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Fanfiction

Der lange Weg nach Hause - 01.Oktober 1998 - Berlin

von kelly_81

Oktober 1998 – Berlin

Er sah auf seinen Koffer. Schwarz und Weiß. Seine Hemden, seine schwarzen Hosen und die hier verpönten Gehröcke. Er strich über das feine, vertraute Gewebe. Tief atmete er den Duft ein, der von den sauber gefalteten, sorgsam eingeräumten Kleidungsstücken ausströmte. Eine Mischung, die ihm so vertraut war. Ein Geruch, der ihm jahrelang an gehangen hatte. Düfte, die er kannte. Er konnte Baumschlangenhaut riechen, Seeanemone, so viele vertraute Düfte. Er seufzte.
Er setzte sich auf das Bett und strich über die Papiere, die obenauf in seinem Koffer lagen. Er starrte auf den Namen. Everett Black. Seine Referenzen waren echt, bis auf den Namen.
Snape seufzte. Er musste an den alten, gutmütigen Heiler denken, dem er die neuen Papiere verdankte. Das Gespräch war Wochen her.
"Sie brauchen einen Ausweis!" hatte von Wiesenthal gesagt. Snape hatte genickt. Ja, er würde einen Ausweis brauchen. Einen neuen Namen, eine abgewandelte Geschichte. Es gab noch zu viele, die sich mit Freude an ihm rächen würden. Er konnte nicht herumstolzieren und unter seinem Namen arbeiten, forschen oder (noch schlimmer) wohnen. Ihm war das alles natürlich klar. Doch selbst ein Menschen, der nicht über den Scharfsinn eines Severus Snape gebot, wäre darauf gekommen. Sich ohne einen Schutz in der Öffentlichkeit zu bewegen, war so gut, wie mit einer leuchtenden Zielscheibe auf der Stirn herumzulaufen.
Der Medimagus verstand sein Problem offensichtlich. Er hatte nur sein Gesicht beobachtet, während er über das Problem nachdachte.
"Du solltest dich Black nennen, weil du den Engländer nicht verleugnen kannst, und wegen deiner Haare." hatte er in sein Schweigen hinein gesagt. Severus hatte nur ein ungläubiges Schnauben herausgebracht. Ausgerechnet Black... Wie Abwegig... Wie... sinnvoll und genial einfach. Sein bekannter Hass auf Black würde jeden davon abhalten ihn hinter dem Namen zu vermuten. Snape nickte. "Black also!" wiederholte er dann langsam.
Severus lächelte schmal, als er an den dicken, blauäugigen, weißbärtigen Mann dachte. Albert von Wiesenthal. Severus wusste noch genau, wie sie sich das erste Mal begegneten. Das war fast 3 Monate her. Severus war gerade erst wach geworden – gerade erst hatte er sich von der verwirrenden Dunkelheit befreit, die ihn umgeben hatte.
Albert war der erste Mensch gewesen, der sich mit ihm unterhalten hatte. Nach einer Visite der Heiler war er da geblieben. Das war Wochen her. Severus war ungefähr seit einer Woche aus der Dunkelheit wieder aufgetaucht. Bis zu diesem Tag hatte Severus vorgegeben, sich an nichts zu erinnern. Zuzugeben, dass er ein tot geglaubter Death Eater war, schien ihm nicht der beste Weg, weiterhin gute, medizinische Versorgung zu erhalten. Und seine Freiheit zu behalten.
"Wissen Sie wirklich von nichts, oder halten Sie das nur für das klügste Vorgehen, Professor Snape?!" hatte Albert gefragt. Sein Englisch war knarzig gewesen, ungewohnt. Severus hatte ihn angesehen. Ruhig, abwartend. Der Heiler wusste also, wer er war. Der ältere Mann mit dem vertrauten, weißen Bart und den leuchtend blauen Augen hatte mit dem Rücken zu ihm gestanden.
Severus wartete auf eine weitere Reaktion. Er wusste, dass er weiterhin vortäuschen konnte von nichts zu wissen. Dann drehte der Heiler sich um. Sein freundliches, herzliches, offenes Lächeln überraschte Severus.
"Sie wissen sehr genau, wer Sie sind und was passiert ist, nicht wahr?!" Lächelnd hatte der Mann sich einen Stuhl genommen und sich neben Severus ans Bett gesetzt.
"Ich... weiß, wer ich bin..." gab Severus langsam zu. Seine Stimme war rau. Er behielt den Mann fest im Blick. Er versuchte, seine Reaktion abzuschätzen. Doch offenbar hatte der Heiler weder vor, ihn zu verhexen noch los zu laufen und die Sicherheit zu holen. Er lachte nur noch breiter, als er Severus Gesicht sah.
"Sie haben Angst?!" fragte der Heiler und verfiel fast automatisch ins deutsche, dass offenbar seine Muttersprache war. Severus sah einen Moment irritiert aus. Er sprach ausreichend gutes Deutsch, um ihn zu verstehen. Aber ihm war bisher nicht aufgefallen, dass alle hier Deutsch sprachen. Er grübelte eine Weile.
"Sie sind in der magischen Abteilung der Charité Berlin!" erklärte von Wiesenthal, immer noch unverschämt freundlich lächelnd. Severus blinzelte.
"Wie bin ich hier her gekommen?!" fragte er schließlich.
"Transponderzauber!" erklärte der Mann knapp.
"Ich habe ..." Severus seufzte. Noch ehe er den Gedanken beendet hatte, noch ehe er die Frage formuliert hatte, wusste er die Antwort.
"Albus!" Sie sagten es gemeinsam. Der Heiler hatte seine unausgesprochene Frage verstanden und sie im selben Moment beantwortet. Nur dass es bei Severus wie ein Schimpfwort klang. Der Heiler hingegen hatte es eher wie eine sanfte Erklärung gesagt. Albus musste es also irgendwie geschafft haben, ihn mit einem Rückrufzauber zu belegen. Einem Rückrufzauber, der ihn hier her brachte.
"Sie kannten Dumbledore?!" fragte Severus.
"Ich kannte ihn, ja. Wir haben eine Weile gemeinsam studiert." Der Heiler schien kurz in seine Erinnerungen versunken.
"Sie wussten, dass ich auftauchen würde!" Severus schnappte nach Luft.
"Albus hatte gesagt, es wäre möglich..."
Severus seufzte. Er nickte langsam. Also war der Heiler gewarnt. Er wusste, dass Snape einer der Death Eater war. Er wusste, was er getan hatte. Und wenn er Albus nicht glaubte, wäre Severus schneller in Askaban als er denken konnte.
"Ich werde Ihnen helfen, Professor Snape." versicherte von Wiesenthal leise und klang dabei so erschreckend ehrlich, dass Severus ihn verwirrt ansah. Er kannte diesen seltsamen Ton. Halb Entschuldigung, halb Trost. Severus hatte so viele Jahre als Spion gelebt, dass er diesen Ton kannte. Er wusste, dass von Wiesenthal ihn nicht belog.
Tatsächlich hatte der Heiler Wort gehalten. Severus befand sich nur drei Monate nach seinem Erwachen im Besitz einer gemütlichen Wohnung, neuer Papiere, ausreichend Kleidung und sah seinem ersten Arbeitstag an der Universität Berlin entgegen. Von Wiesenthal kannte den Dekan des Fachbereichs Tränkebrauerei offenbar gut. Denn nur Severus Referenzen und Wiesenthals Wort hatten genügt, um Professor Franziskus dazu zu bewegen, ihm den Lehrstuhl für experimentelle Tränke zu geben.
Nur einmal hatte Severus Albert gefragt, warum er ihm half. Sie hatten in seinem Krankenzimmer gesessen. Albert hatte ihm den Vertrag für seine neue Stelle gebracht. Sie hatten ein Glas Elfenwein getrunken, während Severus den Vertrag geprüft hatte. Albert wollte gerade gehen. Er hatte bereits die Hand an der Tür, als Severus die Frage stellen konnte. Die Frage, die ihm schon lange auf der Seele brannte.
"Warum, Albert? Warum tun Sie das für mich?" Und die Antwort klang ihm noch deutlich in den Ohren.
"Weil... wir uns ähnlich sind, Severus. Sie dürfen nicht vergessen, dass Sie in Deutschland sind. Ich... weiß so einiges über größenwahnsinnige Machthaber, über Verführung. Über die Reinheit des Blutes... Und über Symbole... Ja, darüber weiß ich so einiges." Albert hatte den weißen Ärmel seiner Robe nach oben gerollte und ihm eine Tätowierung gezeigt, Severus war zurückgewichen, als er den Totenkopf sah. Erst nach Sekunden wurde ihm klar, dass es nicht der selbe war. Es war nicht die selbe Zeichnung, die er auf dem Arm trug. Er sah den Heiler an. Er sah in seine Augen. Und er sah dort eine Spiegelung seiner eigenen Gefühle. Reue, Bedauern, Schuld. Severus wusste nicht, wie. Aber von diesem Tag an, waren er und Albert Freunde.
Nun konnte er die Charité verlassen. Er konnte ein neues Leben beginnen. Und inzwischen war er dankbar dafür.


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