von dilara0597
Wie hatte er es nur so weit kommen lassen können? Da stand er nun vor der mächtigen, braunen Holztür, hinter der ihn ein reich geschmückter Saal erwarten würde.Er hatte Angst vor dem was hinter der Tür war. Er musste sie nur öffnen, durch die zahlreichen Sitzreihenschreiten und sich neben sie stellen, damit es beginnen konnte. Sie! Sie, die perfekt in seinen Augen war. Sie war seine Traumfrau. Die einzige Frau die es länger als ein paar Stunden mit ihm und seinen Launen aushielt und bei Merlin er wusste, dass er kein einfacher Mann war. Sie, die er schon so lange kannte. Sie, die ihre Zukunft ausgerechnet mit ihm verbringen wollte und er ebenso. Sie, die 20 Jahre jünger war als er und für die gerade er die schlechteste Wahl war. Er atmete einmal tief durch um sich zu beruhigen. Zögernd trat er ein und ging nach vorne zu dem schön geschmücktem Altar. Die vielen Sitzplätze waren noch frei.
Draußen fing es leicht an zu regnen.Er hatte ihr schon so oft weh getan, aber sie verzieh ihm immer wieder und hielt selbst in den schlimmsten Tagen zu ihm. Und er liebte sie dafür. Sie hatte etwas Besseres verdient als ihn. Er konnte das nicht. Er konnte doch nicht ihr ganzes Leben verbauen? Sie war doch noch so jung und lebenslustig, so voller Energie und er, ja er war in den letzten Jahren zynisch geworden. Wie hielt sie es nur so lange mit ihm aus? Er war nie so wie sie und er würde es auch nie werden. Er war nicht der Richtige für sie. Der Regen klopfte nun härter gegen die Scheibe und der Himmel verdunkelte sich zunehmend. Was wäre, wenn sie es sich doch noch überlegen würde? Was wäre, wenn sie âNeinâ sagen würde? Er wich ein paar Schritte zurück. Das würde er nicht ertragen können. Nicht noch einmal. Damals hatte er ebenfalls in diesem Saal gestanden, als eine ihrer Brautjungfern zu ihm gelaufen kam und sagte, dass seine Verlobte nicht kommen würde. Der Regen peitschte durch die Luft und es fing an zu donnern. Nein! Nein, das konnte er nicht. Damals war es eine Andere gewesen, aber Frauen hatten ihn in seinem ganzen bisherigen Leben schon oft enttäuscht und er würde eine Enttäuschung für sie sein. Er wollte umdrehen, zum Ausgang laufen, hielt es nicht aus mit seinen Gedanken. Doch noch bevor er die Tür zum Ausgang der Kapelle erreichte, blieb er stehen.
Diese Frau würde ihn nicht enttäuschen. Sie liebte ihn, das hatte sie ihm oft genug gesagt und wenn er ihr tief in ihre haselnussbraunen Augen sah wusste er,dass sie es ernst meinte. Der Regen fiel nun sanfter und versiegte fast vollständig. Und er konnte Sie doch nicht enttäuschen! Er wusste ja, was für ein Gefühl das war. Der Himmel heiterte sich merklich auf. Doch , er würde bei ihr sein. Leichte Sonnenstrahlen schoben sich an den weißen Wolken vorbei und drangen sanft in das Gebäude hinein. Während er vorne wartete, wurde die Türklinke hinuntergedrückt. An der Hand ihres Vaters schritt sie auf ihn zu. Gleich würde er sie heiraten. Erst jetzt spürte er die Anwesenheit der Hochzeitsgäste, hörte die feierliche Musik. Nun stand sie neben ihm. Sie sah ihn an und er fand sie atemberaubend. Lächelnd nahm sie seine Hand und verschränkte ihre Finger in seinen. Der Pfarrer begann seine Rede zu halten. Während Severus Hermines Hand hielt, schoben sich draußen die dunklen Wolken wieder an den weißen vorbei und verdeckten die Sonne. Es fing wieder an zu regnen.
Er konnte sich kaum auf die Worte des Pfarrers konzentrieren, das Klopfen des Regens gegen die Fensterscheibe brachte ihn aus den Konzept. Er brachte kaum die Worte â Ja, ich will.â zustande, da hörte er sie ebenfalls diese Worte sagen. âDann erkläre ich sie mit der Kraft des mir verliehenden Amtes zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut jetzt küssen.â Severus nahm Hermines Gesicht in die Hände und küsste sie kurz aber liebevoll.Dann drehten sie sich um zu der klatschenden Menge und feierten ihr neues Glück.
Und so begann das neue Leben von Hermine und Severus Snape.
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