von Bea
Das Frühstück in der großen Halle schmeckte schon immer besonders gut. Nachdem Remus einige Stunden geschlafen hatte und Madame Pomfrey seine Wunden so gut es ging versorgt und verbunden hatte, war er zum Frühstück hinunter gegangen. Es herrschte Aufruhr. Das Stimmengewirr hörte er schon an der Eingangstür. Gerade als die Posteulen hereingeflattert kamen, setzte sich Remus an den Lehrertisch neben die Professoren Flitwick und McGonagall. Eine zerzaust aussehende braune Schleiereule brachte ihm, wie jeden Morgen, den Tagespropheten. Er klaubte die restlichen Münzen in seinen Taschen zusammen, um sie zu bezahlen. Auch gab er ihr ein Stück der Rinde seines Toastes ab. Dankbar knabberte sie kurz an seinem Finger, bevor sie sich wieder auf und davon machte. Der Himmel an der verzauberten Decke war ein Meer aus Schwarz und Grau. Was für ein schöner Tag, um ihn im Bett zu verbringen. Heute war Samstag. Da konnte er nach dem Frühstück ruhig noch einige Stunden Schlaf nachholen. Gerade, als er seinen Becher Tee zum Mund führte, sah er die Schlagzeile.
Sirius Black endlich gefasst – Zauberergemeinschaft darf wieder aufatmen
Wie uns der Zaubereiminister, Cornelius Fudge, gestern Abend mitteilte wurde der vor Kurzem aus Askaban entflohene Massenmörder Sirius Black am späten Abend an der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei gestellt und festgenommen. „Wir sind glücklich und freuen uns, dass Black nun endlich wieder hinter Gittern ist!“, sagte Fudge gestern dem Propheten. Die Zauberergemeinschaft und auch die verängstigten Eltern der Schülerinnen und Schüler darf nun endlich wieder aufatmen und ruhig schlafen.
Bericht von Rita Skeeter
Über dem Artikel sah Remus ein großes schwarz-weiß-Foto seines alten Schulfreundes. Gerade, als er die Zeitung beiseite gelegt und den Becher Tee wieder zum Mund geführt hatte, kam kreischend eine große, graue Eule herein geflogen. Remus erkannte sie sofort. Ihr Name war Orion und sie gehörte niemand anderem als Sirius. Orion landete sanft auf Remus‘ Schulter und streckte ihm ein Bein entgegen. Daran war ein winzig zusammengefalteter Brief gebunden. Schnell knüpfte er ihn ab und steckte auch Orion ein kleines Stückchen Toast in den Schnabel. Mit zitternden Fingern machte er sich unbemerkt daran, den Brief unter dem Tisch auseinanderzufalten. Er kam sich dabei wieder selbst wie ein Schüler vor, der unter dem Tisch, unbemerkt von Lehrern, einen Liebesbrief liest, den er während einer Unterrichtsstunde bekommen hat. In vertrauter Handschrift standen dort die folgenden Worte:
Hey Wölfchen,
melde mich heute Abend gegen acht bei dir. Sorg dafür, dass du in deinem Büro bist, falls du nicht gefeuert wirst! Ich wünsch es dir! Du bist ein klasse Lehrer!!! Glaub an dich!!!
Alles Gute und grüß Harry von mir,
Pad
P.S.: Tut mir leid, falls ich dich gestern verletzt haben sollte. War keine Absicht!
Remus wurde ganz leicht ums Herz. Er hatte nicht bemerkt, dass das Frühstück schon zu Ende war, so sehr vertieft war er in die Gedanken. Nur noch wenige Schülerinnen und Schüler und Kollegen saßen noch da. Darunter Harry, Ron und Hermine und McGonagall und Dumbledore. Langsam trank er seinen mittlerweile kalten Tee aus und aß die angebissene Scheibe Toast. So richtig hungrig war er nicht. Anschließend schleppte er sich in sein Büro, schloss die Tür ab und legte sich mit samt Klamotten und Schuhen ins Bett und schlief sofort ein.
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