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Fanfiction

Heartbeat - Songfiction zu "Heartbeat" von Scouting Girls

von Freaky-Angel

Disclaimer:
Alle Charaktere gehören JKR.   Die Rechte an dem Lied „Heartbeat“ gehören der Band Scouting Girls. Geld verdiene ich hiermit nicht.

[…]Das schien nun fast alle zu verblüffen; alle außer Luna Lovegood, die nun ihre Stimme erhob: „Ja, das passt zusammen, Schließlich hat auch Cornelius Fudge seine Privatarmee.“ [Harry Potter und der Orden des Phönix, deutsche Erstausgabe Seite 406]

Nach dem Treffen im Eberkopf hatten Fred, George und Lee sich auf den Weg zu Zonkos gemacht. George wollte die „Konkurenz“ begutachten. Fred war sich noch nicht so ganz sicher, was George wirklich vor hatte, er war mit seinen Gedanken immer noch ein bisschen woanders. Doch weder Lee noch George bekamen von der geistlichen Abwesenheit des Zwillings etwas mit.
Geheime Treffen um weiterhin praktisch Verteidigung zu lernen. Das klang nach einem kleinen Abenteuer und einer menge Spaß. Fred war sofort von der Idee angetan gewesen, als Hermine und Ron ihm davon erzählt hatten. Natürlich konnte Fred es nicht lassen Hermine damit aufzuziehen, dass sie damit gegen Schulregeln verstoßen wurde, doch das schien der jungen Gryffindor völlig gleich. Anscheinend schien das Fass nun auch für Hermine überzulaufen. Fred, George und Lee hatten abends im Schlafsaal schon mehrfach über Umbridge gesprochen und sie würden sich mit Sicherheit noch etwas für diese alte, schrullige Hexe einfallen lassen, ungeachtet der Konsequenzen.
Das Treffen war zum Ende hin beinahe ein wenig aus den Fugen geraten. Nicht zuletzt weil diese blonde Ravenclaw erklärt hatte, dass Cornelius Fudge eine Privatarmee von Heliopathen hat. Fred schmunzelte. Eine echt tolle Vorstellung. Fred hatte sich den Namen der jüngeren nicht merken können, doch die Art und Überzeugung, mit der sie es behauptet hatte, hatte ihn fastziniert. Hermine hatte es nicht lustig gefunden, aber die Blonde hatte es nicht im geringsten gestört, dass sie wohl als einzige mit dieser Ansicht da gestanden hatte und die anderen sie für Verrückt halten mussten. Fred störte sich auch nie daran, was andere ihm sagten, oder was sie von ihm hielten, aber diese unscheinbare und ihm noch nie zuvor aufgefallen Ravenclaw schien über all dem zu stehen, obwohl sie so zurückhaltend wirkte. Für Fred war es, als sah er die Blonde heute zum ersten Mal, dabei ging sie mit Ginny in einen Jahrgang. Wie alt mochte sie da sein? Wahrscheinlich vierzehn?

„Hey Fred, schau dir die mal an!“ Lee hielt ihm ein paar falsche Federn hin. Fred griff danach, doch die Feder löste sich auf.
„Und wo ist sie jetzt?“, fragte Fred, immer noch mehr in Gedanken, als alles andere.
„Na... weg“, meinte Lee kopfschüttelnd und wandte sich ab.
„Ja toll, das können wir aber besser. Unsere verkrümmeln sich dann in die Manteltaschen, nicht Fred?“ George sah die Regale ebenfalls durch, doch anscheiend schien er wirklich nur Interesse daran zu haben sie die Sachen anzuschauen.
„Ja genau!“ Fred schüttelte den Kopf und versuchte sich zu konzentieren. „Sagt mal... kanntet ihr die kleine Blonde aus Ravenclaw?“ Fred erhielt keine Antwort. Stattdessen warf George Lee irgendwas zu und während Lee es fing, explodierte es. Das heile Spielzeug landete wieder in Georges Hand. Sein Bruder und sein bester Freund lachten lauthals.
Fred hob seine Stimme, denn in Zonkos war viel Betrieb und nicht nur George und Lee alberten mit den Scherzartiekln herum.
„Hey ihr zwei. Ich habe euch was gefragt“, rief Fred ihnen entgegen. Doch wieder reagierte keiner. „JUNGS“, meinte Fred laut und plötzlich wandten George und Lee doch den Kopf um.

„Was' n los Fred?“, fragte George besorgt. „Du bist heute Nachmittag echt ein bisschen merkwürdig. Ich dachte wir wollten uns hier umsehen und dann in den Honigtopf.“
„Ich habe euch was gefragt und ihr reagiert kein bisschen darauf“, meckerte Fred seinen Bruder an.
„Du hast kein Wort gesagt, seit wir aus dem Eberkopf sind und warst völlig abwesend“, rechtfertigte Lee sich. „Woher sollen wir wissen, dass du ganz plötzlich wieder unter uns weilst?“
Fred stöhnte genervt und überlegte, ob es so eine gute Idee war George und Lee jetzt nach der Ravenclaw zu fragen. Sie würden sonst was denken. Wie konnte er nur die ganze Zeit an die Blonde denken?
„Was wolltest du noch gleich fragen, Fred?“, fragte George, der nun mit Lee direkt neben seinem Bruder stand. George grinste seinen Zwilling breit an, als hätte er seine Gedanken lesen können.
„Ich...“ Fred überlegte kurz. „Ich wollte noch mit Ginny reden. Macht's euch was aus alleine in den Honigtopf zu gehen?”
„Mit Ginny?“ George musterte seinen Bruder skeptisch. “Was willst du denn...“
„Erklär ich dir später!“, schnitt Fred seinem Zwilling das Wort ab und quetschte sich an den vielen Schülern und zwischen den Regalen hindurch nach draußen auf die Straße.

George und Lee würden ihn sonst noch ausquetschen bis zum geht nicht mehr, dabei wusste Fred selber nicht so genau, warum er über die Blonde nachdachte. Jetzt musste er aber erstmal Ginny finden. Zum einen, weil George ihre jüngere Schwester mit Sicherheit danach fragen würde, was Fred sie gefragt hatte zum anderen weil... jawarum eigentlich. Na ja, vielleicht wusste Ginny ja wer die Ravenclaw ist? Aber wo war Ginny, wenn man sie mal brauchte? Wahrscheinlich mit diesem Michael Corner unterwegs. Fred hatte sie letzte Woche erwischt, wie sie knutschend in einer Niesche gestanden hatten. Ginny war so rot angelaufen wie ihr Haar. Das war wirklich mal was anderes, denn normalerweise waren Ginny sehr wenige Dinge peinlich.
Wahrscheinlich würde er die beiden in einem etwas kleineren Café antreffen? Er hatte seiner kleinen Schwester versprechen müssen ausnahmsweise die Klappe zu halten und es keinem zu erzählen, denn im Gegensatz zu ihm selber und George würde Ron wahrscheinlich einen Aufstand machen und in dieser Hinsicht konnte Fred seine Schwester sogar verstehen.
Immer noch in Gedanken schlenderte Fred die Straße in Richtung Hogwarts hinab. Blond, etwas kleiner... und sie hatte diese Sing-Sang-Stimme. In Freds Kopf spannen sich die verrückten Bilder von der Stimme eines Engels zusammen und widerwillig schüttelte Fred den Kopf und diesen Unfug aus seinem Verstand zu verbannen.
Als Fred den Kopf zur Seite durch das Fenster eines kleinen Geschäftes wandte, erblickte er glücklicherweise Ginny mit Michael an einem Tisch sitzen. Merlin, wenn Ron an diesem Fenster vorbei ging, dann würde er Michael umbringen!

Fred schob die Tür zu dem Café auf und schlängelte sich zwischen den Tischen hindruch zum Tisch des Pärchens. Er zog sich einen freien Stuhl vom leeren Nebentisch herbei und platzte sofort mit seiner Frage heraus, ohne darauf zu achten, wie merkwürdig es für Ginny und Michael aussehen und klingen musste.
„Wer war sie?“
Erschrocken wichen Ginny und Michael, die knutschend beieinander gesessen hatten auseinander. Ginny schien zunächst weiß anzulaufen. Ihr Herz war ihr wohl in die Hose gerutscht. Hatte sie geglaubt, er sei Ron? Dann jedoch ließ sie vor Zorn feuerrot an.
„Fred, du Arsch!”, meinte sie laut, aber immer noch in einer solchen Lautstärke, dass sich nur vereinzelte Schüler von den Nebentischen zu ihnen umdrehten.
„Ginny, du musst mir helfen“, bettelte Fred. Er bettelte?
„Jetzt? Sag mal hast du sie noch alle? Ist das jetzt die Strafe, weil du uns nicht verrätst?“ Ginny funkelte ihren Bruder böse an.
„Nein, hört zu Ginns…”, began Fred doch Michael unterbrach ihn ein wenig barsch.
„Das ist nicht lustig, Fred. Wenn du deine Klappe nicht halten k
annst, dann bitte, aber lass uns wenigstens in Frieden.“
„Ich schwöre euch, ich lass euch in Frieden, aber du musst mir helfen, Ginns.“ Fred hippelte ungeduldig auf seinem Stuhl herum und blickte seine Schwester erwartungsvoll an. „Bitte, Ginns“, bat er erneut und Ginny gab schließlich seuftzend nach.
„Okay, was willst du, Fred?“

„Eben beim dem Treffen mit den anderen im Eberkopf...“ Fred hatte seine Stimme gesenkt und sich über den Tisch gebeugt, damit nur Ginny und im zweifelsfall Michael ihn hören konnten. Selbst wenn Michael der Freund seiner Schwester war, ging es ihn eigentlich nichts an, aber er wollte ihren Namen wissen. Jetzt. Sofort.
„Kennst du die kleine Blonde aus Ravenclaw?“, fragte er hastig.
Michael lachte: „Du meinst die Verrückte? Die von den Heliopathen gesprochen hat?“
„Luna ist nicht verrückt!“, entrüstete sich Ginny. „Sie ist ein wenig anders, aber nicht verrückt, klar? Sie ist schließlich auch in Ravenclaw und bis jetzt dachte ich immer, dass die besonders schlauen und klugen in Ravenclaw landen?“ Ginny grinste Michael verträumt an.
Michael kam Ginnys Gesicht grinsend näher: „Das hast du wirklich schön gesagt“, murmelte er und er schien sie küssen zu wollen, als Fred laut in die Hände klatschte. Er wollte das jetzt nicht mit ansehen, wo es viel wichtigeres gab. Ginny und Michael fuhren erneut auseinander und blickten Fred an.
„Sie heißt Luna, schön... und weiter?“, fragte Fred.
„Habt ihr irgendwas vor Fred? Ich warne dich, wenn George und du igrendwas plant und Luna auf den Arm nehmt, dann bekommt ihr es mit mir zu tun“, meinte Ginny daraufhin drohend. Fred schluckte. Das Drohen hatte Ginny wirklich besser drauf als ihre Mutter.
„Nein, ich schwöre bei Georges Leben!“ Ginny musterte ihn argwöhnisch, doch Fred blickte sie nur erwartungsvoll an.
„Sie heißt Luna Lovegood. Warum willst du das wissen? Hör zu Fred, sie hat es in Ravenclaw nicht gerade einfach. Sie braucht niemanden der ihr das Leben mit dummen Scherzen noch schwerer... Fred?“
„Luna Lovegood?“, fragte Fred und lächelte, dann sprang er von seinem Stuhl auf. „Ich liebe dich Schwesterchen“, meinte er. Ginny wollte ihm noch etwas hinterher rufen, doch Fred war so schnell verschwunden, wie er aufgetaucht war.

Luna Lovegood. Freds blonder, kleiner Engel mit Sing-Sang-Stimme hatte einen Namen bekommen. In seinem Kopf spannen sich erneut Bilder und Gedanken zusammen und er konnte nichts dagegen tun. Wieder versuchte erwiderwillig den Kopf zu schütteln, um diesen Unfug aus seinem Verstand zu verbannen. Ohne dabei zu bemerken, dass dieser ganze Unfug von einer Sekunde auf die nächste, längst seinen Verstand übernommen hatte.

~-~-~-~-~
Am I alone in your heart?
Have I hope with your heart?
She's such a teaser, she's such a star.
Give me a reason or gimme a chance.

Am I alone in your heart, or am I alone...?
It tears me apart.
Am I alone?

~-~-~-~-~

Den ganzen Samstagabend und Sonntag hatte Fred nicht eine Sekunde lang seine Gedanken von Luna abwenden können. Im Schlafsaal hatte er George und Lee natürlich nicht gesagt, warum er mit Ginny hatte reden müssen und auch Ginny hatte nichts gesagt, als George sie danach gefragt hatte. Er war beruhigend zu wissen, dass er auf Ginny zählen konnte. Merkwürdigerweise grinste Ginny ihn jetzt immer schief an, wenn er sie sah. Das nervte ihn total. Und er wusste noch nicht einmal warum.
Sonntagabend hatte es mit George und Lee Streit gegeben, weil Fred sich so merkwürdig benahm und Fred konnte seinem Bruder noch nicht einmal erklären, was er meinte, denn für ihn war alles so wie immer. Oder? Fred merkte nicht, wie er den ganzen Tag an Luna dachte. In seinem Kopf drehte sich alles um sie. Ihm war nicht klar, dass das nicht so war wie immer.
Wie hatte er die Blonde Ravenclaw niemals zuvor bemerken können? Das war doch völlig unmöglich. Am Samstagnachmittag war sie ihm im Eberkopf sofort aufgefallen und nun war sie das einzige was ihm auffiel und durch den Kopf ging. Warum?

Der Montag war zu einem totalen Chaos geworden. Fred hatte im Unterricht absolut gar nichts mitbekommen und war bei Snape nur um Haaresbreite um eine Strafarbeit herum gekommen. George war völlig beleidigt, weil Fred sich vor seinem Bruder verschloss.

Beim Abendessen setzte sich Angelina Johnson neben ihn. Angelina. Seine Begleitung beim Weihnachtsball im letzten Jahr. Seine große Eroberung? Fred war in den letzten Jahren mehrfach mit ihr ausgegangen und sie waren sich zwischenzeitlich immer mal wieder näher gekommen, doch fest zusammen waren sie nie gewesen.
„Hey“, meinte Angelina leise, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
Fred mühte sich um eines seiner Weasley Lächeln und nickte ihr zu: „Hey!“
„Du bist echt nicht so gut drauf dieses Wochenende, wie?“, fragte sie langsam. Fred schaute sie verwirrt an und sie fuhr fort. „Ich hab von dem Streit mit Lee und George gehört. Ist alles in Ordnung mit dir?“ Angelina schaute ihn ein bisschen besorgt an.
Fred zuckte mit den Schultern. War alles in Ordnung mit ihm? „Keine Ahnung, ich nehme an ja. Ich denke im Augenblick nur sehr viel nach“, erklärte er.
Angelina lächelte ihn aufmunternd an: „Manchmal brauch jeder ein paar Tage um sich einen freien Kopf zu schaffen. Vielleicht tut dir das gut.“
Fred lächelte sanft: „Danke!“
Angelina lehnte sich in seine Richtung: „Es ist fastzinierend zu sehen wie du so nachdenklich, verträumt und völlig ruhig dasitzt. Ich kann mich nicht erinnern Fred Weasley schon jemals so ruhig gesehen zu haben“, hauchte sie ihm ins Ohr und Freds Wangen färbten sich rot. War dem so?
„Ich...“ Fred fehlten die Worte.
„Sag jetzt gar nichts Fred. Irgendwann muss jeder einmal Erwachsen werden.“ Angelina zwinkerte ihm noch zu, dann stand sie auf.
Was meinte sie denn damit?

Kopfschüttelnd füllte sich Fred ein wenig Suppe in eine Schüssel. Vielleicht sollte er wenigstens eine Kleinigkeit essen. Sein Magen hatte sich schon mehrfach bemerkbar gemacht, aber großen Hunger verspürte er nicht.
Gerade als er den Löffel in die Suppe getaucht und zu seinem Mund geführt hatte, vernahm er das sanfte Gekicher. Ihm fiel der Löffel praktisch aus der Hand, als er seinen Kopf zur Flügeltür der großen Halle wandte und sein Blonder Engel lachend den Raum betrat. Neben ihr stand ein Junge den Fred nicht kannte, doch Luna schien über eine Bemerkung von ihm zu lachen. Zitternd tastete Fred nach dem Löffel, der irgendwo neben die Suppenschüssel auf den Tisch gefallen war und versuchte den Blick von der Tür abzuwenden, doch er war die in einer Starre. Hatte sie einen Freund?

„FRED!“ Augenblicklich fuhr Freds Kopf herum. Vor ihm saß Ginny, die ihren älteren Bruder wohl beobachtet hatte. Da sie etwas lauter gesprochen hatte, hatte Fred nun aber auch die Aufmerksamkeit von Ron und Katie Bell, die links und recht neben seiner Schwester saßen.
„Was?“, fuhr er Ginny ein wenig barsch an. Er drehte den Kopf sofort wieder zur Tür. Der Jungen war verschwunden und Luna war auf dem Weg zu ihrem Platz am Ravenclawtisch. Hatten sie sich zum Abschied geküsst? War er ihr Freund?
„Fred, starr sie nicht so an“, meinte Ginny belehrend und sofort hatte sie wieder die Aufmerksamkeit ihres Bruders.
„Wie?“, wollte er wissen. Er starrte sie nicht an!
„Wen soll er nicht anstarren?“, fragte Ron sofort und richtete seinen Blick zur Flügeltür, doch dort stand niemand mehr.
„Ist das dein Ernst?“, fragte Katie. Seine Teamkollegin grinste plötzlich sehr breit und verfiel in ein leises Lachen. „Nicht wirklich, oder?“ Fred schaute Katie fassungslos an. Warum lachte sie? Was hatte er denn jetzt schon wieder gemacht?
„Also jetzt verstehe ich gar nichts mehr“, sagte Ron und Fred begann plötzlich ganz heftig zu nicken.
„Mir geht's ganz genau so“, stimme er ihm zu.
„Ihr seid echt blind“, sagte Ginny kopfschüttelnd.
„Tja, bei Fred kann ich es ja verstehen“, grinste Katie. „Verknallt bis hinter beide Ohren.“
„WAS?“, entfuhr es den beiden Weasley-Brüdern gleichzeitig, doch Fred schien noch viel fassungsloser zu sein, als sein jüngerer Bruder. Katie und Ginny lachten daraufhin beide laut los.
„Fred ist verknallt? In wen? Kenn ich sie?”, beeilte sich Ron zu Fragen.
Fred jedoch war nur rot angelaufen und es war eine Mischung aus Wut und Verlegenheit, die ihn dazu brachte die beiden Mädchen anzufahren: „Ich bin nicht verknallt, klar?“ Ohne weiter darüber nachzudenken stand er auf und verließ die große Halle.

~-~-~-~-~
Doing all I can do, just to be close to you.
Every time that we meet, I skip a heartbeat.
Always up for a laugh, she's a pain in the arse.
Every time that we meet, I skip a heartbeat.

~-~-~-~-~

Drei Wochen später, an einem Freitag, beeilte sich Fred aus dem Klassenzimmer für Verwandlung zu kommen und außnahmsweise war mal nicht das Wochenende der Grund dafür. Auf die Nachrufe von George, Lee und Angelina reagierte er gar nicht. Er hetzte in Richtung der Bibliothek und steuerte sofort auf einen ganz bestimmten leeren Tisch zu. Die letzten drei Wochen hatte er sie genau beobachtet. Sie saß immer an diesem Tisch. An dem Tisch in der hintersten Ecke am Fenster. Und sie saß immer dort. Selbst wenn schon jemand dort saß, setzte sie sich dazu. Das war seine Chance.
Beim Tisch angekommen krammte er irgendein Buch aus seiner Tasche und schlug es auf, als er Schritte hörte. Hastig blätterte er in dem Buch und starrte wie gebannt auf eine der Seiten.
Tu so, als wenn du liest, Fred. Tu einfach so und sei still.
Würde sie sich auch zu ihm setzten? Zu einem Weasley? Vielleicht nicht. Vielleicht glaubte sie ja auch, so wie Ginny, dass er wieder nur irgendeinen Scherz geplant hatte. Er hasste dieses Image. Er musste es los werden, aber das konnte er George ebenso wenig antun wie sich selbst. Er liebte Scherzartikel.

„Hallo“, meinte eine sanfte, leise Stimme. Fred zuckte zusammen und in seinem innersten zog sich alles Schmerzhaft zusammen. Sie sprach ihn an. Hoffentlich schickte sie ihn nicht weg. Hoffentlich durfte er bleiben. Sie hatte zwar nicht die Befugniss ihn wegzuschicken, aber wenn sie darum bat, dann würde er natürlich verschwinden. Oder? Wahrscheinlich würde er sich an den nächsten Tisch setzten. Wenn der noch frei war. Er konnte sich nicht vorstellen, was er machen würde, wenn der Tisch besetzt war. Der Tisch dahinter war viel zu weit weg. Er würde sie nicht sehen können. Selbst vom Nachbartisch konnte er sie schon nicht so gut sehen. Aber wenn der Tisch frei war, dann würde er ihn mit Hilfe eines Schwebezaubers in ihre Richtung schweben lassen, damit er näher bei ihr war. Aber war der Tisch frei? Fred wagte es sich nicht aufzusehen.
„Hallo“, meinte er ebenfalls, mit einer sehr kratzigen Stimme. Wo war seine Stimme hin?
„Kann ich mich zu dir setzen?“, fragte sie sanft. „Ich sitze immer hier!“
„Oh, natürlich“, sagte Fred hastig und starrte in sein Buch. „Das wusste ich nicht.“ - Lüge.
Fred vernahm das Kratzen des Stuhles über den Boden und schloss die Augen. Sie setzte sich zu ihm. Kurz hielt er die Luft an. Was wenn sie seinen Herzschlag hören konnte? Sein Herz musste kurz vor einem Herzinfakt stehen. Was wenn sie irgendwas merken würde. Die Tatsache, dass sie ihm jetzt gegenüber saß, nahm ihm alle Luft zum atmen. Wusste sie eigentlich, was sie mit ihm anstellte?
„Chrm, chrm...“ Fred schloss die Augen. Sie hatte etwas gemerkt. Sie musste etwas gemerkt haben. Sein Herz setzte aus. Es war vorbei. Er war aufgeflogen.
„Ähm… Fred?”, fragte sie langsam. Sein Herz setzte ein zweites Mal aus. Er riss die Augen auf.
Sie kannte seinen Namen.
Er bemühte sich tief einzuatmen, dann ließ er das Buch sinken und schaute sie mit einem Weasley-Grinsen an: „Was gibt's?“, fragte er. Er bemühte sich locker zu klingen und sie blickte ihm freundlich entgegen. Fred's Gesichtszüge standen kurz davor zu entgleisen. Ihre Augen schauten ihn warmherzig an. Egal was sie sagen würde, er würde es sich für alle Ewigkeit merken können.
„Du hältst dein Buch falsch herum“, sagte sie und gluckste leise.
Freds Grinsen bröckelte. Was hatte sie gesagt? Sein Buch? Falsch herum? Er hatte nur ihre Stimme in sich aufnehmen können. Buch? Falsch herum? Fred blickte auf das Buch hinab. Er hätte sich schlagen können. Er hätte sich auf den Mond hexen können. Wie konnte er so dumm…
„Achso... ja“, meinte er und seine Stimme klang fast wirklich so, als wüsste er das. „Das ist eine neue Lernmethode. Hilft bei mir wahre Wunder!“
“Achja?”, fragte sie und schlug eines ihrer Bücher auf. Fred beobachtete wie sie ihr Buch für Käuterkund auf den Kopf drehte. „Dann probier ich das am besten gleich mal aus.“ Gesagt. Getan. Luna schien wirklich zu versuchen auf dem Kopf zu lesen. Fred beobachtete sie dabei und hatte große Mühe damit den Blick wieder von ihr abzuwenden. Vielleicht sollte er wirklich mal wieder ein paar Hausaufgaben erledigen. Er war jetzt in ihrer Nähe. Das musste ihm vorerst ausreichen.

Fred schrieb an seinem Aufsatz für Verwandlung. Allerdings strich er jedes zweite Wort durch, weil er immer wieder zu Luna herüber schielen musste. Dabei rutschte er mit der Feder über das Papier, dann hinterließ er zu viele Tintenklekse in einem der Wörter und so sah das Pergament nach ein paar Zeilen wirklich furchtbar aus.
„Alles okay bei dir?“, fragte Luna dann und ließ Fred wieder zusammenzucken.
Er blickte verwundert auf: „Natürlich, was sollte denn nicht stimmen?“, fragte er. Luna deutete auf sein Pergament und Fred lächelte ein wenig. „Oh ja. Ich konnte mir die Sachen aus dem Buch wohl doch nicht ganz so gut merken“, murmelte beschähmt.
Luna grinste ihn an: „Ich muss gestehen, dass ich es auch besser behalten kann, wenn ich das Buch richtig herum halte.“ Fred lachte leise. Sie war wirklich unglaublich.

~-~-~-~-~
Give me an evening, or give me a night.
I'll show you the time, of your life.
I'll walk you home safe, from the dark.
I'll give you my jacket, I'll give you my heart.
But she won't come dancing tonight,

She's having the time of her life.
Am I alone?

~-~-~-~-~

„Guten Morgen, Fred“, begrüßten Angelina und Ginny den völlig übermüdeten Zwilling, als er ein paar Tage vor den Weihnachtsferien an einem Montagmorgen die Treppe vom Jungenschlafsaal hinunter kam.
„Du siehst müde aus“, meinte Angelina.
Fred nickte: „Bin ich auch. Ich habe die halbe Nacht an meinem Aufsatz für Snape geschrieben.“
„Für Snape?“ Angelina musterte ihn stirnrunzelnd, als Fred sich zu ihnen in einen Sessel setzte. „Normalerweise interessiert es dich auch nicht, wenn du keine Hausaufgaben in Zaubertränke hast.“ Fred zuckte mit den Schultern. Es war auch nicht normalerweise. Gestern am frühen Abend hatte er mit Luna in der Bibliothek gesessen. Wieder mal. Mittlerweise war es auch George und Lee aufgefallen, dass Fred völlig verknallt war. Aber die beiden hielten sich zurück. Er hatte gedroht nie wieder mit ihnen über Scherzartikel zu reden und George hatte eingesehen, dass sein Bruder wirklich ein wenig Ruhe haben wollte.
Jedenfalls hatte Luna ihm in der Bibliothek eine Abteilung mit passenden Büchern für seinen Aufsatz gezeigt und er hatte sogar ein Buch ausgeliehen! Und jetzt wollte er Luna nicht enttäuschen. Wenn er einen halbwegs guten Aufsatz abgab, dann würde Snape ihm vielleicht sogar ein Annehmbar dafür geben.
„Seit wann hängst du so viel hinter den Büchern, Freddy?“, fragte Angelina. Freddy. So nannte ihn wirklich nur Angelina. Früher hatte es ihm gefallen, so von ihr genannt zu warden. Sie hatte ihn immer so genannt, wenn sie zusammen weggegangen waren.
„Ich heiße Fred“, sagte er.
„Hä?“ Angelina und Ginny blickten ihn völlig verwirrt an.
„Ich heiße Fred“, wiederholte er. „Nicht Freddy.“ Angelina starrte ihn an. Es tat Fred schon weh ihr so vor den Kopf zu stoßen, doch irgendwie fühlte es sich nicht mehr gut an, wenn sie ihn so nannte.
„Natürlich, tut mir Leid“, sagte sie verdattert. Sie wusste nicht so genau, was sie damit anfangen sollte.

„An dem Wochenende vor Weihnachten geht es wieder nach Hogsmeade“, meldete sich Ginny zu Wort, um das Thema zu wechseln und Freds Kopf schoss sofort in die Richtung seiner Schwester.
„Woher weißt du das?“, fragte er.
„Seit heute früh gibt es einen Aushang“, antwortete Angelina an Ginnys Stelle. Fred war plötzlich ganz aufgedreht.
„Wirklich?“, fragte er.
Seine Schwester konnte es fast schon nicht mehr mit ansehen, lachend lehnte sich Ginny in ihren Sessel zurück: „Ja, Fred! Wirklich!“, bestättigte Ginny.
„Hat sie einen Freund?“, platzte es aus Fred heraus.
Angelinas Augen weiteten sich ein wenig. Von wem sprach Fred?
Ginny gluckste: „Frag sie doch selber!“
„Ich soll sie... GINNY. Du weißt es doch mit Sicherheit. Komm schon, sag mir ob sie einen Freund hat. Bitte! Ich muss es wissen!“ Fred sah seine Schwester flehend an. Angelinas entsetzten Gesichtsausdruck bemerkte er gar nicht.
„Du hängst doch in letzter Zeit viel mehr mit ihr ab“, entrüstete sich Ginny.
„Aber danach frag ich sie doch nicht“, empörte sich Fred.
„Warum nicht?“, fragte Ginny grinsend.
„Von wem redet ihr denn eigentlich?“, fragte Angelina.
„Von...“
„...Niemanden. Bitte, Ginny!“ Fred blickte Ginny bettelnd an. Sie war seine Schwester. Sie musste ihm doch einfach helfen, oder nicht?
„Von niemandem, so so. Kannst du mir vielleicht sagen, warum ich nicht mehr an deinem Leben teilhaben darf?“, fragte Angelina. Fred wandte ihr fassungslos den Blick zu.
„Darum geht es doch gar nicht. Es tut mir Leid, Angelina. Aber ich muss das wissen. Ginny, Bitte. Sonst bin ich zu spät!“
„Zu spät wofür?“ Ginny schaute ihren Bruder verwirrt an.
„Um sie zu fragen. Du hast doch gerade gesagt es geht nach Hogsmeade. Also sag mir jetzt bitte ob sie einen Freund hat. Denn wenn nicht, dann will ich der erste sein, der sie fragt!“ Fred schaute seine Schwester erneut bittend an. Als Ginny endlich seuftzte und ihn anlächelte.
„Ich glaube, dann solltest du dich beeilen.“ Ginny zwinkerte ihm zu. Ohne auf irgendein weiteres Wort zu warten, hatte Fred seine Tasche geschnappt und war aus dem Gemeinschaftsraum verschwunden.

Ein paar Minuten später stand er vorm Ravenclawturm. Viele Schüler waren schon auf dem Weg runter in die große Halle. Doch Fred musste Luna unbedingt abfangen, bevor ihr möglicherweise der Hufflepuff über den Weg lief, mit dem er sie schon einmal zusammen gesehen hatte.
Viele Schüler musterten ihn mistrauisch, andere kamen auf ihn zu und überhäuften ihn mit Fragen, wie es mit neuen Scherzarktiekln aussehe. Fred jedoch wehrte sie all ab. Sein Blick galt nur Luna, als diese aus dem Gemeinschaftsraum der Ravenclaws kam.
„Luna!“, rief er laut und fing sie sofort an der Treppe ab.
„Guten Morgen Fred“, meinte Luna verträumt.
„Guten Morgen, Luna“, meinte er erfreut.
„Was machst du hier vorm Gemeinschaftsraum. Die Vertrauensschüler sehen es nicht gerne, wenn man vor fremden Gemeinschaftsräumen herum lungert“, erklärte Luna und in ihrer Stimme klang eine Spur von Besorgtheit mit.
„Das stört mich nicht“, meinte Fred einfach. Mittlerweile schafft er es wieder so locker zu reden, wie immer, wenn sie in seiner Nähe war. „Ich habe auf dich gewartet.“
„Wirklich?“, fragte Luna mit ihrer typischen Sing-Sang-Stimme und zusammen schlenderten sie die Stufen hinunter zur großen Halle.
„Ja wirklich. Ich weiß ja nicht, ob du es schon mitbekommen hast, aber an dem Wochenende vor Weihnachten geht es wieder nach Hogsmeade“, erklärte Fred und versuchte es sehr beiläufig klingen , was natürlich nicht möglich war. Es klang nicht sehr beiläufig jemanden auf Hogsmeade anzusprechen, wenn man die Person gerade zum Frühstück abgeholt hatte, das wusste selbst Fred.
„Ja, davon habe ich gehört. Die Anderen aus Ravenclaw sind schon sehr aufgeregt und freuen sich aus die Weihnachtseinkäufe. Ich liebe das Hogsmeadewochenende vor Weihnachten. Besonders wenn es schon schneit. Gehst du auch hin?“, fragte sie mit fröhlicher Stimme.
„Ja. Natürlich. Ich gehe auch hin. Weißt du, Luna, eigentlich wollte ich dich ja fragen, ob…”
„Guten Morgen, Luna“, rief ein Hufflepuff ihnen entgegen. „Morgen Weasley“, begrüßte er auch Fred.
„Guten Morgen, Wayne“, begrüßte Luna ihn freundlich. Es war der Junge, von dem Fred gehofft hatte, ihn nie wieder sehen zu müssen.
„Es geht wieder nach Hogsmeade“, meinte der Junge.
„Ja, wir redeten gerade darüber. Fred wollte gerade etwas fragen“, sagte Luna lächelnd.
„Ja! Ganz genau. Ich wollte fragen, ob du mit mir nach Hogsmeade gehst, Luna”, sagte Fred mit fester Stimme, die keinen Zweifel an seiner Frage ließ.
Luna blickte ihn überrascht an: „Wirklich?“ Ihre Augen leuchteten. „Oh, ich würde wirklich gerne mit dir nach Hogsmeade gehen. Ich muss jetzt aber noch in die Bibliothek. Wir sehen uns später. Ihr zwei“, meinte Luna schnell und gab Fred einen Kuss auf die Wange. Für Fred fühlte es sich an, als würde die Haut, die ihre Lippen berührt hatte Feuer fangen. Alles begann zu kribbeln und sein Magen schlug Purzelbäume. Er sah ihr nach, wie ihre hüftlangen blonden Haare und ihre Radieschenohrringe hin und her wirbelten.

„Wow!“ Das war zunächst das einzige, was dieser Wayne zustanden brachte. „Da bin ich dann wohl zu spät gewesen“, stellte er ein wenig enttäuscht fest. Fred achtete nicht weiter auf ihn. Er war stolz auf sich.

~-~-~-~-~
Am Samstagmorgen stand Fred aufgregt vorm Spiegel im Jungenschlafsaal. Er hatte sich gerade zum dritten Mal umgezogen und kämmte seine Haare. George und Lee hatten ihm schwören müssen ihnen in Hogsmeade nicht über den Weg zu laufen. Die beiden waren wirklich die letzten, die er gebrauchen konnte.
„Unser Freddy ist wirklich total verknallt“, meinte George mit quietschiger Stimme.
„Halt die Klappe, George“, maulte Fred ihn an und zog sich seinen Umhang über die Schulter.
„Geht ihr zusammen in Madam Puddifoot's Café?“, fragte Lee und tat völlig entzückt.
„Schnauze, Lee“, bellte Fred laut.
„Oh, das ist eine ausgezeichnete Idee. Lee, wir sollten Creeve bescheid geben. Das hätte ich gerne verewigt.“
„Unterstehe dich, George“, knurrte Fred seinen Zwilling an und die beiden anderen Gyrffindors verfielen in Gelächter. „Ihr seid so... so... albern!“, meinte Fred kopfschüttelnd.
„Albern?“, fragte Lee.
„Natürlich, wie konnten wir das vergessen?”, fragte George. „Angelina hat es uns doch schon so oft erklärt, Lee. Unser Freddylein wird Erwachsen.“
„Nicht schon wieder diese Nummer. Das hat sie außerdem gesagt, bevor sie wusste, dass Freddy mit Loony nach Hogsmeade gehen will“, erklärte Lee.
„Danach nicht mehr?“, wandte Fred sich an seinen besten Freund. Lee schüttelte mit dem Kopf.
„Tja, was man so alles nicht mitbekommt...“ George ließ den Satz offen. „Ich glaube ja, dass Angelina gehofft hat, dass du dieses Jahr wieder mit ihr ausgehst!“, erklärte er Fred.
„Unsinn“, meinte Fred.
„Blind ist er ganz eindeutig“, meinte Lee.
„Ach nervt mich nicht“, sagte Fred. Dann ging sein Blick in Richtung Uhr. „Scheiße! Ich komme zu spät!“ Er hörte das Gelächter der beiden anderen, als er aus dem Schlafsaal eilte.

Außer Atem erreichte Fred die Eingangshalle. Luna stand von einem Fuß auf den anderen hüpfend neben den Punktegläsern und schien ebenso ein wenig aufgeregt wie Fred. Auch wenn man es Luna nicht sofort ansah.
„Fertig?“, fragte Fred.
„Du bist gerannt?“, fragte Luna überrascht.
„Ich wollte mich nur ungern verspäten“, erklärte er ihr grinsend. Luna lächelte. „Fertig?“, wiederholte er seine Frage und Luna nickte langsam. „Dann...darf ich bitten?“ Fred hielt ihr seinen Arm hin. Sie nahm ihn, wenn auch zögerlich an, und gemeinsam schlenderten sie aus dem Schloss.
„Ich liebe den Schnee am Hogsmeadewochenende vor Weihnachten“, erklärte Luna verträumt, als sie den Weg nach Hogsmeade einschlugen.
„Ich habe mir Schnee für dich gewünscht“, lächelte Fred.


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Doing all I can do, just to be close to you.
Every time that we meet, I skip a heartbeat.
Always up for a laugh, she's a pain in the arse.
Every time that we meet, I skip a heartbeat.

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Wochen später saß Fred im Grimmauld Place am Fenster im Zimmer, das er sich mit Geroge teilte. Es regnete unentwegt. Das Wetter draußen spiegelte all das wieder, was er fühlte. Es war Weihnachten. Es war kalt. Sein Vater war angegriffen worden und er fühlte sich leer. Er war von der Kälte erfüllt. Selbst George schien ein paar Tage lang nicht so zu Späßen aufgelegt zu sein. Die Angst um seinen Vater war groß gewesen. Er dankte Harry bei allem, dass er gerettet werden konnte.

Aber er füllte sich auch leer, weil er sich von Luna nicht hatte verabschieden können. Das Date in Hogsmeade war ein Traum gewesen. Für Luna gab es einfach nichts, was den Tag schlecht machen konnte und dabei waren die Zeiten so dunkel und wurden von Tag zu Tag düsterer.
Er und seine Geschwister waren so apruppt aufgebrochen, um nach ihrem Vater zu sehen. Er hatte sich nicht vom Luna verabschieden können. Fred kam sich merkwürdig vor. Und vielleicht zum aller ersten Mal in seinem Leben wurde ihm klar, was es heißt im Krieg zu sein. Es gab keinen Zeitpunkt an dem man sich noch rechtzeitig verabschieden konnte. Irgendwann war der Zeitpunkt gekommen, da war es zu spät. Zu spät um sich von Menschen zu verabschieden, um ihnen noch ein letztes Mal zu sagen, wie viel sie einem bedeuteten.
Ob Luna wusste, was sie ihm bedeutete?

„Fred?“ Ansprochener reagierte zunächst nicht, als seine jüngere Schwester ihn ansprach, doch als sie sich zu ihm setzte und ebenfalls aus dem Fenster blickte, wandte er den Blick zu ihr. Er schenkte ihr ein mattes Lächeln und Ginny grinste ihren großen Bruder breit an.
„Vermisst du Luna?“
„Merlin, wie konntest du das nur erraten?“, fragte Fred erstaunt und seuftzte dann schwer. Ginny lehnte sich mit dem Kopf gegen ihren Bruder und schwieg. Fred genoss es zu wissen, dass Ginny einfach nur da war um ihm zuzuhören. Bei George hatte er in letzter Zeit immer nur das Gefühl gehabt er veralberte ihn und nahm ihn erst recht nicht ernst, dabei brauchte er genau das: Jemand der ihm zuhörte.
„Sie ist irgendwie anders“, erklärte Fred gedankenversunken. „Sie ist eben einfach Luna!“ Er sagte das, als würde es alles erklären und Ginny gluckste. Es klang wirklich komisch, aber es war eben genau das. Luna war sie selbst.

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I do love, she does heartbreak.
I did love, till she broke my heart.
I do love, she does heartbreak.
I did love, till she broke my heart.
I do love, she does heartbreak.
I did love, till she broke my heart.
I do love, she does heartbreak.
I did love, till she broke my heart.

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Die Weihnachtsferien gingen vorüber und Fred kehrte mit seinen Geschwistern zurück nach Hogwarts. Die Zugfahrt kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Er hatte die Hoffnung bis zum Bahnsteig natürlich nicht aufgegeben, dass Luna eventuell doch nach Hause gefahren war, aber er wurde enttäuscht. Luna war so, wie sie es ihm gesagt hatte, in Hogwarts geblieben.

George und Lee blödelten herum, als Fred sein Weihnachtsgeschenk für Luna aus dem Schrank suchte. Er hatte es während des eilligen Aufbruchs in Hogwarts vergessen, aber so konnte er es ihr persönlich geben. Es war schon verpackt. Nur ein kleines Päckchen. George wollte unbedingt wissen, was darin war und auch Lee ließ nicht locker. Sie versuchten es zu erraten, doch Fred blieb stumm und verriet nichts. Er war aufgeregt. Er würde es ihr persönlich geben können, aber... was würde sie dazu sagen? Am meisten Angst hatte Fred davor was sie sagen könnte. Er war sich absolut unsicher bei allem, was sie tat. Sie war so anders als alle anderen Menschen, die ihm je zuvor begenet waren und er hatte keine Ahnung, wie er mit alle dem Umgehen sollte.

„Ich hab's“, erklärte George lautstark, als sie die Treppen hinunter in den Gemeinschaftsraum liefen.
„Ach ja?“, fragte Fred gelangweilt und schon völlig genervt von dem Ratespielchen seines Bruders, dass er schon fast gespannt war, was George sich dieses mal hatte einfallen lassen. Eines musste man George lassen. Fantasie hatte er. Zwischen Miniaturlexikon bis Erdbeerohringe, als Abwechslung zu den Radieschen, war schon so einiges dabei gewesen.
„Natürlich! Das ich nicht sofort darauf gekommen bin!“, sagte er laut und einige Schüler im Gemeinschaftsraum blickten sich fragend zu ihnen um. „Ein Verlobungsring. Mensch Fred, sowas muss man vorher absprechen. Du hättest mir schon vorher sagen sollen, dass ich der Trauzeuge sein soll. Merlin, Mum und Dad werden Augen machen.“

„WAS?“ Ron, der mit Harry und Hermine ab Kamin des Gemeinschaftsraumes gesessen hatte, war aufgesprungen und zu seinen Brüdern herüber gekomme. „Fred heiratet? Wen denn? Und warum habt ihr mir nichts gesagt?”, wollte er aufgebracht wissen.
„GEORGE!“, fuhr Fred seinen Bruder scharf an und wollte ihm einen Klapps auf den Hinterkopf geben, doch der andere Weasleyzwilling wich lachend aus. „DU VERDAMMTES PLAPPERMAUL! ICH HABE NICHT VOR SIE ZU HEIRATEN!“
“Noch nicht”, fügte George lachend hinzu.
„GEORGE!“, empörte Fred sich.
„Von wem redte ihr denn?“, wollte Ron wissen, der wohl wirklich noch nicht mitbekommen hatte, dass Fred mit Luna ausgegangen war.
„Das geht dich nichts an, Ron. Und jetzt sie zu, dass du Land gewinnst, George“, knurrte Fred und verließ ungeachtet aller anderen anwesenden den Gemeinschaftsraum. Er wollte jetzt zu Luna.

Sie saß in der Bibliothek. Am gleichen Tisch wie immer. Ein Buch für alte Runen lag aufgeschlagen auf dem Tisch. Sie quälte sich durch eine Übersetzung.
„Hallo Luna“, meinte Fred langsam und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. Die Blonde sah auf. Sie sah müde aus und ihre zerzausten Haare fielen ihr ins Gesicht. Sie schaffte es ein paar einzelne widerspenstige Haarsträhnen hinter ihre Ohren zu schieben. Sie sah eigentlich aus wie immer. Und ihr Freds Augen hätte sie nicht schöner oder gar verträumter aussehen können.
„Hallo Fred!“, meinte sie in ihrer üblichen Sing-Sang-Stimme und strahlte ihn mit einem herzlichen Lächeln an, dass Fred glaubte ihm bliebe das Herz vollkommen stehen. Sie blickte ihn an, doch Fred wagte es nicht zu atmem. Die Leere, die Kälte, all das was er gefühlt hatte, was durch Dunkelheit hätte beschrieben werden können, hatte sich in Luft aufgelöst. Als wäre mit diesem einen, einsamen Lächeln alles wie zuvor.

„Frohe Weihnachten und ein frohes, neues Jahr wünsche ich dir!“, hauchte Fred. Sie Stimme war immer doch dabei zu versagen.
„Das wünsche ich dir auch“, erklärte Luna seelig und lächelte noch breiter und rückte den Stuhl ein Stück zurück. „Mein Weihnachtsgeschenk für dich liegt im Schlafsaal. Ich wollte es dir mit einer Eule schicken. Wir hatten vor den Ferien keine Zeit uns zu verabschieden und dann habe ich das von deinem Vater gehört. Es tut mir so Leid. Ich habe es dann nicht geschickt, weil ich dachte du würdest vielleicht mit dem Kopf ganz woanders sein. Naja vielleicht hätte ich es ja doch schicken sollen. Es hätte dich vielleicht abgelenkt. Es ist im Schlafsaal. Warte ich hole es!” Sie redete langsam, aber ihre Stimme klang so leicht, dass Fred dennoch Probleme hatte es zu verfolgen. Sie war aufgestanden und wandte sich zum gehen, doch Fred war von seinem Stuhl aufgesprungen und hatte nach ihrer Hand gegriffen. Er erschauderte. Ihre Hände waren eiskalt.

„Warte!“, erklärte er sanft. Fred versuchte sich selbst zu beruhigen. Alles in ihm spielte verrückt. „Das hat Zeit. Ich… ich habe auch ein Geschenk für dich!”, sagte er und krammte mit der anderen Hand in seiner Hosentasche. „Es ist nur eine Kleinigkeit. Ich hoffe es gefällt dir!“, meinte er. Das hoffte er wirklich. Er war so aufgeregt. Seine Hand zitterte ein wenig und die kleine Schachtel fiel zu Boden. Hastig beugte er sich zum Boden um sie aufzuheben und reichte sie dann an die jüngere Ravenclaw. Lunas Augen strahlten ihm entgegen. Ganz vorsichtig, als wäre alleine das Geschenkpapier etwas kostbares, öffnete Luna das Päcken. Zum Vorschein kam eine kleine Schatel. Sie öffnete sie. Darin befand sich eine silberne Kette mit einem silbernen Anhänger. Bedächtig fuhr Luna über den Anhänger. Ein kleiner silberner Adler in dessen Flügel ihr Name stand: Luna

„Die... die ist wunderschön!“ Es war das erste Mal in Freds Leben, dass er die Blonde Ravenclaw sprachlos vorfand. Ihr fehlten tatsächlich die Worte. „Sie ist wirklich wunder, wunderschön“, sagte Luna eindringlich und starrte sie fassungslos an. Fred wurde es warm ums Herz. Er glaubte, es habe aufgehört zu schlagen. Sie lief rot an. Aber es störte ihn nicht. Ihre strahlenden Augen zu sehen, zu sehen wie sie sich freute… alles andere war vollkommen unwichtig.
„Danke, Fred“, sagte sie und fiel ihm plötzlich einfach um den Hals. Seine Kehle fühlte sich an wie zugeschnürt. Ihr Geruch war Atem raubend. Sie hatte die Arme um ihn geschlungen und drückte ihn an sich. Fred fühlte seinen eigenen Herzschlag nicht. Und er brauchte keinen. Er spürte ihren Herzschlag. Ihr Herz würde für sie beide schlagen.

„Machst du sie mir um?“, fragte Luna aufgeregt.
Fred stand völlig neben sich: „Wie...was?“
„Die Kette!“, sagte Luna und hielt sie ihm wie ein Pendel vor die Augen.
„Achso... natürlich!“ Fred nahm sie ihr ab und trat um sie herum. Luna schob ihre Haare zur Seite. Ihr Nacken war frei. Ihre sanfte, helle Haut lag frei. Fred nahm die Kette und zitterte, al ser sie schließen sollte.

„Und?“, fragte Luna langsam?
„Du siehst umwerfend aus“, flüsterte Fred. Luna hatte mit dieser Antwort nicht gerechnet. Ihre Wangen liefen feuerrot an und sie senkte wirklich peinlich berührt den Blick. Mit einem Mal war aller Angst vergessen und der Gryffindor Mut in Fred siegte. Er nahm seine Hand und hob ihr Kinn langsam an. „Das ist nichts, wofür du dich Schämen müsstest“, flüsterte er und plötzlich ging alles wie automatisch.

Ein halber Schritt und er war ihr noch näher. Ein paar Zentimeter mehr und er konnte die Wärme, die von ihr ausging spüren. Ein Herzschlag weiter und er glaubte zu sehen, wie ihre Augen sich ein wenig erschrocken weiteten, doch gegen alles, was ihm sagte, dass es nicht ging, kämpfte er an und berührte ihre kleinen, schmalen Lippen mit den seinen und küsste sie.
Es war wie ein Stromschlag. Freds Herz setzte um unzähligsten Mal an diesem Tag nun endgültig aus. Es war als würde der Raum um sie herum sich drehen. Fred küsste sie abermals und Luna erwiederte den Kuss. Er strich mit seinen Fingern über ihre Wange und hielt ihr Gesicht dann mit beiden Händen fest.

Für einen winzigen Augenblick war alles andere, was in der Welt vor sich ging, alles böse, alles grausam, was geschah, vergessen. Und Fred würde alles dafür tun, dass er es immer und immer wieder vergessen konnte. Fred würde alles tun um Luna immer so nah sein zu können, wie in diesem einen winzigen Augenblick.

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Doing all I can do, just to be close to you.
Every time that we meet, I skip a heartbeat.
Always up for a laugh, she's a pain in the arse.
Every time that we meet, I skip a heartbeat.
I skip a heartbeat for you.



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Das, was Harry so liebenswert macht, sind, glaube ich, seine charakterlichen Stärken, die wir selbst gerne hätten, und es sind auch seine Schwächen, die wir nur allzu gut verstehen.
Rufus Beck