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Fanfiction

Avada Kedavra - Ein erstes Erwachen

von Schlickschlupf

Die Dunkelheit senkte sich langsam über das alte Gemäuer ihres Verstecks, doch Tag und Nacht unterschieden sich kaum. Bei klarem Wetter konnte man das nahe Festland sehen, doch im Augenblick bestand ihre Welt aus einer Insel, die von Wolken umgeben war. Der Himmel war seit Wochen bedeckt und nicht ein einziger Sonnenstrahl hatte die Kraft gefunden, den Boden zu erreichen.
Harrys Laune hatte einen neuen Tiefpunkt erreicht. Lange würde er es hier bei all den Leuten, die seinetwegen geliebte Menschen verloren hatten, nicht mehr aushalten. Manchmal glaubte er, dass sie ihm vorwurfsvolle Blicke zuwarfen, weil er es war, der sie in diese Lage gebracht hatte. Wäre er damals nicht in Hogwarts aufgetaucht und hätte zum Kampf aufgerufen... - Harry schluckte schwer und atmete die kalte Luft aus, die kleine Wölkchen vor seinem Mund bildete. Er konnte Ginny jedenfalls nicht vorwerfen, dass sie ihm Freds Tod scheinbar nie richtig verziehen hatte.

Langsam stieß er sich von der kalten Mauer ab, an die er sich gelehnt hatte und spürte, dass er zitterte. Der Frühling ließ noch immer auf sich warten, doch das störte Harry nicht. Leiden war okay, das hatte er sich redlich verdient. Mit den allgegenwärtigen Schuldgefühlen im Gepäck überquerte er den Rasen des alten Klosters, das nun seit beinahe zwei Jahren als Versteck für den Widerstand diente.
Der Orden des Phönix war am Ende. Die letzten Überreste davon lebten bedeckt. Ironischerweise war es für Harry, Ron und Hermine eher eine Art Gefängnis geworden; man bewachte sie ständig und sorgte dafür, sie nicht auf dumme Gedanken kommen zu lassen. Nicht, dass Harry die Motivation dafür gefunden hätte, noch einmal irgendjemanden in Gefahr zu bringen; dennoch keimte in letzter Zeit häufig der Verdacht in ihm auf, dass er so oder so keine große Hilfe war. Er wollte etwas tun – irgendetwas!

„Alter, wir haben dich überall gesucht!“, ertönte plötzlich Rons Stimme und Harry fuhr herum.
„Jaah, ich bin hier“, antwortete er nur und vergrub seine kalten Hände tiefer in den Jackentaschen.
„Schon klar“, erwiderte Ron und machte Anstalten, Harry durch die nächstbeste Tür zu ziehen, die zu den Schlafsälen führte.
Es waren Schlafräume der Mönche und Novizen gewesen, als das hier noch ein richtiges Kloster gewesen war, doch der Orden hatte sie schnell mit magischen Mitteln ausgedehnt, sodass sie nun eher den alten Schlafsälen in Hogwarts glichen. Der Anblick versetzte Harry jedes Mal einen Stich in die Magengrube. Auch die Mahlzeiten nahmen sie in etwas ein, das mit viel Fantasie einer kleinen Ausgabe der Großen Halle ähnelte, obwohl man das hier nun schlicht als Speisesaal bezeichnete.
Hermine hatte bei ihrem ersten Rundgang durch die Ansammlung von großen und kleinen Gebäuden mit allerlei Fachbegriffen um sich geworfen, doch Harry konnte sich nur noch daran erinnern, dass sie alle irgendwie auf -torium geendet hatten. Andere Gebäude wie die Klosterkirche blieben hingegen unbenutzt.

Bevor Ron die schwere hölzerne Tür öffnen konnte, trat Hermine dazwischen und funkelte Harry an.
„Was hast du hier draußen gemacht?“, fragte sie scharfsinnig und runzelte die Stirn.
„Gar nichts“, antwortete Harry schnell.
Er wusste, dass sie ihm nicht glaubten. Er kaufte es sich ja selbst nicht ab. Harry drehte hier unablässig seine Runden, in Gedanken immer wieder bei Voldemort. Seine Laune änderte sich von Stunde zu Stunde. Erst war er fest entschlossen, das Kloster und seine sicheren Schutzzauber zu verlassen und die Schlange zu suchen; dann wiederum wurde ihm bewusst, dass niemand außer ihnen dieses Geheimnis kannte und ein Angriff auch Erfolg bringen musste.
Als wäre das nicht genug, standen sie ständig unter Beobachtung. Andere verließen die Insel, um Nahrungsmittel zu beschaffen, doch niemand schien der Meinung zu sein, Harry, Ron und Hermine hätten womöglich auch das Bedürfnis, zu helfen. Überstürzte Aktionen waren dumm und führten zu nichts – außer zu noch mehr Toten. Und dann dachte er ständig daran, dass er niemanden mehr in Gefahr bringen wollte; der Witz des Ganzen war jedoch, dass dort draußen Menschen starben, während er darüber nachdachte, wie er das nun alles unter einen Hut bringen wollte.
Und zu allem Überfluss nagten die Schuldgefühle an ihm. Die Schlacht war seine Schuld gewesen und anstatt danach sofort zu handeln, hatte er sich in seine Depressionen gestürzt und nichts getan.
Harry wusste nicht einmal, wie lange er, nachdem er sich körperlich erholt hatte, nur da gesessen und versucht hatte, sich mit seiner neuen Situation abzufinden. Sich an Georges Blicke zu gewöhnen, der nun alleine war und an Ted Lupin zu denken, dessen Eltern tot waren.
Er wollte nicht alleine sein, doch Gesellschaft ertrug er schon gar nicht!

Bevor Harry weiter darüber nachdenken konnte, stellte er fest, dass sie auf dem Weg zum Speisesaal waren und erinnerte sich daran, dass es bereits dunkel wurde. Ein Knurren, das von Rons Magen zu stammen schien, bestätigte Harrys Verdacht, doch er gab sich keine Mühe, der Unterhaltung neben sich zu folgen.
Erst, als Rons Stimme lauter wurde, drehte er verwirrt den Kopf und betrachtete seine Freunde. Hermine war blass, wie Harry auffiel, dicke Augenränder zierten ihr Gesicht und Ron sah auch nicht besser aus. Doch jetzt war das Gesicht seines besten Freundes obendrein missgelaunt.
„Schon wieder? Im Ernst, noch einmal Brot zum Abendessen und ich boykottier diesen Laden!“, fauchte er genervt und erinnerte Harry sehr an den Ron, der damals wütend aus dem Zelt gestürmt war.
„Kingsley hat Käse geholt, in einem Muggeldorf“, antwortete Hermine besorgt.
„Super! Und dann kriegst du ein Stück, so groß wie ein verdammter Knut, oder was? Ich weiß nicht, ob du's gemerkt hast, Hermine, aber uns geht hier langsam das Essen aus.“
„Sie können es mehr werden lassen, wie du wissen solltest“, erwiderte Hermine und wirkte nun eine Spur trotziger.
Harry ging stumm neben seinen besten Freunden her. So ging das nun schon seit beinahe zwei Jahren. Kleinigkeiten brachten jeden von ihnen auf die Palme und Dinge, die normalerweise nicht einmal eine Erwähnung wert gewesen wären, wurden diskutiert und endeten im Streit. Harry wunderte sich nicht mehr darüber. Er hatte sich schon in ihrer Schulzeit an solche Situationen gewöhnt; nur hatten die bisher nie so lange gedauert.
„Ach was?“, erwiderte Ron wütend, „Ich dachte, Galgalopps Gesetz-“
„Gamps Gesetz der elementaren Transfiguration“, korrigierte Hermine hochnäsig und fuchtelte mit dem Finger vor Rons Nase.
Harry hätte sich nicht gewundert, wenn Ron mit den Zähnen danach geschnappt hätte.
„Und es sagt nur, dass du kein Essen aus nichts machen kannst. Aber du kannst es mehr werden lassen!“
„Könnt ihr bitte mal die Klappe halten?“, mischte Harry sich schließlich doch ein und funkelte beide an, die verdutzt dreinschauten, weil wohl niemand mit seiner geistigen Anwesenheit gerechnet hätte.
Den Rest des Wegs legten sie schweigend zurück.

*


Hermine musterte Harrys Hinterkopf. Sie hatte ihn nicht verdutzt angesehen, weil er sich in ihren Streit mit Ron (der sie noch beinahe um den Verstand brachte) eingemischt hatte. Das hatte er schon früher getan, wenn es ihm zu bunt wurde. Nein, sie war verdutzt, weil sie sich nicht erinnern konnte, wann er das letzte Mal gesprochen hatte, ohne zuvor etwas gefragt zu werden.
Die schwarzen Haare, die in alle Richtungen standen, flogen im Wind hin und her; mehr konnte sie von Harry nicht sehen, denn er ging voraus. Hermine fragte sich, ob das so eine Art Erwachen war. Vielleicht wurde es besser. Irgendetwas.

Besorgt kaute sie auf ihrer Lippe und kniff die Augen zusammen. Ron stapfte nur neben ihr her, doch kein einziges Mal spürte sie seinen Blick, weshalb sie auch weiter Harry fixierte. Er hatte immer geantwortet, wenn er angesprochen worden war. Das hatte er teilnahmslos getan. Wenn ihn jemand gefragt hatte, wie es ihm ging, hatte er 'gut' gesagt und dabei glatt gelogen. Doch ansonsten hatte er nur daneben gesessen, mehr oder weniger die Unterhaltungen um ihn herum verfolgt und war seinen Gedanken nachgehangen.
Hermine drehte den Kopf und betrachtete den Rotschopf neben ihr. Ob Ron überhaupt etwas davon bemerkt hatte?

*


Ron ergriff die Tür, die Harry aufgehalten hatte und folgte seinem besten Freund. Er war wütend. Auf Hermine, weil sie so tat, als sei alles in bester Ordnung und dabei ihn, Ron, nach wie vor behandelte, als sei er völlig verblödet! Und auf Harry, weil er sich immer noch die Schuld an allem gab und es dabei nur noch schlimmer machte!
Ron wollte auch nach draußen und etwas unternehmen, doch sie brauchten einen Plan, sie mussten das überlegt tun; egal wie sehr Ron Pläne hasste, in der Hinsicht musste er Hermine (auch wenn er es nie aussprechen würde) Recht geben. Und Harry tat einfach so, als könne allen egal sein, ob er lebte oder starb; als müsse er sich nochmal vor die Füße von Voldemort werfen, weil es damit irgendwie besser wurde.
Doch am allermeisten hatte Ron Angst. Noch so ein Gedanke, den er niemals laut aussprechen würde, doch er hatte Harry beobachtet. Die Teilnahmslosigkeit war irgendwie... von ihm gewichen. Wenn man das so sagen wollte. Er war wieder da. Und Ron fürchtete sich davor, eines Tages aufzuwachen und eines der Betten leer vorzufinden, nur weil Harry mal eben (wieder) beschlossen hatte, dass es besser war, seine besten Freunde nicht in Gefahr zu bringen und alles auf eigen Faust zu erledigen.
Als ob das je etwas genützt hätte.

Kingsley saß am Ende des großen Tisches, der in den nur mit Fackeln erleuchteten Speisesaal gequetscht worden war und nickte ihnen über seinen Teller hinweg zu. Ron erwiderte das Nicken, während Hermine ihn begrüßte und Harry nichts tat. Manchmal hatte er das Gefühl, seinem besten Freund einen möglichst harten Gegenstand über den Kopf schlagen zu müssen. Vielleicht begriff er dann, was Sache war.
Möglichst würdevoll, weil Hermine ihm von Zeit zu Zeit merkwürdige Blicke zuwarf, setzte Ron sich an den Tisch und belud seinen Teller mit Brot und Käse (der entgegen aller Erwartungen nicht die Größe eines Knut hatte). Sein Magen knurrte entsetzlich.

„Ihr seid spät dran heute, oder?“, fragte Kingsley mit seiner tiefen Stimme und runzelte die Stirn, weil alle anderen das Abendessen bereits beendet hatten.
Ron ließ sich nicht täuschen. Kingsley, McGonagall und Aberforth wussten ganz genau, wo sich jeder einzelne von ihnen befand. So groß konnten die Sorgen, die Kingsley sich womöglich um sie gemacht hatte, gar nicht gewesen sein.
„Wir hatten noch keinen Hunger“, erwiderte Hermine freundlich, während Rons knurrender Magen protestierte.
Doch Kingsley nickte nur, erhob sich mit einem Abschiedswort und verließ den Raum. Sie waren wieder allein und Ron wusste nicht, ob er das gut oder schlecht fand. Wenn sie unter sich waren, hatte er ständig das Gefühl, sie waren eine Federspitze davon entfernt, sich gegenseitig an die Gurgel zu springen.
Anstatt seinen Freunden widmete er sich lieber seinem Abendessen und bemerkte dabei nicht einmal, dass Harry keinen Bissen zu sich nahm.


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