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Fanfiction

Tränkemeister in Spe - Therapie für Zwei

von Karla

Den ganzen Tag regnete es immer mal wieder ein bisschen vor sich hin, kein Wolkenbruch, aber ein unangenehmer Dauer-Niesel. Es fröstelte einen schon beim hinschauen. Mitte Oktober war das auch eigentlich nicht unnormal.
Und trotzdem verwünschte Hermine es, gerade heute. Es war Donnerstag und sie wollte einfach nicht auf ihr Treffen am See verzichten. Und so nahm sie sich am Abend ihren dickeren Umhang, zog die Kapuze von ihrem Pullover über und lief zum See. Am üblichen Platz setzte sie sich unter die Trauerweide und wartete. Eigentlich hatte sie keine Hoffnung, dass die Treffen Severus so wichtig waren, dass er trotz der Nässe kommen würde, aber an ihr sollte es sicher nicht liegen.
Und so war sie umso erfreuter, als keine 5 Minuten später, Schritte sein Kommen ankündigten.
"Ich hatte gedacht Du wärst gar nicht hier. So klein unter den Baum gekauert. Ist Dir eigentlich nicht in den Sinn gekommen, dass Du eine Hexe bist und weder nass werden noch frieren musst?"
Er schaute sich kurz um, schwang seinen Stab und hexte ihnen eine Art Unterstand über die Steine. Ein weiterer Schwenk und eine Metallschale erschien, beim dritten Schwenk brannte ein kleines Feuerchen in der Schale, so wie es Hermine bereits in der ersten Klasse gezaubert hatte und unter anderem ihm damit den Mantel anzündete. So lies es sich aushalten.
Hermine krabbelte unter der Weide hervor und huschte zum Unterstand wo sie schon einmal probehalber die Hände ans Feuer hielt. Sehr angenehm.
Ganz unvorbereitet war sie jedoch auch nicht und holte eine Thermoskanne und zwei Becher hervor.
"Tee?"
"Gerne."
Sie reichte ihm seine Tasse und er lies sich an seinen normalen Platz etwas oberhalb von ihr nieder. Sie seufzte und setze sich leicht gedreht hin, sodass sie ihn ansehen konnte. Sie hatte so viele Fragen an ihn, wollte mehr über ihn wissen und wusste doch nicht wie sie ihn darauf ansprechen konnte, was sie überhaupt fragen durfte.
"Du hast gesagt mit Okklumentik kann man seinen Geist vor sich selbst verschließen und das würde einem helfen. Hast Du dann keine Albträume?"
"Doch."
"Nutzt Du es dann nicht?"
"Doch."
"Aber dann ist es ja auch keine Lösung...."
"Doch."
Er schien sich zu winden. Es war deutlich, dass er über so etwas nicht reden wollte. Sie dreht sich etwas um, dass sie ihn nicht mehr ansah.
"Ist ok, Du musst mir nichts dazu sagen."
Pause. Sie begann bereits zu befürchten sie habe ihn verärgert und versuchte nun fieberhaft ein neues Thema zu finden, als er dann doch endlich sprach.
"Hermine, Du kannst Ereignisse verschließen in Deinen Erinnerungen, aber Du kannst nicht Dein ganzes Leben wegschließen. Ich habe Albträume von meiner Kindheit, von der Schule, von jeder Phase meines Lebens. Wenn Du es genau nimmst, bin ich ein Albtraum. Und ich kann mich nicht selbst aussperren, aber ich mache es erträglich."
Er stockte, es war deutlich, dass er nicht auf Mitleid aus war. Er wollte ihr etwas erklären, nicht mehr. Sie schwieg.

"Du weißt wer ich bin, Du weißt zu wem ich gehörte. Du kannst Dir vielleicht ein kleines bisschen vorstellen was ich getan, gesehen und geduldet habe. Es ist nicht wie man es sich vorstellt. Von nichts zu Todesser. So war es nicht. Das ging schleichend, ganz langsam. Erst einmal war da die permanente Situation alleine zu sein. Keinen richtigen Halt zu haben und dann gibt es plötzlich Leute die sich kümmern, bei denen Du Anerkennung findest. In der Schule gehen die sehr subtil ran und sie fanden bei mir schnell womit sie mich ködern konnten. Und dann war ich irgendwann mittendrin.
Nicht dass ich es beschönigen will. Ich hätte es begreifen müssen, hätte sehen müssen, dass es falsch ist, aber ich habe die Augen verschlossen. Für einen Weg zurück war ich viel zu schwach und auch nicht entschlossen genug. Erst als dann die Sache mit der Prophezeiung war. Damals .... nun ich machte weiter mit als ob, konzentrierte mich darauf es für alle Unschuldigen so viel wie möglich zu verbessern.
Kleine Dinge.... Und damit machte ich weiter als er zurückkam. Ich musste Dinge tun, für die ich mich hasste, immer noch hasse. Aber irgendwie konnte ich es vor dem großen Ziel verantworten. Ich habe mich mehr als einmal sehr nahe am Rande des Tolerierten bewegt und vermisse die Ermahnungen und Strafen des Dunklen Lords wirklich nicht. Er hat mir vertraut, aber er meinte die schlechte Gesellschaft an der Schule hätte mich zu einem Weichei gemacht und deshalb würde ich nicht mehr richtig mit Spass mitmachen. Mein wichtigstes Werkzeug in der Zeit waren meine Schilde. Hätte er auch nur einmal meine wahren Gefühle und Gedanken gesehen. Er hätte mich sofort unter Qualen und vor aller Augen umgebracht. Ich hätte das verdient gehabt, aber ich hatte eine Aufgabe zu erfüllen."

Er sammelte sich und es schien als wenn der nächste Punkt für ihn eine unheimliche Bürde wäre, etwas Unaussprechliches. Hermine hatte das dringende Bedürfnis ihm nahe zu sein, ihm zu zeigen, dass sie verstand und dass sie es ihm so hoch anrechnete ihr das zu erzählen. Aber sie hatte Angst er würde es nicht richtig verstehen.

"Ja. Ich hatte eine Aufgabe und dafür musste ich durchhalten. Und es ging ja auch. Aber an manchen Stellen habe ich versagt. Je mehr Abstand ich habe desto bewusster wird es mir. Aber oft weiß ich immer noch nicht, was richtig gewesen wäre."
"Magst Du darüber reden?"
"Eigentlich nicht. Gerade mit Dir sollte ich nicht darüber reden."
"Warum? Ich habe Dir meine ganze Schwäche gezeigt, ich werde mit Sicherheit niemals über Deine Erzählung reden oder Dich damit quälen oder es gar benutzen."
"Das weiß ich... es ist etwas anderes. Etwas ganz anderes."
Stille.
Hermine wagte nichts zu sagen, sie spürte sein Bedürfnis zu reden und wusste nicht was ihn hinderte. Etwas das mit ihr zu tun hatte, aber jedes Wort könnte nun das Hindernis noch vergrößern.
"Tee?"
"Ja.... gerne."
Um die Tasse richtig zu treffen musste sie sich umdrehen, da er sie nicht vorreichte. Aus den Augenwinkeln sah sie wie er sie musterte. Eine seltsame Zerrissenheit lag in seinem Blick. Irgendwie konnte sie Schmerz erkennen und irgendwie auch ...Zuneigung.
Sie dreht sich zurück, um ihm das Sprechen zu erleichtern.
"Danke. ... ich weiß wirklich nicht ob ich mit Dir darüber reden sollte. Es könnte so falsch verstanden werden. Und es ist mir wichtig, dass Du mich nicht falsch verstehst."
"Wenn es mir nicht klar ist werde ich fragen, solange bis es mir klar ist. Und wenn ich total falsch reagiere..... Severus, wenn es Dir wichtig ist, darfst Du mich oblivaten."
Er atmete überrascht ein und zögerte dann merklich.
"Hermine, das meinst Du nicht."
"Doch."
"Du vertraust mir?"
"Ja."
Er brauchte noch ein paar Minuten und begann dann stockend.
"Meine Albträume sind vor allem von dem was ich mit ansehen musste. Die Vorspiele zu den Muggelmorden und den Bestrafungen magischer Personen. Ich kenne Folterungen schon lange. Ich weiß wie sie sich anfühlen und wie man damit leben kann..... aber .... ich durfte einigen solcher Freuden zusehen. Mit hochgezogener Okklumentikmauer konnte ich das gut durchstehen. Aber die Mädchen und Frauen wurden oft geschändet... durch meinen Rang und meinen Ruf, daran wenig Interesse zu haben, musste ich es niemals selbst durchführen. Es gab genügend mehr als willige Helfer hierfür, also wurde mein Ruf nie hinterfragt, der Dunkle Lord selbst hat auch immer nur dabei gestanden, zumindest hat er es höchstens alleine ohne Zuschauer gemacht."
Er schien weit in Gedanken, sie spürte wie es ihn schüttelte.
"Ich wollte es nie tun. Ich dachte ich könnte es nie tun. Ich wollte nicht auch noch ein solches Monster sein, dachte ich könnte mich dazu nicht zwingen und habe es nie versucht. Aber dann habe ich später gedacht, ich hätte den Frauen oder gar Mädchen vielleicht etwas ersparen können. Ich hätte nicht so brutal sein müssen, ich hätte ihnen etwas mehr Würde lassen können......Aber wie hätte ich es ihnen mitteilen können.
Ich hätte nicht reden dürfen, sie haben immer geschrien, ich hätte nur versuchen können ihnen zuzuflüstern, dass sie sich nicht so wehren sollen damit es nicht so weh tut, aber dazu hätten sie mir vertrauen müssen."
Er rang mit sich, in ihm tobte wieder die Verzweiflung. Hermine war erst wie versteinert, dann aber sah sie seine Situation ganz klar vor sich.
"Sie hätten Dich nicht verstanden. Sie hätten es als das verstanden was es war, eine Schändung."
"Ich hätte ihren Körper verbergen können, sie nicht so quälen oder sie gleich töten."
"Severus, wenn es erzwungen ist tut es weh. Du hättest ihnen auf jeden Fall weh getan. Der Unterschied ist nur graduell...... Ja, Du hättest sie vielleicht nicht so bloßgestellt, aber ich glaube wenn Du es zarter gemacht hättest, wärst Du nie wieder ausgewählt worden oder hättest es selber büssen müssen."
Dazu schwieg er. Sie wusste auch so, dass er es oft genug büssen musste, wenn er irgendjemandem irgendwie geholfen hatte.

"Woher weißt Du, dass es weh tut?"
"Severus!" Sie stockte... wenn sie jetzt nicht ihren Teil dazu gab würde er aufhören zu reden, soviel war ihr klar. Schon ihre heftige Antwort hatte ihn aufschrecken lassen. Sie versuchte ruhig und sachlich zu klingen.
"Severus, ... ich bin nie in seine Hände geraten diesbezüglich. Ich bin nicht geschändet worden. Aber .... ach ich habe mich selbst belogen, habe gedacht ich fange ein neues Leben an und redete mir ein, dass ich mir diktieren kann mich zu verlieben. Nun... es geht nicht. Und nicht jeder ist so feinfühlig und merkt, wenn es nicht funktioniert. Es ist nicht schön wenn nicht beide bereit sind...."
Pause.
Er flüsterte, es war mehr ein lauter Gedanke...
"Hermine... ich weiß nicht, ob ich diesbezüglich jemals funktionieren werde. Ich meine ich weiß nicht, ob ich jemals die Hemmungen überwinden kann und nicht sofort die angstgeweiteten Augen der Mädchen vor mir sehe, wenn ich auch nur irgendjemandem nahe komme. .... Niemals kommt mir jemand freiwillig nahe."

Hermine schluckte. Das war der Teil den er meinte, das was sie nicht hören sollte... sie durfte ihn jetzt nicht falsch verstehen.... nichts falsches sagen, nicht zu viel und nicht zu wenig daraus lesen.
"Doch."
Aus einem Impuls heraus rutschte sie ein kleines bisschen, weiterhin von ihm abgewandt und lehnte sich nach hinten an sein Schienenbein. Ihre linke Hand legte sie neben sich und griff dann unbewusst nach seinem Knöchel den sie umfasste und begann ganz klein, ganz sachte mit dem Daumen zu streicheln. Noch immer war sie sich dieser Sache nicht bewusst, sie spürte nur, dass sie jetzt seine Nähe brauchte.

Er verspannte sich, sie konnte seine Muskeln an den Waden spüren. Er war in Alarmstellung, bereit aufzuspringen falls sie ihn in irgendeiner Form weiter drängte.
"Warum tust Du das..."
"Nähe bedeutet für mich Verständnis und Vertrauen. Ich mag Deine Nähe. Ich wünsche mir manchmal Nähe, auch Deine Nähe. Einfach so. Ohne Zwang, ohne mehr, ohne Angst."
Er schluckte und lies sie gewähren. Ihr Kopf lehnte an seinem Knie, ihr Daumen fuhr fort, langsam und zart. Nichts weiter.
"Du hast das Richtige getan Severus. Ich verstehe Deine Ansätze, ich weiß was Du meinst. Wenn es nicht dieser Krieg gewesen wäre und Du das Treiben anders hättest beenden können, es also gegolten hätte ein paar Aktionen abzuschwächen hättest Du vielleicht Erfolg gehabt. Aber so... was Du jetzt nicht brauchst ist zu hören, dass es sowieso vorbei ist. In Dir ist es noch nicht vorbei. Genauso wie es bei mir noch nicht vorbei ist. Aber ich glaube diesen Punkt solltest Du anders angehen, als damit, Dir vorzustellen wie Du Dinge hättest verhindern können."
Er antwortete nicht, aber seine Anspannung lies ganz langsam nach. Nach endlosen Minuten spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Ganz leicht, wie zum Test. Sie versuchte bewusst diese Schulter zu entspannen, sich in seine Hand zu legen.
Nach einiger Zeit wanderte die Hand zu ihrem Nacken und begann ihn irgendwann sachte zu massieren.

Sie sprachen an diesem Abend kein Wort mehr miteinander. Beide hatten Angst das stille Einverständnis zu zerstören. Irgendwann nach gefühlten Stunden atmete er kräftig ein und setzte sich gerade auf. Hermine lies ihn daraufhin los und schaute das erst Mal nach hinten.

Er hob die Augenbrauen, stand auf, half ihr hoch und lies den Unterstand plus das Feuer verschwinden. In einvernehmlichem angenehmen Schweigen liefen sie zum Schloss zurück, wissend, dass diese Unterhaltung eine Barriere zwischen ihnen niedergerissen hatte und beide waren sich unsicher, ob sie diese wieder aufbauen wollten. Eigentlich eher nicht, aber das würde vieles ändern.


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