von cho1010
Du und ich: Wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun,
ohne mich zu verletzen.
von Mahatma Gandhi
Die Entscheidung
Charlie blieb noch eine Woche lang im Fuchsbau bis er abreiste. Die Zeit mit ihm war toll und Ginny war sehr traurig als er ging. Er versprach aber, dass er an Weihnachten kommen würde. Ginny war von ihrem neuen Besen schon fast besessen. Jede freie Minute stieg sie auf ihn und drehte ein paar Runden im Garten. Das kleine Kätzchen nannte sie Yukito. Es waren zwar nicht alle mit dem Namen zufrieden, aber es war doch schließlich Ginnys Katze. Jetzt, da alle wussten, dass Harry und Ginny heiraten wollten, wurden die zwei dauernd mit Fragen bombardiert, wie sie sich das vorstellten oder wo sie dann später hin ziehen wollten. Da fiel Harry wieder ein, dass er mit Ginny in das Haus seiner Eltern gehen wollte. Das hatte er in dem ganzen Durcheinander ganz vergessen.
An einem Morgen fragte er Ginny, als sie gerade aufgewacht war: „Ginny, wir wollten doch nach Godric´s Hollow. Wollen wir das heute machen?“ „Können wir.“, Ginny gähnte, als sie antwortete.
Einige Minuten später gingen sie runter in die Küche. „Guten Morgen!“, riefen ihnen Ginny Eltern und Hermine zu. „Morgen.“, grüßten sie zurück. „Mum, Harry und ich wollten heute nach Godric´s Hollow.“, erklärte Ginny ihrer Mutter nachdem sie sich gesetzt hatte. „Was wollt ihr da machen?“, fragte Hermine verwirrt. „Wir wollten gucken ob man das Loch reparieren kann und vielleicht finden wir dort noch was.“, antwortete Harry. „Harry, du weißt schon, dass das nicht nur ein Loch ist. Bei dem Haus fehlt fast die Hälfte vom Obergeschoss. Ist das nicht gefährlich? Es sieht so aus, als würde es gleich zusammenbrechen.“, meinte Hermine ernst. „Ginny war doch auch schon drin und es ist nichts passiert.“, erwiderte Harry.
Zwei Stunden später:
Hermine hatte den beiden ihre Tasche geliehen, damit sie wenn sie Dinge fanden die sie mitnehmen wollten leicht transportieren konnten. „Hast du alles?“, fragte Harry Ginny als sie vor der Haustür des Fuchsbaus standen. „Was soll ich denn groß mitnehmen, abgesehen von den Blumen und der Tasche?“, antwortete Ginny. Harry warf ihnen den Tarnumhang über, nahm ihre Hand und sie apparierten Seit an Seit nach Godric´s Hollow. Sie standen vor der Kirche, an der Harry vor etwa einem halbem Jahr mit Hermine gestanden hatte. Es war niemand zu sehen, also nahm Harry den Tarnumhang ab. „Willst du vorher auf den Friedhof oder zuerst zum Haus?“, fragte Ginny ihn. „Lass uns zuerst zum Friedhof gehen.“, meinte Harry. „Mit Dad war ich auch da. Die Statue ist schön.“, erzählte Ginny, als sie an den Gräbern vorbei gingen. Desto näher sie an das Grab von Harrys Eltern kamen, desto mulmiger fühlten sie sich. Als sie am Grab von Lily und James Potter ankamen schauten sie es eine Weile nur an. Harry liefen Tränen über die Wange. Er blickte rüber zu Ginny. Ihm fiel auf, dass sie ebenfalls welche in den Augen hatte. „Warum hatte es Voldemort überhaupt gegeben? Wenn er nie gelebt hätte, würde Harry jetzt nicht hier stehen. Er wäre wahrscheinlich zu Hause, bei seinen Eltern. Vielleicht wäre Ginny jetzt bei ihnen. Vielleicht säßen sie gerade zu viert am Mittagstisch und wären glücklich. Wenn es Voldemort nie gegeben hätte, dann wäre Dumbledore nicht tot. Und Sirius, Remus, Fred, Tonks und so viele andere würden noch leben.“ Harry umarmte Ginny. Sie hielten sich gegenseitig fest. Nach einigen Minuten trennten sie sich voneinander. Beide wischten sich Tränen aus dem Gesicht. Harry drehte sich wieder zum Grab um. „Mum, Dad, das ist Ginny. Eure fast Schwiegertochter.“, stellte er Ginny vor. „Hallo Mr und Mrs Potter. Ich freue mich sie kennen zu lernen.“, Ginny lächelte. Sie legte den Strauß Blumen auf das Grab. Sie standen noch einige Minuten so da, bevor sie gingen.
Am Haus angekommen blieben sie einen Moment lang stehen. Harry starrte das riesige Loch im Obergeschoss an. „Du musst nicht rein, wenn du nicht willst.“, meinte Ginny. „Nein, ich will da rein“, antwortete Harry. Er drückte die Klinke des Gartentors runter. Das Schild, auf dem stand, was am 31. Oktober 1981 hier passiert war, erschien. Als er mit Hermine hier war, waren schon kleine Einritzungen im Schild, es stand zum Beispiel: „Viel Glück Harry“ oder „Harry, wir glauben an dich“ drauf. Aber jetzt es waren neue Schriften drauf. Es standen diesmal Sprüche wie: „Harry ist unser Held!“ oder „Wir sind stolz auf dich Harry!“ Er hielt Ginny an der Hand. Gemeinsam gingen sie durch den Vorgarten. Das Graß ging ihnen fast bis zu den Knien. Harry kamen erneut die Tränen. Ginny drückte die Türklinke hinunter. Harry fragte sich, warum das Haus nicht abgeschlossen war, aber wahrscheinlich hatte sich eh noch niemand herein getraut. Im Haus war alles, wirklich alles verstaubt. Einst war das hier, ein wunderschönes Haus gewesen.
Im Haus war nicht mehr viel Interessantes. Sie fanden ein paar alte Fotoalben und Bücher, die sie mitnahmen. Ginny entdeckte eine Kette, die wahrscheinlich Harrys Mum gehört hatte. Sie war wunderschön. Der Anhänger war eine goldene Hirschkuh. Harry schenkte sie ihr. „Und? Wollen wir hier einziehen?“, fragte Ginny Harry nachdem sie das ganze Haus durchsucht hatten.
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