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Fanfiction

Tränkemeister in Spe - Potter

von Karla

Nachdem Hermine nach ihrem Besuch im Fuchsbau nach Neujahr das Treffen zwischen Severus und Harry angesprochen hatte und beide dazu bereit waren, hatte sie es eine Weile vor sich hergeschoben diese Konfrontation auch wirklich zu arrangieren. Erst als Severus sie von sich aus noch mal darauf ansprach hatte sie Harry eine Eule geschickt mit zwei Terminvorschlägen in der nahen Zukunft, von denen sie wusste, dass zumindest keine Spiele von Ginny anstanden und auch auf Severus und ihrem Kalender keine Besonderheiten anstanden. Mit Severus hatte sie zudem vereinbart das Treffen an einem Ort anzuberaumen an dem es keine besonderen Erinnerungen für beide Seiten gab. Sie hatte dann ein sehr hübsches Muggellokal im Peak District vorgeschlagen, zu dem sie früher mit ihren Eltern öfters bei Wochenendtrips hingewandert war. Vor den Muggeln mussten sich alle beherrschen und zudem würde sie keiner erkennen.
Außerdem plante sie für sich noch ein, dass sie danach etwas durch die wunderschöne Gegend laufen und zum Tee ein Picknick machen konnten, …falls es harmonisch genug ablaufen sollte.
Ihr war klar wie schwer es für die beiden Männer war, aber ebenso wusste sie, dass Severus sich Mühe geben würde, denn ihm war klar, dass er durch seine Beziehung mit ihr immer wieder mit den Beiden in Berührung kommen würde. Außer er würde sie bei Ihren Besuchen immer alleine gehen lassen, was ihm sicherlich mit der Zeit auch nicht leichter fallen würde, denn nach dem Fuchsbaubesuch hatte sie sehr wohl bemerkt, dass ihm das gar nicht gepasst hatte.
Seit seinem Geburtstag war sie auch ganz sicher warum das so war.
Sicherheitshalber schickte sie gleich noch eine Eule an Ginny damit die sich den Termin auch eintragen konnte. Außerdem erläuterte sie der Freundin ihren gesamten Plan, in der Hoffnung, dass sie diesen unterstützte.

Harrys Antwort kam schon am nächsten Tag und er schlug den ersten Termin vor, da er nach dem Zweiten sonst direkt zu einem Treffen mit Ministeriumskollegen in Spanien reisen müsste und sich somit unnötig ein zeitliches Limit setzen würde. Er schrieb es nicht, aber Hermine wusste auch so, dass er bei einem Fehlschlag des Treffens nicht so gerne entsprechend aufgewühlt verreisen wollte. Auch er war noch immer etwas dünnhäutig wenn es um Themen ging die seine Eltern betrafen, und das Schicksal von Severus war nun mal direkt mit Lily Evans verknüpft.

Zwei Tage später erhielt Hermine eine Eule von Ginny die sich gleich begeistert über Hermines Idee äußerte und gar nicht so versteckt nachfragte, inwiefern Hermine an der Aussprache der beiden Männer denn so interessiert wäre. Diesen Punkt wollte Hermine noch offen lassen. Severus sollte sich nicht genötigt fühlen irgendetwas öffentlich zu machen und so antwortete sie nur ausweichend, dass sie ja schon berichtet hatte mit dem Kollegen wunderbar auszukommen und die Meisterschule zu genießen. Sie würde es schade finde wenn sie Angst haben müsste, falls Harry und Ginny sie mal im Schloss besuchten, in einen Streit verwickelt zu werden, den doch alle eigentlich nicht wollten. Das ‚falls’ vor dem Besuch hatte sie bewusst sehr fett geschrieben, um die Freundin ein bisschen aufzuziehen, dass sie es bisher nicht geschafft hatten vorbeizuschauen.

Einen Tag vor dem vereinbarten Treffen war Hermines Stimmung beim Frühstück ganz tief gesunken. Es herrschte Dauerregen und das schön geplante Picknick würde ausfallen müssen. So viele Trocken- und Wärmezauber konnten sie gar nicht sprechen, dass sie dabei noch Spass haben würden. Sie setzte doch in dieses Treffen so viele Hoffnungen.
Severus zog sie damit auf, dass sie bei der Aussicht ihre Freunde zu sehen so schlecht gelaunt war, von dem geplanten Picknick wusste er ja nicht.
Als am Mittagessen eine einzelne Eule in die Halle geflogen kam und schwer atmend bei Hermine landete, schauten alle auf. Normalerweise kamen die Eulen zum Frühstück und nur in seltenen Fällen kam eine außer der Reihe. Severus schaute besorgt als sie mit zittrigen Fingern das Pergament löste und der Eule schnell Wasser und ein paar Brotstücke hinstellte.
Schnell flogen ihre Augen über das Pergament und nach einem ersten erschreckten Aufkeuchen beruhigte sie sich schnell wieder. Sie reichte Severus das Papier und atmete durch. Es war eine Nachricht von Harry, dass Ginny beim Training so unglücklich mit einer anderen Spielerin zusammengestoßen war, dass sie deren Besenborsten in beide Augen bekommen hatte und nun nichts sehen konnte. Sie wurde versorgt und die Heiler meinten sie würde sich komplett erholen, aber im Moment könnte sie nur abwarten und müsste die Augen ein paar Tage verbunden haben um sie ruhig zu halten. Er würde also nur alleine kommen können, was ihnen beiden sehr leid täte.
Severus schnaubte auf und wurde offensichtlich richtig wütend, was Hermine nicht nachvollziehen konnte. Sie wusste, dass er für Quidditch nicht so wirklich viel übrig hatte, aber er hatte bisher nie gesagt, dass das wegen der Unfälle wäre. Aber seine Worte überraschten sie noch mehr:
„Das wird wieder, schon klar. Aber die Hexe ist im Moment blind und von der Fürsorge anderer abhängig. Schicke ihm einen Patronus, dass er seinen Hintern postwendend in Richtung der Klinik in Bewegung setzen und statt dessen nächsten Samstag mit ihr zum Treffen auftauchen soll. Nächste Woche konnten sie doch nciht wegen ihrem Trainingslager… sie wird in 8 Tagen noch nicht wieder fliegen dürfen und somit auch nicht mitmachen können. Ihr Sehvermögen wird noch ein bisschen eingeschränkt sein. Ein kleiner Ausflug allerdings geht bis dahin bestimmt wieder ohne Probleme. Er kann sie ja beim Apparieren mitnehmen.“
„Das ist ein guter Vorschlag, aber bist Du sicher, dass sie bis nächste Woche soweit ist?“
„Glaub mir… Stiche in die Augen sind eine Sache die ich häufiger beobachten und auch behandeln durfte.“
Ein Schauer lief ihr über den Rücken und ihr wurde klar, dass es beim Lord damals keine Poppy und keine liebevolle Umsorgung gegeben hatte wenn etwas passierte, oder wahrscheinlich noch häufiger, Voldemort seine Untertanen bewusst derart strafte. Severus als Herr der Tränke war wohl auch dafür zuständig gewesen entsprechende Heiltränke herzustellen und die Anderen bei Bedarf damit zu versorgen. Aber er hatte anscheinend mehr als Tränke geliefert und somit das ganze Grauen noch intensiver mitbekommen.
Severus hatte ihre Reaktion beobachtet und auch, dass sie ihre Schlüsse aus seiner Antwort gezogen hatte. Als sie voller Grauen zu ihm schaute hielt er ihrem Blick stand.
„Es ist immer noch besser etwas tun zu können als nur daneben zu stehen. Manchmal musste ich auch Todesser heilen, was ich vermied da es den Orden stärkte wenn sie angeschlagen waren. Aber meistens kehrte ich in den letzten Jahren sobald wie möglich zu den Opfern zurück, wenn ich das Gefühl hatte es gäbe noch etwas zu tun. Manchmal wäre der Tarnumhang recht hilfreich gewesen, dann hätte ich mir so manches Oblivaten sparen können.“
Bei den letzten Worten grinste er, versuchte ihre Anspannung zu lösen.
Aber sie lies sich nicht so leicht ablenken. „Du hast bis jetzt nie etwas davon gesagt, dass Du heilerisch tätig warst!“
„Nun, es tat bisher nichts zur Sache und wir sind nie darauf gekommen. Du warst seit du wieder hier bist noch nicht verletzt…!“
„Nun gut, ich vertraue Dir voll, aber trotzdem werde ich versuchen zu vermeiden, dass ich auf Deine Hilfe angewiesen bin, es reicht wenn ich Deinen Magenschoner in Mengen vernichte.“
„Gut, damit kann ich leben. Schickst Du die Nachricht? Nächsten Samstag wird auch besseres Wetter sein, dann musst Du nicht mit schlechter Laune losziehen!“
Wenn der wüsste wie recht er hat!

So liefen Severus und Hermine schon am Samstag die Woche drauf in Muggelkleidung gemeinsam zum Apparierplatz. Harry und Ginny waren über den Vorschlag es eine Woche zu verschieben sehr erfreut gewesen. Ginny hatte sich bedankt, dass sie Harry gleich zu ihr geschickt hatten. Sie war wie Severus vermutet hatte wieder soweit fit, durfte aber noch nicht fliegen und sollte erst am Montag wieder zu einem leichten Training erscheinen.
Hermine hatte ihre magische Tasche dabei, die Severus zwar gleich bemerkt hatte, sie aber nicht danach fragte. Sie waren sehr pünktlich dran und Severus schien neben der unterschwelligen Nervosität noch etwas auf dem Herzen zu haben.
„Nun, Du wirst uns apparieren nehme ich an. Nur du weißt genau wohin.“ Sie hatte es ihm zwar beschrieben, er war jedoch noch nie dort gewesen und so war es eigentlich klar wer apparierte und damit verstand Hermine diese Einleitung als das was sie war: die Aufforderung zu fragen was noch unklar ist und sie wusste was er noch bestätigt haben wollte.
„Na klar, ich bin heute der Navigator. Du kannst mich auch gleich wenn wir dort sind wieder loslassen. Heute ist der Tag für ein Gespräch zwischen Euch. Nur das ist wichtig, sonst nichts.“
Severus schenkte ihr einen erleichterten, aber auch entschuldigenden Blick.
„Wir müssen sie ja nicht gleich überfordern…“
Sie lachte.
„Hast Du eine Ahnung wie viel kommen muss, um Ginny zu überfordern! Aber es würde denke ich zu sehr vom Eigentlichen ablenken und ich möchte wirklich, dass ihr Zwei ins Reine kommt und Euch nicht wegen mir möglichst schnell halbwegs vertragt und in einer Weile kommen dann doch wieder alte Dinge hoch.“
„Das kann trotzdem wieder passieren…“ Severus war diesbezüglich offensichtlich wirklich sehr unsicher und ihr wurde mal wieder bewusst, wie gut er sich doch in andere hineinversetzen konnte, auch wenn er seine eigenen Gefühle immer unterdrückte und so gerne den kalten Unnahbaren darstellte.
„Na klar. Was meinst Du, wie oft ich mich schon mit den Beiden gezofft habe. Aber auf einer ordentlichen Grundlage ist ein Streit kein Problem. Nur wenn zuviel ungeklärt unter den Teppich gekehrt wird geht das nicht gut.“ Er nickte und schien für den Moment nicht widersprechen zu wollen, dann zögerte er und stellte die Frage, die ihm seit langem noch auf dem Herzen lag:
„Wieviel hast Du Ihnen eigentlich von mir, oder uns erzählt?“
„Sie wissen nur, dass wir uns gut verstehen, zusammen forschen, brauen, über Bücher diskutieren und Du mich verstehst und in den letzten Monaten geholfen hast meine Probleme in den Griff zu bekommen. Sie wissen nichts über das was Du mir erzählt hast, über unsere speziellen Donnerstage und die Zeit zwischen dem Endkampf und unserem gemeinsamen Beginn letzten Sommer. Und UNS gibt es erst seit ein paar Tagen nach dem letzten Treffen im Januar, also gab es darüber noch gar nichts zu erzählen und das hätte ich in einem Brief nicht wirklich gut mitteilen können.“
„Und Mine...“ er kämpfte mit sich „wenn wir sprechen kommen sicher einige Fragen, vielleicht auch zu Dingen über die wir noch nicht gesprochen haben, oder ich sage Dinge, die bei Dir auch Fragen wachrufen... bitte denke nie, dass ich Dir davon etwas verschweigen wollte, es kam dann halt nie hoch... und wenn Du gleich nachfragen willst, weil es Dir wichtig ist, kannst Du das gerne tun, ich werde Dir auch antworten. Aber wenn Du meinst wir könnten es an einem Donnerstag detaillierter besprechen, wäre das auch gut...“
Hermine wartete bis er sie ansah.
„Severus, es gibt fast 40 Jahre in Deinem Leben bis ich so auf Dich traf, dass ich wirklich etwas von Dir wusste. Da werden noch häufiger Dinge hochkommen. Wenn es dringend ist, oder ich glaube es hilft zum Verständnis werde ich fragen, aber ansonsten spreche ich Dich später nochmal darauf an. Bitte glaube nicht, dass ich noch jemals wegen irgendetwas vor Dir davonlaufe ohne Dir die Möglichkeit zu geben es mir zu erläutern.“

Er schien erleichtert und nach einem weiteren tiefen Atemzug nahm er ihre Hand, drückte sie und schaute sie auffordernd an.

Als sie am Rande des Tales in der Nähe eines Wanderparkplatzes zwischen den vielen Frühlingsblüten auftauchten stellten sie fest, dass bereits eine Spur aus dem versteckten Bereich herausführte, die anzeigte, dass die Anderen bereits da waren, sie konnten sie jedoch nicht sehen. Nachdem sie anscheinend alleine waren, lies Severus ihre Hand nicht sofort los, sondern gab ihr noch einen leichten Kuss und straffte erst dann seine Haltung um loszugehen.

Gleich hinter den Büschen auf dem Parkplatz warteten Harry und Ginny. Ginny war deutlich entspannter als er und stürmte gleich auf Hermine zu um sie zu umarmen.
„Hey Mine, Mister Snape, das ist so lieb, dass wir es auf heute verschoben haben. Ich wollte doch so gerne dabei sein, wenn es schon mal einen Termin mit Dir gibt! Und heute können wir die Gegend auch richtig genießen.“
„Oh Ginny, Du hast uns ja einen schönen Schreck eingejagt. Lass mal sehen, alles wieder ok? Severus hat gesagt nach eine Woche siehst Du eventuell noch ein bisschen schlecht.“
Ginny schaute erstaunt zu Severus, strahlte dann aber
„Vielleicht ist es noch nicht ganz so scharf, aber Farben und alles ist wieder normal und ich kann gut Treppen laufen und sehe alles wieder richtig. Fliegen darf ich ab Montag wieder und den Schnatz muss ich ja auch wieder entdecken!“
Harry war zu ihnen gekommen, nickte Snape kurz zu und umarmte Hermine nun seinerseits.
„Mine, Du siehst immer wieder noch besser aus. Erst jetzt fällt auf wie schlecht das letzten Sommer mit Dir wirklich war. Hogwarts scheint Dir gut zu tun!“ Er warf einen vorsichtigen Blick zu Severus und war erstaunt, dass dieser seinen Blick auf Hermine geheftet hatte und sie fast stolz betrachtete.
Severus hatte höflich zurückgegrüßt und sich ansonsten aus der Begrüßung herausgehalten. Er war froh Hermine bei sich zu haben, es war sicherlich von Vorteil eine der Dreien auf seiner Seite zu wissen, falls es nachher zu angespannten Situationen kommen würde.

Hermine zog beide Freunde noch mal an sich und schlug vor loszulaufen bevor allzu viele Muggel den schönen Tag nutzen würden und ihnen ständig im Weg herumliefen.
Als sie losliefen nahm Harry Ginny fürsorglich an der Hand und sie lachte auf.
„Harry, Du darfst meine Hand sehr gerne nehmen, aber bitte nicht mit diesem Blick, als wenn ich Deine Großmutter wäre, die nicht alleine gehen kann ohne den nächsten Abhang hinunter zu stürzen. Bei Mine warst Du die ganze Zeit nie so besorgt und ich wette ihr habt Schlimmeres erlebt als meine Augenverletzung.“
Hermine hätte am liebsten auch die Hand von Severus ergriffen, zum Einen weil es ihr gefiel und zum Anderen hätte sie ihm gerne gezeigt, dass sie die nächsten Stunden voll hinter ihm stehen würde. Aber zumindest war der Weg breit genug, dass sie alle nebeneinander laufen konnten und so kam ein etwas belangloses Gespräch zustande, denn alle waren sehr vorsichtig und keiner wollte die Stimmung bereits vergiften.
Zum Glück konnte Hermine von ihren Erfahrungen in Hogwarts und mit Muggelkunde genügend Stoff bieten. Harry und Ginny lachten herzhaft über die Erzählungen von den Muggeltantentreffen mit Carole.
„Was? Minerva stand plötzlich in der Tür als ihr gerade einen heißen Samba hingelegt habt??“ Ginny prustete bei der Vorstellung ihrer stets korrekten und so streng wirkenden ehemaligen Professorin. Auch Harry musste bei dem Gedanken gegen das Lachen kämpfen. Severus grinste still in sich hinein, er hatte nur kurz auf Minerva geachtet, da die tanzende Mine ihn weit mehr interessiert hatte, aber der Anblick war schon witzig gewesen.
„Ja, sie war mit Severus gerade vorbeigekommen und sie haben die Musik und das Gelächter gehört und nachgeschaut.“
Auf Ginnys Gesicht war nun Entsetzen zu sehen „Sie haben auch geschaut?“. Ihre aufgerissenen Augen ließen keinen Zweifel zu, dass sie selbst in einer solchen Situation sicherlich den größten Ärger erwartet hätte.
Severus schmunzelte „Ja. Ich habe es auch gesehen. Durchaus hübsch anzuschauen bei den Beiden. Leider wollten sie uns keine Zugabe geben.“
Hermine kicherte „… und ihr wolltet nicht mitmachen.“
Er parierte „In den Beschreibungen der Karnevalsparaden in Brasilien ist auch nirgends zu lesen gewesen, dass die Männer tanzen.“
„Ok, aber wie auf den Paraden sahen wir nun auch nicht aus.“ Sie grinste „Topless in Hogwarts, welche Vorstellung!“
Drei Augenpaare trafen sie und ihr kroch doch ein wenig Röte ins Gesicht.

Sie waren inzwischen am Lokal angekommen und traten ein. Es war fast alles noch so wie es Hermine in Erinnerung hatte. Ein kurzer Blick auf die Karte bestätigte ihr, dass sie alle etwas Passendes finden würden.
Sie wurden freundlich begrüßt und da sie doch recht früh dran waren, saßen erst sehr wenige Leute und sie konnten sich noch einen Tisch am Fenster aussuchen. Als die Bedienung ihnen die Karte gebracht und Getränke aufgenommen hatte, holte Hermine ihren Stab unauffällig unter der Karte heraus und sprach einen Zauber der sie zwar nicht unhörbar machte, aber dennoch an den anderen Tischen nichts als leises unverständliches Gemurmel ankommen lies. Harry und Ginny schauten fragend.
„Den habe ich in einem hundert-gute-Tipps-für-den-Alltag Buch gefunden. Muffliato ist zu auffällig wenn sie uns sprechen sehen, aber gar nichts hören. Jetzt wäre es nur auffällig wenn von uns einer sichtbar rumschreit und nur leises Gemurmel zu hören ist. Wenn die Bedienung nahe genug kommt wird sie uns verstehen, nur zum zahlen nachher müssen wir winken statt rufen.“

Als sie nach kurzer Zeit ausgewählt und bestellt hatten räusperte sich Severus, setzte sich gewohnt aufrecht hin und begann mit dem eigentlichen Grund für das Treffen: eine Aussprache mit Harry.
„So Potter, sie haben ja über die letzten Jahre einiges an Informationen über mich bekommen, aber ich denke es gibt noch das Ein oder Andere was sie gerne verstehen würden bevor sich zwischen uns ein normales Verhältnis bilden kann. Fangen Sie doch einfach mal an und fragen oder nennen die Punkte die sie erläutert haben wollen. Selbstverständlich gehe ich davon aus, dass das was wir hier sprechen nicht an Andere weitergegeben wird.“
Er hatte mit ganz neutraler Stimme gesprochen, lehnte sich sogar ein wenig am Stuhl an und legte die gefalteten Hände auf den Tisch. Hermine allerdings konnte sehr deutlich sehen, dass sein Kiefer ein bisschen zu fest aufeinander gedrückt war und seine Augen einen angespannten Ausdruck hatten. Es kostete ihn so viel auf diese Aussprache einzugehen, dass es ihr schon sehr leid tat, ihn in diese Situation gebracht zu haben.

Harry zögerte nun, auf einen solch offenen Beginn war er nicht vorbereitet gewesen.
„Ich verstehe inzwischen grob, dass sie als Kind mit meiner Mutter in Kontakt kamen und sich mit ihr anfreundeten. In Hogwarts dann wurden sie unterschiedlichen Häusern zugeteilt und trotz dieser Belastung hielt die Freundschaft noch ein paar Jahre. Hat meine Mom denn nicht mitbekommen wem sie sich so anschlossen?“
Severus seufzte.
„Doch hat sie. Aber es kam ja langsam. Mit den dunklen Künsten habe ich schon sehr früh angefangen zu experimentieren. Sie waren spannend und ich war darin gut. Alles was Logik brauchte, Hintergrundwissen und Fleiß ist mir leicht gefallen. Mit meinem Leben, meinen Mitschülern und denen die mich umgarnten, hatte ich das passende Umfeld mir den nötigen Hass zu erwerben, um die Künste ausführen zu können und die nötige Anerkennung, um mir vorzuspielen, dass es nicht falsch war sie zu lernen und zu benutzen. Ich habe aber nicht nur das gemacht. Wenn ich mit Lily zusammen war, denke ich, war ich ein ganz normaler Junge, der von einem wunderbaren Mädchen bezaubert ist und glücklich ist mit ihr zusammen sein zu können. Wir haben viel über Tränke gesprochen, uns gegenseitig geholfen durchaus schöne Dinge zu erlernen und schöne Dinge zu sehen, zu erleben. Aber in den restlichen vielen Stunden der Woche oder den Ferien war keiner da, den das interessiert hat. Da bekam ich Anerkennung wenn ich die anderen Dinge konnte. Das ist keine Entschuldigung, es war falsch, aber das habe ich damals nicht wahr haben wollen. Und wie gesagt es begann recht harmlos, auch bei Voldemort war nicht gleich Muggelhetze angesagt. Die Mutproben waren oft belauschen oder etwas Kniffliges zu stehlen. Meist um seine Begabungen zu beweisen. Irgendwann ist es auch schwer umzukehren.“
„Aber aus dem Grund sagt man doch zu keiner Freundin ‚Schlammblut’!“
Alle am Tisch erschraken über diese Aussage und Harry war selbst über sich entsetzt.
Ginny griff nach Harrys Hand und unter dem Tisch drückte Hermine ihr Knie an das von Severus. Sie merkte wie er erstarrt war und einen inneren Kampf ausfocht. Sein altes Ich würde jetzt auf alle Fälle jegliche Konversation abbrechen und Harry übelst auflaufen lassen.
Aber das war er nicht mehr. Es schmerzte ihn, aber er wusste, dass es Harry auch schmerzte. Und da war Hermine, sie wusste alles und verstand ihn, sie könnte jetzt wahrscheinlich antworten, aber so feige war er nicht, dass er sie vorschob für ihn zu sprechen. Er atmete noch mal ein und aus, konzentrierte sich ganz auf den leichten Druck an seinem Knie und begann so leise und so sachlich wie möglich zu reden. Dass seine Stimme ein bisschen zitterte konnte er jedoch nicht unterdrücken.
„Sie wissen, dass ich das gesagt habe als sie mir beistand als mich ihr Vater verhexte, bloßstellte und viele andere dabei waren. Es war für mich eine erneute Demütigung, eine von vielen. Ich hatte ihr versprochen keine dunklen Künste anzuwenden und ich hielt mich so gut es ging daran. Aber es wurde immer unerträglicher zu wissen, dass sie dort im Turm war, umringt und umschwärmt von den Rumtreibern, während ich von den Anderen fortwährend bearbeitet wurde sie endlich fallen zu lassen. Und zwar fallen zu lassen, um endlich richtig mitzumachen bei den Dingen die in meinem Umfeld Anerkennung brachten und die mir auch gegen die Rumtreiber ganz ohne Probleme helfen konnten und die ich wegen ihr nie einsetzte, was mir natürlich mächtig Spott einbrachte.
Wäre ich mir ihrer sicher gewesen, wenn ich sie an meiner Seite gehabt hätte, wäre es nicht passiert. Aber sie wurde immer distanzierter, ein junges Mädchen, unsicher über die Konsequenzen denke ich. Und vielleicht auch unsicher über die Forderungen oder besser Wünsche von meiner Seite sich eben fester zu binden.“
„Fester zu binden?“ Ginny hatte mit offenem Mund gelauscht und es brach aus ihr einfach heraus.
„Fester zu binden. In der Fünften heißt das noch keine Verlobung, aber auch sie haben sicherlich in ihrer Beziehung gewisse Schritte getan. Für uns wäre es damals ein großer Schritt gewesen, wenn wir begonnen hätten uns wirklich zu küssen.“
Hermine wurde es ganz warm. Sah er es heute noch ebenso als entscheidenden Schritt, als Schritt sich fester zu binden, sich sicher zu sein? Ihre Hand glitt ohne es zu merken auf seinen Schenkel und drückte ihn sachte. Er bewegte sein Bein kurz ein wenig, sodass es an ihrem Knie rieb.

„Sie wollten sie küssen. Das heißt sie haben es noch nicht einmal getan, sie hat sich abgewendet und sie sind ihr trotzdem über all die Jahre so verbunden geblieben?“ Harry war eher geschockt über diese Information.
„Nun Miss Weasley hat auch auf der Basis sachter Bezeugungen auf sie gewartet, wenn ich richtig informiert war.“ Severus klang nicht aggressiv, es klang erklärend, als wenn er das sehr gut verstehen würde und seine Haltung als völlig normal sah.
„Ja, Ginny war unglaublich … die ganze Zeit zu mir zu stehen ohne sicher zu sein, dass ich sie wirklich zu ihrem eigenen Schutz verlassen hatte und dass wir in absehbarer Zeit zurückkehren würden…“ Harry war kurz in anderen Gedanken versunken und Ginny war schon versucht zu widersprechen, aber Mine winkte ab. Dann begann Harry sich wieder auf das heutige Thema zu konzentrieren „aber sie haben sie verraten, unwissend, aber zu dieser Zeit haben sie solche Informationen weitergegeben.“
„Sie wissen was ich war. Ich habe so etwas getan, ja. Ich war keine treibende Kraft aber durch meine Fähigkeiten brauchte ich mich nicht mehr andienen, er nutzte mich gerne und nutzte mich für seine Ziele aus wie jeden von uns. Ich war von Hass geleitet. Ich habe vieles gemieden oder ausgeblendet, aber ich war dabei, war gebrandmarkt.“ Und von Schmerz und Eifersucht zerrissen fügte Hermine im Stillen dazu. Aber das würde er nicht sagen.
„Sie haben meinen Vater gehasst.“
„Ja. Ich habe ihn gehasst so wie er mich gehasst hat, seit dem ersten Tag in Hogwarts hatten wir eine Abneigung. Er hatte alles was ich gerne wollte und war sich seines Glücks gar nicht bewusst, spielte damit, prahlte damit und ich war eines seiner Werkzeuge seine Macht zu zeigen und ich.. ich hatte Lilys Freundschaft. Bis ich nach dem Verlust von Lily auf der anderen Seite stand. Jetzt war ich kein Mittel zum Zweck mehr für ihn. Jetzt wo er es auch nicht mehr benutzt hätte, aber das habe ich damals nicht gesehen und wollte es auch nicht sehen.“

„Ich habe ihnen nie geglaubt, bis ich es selbst gesehen habe. Ich war total erschüttert und auf einmal war mein ganzes Bild das ich von meinem Vater hatte zerstört. Ich habe mich geschämt.“
„Ich habe den Fehler gemacht und sie als seinen Ersatz gesehen. Die ganze Zeit. Und doch wollte ich in ihnen immer Lilys Erbe beschützen, habe mich dazu verpflichtet. Aber es war schwer, ich habe wenig in ihre Augen gesehen und dann waren ihre Augen auch immer im falschen Gesicht. Und alles was sie taten hätte genauso von James sein können. Auch wenn ich mich sonst nicht in Malfoy reflektiert sah, immer wenn zwischen ihnen etwas war hatte ich das Gefühl ich sehe auf eine Kopie unserer Situation damals. Nur, dass Draco nie alleine war und dass er keine Bindung zu Gryffindor hatte. Also eigentlich war alles anders, aber trotzdem…“ Hermine sah ihm an, wie sehr er mit sich rang weiter zu reden.

Dann kam zum Glück das Essen und bescherte ihm eine Pause.
Automatisch unterbrachen sie das schwierige Thema für die Dauer des Essens. Ginny und Hermine übernahmen das Gespräch und die Stimmung wurde wieder ein kleines bisschen heiterer.
Severus der immer sehr korrekt aß, kaute auch heute gründlich und sagte kein Wort. Seine Tischmanieren waren vorbildlich, was Hermine immer mal wieder schmunzeln lies. Das war sie von Harry und Ron nun so gar nicht gewohnt. Aber heute nahm sich Harry auch zusammen und nach 10 Minuten schoben alle ihre Teller von sich. Sie orderten noch einen Kaffee, verzichteten aber auf Nachtisch. Hermine hatte Ginny mit einem Blick auf ihre Tasche zugezwinkert und damit angedeutet, dass sie noch leckeren Kuchen von den Elfen mitbekommen hatte.

Nach der kurzen Schonzeit schaute Harry wieder direkt zu Severus und begann weiter Fragen zu stellen.
„Aber wieso waren sie auf Ron und Hermine so wütend und haben sie so ungerecht behandelt?“
„Da gab es mehrere Gründe, einer war: ich musste einen Schein wahren, ich sollte sie Drei nach Dumbledores Willen zusammenhalten und was hilft da besser als ein gemeinsamer Gegner…. Und ich sah wieder das was ich schon früher gehasst hatte. Potter hat total solidarische Freunde die mit ihm durch dick und dünn gehen und ich…“
„… und Sie waren wieder einmal allein.“ Ginny hatte unwillkürlich seinen Satz für ihn beendet.
„Ich kann mir in meinen schlimmsten Albträumen nicht vorstellen welches Grauen sie miterlebt haben müssen. Jeden Tag die akute Gefahr für sie selbst und sicher auch mehr als genug Situationen in denen sie seinen Zorn abkriegten…“ Ginny schüttelte sich und Ehrfurcht stand ihr ins Gesicht geschrieben. „und dann dem Orden Rückhalt geben, wenn er sie am liebsten mit all seinen Mannen verhext hätte. Ich habe ein Jahr lang die Möglichkeit gesucht ihnen irgendetwas anzutun und sie haben uns alle glauben gemacht, dass sie uns verabscheuen und am liebsten verhexen würden.“
„Nun, das war unangenehm. Ich habe es geliebt heimlich helfen zu können. Viele Ordensmitglieder mochte ich sehr gern und da fiel es mir leicht. Andere haben es mir nicht unbedingt leicht gemacht und da ist man versucht in schlechten Situationen sich selbst schnell herauszuziehen. Aber es hilft sich kurz daran zu erinnern, dass man selbst eventuell auch schon mal gerettet wurde von jemanden, der einen persönlich gar nicht kannte, oder der einen unnötigen schlechten Eindruck hatte. Mit ihrer Wut haben sie mir auch geholfen. Ich konnte ihn glauben machen, dass ich so hart vorgehe wie er es wollte. Hätte jemand wie Minerva geahnt was ich tue, sie hätte nie tun können was sie musste. Auch sie Miss Weasley, oder Molly… und Hermine. Und dann waren da noch diverse Aktionen die mir ernsthaft die Galle überkochen ließen… der Flug mit dem Auto, die Abholung des Babydrachens und solche Sachen.“
„Und die anderen Gründe?“ Harry schien nicht bereit ihn jetzt noch aus der Erklärung herauszulassen, jetzt wo er bereit war zu reden.
„Nun, ich gebe zu, dass es mir nicht immer leicht fiel alles einzustecken. Als ihr in die Schule kamt war Voldemort schon 10 Jahre weg und ich bereits lange Lehrer. Alles was mir aus dem Haus Gryffindor entgegengebracht wurde war Misstrauen und offene Antipathie. Es war falsch wie ich damit umgegangen bin, aber mir ging es besser wenn ich in dieser Rolle war und den Leuten Gründe gab mich zu hassen. Sie hätten es sowieso getan und grundlos gehasst zu werden bringt einen tatsächlich dazu den Leuten den Grund nachzuliefern. Es war auch der Teil, der mich das bleiben lies was ich wieder werden musste, der Todesser Snape. Als ihr dann kamt… Potter, von ihnen wusste ich nichts als dass sie bei Petunia aufgewachsen waren. Meiner ersten Gegenspielerin wenn es um Lily ging… sie hat mich nicht ausstehen können und ich war der Meinung sie wären bereits negativ vorbereitet worden. Wenn sie ihr Verhalten vor dem Hintergrund sehen, dass ich meinte sie wissen von mir, sie hätten jahrelang die Möglichkeit gehabt sich vorzubereiten, dann war es unverschämt und hochmütig. Jetzt wo ich weiß, dass sie mich nicht kannten, keine Ahnung von Magie hatten… jetzt ist mein Verhalten mehr als schäbig.“
„Warum wussten sie gar nichts von mir… sie hatten ein Versprechen gegeben mich zu schützen…“
„Es bestand keine Gefahr. Voldemort…“ er sprach den Namen wie jedes Mal wieder angewidert aus „er war nicht da, ich wusste von keinen geplanten Aktionen und Dumbledore hatte mich in den Glauben versetzt, dass sie bis zur Schule versorgt waren. Ich hatte das Versprechen gegeben, aber glauben sie mir, es war ein innerer Kampf für mich… Und ich war mehr als einmal zornig. Wann immer ich auf dem Friedhof war, nie waren da Blumen oder etwas. Keine Spur davon, dass sie sich interessierten… ich fühlte mich von ihnen betrogen, ich schien der Einzige der um sie trauerte, sie sollten auch trauern… und ich sah sie vor meinem inneren Auge, das Baby mit Potters Gesicht, Mittelpunkt der unseligen Prophezeiung und wenn sie denn stimmte, der Zünder an der drohenden Bombe. Je älter sie wurden desto näher rückte die Zeit die kommen musste und die ich teils herbeisehnte, um sie hinter mich zu bringen und die ich auch fürchtete. Sie kennen Dumbledores Art. Er sagte nur soviel wie nötig und ich machte mir dazu meine Gedanken. Natürlich war mir klar, dass ich eine Marionette in seinem Spiel war und wenn nötig die Karte die man im Spiel manchmal opfern muss.“
„Sie wissen, dass das nicht wahr ist. Sie zu opfern wäre fatal gewesen.“
„Sie irren… jeder Besuch eines Treffens war das potentielle Opfer. Vor jedem Treffen habe ich den aktuellen Wissensstand noch mitgeteilt, in der Erwartung nicht wieder zu kommen. Mein Zustand war nicht immer bestens wenn ich zurückkehrte.“
„Sie haben mitgekämpft… sie waren dabei bei der 7-Harry-Aktion und haben George schwer verletzt…“
„Ja, ich habe gekämpft, manches musste sein, ich konnte mich nicht immer drücken und manches Mal musste ich dabei sein um Schlimmeres zu verhindern. Ich hatte Flüche die er akzeptierte, die aber nicht tödlich endeten wenn sie richtig angewendet waren. Georges Verletzung war ein Fehler von mir. Der Fluch war schlecht platziert und nicht für George bestimmt. Aber wenn ich nicht eingegriffen hätte, wäre dieses Gespann nicht durchgekommen. Ich musste meine Mitstreiter schwächen, konnte aber nicht auffällig auf sie zielen. Ich wusste ja auch nicht wer es jeweils ist… und Lupin war nicht mein Freund. Auch für mich waren diese Kämpfe eine Herausforderung, ich wusste zwar immer ein bisschen mehr, aber vieles war mir auch verborgen. Und Sie glauben doch nicht, dass auf mich nicht gezielt wurde.“
In Severus Stimme war immer wieder Schmerz und die Qual zu hören die es ihm bereitete überhaupt darüber zu sprechen und alle schätzten seine Bereitschaft das Alles preiszugeben.
„Und heute… ich meine, auch heute gibt es noch Leute die ihnen misstrauen.“
„Heute bin ich nicht mehr alleine, ich habe Leute die mir vertrauen und mich kennen. Das reicht mir. Ich brauche keine Rolle mehr zu spielen, nur noch dafür zu sorgen, dass eine Horde Schüler und Studenten ohne Schaden durchs Schuljahr kommt und dabei möglichst noch etwas lernt. Ich bin noch immer kein netter Mensch, aber das werde ich auch nie.“

Harry schien fürs Erste zufrieden mit den Antworten und fragte nicht weiter sondern schaute nachdenklich in die Runde.
„Es gibt so viel zu überdenken, selbst mir wird so manches verständlicher. Da gibt es Perspektiven die man nie wahrgenommen hat… wenn Petunia mir nur ein bisschen was erzählt hätte… wenn ich irgendetwas von Magie gewusst hätte und wäre dann so unvorbereitet gekommen…“ seine Stimme wurde leise und Ginny strich sanft über seine Hand.

Nach ein paar Minuten der Stille in der Severus sich langsam zurücklehnte und ein wenig entspannte, fragte Hermine ihn
„Gibt es eigentlich von Deiner Seite auch noch Dinge zu klären?“
Er dachte kurz nach.
„Mich hat immer interessiert warum sie sich weigerten Okklumentik zu üben. Ich konnte ja verstehen, dass sie nicht mit mir üben wollten und vielleicht auch nicht unbedingt den Geist verschließen wollten, aber es hätte doch nicht geschadet es zu können.“
Harry wand sich ein bisschen „das klingt jetzt wirklich blöd, aber ich hatte immer Schmerzen in meiner Narbe nach unseren Stunden und ich hatte eine panische Angst, dass sie mich nur weich machen wollen, damit er besser reinkommt. Dass die Übungen gerade das Gegenteil bewirken sollten…“
Severus schwieg erst betreten und murmelte dann „ich habe sie nie etwas unterrichtet das ihnen geschadet hätte… aber sie haben mir in der Not dann doch vertraut und mich unterrichtet, dass Sirius im Ministerium gefangen ist…“
„Ja, alle vom Orden waren sonst weg, und Sie waren meine letzte Chance. Wenn ich nur gewusst hätte, dass sie das für uns geprüft hatten, wenn ich nur einen Funken Vertrauen in sie gehabt hätte…“
„Für Legilimens war nicht genug Zeit und sie hätten mich nicht gehört… und dann habe ich sie nicht mehr gefunden, und es wäre auch fraglich gewesen, ob sie mir geglaubt hätten. Allerdings hätte ich nicht mitgehen können ohne meine Tarnung aufzugeben. Ich war in den Plan nicht eingeweiht, das war eine Aufgabe für Lucius und er musste dafür büßen, das kann ich ihnen versichern, auch wenn sie das nicht so gesehen haben…. Ich weiß auch, dass sie mir vorwerfen, dass ich Sirius zusätzlich gereizt hatte das sichere Haus zu verlassen, ich habe mich wirklich nicht professionell verhalten, egal wie sie mich bei den Ordenstreffen behandelt haben, ich hätte mich nie dazu verleiten lassen sollen. Das habe ich auch bereut.“
Erstaunt über sich selbst schüttelte Harry den Kopf und widersprach.
„Es lag auch an ihm. Ich habe es ihnen vorgeworfen und ich habe es lange geglaubt, denn ich brauchte jemanden an dem ich meine Wut über den Verlust auslassen konnte. Aber ich glaube keiner wäre einen Deut disziplinierter gewesen, mit dem Misstrauen das ihnen in den Ordernstreffen entgegen gebracht wurde.“
Er streckte Severus zu aller Erstaunen die rechte Hand hin und der nahm sie zögernd und räusperte sich.
„Auf eine neue Basis für unsere Zukunft?“ Harry nickte. „Auf eine neue Basis.“

Severus konnte mich solchen Stimmungen nicht gut umgehen und so fuhr er fort:
„Natürlich würde ich jetzt auch gerne zu Euren Aktionen noch Hintergründe erfahren, auch wie ihr mich immer wieder umgangen seid… ich weiß schon so einiges von Hermine, aber zum Beispiel wüsste ich auch gerne von Miss Weasley wie es sich anfühlt von einem Seelenbruchstück in Besitz genommen zu werden.“
Ginny schaute ihn erstaunt an, erschauderte etwas, nickte dann aber „das kann ich ihnen erzählen.“ Severus hörte aufmerksam zu, als sie es erläutere, fragte noch einige Details nach und beruhigte sie immer wieder dabei, dass sie keinerlei Schuld träfe, bis auf vielleicht den Punkt sich niemandem anvertraut zu haben, was er aber auch verstehen könne, denn eventuell hätte ihr keiner so recht Glauben geschenkt.

Mit einem Blick aus dem Fenster in einen herrlichen Frühlingssonnentag unterbreitete Hermine dann ihren Plan für das Picknick und schlug vor, diesen Teil weiter auf dem Weg und beim Picknick zu besprechen. Die Anderen waren einverstanden und so zogen sie los.

Die jetzt folgenden Erzählungen waren dann lebendig und eher entspannend. Severus fragte höflich, aber sehr interessiert und nachdem er vorher so offen war, musste er die Anderen nun auch nicht bitten, sie erzählten freimütig und detailliert.
Vom Trimagischen und den wunderlichen Unterstützungen, von Aktionen im verbotenen Wald, von den Treffen bei Hagrid, ihren Verschwörungen gegen ihn und er lächelte immer wieder zu Hermine, wenn sie ihm gestand, wie sie ihm so manche Gemeinheit versuchten heimzuzahlen.
Es entspann sich ein angenehmes Gespräch und nach zwei Stunden Fußmarsch ließen sie sich für das Picknick nieder. Alle lachten über das, was Hermine aus ihrer kleinen Tasche zu Tage fördern konnte und Harry spottete, ob sie nicht noch ein paar Bücher dabei hätte, um notfalls kurz etwas nachzuschlagen. Dafür erntete er allerdings einen irritierten Blick von Hermine
„äh, ich hätte natürlich zum Beispiel das Märchenbuch einstecken können… aber ich dachte wir kommen nicht zu so was…“
Sie erntete damit ein kräftiges Gelächter und die Stimmung wurde richtig entspannt.
Hermine und Severus saßen nebeneinander und sie musste sehr gegen den Drang ankämpfen sich an ihn zu schmiegen. Statt dessen setzte sie sich noch etwas gerader hin und schenkte Kaffee in die Becher.

Ginny brachte ein neues Thema an, als sie wie nebenbei erzählte, dass Minerva offensichtlich einen neuen Lehrer für Verteidigung suchte. Sie hätte davon gehört, weil der Hüter einer Mannschaft im Trainingslager sie angesprochen hatte, wie es so in Hogwarts wäre und wie die Bedingungen für Lehrer seinen.
Severus und Hermine schaute sprachlos zu ihr herüber.

„Minerva sucht einen Ersatz für Hill??“ Hermine klang mehr als ungläubig. „Das habe ich nicht gewollt… „
Was wiederum Harry und Ginny neugierig machte. Severus erzählte deutlich verärgert über den Vorfall und ergänzt von Hermine dann über das Duell.
Danach überraschte er alle als er laut über Mitglieder der ehemaligen DA nachdachte.
„Warum fragt sie nicht bei den Teilnehmern der ehemaligen DA nach? Da gab es durchaus fähige Leute. Nicht unbedingt mit genauen Kenntnissen über die dunklen Hintergründe, aber durchaus in der Lage sich zu verteidigen. Dean Thomas zum Beispiel. Er war in der letzten Phase durchaus zäh und hat sich wirklich bewährt. Leute aus dem Orden sind ja rar geworden, aber Oliver Wood war doch gut, und er ist ja jetzt schon ein paar Jahre Quidditch Profi und hat sich eventuell ausgetobt…“
Hermine fand als erste ihre Sprache wieder, sie wusste ja, dass er durchaus gut über die Leute auf der Seite des Ordens Bescheid wusste.
„Du meinst wirklich, dass Dean so etwas könnte? Von Wood weiß ich als nicht Quidditch-Fan nicht so viel, außer dass er sehr beliebt war.“
Ginny dagegen kannte Wood inzwischen recht gut.
„Oliver ist super. In Quidditch sowieso, aber wir waren letzthin in einem Trainingslager zusammen und da war auch eine Jugendmannschaft. Er kann super mit denen umgehen. Er hat sie sogar zu den Sachen motivieren können die nicht so Spass machen. Er ist ganz sicher offen für alle. Wie seine Kenntnis über die dunklen Künste ist weiß ich nicht, aber er war sofort da als wir damals gerufen haben und er hat auch sehr gut gekämpft.“
Severus murmelte „der Lord hatte ihn schon bemerkt und wollte ihn aus dem Weg haben. Er weiß mehr als er zur Schau trug.“

Hermine hätte fast vergessen sich zurückzuhalten, als er wieder in diese Stimmung kam und zuckte zurück.
„So genau hat er die Leute einzeln beobachten lassen? Zum Glück haben wir damals nicht alles gewusst.“
Sie schüttelte sich, kam dann aber mit noch einem anderen Vorschlag: „Ich meine von den Kindern der ehemaligen Anhänger sind ja auch einige die sich gut auskennen und keinen Reinblutwahn verfolgen, gibt es da welche?“
Hier reagierte Severus sofort und seine Stimme zeigte klar, dass dieser Punkt für ihn nicht zur Diskussion stand.
„Es gibt schon wirklich saubere darunter, aber ich würde niemals jemanden wie Draco oder Zambini vorschlagen, die stellen doch die lebende Erinnerung für Dich dar. Nein, da soll Minerva lieber auch auswärts schauen, es gibt bestimmt Leute genug.“

Harry war noch am Überlegen als ihm plötzlich ein Gedanke kam.
„Krum hat darüber nachgedacht aufzuhören. Er hatte einige schwerere Verletzungen und sicherlich genug Geld gesammelt. Er wollte nicht warten, bis er schlechter wird sondern aufhören solange ihn noch alle anhimmeln.“
Die Reaktion von Severus war schnell und sehr endgültig
„Krum will ich nicht in der Nähe von Hermine haben.“
Ginny und Harry schauten direkt zu ihr und ihre plötzlich so geröteten Wangen sprachen Bände. Aber sie fragten nicht nach sondern diskutierten noch ein paar weitere Optionen für diesen Posten, kamen aber zu keiner besser Idee als die ersten Vorschläge Dean und Oliver Wood. Severus würde Minerva mal darauf ansprechen

Als sie nach dem Picknick in der bereits wärmenden Sonne auf der Decke saßen, jeder etwas vor sich hinträumte und Ginny noch an einem Keks knabberte stieg in ihr die Neugier wieder auf. Sie hatte sich aus Mines Eulenantwort nichts zusammenreimen können und jetzt schon den ganzen Nachmittag den Verdacht, dass Mine immer wieder eifersüchtig auf die verschränkten Finger von Harry und ihr schaute und dann wieder zu Snape, der sie im Gegenzug doch sogar für sie sichtbar zärtlich anlächelte und bei Krums Name so heftig reagiert hatte. Sie überlegte hin und her und entschied sich dann für die ‚Ahnungslos-Variante’.
„Snape, kann es sein, dass wir sie bei einem Besuch in Hogwarts auch treffen würden?“
Severus warf ihr daraufhin einen amüsierten Blick zu, schaute zu Hermine, zwinkerte und antwortete dann leichthin.
„Ich denke ich kann diese Frage und die dahinterstehende eigentliche Frage beide mit Ja beantworten.“
Hermine kicherte und Ginny wurde etwas rot was Mine noch lauter kichern und sich an Severus anlehnen lies. Der wiederum legte seinen Arm um sie und fuhr fort.
„Ich fürchte sogar, dass sie fast nicht darum herumkommen werden mich bei einem Treffen mit Mine immer mal wieder zu sehen. Da wir ja nun den offiziellen Teil unseres Treffens heute denke ich erfolgreich hinter uns gebracht haben, würde ich von Euch auch lieber mit Severus angesprochen werden.“
Harry atmete hörbar ein und Ginny verschluckte sich, sodass Harry ihr erst einmal auf den Rücken klopfen musste und sich dann an Severus und Hermine wandte.
„Harry und Ginny, aber das weißt Du ja…. Severus… daran muss ich mich aber erst einmal gewöhnen!“ Er schluckte und setzte nach einer kurzen Pause noch mal an „Mensch Mine, Du machst Sachen. Es sieht schon noch gewöhnungsbedürftig aus… aber nach dem was ich seit dem Endkampf weiß, was wir während der Prozesse herausgefunden haben und dem Tag heute, denke ich kann ich es sogar verstehen.“
Ginny hatte ihre Sprache wiedergefunden „Das bei Euch etwas laufen könnte habe ich mir schon ausmalen können, aber dass Du mir so direkt antwortest habe ich nicht erwartet!“
Sie schüttelte den Kopf und fragte Hermine dann „sag mal, hast Du deshalb an Neujahr Rons Annäherung abgewiesen?“
Severus zuckte zusammen. Waren seine Bedenken damals doch nicht so unbegründet gewesen.
Er hatte Mine unbewusst noch fester umfasst und sie schmiegte sich enger an.

„Nein und ja. NEIN, nicht wegen Severus. Ich wollte es nicht. Unsere Beziehung ist lange abgeschlossen und ich finde es schade, dass er unsere Freundschaft auf diese Weise unterbindet, denn ich kann mich neben ihm nicht unbeschwert geben, wenn er mir wieder unbegründet und auf seine typische Art den Hof macht. Und das obwohl er gar nicht weiß wer ich inzwischen bin, was mein Problem generell und mit ihm speziell war und wie ich da raus gekommen bin. Ich denke das waren alte Gewohnheiten und er fand es angenehm da ich gut drauf war und er meinte er müsse keinen großen Aufwand betreiben. Und JA, wegen Severus. Weil ich schon länger sehr viel für Severus empfand und Ron deshalb auch nicht mit fadenscheinigen Ausreden hingehalten oder der Einfachheit halber nur ein bisschen zurückgewiesen habe, sondern ihm gleich eine klare Absage erteilt habe.“
Harry wiederholte sich in Richtung Hermine „Du machst Sachen…aber wenn ich Dich und Deine Blicke richtig deute, hat Severus meine beste Freundin nun endgültig an der Backe.“
Severus drückte Mine einen Kuss aufs Haar und zuckte gespielt gleichgültig mit den Schultern.
„Es könnte schlimmer kommen und es ist schon praktisch wenn man sein Tränkewissen sozusagen für den Notfall auslagern kann, die eigene Freundin bei Bedarf den Trank retten und die Meisterschüler vom hohen Ross holen kann, wenn man gerade beschäftigt ist.“
Für diesen Kommentar holte er sich einen kleinen Boxer in den Bauch von Hermine und er zog ihre Faust kurz an die Lippen und grinste.

Komischerweise fühlte sich die Situation für alle jetzt ganz entspannt an und so flachsten sie noch ein Weilchen herum bevor es ihnen zu kühl wurde und sie sich auf den Weg zu einem abgeschiedenen Teil des Tals machten um zu apparieren.
Die Männer liefen voraus und Ginny hatte Mine ein bisschen zur Seite gezogen und fragte nun doch sehr neugierig „Ihr seid jetzt so richtig zusammen? So mit … allem?“
Hermine lächelte selig vor sich hin „Ja, wir sind richtig zusammen.“
Ginny bohrte noch ein bisschen „Ist er gut, so als Mann? … ich meine eine Ausstrahlung hat er ja!“
Hermine wurde etwas rot, sie war noch nie gut gewesen in solchen Gesprächen, aber speziell mit Severus ging das nicht mal Ginny etwas an.
„Ich habe noch nie etwas gesehen in dem er nicht gut war. Und bevor Du weiter fragst… ich werde rein gar nichts erzählen, aber die Frauen dieser Welt würden vor Neid zerplatzen, wenn sie wüsste was ich mit ihm erleben darf.“
Ginny schaute sie mit offenem Mund an, und obwohl sie vor Neugier brannte würde sie nun keine weitere Frage mehr stellen. Sie wusste, dass Mine recht fuchsig werden konnte, wenn man etwas aus ihr heraushorchen wollte, was sie aber nicht sagen wollte.
Severus und Harry hatten die Mädels sehr wohl gehört und Harry warf Severus einen fast bewundernden Blick zu. „Na das scheint ja sehr gut zu laufen bei Euch, ich habe Mine noch nie, gar nie von einem Kerl schwärmen hören!“
Severus antwortete nicht. Seine Mine…wenn er nicht bereits hoffnungslos in sie verliebt wäre, wäre es spätestens heute mit Sicherheit passiert. Er war sich immer sicher gewesen, dass sie seine Geheimnisse wahrte aber er hatte sich nie vorgestellt, dass sie einmal so direkt auf gerade diesen Punkt angesprochen werden würde. Und wieder wurde es ihm bewusst wie normal es alle nahmen, als Erwachsene miteinander intim zu werden, während sie jetzt schon 4 Monate einfach so zusammen waren. Er würde sich noch mehr Mühe geben, wenn denn das überhaupt noch möglich war.
Harry war durchaus nicht entgangen, wie nachdenklich Severus auf seine Worte reagiert hatte und er fürchtete schon einen scharfen Kommentar oder eine sonstige Verstimmung. Aber als sie zu einer kleinen Brücke kamen über die man nur hintereinander laufen konnte fing Severus sich Mine dahinter ein und nahm ihre Hand, die er nicht mehr loszulassen gedachte. Sie war erst ein bisschen erstaunt, strahlte dann aber über die offensichtliche öffentliche Geste.
Nach ein paar weiteren Minuten schien er aus seinen Gedanken aufzutauchen und beteiligte sich wieder am Gespräch, als wenn nichts ungewöhnliches gewesen wäre.

Als sie eine kleine uneinsehbare Lichtung erreicht hatten ermahnte Severus Ginny nochmals mit dem Fliegen die kommenden Tage abzuwarten, denn er würde es nicht schätzen die Freunde seiner Mine dauerhaft geschädigt zu sehen. Harry und Ginny begannen sich für seinen trockenen Humor zu erwärmen und verabschiedeten sich mit dem ehrlichen Wunsch sie beide bald wieder zu sehen.

Zurück in Hogwarts gingen sie wieder in seine Räume. Severus schien sich dort irgendwie sicherer zu fühlen, zumindest hatte Mine es so empfunden. Als er dann ein Feuer gemacht hatte und sie beide mit einem heißen Tee auf der Couch saßen, kuschelte sie sich eng an ihn. Ihr war gegen Ende doch kühl geworden und seine Nähe und Wärme taten gut, denn auch sie war vor dem Treffen recht angespannt gewesen. Die Zukunft wäre bei einem Fehlschlag auf jeden Fall ein bisschen komplizierter geworden und davon hatte sie eigentlich genug.
Nach einer Weile fiel ihr auf, dass Severus irgendwie nicht ganz bei der Sache war, als sie ihm halb auf seinem Schoß sitzend im Nacken in den Haaren spielte und an seinem Ohr knabberte.
„Severus, was beschäftigt Dich jetzt? Ich hatte das Gefühl es war ein so schöner Tag, aber irgendetwas ist passiert das Dich so ablenkt.“
Er suchte nach Worten und nahm sie dabei fest in den Arm, sodass er ihr nicht in die Augen schauen konnte, als er letztendlich antwortete. Das war ein deutliches Zeichen dafür, dass ihm die folgenden Worte sehr schwer fielen und schon bei den ersten Donnerstagen hatten sie sich so akzeptiert.
„Siehst Du, es fiel mir Ginnys Frage an Dich zu Ende wieder ein, und dass bei uns noch etwas fehlt. Du hast es heute so selbstverständlich überspielt. Ich habe Angst, dass ich Dich dadurch verletze oder Du meinst ich will Dich nicht oder finde Dich nicht begehrenswert.“

Hermine richtete sich etwas auf und schaute ihn an. Sie antwortete nicht solange er seinen Kopf gesenkt hatte, denn das Folgende war unendlich wichtig und sie musste sicherstellen, dass er verstand.
Als er endlich verunsichert seinen Blick hob erschrak er fast, wie viel Liebe er in ihren Augen sehen konnte.
Sie hielt seinen Blick fest und begann mit leiser rauer Stimme.
„Wie kannst Du so denken! Egal was wir noch machen werden oder auch nicht, ich werde nicht in der Lage sein Dich noch mehr zu lieben als jetzt. Und ich bin mir sicher, dass kein Mann der Welt mir mehr geben kann als Du es tust. Wir haben alle Zeit der Welt für was auch immer wir beide tun wollen. Bitte Severus glaube nicht, dass ich bisher etwas vermisse. Nur auf eines könnte ich nicht mehr verzichten und das ist Deine Nähe, geistig und körperlich. Ich habe mich noch nie so geborgen, geliebt und gewollt gefühlt wie bei Dir.“

Er schluckte. Wie hatte er eine solche Frau verdient. Er war doch sonst kein so romantischer Mensch oder brauchte ständige Bestätigung, aber bei Hermine war alles ein wenig anders.
Was fand sie an ihm, was war es wirklich das sie genoss…

„Was hast Du dann gemeint, als Du zu Ginny sagtest ich lasse Dich unglaubliche Dinge erleben… normalerweise klingt das nach wilden Nächten und einem erfahrenen Liebhaber…“
Sie schaute ihm tief in die Augen.
„Das weißt Du so gut wie ich. Du hast vielleicht nur nicht verstanden wie ich das meinte.
Zu einer Beziehung gehört soviel mehr als nur die schnelle körperliche Liebe und wir haben so viel mehr gemeinsam als jedes andere Paar, da bin ich mir sicher.“

Seine noch immer fragenden Augen forderten sie auf mit ihrer Erklärung fortzufahren.
„Seit Deinem Geburtstag gibt es genügend Beispiele für Unglaubliches. Deine Berührungen, Küsse und Worte wenn wir alleine sind sowieso. Deine Aussage, dass Du wenn uns jemand entdecken würde dazu stehst, dass Du vor Anderen mit mir den Adler gezaubert hast…

Aber es fing schon an als wir uns damals beim Symposium trafen und ich auf einmal das Gefühl hatte Dich das erste Mal zu durchschauen. Du hattest meine Probleme mit der Schreckhaftigkeit verstanden und hast mich damit nicht geplagt, so wie ich es von Dir erwartet hätte. Dann hast Du mir auf diese kryptische Weise den Auftrag gegeben nach Meisterschülern Ausschau zu halten, es war für mich wie wenn ich das erste Mal hinter einen Vorhang schaue und Dich wirklich für einen kleinen Moment sehen konnte.

Es ging es Schritt für Schritt und mit kleinen Dingen weiter. Jedes Einzelne lies mich Dinge spüren die unglaublich waren. … als Du mich am See fandest, vor Hill verteidigtest, da fühlte ich mich auf einmal wieder in einem ‚Team’ und nicht mehr alleine…
Dein Verständnis bei unseren verschiedenen Treffen am See und Deine Bereitschaft Dich auch zu öffnen, ich glaube das war der Abend an dem ich mich endgültig an Dich verlor…“

Sie schmiegte sich noch ein bisschen enger an ihn, wenn das noch möglich war und seine großen Hände umfassten sie so sicher und fest, dass sie sich geborgen fühlte wie nirgends sonst. Er sah sie nicht an, sein schweigen aber schien sie aufzufordern weiterzureden.

„Ein weiterer Beweis Deiner Bereitschaft auf mich einzugehen war, dass Du Deine Ideen für meinen Unterricht liefertest und dafür sicherlich einiges an Zeit investiert hattest, … Dein Unbehagen am Weihnachtsmarkt mit den glühweinseligen Mädels und dass ich Dich wiederum anfassen durfte, ohne dass Du zusammengezuckt bist, …Deine Augen als sich unsere Hände wie zufällig berührten und ich später Deine Lippen beim Maronen füttern….“
Sie fuhr ihm sanft mit den Fingerspitzen über die Lippen, er öffnete schließlich die Augen und sein intensiver aufgewühlter Blick brannte ihr bis in Herz. Bei jedem ihrer Punkte hatte er sie wie zur Bestätigung etwas an sich gedrückt und atmete schwer ein. Ihre Stimme war inzwischen nicht mehr als ein Wispern.
„Dein Vorschlag des gemeinsamen Projektes und die gar nicht so versteckte Aussage, dass Du es nur mit mir machen wolltest.
Und dann natürlich der Moment als Du mich beim Brauen mit in Deine Magie nahmst… eine Liebeserklärung kann einen nicht intensiver berühren als Dein Vertrauen in dem Moment. Auch wenn wir damals noch kein Paar waren… für mich waren wir es irgendwie schon, ich glaube ich hätte jeder anderen Hexe die Augen ausgekratzt wenn ich sie so mit Dir gesehen hätte… als Du sagtest Du würdest es nicht in den Unterricht aufnehmen war ich erst geschockt in der Angst Du würdest es bereuen mir soviel von Dir gezeigt zu haben, aber als Du uns - beziehungsweise die Donnerstage - dann ausgeschlossen hast war ich irgendwie völlig erleichtert und befriedigt, dass ich alleine dieses Vorrecht hatte….“

Sie seufzte leicht auf.
„Ich hoffe Du bekommst jetzt keine Panik, dass ich irgendwelche exklusiven Besitzansprüche stellen würde… das liegt mir fern….“

Severus atmete etwas zittrig durch und sie bemerkte wie sehr er um Fassung bemüht war.
„Hermine, Du braucht gar keine Besitzansprüche zu definieren, ich war schon immer ein sehr konstanter Mensch und brauchte in Sachen Freunde nie Abwechslung. Und Dich als Freund zu bezeichnen beleidigt unsere Beziehung …. und Du ahnst ja nicht im Geringsten welche Gefühle in mir hochsteigen, wenn ich sehe wie Dich andere Menschen einfach unbedacht anfassen, ohne sich bewusst zu sein welches Privileg das ist… wo ich jede Berührung von Dir als Genuss empfinde…“
Sie streckte sich ein wenig um ihn endlich zu küssen und seine Bedenken vollends wegzuwischen. An seinem Mund angekommen murmelte sie dann
„Unsere Beziehung ist komplett… ganz und gar…“
„Mine… ich liebe Dich.“

Sie legte ihre Lippen auf seine und küsste ihn mit aller Liebe die sie geben konnte. Seine Arme lagen fest und stark um sie und er hatte die Augen geschlossen. Lange Zeit blieben sie so und als seine Zunge ihre streichelte hatte er das Gefühl, dass er sie noch nie so intensiv genossen hatte wie heute, wissend, dass sie von ihm noch nicht so schnell forderte, dass er weiter gehen würde, wissend, dass sie ihn ebenso komplett und vollständig liebte wie er sie.


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Das, was Harry so liebenswert macht, sind, glaube ich, seine charakterlichen Stärken, die wir selbst gerne hätten, und es sind auch seine Schwächen, die wir nur allzu gut verstehen.
Rufus Beck