Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Tränkemeister in Spe - Neujahr

von Karla

In den restlichen Tagen des Jahres arbeitete Hermine fleißig an ihrer Forschungsaufgabe, hatte sie die in der Hektik des Dezembers bisher vernachlässigt. Severus hatte zwar noch nichts gesagt, aber sie wollte auf keinen Fall ins Hintertreffen geraten und ihn irgendwie ausbremsen weil ihre Ergebnisse fehlten. Außerdem machte ihr das Thema unheimlich viel Spass. Ein bisschen hoffte sie auch jedes Mal ihm zu begegnen. Seit dem Besuch ihrer Eltern fühlte sie sich ihm noch mal etwas näher, als es schon zuvor der Fall gewesen war. Es machte ihr ein bisschen Angst wie sehr sie sich beim ihm wohl fühlte und seine Nähe suchte. Aber es war einfach über die letzten Monate so entstanden und sie wollte es auch nicht mehr missen.

Minerva hatte sie gebeten ihr ein bisschen bei der Vorbereitung zum Silvesterabend behilflich zu sein. Es waren relativ viele Schüler dageblieben und sie wollte es als kleine Jahresendfeier gestalten. Bei den Vorbereitungen bekam sie mit, dass der Kollege Flitwick ein Feuerwerk plante und ihre Neugierde war geweckt. Sie hatte bei George und Fred nie hinterfragt wie diese Feuerwerkskörper funktionierten, aber jetzt wollte sie es genau wissen und Flitwick erlaubte es ihr gerne mitzumachen. Sie übernahm die Herstellung der Tränke die benötigt wurden und sie bastelten gemeinsam an den Raketen.
Beim diesem Brauen stolperte Hermine förmlich über einen Kessel in dem eine schillernde Flüssigkeit trieb, die Hermine sehr dubios fand. Sie lief zu Severus, um zu fragen was es mit diesem Kessel auf sich hat. Der allerdings schmunzelte nur, dass sie nicht alles wissen müsse und auf alle Fälle die Finger davon lassen sollte.
Hermine war noch nie gut dabei ein unaufgedecktes Geheimnis zu akzeptieren und so verbrachte sie erst einmal eine frustrierende Stunde in der Bibliothek, um ohne irgendwelchen Hinweis wieder ins Labor zurückzukehren. Der Kessel war verschwunden und stattdessen lag nun ein Zettel an dieser Stelle.
‚Neugierige Hexen sollten sich denken können, dass ihre Kollegen nicht einfach aufschlussreiche Bücher in der Bibliothek herumliegen lassen wenn sie nicht wollen, dass die Überraschung schon vorher entdeckt wird.’ Oh dieser Fiesling.

Alle Schüler durften an Silvester dem Fest beiwohnen und vor dem Schloss das Neue Jahr mit dem Feuerwerk begrüßen. Zuvor wurde ein Festessen geboten und es standen allerhand Spiele bereit mit denen sich die Schüler in Gruppen die Zeit vertreiben konnten. Es wurde ein sehr kurzweiliger Abend und auch die Lehrer probierten einige Spiele aus, Carole und Hermine hatten ja vom Unterricht her auch einige Spiele aus der Muggelwelt mit ausgelegt. Sie amüsierten sich köstlich wie man diese mit kleinen Erweiterungen in neuen Variationen spielen konnte. Hermines halbmagisches Mikado kam durchaus auch gut an und bald schon schwebten die Stäbe durch die Gegend.
Als es dann auf Mitternacht zu ging, lies Severus einige Schalen auf die Tische schweben und Hermine erkannte die schillernde Flüssigkeit wieder. Er sah ihren erkennenden Blick und zwinkerte ihr zu. Punktgenau um Mitternacht erhob Minerva das Glas und als sie allen zuprostete begannen die Schalen auf den Tischen mit einer kurzen Silvestershow. Ein vielfarbiger Rauch entstieg ihnen und durch diesen schossen dann Lichtblitze und kleine Funken stoben durch den Raum. Der Rauch entwickelte sich dann zu einem züngelnden Feuer über dem die Tierfiguren der vier Hogwartshäuser schwebten. Sie schienen eine Art Kampf auszutragen an dessen Ende alle Vier gleichermaßen als Verlierer zu Boden sanken und sich dann auflösten. Die Flammen wurden größer und nun erschienen die Figuren als Schatten innerhalb des Feuers, schienen aber diesmal zu tanzen anstatt zu kämpfen und erstarrten alle in Siegerpose in den Flammen. Hermine erschien es, als wenn sich die Schlange mit ihrem Schwanzende um die Pfote des Löwen gekringelt hätte. Mit einem letzten großen Auflodern der Flammen erstarb die Show und alle starrten ungläubig auf die Schalen. Dann brach ein lauter Applaus aus und Minerva kam kurz zu Severus, um ihm für diesen großartigen Einfall zu danken.
Hermine hatte kurz nach Beginn des Zaubers unbewusst die Hand von Severus ergriffen und ebenfalls wie gebannt auf die Schale geschaut. Erst nachdem es vorbei war fiel ihr auf, wie unschicklich sie sich verhielt. Sie lies ihn sofort los, warf Severus einen entschuldigenden Blick zu und lobte dann schnell diesen genialen Einfall. Ihr war aber durchaus nicht entgangen, dass er seine Hand nicht weggezogen hatte und sie traute sich nicht den Blick wieder zu heben, um diese Annahme nicht zu zerstören.
Dann kamen schon Minerva und Flitwick um sie und Severus abzuholen, denn Beide würden beim Feuerwerk helfen.

Severus war erst kurz erstarrt als er ihre Hand in seiner bemerkte, als sie aber offensichtlich Keiner beobachtete, hatte er seine Finger um ihre geschlossen und die Berührung genossen. Er war etwas enttäuscht, als sie fast erschrak als ihr bewusst wurde was sie getan hatte. Ihr Blick war entschuldigend und fast ängstlich gewesen, als wenn sie nicht wüsste, dass sie das durfte… nun, nicht gerade vor allen, aber sonst…
Leider schaute sie dann nicht mehr zu ihm auf bevor Minerva zu ihm kam und sie gehen mussten um Flitwicks Feuerwerk loszulassen.

Alle strömten hinaus vor das große Eingangtor des Schlosses und eine Viertelstunde später nach dem allerletzten Funkenregen kehrten sie begeistert wieder ins Warme zurück während die drei Lehrer noch die Reste beseitigten, dass keiner damit Unfug anstellte.
Als alles aufgeräumt war erfasste Hermine die Erleichterung über die gelungene Darbietung. Die Tatsache, dass Severus vorher seine Hand nicht weggezogen hatte, das Butterbier zum Essen und der Sekt von Mitternacht taten das Übrige und so gratulierte sie den beiden Kollegen kurzerhand mit einem Kuss auf die Wange zur gelungenen Galavorstellung und zum neuen Jahr. Ihre Augen hefteten sich auf Severus. Severus erwiderte ihren Blick in einer Weise die sie nicht deuten konnte, aber er schien ganz und gar nicht verärgert, eher ein bisschen wehmütig, als wenn er sich wie sie wünschte, dass sie alleine wären. Seine Stimme klang samtig und tief.
„Na neugierige Hexe, ist dein Wissensdurst jetzt gestillt?“
„Kennst Du mich so schlecht? Das ist erst der Fall wenn ich weiß wie du das gemacht hast!“
Sie blitzte ihn schelmisch an. Na warte dachte er, das kann ich auch.
„Kennst Du mich so schlecht und denkst, dass ich Dir das erklären würde? Das darfst Du Dir in den nächsten Tagen selbst erarbeiten, ich werde Dir …. hmmm ein Woche Zeit geben. Das kommende Seminar eignet sich hervorragend dazu genau diesen Punkt herauszuarbeiten!“
Seine dunklen Augen blitzten belustigt und Hermine schluckte eine Bemerkung hinunter auf die sie die Reaktion besser nicht wissen wollte, denn es gab da durchaus mehrere Punkte die sie in den nächsten Tagen gerne mit ihm herausarbeiten würde.
Das klang nach einer interessanten Woche.

Als sie zurück am Schloss waren und beide die Schüler ihrer Häuser noch bis zu den Gemeinschaftsbereichen bringen mussten trennten sie sich. Sie waren recht dicht nebeneinander gelaufen, Hermine lehnte sich etwas zu ihm und hauchte noch ein „Gutes neues Jahr“ in sein Ohr wobei ihn eine Gänsehaut überzog. Severus raunte „Nach dem Beginn kann es nur ein Gutes werden“, warf ihr einen weiteren seiner irritierenden Blicke zu und verschwand in den Kerkern.
Hermine konnte lange nicht einschlafen, weil sie immer noch diesen Blick auf sich spürte und sie jedes Mal die Hoffnung hatte deuten zu können, ob er sich auch ein wenig zu ihr hingezogen fühlte, mehr als nur freundschaftlich. Aber sie wusste ja von seiner Angst vor Nähe und so wollte sie ihn auf keinen Fall bedrängen.

Für den Neujahrstag hatte sie eine Einladung in den Fuchsbau bekommen und Minerva hatte ihr frei gegeben. Erst hatte sie sich sehr über die Einladung und den freien Tag gefreut, aber als sie nach dem Frühstück zum Apparierplatz ging, wäre sie am liebsten wieder umgekehrt.
Sie hatte Severus von dieser Einladung schon vor Tagen erzählt, aber als er ihr gerade in der Halle noch mal über den Weg gelaufen war, war ihr sein Blick sehr traurig und fast ein bisschen verzweifelt erschienen, als er ihr viel Spass wünschte. Sie wäre jetzt viel lieber mit ihm in die Braulabors gegangen und hätte sichergestellt, dass er keine falschen Vorstellungen von diesem Treffen hatte. Sie seufzte und nahm sich zusammen. Ein getrennter Tag würde bestimmt nicht schaden und sie freute sich auf Harry und Ginny, die auch da sein würden.
Sie bemerkte nicht, wie sein dunkler Schatten in einer Nische neben der großen Eingangstür stand und ihr hinterher sah. Entschlossen diesen freien Tag zu genießen legte sie die letzten Meter zurück und mit einer kleinen Drehung apparierte sie zum Fuchsbau.

Severus schaute noch eine Weile auf den Punkt an dem sie verschwunden war. Er wusste nicht warum ihm diese Einladung so zusetzte. Sie hatte es ihm erzählt und auch wie sie sich darauf freute Harry und Ginny wieder zu sehen, seit dem Sommer hatten sie sich nicht mehr getroffen. Sonst hatte sie Keinen speziell erwähnt, aber sein Kopf setzte trotzdem noch einen weiteren Namen hinzu und den wollte er nicht in ihrer Nähe wissen.

Verdammt, sie war ihm zu nichts verpflichtet. Egal wie sehr er die Treffen mit ihr und ihre Vertrautheit genoss, wie schön sich gestern ihre Lippen auf seiner Wange angefühlt hatten und wie sehr er sich wünschte, dass ihre Aktionen und ihr Blick das bedeuteten was er gerne darin hatte sehen wollen. Sie war nicht seine Hermine, sie war schon immer Teil dieser trubeligen Großfamilie gewesen. Auch wenn sie ihm von den Problemen mit Ron erzählt hatte, so war er doch derjenige gewesen, der ihr am nächsten gekommen war. Ihm wurde wie so oft in letzter Zeit wieder klar, dass genau dieser Punkt ihn immens störte. Er stellte sich vor wie sie gerade in diesem Moment von Umarmung zu Umarmung geschoben werden würde und womöglich in den Armen dieses Rotschopfs verblieb.

Er schüttelte den Kopf und zwang sich ins Schloss zurück zu gehen. Egal was er jetzt tat, es hatte keinen Einfluss auf ihren Tag und er würde sie sowieso nicht halten können. Was war er schon, ein alter Tränkelehrer, eine emotionale Katastrophe. Sie wusste das genau, er hatte es ihr ja selbst erzählt. Wieso sollte sie sich das antun. Es war am besten wenn er der Realität ins Auge sah und die Notbremse zog bevor er sich in etwas verrannte das er nie bekommen konnte. Er hatte nie das bekommen was er am meisten wollte. Er würde ihre Freundschaft nicht damit zerstören, dass er mehr von ihr wollte und sie dann vor ihm davonlief. Nie würde er sie bedrängen. Er war es doch gewohnt zu verzichten, also sollte das kein Problem sein. Er würde sich eine Weile einfach fernhalten und dann würde sich das wieder von alleine lösen.
Mit diesem Entschluss zog er sich in sein Labor zurück und dort setzte er die Tränke an, die er heute austesten würde und für das kommende Seminar noch brauchte.
Später beim Mittagessen sprach ihn Minerva dann wegen der Besorgung einer Zutat an. Er gab in allerschönster Snapemanier der alten Zeiten eine knappe harsche Antwort und erschreckte seine Vorgesetzte mit diesem Verhalten, das er seit einer Weile eigentlich abgelegt hatte. Es war ihm egal, er verzog sich wieder in seine Räume und am Abend hatte er die schlechteste Laune seit dem Ende des Krieges.
Wieso war sie immer noch nicht wieder zurück?Niedergeschlagen beendete er den Trank des Friedens, den er noch mit ihr angesetzt hatte und den er mit ihr beenden wollte, jetzt konnte er aber nicht mehr warten, zum pausieren lassen war es bereits zu spät.
Wenn sie doch nur kommen würde.
Er widerstand jedoch der Versuchung etwas vom Trank zu nehmen und sich dem herrlichen Gefühl von Ausgeglichenheit hinzugeben, wie er es sich in den früheren Jahren immer mal erlaubt hatte. Diesmal war es ein Trank für sie Beide und irgendwie fühlte es sich unrecht an ihn zu verwenden.

Hermine war im Garten des Fuchsbaus gelandet und kaum war sie das Schwindelgefühl los fand sie sich schon in einer Umarmung wieder. Ginny und Harry waren kurz vor ihr eingetroffen und freuten sich eben so sehr über ihr Wiedersehen. Ihr letztes Zusammentreffen war die Grillfeier nach ihren Prüfungen im Sommer gewesen, danach hatte sie Harry auf dem Seminar einen Tag gesehen und sie hatten nur noch ein paar Briefe geschickt. Sie waren sehr gespannt auf Hermines Berichte über ihre neue Aufgabe, hatte sie doch sehr zufrieden geklungen.
Zu Dritt traten sie dann ein und fanden die Familie noch am Frühstückstisch vor. Sie hatten wohl ausgiebig das neue Jahr begrüßt und es sah so aus, als ob nicht nur eine Flasche Feuerwhisky geleert worden wäre. Molly allerdings war wieder sie selbst. Sie drückte die Besucher an sich und herzte sie ausgiebig. Arthur, George, Bill, Fleur, Percy, Ron und sogar Charlie kamen nun auch und es war fast wie in alten Zeiten. Scheinbar hatten auch die Weasleys ihre Trauer soweit überwunden, dass sie wieder fröhlich sein konnten. Hermine wurde von Arm zu Arm geschoben und landete zum Schluss bei Ron. Der musterte sie anerkennend und drückte sie fest an sich. Das war wie in alten Zeiten und Hermine kam spontan der Gedanke, dass es bei Ron schon sehr angenehm gewesen war.
Genau das: angenehm.

„Professor Granger, wie geht’s in Hogwarts. Haben alle Schüler noch ihre Köpfe, oder hat Snape schon einige abgebissen?“
Es war kaum zu glauben. Schon der erste Satz brachte Hermine fast wieder auf die Palme. Das angenehme Gefühl war schlagartig verschwunden, sie löste sich aus der Umarmung, atmete kurz tief ein, fasste sich wieder und antwortete ruhig:
„Du wirst es kaum glauben, aber er ist völlig anders. Streng schon und noch immer fürchten ihn die Schüler etwas, seine Aura ist noch immer da wenn er will, aber er ist nicht ungerecht oder fies. Die Aufgabe mit der Meisterschule fordert ihn auch etwas mehr, ich denke er ist zufrieden und die ganze schreckliche Spionaufgabe hatte ihn bestimmt auch an seine Grenzen getrieben.“
„Na das klingt ja gut, zumindest scheint er Dich heil gelassen zu haben. Du musst uns gleich mal erzählen wie es so läuft und wie die neuen Kollegen sind. Speziell Fleur und Bill wird das interessieren….“
Hermine stutzte und schielte dann zu Fleur hinüber, allerdings war sie schlank wie immer. Bei genauem hinsehen war sie ein bisschen bleich oder sogar grünlich im Gesicht aber eindeutig nicht so verkatert wie die Anderen. Das war ihr vorher bei der kurzen Begrüßung gar nicht aufgefallen.
Sie beeilte sich die Gratulation nachzuholen und sofort sprudelte Fleur mit allen Details heraus die sie von dem neuen Familienmitglied schon wussten. Tatsächlich würden sie in der Nähe ihre Zelte aufschlagen, dann könnten Molly und Arthur ein bisschen teilhaben und auch mal unterstützen. Molly kam dazu und man merkte wie sie sich auf den ersten Enkel freute. Hermine konnte sich aufrichtig mit ihnen freuen und so entspann sich bald ein lebhaftes Gespräch in dem Hermine auch von ihrem ersten halben Jahr als Lehrerin erzählte. Besonders bei den Erzählungen über den Muggelkundeunterricht und die entsprechenden Anekdoten spitze Arthur die Ohren, hatte er doch seine gar nicht so heimliche Leidenschaft für alle Muggelgeräte. Hermine versprach einen der nächsten Muggeltantennachmittage so zu verschieben, dass Arthur teilnehmen konnte. Carole würde sicherlich ihren Spass haben mit ihm. Sie würden Gerätschaften zum Thema machen und sie konnte sich bildlich vorstellen wie Arthur alle Informationen aufsaugen würde und Molly hinterher den Tag verfluchen würde an dem er all diese Dinge erfahren hatte.

Ron beobachtete Hermine immer wieder und musste feststellen, dass sie verdammt gut aussah, so wie sie jetzt mit seiner Familie herumalberte und diskutierte. Sie hatte fast wieder die alte Statur und auch ihr Gesicht war nicht mehr so streng und angespannt, die Ringe um die Augen waren verschwunden. Als er sie das letzte Mal gesehen hatte, war sie nur ein Schatten ihrer selbst gewesen und er hatte damals keine Ahnung, wie er daran etwas hätte ändern können. So war er fast dankbar gewesen, dass sich ihre Beziehung sozusagen langsam aufgelöst hatte, bevor sie richtig begonnen hatte. Er selbst war auch nicht besonders stabil gewesen und hatte als doch recht bekannte Person die sich anbietenden wechselnden Partnerinnen ohne viel Tiefgang genossen. Hermine hätte er niemals mit demselben Aufwand zeitlicher sowie emotionaler Natur glücklich machen können. Und zu mehr war er nicht fähig oder willens gewesen.
Aber jetzt war sie wieder sie selbst. Fleißig, neugierig, erfolgreich, selbstbewusst und außerdem wirklich hübsch.
Bill war zu ihm gesessen und hatte beobachtet wie Ron wohl zu dem Schluss kam, dass es durchaus angenehm wäre, wenn Hermine sich wieder um ihn kümmern würde.
„Na Ron, ein netter Anblick, oder?“
Ron war aus seinen Gedanken aufgefahren und brauchte kurz, um die Frage seines Bruders zu beantworten.
„Durchaus, Bill. Ich denke ich werde mal an alte Zeiten anknüpfen.“
„Wenn das mal nicht zu spät ist“. Bill wiegte zweifelnd seinen Kopf.
„Wieso, was weiß ich nicht?“
„Nichts was ich wüsste. Aber so wie sie aussieht verbringt sie ihre Tage nicht einsam in ihren Räumen. Und man muss ehrlich sein, wenn man sie ansieht wäre es durchaus verständlich wenn das auch jemand Anderes bemerken würde.“
Ron schaute ihn misstrauisch an.
„Das hätte Harry erzählt. Hermine war immer da für mich, sie hat nie von einem Anderen gesprochen.“ Er sah so aus, als wenn es die Möglichkeit gar nicht gäbe, dass sie einen Anderen ausgesucht hatte.

Ohne sich weiter um Bill zu kümmern ging Ron zu Hermine rüber und legte wie selbstverständlich eine Hand auf ihre Schulter als er neben sie trat.
Sie machte einen kleinen Schritt zur Seite wie um ihm Platz zu machen, bedachte ihn mit einem kritischen Blick und fuhr dann mit ihrem Gespräch fort.
Verdammt was soll das denn. Ron war nie zu ihr gekommen früher, und jetzt schenkte er ihr auf einmal Aufmerksamkeit, wo sie es doch gar nicht mehr wollte. Gerade vorher hatte er mal wieder bewiesen wie wenig feinfühlig er war.

Ron packte sein dickstes Fell aus, lies seine Hand wo sie war und lächelte sie an.
Nach einer Weile stellte er sich auch dichter zu ihr hin. Sie schlug erstaunlicherweise just in dem Moment eine neue Strategie an, sie drehte sich um und ging zu der Bank, auf der sich Arthur niedergelassen hatte und mit George diskutierte, wie sie diesmal die Gnomplage im Winter bereits in Angriff nehmen würden. Es war gut zu merken, dass auch hier die kleinen Alltagsprobleme die Familie wieder fest im Griff hatten.
Hermine lachte und bald schwelgten sie in Erinnerungen um vergangene Heldentaten und wer wie viele Gnome entfernt und vor allem am weitesten verbannt hatte. Die gründlichste Verbannung ging definitiv auf Hermine zurück. Ihr Gnom kam erst ein ganzes Jahr später wieder und fragte auch noch höflich an, ob er im Garten ein bisschen Station machen dürfte da er von der langen Reise eine Pause bräuchte, bevor er zu neuen Wirkstätten weiterziehen würde.

Molly hatte sich mal wieder selbst übertroffen und für alle ein leckeres Mittagsmahl gezaubert.
Hermine half ihr nach dem Essen kurz in der Küche, aber heute lies Molly alles was ging magisch erledigen, sodass sie schnell fertig waren. Molly fragte sie schon mal ein bisschen aus und Hermine erzählte bereitwillig. Speziell über Carole und ihre Freundschaft erzählte sie. Wie es zu den Muggeltanten Nachmittagen gekommen war und wie unkompliziert diese Frau war. Sie erwähnte auch Claire und Paul mit denen sie viel Zeit im Meisterschulbereich verbrachte und mit denen sie sich wunderbar verstand.
Molly freute sich ehrlich darüber, dass Hermine Freunde gefunden hatte. Sie selbst war
lange unpässlich gewesen wegen Fred, hatte aber öfters an Hermine gedacht, die aufgrund irgendeiner Sache nicht mehr bei ihnen erschienen war. Und so war sie froh, dass heute alles wieder beim Alten schien. Zumindest was die allgemeinen Beziehungen anging. Ron würde sie noch ein bisschen ermuntern, dass er sich mehr bemühen müsse, wenn er Hermine wieder gefallen wolle. Sie hatte sehr wohl gemerkt, wie seine Augen vorher auf ihr geruht hatten.

Der Mittag verrann wie im Flug und Ron versuchte es immer wieder an Hermine ranzukommen, die allerdings bemühte sich ihm zu entfliehen ohne ihn zu verärgern. Eigentlich hätte sie sich gerne mit ihm unterhalten und erfahren was er so treibt, aber ihr wurde bewusst, dass Ron heute für keine freundschaftlichen Gespräche zu haben war. Nach ein paar flehendlichen Blicken wurde sie allerdings von Bill und Fleur ein wenig abgeschirmt. Auch Harry und Ginny halfen ihr die traute Zweisamkeit mit Ron zu vermeiden. Gründe und Gesprächsstoff gab es mehr als genug.
Sie zogen sich für eine Weile in Ginnys altes Zimmer zurück und dort konnten sie Hermine nach allen Details ausfragen die ihnen interessant vorkamen. Hermine erzählte begeistert von ihrer tollen Beziehung zu Carole und den spassigen Aufgaben die sie sich ausdachten, von den Exkursen, dem Weihnachtskalender und Severus Unterstützung in ihren Bemühungen den Schülern gewisse Dinge tief einzuprägen. Dabei kamen sie natürlich auf den Vorfall mit den beiden verletzten Schülern, die im Klo gebraut hatten. Sie nutzte die Gelegenheit und begann die Beiden darüber aufzuklären wie Severus all die Jahre über Harry und damit über das ganze Trio gewacht hatte. Dass er viel besser Bescheid wusste als sie sich in ihren schlimmsten Befürchtungen ausgemalt und sie es ihm wirklich nicht leicht gemacht hatten, so wie sie das nun als Verantwortliche täglich selbst mitbekam.
Ginny hakte schließlich nach, wie die Zusammenarbeit mit Snape jetzt so gut klappen konnte. Sofort wurde Hermines Erzählung ein wenig stockender, und sie errötete leicht als sie in knappen Worten darüber berichtete, wie er sie seit dem Symposium an der Uni im Sommer mit einbezog und sich um sie kümmerte. Wie sie zusammen forschten und er ein sehr angenehmer Kollege war. Sie lies die Donnerstagsgespräche aus, aber auch so wurde ersichtlich, dass sie deutliche Sympathie für ihn empfand. Harry war noch immer ein wenig irritiert, aber Ginny boxte ihn und meinte er solle sich freuen, dass Hermine nette Kollegen habe statt sich in alten Zeiten zu bewegen und an dem fiesen Tränkemeister festzuhalten.
Hermine war ihnen dankbar, dass sie dann zu anderen Themen übergingen und so erfuhr sie auch noch was es bei den beiden Neues gab.

Nach eine Stunde gesellten sie sich wieder zu den Anderen, die inzwischen eine wilde Runde Zauberer-Schnipp-Schnapp spielten. Die Karten flogen nur so herum und die ganze Familie spielte mit vollem Einsatz. Völlig außer Atem vom Lachen hingen sie auf der Couch und den Sesseln und begannen in Erinnerungen an die Übeltaten in Hogwarts zu schwelgen.

George hatte über Lee Jordan mitbekommen, dass Hermine ihre Eltern an den Feiertagen im Schloss hatte. Sie musste ausführlich erzählen und alle lachten über die kleinen Lügen und Zauber die sicherstellten, dass sie nicht allzu sehr mit Dingen in Berührung kamen, die sie erschrecken würden. Als Hermine allerdings davon berichtete, dass ihr Vater bei Lee mitgeflogen war wurde George immer stiller.
„Na da werde ich mich ja glatt bei Lee entschuldigen müssen, dass ich die Story nicht geglaubt habe. Nie hätte ich einem Muggel zugetraut, dass er sich einfach so auf einen Besen setzt!“
„Ja, mein Vater ist ziemlich schmerzfrei. Severus hat ihm allerdings auch vorher sehr glaubhaft versichert, dass das kein Problem ist, und dem traut er.“
„Wieso traut er Snape. Und wieso Severus???“
Hermine schaute Ron wegen dieser aggressiven Frage ungehalten an.
„Warum sollte mein Vater ihm nicht trauen. Er hat sich wunderbar verhalten und ist wie vorher schon gesagt ein ganz anderer Mensch als wir annahmen. Und ich duze ihn so wie fast alle anderen Lehrer auch. Bis auf Hill und Trelawney und bei denen möchte ich das auch gar nicht ausprobieren.“
Allein bei dem Gedanken an Hermine mit Trelawney prustete Ginny los, die eben wieder aus der Küche dazugestoßen war.
„Mine Arm in Arm mit Sybil und beste Freundin! Uhhhh!“
„Hat sich Dein Vater nicht mal kurz sein baldiges Ableben prophezeien lassen?“ Harry schüttelte es bei der Vorstellung noch mal in diesen Unterricht zu müssen.
„Oh geh mir los, aber ihr seid noch viel häufiger gestorben als ich. Bei Harry haben wir bei 200 aufgehört zu zählen, auch wenn er mit seinen Traumtagebüchern seinerseits einen guten Teil selbst Schuld hatte!“ Sie grinste Harry und Ron an.

Mit einigem Geplänkel verlief der weitere Tag. Sie genossen Mollys Kuchen und ein deftiges Vesper und Hermine war so locker wie noch nie seit dem Ende des Krieges. Sie fühlte sich einfach sicher und souverän. Seit sie mit Severus einen verständnisvollen Gesprächspartner gefunden und mit ihren Eltern wieder so etwas wie Frieden geschlossen hatte, war sie wirklich ausgeglichen. Das fiel allen auf und Molly stupste ihren Sohn mehr als nur einmal sich immer wieder neben Hermine zu setzen, was er auch in seiner Ron typischen etwas unbeholfenen aber sehr vertraulichen Art tat. Das wurde ihr dann doch zuviel.
„Ron, ich möchte Dich nicht verärgern, aber ich denke wir sind über diese Annäherungen hinaus. Ich kann und möchte nicht an die damalige Zeit anknüpfen. Es ist zu viel passiert und ich habe mich weiterentwickelt genauso wie Du. Nur weil Du gerade keine Begleitung hast möchte ich nicht mal eben einspringen.“
Ron sah sie geschockt an. So deutlich hatte er noch keine Absage von ihr bekommen. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte und so nickte er nur knapp und zog sich erst einmal zurück. Hermine entspannte sich und genoss den restlichen Abend.
Kurz nach 10 Uhr apparierte sie zum Schloss zurück und wäre am liebsten noch in den Kerker gelaufen, nur um Severus zu zeigen, dass sie wieder da war. Aber das kam ihr dann albern vor und sie ging in ihre Räume.
Severus hatte sie allerdings vom Astronomieturm beobachtete, wo er auf ihre Rückkehr gewartet hatte und er hatte ihre glückliche Miene völlig falsch gedeutet. Er begab sich in sein Labor und verbrachte fast die halbe Nacht damit vor sich hin zu schimpfen und Zutaten vorzubereiten.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich tanze sehr gern und gerade die Walzerproben haben viel Spaß gemacht, aber interessanterweise wollte Mike gar nicht, dass wir die Tänze perfekt beherrschen. Er wollte vielmehr unsere Unsicherheit bei den Tanzschritten ins Bild bringen.
Emma Watson über die Dreharbeiten zum Ball