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Tränkemeister in Spe - Advent

von Karla

Ende November wurde es Zeit für die beiden Muggeltanten und ihre geplanten Vorweihnachtsaktionen. Sie wollten die Muggelbräuche von mehreren Ländern erläutern und auch ein bisschen was davon mit den Schülern erleben. Den Adventskalender hatten sie schon lange vorbereitet und die magischen Überraschungen beziehungsweise speziellen Schulaufgaben waren in den von den Erstklässlern hergestellten Sockensäckchen. Minerva war voller Eifer dabei gewesen und es waren wirklich wunderbare Resultate erzielt worden. Die Schüler hatten sich gegenseitig übertrumpfen wollen und jeder war stolz sein Ergebnis nun für alle sichtbar zu präsentieren. Der Kalender hing im Muggelkundezimmer an der Wand und zusammen mit dem Adventskranz aus gewundenem Reisig, Schleifen in allen Hausfarben und großen Bienenwabenkerzen, die wunderbar dufteten, ergab sich eine schöne Stimmung. Sie hatten den Hintergrund erläutert und dann festgelegt, dass die Erstklässler von jedem Haus immer morgens nach dem Frühstück einen Vertreter vorbeischicken sollten, der dann die Aufgabe des Tages in Empfang nehmen sollte. Manchmal gab es eine Kleinigkeit für jeden, mal mussten witzige Dinge erledigt werden oder in einem Fach wurde an dem Tag etwas Weihnachtliches behandelt. Das war mit den anderen Lehrern abgesprochen, nur Hill und Trelawney waren nicht mit einbezogen gewesen.

Severus hatte ein wenig gespöttelt wegen dem Kalender, aber sie hatte sehr wohl bemerkt, dass es nicht ernst gemeint war. Und so hatte sie ihm auch einen kleinen Kalender zum an die Wand hängen gemacht. Kleine Stiefelchen mit Schokoladestückchen in verschiedenen Formen. Abwechselnd Bitterschokolade und Vollmilch. Er mochte nur Zartbitter und so waren diese Stückchen auch in passenden Formen gehalten. Hexen und Zauberer wie sie ins Weltbild der Muggel passten, Raben, Katzen und auch ein Kessel und ein Holzfeuerchen, mal pur, mal mit Mint oder Marzipan. Die Vollmilchstücke waren alle sehr schlicht, denn Hermine spekulierte darauf sie zu bekommen und dann zum Frühstück aufs Brot zu essen, so wie sie es als Kind so gerne getan hatte.
Am letzten Donnerstag im November hatte Hermine den Kalender in eine kleine Schachtel gepackt und zum abendlichen Treffen mitgenommen. Er hatte die Schachtel bemerkt, aber nichts gesagt und als sie sie ihm beim Verabschieden gab, war er erst einmal deutlich irritiert.

„Nun schau nicht so, als ob ich Dir etwas Explosives unterjubeln wollte…“ sie nahm den Deckel ab. “Ich dachte, Du sollst als Meisterschulleiter nicht leer ausgehen dieses Jahr und ich war auch ein wenig eigennützig…. Alles was Du nicht magst, kannst Du mir geben, ich mag es auf alle Fälle!“
„Das ist jetzt nicht Dein Ernst, oder?“
„Das Angebot, dass Du es mir geben kannst? Doch das ist ernst, ich könnte das sogar mit Absicht gemacht haben…“ Ihr Grinsen war nicht mehr zu übersehen.
“Ich bin früher immer morgens als erstes zum Kalender hingelaufen und habe geschaut was drin war und das habe ich dann zum Frühstück aufs Brot gegessen. Nur wenn ich eine Form besonders schön fand habe ich sie noch einen Tag aufgehoben bevor ich sie verspeist habe!“

Ihre offensichtliche Freunde lies eine Wärme in ihm aufsteigen. Es war so schön sie immer wieder glücklich zu sehen. Kein Vergleich mit der Hermine die er im Sommer getroffen hatte. Und so nahm er ihr die Kiste ab, und bewunderte kurz die kleinen Stoffstiefelchen die er sonst sicherlich jedem gleich wieder an den Kopf geworfen hätte, aber irgendwie passte es zur Situation und er wollte sie nicht enttäuschen.
„Ich werde prüfen was sich für mich eignet und Dich ansonsten versorgen.“
„Gut! Aber nicht vor dem ersten Dezember anfangen. Geschummelt wird nicht. Sonst hexe ich nächstes Jahr alles so, dass es augenblicklich zerplatzt wenn es vor der Zeit rausgenommen wird!“

Zurück in seinen Räumen nahm er den Kalender aus dem Karton. Sie hatte sich Mühe gegeben, auch wenn das wirklich unter Zauberers Würde war. Aber allein die Tatsache, dass sie für ihn etwas gemacht hatte - er hatte schon sehr lange kein Geschenk mehr bekommen.
Eigentlich konnte er so was nicht in seiner Wohnung aufhängen, aber … warum nicht. Es würde wohl wie in all den Jahren keiner seine Wohnung betreten. Lediglich vielleicht Hermine… wenn er sein Vorhaben umsetzte, sie demnächst in seine Bibliothek einzuführen… und sie würde sich nur freuen den Kalender zu sehen. Er könnte ihn ja innen an die Tür hängen - zur Sicherheit - falls doch jemand klopfen und einen Blick hereinwerfen würde, denn hereinbitten würde er niemanden.

Am ersten Dezember fand sich Severus morgens bevor er seine Räume verlies am Kalender wieder. Er fand einen kleinen Zauberer aus dunkler Schokolade, mit etwas längeren Haaren, einem Gehrock und wehendem Mantel. Eine kleine Schokoladenstatue von sich selbst. Er befand, dass diese Figur auf jeden Fall mindestens einen Tag warten musste bis sie aufgegessen werden sollte und so stellte er sie auf einen keinen Teller auf seinen Schreibtisch. Mit einem Grinsen ging er zum Frühstück und warf Hermine einen fast verschmitzten Blick zu. Sie schaute fragend und er meinte nur
„Nix für Dich und auch nix zum gleich essen!“

Die Erstklässler waren schon gespannt auf den ersten Kalendertag. Alle hatten heute Muggelkundeunterricht und so wurde die Aufgabe im Unterricht vorgelesen und begonnen. Jeder Schüler bekam einen kleinen Holzklotz und Werkzeug und die Aufgabe war es einen Kerzenständer herzustellen. Die Funktionsweisen der Werkzeuge wurden erläutert und bald war emsiges sägen, bohren, feilen und schleifen zu sehen. In den nächsten Tagen würden Kerzen hergestellt und in Verwandlung die Kerzenständer daran angepasst.
Die Schüler waren fleißig dabei, aber es wurden auch Stimmen laut, dass es magisch so viel leichter wäre und sie mussten schnell kleine Blasen und Kratzer heilen, damit die Stimmung gut blieb.

Jeden Morgen standen die abgeordneten Schüler pünktlich vor dem Klassenraum und warteten ungeduldig auf den Inhalt des nächsten Säckchens. Hermine und Carole waren selbst immer gespannt auf die Reaktion und freuten sich riesig über die positive Resonanz. Selbst die größeren Schüler verfolgten die Aufgaben, wenn auch teils heimlich. Carole hatte ein paar Schüler beobachtet wie sie ein Pergament pflegten auf dem sie alle Aufgaben notiert hatten und selbst versuchten. Und so lies sie scheinbar völlig unbeabsichtigt schon mal das benötigte Material im Klassenraum etwas länger liegen …

Am 6. Dezember dann wartete die nächste Überraschung: Nikolaus. Sie hatten zwar von den Bräuchen um die geputzten Stiefel vor der Tür erzählt, aber das wäre doch ein bisschen zuviel verlangt gewesen. Und so fanden alle Schüler morgens vor ihren Schlafsälen einen ganz kleinen Schokoladen Nikolaus, eine Mandarine und ein paar Nüsse.
Auch vor Severus Tür stand morgens ein kleiner Sack. Drin war ein Zartbitter Nikolaus, denn im Kalender war wie an allen geraden Tagen das Stück Vollmilchschokolade, dass er wie von Hermine beabsichtigt jeden zweiten Tag mit zum Frühstück brachte und ihr unauffällig hinlegte. Er brachte dann seine Figur vom Vortag mit und probierte es auf Brot so wie sie es tat. Er schmeckte ihm ausgezeichnet. Filius hatte es einmal bemerkt und von Hermine postwendend die Hälfte abbekommen und den Brauch als sehr annehmbar bewertet.
Ebenfalls bekam er zum Nikolaus Nüsse und Mandarinen, allerdings lag bei ihm auch eine kleine Rute dabei, mit roten und grünen Schleifen. Er war fast darüber gestolpert. Neben dem Säckchen lag noch ein kleines Päckchen in grün-rotem Geschenkpapier. Seine Neugier siegte über den Drang in die Halle zu marschieren und sie zurechtzuweisen. Einfach so etwas vor seine Tür zu stellen… .
Das war eindeutig von Hermine und er freute sich schon sehr darüber. Verflixt, er hätte niemals solch nette Ideen… In dem eilig aufgemachten Geschenk fand er eine kleine silberne Tafel mit der Aufschrift

Tränkemeister
Professor
S. Snape

Es war ein schlichtes Schild, ähnlich dem des Schulleiterbüros und wie gemacht für seine Tür. Keine Schnörkel, die Schrift, fast wie seine eigene Handschrift… Hermine… und es wäre eigentlich auch seinem Status angemessen. Er brachte es auf dem Weg zum Frühstück gleich an, dafür musste er ja zum Glück nicht auf Muggelbohrmaschinen zurückgreifen.

Beim Frühstück erblickte er gleich Hermine die ihn ungeduldig begrüßte. Sie war so nett, wenn sie nicht erwarten konnte zu hören, wie eine Aktion von ihr angekommen war. Er wollte sie noch ein bisschen schmoren lassen, aber sie war dazu viel zu aufgeregt.
„Na, bist Du ohne Rute weggekommen?“
„Nun, ich habe nichts abbekommen, aber er hat mir eine dagelassen, damit ich freche Hexen mal zurechtweisen kann!“
Sein Grinsen wurde diabolisch und Hermine konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Na dann werde ich in den nächsten Tagen mal ganz vorsichtig sein, bis Du sie an jemand anderem zerbrochen hast!“
„Ich werde sorgsam damit umgehen damit ich lange etwas davon habe. Wenn schon andere disziplinarische Maßnahmen nicht erlaubt sind… eine Rute persönlich vom Nikolaus kann ja keiner verbieten.“
„Und das soll ich Dir glauben? Jedes Jahr liege ich auf der Lauer und habe ihn noch nie gesehen und Du hältst ein nettes Pläuschchen mit ihm?“
„Nun, nicht jeder hat so gute Verbindungen! Stell Dir vor, für mich hat er sogar ein Schild fürs Büro gemacht.“
„Echt? Und was steht drauf? Achtung knurrt nur, aber beisst nicht?“
„Das wäre glatt gelogen… soll ich es Dir beweisen?“ Seine Stimme war samten und sehr leise geworden und Hermine bekam eine Gänsehaut. Die Doppeldeutigkeit der Worte war ihm sehr wohl bewusst und er erschrak fast über sich selbst, dass ihm solche Sprüche bei ihr nun so leicht über die Lippen gingen. Und sie hatte ihn nicht entsetzt zurechtgewiesen… statt dessen errötete sie und wendete sich schnell ab, um nach einem Brötchen zu greifen das sie eigentlich gar nicht mehr essen wollte.

Ein weiterer Höhepunkt im Muggelkundeunterricht war ein Besuch des Weihnachtsmarktes in Heidelberg. Vor der Kulisse der Burg und in den Straßen und Plätzen der Altstadt ein sehr hübscher Markt. Hermine und Carole waren am ersten Advent Wochenende zwischen einigen Märkten hin und her geportet und es gab wirklich eine Vielzahl, die ihnen zusagten. Ausschlaggebend für die Auswahl war letztendlich die Möglichkeit dort ganz einfach Kerzen zu ziehen. Severus hatte sie auf die Idee gebracht und so war das die Aufgabe im Adventskalender geworden.

Am Nachmittag nach dem Unterricht porteten alle Erstklässler mit Hermine, Carole und Severus als männliche Begleitperson nach Heidelberg. Um möglichst wenig aufzufallen waren die Winterumhänge aller Kinder kurzerhand von Minerva in warme Anoraks verwandelt worden. Ein paar Schneeflocken schwebten vom Himmel, der Atem verursachte kleine Wölkchen und immer wieder kam die Sonne durch, sodass der Schnee glitzerte. Ein perfekter Tag für die Aktion.
Severus fiel zwischen den ganzen bunt gemischten Muggelstudenten hier mit seiner dicken Jacke und zusammengebundenen langen Haaren tatsächlich gar nicht auf. Ein durchaus attraktiver Muggel fand Hermine. Seine eher bleiche Gesichtsfarbe war nach einer Weile von der Kälte an den Wangen etwas gerötet und er verfolgte belustigt das Treiben. Selbst die Schüler betrachteten ihn so weniger ehrfürchtig, allerdings reichte seine Autorität noch lange aus um sie brav beieinander zu halten. Sie schlenderten zwischen den Buden umher und bewunderten die Dekoration. Einige Schüler hatten Muggelgeld und kauften kleine Dinge. Das meiste allerdings beäugten sie ein bisschen misstrauisch. Öllampen, Strick- oder Fellwaren und andere handwerkliche Stücke waren von Interesse und durch den sehr guten Umtauschkurs von Galleonen in Muggelgeld auch erschwinglich. In den schmaleren Gassen mussten sie gut aufpassen keinen zu verlieren und Hermine wurde mehrfach auf Severus geschubst, der sie immer vorsichtig auffing und dann festhielt bis sie wieder sicher stand. Obwohl er sonst solche Mengen von Leuten vermied empfand er es in dieser Form ganz erträglich. Nach einer Weile allerdings musste er eine heimliche Ecke aufsuchen und kurz einen Wärmezauber über seine Hände legen. Er hatte keine Handschuhe und es war schon sehr kalt.
Sie kamen dann zu einem großen Platz und Carole verkündete die Details der Aufgabe des Tages und wie das Kerzenziehen funktionierte. Sie wies an, dass jeder Schüler zum Abschluß eine einfarbige Kerze in seiner Hausfarbe ziehen und zum nächsten Tränkeunterricht mitbringen sollte, sie würden sie für die Kalenderaufgabe dieses Tages brauchen.
Es dauerte eine Weile bis alle Schüler ihre Kerzen fertig hatten, obwohl Carole für sie ‚reserviert’ hatte und immer vier Schüler gleichzeitig tauchen konnten. Hermine hatte Kinderpunsch in den traditionellen Weihnachtsmarktbechern besorgt und er dampfte mit dem Atem der Schüler um die Wette. Ein paar vom richtigen Glühwein aufgeheiterte junge Frauen begannen Severus anzusprechen. Ungeachtet seiner zuerst subtilen aber dann doch deutlicheren Hinweise, dass er mit den ganzen Schülern da wäre, wurden sie immer zutraulicher und wollten ihn partout dazu bringen mit ihnen einen Becher zu trinken. Da er kein Aufsehen erregen wollte blieb er höflich und fühlte sich sichtlich unwohl dabei. Die Schüler beobachteten ihn zum Teil grinsend und er wurde dann doch recht direkt, was die Damen allerdings noch immer nicht störte, dazu hatten sie schon zuviel Alkohol genossen. Eine Schülerin hatte dann anscheinend Mitleid und lief zu Hermine, um ihr von der Misere des Professors zu berichten.
„Professor Granger, ich glaube Professor Snape hat ein Problem, bei dem nur Sie ihm wirklich helfen können.“ Sie schaute zu Hermine auf und wies mit dem Finger in seine Richtung.
Zwei der Damen versuchten gerade sich bei ihm einzuhängen und er wich nach hinten aus.
Hermine schwankte zwischen Belustigung und Ärger. Was bildeten diese Mädels sich eigentlich ein. Sie hob den Kopf, zwinkerte der Schülerin zu und marschierte zu Severus.
„Wenn ich bitten dürfte?“ Sie nahm die Hände der entsprechenden Damen von seinen Armen und verschoss unbemerkt von den Schülern ein paar giftige Blicke. Dann hängte sie sich statt dessen bei ihm ein und zog ihn hinüber zu Carole, die gerade die Kerzen der letzten Schüler einpackte.
Severus hatte erleichtert aufgeatmet als Hermine ihn befreit hatte. Ihre giftigen Blicke zu den Damen hatte er sehr wohl bemerkt und sich kurzzeitig eingebildet, dass sie sich dazu nicht hatte anstrengen müssen. Wie gerne würde er an einem anderen Abend mit ihr zurückkommen und tatsächlich mit ihr einen solchen Glühwein probieren. Sie wäre sicherlich lustig und etwas locker danach und Hände und Wangen wurden schon recht kalt … Später hatte er das dann wieder abgetan und sich vor Augen gehalten, dass sie natürlich wütend auf die Damen war, wenn die andere Aufsichtsperson so abgelenkt war. Allerdings hatten sie später noch eine durchaus freiwillige Aktion, die bei der puren Erinnerung in ihm eine Wärme emporsteigen lies.

Als die Dämmerung hereingebrochen war und alle Lichter angingen liefen sie noch zur lebenden Krippe, wo alle zum Abschluss ein paar heiße Maronen bekamen. Severus hielt eine der Tüten, um sich die Hände zu wärmen, Hermine nahm und schälte die Maronen und fütterte Carole, sich und ihn damit. Sie strich mehr als einmal dabei über seine Hände und einmal berührte er mit den Lippen ihre Finger. Sie schaute ihn dann kurz ganz direkt mit ihren wunderschönen braunen Augen an und er meinte fast, dass sie darüber genauso aufgewühlt war wie er.

Währenddessen hatten die Schüler die Krippe betrachtet, die Tiere gestreichelt und bedauert, dass die Beleuchtung nicht funktionierte. Irgendeine Verkabelung war defekt und so war dieses Jahr die Krippe gar nicht elektrisch angeschlossen. Sie wollten gerade aufbrechen, als Severus einen kleinen Slytherin eingehender betrachtete. Der kleine Junge stand vor der Krippe und starrte unablässig auf die Stalllaterne, die über den Figuren baumelte. Und während er hinsah begann die Glühwendel zu glimmen, wurde immer heller und brannte auf einmal. Erst strahlte der Kleine, erschrak dann aber fürchterlich und wandte sich fast flehendlich zu Severus um.
Der lächelte fast und flüsterte beruhigend „Nun, ich denke Du hast heute noch mal deine unbewusste Magie eingesetzt. Die ist nicht strafbar. Und da wir hier bald verschwinden werden und ihr nicht auffällig wart, denke ich, können wir den Muggeln ihre brennende Stalllaterne durchaus lassen. Oder meinst Du nicht?“
Der Kleine starrte Severus ungläubig an.
„Wenn sie das so sagen Professor… oh ja!! Das wäre toll!! Darf ich das meinen Eltern erzählen?“ Hermine warf ihm einen warmen Blick zu und streckte die Hand nach dem Jungen aus, um ihn zur Gruppe zu holen, denn sie wollten gehen. Severus wusste selbst nicht, wie er dazu gekommen war, aber irgendwie war es hier so friedlich gewesen und er fühlte sich fast wie einer der Väter die er beobachtet hatte, die ihren Kindern die Weihnachtswünsche von den Augen abzulesen versuchten, um auch ja das richtige Weihnachtsgeschenk zu finden. Und er war sicher, dass er dem Jungen damit eine große Freude gemacht hatte.

Am nächsten Donnerstag war es draußen so ziemlich das schlechteste Wetter das Schottland so zu bieten hatte. Hermine war gleich vor der großen Halle sitzen geblieben und wartete auf ihn. Er kam auch ohne Winterumhang und gesellte sich zu ihr.
„Das war übrigens fast ein Weihnachtsgeschenk für den Jungen als Du auf dem Weihnachtsmarkt das Licht angelassen hast. Mich würde ja interessieren wie lange das hält.“
„Na dann lass uns doch nächste Woche‚ Donnerstag Abend hingehen und nachschauen“
„So lange hat der Markt abends nicht offen. Die Stunde Zeitversatz und bis Du aus dem Labor kommst ist es vorbei und nach Budenschluss gibt es weder Beleuchtung noch Glühwein. Ich habe schon mal nachgeschaut… Schade.“
Sehr schade….
„Nun, dann müssen wir uns was anderes Schönes einfallen lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass es Leute gibt, die würde sogar der Besuch meiner Bibliothek gleichermaßen freuen.“
Hermine schluckte. Hatte sie da wirklich gehört was sie in die Worte hineininterpretiert hatte? Sie traute sich fast nicht es zu glauben. Wollte er sie wirklich in seine Räume und seine Bücher anschauen lassen?
Sie räusperte sich den dicken Frosch aus dem Hals, der sich dort hartnäckig festgesetzt hatte.
„Darf ich das so verstehen, dass Du mich Deine Bücher anschauen lässt?“
„Nun, nicht ganz. Ich dachte wir schauen uns gemeinsam ein bisschen um, damit Du einen Überblick bekommst und dann suchen wir etwas aus über das wir uns unterhalten können. Ich wollte Dich heute Abend nicht schweigend an meinen Regalen stehen haben, das kannst Du an einem anderen Tag machen, wenn ich keine Zeit habe.“
Jetzt war sie erst recht mal sprachlos und nickte nur, bevor sie ihm wie in Trance zu seinen Räumen folgte.
„Weißt Du überhaupt wo meine Räume sind?“
„Im Kerker, aber wo weiß ich nicht genau. Dobby hat den Nikolaus damals geführt.“
„Nun, dann wird es Zeit. Der Eingang ist etwas versteckt, aber wenn Du Dir die Entfernung zum Tränkeklassenraum in etwa merkst und weißt worauf zu achten ist, dürftest Du keine Probleme haben.“
„Hast Du die Tür extra getarnt?“
„Das war so und ich sah keinerlei Notwendigkeit es zu ändern. Scheinbar leben alle Tränkeprofessoren gerne etwas geschützt!“
Am Tränkeklassenzimmer hielt er sie kurz zurück und sie schritten den Gang entlang, ein hellerer Stein markierte zudem den Eingang. Er lies ihr den Vortritt, schloss dann die Tür und bot ihr einen Platz an. Als er etwas zu trinken holte hatte sie Zeit sich umzusehen.
Der Raum war erstaunlich bequem eingerichtet. Neben dem Kamin die samtene grüne Couch mit Holzrahmen und 2 Lesesesseln von denen einer deutlich abgenutzter schien, eine Leselampe und ein kleiner Tisch. Die Regale an den Wänden waren voller Bücher, nur vereinzelt standen Gegenstände herum. Hermine vermutete dass es ausgewählte Erinnerungsstücke waren, denn manches war optisch nicht unbedingt zum Ausstellen geeignet. Sie wüsste zu gerne die Geschichten zu den Stücken. Vielleicht irgendwann würde sie es erfahren??
Neben der Tür hing sein Weihnachtskalender, inzwischen natürlich fast nur noch die leeren Stiefelchen, aber er hatte ihn aufgehängt… auf seinem kleinen Esstisch stand sein Schokoebenbild an dem kleinen Feuer und rührte im winzigen Kessel.
Mitten in ihre Gedanken kam er zurück und stellte ihr den gewünschten Kürbissaft hin. Er hatte das Feuer im Kamin gleich aufflammen lassen und es wurde schon recht gemütlich warm.
Severus hatte sich vor diesem Moment ein wenig gefürchtet. Er lies keine Anderen in seine Räume und war sehr dankbar gewesen, dass auch in seiner Abwesenheit kein anderer hier gewohnt hatte. Er hatte alles ziemlich unverändert vorgefunden und legte Wert darauf, dass keine Sachen aufgestellt wurden die ihm nichts bedeuteten. Hier hatte alles seine Geschichte und seinen Bezug. Es war sein Reich. Niemals hatte er woanders sein Reich aufgebaut. In seinem Elternhaus waren zu viele unschöne Erinnerungen und noch immer lag der Geist seiner Eltern auf den Dingen. Er hatte nie den Mut gehabt etwas zu verändern. Irgendwie war das Haus für ihn noch immer ein Sinnbild seiner Vergangenheit, seiner Probleme und seiner Fehlentscheidungen, auch wenn seine Eltern ihn nie dazu ermutigt hatten. Sein Vater schon gleich gar nicht, denn der hatte an keiner Sache aus der magischen Welt Interesse gehabt und wusste nichts von den Entscheidungen seines Sohnes. Er war gestorben bevor er sich das Mal hatte einbrennen lassen. Seine Mutter stand auf keiner Seite, sie war zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt gewesen. Und seit er das Haus geerbt hatte, war er nur dort gewesen, wenn er keinen anderen Platz hatte an dem er bleiben konnte. Wann immer er konnte war er in Hogwarts geblieben. Und Voldemort hatte das auch begrüßt, sodass er erst nach dem Endkampf kurz darüber nachgedacht hatte in sein Elternhaus zu gehen, aber das wäre zu einfach gewesen, da hätten ihn alle Seiten gleich aufgegriffen und so waren sie weitergezogen sobald er in der entsprechenden Verfassung gewesen war. Dina hatte ihnen ein Quartier besorgt.
Und nun saß Hermine in seinem Räumen und schaute sich eindeutig fasziniert um. Ihre Augen bleiben an seinen Erinnerungsstücken hängen, glitten über seine Bücherregale und dann wieder zu ihm.
Und komischerweise machte es ihm überhaupt nichts aus.
„Dann fangen wir mal an, ich zeige Dir die Einteilung und dann kannst Du Dir ein Buch für heute aussuchen.“
Er erhob sich und sie folgte ihm zu seinem Regal wo er begann ihr zu zeigen wie er die Bücher geordnet hatte. Seine Erzählung bestätigte ihre Annahme, dass er jedes der Bücher gelesen und die meisten selbst ausgewählt hatte. Sie kam aus dem Staunen nicht heraus und könnte sich sofort stundenlang darin vertiefen. Er bemerkte ihre sehnsüchtigen Blicke, fuhr aber fort und nahm dann ein Buch heraus. Es war ein sehr altes Buch über allerlei nützliche Zauber. Er hatte darin die Tränke für die Kerzen und die Blitze gefunden. Er schlug vor, dass sie es sich kurz anschaute und sie dann zusammen für alle möglichen Problemsituationen die sich so stellten den entsprechenden Zauber oder Trank finden würden. Und so saßen sie nach 20 Minuten gemeinsam auf der Couch, malten sich Probleme aus und suchten die Lösung. Es war sehr kurzweilig und Hermine hatte ihm niemals zugetraut wie locker und lustig er sein konnte. Sein Humor war sehr trocken und oft sehr versteckt, aber er sprach sie sehr an.
Der Abend war so schnell vorüber und sie konnte sich nicht losreißen. Allerdings musste sie immer wieder gähnen und auch er schien müde.
„Ich habe ja gesagt Du kannst Dich mal umschauen. Gib mir Bescheid wenn Du einen Abend noch Lust hast.“
„Na dann morgen…“
„Für morgen hast Du doch Carole und Minerva versprochen mit nach Muggellondon zu gehen um diese Tücher zu besorgen?“
„Stimmt ja! Aber wir sehen uns ja vorher und nachher im Labor, oder?“
„Ich denke doch…!“ Wieso war er sich da nicht sicher? Sie war jeden Abend dort. Und… er kannte ihren Terminkalender schon recht genau…

Am Sonntag dann schaffte es Hermine schon am Nachmittag bei ihm zu klopfen. Er war am Korrigieren gewesen und sie konnte mal nach Herzenslust stöbern. Ab und zu hörte er eine Seite als sie geblättert wurde oder ein Buch zuklappen als sie sich dem Nächsten zuwandte und sie hörte sein Schnauben wenn er eine blöde Antwort lesen musste. Auch ohne dass sie sich unterhielten fanden es beide durchaus angenehm. Später gesellte er sich zu ihr auf die Couch, las in seinem aktuellen Buch weiter und lies irgendwann ein Abendessen für sie Beide bringen, da sie das allgemeine Essen in der Halle glatt verpasst hatten. Sie ging am späten Abend, nicht ohne sich für einen der nächsten Tage wieder anzumelden.


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