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Fanfiction

Tränkemeister in Spe - Der Gaststudent

von Karla

Nach einer kurzen Nacht in der Severus sich immer wieder eingebleut hatte, dass es höchste Zeit war sich etwas von Hermine zu distanzieren, fand er sich selbst mit den Gedanken bereits bei ihr als er sich für den Tag fertig machte. So konnte das nicht weitergehen. Er beschloss das Frühstück abzuwarten und sich dann noch einmal alles durch den Kopf gehen zu lassen. Vielleicht konnte er ja aus ihren Erzählungen etwas herauslesen. Seine Hoffnung wollte sich diesmal einfach nicht zerstören lassen.
Und so hatte er es mehr als eilig in die große Halle zu kommen, um auch ja keine Gelegenheit auszulassen sie dazuzukriegen von gestern zu erzählen.

Hermine ihrerseits hatte gut geschlafen und konnte es nicht erwarten zum Frühstück zu gehen und ihn zu sehen. Sie würde sich nach seinem Tag erkundigen und dann auf alle Fälle den Vormittag im Labor mit ihm verbringen. Ihr fiel auf, dass sie sich nicht erinnern konnte, wann sie, seit letztem Sommer, das letzte Mal einen Tag ganz ohne ihn verbracht hatte.
Am Nachmittag würden ja schon die Seminarteilnehmer anreisen und am Abend war die Einführungssession, da konnte sie schon wieder nicht mit ihm reden.
Es war schön gewesen mit Harry und Ginny über ihn sprechen zu können und nicht gleich irgendwelche Anklagen zu hören. Auch wenn Harry sichtlich irritiert über ihr gutes Verhältnis war, so hatte er sich nach Ginnys Bemerkung eher erfreut gezeigt, dass es ihr gut ging und hatte ihr beim Abschied auch noch Mal zu verstehen gegeben, dass es für ihn völlig in Ordnung wäre, wenn sie mit Snape gut zusammenarbeitete und prima verstand. Er hatte gemeint, dass er mit dem gewonnenen Abstand eventuell auch noch mal den Versuch starten würde mit ihm auszukommen, falls sie das irgendwann einmal arrangieren könnte. Sie hatte Ginny heimlich gedankt, dass die Freundin keine weitere Erklärung brauchte und auch so mitbekommen hatte, dass ihr deutlich mehr an Severus lag als sie so direkt erzählt hatte.

Als Hermine die große Halle betrat fiel ihr Blick als erstes auf den Lehrertisch. Severus war ein Frühaufsteher und würde schon da sein. Sein Platz war allerdings leer. Als sie sich gerade setzen wollte kam Minerva herüber und setzte sich neben sie, es war noch zu entscheiden welche Kessel ersetzt werden müssen und wie viel sie die Zutaten aufstocken müssten für den nächsten Jahrgang der erstaunlich groß ausfallen würden. Und so kam sie gar nicht dazu sich Gedanken zu machen, warum Severus das ganze Frühstück nicht auftauchte. Als sie aber keine Ausrede mehr hatte noch zu blieben, verabschiedete sie sich von Minerva. Sie lief ziemlich enttäuscht aus der Halle, als er gerade die Treppe vom Kerker heraufkam. Er sah verärgert aus, schaute an ihr vorbei zum Lehrertisch und bemerkte sie erst als sie sich schon von ihm abwenden wollte.
„Hermine! Schon fertig?“
Sie musste ob dieser ungewöhnlichen Anrede lächeln.
„Ja. Mehr hat nicht in mich reingepasst. Ich habe mich schon gefragt, ob Du heute bei Dir frühstückst.“
„Ein Seminarteilnehmer ist schon angereist und hatte bereits einige Fragen.“
Er rollte bei dieser Beschreibung genervt mit den Augen.
„Du wirst ihn gleich im Labor sehen. Er wird sicherlich in Kürze dort auftauchen.“
Sie musste bei seiner selbstverständlichen Annahme lächeln, dass sie gleich ins Labor kommen würde.
„Ja gut, dann sehen wir uns ja gleich.“
„Pass gut auf, der Kerl scheint ziemlich forsch zu sein.“
Hermine grinste, was er damit wohl meint?

Severus war auf dem Weg zur Halle direkt bei den Räumen der Meisterschule auf Minerva gestoßen, die einen Seminarteilnehmer brachte, der bereits am Morgen statt am Nachmittag gekommen war. Natürlich hatte er das nicht mitgeteilt und so musste Severus sich erst einmal um diesen Schüler kümmern. Der stellte sich dann auch noch als arrogant und fürchterlich redefreudig heraus und meinte gleich einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu müssen. Dass er bei Severus mit seinen Prahlereien und geheucheltem Interesse nicht allzu gut ankommen würde, war ihm wohl nicht bewusst. Severus hatte das Gespräch nach einer Weile sehr abrupt abgebrochen und ihn in seine Räume zum Auspacken geschickt.
Es war bereits Ende der Frühstückszeit und er eilte vor sich hin grummelnd zur großen Halle, mit den Augen nach Hermine Ausschau haltend. Höflich wäre es gewesen den Studenten zu fragen, ob er mitkommen wolle, aber das wollte Severus so ganz und gar nicht.

Als sie ihm bereits an der Tür entgegen kam durchzuckte ihn die Enttäuschung. Er fasste sich allerdings in Sekunden und war durchaus erleichtert Hermine im Labor zu wissen und zwar so, dass der Student keinen Blödsinn machen konnte. Die Zweideutigkeit seiner Bitte an Hermine war ihm nicht bewusst geworden. An einen Annäherungsversuch hatte er jedenfalls nicht gedacht.

Als Severus zu Hermine stieß, war der Student jedoch noch nicht im Labor aufgetaucht. Hermine untersuchte gerade die ganzen Tränke, die er gestern in seinem Frust angesetzt hatte. Sie hatte bereits herausgefunden, dass er eine Reihe mit verschiedenen Brau-Phasen eines Trankes angefertigt hatte. Sie erkannte auch, dass eine Phase der silbrigen Substanz von Silvester sehr ähnlich war. Die Basis war also ein unausgereifter Trank und sie schloss daraus, dass ohne magische Verhinderung die Substanzen sich wieder entmischen würden, weil sie keine Bindung chemischer Natur eingehen würden. Dieser Teil war also schon mal ein Ansatz, das Schwierige würde sicherlich sein die Trennung der Elemente gezielt zu steuern. Aber da würde ihr zugute kommen, dass Severus ihr gezeigt hatte, wie man die Figuren in die Wachskerzen zwingen konnte. Sie hatte bereits ein paar Ideen und kritzelte sich Notizen auf ein Pergament, als er hereinkam. Sie bemerkte ihn zuerst nicht und er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen als er erriet was sie tat… die kleine Hexe hatte bereits ihre Schlüsse aus den bereit stehenden Tränken gezogen. Es hätte ihn auch gewundert, wenn sie nicht schnell dahinter kommen würde. Mal sehen, ob sie ihn tadeln würde ihr dafür eine ganze Woche Zeit gegeben zu haben…
Als er neben sie trat schaute sie auf und ihn trafen wieder diese leuchtenden Augen, die sie immer bekam wenn sie eifrig an etwas arbeitete und der Meinung war voranzukommen. In letzter Zeit bekam sie die auch, wenn er zu den Donnerstagstreffen kam oder ihr im Labor begegnete. Er hatte es immer damit begründet, dass sie sich dort auch auf neue Informationen freute, aber was wäre wenn sie sich einfach über ihn freuen würde… er verbot sich diesen Gedanken, klammerte sich aber an die Schonfrist die er sich gegeben hatte und lächelte sie an.
„Du warst super fleissig gestern! Wenn ich gewusst hätte was Du alles vor hast wäre ich doch da geblieben!“
Sie ist gestern definitiv nicht zu IHM zurückgekehrt.
„Ich dachte Du freust Dich so die ganze Meute mal wieder zu treffen?“
„Ja schon, es war schön, alle waren da, sogar Charlie war angereist. Aber Du hattest so viel zu tun und hast nicht mal was gesagt, Du weißt wie gerne ich mitmache.“
„Nun, ich wollte eigentlich auch nur den Trank des Friedens fertigstellen und nicht alles fertig machen, aber es lief dann gut.“
Hermine stutzte. Hatte er ihr gerade mitgeteilt, dass er gestern gar nicht vor hatte alles vorzubereiten und vor lauter alleine sein im Labor stand und seinen Frust damit betäubte zu brauen? Oder dass er gar noch lange da war und darauf gewartet hatte, dass sie dazukam? Ihr Herz machte kleine Hüpfer bei dieser Möglichkeit und plötzlich erschien ihr ein Punkt ganz extrem wichtig.
„Ich habe längere Zeit mit Harry und Ginny zusammengesessen und als Harry erfuhr, dass wir uns so gut verstehen hat er gemeint, er würde sich gerne noch mal mit Dir treffen und versuchen, ob ihr nicht doch miteinander auskommen könnt. Wäre das etwas was Du Dir vorstellen könntest?“
Er schluckte. Was hatte sie erzählt? Er soll sich mit Potter treffen? Noch vor einigen Monaten hätte seine Antwort darauf strikt NEIN geheißen. Aber jetzt lagen die Dinge anders. Es waren Hermines Freunde und wenn… er konnte den Gedenken nicht zu Ende denken und schon gar nicht auf ihre Frage reagieren, denn genau diesen Moment hatte sich der Student ausgesucht, um ins Labor zu kommen.
„Professor Snape, ich bin jetzt da. Könnten Sie mir vielleicht die Grundlagen schon etwas erläutern, damit ich nachher gleich voll einsteigen kann?“
Severus musste bereits einen seiner Kommentare herunterschlucken, um nicht sofort aus der Haut zu fahren. Was bildete der sich denn ein? Der kam wohl früher damit er vorher schon Informationen abgreifen konnte während der Professor die letzten Vorbereitungen tätigte und somit gleich vor den Anderen prahlen konnte. Aber das würde er sicherlich nicht unterstützen. Dank Hermines Einladung gestern war er ja bereits mit allem fertig und würde mit Sicherheit hier jetzt keine Reden schwingen. Das sollte der Kerl doch selbst nachlesen.
Hermine stand bereits grinsend da und erwartete das erste Donnerwetter. Ihr war sein Blick natürlich nicht entgangen und es war ihr klar gewesen, dass hier keine große Sympathie herrschte.
„Mister …“
„Tabbert, Sidan Tabbert“ Beeilte sich der Student zu sagen. „Mein Vater war bei den Tränkesymposien öfter vertreten, die sie auch besuchten.“
Severus dachte bei sich, dass er diese Verbindung besser nicht so stolz anbringen sollte, wenn er in der Welt der Tränkemeister Achtung haben wollte. Der Name Tabbert hatte unter den Fachleuten keinen guten Ruf, er kaufte sich allerdings immer wieder seine Achtung mit großzügigen Spenden und Fördergeldern.
Auf der anderen Seite ärgerte er sich bereits wieder, dass alle Leute immer versuchten die eigene Person in besserem Licht darzustellen, wo man doch spätestens bei der zweiten Stunde erkennen konnte, wer etwas wusste und wer nicht.
„Mister Tabbert, ich denke, dass sie jetzt noch mal gut daran tun sich in der Bibliothek etwas über die Theorie der Vermischung von Substanzen rauszusuchen. Wenn sie da ein bisschen sicher geworden sind können sie noch mal die Zauber zur Stabilisierung von Tränken ansehen und üben. Ich denke das sollte sie bis zum Mittag sinnvoll beschäftigen.“
Claire und Paul waren ebenfalls eingetroffen und hatten den letzten Satz mitbekommen. Ihnen wurde auch sofort klar, dass hier gerade jemand zum Arbeiten angehalten werden sollte. Claire erbot sich schnell ihn zur Bibliothek mitzunehmen, da sie einen Hinweis noch mal kurz nachlesen wollte und sowieso hochgehen würde.
„Gelesen habe ich eigentlich darüber, ich dachte eher daran, dass ich von ihnen bereits etwas erfahre, ich möchte so viel wie möglich mitnehmen von dem Seminar und sie sind ja bestimmt in den letzten Vorbereitungen zu unserem Thema.“
„Ich bin bereits vorbereitet und mit anderem beschäftigt. Ich habe ihnen gesagt was sinnvoll wäre, ob sie es nutzen obliegt ihnen.“ Sein Tonfall wurde bereits deutlicher.
Claire bedeutete ihm mitzugehen und so verlies er grummelnd das Labor.

Hermine notierte noch den Rest ihrer Ideen, packte ihre Pergamente und ging dann zu Severus der neben Paul stand und an dem Trank rührte den sie für ihre gemeinsame Forschungsarbeit angesetzt hatten. Er prüfte Konsistenz, Farbe und Geruch. Sie beobachteten den Trank nun schon ein paar Tage und er schien sichtbar zu reifen. Das unterstützte ihre Theorie zu der Möglichkeit, dass in der Antike andere Kesselmaterialien verwendet wurden und somit der Reifeprozess ein anderer war als in den heutigen Kesseln. Das erklärte warum einige Tränke aus alten Büchern nicht funktionstüchtig waren und als unbrauchbar abgetan wurden, während in dem alten Blechtopf von Hermines Oma, der noch für einen Herd mit echtem Feuer gefertigt wurde, der Trank die beschriebenen Stadien durchlief. Severus hatte die Nase gerümpft als Hermine mit dem altem Topf ankam um darin Tränke auszuprobieren, er war dann allerdings schnell überzeugt als sie die erste Versuchsreihe abgeschlossen hatte. Er hatte den Topf inzwischen ausgebeult und blank gereinigt. Ein echtes Schmuckstück.

Paul war hoch konzentriert dabei in seinen Trank noch 4 Tropfen einer Kalklösung zu geben und dabei den eventuellen Einfluss kalkhaltigeren Wassers auf die Trankqualität zu prüfen. Das in Hogwarts verwendete Wasser war optimiert für die Herstellung von Tränken. Das war schon notwendig da sie für sich selbst wie auch für andere medizinische Bereiche die Tränke herstellten. Aber nicht alle Zauberer hatten das zur Verfügung und schon gar nicht wusste jeder welches Wasser gut war.

Sehr leise knüpfte Severus an seine Unterhaltung mit Hermine an.
„Ich denke wir sollten das versuchen.“
Hermine schaute verwundert auf und lächelte dann:
„Du sollst nicht mitlesen, aber ich dachte mir schon so etwas.“
Das wiederum erstaunte ihn, denn er wusste nicht über was sie gerade schrieb.
„Ich sprach nicht von Deinen Notizen, aber dann lass mal sehen, was Du schreibst.“
Er überflog ihre Notizen und lächelte breit.
„Ich dachte mir schon, dass du weit weniger als eine Woche dafür brauchen wirst, aber ich bin auch selbst schuld wenn ich Dir die Versuchsreihe förmlich vor die Nase setze. Ich erwarte also demnächst von Dir einen tanzenden Bären über einer Flammenschüssel.“
Hermine grinste und ihre Gedanken flogen bereits zwischen den verschiedenen Zaubersprüchen hin und her.
„Arrangierst Du dann das Treffen?“
„Treffen?“
„Ähm ja, das mit Potter…?“
Hermine glaube ihrem Ohren nicht zu trauen und sah ihn mit großen Augen und einer unheimlichen Freude darin an.
„Selbstverständlich! Aber nicht mehr im Januar, Harry ist erst auf Seminar und dann hat Ginny wichtige Spiele an den Wochenenden zu denen er hinfährt.“
„Das ist ok. Ich muss ja auch erst noch üben mit dem freundlichen Tonfall.“
„Den kannst du schon perfekt. Aber Du darfst gerne täglich bei mir üben, ich ziehe eine runde Brille und eine schwarze Pelzmütze auf und los geht‘s.“ Der Blick aus seinen fast schwarzen, glitzernden Augen war amüsiert und sie war sicher, dass er sie neckte als er grollte:
„Wehe Du spielst Potter…“
Sie lachte und kehrte zu ihrer Ideensammlung zurück.
Nach einer Weile verlies Paul das Labor und Severus fragte bemüht beiläufig
„Was gibt es sonst noch Neues im Fuchsbau?“
Sie wusste fast genau auf was er hinauswollte, aber sie wusste nicht wie sie das, was er hören wollte, am besten sagen sollte…. Und so berichtete sie erst einmal etwas neutral.
„Fleur ist schwanger. Alle sind ganz aus dem Häuschen und Du kannst Dir vorstellen wie glücklich Molly ist endlich wieder etwas Kleines im Arm halten zu dürfen. Die Beiden ziehen in Kürze ganz in die Nähe und dann haben alles etwas davon. Nur Charlie geht in ein paar Tagen schon wieder, der wird sozusagen der ferne Onkel den man dann toll in den Ferien besuchen kann. So einen Onkel habe ich auch, ganz weit weg und wenn man dann da war hatte er Zeit, war super nett und verständnisvoll und somit der Liebling der Kids. George, Percy und Ron sind noch immer die Alten. Die ganze Familie hat sich wieder gefangen. Es waren alle recht fröhlich.“
Sie zögerte noch immer und er schaute sie vorsichtig von der Seite an.
„Und?“
„Und? Na wir haben uns von Molly verwöhnen lassen, Arthur hat mich wegen Muggelkunde gelöchert und wird demnächst zum Muggeltantentreffen kommen, wenn wir die Muggelgeräte-Stunden vorbereiten. Da wirst Du ihn ja sehen, wenn Du hoffentlich wieder wenigstens ein bisschen mitmachst.“
Sie sah zu ihm herüber und erkannte eine kurze Freude in seinem Gesicht. Und sie wollte ihn mit einem nicht im Unklaren lassen:
„Und sonst… Ron fand wohl, dass ich jetzt wieder nicht mehr so anstrengend und kompliziert bin und wollte an alte Zeit anknüpfen, aber…“ und jetzt sah sie ihm direkt ins Gesicht „es war mir unangenehm, ich hätte mich gerne mit ihm unterhalten und erfahren was er so treibt, aber das ging nicht. Molly hat ihn auch noch angestupst nach mir zu sehen… das war mir alles zu viel und dann habe ich es ihm klar gesagt, dass er sich anderweitig umsehen muss.“
Er hatte ihren Blick noch eine Weile länger festgehalten und sie sah in seinen Augen eine Mischung aus Zufriedenheit, Unsicherheit und Hoffnung. Bevor aber noch einer von ihnen etwas sagen konnte kam Paul wieder zurück und begann hektisch seinen Stapel Pergament durchzuwühlen.
Severus war fast erleichtert, er musste sich erst einmal sortieren. Sie hatte also nichts dagegen, dass Arthur sah wie er in trauter Runde mit Hermine und Carole zusammen saß. Ron hatte sie offenbar eine deutliche Absage erteilt und sie war sichtlich erfreut gewesen, dass er einem Treffen mit Potter ihrem besten Freund zugestimmt hatte. Das musste alles nichts heißen, aber zumindest schämte sie sich nicht mit ihm gemeinsam Dinge zu tun.

Er war noch mitten in seinen Gedanken als Hermine ihn nach ein paar Minuten wieder ansprach.
„Dieser Trank des Friedens... wie wirkt der sich eigentlich aus. Hast du ihn jemals probiert?“
Severus zögerte einen Moment und suchte nach einer passenden Beschreibung.
„Der Trank hemmt jegliche Aggression und umgibt einen mit einer optimistischen, fast glücklichen und sehr friedlichen Stimmung. Er versetzt jeden in die Lage Frieden zu schließen und sozusagen jeden Konflikt beizulegen. Natürlich kann er nicht dazu eingesetzt werden Frieden zu stiften wenn die beiden gar kämpfenden Parteien es nicht wollen, denn er wirkt ja nur eine begrenzte Zeit. Aber man kann damit sicherstellen, dass man an einem entscheidenden Gespräch nicht ungewollt überreagiert.“
„Hast Du ihn zu diesem Zweck verwendet?“ Hermine war fasziniert von der Vorstellung einer solchen Wirkung.
„Ich war durchaus immer in der Lage mich zu beherrschen, auch ohne Trank. Zudem hatte ich ja je nach Situation meine Rolle zu spielen und auf der dunklen Seite wäre diese Stimmung nicht besonders gut angekommen. Obwohl ich manches Mal darüber fantasiert habe welche Auswirkungen es gehabt hätte dem dunklen Lord einmal einen solchen Trank unterzumischen. Er hätte es natürlich gemerkt, denn solch Gefühle hatte er bestimmt die letzten Jahre seines Lebens nie. Ich selbst habe mir immer zum Jahresbeginn einmal eine solche Stunde genehmigt, wenn es sicher war. Dann habe ich mir vorgestellt wie es sein könnte oder besser, wie es sein sollte.“
„Hast Du es gestern auch gemacht?“ Hermine wusste nicht wieso sie seine Antwort ängstlich erwartete. Irgendwie wollte sie nicht, dass sie diese Stimmung bei ihm wegen dem Besuch gestern verpasst hatte.
Die Antwort von Severus war eindeutig ausweichend: „Ich dachte mir erst, dass wir ihn zusammen hergestellt haben und ich ihn dann auch nicht einfach verbrauchen sollte.“
Sie schaute ihn fragend an. „Gemeinsam?“
„Haben wir einen Konflikt, dass wir ihn brauchen?“
Hermine widersprach ganz schnell und errötete ein bisschen. „Nein, haben wir nicht. Also heben wir ihn auf, falls wir mal einen Konflikt haben, damit wir uns ganz schnell und problemlos wieder vertragen?“
Sein Blick war wieder einmal so verwirrend intensiv, dass sie ganz unsicher wurde und seine Stimme war leise und ein bisschen belegt. „Einverstanden.“

Der weitere Tag verlief an sich ohne irgendwelche speziellen Ereignisse. Die anderen Seminarteilnehmer kamen an und die Aufgaben wurden vorgestellt. Severus war wie immer entsetzt mit welcher Einstellung die meisten Teilnehmer kamen. Wie Schüler die sich in den Unterricht setzten um sich fertig vorbereitete wohldosierte Wissenshäppchen abzuholen. Seinen Liebling hatte er ja schon am Morgen gefunden, aber auch eine Teilnehmerin, die ihn gleich heftig anflirtete erregte sein Missfallen und er signalisierte mehr als deutlich, dass er keinerlei Interesse an einer solchen Verbindung hatte.

Am nächsten Morgen wurde er bereits wieder von Tabbert abgefangen, um seine ersten wirklich elementaren Erkenntnisse zu begutachten. Er blieb für seine Verhältnisse sogar recht höflich, als er ihm mitteilte, dass dieses an sich für einen Studenten bereits zu den nicht mehr nennenswerten Basiskenntnissen gehören würde. Tabbert allerdings empörte sich lautstark bei den Anderen über diese Behandlung. Ein offenes Ohr fand er bei der flirtfreudigen Studentin, die ebenfalls ob der Zurückweisung vom Tränkemeister heftig verärgert war.

Bei den ersten Arbeiten an den vorbereiteten Brauphasen des Beispieltrankes warfen sich Severus und Hermine einen verstehenden Blick zu als es daran ging die Besonderheit der silbernen Phase zu erörtern. Severus hatte den Stabilitäts-Bann vom Trank genommen und nach wenigen Sekunden begann bereits der Rauch und das Funkensprühen was an Silvester das Tischfeuerwerk begonnen hatte. Als Hermine später als einzige heraus hatte welche Elemente für dieses Verhalten verantwortlich waren ereiferte sich gerade Tabbert wieder, dass sie hier auch besondere Vorbereitungen oder Hinweise erhalten habe, das wäre ja bei der Vorstellung schon ersichtlich gewesen als sie mit dem Tränkemeister schon wieder Blicke gewechselt hätte.
Hermine errötete ganz sachte, was allerdings auch von ihrer Empörung hervorgerufen sein könnte. Severus war ebenfalls sehr wütend lies sich hier allerdings auf keine Diskussion ein. Hermine erkannte sein altes Modell: vor Unwürdigen muss ich mich bestimmt nicht rechtfertigen.
„Ich würde ihnen raten den Grund bei ihren eigenen Unzulänglichkeiten zu suchen statt irgendwelche Unterstellungen herauszuposaunen. Ihre Antwort vorher zeigte, dass sie in einer völlig falschen Richtung gesucht haben und eindeutig am ersten Tag nicht wie empfohlen in der Bibliothek in dem entsprechenden Werk gelesen haben, sondern sich anderweitig vergnügt haben.“
Dieser Hinweis lies Tabbert verstummen und ein leichtes Getuschel erhob sich. Selbst seine Flirtpartnerin fragte leicht verärgert:
„Du hast vor Beginn bereits Hinweise erfragt?“
„Nun ich war etwas zeitig da und wollte mich vorbereiten.“
Doch da hakten die Anderen nach.
„Kannst Du nicht spontan oder verlässlich apparieren, dass du so viel früher kamst, und noch Lektüre brauchtest?“
Er merkte, dass er sich nun auf dünnem Eis befand und ruderte zurück.
„Na eine Weile halt. Ich sehe mich immer gerne vorher in Ruhe um, wenn ich irgendwo hingehe.“
Die Anderen waren nun schon ein bisschen misstrauisch wegen dieses komischen Verhaltens.

Zwei Tage später kam das Thema dann wieder hoch. Severus hatte gerade wieder die Ergebnisse der Gruppe und die Einzelausarbeitungen geprüft, aber bei keinem der Semiarteilnehmer konnte er guten Gewissens ein Bestanden geben. Lediglich seine Meisterschüler hatten befriedigende Ergebnisse. Hermine hatte wieder eine perfekte Ausarbeitung. Sie war einige Male in der Bibliothek gewesen und hatte das benötigte Material schnell beisammen gehabt. Sie brannte förmlich darauf diesen Trank in Kürze herzustellen und so richtig auszuprobieren. Das Tischfeuerwerk und die tanzenden Figuren waren nur ein Nebeneffekt und das eigentliche Thema hatte nur ganz am Rande diesen Effekt gekratzt. Aber wie alles hatte es Hermines Interesse gewonnen und sich ihr recht schnell erschlossen. Und je mehr sie darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher kam es ihr vor, dass eben solche labilen Verbindungen auch in ihrer Forschungsarbeit eine Rolle spielten und so sprach sie Severus kurz auf diese Idee an, was Tabbert natürlich mitbekam. Völlig erbost trat er zu ihnen
„Was wird denn jetzt schon wieder abgesprochen? Das lasse ich mir nicht bieten. Mit dieser Teilnehmerin besprechen sie vorher alles und sie ist dann die einzige die die Aufgaben lösen kann. Warum wohl…?“
Sein Sarkasmus war mehr als deutlich, aber Severus hatte keine Lust auf solche Spielchen.
„Ich denke nicht, dass es sie etwas angeht was ich mit meiner Kollegin bespreche. Gehen sie zurück zu ihrer Aufgabe, sie haben es sehr nötig aufzuholen, die anderen Teilnehmer scheinen bereits alle einen Teil der Aufgabe geknackt zu haben.“
Tabbert ging tatsächlich an seinen Platz zurück, zischte aber, dass er sich das nicht länger bieten lassen würde und er würde den Professor schon noch dran kriegen.

Beim Mittagessen lies Minerva Severus und Hermine einen Zettel zukommen, dass sie bitte dringend wegen einer Frage zu ihr ins Büro kommen sollten, möglichst gleich nach dem Essen. Sie selbst war nicht zum Essen erschienen, aber es war bekannt, dass sie heute Besuch vom Ministerium hatte und Severus hatte einige Vorschläge zum Lehrplan gemacht, die sie mit den Verantwortlichen diskutieren wollte.
Also gab er Claire Bescheid, dass im Seminar weiter an der Aufgabe gearbeitet werden sollte und sie später kommen würden. Sie liefen direkt zu Minerva und es ging wider Erwarten nicht um den Lehrplan, bei dem alle Punkte von Severus ohne Diskussion angenommen worden waren. Ein Ministeriumsmitarbeiter hatte bei einer Reise neue Händler mit günstigen Angeboten aufgetan. Da wollte sie nun eine Meinung, ob und welche Einsparmöglichkeiten sie als realistisch sehen würden.

Ein energisches Klopfen unterbrach die Diskussion und Minerva erhob sich um den Besucher eventuell gleich an der Tür zufriedenstellen zu können.
Vor der Tür stand Tabbert und beschwerte sich ohne Einleitung direkt lautstark über Severus.

Minerva hörte ihm kurz zu und wandte sich dann grinsend wieder in ihr Büro hinein an die zwei anwesenden Kollegen, mit denen sie gerade die Zutatenliste und mögliche günstigere Bezugsquellen durchgesehen hatte.
„Ich glaube das betrifft genau Euch zwei hier.“
Sie wandte sich wieder zurück an den Studenten.
„Wenn Sie bitte gleich mit den Zuständigen diskutieren würden? Die Meisterschule untersteht Professor Snape, nicht mir.“
Nun, das lief so ganz daneben. Aber einfach so aufgeben wollte er auch nicht.
„Das haben sie ja prima hingekriegt, die Direktorin schon vorbereitet und eingewickelt damit sie ja nichts unternimmt!“
Severus hatte sich erhoben und kam zur Tür. Hermine war sitzen geblieben und sah sich das Ganze lieber erst einmal an bevor sie sich einmischte. Eigentlich konnte Severus ja ganz gut für sich selber sprechen.
„Ich bin mir nicht ganz klar, was sie hier gegen mich vorbringen und auf was soll ich bitte die Direktorin vorbereiten? Dass ich ihnen zu viele Möglichkeiten zum Forschen zur Verfügung stelle?
Dass sie das Glück haben gleich zwei Ansprechpartner zu haben, statt tagelang auf den einen zu warten wenn der mal verhindert ist oder für etwas anderes abgeordert wurde?“
„Das ist nicht wahr, sie wissen genau worum es geht. Sie messen unsere Leistungen mit dem was ein von ihnen unterstütztes und vorbereitetes Püppchen vermeidlich bei seinen Forschungen herausgefunden hat.“
An dieser Stelle mischte sich nun Minerva ein.
„Sie sprechen von bitte wem?“
„Na dieses Flittchen, die hat was mit dem Professor und macht uns unsere Noten kaputt!“
Jetzt wurde Severus richtig wütend.
„Sie mögen ja vieles behaupten und mir schaden Unterstellungen auch in der Regel nicht, aber es ist nicht akzeptabel, dass sie gerade Hermine Granger unterstellen sich jemals ihre Noten oder Beurteilungen durch irgendetwas anderes als durch ihre Leistungen erarbeitet zu haben!“
Er war kurz davor ihm an die Gurgel zu gehen, aber Hermines Blick hielt ihn davon ab.
„Sie gibt ihnen ein was durchgenommen werden soll, sucht für sich Dinge raus, die sie von vorne herein einfach lösen kann und glänzt dann mal wieder.“
„Auf Lehrplan, Tränkezusammenstellungen und Seminarthemen hat Professor Granger allein schon durch ihre Aufgabe als Tränkelehrerin an dieser Schule soviel Einfluss, dass sie dazu nicht irgendwelche Wege über mich in Anspruch nehmen muss. Sie plant für ihre Klassen, wir sprechen die Schnittstellen ab, und ich bin mehr als froh, dass sie mich mit der Meisterschule unterstützt.
Da sie im Gegensatz zu ihnen neben den Aufgaben der Tränkelehrerin noch ein weiteres vorzubereitendes Fach unterrichtet und diverse allgemeine Verpflichtungen in dieser Schule wahrnimmt, sollten Sie, der sich nur auf seine Forschungsprojekte konzentrieren kann bei weitem im Vorteil sein. Aber dennoch gelingt es ihnen nicht mit ihr Schritt zu halten, im Gegenteil sie versuchen sich auch noch Dinge von ihr oder von Studienkollegen vorbereiten zu lassen. Meiner Meinung nach ein ganz deutliches Zeichen, dass sie ihr weder mit dem Intellekt, dem Fleiss oder der Lernkultur das Wasser reichen können. Da das anscheinend keiner der Seminarteilnehmer kann, erwarte ich für den zweiten Teil des Seminars schon lediglich die Ausarbeitung der zweiten Aufgabe nämlich der Giftanalyse, die Erste werden wir in den nächsten Tagen gemeinsam angehen und ich werde einen weiteren Versuch unternehmen ihnen die Arbeitsweise eines erwachsenen selbstständigen Zauberers nahe zu bringen, was wieder grandios scheitern wird.“
Dem jungen Mann stand der Mund offen und er war anscheinend sprachlos. Das schien Severus bei weitem nicht zu reichen, sein Blick wurde noch düsterer und seine Stimme fand zu ihrem schneidenden Klang von damals zurück.
„Und jetzt machen Sie sich davon. Es steht ihnen jederzeit frei das Seminar zu verlassen. Bis spätestens morgen Mittag haben Sie sich bei Professor Granger entschuldigt und mir liegt der erste Entwurf für die Analyse des Giftes vor, von ihnen persönlich!“
Keiner rührte sich.
„Raus jetzt!“ Was den selbsternannten Spitzenschüler endlich in Bewegung versetzte.

Sowohl Minerva als auch Hermine hatten staunend zugehört als Severus seinen Frust laut vorgetragen hatte. Solche Reden waren sie von ihm nicht gewohnt. Noch vor ein paar Monaten hätte er mit nur einem tödlichen Blick und einer harschen Aufforderung den Mund zu halten das Thema beendet. Erst ganz zum Schluss war dieser Snape wieder aufgetaucht und Hermine musste sich eingestehen, dass er damit für sie außerordentlich attraktiv aussah.

„Ist doch wahr“ lies er nun noch vernehmen, musterte den ungeliebten Seminarteilnehmer der soeben das Büro verlies und begann seine Unterlagen zusammenzusammeln.
Hermine beeilte sich fertig zu werden, sie wollte ihm sobald sie aus der Hörweite von Minerva waren nochmals danken. Richtig und ausgiebig.


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