von Karla
Vielen Dank für die lieben Kommentare.
Jetzt müsst ihr noch ein bisschen mit Donnerstagen durchhalten, es kommen auch noch wieder andere Aspekte und Personen! Aber irgendwie mussten die Dinge ja geklärt werden ;-)
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Als sie Anfang November donnerstags wieder aufeinander trafen, fasste sich Hermine ein Herz und sprach Severus noch mal auf das Thema Okklumentik lernen an, und ob er bereit wäre, es ihr beizubringen.
"Du weißt wie das abläuft?"
"Ich werde Dich irgendwie im Kopf spüren, ich werde sehen was Du Dir in meinen Erinnerungen anschaust, Du kannst gezielt in ihnen nach Dingen suchen, oder wahllos anschauen... und ich muss versuchen mich zu konzentrieren und eine Mauer oder ähnliches aufbauen um Dich fern zu halten.... Kein Zauberstab von meiner Seite...."
Severus nickte nur.
Sie schluckte schwer....
"Wirst Du aufhören, wenn ich Dich bitte?"
"Selbstverständlich."
"Werde ich dazu in der Lage sein?"
"Hermine, ich werde Dich nicht quälen....wir wollen Dir helfen."
"Also, dann lass es uns versuchen!"
Er schaute sie noch einmal prüfend an, aber sie lächelte so gut und überzeugt sie konnte.
Sein Zauberstab hob sich und zeigte auf sie, er schaute ihr in die Augen und zögerte erneut kurz, als wenn er sich selbst wappnen wollte vor dem was er zu sehen bekäme. Aber dann murmelte er fast unhörbar.
"Legilimens...."
Hermine bemerkte seine Anwesenheit gleich, aber es war nicht unangenehm. Er lies Bilder erscheinen, irgendetwas aus der Kindheit, sie musste lächeln und sich daran erinnern, dass sie das Ganze unterbinden sollte. Und so konzentrierte sie sich. Aber wie Harry erzählt hatte, war das nicht so einfach wenn man nicht weiß, auf was man sich konzentrieren sollte. Immer weiter flogen Bilder an ihr vorbei. Sie konnte kein Schema erkennen.
Plötzlich war da ein Bild, ein wunderschönes Bild und sie vergaß völlig ihre Aufgabe. Es war damals in einem Oster-Urlaub mit Ihren Eltern gewesen. Im Süden am Meer, alles voller Frühlingsblumen, es war fast windstill gewesen, angenehm warm und es duftete einfach himmlisch. Sie wusste nicht mehr warum, aber sie war damals total glücklich gewesen, dieses Gefühl durchflutete sie wieder.
Unbewusst sog sie die Luft ein, was natürlich hier wirkungslos war, aber die Erinnerung war so lebendig. So deutlich wie sie sonst nie möglich gewesen war. Selbst der Geruch war wieder da.
"So fühlt sich echtes Glück an." murmelte sie ohne es zu bemerken.
Severus schien selbst zu verharren und die Szene zu genießen.
Nach eine Weile merkte sie, wie er sich zurückzog und sie noch ein paar Minuten in der Erinnerung schwelgen lies, die er so plastisch hatte werden lassen.
Er selbst konzentrierte sich und nahm die Erinnerung in sich auf, verschloss sie tief in seinem Inneren wie einen kleinen Schatz. Er wusste noch nicht wie, aber irgendwie war ihm klar, er würde diese Information noch gebrauchen können. Und wenn es dafür wäre, dieses Glücksgefühl was sich auf ihn übertragen hatte, selbst noch einmal zu empfinden.
Dann räusperte er sich.
"So kommen wir nicht weiter mit Okklumentik. Ich hatte gedacht bei den glücklichen Sachen auf etwas zu stoßen, was Du vor mir zu verbergen suchst, und statt dessen genießen wir Deine Urlaubserinnerungen.
Wenn Du bereit bist und damit einverstanden, werde ich jetzt auf die Suche gehen, ob ich etwas finde das Dich ein bisschen mehr motiviert."
Abermals war sie unsicher, versuchte aber tapfer zu nicken.
"Ich werde Dich nicht in Deine Albträume jagen." versprach er knurrend.
Und so starteten sie den nächsten Versuch.
Er streifte Ihre Hogwartserlebnisse, verlies die Erinnerung schnell in der er sie ertappte, dass sie in seine Zutatenschränke blickte, um damals die Baumschlangenhaut zu stehlen. Eine Stimme erklang in ihrem Kopf 'wusste ich es doch...', aber er flog weiter.
Hermine versuchte einen Ansatz zu finden und meinte ihn ein bisschen verlangsamen zu können, zurückzuhalten zu anderen Dingen weitergehen zu können, aber dann verlor sie es wieder.
Horkruxe erschienen, die Angst in Gringotts im Verlies, die Situation im Manor.... und da wurden ihre Versuche hektisch. Er verweilte nur kurz, spürte ihren Schmerz und ging weiter. Und dann kam eine Szene die ihm eigentlich unverfänglich erschien, aber Hermine wehrte sich.
"Nein, das nicht."
Er verstand es gar nicht und blieb ein bisschen weiter dabei, da er begann ihre Schutzmechanismen zu spüren.
"Genau so, weiter, gleich hast Du es."
Er spürte ihre Panik und achtete auf die Szene und was er hörte und sah raubte ihm den Atem: diverse Weasleys, Harry und Hermine saßen im Fuchsbau und Hermine versuchte anscheinend die triste Stimmung mit einer Diskussion über neue Tränke zu heben. Es ging um Heiltränke, die er nur zu genau kannte. Damals... er hatte sie gebraut für das St. Mungos.
Aber statt der erhofften Ablenkung und Freude über die vielen Narben, die nun besser heilten, keifte Ron sie an, dass sie wohl bezüglich Tränken einen völlig neuen Bezug habe, nachdem sie ja so selbstlos in diesen Bereich eingegriffen habe, statt sich um die ihr Nahestehenden zu kümmern.
Das nächste Bild in Hermine war eines das er sehr gut kannte, nämlich er in der heulenden Hütte, und kurz darauf das Bild als sie mit Ron und Harry in die große Halle kam, in der wenige Minuten zuvor Fred verstorben war. Und dann war es auf einmal schwarz.
Severus wartete und sah besorgt auf Hermine, was war passiert, war sie kollabiert?
Aber dann wurde ihm klar, dass sie es geschafft hatte. Ihre Mauern standen. Felsenfest.
Sie schaute ihn zwar mit schmerzerfüllten Augen an, aber wild entschlossen das jetzt durchzustehen.
Er versuchte es noch an zwei, drei Stellen und zog sich dann zurück.
Sie brach in sich zusammen und er konnte nicht anders, als die kurze Distanz zu ihr zu überbrücken und ihr sanft über die Haare zu streichen. Ihre Reaktion erstaunte ihn wieder einmal.
Sie schluchzte auf, aber statt nun irgendwie wütend zu werden, oder zu klagen stammelte sie nur.
"Du darfst sie dafür nicht verurteilen. Ron hat das nicht so gemeint. Es war noch so frisch...."
Als ob es nun um ihn ginge....
Er setzte sich zu ihr und murmelte nur.
"Ich verurteile gar niemanden, ich fühle mich nur schuldig, dass ich Dir solche Probleme bereitet habe......."
Und da er nicht richtig wusste wie er mit dieser Situation umgehen konnte, suchte er einen Weg heraus.
"Du hast das perfekt hingekriegt mit den Mauern. Wenn wir das noch ein, zwei Mal üben geht das ganz einfach. Und dann musst Du nur noch verstehen, wie Du Deine Gedanken abends vor Dir selbst verschließen kannst. Ich weiß, Du willst nicht vergessen, das sollst Du auch nicht, aber Du solltest schlafen können... und essen....."
Hermine hatte sich wieder im Griff und nahm seine Vorlage dankbar an.
"Ja, lass uns noch mal üben, aber nicht jetzt, ich glaube ich brauche eine Pause."
Und so blieben sie noch eine Weile nebeneinander sitzen, seine Hand lag noch in ihrem Nacken, wo sie nach dem beruhigenden Streicheln liegen geblieben war und Hermine rieb sich ein bisschen dagegen, woraufhin er wieder mit einem leichten massieren begann, was ihr ausnehmend gut gefiel.
"Und Du machst das jeden Abend, das mit dem Gedanken wegsperren?"
"Sonst hätte ich die Zeit nicht überstanden. Solange ich mit Albus reden konnte war es noch erträglich, aber danach...."
Wieder lief ihr ein Schauer über den Rücken und sie legte eine Hand auf sein Knie und lehnte sich noch ein bisschen weiter zu ihm.
Als auch die Wärmezauber den kalten Wind nicht mehr wirklich ausblenden konnten erhobenen sie sich einvernehmlich und gingen zum Schloss zurück.
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