legte dann verschwörerisch den Finger auf die Lippen, was Hermine zu einem breiten Grinsen verleitete und Severus zog die Augenbrauen hoch, so wie nur er es konnte.
„Aber jetzt lasst Euch mal umarmen, wir haben Euch vermisst. Wenn Severus nicht da ist haben wir niemanden zum Herumschnauzen, dann müssen wir uns untereinander kabbeln und das hat nicht wirklich gut geklappt! Minerva erwartet Euch heute nachmittag zum Tee und hat mich, Flitwick und Hagrid freundlicherweise gleich dazu eingeladen, dass ihr nicht alles mehrfach erzählen müsst. Ich hätte dann aber später durchaus noch einige Fragen zu den griechischen Muggeln und deren Gewohnheiten... das können wir aber im Tantentreff abhandeln, zu dem hoffentlich der geehelichte Professor auch wieder dazustoßen wird, oder?“
Severus grinste und nickte.
Unter lockerem Geplauder erreichten sie die Pforte zum Schloss und als sie in das ehrwürdige Gemäuer eintraten war es wieder wie ein nach Hause kommen. Just als sich das Tor öffnete schwang sich Fawkes aus dem Fenster des Schulleiterbüros und glitt elegant über den See zum Wald. Seine Rückkehr hatte Hogwarts noch einmal ein bisschen von seiner früheren Faszination zurückgegeben.

Vor der großen Halle allerdings gab es einen kleinen Zusammenstoss zwischen Severus und Hermine, da jeder selbstverständlich den Weg zu seiner gewohnten Wohnung einschlagen wollte.
Severus zog die Augenbraue nach oben und Hermine salutierte.
„Oh ok Meister, ich habe verstanden! Mein Platz ist jetzt woanders und mein Weg führt nach links die Treppe hinunter!“
Er brummte gespielt grimmig. „Das denke ich aber auch meine Liebe. Heute gibt es nur eine Verwarnung mit Bußgeld, nächstes mal gibt es Einzelhaft im Kerker!“

Und so begann die Zeit ‚danach‘ mit einem schallenden Gelächter der Drei, was Minerva wiederum über die Ankunft informierte und sie streckte ihren Kopf aus der Bürotür.
„Oh schön dass ihr wieder da seid! Um Drei Uhr gibt es bei mir Kaffee und Kuchen auf dem Balkon vor dem Rektorenbüro! Wir brennen darauf Euren Bericht zu hören...“

***************************** ENDE ****************

So, jetzt folgt noch ein kleiner Epilog und dann ist erst mal Schluss.
Überlegt Euch schon mal Eure Kommentare die ihr mir dann zum Abschluß noch reinstellen könnt ;-)


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