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Avada Kedavra - Konfrontation

von Schlickschlupf

Harry starrte den Teller an, der vor ihm auf dem rustikalen Tisch stand und brauchte einen ganzen Augenblick, um sich daran zu erinnern, dass er eigentlich etwas essen sollte. Einen kleinen Bissen Brot zumindest, doch er hatte nicht den geringsten Hunger. Er wollte nach draußen, wo er in Ruhe nachdenken konnte, ohne dass Ron ihm feindselige Blicke zuwarf und Hermine jede seiner Bewegungen beobachtete, als fürchtete sie, er würde sich gleich von der nächsten Klippe stürzen.
Zögernd hob Harry den Kopf und begegnete dabei Hermines Blick, die ihm gegenüber saß. Sie wirkte nachdenklich, wie immer, wenn sie auf ihrer Lippe knabberte.
„Ich hab keinen Hunger“, murmelte Harry eilig und erhob sich.
Er wusste, dass er die Sorgen seiner Freunde damit nicht gerade reduzierte, doch das war ihm im Augenblick egal. Er musste hier raus!

Mit schnellen Schritten hatte er den Speisesaal durchquert, das Gebäude verlassen und stand wieder auf dem überwucherten Rasen des Klostergartens. Er hatte sich selten so ziellos gefühlt. Unentschlossen wandte er sich nach links mit der vagen Absicht, durch die Gemüsebeete zu schlendern, als er beinahe mit jemandem zusammen prallte.
Es war Luna, die ihn aus ihren großen verträumten Augen anstarrte.
„Tut mir Leid“, sagte Harry und wollte ausweichen, doch Luna blieb einfach stehen, als ob sie die ganze Zeit nichts anderes vorgehabt hätte.
„Du solltest etwas dagegen unternehmen“, sagte sie verträumt.
Harry war nicht einmal sicher, ob sie mit ihm sprach.
„Was?“, fragte er irritiert. Es war unmöglich, dass sie gerade seine Gedanken erraten haben konnte.
„Gegen den Schlickschlupf!“, antwortete Luna, als sei das offensichtlich, „Er steckt schon so lange in deinem Kopf... Das ist wirklich bedenklich, weißt du?“
„Ähm, ja. Klar, mach ich“, murmelte Harry und ließ den Blick durch den Garten schweifen, bis er rechts von sich die dunkle Eingangstür zu einem Teil der Schlafsäle entdeckte, die jenen in Hogwarts so sehr ähnelten, „Tut mir leid, ich muss... ich bin müde!“
Harry ließ sie einfach stehen und stürzte durch die hölzerne Tür. Ein schmaler Korridor führte hier um ein paar Ecken zurück zum Speisesaal, doch den ganzen Gang entlang zweigten schmale Kammertüren ab.
Harry folgte einer Abzweigung und wählte die dritte Tür. Als er sie öffnete, hatte er das Gefühl, ein Hippogreif hätte dahinter gelauert, um ihm einen schmerzhaften Tritt in die Magengrube zu verpassen. Der Raum war magisch vergrößert worden, länger als die Schlafsäle in Hogwarts, die kreisrund gewesen waren, doch ebenso mit fünf Himmelbetten ausgestattet. Er wusste nicht, wer auf die Idee gekommen war, doch da Dean, Seamus und Neville ebenfalls untergetaucht waren, hatte man prompt beschlossen, die Jungs wieder zusammen unter zu bringen.
Harry fand, dass sie damit niemandem einen Gefallen getan hatten. Die Erinnerungen an Hogwarts waren zu präsent.

*


Hermine wollte Harry nicht schon wieder folgen. Sie hatte das Gefühl, dass es immer schlimmer wurde, je mehr sie ihm auf die Pelle rückte. Na ja, bis vor kurzem gab es gar nichts, was noch Schlimmer werden konnte, doch sie wusste nicht, ob ihr gefiel, wie er sich jetzt verhielt. Harrys Zustand war kritisch.
Ron bezeichnete das Thema als lächerlich, wann immer Hermine versuchte, darüber zu sprechen; er fand, Harry könnte ein saftiger Tritt am besten helfen. Über so viel Feingefühl konnte sie nur den Kopf schütteln. Wahrscheinlich kam Ron nur nicht damit klar, dass Harry nicht mehr mit Ginny sprach. Wieso, das konnte nicht einmal Hermine so genau sagen, aber Ron war immer gerne bereit, zu beteuern, dass er Harry für alles, was er seiner Schwester angetan hatte, am liebsten umbringen würde.

Mit eben jenem feinfühligen Tölpel im Schlepptau machte sie sich auf den Weg zu einem kleinen Seitengebäude, das über vier Etagen nichts anderes als Bücher und Leseecken beherbergte. Es war Hermines kleines Reich, ihr Rückzugsort.
Niemand ging gerne in Bibliotheken, ein Fakt, den sie schon in Hogwarts nie ganz begriffen hatte. Und weil hier niemand mehr etwas nachschlagen musste, hatte sie das Gebäude in der Regel für sich alleine; abgesehen davon hätte es ohnehin nichts gebracht, weil die meisten Bücher aus alten Muggelzeiten stammten, abgesehen von den Exemplaren, die Hermine in ihrer Tasche mitgebracht hatte. Doch sie las jedes Buch gern, liebte das Gefühl und den Geruch der Blätter und hatte stets das Gefühl, einem Geheimnis auf der Spur zu sein, wenn sie hier her kam.

Ron beschwerte sich nicht einmal. Er trottete ihr nur nach, ließ sich in einen Sessel fallen und stierte finster ein Regal an, als ob die Bücher die Schuld an allem trugen und es verdient hätten, augenblicklich in Flammen zu stehen.
Hermine seufzte und setzte sich an einen der Lesetische. Ein paar alte Tagespropheten lagen in einer Ecke, das einzige offensichtliche Zeugnis dafür, dass hier Magier lebten. Manche von ihnen, wie George und Lee, verließen die Insel, um Lebensmittel zu besorgen und manchmal schafften sie es sogar, eine alte Zeitung abzustauben.
Nicht, dass die Nachrichten in diesen Tagen besonders aufbauend gewesen wären. Verräter stellt sich hieß es da und darunter lugte gerade noch die Überschrift hervor, die den Tagespropheten vor etlichen Monaten geziert hatte: Ministerium im Wandel – Rabastan Lestrange löst Pius Thicknesse als neuer Zaubereiminister ab.
Ihr wurde immer noch übel, wenn sie an die Todesser dachte, die plötzlich die größten Führungspositionen besetzten. In dem Artikel hatte es auch geheißen, dass Lestranges Bruder jetzt der Leiter der Abteilung für magische Strafverfolgung war und dass es tatsächlich so etwas wie eine Abteilung für standesgemäße Eheschließungen gab. Das war alles so abartig!
„Willst du nicht lieber mal nach Harry sehen?“, fragte Hermine barsch und schob die Zeitungen angewidert von sich.
Sie hatte nicht grob sein wollen, doch alles machte sie so wütend und Rons Gleichgültigkeit war... einfach unerträglich! Er benahm sich manchmal wie ein Junge, der nicht ausreichend beschäftigt wurde.
Hermine zuckte zusammen, als sie hörte, wie die Tür ins Schloss fiel und erst jetzt sah sie auf. Ron war tatsächlich gegangen.
Wieso musste auch alles so furchtbar kompliziert sein?

*


Mit klopfendem Herzen und plötzlich erwachten Lebensgeistern betrat Harry den verlassenen Schlafsaal und setzte sich neben seinem Bett auf den kalten Boden. Er spürte, wie seine Hände zitterten, als er nach einer hölzernen Truhe griff, die unter seinem Bett verstaut war.
In dieser Truhe verwahrte er seine wenigen Habseligkeiten, die ihm noch geblieben waren. Den Rucksack, den er auf der Flucht vor dem Ministerium stets bei sich gehabt hatte, die Karte des Rumtreibers, seinen Tarnumhang und ein bisschen Kleidung. Die wirklich wichtigen (und zumeist nutzlosen) Dinge trug er stets in dem Beutel von Eselsfell bei sich, den ihm Hagrid einst geschenkt hatte; das zerbrochene Medaillon, die Spiegelscherbe, die beiden Holzstücke, die einmal sein alter Zauberstab gewesen waren.
Harry hob den Deckel der Truhe leicht an und griff hinein, bis er den fließenden Stoff des Tarnumhangs zwischen seinen Fingern spürte. Er zog ihn umständlich hervor und schloss die Truhe vorsichtig wieder, bevor er sich aufrappelte.
Harry fühlte sich seltsam siegessicher und benommen. Es kam nicht oft vor, dass sie ihn lange genug allein ließen und wenn er doch einmal die Gelegenheit dazu hatte, würde er sie eben auch nutzen müssen.

Harry betastete den Tarnumhang und zögerte für einen kurzen Augenblick. Wohin sollte er gehen, wo sollte er anfangen? Er wusste, dass es blanker Selbstmord war, zu verschwinden; es wäre das Beste, wenn er diesen Ausflug, so sinnlos er auch sein mochte, dazu nutzte, etwas zu bewirken.
Konnte er die Schlange erreichen? Harry wusste es nicht, wusste nicht einmal, wo sich Nagini genau aufhielt. Es war eine Erleichterung gewesen, nicht mehr aus Voldemorts Augen heraus miterleben zu müssen, wie er andere Menschen tötete, doch sein Informationsstand war mittlerweile einfach nur erbärmlich. Wenn er doch nur sehen könnte, was Voldemort tat, wo er gerade war.
Harry strich sich gedankenverloren über die Narbe und glaubte zu spüren, wie sie leicht pochte. Vielleicht bildete er es sich auch nur ein.
So plötzlich, wie er gezögert hatte, fasste er einen Entschluss und griff auch nach dem Rucksack. Wenn er Nagini nicht finden konnte, würde er sich eben daran machen, Informationen zu sammeln. Das war ein Anfang!

Gerade, als Harry sich umdrehen wollte, ertönte die Stimme seines besten Freundes hinter ihm, der seinen Namen nannte.
Harry hatte das Gefühl, dass sein Herz einen Augenblick lang ausgesetzt haben musste. Er fühlte sich halb ertappt und halb wütend. Am liebsten hätte er Ron irgendetwas an den Kopf geworfen - wieso musste er gerade jetzt hier sein? Er hatte angenommen, sie seien alle noch beim Essen oder sonst wo; was hatte er bitte in seinem bescheuerten Schlafsaal verloren?

Harry griff nach seinem Zauberstab und murmelte „Lumos“, um im dunklen Raum etwas sehen zu können. Ron lehnte lässig im Türrahmen und wirkte nicht sonderlich begeistert.
„Wo willst du hin?“, fragte er mit zusammengezogenen Augenbrauen.
„Nirgends“, antwortete Harry dumpf.
Er war schon immer ein miserabler Lügner gewesen, doch etwas Besseres wollte ihm im Augenblick nicht einfallen. Als er bemerkte, dass Ron auf seinen Rucksack deutete, ließ er diesen wieder langsam sinken; als würde das die Sache irgendwie besser machen.
Doch Harry war fest entschlossen, weder Ron, noch Hermine mitzunehmen. Er wusste, was ihn erwartete und er würde nicht zulassen, dass noch irgendjemand sein Leben für ihn ließ.

Ron hatte Harry immer unterstützt, bei allem und schließlich wie alle anderen das bittere Los gezogen. Doch wenn er sich davon abhalten ließ, würde er hier niemals wegkommen.
„Du wirst nicht versuchen, mir zu folgen“, sagte Harry seltsam distanziert und stellte fest, dass er nicht nach sich selbst klang.
Die Hand, in der er den erleuchteten Zauberstab hielt, zitterte leicht. Realistisch gesehen würde er nicht lange überleben, doch was machte das schon? Er hatte sich mit seinem Tod schon vor Jahren abgefunden, als er sich aus freien Stücken auf den Weg in den Verbotenen Wald gemacht hatte.
Der Gedanke, dass er ein hübsches Durcheinander stiften würde, war sogar irgendwie befriedigend.
Harry warf Ron noch einen Blick zu und bückte sich dann wieder nach seinem Rucksack. Er wusste nicht, ob es ihm lieber war, wenn Ron tatsächlich auf ihn hörte oder ob er von ihm aufgehalten werden wollte. Wahrscheinlich ein bisschen von beidem.

Ron blinzelte im hellen Licht seines Zauberstabs und erst jetzt bemerkte Harry, dass er ihn noch immer direkt in seine Richtung hielt. Er beeilte sich, seinen Arm sinken zu lassen.
„Ach, das glaubst du, ja?“, schnaubte Ron nur und tat einen Schritt in den Raum, um die Tür hinter sich zu schließen, „Du glaubst, du kannst jetzt einfach so abhauen?“
„Jaah, das glaube ich“, antwortete Harry abweisend.
Mit zusammengezogenen Augenbrauen beobachtete er Ron, der sich längst an der Tür aufgebaut hatte und offenbar nicht plante, Harry ohne weiteres durch zu lassen. Es war schmerzhaft, ihn so wütend zu sehen. Er wollte Ron schon genervt auffordern, endlich beiseite zu gehen, als der ihn unterbrach.
„Wie lange willst du da draußen überleben?“, fragte Ron mit zusammengebissenen Zähnen, „Eine Stunde und dann ists schneller vorbei als du Expelliarmus sagen kannst!“
„Das ist mir völlig egal!“, erwiderte Harry gereizt, „Es ändert sich auch nichts, wenn ich hier sitzen bleibe, oder? Es ist egal, ich – da draußen sterben Leute!“
Ron schüttelte nur den Kopf. Vermutlich hatte er sogar Recht, wütend auf Harry zu sein. Wegen allem. Fred war wegen ihm gestorben und jetzt behandelte Harry sein eigenes Leben wie ein Paar von Onkel Vernons alten Socken.
Harry beäugte misstrauisch, wie Ron seinen eigenen Zauberstab zückte und damit ganz klar machte, dass er an ihm nicht vorbei kommen würde. Zumindest nicht einfach so.
„Lass das!“, fauchte Harry, als Ron den Zauberstab fest umklammerte und ihn aufgewühlt musterte.
Er hatte fast den Eindruck, dass sein bester Freund gerade ein Ventil gefunden hatte, seine eigene angestaute Wut in einem Streit eskalieren zu lassen; und Harry hatte wenig Interesse daran, das zu verhindern.
Zu lange hatten sie ihren Frust unterdrückt. Und im Augenblick war ihm alles egal. Es war ihm egal, wenn Ron ihn verletzte und es war ihm egal, ob er enttäuscht über Harrys Verhalten war oder was die anderen darüber dachten. Er wollte einfach nur hier weg.


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Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
Michael Goldenberg