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Fanfiction

Tränkemeister in Spe - Standesamt

von Karla

Am nächsten Morgen grüßte strahlender Sonnenschein in der großen Halle und beim Frühstück plauderten alle Anwesenden ein bisschen lebhafter als normal. Von den Lehrern würde neben Carole nur Minerva mitgehen, Hagrid war zwar unendlich neugierig, hatte aber einsehen müssen, dass er doch zuviel Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde und so musste Minerva mehrfach versprechen Bilder für ihn zu machen.
Arthur hatte sich selbst übertroffen und eine Zaubererkamera aufgetrieben die er soweit verändern konnte, dass sie nur bei genauerem Hinsehen auffiel und Minerva war inzwischen von diesem Objekt vollkommen fasziniert. So würde es vom Standesamt auch schon bewegte Photos geben. Auch Hermines Eltern waren ganz scharf auf eine solche Aufnahme, die sie natürlich ganz verborgen in ihrem Schlafzimmer zu dem Bild stellen wollten, das ihnen Hermine nach ihrem Weihnachtsball geschickt hatte und das sie nach ihrer Gedächtnisreversion verwendet hatte ihnen ihre Besonderheit wieder nahezubringen.

Nach dem ausgiebigen Frühstück, bei dem Severus erstaunlich wenig aß, zog sich Hermine in ihre alten Räume zurück. Sie tauchte zwar noch zweimal bei ihm auf, weil sie etwas vergessen hatte, aber das störte ihn nicht. Er war in Erinnerung an ihren ersten Kuss an seinem Geburtstag bereits streichelweich nass rasiert, hatte geduscht und seine Haare waren fast schon trocken. Er sollte sie nach ihrem Wunsch, entgegen seiner Gewohnheit in Muggelkreisen, heute offen tragen. Seit ihm Dina mit einem kleinen Kniff aus ihrer Magie das Fettproblem gelöst hatte, und er sich die Mühe machte seine Zähne von der Färbung, durch den vielen Tee den er trank, zu befreien, konnte er sich nicht mehr beklagen. Er war recht zufrieden mit seinem Aussehen, wenn er sich denn mal Gedanken darüber machte. Und er machte sich definitiv deutlich mehr Gedanken um das Aussehen von Hermine.

Sie war seiner Meinung nach, mit ihren wieder gewonnenen Pfunden, eine kleine Schönheit. Keine Hexenwoche-Coverschönheit, aber ihre Gesichtszüge waren offen, weich und ehrlich, ihr Lächeln machte ihn glücklich und wenn ihre Augen vor Glück strahlten sah er nichts Anderes mehr. Nun… zumindest für eine Weile. Und heute würde sie wohl strahlen. Zumindest hörte er sie vor sich hin summen und sie tanzte förmlich durch den Raum als sie das allerletzte vergessene Stück aus dem Bad holte. Sie trug noch immer ihren Bademantel und vor seinen Augen entstand das Bild wie sie ähnlich gekleidet in Griechenland am Strand entlang spazieren würde. Er konnte nicht verleugnen, dass er sich darauf freute.

Als es langsam auf den verabredeten Zeitpunkt zuging, legte Severus seine Lektüre, mit der er die letzte Stunde verbracht hatte, auf die Seite und zog seinen blitzsauber gerichteten Muggelanzug an. Dina hatte ganze Arbeit geleistet und er hatte sie gebeten noch mal vorbei zu schauen bevor sie gingen, damit auch alles in Ordnung sei.
Dina hatte seinen Vorwand natürlich durchschaut und war ganz verlegen geworden, dass sie das Brautpaar als Erste betrachten durfte.
Als er dann seine Manschettenknöpfe anbrachte, merkte er, dass er doch deutlich nervöser war als er es sich eingestehen wollte. Er hatte noch nie solche Probleme gehabt sie einzustecken.
Prüfend fuhr seine Hand in die Jackettasche und fand dort die Ringe vor. Es beruhigte ihn das glatte Metall mit dem Zeigefinger nachzufahren und er war wieder einmal versucht seinen Ring schon einmal am Finger zu spüren, aber stattdessen nahm er ihren Ring heraus, den sie ihm erst nach dem Frühstück zurückgegeben hatte und schaute ihn noch einmal an. Er hatte vorher, zu dem ‚forever‘ und seinem Namen, noch das heutige Datum eingraviert.

Hermine hatte darauf bestanden den Verlobungsring als Ehering zu benutzen. Sie hatte keine Notwendigkeit gesehen innerhalb von 2 Wochen einen weiteren Ring hinzuzufügen.
Er war sicher, dass ihr der Ring gefiel und wenn er ehrlich war, hätte er auch keine weitere Idee gehabt als einen völlig glatten goldenen oder silbernen Ring hinzuzufügen, also hatte er eingewilligt und nur für sich einen Ring besorgt.
Eigentlich wollte er einen ganz einfachen Ring nehmen, dann aber war ihm ein Einfall gekommen dem er nicht widerstehen konnte. Er war auf ihre Reaktion gespannt und neugierig, wann sie die Bedeutung herausbekommen würde. Sein Ring war ein schlichter Ring in Weissgold und es war ein asiatisches Schriftzeichen in Gold eingelegt. Er hatte sich mehrfach und über verschiedene Wege versichert, dass das Zeichen wirklich Otter bedeutete und es gefiel ihm ausnehmend gut.
Zuerst hatte er darüber nachgedacht als Pendant zur Schlange einen Löwen zu nehmen, aber der Otter war eindeutig viel persönlicher für sie. Ihm war kein anderer Zauberer bekannt der einen Otterpatronus hatte und er hatte seinerzeit aus Sicherheitsgründen alle bekannten Patronus und deren Eigner gewusst.
Jetzt aber betrachtete er wieder versunken ihren Ring und sah vor sich wie er in Kürze wieder an ihrer Hand aussehen würde. Er war noch immer von der kleinen silbernen Schlange begeistert, die sich dank seiner hinzugefügten Magie um den Ring herumschlängeln konnte. Er erinnerte sich mit einem Lächeln an den ersten Morgen als Hermine in seinen Armen aufwachte und den Ring noch einmal studieren wollte. Sie war total erschrocken, als die Schlange verschwunden war. Ihm selbst war nicht bewusst gewesen wie lebendig sie durch seine Magie geworden war und auch er war extrem erstaunt über ihr fehlen. Sie hatten sie dann auf der Innenseite gefunden, wo sie sich zu einem Knäul zusammengeknuddelt hatte und anscheinend schlief.
Er hatte den Ring schon vor längerer Zeit, bei einer Besorgung von Tränkezutaten, bei einem Muggeljuwelier gesehen, der schon immer neben dem gut sortierten Reformhaus war und an dessen Auslage für Uhren er nicht ohne reinzuschauen vorbeikam.
Hermine wusste um seine Schwäche für Uhren und neckte ihn manchesmal deswegen, weil er die ganzen tollen neuen Uhren in Hogwarts ja gar nicht tragen könnte. Er hatte ihr dort inzwischen für morgen eine schlichte schmale Uhr gekauft, die seiner Meinung nach perfekt zu ihr passte. Sie trug noch immer die gleiche Uhr aus ihrer Schulzeit, allerdings wohl nicht aus nostalgischen Gründen, sondern weil sie bisher nie eine gefunden hatte die rein mechanisch war und ihr gefiel.

Derart in Gedanken bemerkte er nicht, wie sie durch die Tür spähte und ihn lächelnd betrachtet hatte. Ihr Herz wollte vor Glück zerspringen, als sie sah, wie er gedankenverloren ihren Ring streichelte und dabei so zufrieden und glücklich aussah wie selten.
Ihre gesamte Nervosität fiel von ihr ab und alle Unsicherheit der letzten viertel Stunde erschienen ihr plötzlich völlig sinnlos.

Sie hatte sich völlig entspannt in ihr Bad zurückgezogen, um sich zu richten, und war auch zufrieden bis sie sich nach der Dusche in Schale werfen wollte.
Plötzlich war ihr dann bei ihrem Spiegelbild in schwarzer Wäsche etwas unheimlich geworden. Nicht, dass sie etwas Offensichtliches daran auszusetzen gehabt hätte. Seit sie wieder zugenommen hatte, war sie an sich zufrieden und Severus hatte ihr in verschiedenster Form sein Wohlwollen über ihr Aussehen ausgedrückt. Außerdem war sie sicher, dass es ihm nicht um Äußerlichkeiten ging, aber sie war plötzlich wieder unsicher was sie ihm antat mit der Muggelhochzeit, ihrem doch etwas offenherzigeren Aussehen und der damit deutlich sichtbaren Herkunft. Wie konnte sie sicher sein, dass nichts davon in der Magischen Welt kursieren würde. Es war genug, dass die Hochzeit an sich sicherlich bekannt würde… was ihn allerdings absolut nicht zu stören schien.
Sie zupfte an ihrer Wäsche und schalt sich dann selbst, dass sie darüber nachdachte sie zu verändern. Keiner würde sie zu sehen bekommen, sie würde die Bluse magisch an sich heften, damit auf keinen Fall etwas passierte und … und ja, sie würde seine Reaktion ja sehen und gemeinsam könnten sie noch etwas ändern….

Sie hatte also tief Luft geholt und sich ganz leicht geschminkt, ihre Haare gebändigt und zu einer Rolle am Hinterkopf gedreht, die von den silbernen Kämmen gehalten wurde. Dabei fielen ein paar kleine gelockte Strähnchen noch heraus. Sie sah irgendwie reifer aus fand sie, aber definitiv nicht bieder.

Sie zog sich nun die dunklen Strümpfe, den schmalen Rock und die Bluse an, komplettierte den Schmuck mit Kette und Gürtel und stieg in die hohen Pumps.
Mit klopfendem Herzen schaute sie in den Spiegel und staunte wieder über ihren Mut. Allerdings gefiel es ihr auch was sie sah. Sie war schließlich heute eine Muggelbraut und er hatte es selbst gewollt. Bevor sie es sich anders überlegen konnte, drehte sie sich um und wollte durch die Tür in sein, nein ihr gemeinsames Wohnzimmer treten. Als sie ihn allerdings dort stehen sah hielt sie inne.
Er war heute ein Mann, ein ganz normaler Muggelmann. Er sah blendend aus in ihren Augen: groß, schlank, schwarze fast schulterlange Haare, das markante Gesicht, die dunklen Augen, dunkler Anzug, dunkles Hemd und leicht silbern schimmernde Krawatte.
Und er hielt lächelnd ihren Ring in der Hand…

Kaum machte sie sich bemerkbar flogen seine Augen zu ihr und sein Blick war erst überrascht, dann aber äußerst anerkennend.
„Und Sie wunderschöne Frau haben ernsthaft vor heute an einen alten Zauberer ihr Leben zu verschwenden?“
Hermine konnte nicht anders als in seine Arme zu fliegen und ihn zu küssen. Nach ein paar Minuten allerdings schob er sie vorsichtig ein wenig von sich, um sie noch einmal eingehend zu betrachten und seine Haltung wieder zu gewinnen. Schließlich würde Dina in Kürze auftauchen und sie würden das Schloss verlassen.
„Nun, ich sehe woher Deine Bedenken wegen der Kleidung kamen, aber ich kann Dir versichern, dass Du umwerfend aussiehst und nur damit leben musst, dass ich noch ein wenig wachsamer sein werde als sonst schon.“
„Bist Du sicher, dass es ok ist? Ich meine Du darfst noch daran herumhexen wenn Du meinst es ist nicht schicklich.“
„Das spare ich mir für später denke ich, vielleicht wird es ja nicht besser dadurch…“
Hermine errötete, aber bevor sie etwas erwidern konnte ploppte es und Dina erschien.

Sie schaute eine Weile sprachlos zwischen den Beiden hin und her und nickte Severus dann zu.
„Meister hat gut gewählt.“ Wobei sie erst an seiner Kleidung herunterzeigte und dann an Hermine. Anscheinend war sie mit beiden Dingen einverstanden. Severus nickte ihr zu.
Dann wandte sie sich an Hermine und verbeugte sich.
„Miss Hermine ist etwas sehr besonderes heute. Dina kennt Muggel, Miss ist wunderschön.“
„Danke Dina.“ Und bevor sie noch mehr sagen konnte trat Dina ein paar Schritte zurück und war wieder mit einem Plopp verschwunden.

Severus bot Hermine seinen Arm und schon waren sie auf dem Weg zum Treffpunkt.

Gleich als sie aus dem Schloss traten sahen sie Minerva, Fabrice und Carole am Apparierpunkt stehen und gespannt zum Tor schauen. Hagrid stand auch dabei, seine Neugier hatte ihn nicht in Ruhe gelassen.
Und je näher sie kamen desto größer wurden die Augen der Vier. Keiner hatte Hermine und Severus je so gesehen und sie waren eindeutig ein schönes Paar. In Rücksicht auf ihre Absätze hatte Severus sogar sein normales Tempo deutlich reduziert und schritt sichtlich stolz neben Hermine her.
Aber auch Minerva sah sehr verändert aus. Sie trug ein graues Kostüm das nicht ganz der Mode entsprach und einen für ihre Verhältnisse recht unauffälligen Hut. Ihre normale etwas strenge Ausstrahlung war verschwunden und sie wirkte wie eine ältere Damen aus künstlerischen Kreisen, in denen manches Mal die Mode schon wieder einen Schritt voraus oder absichtlich aus einem anderen Jahrzehnt war.
Fabrice hatte sich bereits gestern vorgestellt, so nervös war er gewesen wegen seines Auftritts in der Muggelwelt und so kannten sie seinen schlichten dunklen Anzug bereits. Wie bei Severus war die Haarlänge eher ungewöhnlich in der Muggelwelt, aber sonst würde er kein Aufsehen erregen. Er betrachtete Hermine bewundernd und nickte Severus mit einem Zwinkern zu.

Carole hingegen würde in keiner Weise auffallen. Sie war in Muggeldingen viel zu erfahren.
Sie schaute prüfend auf Hermine und Severus, die sich unter ihren Blicken tatsächlich ein bisschen unwohl zu fühlen begannen.
Dann allerdings brach ein Lachen aus ihr heraus.
„Perfekt. Kein einziger Fehler im Outfit. Von Kopf bis Fuß ein Muggelbrautpaar! Und ich muss zugeben, ich bin beeindruckt von Euch Beiden! Nur würde ich Severus raten die Trauung schnell durchzuziehen, denn in dem Aufzug hätte sie sicherlich keine Probleme schnell einen anderen Willigen zu finden!“
Severus musste sein Lächeln unterdrücken. Ja, er würde definitiv aufpassen. Aber nach ihrem Kuss vor ein paar Minuten hatte er eigentlich keine Bedenken, dass er in weniger als einer Stunde die letzte Hürde genommen haben würde.

Hagrid hatte sich bisher zurückgehalten, wollte nun aber doch seinem Minchen die letzten Guten Wünsche mit auf den Weg geben und drängte sich vor.
„Mensch Minchen, so siehst Du ganz anders aus. Da kann man ja fast meinen Du bist erwachsen geworden. Sieht prima aus, aber Severus pass bloß auf sie auf. Die bricht sich ja die Füße mit diesen unverantwortlichen Schuhen.“ Womit er sie endgültig noch einmal an seine Brust drückte, dass Hermine aufstöhnte.
„Hagrid, wenn ich Deine Umarmung überlebe sollte der Teil mit den Schuhen nur noch ein unbedeutendes Problem darstellen!“
„Oh entschuldige, ich vergesse immer aufzupassen, wenn ich so gerührt bin!“
„Hagrid, wo soll das hinführen. Wenn Du morgen dabei bist, wirst Du wohl hoffentlich nicht noch vor den Damen losheulen!“ Severus klang ein wenig genervt, aber Hermine wusste, dass das mehr die Sorge um sie war, die sich noch immer nicht ganz aus Hagrids Armen hatte entwinden können, denn Severus streckte auffordernd seine Hand aus, um sie wieder von Hagrid zurückzubekommen.
„Jaja, ist schon gut. Ich werde mich hinten hinsetzen, dass es keiner merkt!“
Minerva schnaubte amüsiert. Wie wenn es jemand überhören würde wenn Hagrid einen seiner Schluchzer losließ…

Carole beendete die kleine Diskussion in dem sie auf die Uhr schaute und mahnte loszugehen, damit sie nicht zu spät dran wären. Hermines Eltern wären sicherlich nicht froh, wenn sie dort alleine stehen würden, wenn es losgeht.

Sie apparierten in die Garage von Hermines Eltern, dort wollten sich alle treffen und die kurze Strecke zu Fuß zum Rathaus gehen.
Richard hatte den Wagen herausgefahren und auch sonst war die Garage nicht wiederzuerkennen. Sie war blitzblank, es waren Stehtische gerichtet, Gläser standen bereit und an einem Tisch entlang der einen Wand gab es kleine Snacks. Jede Menge weitere Dosen waren noch verdeckt und verhießen leckeren Nachschub.
Für die Nachbarn und Freunde die eventuell zum Standesamt kommen würden, sollte es laut Helen einen kurzen Sektempfang geben, bevor sie im kleinsten Kreise ins Lokal gingen.

Harry und Ginny waren bereits in eine Unterhaltung mit Helen und Richard vertieft, als sie eintrafen. Beim Anblick von Hermine und Severus allerdings brachen sie mitten im Satz ab und es blieb ihnen der Mund offen stehen.

Wie auch bei den Kollegen kam ihr Aufzug blendend an und schon bald brach die kleine Gruppe Richtung Rathaus auf. Hermine bemerkte, dass ihnen aus zwei Nachbarhäusern neugierige Blicke zugeworfen wurden und sich die Bewohner dann schnell vom Fenster entfernten. Sie warf ihrer Mutter einen fragenden Blick zu, die aber zuckte mit den Schultern und so widmete sie sich wieder dem Gespräch das sie mit Ginny begonnen hatte.
Helen lachte mit Carole die ihr verstohlen ein kleines Päckchen zeigte, das sie in die Handtasche zurücksteckte und Hermine schwante schon, dass sie wohl nachher ein paar Muggelbräuche kennenlernen würden.
Richard lief mit Fabrice und Minerva, sie schienen bereits ein gutes Thema gefunden zu haben: Photoapparate.

An einer Fußgängerampel musste Harry schnell rettend eingreifen, damit Minerva nicht vors Auto lief und dann stand eine kichernde Gesellschaft an der Straße und wartete auf Grün. Helen warf immer wieder einen Blick über die Schulter zurück und flüsterte Carole etwas zu, die erst skeptisch schaute und dann heftig nickte. Severus hatte sie beobachtet, sagte aber nichts. Er würde Hermine jetzt nicht verunsichern.

Als sie los durften, nahm er Hermine bei der Hand und zog sie weiter Richtung Rathaus.
„Kommt, ihr könnt nachher ausführlich tratschen. Wir haben heute nur eine Sache zu erledigen, die würde ich allerdings gerne erfolgreich abschließen.“
„Kann das sein, dass Du es irgendwie eilig hast damit? Es ist schon seltsam genug zu sehen, dass Du sie heute gar nicht loslassen willst, aber dass Du schon 20 Minuten vorher Angst hast die letzten 50 Meter nicht mehr in der Zeit zu schaffen, macht es noch ein bisschen seltsamer…“ Carole klang als wenn sie kurz davor stand ihr Lachen nicht mehr unterdrücken zu können.
Allein der Blick von Severus wäre an jedem anderen Tag sicherlich tödlich gewesen, aber heute knurrte er nur.
„Schau sie doch an. Wer würde eine solche Frau von der Hand lassen, wenn er noch bei Verstand ist!“
Er verlangsamte allerdings seinen Schritt ein wenig, dass die Damen in den Absatzschuhen besser mitkamen.

Vor dem Standesamt hatten sich bereits einige Leute versammelt. Severus erkannte wohl ein paar der Gesichter von den Photoalben ihrer Eltern, die meisten jedoch waren ihm fremd.
Hermine schien aber viele zu kennen und einen Augenblick bemerkte er ihre Scheu, dann aber trat sie mit hoch erhobenem Kopf neben ihm auf den Vorplatz und bevor er sich versah lies sie ihn stehen und rannte auf zwei junge Männer zu, die in der Nähe des Eingang standen.
„Paul! Dennis! Oh, Merlin, das ist eine Überraschung!“
Die Beiden strahlten sie ob der gelungenen Überraschung an und nach einer ganz undamenhaften Umarmung schob Paul sie von sich und schaute sie bewundernd von oben bis unten an. Auch Dennis pfiff kurz durch die Zähne.
„Na wenn ich das damals gewusst hätte, ich bin sicher ich hätte Dir nicht so schnell geglaubt, dass Du kein Interesse an ihr hast!“
Inzwischen war Severus nachgekommen.
„Na besser, dass sie ihm geglaubt haben. Sonst hätte er sicher keinen so guten Abschluss gemacht, wenn ich gereizt werde, kann ich ganz schön ungnädig werden.“
Paul lachte. „Das würde ich niemals testen wollen, mir haben schon die Beobachtungen gereicht wie sie die Seminarteilnehmer zurechtstutzten, wenn die sich nicht benehmen konnten.“
„Das war nur eine Kostprobe, mein Lieber.“ Severus zog in bester Snapemanier eine Augenbraue hoch, was allerdings nur in Gelächter von Paul, Dennis und Hermine resultierte.
„Ach Severus, heute siehst Du einfach nicht Angst einflößend aus!“
Harry und Ginny traten zu ihnen und mussten grinsend bestätigen, dass ihm heute zum gefürchteten Snape irgendetwas fehlte.

Ganz in der Nähe stand eine Gruppe recht aufgetakelter junger Frauen und beobachtete die kleine lustige Gruppe. Als Hermine herüber sah erblickte sie das arrogante Gesicht von Victoria White, die gerade ihren Busenfreundinnen aus der Schulzeit irgendwelche Dinge zuflüsterte, die sicherlich nicht gerade schmeichelhaft waren.
Sie zeigte auf Paul, sie hatte anscheinend mitbekommen was gerade gesagt wurde und ihre Schlüsse gezogen. Intolerante Gänse.
Severus Augen waren ihren gefolgt und als er Miss White und ihre Spottmiene erblickte, stieg in ihm ein unheimlicher Zorn auf. Dass diese Frau kommen würde war ihm klar gewesen, aber dass sie nach ihrem blamablen Auftritt hier über Hermine spottete, hatte er nicht erwartet. Und offensichtlich zogen sie auch gerade über Paul und Dennis her. Er erinnerte sich an Pauls Rede in dem Seminar, als er ihn und Hermine verteidigt hatte und die Worte kamen ihm über die Lippen, bevor er noch einmal nachdenken konnte.

Er drückte Hermines Hand, die er noch immer fest in seiner hielt und stupste Harry, der neben ihm stand, an. Dann raunte er ihm gerade so laut zu, dass die Frauen es hören mussten.
„Siehst Du die blond gefärbte Frau da drüben?“
Auf Harry etwas irritiertes Nicken hin verzog er spöttisch den Mund.
„Eine von Hermines Grundschulklasse. Sie zerreißt sich gerade den Mund über uns drei Paare hier. Sie ist Aushilfe auf dem Amt. Zum Glück ist die richtige Standesbeamtin noch erschienen bevor sie unser Aufgebot angefangen hat, sonst wäre das wahrscheinlich nix geworden heute. Ihr sind vor Staunen die Unterlagen, die sie von den Leuten vorher hatte, erst mal über den Tisch gerutscht und sie hat sie dann wahllos aufgestapelt. Die sind bis heute wahrscheinlich noch nicht mal wieder sortiert, geschweige denn bearbeitet. Würde mich nicht wundern, wenn da nachher noch ein weiteres Paar auftaucht und meint heute Hochzeit zu haben und keiner weiss davon! Zum Glück heiraten Paul und Dennis morgen wo anders, bei ihrer Reaktion gerade ist wohl noch nicht mal die kleinste Toleranz vorhanden, wenn die wüsste was es sonst noch alles neben ihrem biederen Leben gibt… “
Er lachte ein böses Lachen und warf Victoria White einen Blick zu, den er früher für Neville reserviert hatte, wenn er ihn beim Brauen extra nervös machen wollte.

Und er hatte seine Wirkung nicht verfehlt.
Harry und Hermine konnten ihr Lachen fast nicht zurückhalten, als Victoria sichtlich erbleichte. Die Schmach als Aushilfe bezeichnet zu werden und ihre Ungeschicklichkeit vor den Anderen erzählt zu bekommen, hatte sie schon sehr getroffen. Aber Severus hatte keine Ahnung, wie sehr er mit der Aussage über den unbearbeiteten Stapel ins Schwarze getroffen hatte. Den letzten Satz hatte sie wie zu erwarten überhaupt nicht verstanden, allerdings war sie sich sicher, dass es nicht schmeichelhaft gemeint war und mit ihren Aussagen zu Paul und Dennis zusammenhing.
Unter den irritierten Blicken der Anderen entschuldigte sie sich auf die Toilette und eilte ins Rathaus. Harry allerdings platzte wenig höflich mit der offensichtlichen Wahrheit heraus.
„Jetzt geht sie den Stapel durchsehen, wer heute noch kommt!!!! Und außerdem nehme ich voll und ganz zurück, dass Du heute nicht Angst einflößend aussehen kannst! Was hat die denn verbrochen?“
„Kleine Revance für Hermines Schulzeit und ein klitzekleines Danke an Paul…” brummte Severus zufrieden.
Die anderen Frauen aus der Gruppe schauten nun ein bisschen unsicher zu ihnen herüber und eine grüßte Hermine sogar etwas verlegen. Die allerdings schaute in dem Moment zu Paul, der sich kurz erklären lassen wollte, was da gerade passiert war.

Auf dem Hof traf inzwischen eine weitere Gruppe Leute ein. Die gesamten Nachbarn von Hermines Eltern hatten sich getroffen und wollten schauen. Bisher hatte keiner Hermine je in Begleitung gesehen und sie war sowieso seit vielen Jahren nur sehr selten aufgetaucht. Die Neugier stand ihnen ins Gesicht geschrieben und als der Erste das Brautpaar erblickt hatte, ging ein Raunen durch die Gruppe. So hatten sie sich das Paar offensichtlich nicht vorgestellt. Die schüchterne und immer ein wenig seltsame Hermine war eine sehr attraktive Frau und auch der Mann an ihrer Seite nicht gerade der Typ der aussah wie der Notnagel einer alternden Jungfer. Sie standen lachend und selbstbewusst in einer kleinen Gruppe und er warf ihr auch gerade wieder einen Blick zu, der zwischen Bewunderung, Zuneigung und Belustigung schwankte.

Helen, Richard, Fabrice, Minerva und Carole waren ein bisschen zurück geblieben und beobachteten das Schauspiel aus der Distanz. Als aber die Nachbarn auftauchten stieß Helen Richard an und sie warteten gespannt auf deren Reaktion.
Sie kamen mit den Nachbarn gut aus, aber das Thema Hermine war immer ein bisschen problematisch gewesen, da es den Anderen nicht einleuchtete warum die Tocher schon in so jungen Jahren so wenig zuhause war und ihre vermeindlichen Besuche in späteren Zeiten, als sie direkt in die Garage apparierte, so oft unbemerkt blieben.
Aber jetzt war da die wunderschöne strahlende Braut, ein nicht minder strahlender Bräutigam und eine Schar gut gelaunter Freunde drumherum. Das würde das Gerede sicherlich in Zukunft ein bisschen eindämmen. Es gab ja auch ein neues Thema… den kleinen Wilbur, der problemlos die ganzen angestammten prächtigen Kater der Gegend in ihre Schranken wies und anscheinend einen siebten Sinn dafür besaß, immer dann aufzutauchen und zu stören wenn Helen sich in einer Situation befand, der sie gerne entfliehen würde…

Kurz vor Beginn der Trauung trafen noch ein paar Freunde der Familie ein und sie begaben sich ins Rathaus. Fabrice, der sich in Richards Nähe offensichtlich recht wohl fühlte, war dann auch plötzlich wieder extrem aufgeregt. Severus hatte ihm zwar versichert, dass er ausschließlich unterschreiben müsse und bestätigen, dass er ihn persönlich kenne, aber trotzdem war ihm diese Muggelwelt eindeutig unheimlich.

Im Wartebereich des Standesamtes kam ihnen Mrs Flemming bereits entgegen und begrüßte sie herzlich. Sie gab auch Harry und Fabrice die Hand und nahm ihre Ausweise entgegen. Als sie diese ansah und ohne Zögern mit einem Nicken zurück gab, entspannte sich Fabrice sichtlich und Severus grinste.
„Hey, man könnte meinen Du musst heute bangen, dass Du im letzten Moment eine Absage bekommst!“
Hermine fuhr herum, schaute ihm prüfend ins Gesicht, ob er das wirklich ernst meinte und boxte ihm dann auf den Arm.
„Spinner.“
Er lachte sie an. „Nein, Spinners End ist keine Option mehr, aber darüber reden wir später mal.“
Hermine schaute fragend.
„Ja… was wir damit machen.“
„Ach so. Trotzdem… Spinner.“

Inzwischen hatte Mrs Flemming die Tür zum Trauraum geöffnet und gab den Blick auf den großen Schreibtisch frei, wo sich noch immer mit hoch rotem Kopf Victoria White über einer Schublade zu schaffen machte. Sie war anscheinend noch nicht ganz durch mit ihrer Überprüfung der unbearbeiteten Unterlagen…
Severus grinste und Hermine konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Als Harry seinen Kopf an ihr vorbei steckte platzte er mit einem Lachen heraus, sodass Ginny energisch forderte auch sehen zu wollen was da so lustig sei.
Victoria steckte hastig alle herausgenommenen Unterlagen zurück, wobei ihr wieder ein Teil zu Boden fiel und das Aktenchaos noch schlimmer machte. Als sie endlich alles verstaut hatte, eilte sie irgendetwas vor sich hin stammelnd aus dem Raum und verschwand von der Bildfläche.
Mrs Flemming schaute ihr misstrauisch hinterher und fragte halblaut vor sich hin, was das bedeuten sollte, aber keiner reagierte darauf.

Als sie in das Zimmer des Standesamtes traten tauschten Fabrice und Severus einen gequälten Blick und Fabrice nickte Severus kurz zu. Hermine wunderte sich, was das zu bedeuten hatte, stellte dann aber aufgrund von Severus gerümpfter Nase schnell fest, dass der fast überwältigende Duft nach Victorias sehr aufdringlichen Parfüm plus kaltem Rauch, der sich nun mit dem der anderen Gäste mischte der Grund sein musste. Offensichtlich war das zu viel für die empfindlichen Nasen der Tränkemeister, die daran gewöhnt waren selbst feine Nuancen von Gerüchen zu analysieren. Da Severus heute im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand, hatte wohl Fabrice die Beseitigung dieses Übels übernommen. Er war ein wenig an die Seite getreten und hatte augenscheinlich die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Schon nach kurzer Zeit zog eine dauerhafte frische Brise durch den Raum und Severus warf einen dankbaren Blick zu Fabrice hinüber.
Hermine grinste ihn ebenfalls an und strahlte dann zu Severus. Sie selbst hatte nur einen ganz subtilen Duft aufgelegt von dem sie wusste, dass er ihn mochte: frisch, aber doch etwas sinnlich hatte er ihn einmal beschrieben.

Die Trauung selbst verlief ohne irgendwelche Zwischenfälle. Die kurze Rede war passend und Beide antworteten mit einem klaren und sicheren ‚Ja’. Allein Ginny brachte ein paar Leute zum Lachen, als sie an Hermines Einsatz so heftig mit dem Kopf nickte und mit den Lippen das Ja formte, während sie die Freundin beobachtete, dass Harry sie fragte, ob sie an Hermine gezweifelt habe.
Severus hatte die Schlange auf Hermines Ring für die Zeit in der Muggelwelt still gezaubert und sie hatte einen kurzen irritierten Blick darauf geworfen, ihm dann aber zugezwinkert. Als sie allerdings seinen Ring und das Schriftzeichen sah, das er dann Richtung Handfläche zeigen lies, war sie sehr neugierig geworden. Er hatte ihr nur zugelächelt und war gespannt was sie nachher sagen würde.

Nach der Zeremonie und den beiderseitigen Versprechungen kam dann der Teil, an dem er sie nun das erste Mal vor allen Leuten küssen sollte.
Sie konnte spüren wie er versuchte die ganzen Leute und Blicke auszublenden, die Geräusche zu ignorieren und plötzlich spürte sie seine Magie um sich, alle Welt um sie herum schien zu verschwinden und kein Laut drang mehr zu ihr durch. Sie konnte nur noch ihn und seine so verlockenden Lippen wahrnehmen.
Severus entspannte merklich und legte seine Hände zärtlich um ihr Gesicht und zog sie für einen sanften Kuss zu sich. Zu ihrem Erstaunen jedoch zog er sich nicht sofort wieder zurück sondern lies noch weitere zarte Berührungen folgen. Die klickenden Photoapparate und das leise Raunen im Raum nahmen sie nicht wahr.

Nachdem nun alles vorbei war, drehte sich Hermine das erste Mal richtig um und schaute über die Menge an Leuten, die der Zeremonie beigewohnt hatten. Sie hatte vorher die Nachbarn kurz gesehen, die Freunde der Eltern und die paar Frauen aus ihrer Klasse, aber hier im Raum merkte sie erst, dass es sich sicherlich um fast 50 Personen handelte, die gekommen waren und ihr wurde plötzlich bewusst warum ihre Mutter in der Garage soviel vorbereitet hatte…
Aber irgendwie war ihr das alles egal. Sie war so stolz auf Severus und er schien sich auch darauf eingestellt zu haben heute eben gemustert und angestarrt zu werden. Er lies ihre Hand nicht einen Moment los und vermied es nur die ganzen Leute direkt anzuschauen. Er konzentrierte sich nun auf Fabrice und die beiden groß gewachsenen Männer könnten glatt als Vater und Sohn durchgehen.
Mrs. Flemming fertigte noch die Papiere und überreichte ihnen das Stammbuch.

Carole hatte sich mit Minerva, Ginny und Helen als erstes rausgeschlichen und die Vier warteten nun je mit einem kleinen Körbchen in der Hand auf das Brautpaar. Neben ihnen stand noch ein kleines Tischchen mit einem Tuch darüber. Die meisten Zuschauer hatten sich inzwischen auch draußen im herrlichen Sonnenschein versammelt.

Als das Paar dann durch die Tür trat, wurde es mit Reis und Rosenblättern beworfen.
Severus rollte mit den Augen hielt sich aber mit einem Kommentar zurück. Statt dessen besann er sich, dass er Hermines Eltern eine Show versprochen hatte, mit der sie angeben konnten. Und so beugte er sich noch einmal zu Hermine, zwinkerte ihr zu und statt ihr einen kleinen Kuss zu geben versank er in ihren Augen. Sie schaute ihn so glücklich an und er meinte sie förmlich zu hören Ich liebe Dich
Schon wieder hörten sie die Photoapparate und es flog noch mehr Reis und Rosenblätter, die Körbchen schienen unermüdlich neue Blätter zu produzieren…
Dann wurden noch Photos mit den Eltern und Trauzeugen gefordert und auch diese wurden ohne Murren durchgestanden.

Als sie die kleine Treppe hinunterkamen stellte sich Carole in den Weg.
„So, und wie das so üblich ist…“ ein bedeutungsvoller Blick folgte, der keinen Widerspruch zulies, dass das selbstverständlich so üblich wäre… „kommt jetzt die für das Brautpaar spezifische Aufgabe.“
Severus und Hermine schauten zwar ein bisschen ungläubig, aber Carole lächelte so nett, dass keine Falle dahinter stecken konnte.

Carole trat an das kleine Tischchen, winkte Paul und Dennis herbei und zog mit einem Schwung das Tuch herunter.
Eine kleine Chemielaborausrüstung kam zum Vorschein. Bunsenbrenner, Glaskolben, Reagenzgläser und andere Hilfsmittel. Daneben standen fünf verschlossene Flaschen mit verschiedenen Flüssigkeiten.
Paul und Dennis grinsten breit und Carole erklärte für alle verständlich.
„Wir haben hier diverse versierte Chemiker, diese Zwei...“, sie deutete auf Paul und Dennis,
„haben einige Substanzen hergestellt, die zu analysieren sind. Der Bräutigam sollte eine Substanz heraussuchen, die er seiner Holden zu trinken geben würde, sie darf aus den Verbleibenden eine Flasche heraussuchen, die sie für alle Fälle mitnehmen darf.“
Bei diesen Worten grinste sie diabolisch Richtung Severus.
„Alle hier vorhandenen Hilfsmittel sind erlaubt. Wir stellen allerdings sicher, dass nichts passieren kann, schließlich wollen wir noch feiern.“

Die Schar der Neugierigen hatte sich zu einer Art Kreis um den Tisch geschlossen und die ersten Photoapparate klickten bereits wieder, als Severus erstaunlich gelassen begann die erste Flasche aufzudrehen. Er hatte anhand der Färbungen eine Ahnung und Pauls Lächeln hatte ihn soweit beruhigt, dass hier keine Gemeinheiten anstanden, sondern wirklich die geplante Show abgezogen wurde. Er würde mitspielen.
Hermine ihrerseits strahlte ihn an und schien sichtlich stolz auf ihren Mann und seine ruhige Reaktion.

Er fächelte sich aus der soeben geöffneten Flasche ein wenig der austretenden Dämpfe Richtung Nase und musste bereits grinsen.
Es handelte sich eindeutig um den beliebten Unterrichtsschwänz-Brech-Trank von den Zwillingen, aber wie könnte man das jetzt chemisch auswerten... er machte sich den Spass, kippte ein wenig des Trankes in einen Glaskolben den er kurz über dem Brenner erhitzte. Er wusste, dass der Trank sich beim erneuten erhitzen in ein dreckiges Gelb verfärbte und ziemlich widerlich nach Schwefel roch....
Bereits nach einer halben Minute und aufsteigendem dickem gelbem Qualm drehte er den Brenner ab und kommentierte nur kurz.
„Schwefel ist in diesen Mengen nicht zum Verzehr geeignet und kommt damit nicht in Frage.“
Harry und Ginny hatten inzwischen den Trank auch erkannt und konnten sich einen Kommentar nur sehr schwer verkneifen, kicherten aber deutlich hörbar.

Der zweite Trank war an Farbe und Geruch ebenfalls gut zu erkennen. Severus schaute zu Hermine und vermutete, dass es sich hier um den Trank handelte den sie für alle Fälle mitnehmen sollte... er selbst schwankte zwischen Entsetzen und Belustigung über die Idee... es handelte sich um einen Fruchtsaftbasierten Potenztrank für den schwächelnden Mann... Er selbst hatte diesen Trank in seiner Auszeit in Mengen für das St. Mungos herstellen müssen.... Er schwenkte den Trank in der Flasche umher, hielt ihn ins Licht und gab noch ein paar Tropfen auf ein Prisma um das Farbspektrum zu bestimmen.

„All diese Vitamine sind sicherlich gesund, aber ich denke Hermine lebt gesund genug um das hier nicht zu benötigen!“
Carole konnte ihr Lachen nicht wirklich unterdrücken und wurde beim Versuch nur ganz rot im Gesicht, bis sie dann doch herausplatzte. „Ich denke das hast du gut erkannt!“
Hermine forderte die Flasche, um daran zu schnuppern und errötete leicht, kommentierte dann allerdings mit fester Stimme.
„Ich denke dieser Saft ist nicht so lange haltbar, bis er bei mir zum Einsatz kommen müsste!“ Ihr Augen funkelten auf einmal schelmisch, „aber ich denke es gibt hier genügend blasse Bürositzer, die einen potenten Multivitaminsaft gut vertragen könnten.“
Sie ging auf ihre ebenfalls aufgetauchten ehemaligen und wenig geliebten Klassenkameraden zu, die sich mit ihren Partnerinnen zu Victorias Freundinnen gesellt hatten, nun in der Nähe standen und sie neugierig und bereit zu lästern beobachteten. Sie reichte den Saft zum Verbrauch herum.
Die Männer schauten erst argwöhnisch auf ihre ehemalige Klassenkameradin, die ja immer so verspottet wurde und auf einmal hier als bildhübsche Frau mit einigen anscheinend sehr guten Freunden auftauchte. Aber nachdem Carole ihnen beruhigend zunickte, tranken sie brav der Reihe nach die kleine Flasche aus. Severus hatte einen Hauch Magie an sich vorbeiziehen gespürt und konnte nicht umhin zu vermuten, dass Carole nicht nur mit einem Lächeln nachgeholfen hatte die Männer zu überzeugen...

Hermine lächelte gewinnend und konnte sich innerlich fast vor Lachen auskippen, bei der Vorstellung wie diese sich heute Mittag in ungewöhnlich aktiver Weise um ihre Damen bemühen würden. Die hatten sich allerdings, laut ihrer Unterhaltung vorhin, zu einem ausgedehnten Einkaufsbummel verabredet....
Diese kleine Rache sollte später im kleinen Kreise noch einige Lacher hervorbringen und Severus gönnte seiner Braut die Genugtuung von ganzem Herzen.

Der dritte Trank war völlig klar und geruchlos. Severus vermutete schon klares Wasser, denn Veritaserum traute er den anderen als Spasstrank nicht zu, dann erspähte er jedoch unter den Hilfsmitteln eine kleine Platte, Schutzbrille, Handschuhe, sowie einen Hammer. In ihm kam der Verdacht auf, dass es sich bei einem der Proben noch um etwas handeln könnte, das einen hübschen optischen Effekt hatte. Er entschied sich also dafür mit einer Pipette von der Flüssigkeit ein paar Tropfen auf die Platte zu geben und nahm den Hammer in die Hand.
Hermine ahnte schon etwas und trat ebenso wie Carole etwas zurück.
Tatsächlich, als Severus den kleinen Hammer nahm und auf den Tropfen haute explodierte er in einem lauten Knall.
„Nitroglycerin. Da meine Frau keine Herzprobleme hat, braucht sie auch die medikamentöse Form dieses Stoffes nicht.“

Die vierte und fünfte Probe mussten also die gesuchten Tränke sein. Beide wiesen eine angenehme honiggelbe Farbe auf und damit kamen für ihn eigentlich nur wenige Optionen in Frage. Es sollte kein Problem sein dies herauszufinden und nach seiner kurzen theoretischen Analyse machten auch nur zwei Tränke einen Sinn und konnten ohne Probleme vor den Muggeln vertreten werden, was er auch als die eigentliche Aufgabe dieses Spiels empfand.

Die vierte Probe hatte einen sehr eindeutigen Geruch, es konnte sich nur um Felix Felicis handeln und den würde er Hermine natürlich geben, allerdings könnte sie ihn sich auch selbst für alle Fälle mitnehmen. Er würde ihn erst einmal offen lassen. Er schwenkte den Trank, schnupperte, tropfte sich mit der Pipette etwas auf die Haut und leckte dies auch zum Ende ab, um zu schmecken. Über den Duft und die Farbe, sowie dessen Konsistenz kam er auf eine Idee.
„Ich denke, dass wir es hier mit dem Naturprodukt Propolis zu tun haben, das in eine haltbare Tropfenform verarbeitet wurde. Ich würde es Hermine geben, allerdings könnte sie es sich auch für später mit nehmen.“
Hermine schaute fragend und nahm die Flasche. Nach einem kurzen Schnuppern sah er die Erkenntnis in ihrem Augen aufblitzen und sie nickte.
„Ja, so wie das unser Imker Felix immer macht.“
Paul hob auch dieses Mal grinsend den Daumen, um die Richtigkeit der Analyse zu bestätigen.

Die Fünfte Flasche war für ihn leicht zu erkennen... Verhütungstrank, er nahm ein PH-Wert-Bestimmungsset zur Hilfe, um eine gesellschaftsfähige Analyse zu bekommen und warf Carole einen anklagenden Blick zu... woraufhin diese wieder in Gekicher ausbrach, auch Paul und Dennis mussten sich zurückhalten. Die Erlösung kam dann von Hermine. Sie schaute ihm über die Schulter auf den Trank und das Ph-Wert Bestimmungvlies, tippte einen Finger in die Petrischale schnupperte daran, verstand und strahlte.
„Das kannst Du nicht erkennen mein Lieber, das ist Mutters Geheimwaffe für Marmelade die nicht fest werden will! Ich nehme mir das Opekta natürlich mit, das kann ich spätestens nach der kommenden Ernte wieder brauchen.“
Bei diesen Worten und in Kenntnis des eigentlichen Inhalts verschluckte sich Carole dann so heftig, dass Severus ihr den Rücken klopfen musste. Sie hörte ihn nur etwas murmeln das verdächtig nach ‚Strafe muss sein‘ klang.
Paul und Dennis kämpften ebenfalls mit dem Lachen und Ginny hatte sich hinter Harry versteckt da sie sich schon lange nicht mehr beherrschen konnte.

Die umstehenden Zuschauer amüsierten sich über die Gesichter die Severus schnitt und auch über den fröhlichen Freundeskreis. Keiner zweifelte auch nur einen Augenblick an den Worten des Paares und es war durchaus beeindruckend wie souverän sie waren!

Nach dieser erfolgreich bestandenen Prüfung durfte das Brautpaar nun die Glückwünsche entgegennehmen und unter Hermines Grinsen verabschiedeten sich die früheren Klassenkameraden erstaunlich eilig und diskutierten heftig mit ihren Damen, ob der Einkaufsbummel wirklich nötig sei.

Nach Helens Einladung zum Stehempfang in der Garage machte sich der Rest auf, um die kurze Strecke zu laufen. Immer wieder wurde das Paar mit wenig verholenen Blicken bewundert und Hermine bekam viele Komplimente über ihr Aussehen und ihre Wahl. Auch wenn den Leuten dieser Mann mit einer geheimnisvollen Aura umgeben schien, so war es offensichtlich, dass die Beiden miteinander sehr glücklich waren. Severus lies Hermine auch keinen Moment von seiner Seite. Er war selbst überrascht wie wenig Überwindung ihn dieser Tag heute bisher gekostet hatte.

Bei dem Garagenempfang herrschte eine fröhliche Stimmung und der Sekt lockerte die Zungen. Einige Freunde ihrer Eltern fragten Severus sogar direkt danach was er so machte und Hermine war sichtlich stolz darauf wie souverän Severus sich in der Muggelwelt bewegte.
Fabrice hielt sich nun an der Seite von Severus, da Richard sich um die Nachbarn kümmern musste und so verfestigte sich die Annahmen, dass er sein Vater sei, was perfekt in das Weltbild der Gäste passte.

Harry und Ginny standen mit Paul und Dennis zusammen. Sie hatten über die ‚Chemieprüfung‘ und die Lästereien über die alte Schulkameradin schnell einige Themen gefunden und lachten immer wieder herzlich.

Nach einer Stunde begannen sich die Leute zu zerstreuen und es wurde Zeit in das vorbestellte Restaurant zu gehen. Carole lästerte deutlich hörbar bei Minerva über Severus, der es jetzt im Gegensatz zu heute vormittag überhaupt nicht mehr eilig zu haben schien.
„Kaum ist er verheiratet lässt er schlechte Sitten einreissen! Vorbei ist es mit der Pünktlichkeit.“
Severus grinste, was Hermines Herz schon wieder zum Schmelzen brachte und ihn wirklich sehr sympathisch erscheinen lies.
„Jetzt hat meine Frau das Sagen... ich komme dann, wenn sie mich ruft!“
Das wiederum lies die gesamten Magier in Gelächter ausbrechen.

Bevor Paul und Dennis sich verabschiedeten überreichten sie Severus und Hermine noch ein kleines Pergament. Es war mit einem silbernen Band umwickelt und glich einem nostalgischen Muggelgutschein.
„Die Einladung kam ein bisschen überraschend und wir hatten das Ganze im Grunde bereits für unser beider erfolgreiche Meisterprüfung vorgehabt, allerdings vermuteten wir ja Hermine hätte die erst nächsten Sommer... deshalb ist es auch nicht gleich, aber es lies sich prima auf uns alle Vier erweitern!“
Severus entrollte das Pergament auf dem in Pauls akkurater Schrift eine Startadresse und eine Wegbeschreibung stand. Am Ende war eine kleine Hütte mit einem Lagerfeuer davor aufgezeichnet.
„Es handelt sich um eine Wanderung in einem Gebiet das reich mit magischen Pflanzen gesegnet ist und in dem wir immer mal wieder Zutaten besorgen. Der Vater von Dennis verwaltet diesen Naturpark und hat eine kleine Hütte dort. Die Route beschreibt einen Pfad an dem wir das Meiste finden sollten und wir würden Euch gerne einladen ein Wochenende mit uns dort zu wandern und die Pflanzen zu erkunden. Natürlich auch um euren Vorrat aufzufüllen.“
Hermine strahlte und fiel Paul um den Hals.
„Das ist wundervoll. Ich finde das eine super Idee. Ich packe meine magische Tasche, da kriegen wir alles unter, mitsamt Vesper und gesammelte Zutaten! Und das Lagerfeuer will ich auf alle Fälle, da erzählen wir Gespenstergeschichten, singen und grillen Stockbrot!“
Dann aber fuhr sie erschrocken zu Severus herum, sie erinnerte sich gerade an eine Erzählung von Severus, dass Voldemort gerne Zeltlager und Lagerfeuer als Kulisse für seine Greueltaten gebrauchte, die ihm in seinen Albträumen erschienen. Sie versuchte schnell die drohende Katastrophe abzuwenden.
„Aber ich denke wir sind vielleicht nach der Wanderung viel zu müde und ...“
Severus hatte sie erst belustigt beobachtet, dann ihre erschrockene Miene gesehen und nach ihrer Ausflucht schnell begriffen an was sie dachte.
„Mine, ich bin sicher mit Dir werde ich das Lagerfeuer geniessen. Ich freue mich auch sehr über die Einladung und denke wir sollten uns nicht allzu lange Zeit damit lassen, denn wer weiss wie lange wir noch gut zu Fuß sein werden.“ Dabei zwinkerte er ihr zu und schaute kurz auf ihren Bauch.
Hermine traten plötzlich die Tränen in die Augen und sie musste ein paar mal durchatmen. Severus hatte ihr gerade irgendwie mitgeteilt, dass er meinte mit ihr seine Vergangenheit bezwungen zu haben... und der Blick auf ihren Bauch lies vor ihren Augen kleine schwarzhaarige Kinder auftauchen, die mit ihrem Vater am Lagerfeuer in einem großen Topf Suppe rührten...

Zum Glück war sie durch Paul und Severus ziemlich abgeschirmt, sodass sie keiner sah. Paul wusste zwar nicht worum es ging, er hatte aber sehr wohl bemerkt, dass hier gerade schwerwiegende Dinge ausgesprochen worden waren. Severus schätzte sein Taktgefühl wieder einmal sehr, denn er hätte jetzt ungern weiter über dieses Thema gesprochen.

Wie gerufen, um von dieser Sache abzulenken, kam Carole herbeigeeilt und steckte Severus ein klitzekleines Päckchen zu. Sie freute sich diebisch über das verdutzte Gesicht von ihm und zwinkerte Paul und Dennis zu.
„Als ich gestern mitbekam, dass Hermine das Päckchen für Paul Hagrid mitgegeben hat, als er gerade zur Eulerei lief, musste ich plötzlich noch ein Stückchen mit ihm mitlaufen! Das wäre doch sonst zu schade gewesen wenn ihr es nicht persönlich gegeben hättet und ich wusste ja schließlich, dass die Chemiker kommen!“
Severus schüttelte nur den Kopf und reichte das Päckchen an Paul, mit der Bitte, es am nächsten Tag mit Gedanken bei ihnen zu vergrößern und zu öffnen, es würde gar nicht so schlecht zu ihrem Lagerfeuervorschlag passen.

Hermine wusste von Erzählungen, dass Paul und Dennis gerne Musik hörten, auch Muggelballaden und deshalb nach Pauls Powerjahr gemeinsam Zeit finden wollten ein Instrument zu lernen. Aufgrund der Lieblingslieder hatte Hermine dann entschieden, dass Gitarre wohl das richtige Instrument sein würde und so hatten sie zwei wunderschöne Gitarren und einiges an Notenmaterial besorgt. Sie hatten die Beiden in dem beigelegten Brief dann für das nächste Jahr in den Sommerferien nach Hogwarts eingeladen, um am See zu sitzen und für sie mal ein kleines Privatkonzert zu geben.
Paul hatte im Meisterschule Raum schon an ein paar Abenden ein bisschen gesungen und sie wussten, dass er eine tolle Stimme hatte.
Paul und Dennis freuten sich sehr, versprachen das Geschenk erst am kommenden Tag zu öffnen und verliesen sie Richtung Gartenausgang, von dem sie unbeobachtet apparieren konnten.

Nachdem die letzten Gäste sich verabschiedet hatten wollte Helen wie gewöhnlich noch schnell die übrigen Sachen in den Kühlschrank räumen, was Carole aber energisch unterband.
„Ok, wir feiern heute eine Muggelhochzeit, aber das heisst nicht, dass wir nicht mal kurz ein bisschen Zeit sparen können, oder?“
Minerva lächelte und warf noch einen kurzen Kontrollblick auf die Strasse bevor sie ihren Stab zückte und Carole auffordernd zunickte.
„Also los, ich räume ein und Du wäschst ab. Einer der Herren kümmert sich um die Getränke. So ist doch die Standard-Klischee Aufteilung?“
Fabrice hatte sich bereits zu ihr gesellt und so standen in wenigen Sekunden die Sachen im Kühlschrank, das saubere Geschirr in den Schränken und die Getränkekisten geordnet und gestapelt in der Garage.
Helen konnte wieder einmal ihre Verwunderung nur in einem Lachen kundtun und Richard rieb sich die Hände.
„Ich kenne ein paar Leute die ich gerne beim nächsten Grillfest dabei hätte...“

Nachdem Hermine diverse Taschen ihrer Eltern in ihre magische Tasche gestellt hatte waren sie bereit zum Aufbruch. Die kleine verbliebene Gruppe machte sich nun auf den Weg zum Lokal. Da es etwas weiter war durften Helen und Richard Seit-an-Seit apparieren und bekamen vorsorglich einen Trank verpasst damit sie auch bei Appetitt blieben.
Sie waren inzwischen daran gewöhnt von Severus Tränke zu bekommen und schluckten sie ohne zu fragen oder zu zögern. Carole schüttelte nur wieder den Kopf.
„Severus, ich kann immer wieder nicht glauben wie die Leute Dir vertrauen. Selbst die armen ‚Schulfreunde‘ von Hermine haben den Vitaminsaft arglos geschluckt....“
Severus begann breit zu grinsen.
„Nun, nach heute nachmittag wären sie sicherlich etwas vorsichtiger, oder ihre Freundinnen schicken sie in Kürze wieder vorbei!“
Jetzt schaute Helen etwas fragend.
„Hey, ich werde hier vielleicht demnächst mit Fragen konfrontiert, was habt Ihr denen untergejubelt??“
Hermine schaute völlig unschuldig.
„Wir haben nichts davon gebraut, das ist alles von den lieben Kollegen gemacht worden... und Multivitaminsaft war es schon, halt ein sehr potenter...“
Richard stupste Fabrice.
„Vom Trauzeugen für die Ehe meiner Tochter würde ich jetzt gerne ein bisschen Unterstützung bekommen, zumal einige Leute davon ausgehen in Dir den Gegenschwieger gefunden zu haben...“
„Nun, das mit dem Gegenschwieger ist ok, Severus war für mich immer mehr als ein Schüler. Ich hatte ihn mehr als Freund gesehen, aber unter den gegebenen Umständen ist auch väterlicher Freund ok denke ich.“ Fabrice grinste.
„Und die Tränke waren einwandfrei. Der Vitamintrunk war nur etwas angereichtert, um die Herren zu unterstützen damit sie ihre Frauen heute ein bisschen ausdauernder beglücken können, was ja eigentlich ganz nett ist, oder? Vielleicht ist die Tageszeit ein bisschen ungewöhnlich, aber die Leute sollen sich ja auch an die Trauung noch ein Weilchen erinnern...“
Helen und Richard konnten sich nach dieser Erklärung vor Lachen nicht mehr halten. Die Show vorher war schon gut gewesen, aber ihnen wurde klar, dass sie hier vom Hintergrund einiges noch nicht wussten und so begann das Essen auf der sonnigen Terasse des Lokales mit viel Gelächter. Selbst Minerva liefen die Tränen über die Wangen und Ginnys Schluckauf wollte sich trotz mehrfacher Zauber nicht so schnell beruhigen.

Der Wirt des Lokals hatte sich mit dem Essen und der Tischdekoration richtig viel Mühe gegeben. Er war wie viele Andere auch sehr erstaunt gewesen über die Hochzeit und entsprechend neugierig auf die Tochter seiner Stammgäste, die er schon seit Jahren nicht mehr gesehen hatte.
Voller Stolz hatte Richard ihm dann das Paar vorgestellt und trotz der guten Laune war ihm die kleine Gesellschaft irgendwie beeindruckend vorgekommen. Er konnte es sich nicht wirklich erklären, aber besonders der Bräutigam und der andere dunkelhaarige großgewachsene Mann waren irgendwie einschüchternd. Bei dem Gekicher am Tisch allerdings hatte er schnell die Scheu verloren und freute sich richtig mit den Grangers, hatten sie es doch in den letzten Jahren mit ihrem gescheiterten Auswanderungsversuch auch nicht leicht gehabt...

Viel zu schnell für Hermines Geschmack war es in der vergnügten Runde bereits späterer Nachmittag geworden. Sie hatten kurzentschlossen noch einen Kaffee drangehängt und waren bei dem wunderschönen Tag in der lauschigen von rankendem Wein beschattenen Laube sitzen geblieben. Minerva und Helen hatten jede Menge Bilder gemacht und Severus hatte das erste Mal in seinem Leben damit auch keinerlei Problem gehabt.

Direkt vom Lokal apparierten sie nach Hogwarts. Da Helen und Richard die Prozedur bereits kannten waren sie problemlos nach wenigen Minuten beim Schloss und brachten alle Taschen in den Gästebereich. Wieder blinkte ein Bogen um die Tür zu Hermines Reich und sie bekamen ihren eigenen Schlüssel.
Minerva zwinkerte Helen zu und meinte verschwörerisch, dass sie sich nach dem Abendessen nochmal kurz sehen lassen würde.

Als Helen und Richard in ihrem Zimmer verschwunden waren, schob Severus Hermine sachte in Richtung ihrer Tür. Vor dem glitzernden Bogen hob er sie dann kurzerhand vom Boden in seine Arme, murmelte das Passwort und trug sie hinein. Hermine hatte kurz erschrocken aufgekeucht, dann aber gleich lachend die Arme um seinen Hals geschlungen. Natürlich knurrte er, dass sie das nur Carole zu verdanken habe und er sich nicht vorhalten lassen wolle, seine Rolle als Muggelmann nicht perfekt gespielt zu haben. Er trug sie dann allerdings gleich bis ins Schlafzimmer, wo er sie gespielt gebieterisch aufs Bett warf und sich mit einem Lachen in den Augen, aber äußerst beeindruckend über ihr aufbaute.
„So, und ab jetzt erwarte ich unbedingten Gehorsam!“
Hermine konnte ein Lachen nicht unterdrücken als sie versuchte unterwürfig zu ihm aufzuschauen, was den Effekt natürlich total kaputt machte.
„Aber ja, mein Gebieter!“
Er zog die Augenbraue nach oben und knurrte:
„Und das soll ich Dir jetzt glauben...“
Dann allerdings lies auch er ihr allerliebstes dunkles Lachen ertönen.

Nachdem sich alle zumindest bequeme Schuhe angezogen hatten nahmen Hermine und Severus ihre Eltern noch mit auf einen kleinen Rundgang durch die sommerlichen Schlossgründe und Gewächshäuser. Fabrice begleitete sie ebenfalls und als sie auf Hagrid trafen nahm der sein Minchen wieder in die Arme und gratulierte den Beiden herzlich. Diesmal war es nicht nur Severus der Hagrid darauf hinwies, dass Hermine etwas mehr Luft zum atmen bräuchte als seine Umarmung zulies. Auch Richard war nervös geworden als er Hagrids sanfte Knuddelei beobachtete.

Nach dem Abendessen zogen sich alle zurück, um für den nächsten Tag ausgeschlafen zu sein. Als Severus allerdings etwas später nochmal von der Küche kommend am Gästezimmer vorbei durch den Gang lief, hörte er eindeutig bestgelaunte Stimmen... Minerva schien sich noch prächtig mit seinen Schwiegereltern zu amüsieren.
Er wollte Hermine davon berichten, allerdings wurde er dann abgelenkt, als er sie mit ihrem doch sehr reizvollen Outfit mit einem Glas Wein auf dem Sofa sitzen sah.
Einige Zeit später lagen sie dann im Bett und Hermine fiel ein, dass sie noch gar nicht wusste was auf dem Ring von Severus in Gold eingelegt war. Sie war zwar sicher, dass es irgendetwas war, das direkt mit ihr in Verbindung stand, aber sie hatte keine spontane Idee.
Severus verriet es natürlich nicht und so begann sie zu raten und zu kombinieren.

„Sind das echte Schriftzeichen einer heute verwendeten Sprache?“ begann sie.
„Das wurde mir zumindest so versichert.“
„Hmmm haben wir ein Buch über diese Sprache, oder muss ich noch rüber zur Bibliothek?“
„Ich habe kein Buch darüber, tut mir leid. In der Bibliothek habe ich nicht nachgesehen.“
„Du hast es einfach so geglaubt? Und jetzt hast Du vielleicht... ähh Pekingente oder so was auf Deinem Ring stehen?“
Severus lachte. „Du glaubst ich würde das nicht kontrollieren?“
„Nein nicht wirklich... also musst Du hier irgendwelche Hinweise haben...“
„Das kann sein...“
„Oh Du... also lass mich mal denken, was könnte ich denn spezielles haben... Haare wie ein Besen... hast Du mal gesagt, aber das fände ich nicht so geschmackvoll. Auch ‚Know-it-all‘ würde mich jetzt nicht so begeistern... Tränkemeister... aber das bist Du selbst und dann wäre es ja fast Angabe...“
Severus lächelte bei ihren laut ausgesprochenen Gedanken.
„... ach Severus, ich bin schon so müde, einen kleinen Tip bitte!“
„Tip? Mrs Snape, wen haben sie hier vor sich?“
„hmpf....“
„Hey, ich habe mir lange darüber Gedanken gemacht, jetzt darf es bei Dir ruhig auch ein bisschen dauern!! Ich trage den Ring schließlich noch ein paar Tage, Du hast also endlos Zeit!“
„Als wenn mich das jetzt wieder loslassen würde... Du bist schuld wenn ich morgen nicht ausgeschlafen bin, Denkfalten und Augenringe habe.“
„Dafür gibt es Zauber und einen Trank zum Aufwachen...“
„Oh nee... also... lass noch mal sehen...“
Er zeigte ihr den Ring, lies ihn aber an und so hielt sie wie gewünscht seine Hand in Ihren.
„Also wenn ich das wie eine Rune betrachte... na, da sieht keine ähnlich aus... oder auf dem Kopf...“
Sie dreht und wendete seine Hand hin und her und hatte eine steile Denkfalte zwischen den Augen. Amüsiert bemerkte er allerdings, dass ihre Bewegungen immer langsamer wurden und auch ihr Gemurmel immer leiser. Nach ein paar weiteren Minuten sanken ihre Hände die seine fest umschlossen hielten langsam auf ihre Brust und ihr Atem wurde immer ruhiger.
Severus lächelte und deckte sie zu, das Rätsel würde noch Spass machen!


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