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Fanfiction

Tränkemeister in Spe - Verteidigung

von Karla

So, nun sind wir bei einem meiner Lieblingskapitel. Ich hoffe Euch gefällt es auch.

************************************************

Mitte Februar war der Schottische Winter noch einmal zu seiner unangenehmsten Form aufgelaufen. Keiner setzte freiwillig einen Fuß vor die Tür und der nasskalte Wind schien förmlich durch die kleinste Mauerritze ins Schloss zu drücken. Auch wenn überall in den Kaminen Feuer brannten war es ungemütlich und das wirkte sich auf die Stimmung Aller aus.
Hermine sehnte sich danach, dass ihre kleinen Zusammenkünfte mit Severus sich etwas ausweiten würden. Sie stelle es sich wunderbar vor, sich auf der Couch vor dem Kamin in seine warmen Arme zu kuscheln. Aber sie hatte sich vorgenommen alles nach seiner Geschwindigkeit zu takten. Wenn sie jemals eine echte Beziehung haben wollten, musste er alle Ängste und Bedenken loslassen können und ihr war klar, dass er vor allem unter den beobachteten Vergewaltigungen und Qualen litt. Sie konnte sich verschiedene Ängste bei ihm vorstellen, auch wenn sie nie danach fragen würde, was er fürchtete. Die Angst vor ihr als Mann zu versagen erschien ihr unwahrscheinlich. Sie hoffte, dass ihre Beziehung dazu viel zu ehrlich und auf zuviel Verständnis aufgebaut war und außerdem konnte sie bei innigeren Küssen durchaus spüren, dass er funktionierte und das auch über einen längeren Zeitraum. Dann war da die Angst vor den Erinnerungen, und dass sie genau dann auftauchten, wenn er sie so vor sich sehen würde. Dass er in irgendeiner Form gewalttätig werden würde war ausgeschlossen, er hatte sich ja offensichtlich damals schon nicht beteiligt und da wäre es nur hoch angesehen gewesen. Nur einen Punkt müsste sie irgendwann noch mal ansprechen, er durfte auf keinen Fall Angst haben, dass sie, mit ihrem Wissen über seine Vergangenheit und nach seinen Erzählungen, vor ihm zurückschreckte oder ihn nicht in jeder möglichen Form lieben wollte.

Derart in Gedanken lief sie vom Muggelkunde Klassenzimmer zu ihren Räumen. Sie wollte die eben benutzten Anschauungsobjekte aus ihrer eigenen Kindheit in ihrer Freistunde gleich wieder zurückbringen und aufräumen, vielleicht nicht ganz weit nach unten in die Kiste…. Hatte die muggel-magie Variante des Mikados doch allen bisher wirklich viel Spass gemacht und die Spiele waren nicht so blutrünstig und deftig wie viele Zaubererspiele. Sie dachte mit Grauen gleich wieder an das Schachspiel auf ihrem Weg zum Stein der Weisen.

Aus dem Verteidigungsübungsraum kamen ihr Stimmen entgegen. Hill stauchte gerade ein paar Schüler zusammen und schien den Unterricht mit etwas Verspätung jetzt zu beenden. Die ersten Schüler kamen mit eingezogenen Köpfen heraus, als Hermine gerade vorbei lief. Es waren Schüler der Dritten und offensichtlich völlig überfordert.

Sie konnte nicht anders und lächelte ihnen ermutigend zu. Seit ihrem herbstlichen Zusammentreffen mit Hill war sie eigentlich nicht wieder direkt auf ihn getroffen und er war ihr keinen Deut sympathischer geworden.
Sie war bereits einige Schritte von der Tür entfernt als sie plötzlich hörte wie er irgendwo hinter ihr sagte:
„Und das passiert, wenn man es nicht kann!“. Gleichzeitig spürte sie eine schnelle Bewegung und wie ein Fluch sich aufbaute.
Ohne zu überlegen oder es beeinflussen zu können, traten ihre jahrelang geschulten Reflexe zutage. In der Drehung zog sie ihren Stab und ein ungesagter Protego schoss aus der Spitze, direkt gefolgt von einem Petrificus totalis.
Keinen Moment zu früh.
Der Fluch von Hill prallte ab, traf dann aber einen Schüler, der vom abgeschwächten Fluch noch immer gegen die Wand geschleudert wurde und ihr Petrificus traf ihren Kollegen.

Hermine stürzte sofort zurück zu den Schülern, drängte sie in das Zimmer und schirmte den Eingang ab, in dem sie sich in Angriffshaltung davor aufbaute.

All das war in Sekunden passiert und sie hatte keinen Gedanken daran verschwendet, dass es sich hier NUR um ihren Kollegen handelte und wohl auch keine weiteren Angreifer da waren.
Sie atmete ein paar Mal tief durch und ihr Gehirn schaltete sich ein. Ein paar Mädchen hatten zu weinen begonnen. Die fatale Schulstunde saß ihnen noch in den Knochen und jetzt dieser Schreck. Sie kannten Hermine alle aus ihren Fächern und waren mehr als erstaunt über ihre Reaktionen.
Als Hermine klar wurde, dass keine Gefahr mehr herrschte, lies sie ihren Stab sinken und wandte sich sofort dem Schüler zu, der von dem Fluch durch die Luft geflogen war. Er hielt sich den Arm und war etwas blass, schien aber sonst ok zu sein.
„Darius, es tut mir so leid, ich hätte den Protego nicht so werfen dürfen, dass einer von euch den Fluch abbekommt. Lass mal sehen!“
Er wollte aber von ihren Entschuldigungen nichts hören.
„Professor Granger, sonst wären sie ja geflogen! Wie haben sie das überhaupt so schnell gemacht! Sie sind unglaublich!“
Statt des erwarteten Vorwurfes wegen der Schmerzen, schaute der Junge sie nur voller Bewunderung an.

Jetzt wandte sie sich weiter um zu den Mädchen und konnte nicht anders als die Arme auszubreiten und sie an sich zu drücken. Auch ihr selbst tat diese Umarmung gut.
„Keine Angst meine Süßen, das war nur eine Demonstration von Professor Hill, keiner ist zu Schaden gekommen, hier im Schulhaus passiert Euch nichts! Ich habe völlig überreagiert.“

Sie selbst zitterte aber inzwischen wie Espenlaub und bevor die Mädchen das mitbekommen konnten, lies sie sie schnell wieder los. Inzwischen drängten sich die Schüler alle um sie.

Vom Flur kam jetzt eine aufgeregte Kinderstimme.
„Hier Professor! Professor Granger hat ihn umgehauen! Ganz schnell, und hat uns alle beschützt!“
Unbemerkt war der quirlige Thorwen von Slytherin zum Lehrerzimmer gerannt und hatte, nachdem er Severus nicht gesehen hatte, Minerva im Schlepptau. Severus selbst kam gerade von der anderen Seite, er hatte mit ein paar Büchern bei ihren Räumen auf Hermine gewartet und war erstaunt, warum sie nicht kam. Und so lief er ihr nun entgegen.

„Was ist hier los?“ Zischte er sobald er den reglos im Flur liegenden Hill und die zitternde Hermine sah.
Sie brauchte selbst allerdings gar nichts erklären, die Schüler überwanden sogar ihre Ängstlichkeit gegenüber Severus, sprudelten heraus und berichteten Minerva und Severus voller Stolz von dem Zwischenfall. Stolz auf ihre Professor Granger.

„Er hat einen Fluch auf sie geschossen, voll in ihren Rücken!“
„Sie hat ihn sofort geblockt und vom abgeblockten Zauber ist Darius noch an die Wand geflogen.“
„Er wollte uns zeigen was uns passiert wenn wir weiterhin so schlecht sind und da hat er auf sie gezielt!“
„Sie hat ihn einfach flach gehext!“
„Dann hat sie uns beschützt!“
Hermine war bei den ganzen Trubel zu Hill getreten und hatte eine kleine Wunde geheilt die er sich wohl beim Umfallen am Kopf zugezogen hatte. Er schaute sie mit geschockten Augen an, aber sie lies ihn noch in der Starre, nicht bereit sich dieser Auseinandersetzung jetzt schon zu stellen.

Als sie sich dann wieder zu der aufgeregten Menge gesellte, traf sie ein Blick von Severus. Sie sah seine tiefe Besorgnis und Erschütterung. Am liebsten wäre sie in seine Arme gestürzt und hätte ihren Kopf an seiner Brust vergraben. Aber soweit waren sie noch nicht, und in der Öffentlichkeit würde er sicherlich auch niemals eine solche Aktion dulden.
So war sie mehr als erstaunt, als sie kurz darauf spürte, wie er dicht hinter sie trat und dort auch stehen blieb. Er hielt ihr den Rücken frei und ganz kurz nahm er ihre Hand und drückte sie.
Im nächsten Moment wurde ihr klar, warum er diese Schutzhaltung eingenommen hatte. Minerva löste gerade den Fluch von Hill und stellte ihn zur Rede. Da Schüler anwesend waren hielt sie sich mit ihren Worten sehr zurück, machte nur deutlich, dass solche Demonstrationen in Hogwarts nicht geduldet würden und bedeutete aber, dass sie das Gespräch in ihrem Büro nach Schulschluss am Nachmittag weiterführen wollte.

„Ich werde jetzt mit Darius noch kurz zu Poppy gehen, ihr anderen Schüler geht zu eurem weiteren Unterricht, wenn ihr Euch beeilt kommt ihr noch rechtzeitig. Es ist durchaus nicht notwendig über diese Sache Geschichten zu erzählen. Ich werde das bei Gelegenheit entsprechend selbst kommunizieren.“
Mit einem Blick auf die Kollegen fuhr sie fort:
„Ihr macht was bei euch auf dem Plan stand, und wir sehen uns heute um Fünf Uhr in meinem Büro.“
Sie bedachte Hill noch mit einem stechenden Blick, wechselte mit Severus ein Kopf nicken mit dem sie wohl sicherstellte, dass er sich um Hermine kümmerte und wandte sich dann Darius zu, mit dem sie in Richtung Krankenstation verschwand.

Ohne ein weiteres Wort hob Severus die Sachen auf, die Hermine bei der Aktion hatte fallen lassen, schob sie in Richtung ihrer Räume und folgte ihr. Seinen Unterricht würde er heute ausnahmsweise einmal ein paar Minuten zu spät beginnen.

Bei Hermine war die Beherrschung fast völlig zusammen gebrochen. Sie taumelte mehr als dass sie lief und als sie außer Sichtweite waren legte Severus einen Arm um sie und zog sie leicht an sich. Trösten war noch immer nicht seine Stärke, aber er bemerkte, dass seine Nähe ihr Sicherheit gab.
Vor ihrer Tür blieb er unsicher stehen, er wollte sie nicht alleine lassen, aber musste ja zum Unterricht. Aus diesem Dilemma fiel ihm nur ein Ausweg ein.
„Hermine… Mine…. Ich möchte Dich nicht alleine lassen. Bring doch kurz Deine Sachen rein und komme mit in meinen Unterricht. Claire könnte die Zeit gut für ihre Versuche brauchen, sie will doch nächste Woche heim und sie hilft mir gerade bei dieser Klasse immer ein bisschen aufpassen.“
Das war eine kleine Notlüge, das wussten beide. Er hatte noch nie einen Aufpasser neben sich gebraucht, aber Claire hatte tatsächlich in den letzten Wochen seinen Sechsern über die Schulter geschaut, da sie an Tränken waren, die die Grundlagen für ihr Thema bildeten. Und sie konnte auf diese Weise am allerbesten erforschen, wie kleine Fehler sich dann im weiteren auswirken würden, indem sie die Fehler registrierte und die Phiolen mit den dazugehörigen fehlerhaften oder geretteten Tränken für ihre Versuche benutzte.

Dankbar über diese Vorlage stimmte Hermine zu und stellte ihre Sachen nur auf ihren Schreibtisch. Als sie zurückkam und ihn in der Tür stehen sah, überkam es sie einfach und sie zog ihn kurz herein, schloss die Tür und umarmte ihn fest.
„Danke!“
Mehr Erklärung brauchte es nicht und Severus erwiderte ihre Geste, küsste sie sanft und brummte ihr ins Ohr
„Wehe wenn Dir jemand etwas tut…“
Sie schauten sich noch einmal tief in die Augen, was für sie weit mehr bedeutete als viele Worte, bevor sie sich schnell zurück in die Kerker aufmachten, wo Claire bereits mit den Schülern wartete. Severus teile Claire mit, dass Hermine heute die Beobachtungen übernehmen und entsprechend dokumentieren würde und sie an ihren eigenen Versuchen weiterarbeiten könnte.
Claire warf nur einen Blick auf Hermine und erkannte, dass sie völlig fertig war und wohl nicht alleine sein sollte. Schnell bedankte sie sich und verlies den Raum.

Der Schultag verlief erstaunlich ruhig weiter und Hermine hatte sich nach der Stunde mit Severus wieder soweit beruhigt, dass sie normal mit ihrem Unterricht fortfahren konnte.
Beim Mittagessen in der Halle machte doch ein bisschen Getuschel die Runde. Nachdem Claire etwas davon ausgeschnappt hatte, fragte sie bei Hermine nach und sie erzählte es ihr in knappen Worten.

Pünktlich um 5 Uhr trafen Hill, Severus und Hermine bei Minerva im Schulleiterbüro ein.
Sie wies sie an vor ihrem Schreibtisch Platz zu nehmen und forderte zuerst einmal Hill auf seine Gründe für ein derart inakzeptables Verhalten zu erläutern.

Hill war die Sache offensichtlich mehr als unangenehm, allerdings schien er sich mit Entschuldigungen sehr schwer zu tun und so erklärte er seine Aktion mit dem Frust, dass die Schüler sich in Verteidigung sehr ungeschickt anstellten und auch nicht die notwendige Motivation mitbrachten. Sie würden auch unter Druck kein bisschen besser und da wollte er einfach mit dem vermeidlich harmlosen Fluch an der scheinbar unaufmerksamen Kollegin zeigen, wie man ohne Verteidigungskenntnisse schlecht dasteht.

Minerva meinte mit einem süßen Lächeln, dass er ja nun bewiesen hätte wie gut man mit ordentlichen Verteidigungskenntnissen dastehe und die sehr schlechte Aktion somit diesmal bezüglich der Schüler sogar eine positive Auswirkung haben könnte. Die Bewunderung der Schüler für ihre Professor Granger wäre ja deutlich herauszuhören gewesen.

Severus hatte während der ganzen Erläuterung den Kollegen mit seinem finstersten Blick bedacht und es war mehr als deutlich, dass er ihn nicht mit den Worten von Minerva davonkommen lassen wollte. Hermines Anblick, als er zu der Situation dazugestoßen war, hatte ihn zutiefst getroffen. Sie war brillant, aber ihre Seele war dieser Aggression noch nicht wieder gewachsen.
Minerva warf ihm dann auch einen Blick zu und setzte nach.
„Welche anderen Seiteneffekte diese Aktion mit sich bringt, wage ich allerdings gar nicht zu vermuten. Ihnen ist anscheinend nicht klar, wie es ist, wenn man sich einmal in solchen wirklichen Kämpfen befunden hat und dann an dem lange noch einzigen sicheren Ort dieser Zeit derart angegriffen wird. Es handelte sich heute um eine hinterhältige Attacke, die in der Zaubererwelt in Friedenszeiten einfach nicht vorkommen darf. Es gibt die Kultur des Duellierens, und nur in dieser wird das Kämpfen mit Flüchen praktiziert. Angriffe aus dem Hinterhalt sind generell und ganz speziell hier in Hogwarts komplett und unentschuldbar verboten.“

Severus lehnte sich etwas zufriedener zurück, während Hermine derartige Folgen eigentlich nicht verursachen wollte.
„Minerva, ich danke Dir für diese Klarstellung und ich möchte wirklich nie mehr in meinem Leben in eine solche Situation geraten. Aber vielleicht sollten wir uns wirklich Gedanken machen, wie wir den Schülern über die Möglichkeit der Duelle ein bisschen klar machen können, was es bedeutet wehrhaft sein zu können. Ich weiß dass Lockhardt damals seinen Club als Schaulaufen plante, aber in der DA haben wir das wirklich sinnvoll einsetzen können. Vielleicht sollten wir dem Kollegen die Möglichkeit geben solche Demonstrationen mit erfahrenen Kämpfern auszuführen. Den Schülern würde das sicherlich gefallen und auch etwas bewirken.“

Alle drei Kollegen starrten Hermine ungläubig an. Hills Blick war mehr als erstaunt und auch ein bisschen ehrfürchtig. Severus schwankte zwischen wütend über ihre Friedfertigkeit und bewundernd über ihren Mut sich dieser Sache zu stellen. Minerva schien zudem sehr erleichtert. Sie reagierte als Erste.
„Hermine, ich finde das einen sehr sinnvollen Vorschlag. Kann ich Deine Worte so deuten, dass Du sogar bereit bist diesen Vorfall ohne Konsequenzen für den Kollegen abzuhaken und daraus nur eine Verbesserung für den Verteidigungsunterricht vorschlägst?“
Severus schnaubte, aber Hermine nickte beklommen.

Bevor sie sich allerdings noch mehr zumuten konnte mischte sich Severus ein.
„Auch wenn die Demonstration heute sicherlich sehr beeindruckend war und Du damit zeigst wie man sich auch körperlich weit unterlegen entsprechend wehren kann, musst Du nicht auch noch solche Demonstrationen auf Dich nehmen. Ich würde mich zur Verfügung stellen bei solchem Anschauungsunterricht die angreifende oder verteidigende Seite zu übernehmen. Ich habe dazu genügend Erfahrung.“

Hill bekam noch immer keinen Ton heraus und schaute nur von einem zum Anderen.

Und so diskutierten die Drei noch kurz, legten mögliche Rahmenbedingungen für die Aktionen fest und legten Hill das Konzept sozusagen fertig zur Ausführung vor die Nase. Er wurde beauftragt den ersten Termin abzusprechen und die Große Halle entsprechend vorzubereiten. Die Duelle würden zwischen ihm und Severus stattfinden, nach den Erfahrungen der ersten Demonstration würden sich eventuell das nächste Mal auch die Kollegen Flitwick oder evt. Minerva selbst mit einklinken.

An diesem Abend zog Severus Hermine nachdem sie im Labor fertig waren, mit zu sich in seine Räume. Er wollte sie ganz sicher nicht ihren Albträumen überlassen, nach dem Schreck heute Mittag. Er entzündete den Kamin, holte etwas Wein und ihre Lieblingschips und reichte
ihr eine Decke zum Einkuscheln.
Als er dann mit ihr im Arm in der Couchecke lehnte, ließ er sich von ihr noch mal haarklein den Vorfall vom Vormittag erzählen und wies dann alle Sorgen ab, die sie sich machte bezüglich den Schauduellen und dass er sich dort auch verletzten könnte. Die Belastung für seine Erinnerungen wollte er ebenfalls nicht gelten lassen, sah er Hill nun nicht wirklich als gefährlichen Gegner.
Sie saßen noch lange da und sprachen dann auch über andere Dinge und Hermine wurde immer müder, wollte sich aber nicht alleine in ihre Räume begeben, auch wenn sie das nicht zugegeben hätte. Severus seinerseits wollte sie nicht gehen lassen, sprach es aber auch nicht aus und so füllte er nur ihr Glas noch mal nach und versuchte es ihr in seinen Armen so bequem wie möglich zu machen. So endeten die Beiden aneinander gekuschelt schlafend auf der Couch, die Severus noch ein wenig verbreitert hatte. Er erwachte einige Male, weil Hermine allem Anschein nach sogar bei ihm im Arm noch heftige Träume hatte. Sie zuckte, versteifte sich, schrie kurz und brabbelte Unverständliches. Einige Tränen liefen über ihre Wangen, sobald er sie aber sanft streichelte, beruhigte sie sich. In Severus regten sich wieder Gefühle die ihm völlig fremd waren, aber er mochte sie nicht missen.

Am nächsten Morgen erwachten sie beide von einem Klopfen am Fenster. Hermine sprang sofort auf und war erst einmal völlig ohne Orientierung. Erst als sie Severus langsam hochkommen sah wurde ihr klar, wo sie die Nacht verbracht hatte.
Entschuldigen wollte sie sich eigentlich nicht dafür, da sie dem nun nicht abgeneigt war, aber sie wusste auch nicht was er wirklich davon hielt.
Severus umging das Thema erst einmal und ließ die Eule mit einem dickeren Umschlag herein. Es waren Unterlagen von einem Studenten für das nächste Seminar. Er ging kurz ins Büro und legte sie auf den Schreibtisch: das hatte Zeit bis nachher.
Als er zurückkam erschien gerade Hermine aus dem Bad. Sie sah noch ein bisschen verschlafen aus, aber er fand das nicht wirklich störend. Sie lächelte ihn etwas zögerlich an, entschied dann aber für sich, dass er durchaus gut aufgelegt war und keinesfalls verärgert über ihren ungeplanten Besuch.
„Wie wäre es mit Frühstück? Wenn wir schon auf sind, müssen wir ja nicht warten bis es in der Halle etwas gibt…“
Hermine freute sich unheimlich über seinen Vorschlag. An seinem Geburtstag war das eine so angenehme Stunde gewesen.
„Oh ja. Kaffee und Brötchen mit Erdbeermarmelade!“
Er brummte…. „wie kommst Du denn darauf…“
„Nun…. Das war letztes Mal in der Küche vorhanden!“ grinste sie schelmisch in Erinnerung an seine Überraschung als sie ihn damals einfach so überrumpelt und die Marmelade gleich da gelassen hatte.

Auch dieses Mal wurde es ein gemütliches Frühstück. Weder Severus noch Hermine erwähnten die Ungewöhnlichkeit der Situation, als wenn es beide gerne als Option für die Zukunft offen lassen wollten.
Erst als sie sich langsam für den Tag fertigmachen mussten zog Severus Hermine noch mal für einen ausgiebigen Kuss zu sich heran. Sie richtete sich die Haare und Klamotten danach peinlich genau und wollte möglichst schnell und unauffällig zum Umziehen in ihre Räume gelangen, woran er sie aber noch kurz hinderte.

„Mine… ich bin sicher nicht derjenige der unsere Verbindung unbedingt an die große Glocke hängen muss, da es eigentlich niemanden außer uns etwas angeht. Aber ich werde mit Sicherheit nicht wie ein ertappter Teenager von Dir weg springen wenn uns mal jemand sehen sollte, wie wir uns näher sind. Und ebenso werde ich jederzeit ohne Ausreden und Ausflüchte dazu stehen, dass Du zu jeder Tages- und Nacht-Zeit in meinen Räumen willkommen bist und werde mich auch nicht mit Unsichtbarkeitszauber oder heimlich zu oder von Deinen Räumen stehlen.“
Hermine blieb bei dieser Aussage fast die Luft weg. Ihr war klar gewesen, dass Severus nichts tat zu dem er nicht stehen würde, aber dass er es so klar formulierte war für sie so überraschend und ihr Herz begann zu flattern. Und für ihn war das doch eindeutig mehr als was die puren Worte aussagten.
„Severus…. Du … ich bin gerade völlig überwältigt. Ich will gewiss nichts rumerzählen, aber auch bestimmt nichts vertuschen. Trotzdem … es ist sehr, sehr schön zu hören, dass auch Du so denkst wie Du es gesagt hast!! Ich werde jetzt ohne besondere Vorsicht zurückgehen und mich den ganzen Weg freuen, dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss und offensichtlich wiederkommen kann!“
Er lächelte und küsste sich noch mal „Also los. Bis gleich.“
Auf dem Rückweg war Hermine fast schon enttäuscht, dass sie niemandem begegnete.

In den folgenden Tagen war Professor Hill außerhalb seiner Unterrichtsstunden fast völlig unsichtbar. Anscheinend lies er sich das Essen in sein Zimmer bringen und mied jeden Kontakt zu den Kollegen. Severus begann sich über soviel Feigheit aufzuregen und als sie am späten Abend alleine im Labor waren machte er sich endlich Luft.
„Dieser Feigling hat Dich angegriffen, Du hast ihn davonkommen lassen und nun hat er nicht mal den Anstand sich dafür zu bedanken oder sich wenigstens zu entschuldigen! Statt dessen macht er sich aus dem Staub und wartet bis sich die Wogen geglättet haben!“
Hermine musste unwillkürlich grinsen.
„Nun, das Entschuldigen könnte er ja von dir lernen, oder?“ Um sicherzustellen, dass er ihr das nicht böse nahm, lehnte sie sich an ihn und tippte ihm mit der Fingerspitze auf die Nase. Er nahm sie in den Arm, knurrte aber die nächsten Worte.
„Heute würde ich mich bei Dir entschuldigen. Und du kannst mir nicht vorwerfen, dass ich mich früher jemals gedrückt habe. Ich war immer da und habe alle Attacken und allen Hass über mich ergehen lassen. Das war auch nicht immer schön.“
„Du hast Dich nie um etwas gedrückt, da kann ich Dir nur aus vollem Herzen zustimmen. Ich wollte damit nur sagen, dass Du ihn eventuell verstehen kannst, dass er Probleme hat über irgendwelche Gefühle zu reden, sei es dass es ihm leid tut, oder er sich schämt, oder er sich geirrt hat.“
„Hermine… ich weiss, bei Anderen kann ich es ja auch nicht… und ich kann es auch etwas verstehen, aber wenn es um dich geht bin ich sehr empfindlich. Bei mir bräuchte er sich nicht entschuldigen, aber bei meiner … Mine.“ Er hatte kurz mit sich gerungen, aber er konnte sich wohl nicht dazu durchringen einen Ausdruck für ihr Verhältnis zu finden. Sie verstand ihn auch ohne dass er es aussprach, aber trotzdem wäre es schön…
„Severus…“
„Ja?“
„Sag mal…“ plötzlich erschien es ihr wieder so kindisch ihn dazu bringen zu wollen es einmal auszusprechen und so suchte sie kurz verzweifelt nach einer anderen Frage „würdest Du dich eigentlich mit mir duellieren?“
„Das wolltest du doch gar nicht fragen.“
Mist… er hat es schon gemerkt was ich will, warum muss ich ihn auch reizen….

„Aber jetzt will ich das auch wissen.“
„Nicht im klassischen Sinne.“ Er strich ihr die Haare hinter die Ohren und legte seine Hände an ihre Wangen. Seine Augen tauchten in ihre ein und sie verlor sich in seinem Blick.
Als sich seine Lippen näherten, schloss sie in Erwartung eines Kusses die Augen und war erstaunt, als sie ihn dicht an ihrem Ohr spürte und er mit rauer Stimme flüsterte.
„Mir gefallen unsere Wortduelle und ich kann mir inzwischen auch noch andere Rangeleien vorstellen, aber warum sollte ich mich mit meiner Geliebten duellieren?“ seine Worte waren fast unhörbar geworden und Hermine rieselte ein Schauer nach dem anderen über den Rücken, was er sehr wohl bemerkte.
„Severus… ich wollte Dich nicht zwingen… aber es ist so schön wenn Du es einmal sagst...und ich liebe dich schon sehr lange…“ und sie verstummte weil seine Lippen ihre verschlossen.
Hermine hörte auf zu denken und fühlte sich wie in einer anderen Welt. Seine Arme umschlossen sie so fest, als wenn er sie nie wieder loslassen wollte und sie schmiegte sich an ihn, während Tränen des Glücks ihre Wangen hinab liefen. Er küsste sie ihr immer wieder weg und konnte es selbst nicht glauben, dass er das erste Mal solche Worte benutzt hatte und es sich auch noch so gut anfühlte. Dass es stimmte war ihm bereits lange klar.

Zwei Tage später kam Minerva beim Frühstück zu Severus und fragte ihn, ob er am kommenden Samstag nach dem Frühstück für das Schau-Duell zur Verfügung stehen würde. Falls ja, würde sie die Sache gleich bekannt geben.
„Ich bin ja mal gespannt wie er sich mit mir duellieren will, wenn er sich nicht mal mehr zum Essen traut. Aber ich bin bereit am Samstag diese kleine Demonstration zu machen.“
„Das ist gut. Ich denke in seiner aktuellen Verfassung dürfte er wirklich weniger zustande bringen als einer Deiner Schüler, aber das können wir ihm nun nicht abnehmen. Nimm ihn nicht zu hart ran, sonst fallen zu viele Stunden aus.“ Minerva zuckte mit den Schultern. Hill schien ihr nicht wirklich leid zu tun, denn die Attacke hatte sie weit mehr verärgert, als sie es vor den Anderen gezeigt hatte und sie war ernsthaft auf der Suche nach Ersatz, der aber gar nicht so leicht zu finden war.

Aber Professor Hill schaffte es dann doch sich noch einigermaßen unbeschadet aus der Affäre zu ziehen. Am Samstag hatte er nach dem Frühstück die große Halle in den Duellierplatz verwandelt und lief schon einige Zeit vor dem vereinbarten Zeitpunkt nervös vor der Empore auf und ab. Die ersten Schüler erschienen, sicherten sich die besten Plätze und begannen zu tuscheln während sie ihn beobachteten. Die Sache mit der Attacke auf Hermine hatte sich dann doch herumgesprochen und Hill wunderte sich eigentlich eher, dass er noch nicht tätlich angegriffen worden war.
Gerade als Severus mit Carole und Hermine den Saal betrat kam Minerva angestürmt.
„Ich bin soeben zum Ministerium gerufen worden. Dieser kleine Zwischenfall in Hogsmeade letztes Wochenende mit der betrunkenen Schülerin schlägt Wellen und ich muss sofort erscheinen. Ich bin aber überzeugt ihr bekommt das auch ohne mich hin, oder? Ich möchte es jetzt nicht so gerne noch absagen. Schade eigentlich, ich hätte es gerne gesehen…“
Carole grinste und raunte ihr zu… „ich wollte schon immer mal meine Erinnerungen in das Denkarium legen…“
Minervas Gesicht bekam einen spitzbübischen Ausdruck der sie gleich um einige Jahre jünger aussehen lies „das halte ich für eine sehr gute Idee, wir werden Filius auch dazu einladen!!“ und schon war sie verschwunden.

Severus war die Ruhe selbst und als er seinen Duellpartner sah, musste er fast grinsen. Hill war auffällig blass und sehr offensichtlich nervös. Er wich jedem Blickkontakt aus und als sich die Halle langsam füllte, wich er immer mehr von der Duellfläche zurück.
Pünktlich um 10 Uhr dann stieg Carole auf die Empore und begrüßte die Schüler und Kollegen. Von den Lehrern fehlte nur noch Flitwick der das Wochenende schon seit einiger Zeit anders verplant hatte. Alle waren auf das Kommende gespannt.
Wie es von Minerva geplant war ging nun Carole ganz kurz darauf ein wie es zu der heutigen Aktion gekommen war.
„Das heutige Schauduell ist das Resultat aus einer Verzweiflungstat unseres Kollegen Hill, der leider immer wieder feststellen muss, dass in Friedenszeiten die Bedrohung durch die dunklen Künste unterschätzt wird, die auch ohne die Ausmaße von vor 3 Jahren einiges an Bedrohung darstellen können. Und so soll das Folgende erneut das Interesse an dem Thema wecken, sich gegen Angriffe verteidigen zu können. Die Rollen im Duell sind nicht fest definiert, beide Kontrahenten werden gleichermaßen angreifen und verteidigen. Die Schüler sind angehalten genau zu beobachten welche Verteidigung wirksam ist und wie schnell sie im Angriffsfall angewandt werden muss.“

Als Carole nun die beiden Kontrahenten zu sich bat, um das klassische Begrüßungsritual und dann das Duell auszutragen, glitt Severus Hand noch einmal unauffällig kurz über die von Hermine, als wenn er sie beruhigen wollte. Er strahlte wie früher ein unglaubliches Selbstbewusstsein und eine Unfehlbarkeit aus und er musste sich auch sicherlich keine Gedanken machen. Bis auf die Unverzeihlichen war alles erlaubt, aber er plante nicht annähernd sein verfügbares Repertoire zu nutzen. Schließlich sollten die Schüler etwas davon lernen und eventuell auch bekannte Flüche und ihre Effektivität erkennen. Hill jedoch schien Bedenken zu haben, dass er ihn ernsthaft verhexen würde und als er schließlich zittrig die Treppe hochstieg, stolperte er so unglücklich, dass er von der Treppe neben die Empore stürzte und es ein äußerst unschönes knackendes Geräusch gab.
Als er sich wieder aufgerappelt hatte, konnte man sein schmerzverzerrtes Gesicht und eine unnatürlich abstehende Stabhand erkennen, er gab aber keinen Laut von sich…

Während die Schüler noch sprachlos zu ihrem Professor starrten, kam Poppy bereits angelaufen und schaute sich die Sache an. Nach wenigen Minuten allerdings meinte sie zu Carole, dass Hill mit Sicherheit, auch wenn sie jetzt den Bruch heilte, am gleichen Tag nicht mehr duellieren könnte. Sie nahm Hill mit auf die Krankenstation und ihr folgte ein enttäuschtes Murmeln der Schüler, die nun etwas unsicher herumstanden.
Severus seufzte auf und Carole schaute etwas verlegen herum. Die versammelte Schülerschaft wegzuschicken wäre sicherlich enttäuschend, aber mit Minerva und Flitwick waren neben Severus die erfahrenen Kämpfer nicht verfügbar. Die anderen Lehrer konnten sicherlich auch einiges an Flüchen, waren aber nicht gerade geübt und Severus bei weitem nicht gewachsen, auch wenn er sich bestimmt zurückhalten würde. In der Schlacht hatten zwar alle mitgeholfen, aber hier ging es nicht darum zu überleben, sondern den Schülern etwas sinnvoll zu demonstrieren.
Hermine hatte sich umgesehen, die verlegenen Blicke der Kollegen gesehen… und einen Entschluss gefasst.
Sie stieg entschlossen die Treppe hinauf, streifte Severus beim Vorbeigehen ganz leicht an der Hand, zog ihren Stab und stellte sich ihm gegenüber auf.
„Kollege Snape, lass uns spielen!“
Ein Raunen ging durch die Schüler und Severus schaute sie mit einem Blick an, den sie nicht gleich deuten konnte. Dann aber stahl sich ein winziges Lächeln auf seine Lippen und sein Blick bohrte sich in ihre Augen, worauf sie plötzlich seine Stimme in ihrem Kopf hörte.
„Wie sie meinen Miss Granger. Es ist alles erlaubt was optisch etwas hergibt, und ich mache nur mit, wenn du heute Abend wieder bei mir bleibst. Keine Nacht allein im Zimmer nach einem Duell, verstanden?“

Hermine erwiderte sein Lächeln und nickte unmerklich, aber er hatte es registriert. So zog auch er seinen Stab und sie gingen für die Begrüßung aufeinander zu.
Hermine überlegte krampfhaft, was er mit ‚optisch etwas hergeben’ genau meinen könnte und entschloss sich daher ihn zuerst einmal angreifen zu lassen und einfach zu blocken. Es würde sich ihr sicherlich erschließen.

Als sich dann beide in Angriffsstellung gegenüberstanden, hätte man in der Halle eine Stecknadel fallen hören können. Die Schüler schienen den Atem anzuhalten und obwohl keiner mehr solche Aversionen gegen Severus hatte wie früher, schienen die meisten Sympathien bei Hermine zu liegen. Sie erschien neben ihm auch zierlich und klein, was bei den größeren Schülern bereits Beschützerinstinkte wachrief.

Severus begann und schickte einen leuchtenden Blitz in ihre Richtung. Als der auf ihren Protego traf konnte man sehr schön erkennen wie er am Schild abprallte und abgelenkt wurde. Severus schickte in irrem Tempo Blitz nach Blitz und Hermine hielt das Schild dauerhaft aufrecht, sodass sichtbar wurde wie kein einziger Fluch auch nur in ihre Nähe kam. Dann drehten sie die Richtung und Hermine schickte ihm einen Funkenregen. Da die Funken aus dem Strahl des Fluches entstanden wurden sie ebenfalls vom Schild abgehalten, während der folgende Konfettiregen, der Peeves alle Ehre machte, den Schild problemlos durchbrach, von Severus aber mit einem kleinen Schlenker sofort wieder entfernt wurde.
Obwohl beide stets ungesagte Flüche schleuderten, war der Effekt immer prima zu erkennen und die Schüler verfolgten gebannt und immer begeisterter die Show.
Nach den Sequenzen mit der Abwehr durch einen Schild war Severus dazu übergegangen die Flüche gezielt abzuschießen oder ihnen auszuweichen. Als Hermine gerade einen dicken Schneeball produzierte und ihm entgegenschleuderte, schickte er einen Explosionszauber und die Schüler nahe der Empore quiekten auf, als sie von dem kalten Nass, das nun in alle Richtungen stob, getroffen wurden. Spätestens jetzt war der Bann gebrochen und jede Kombination der Flüche plus Abwehr wurde von den Schülern mit einem lauten Jubel bedacht und aus der Stille war die Stimmung in die eines Quidditch-Stadions übergegangen.

Plötzlich änderte Severus die Strategie, legte einen Desillusionierungszauber auf sich und verschwand. Hermine lies ihn mit einem Finite incantantem in schneller Folge immer wieder auftauchen. Dann jedoch war er schnell genug verschwunden und schien unauffindbar. Jetzt nutzte Hermine ihre Ideen aus dem Muggelkundeunterricht und seinem Ratschläge-für-alle-Lebenslagen-Buch und verwendete einen Zauber der Wärme wie einer Wärmebildkamera sichtbar machte und so sah man einen rötlichen Schatten huschen, auf den sie dann wieder ihre Zauber abschicken konnte. Im Gegenzug lies er einen grünen Nebel auf die unsichtbare Hermine los, in dem sie als farbloser Bereich zu erkennen war.

Nach eine halben Stunde, in der sie Schlag auf Schlag die Flüche geworfen hatten, lies Hermine eine weiße Fahne erscheinen und schwenkte sie, um Waffenstillstand bittend, was er mit einem herbei gezauberten bunten Blumenstrauß beantwortete, den er ihr überreichte.

Die Schüler waren hellauf begeistert und die beiden Kontrahenten reichten sich demonstrativ die Hand und man sah ihnen an, dass dieses Gefecht richtig Spass gemacht hatte.
Carole kam sofort zu ihnen herüber.
„Wo um Himmels Willen habt ihr die ganzen tollen Spasszauber her! Mir wären schon nach 2 Minuten die Ideen ausgegangen!“
Hermine schaute zu Severus und beide anworteten wie aus einem Mund „die Weasley-Zwillinge!“. Hermine kicherte los und Carole lachte mit, sie hatte schon einiges über diese Zeit in Hogwarts gehört und schließlich war nicht umsonst noch immer ein kleines umzäuntes Stück Flur als die Erinnerung an die Matschgrube von Umbridges unseliger Zeit übrig.
Dass Severus sich so gut damit auskannte hatte Hermine ein bisschen erstaunt, allerdings hatten sie ihn ja all die Jahre verkannt und sie überlegte sich was er wohl in dieser Zeit alles so im Verborgenen mitbekommen und für sich getan hatte.

Als sie die Treppe von der Empore herunter kamen wurden sie von Schülern umringt. Es war noch immer der Respekt vor Severus zu spüren aber er hatte alle restlos begeistert und so schwankten die Schüler sehr in ihrer Meinung über den Tränkemeister.
Thorwen, der kleine Slytherin, der sich nach Hills Attacke getraut hatte an ihm vorbei zum Lehrerzimmer zu laufen, um Hilfe zu holen, war offensichtlich stolz auf seinen Hauslehrer. Er strahlte ihn an und sprach allen aus dem Herzen.
„Sie waren Beide so toll gerade. Ich hatte Glück und habe in unserem Zuhause nicht viel mitbekommen, aber meine Eltern haben mir von den schlechten Jahren erzählt und auch, dass sie unglaublich sind, aber so hatte ich mir das nicht vorgestellt.“
Er zögerte jetzt, nach einem Blick auf seine Freunde, die ihm zunickten, schien er sich aber doch durchzuringen eine Frage zu stellen, die wohl unter ihnen diskutiert worden war.
„Ich weiss, dass es sich heute nicht um dunkle Künste gehandelt hat, aber… die Abwehr… wäre die auch gegen schlimme Flüche wirksam?“
Severus und Hermine schauten sich kurz ungläubig an. War es möglich, dass die Schüler wirklich so wenig in diesem Fach wussten? Severus nickte Hermine auffordernd zu die Antwort zu übernehmen.
„Wir haben heute die Spasszauber verwendet, um es für Euch besser sichtbar zu machen wie die Abwehrzauber funktionieren. Natürlich macht es auch den Duellpartnern so mehr Spass, als wenn man wirklich in Attacken denken muss… aber die Abwehroptionen sind im Prinzip die Selben. Einen Schild aufzubauen oder Flüche abzuschießen ist gegen einen dunklen Fluch, der ja mit voller Überzeugung abgeschickt werden muss, natürlich deutlich schwerer. Die Flüche sind im übertragenen Sinn stärker und durchbrechen eine schwächere Abwehr die so einen Spassfluch abhalten würde. Aber auch bei den Abwehrflüchen ist die Stärke zum großen Teil von der Überzeugung, der Konzentration und der Geübtheit des Zauberers abhängig. Solltet ihr alles das an Abwehr beherrschen, was wir heute eingesetzt haben, denke ich seid ihr mehr als vorbereitet für alle Situationen.“

Die Schüler machten jetzt nachdenkliche Gesichter und es folgten noch einige Fragen zur genauen Verwendung, Nachfragen welcher Fluch in welcher Situation es genau war und Hermine sowie Severus beantworteten die Fragen eine ganze Weile. Unbemerkt war Hill mit Poppy noch während des Duells wieder in die Halle gekommen und er musste sich eingestehen, dass die beiden Kollegen wirklich mehr als Experten in dem Thema waren und die Schüler sich sehr wohl dafür begeistern konnten. Vielleicht würde es im Unterricht jetzt leichter werden und vielleicht könnte er ja die Übungen mit den Schülern mal mit Spassangriffszaubern machen…. Aber das wiederum wäre ein Zugeständnis an die Kollegen, dass sie eine gute Idee gehabt hatten…
Nach einer Weile hatten sich die Schüler zum größten Teil zerstreut und Hill war unbemerkt verschwunden. Nur Thorwen und seine Freunde standen noch da. Carole beendete die Fragestunde, in dem sie begann die Halle wieder für das bald kommende Mittagessen herzurichten und mit einem Zwinkern versprach, dass sich eine solche Aktion sicherlich wiederholen lassen würde.
Als die Schüler weg waren grinste sie Severus und Hermine zu.
„Wenn ich Minerva meine Erinnerung zeige lauft ihr Gefahr euer Unterrichtsfach doch noch tauschen zu müssen!“
Darauf bemerkte Severus nur trocken „Nur über meine Leiche kommt Hill in unser Tränkelabor! Der fällt in den nächsten Kessel oder bemerkt nicht wie ein Schüler das Schloss mit seinem Trank in die Luft jagt!“

Als Hermine am Abend von Severus zu seinen Räumen geleitet wurde, machte sich in ihr eine aufgeregte Vorfreude breit. Sie wusste nicht warum, aber sie war sich sicher, dass sie auch heute Abend noch sehr vorsichtig, aber sehr liebevoll behandelt werden würde und so hatte sie keinerlei Bedenken. Sie wäre ohne Frage bereit mit Severus jeden weiteren Schritt zu gehen und sich ihm hinzugeben, aber sie hatte immer noch Angst, dass er sich abwenden würde, wenn er sich überfordert fühlte.
Und so war es dann auch eine äußerst liebevolle Nacht.
Sie lagen auf seiner Couch und sie kuschelte sich an, während er sie in seine Decke packte.
„Wenn Du so weitermachst komme ich mir vor wie ein Geschenk und brauche nur noch eine Haarschleife…!“
„Und ich bekomme Dich dann zur Belohnung für mein gutes Duell und darf Dich auspacken?“
„Das hättest Du Dir verdient.“ Hermine errötete und senkte den Kopf, um es zu verbergen.

Severus hatte allerdings genau darauf aufgepasst und an ihrer erneuten Reaktion festgestellt, dass sie definitiv nicht ausschließlich erpicht darauf war in dieser Richtung voranzukommen und er entspannte sich. Er nahm sie in den Arm und zog sie ganz eng zu sich, um sie ausgiebig zu küssen und zu streicheln.

Als Severus in der Nacht auf die schlafende Hermine blickte, wie sie entspannt in seinen Armen lag, begann er sich wieder über seine Unsicherheit zu ärgern. So sehr er das zusammen sein genoss und so sehr ein Teil von ihm sich danach sehnte endlich auch mit ihr zu schlafen, eine gewisse Anspannung blieb noch immer wenn es um körperliche Nähe ging. Es war kein Vergleich zu früher und auch zu seinem Empfinden wenn er anderen Leuten nahe war. Er war sich auch sicher, dass er die Probleme bei ihr endgültig überwinden würde, aber es war schön zu merken wie sie nicht enttäuscht, sondern im Moment augenscheinlich auch mit der Situation so noch zufrieden war.
Er hatte sich schon unendliche Male ausgemalt wie es mit ihr sein würde, wie er ihren wunderschönen Körper an sich spüren, sie verwöhnen und sich in ihr verlieren würde. Aber was wäre, wenn er versagen würde. Wenn er statt ihres zarten Körpers, ihres geröteten Gesichtes auf einmal andere Bilder vor sich hätte: geschundene Frauen, Männer die sich grausam an ihnen ausließen. Wenn er statt ihrer Seufzer und lustvollen Schreie die schmerzvollen Panikschreie der anderen Frauen hören würde, die ihn nächtelang verfolgt hatten? Er hatte sich schon öfter überlegt seine Erinnerungen zu löschen, um dieses Problem zu umgehen, aber dann war ihm immer wieder klar geworden, dass das alles ein Teil von ihm war, dass er diese Vergangenheit hatte und wenn er die schlimmsten Erinnerungen gelöscht hatte, noch genügend weitere zur Verfügung standen die statt dessen aufkommen könnten. Es waren unzählige Situationen gewesen und je länger er darüber nachdachte desto mehr fielen ihm ein.
So kam er mal wieder zu dem Schluss, dass die einzige Möglichkeit darin bestand, sie zu lieben, so wie er eben war. Mit allen Risiken die er mit sich brachte. Und wenn nicht sie, wer wäre dann in der Lage ihn zu verstehen.
Er war nur froh, dass sie offensichtlich nie von dem Lord und seinen Mannen genommen worden war und er somit nicht auch noch dieses Schreckensbild im Kopf haben musste. Er wäre ständig in der Angst, sie würde ihn genau mit einem dieser Maskenträger in ihrem Kopf ersetzten, wenn sie denn einmal dazu kamen sich zu lieben.
Er küsste sie auf ihren Kopf, der in seiner Armbeuge lag und nahm sie noch einmal fester in den Arm. Er war sich sicher, dass er nicht in der Lage sein würde eine Frau mehr zu lieben als sie.

Am nächsten Morgen wiederholten sie das Frühstück in seinem Zimmer und wenn es nach ihm ginge könnten sie das an allen Sonntagen so machen. Irgendwann…


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