von Odo der Held
Beide schliefen tatsächlich ein.
Die Uhr zeigte halb 3 an, als Severus wach wurde weil ihn etwas im Gesicht kitzelte. Aber es war egal, der Traum war einfach nur reiner Blödsinn gewesen. Miss Granger hatte ihn geweckt. Beziehungsweise ihr Fingernagel. Ihre Hand lag auf seinem Kissen und bei jedem seiner Atemzüge hatte ihr Zeigefingernagel über seine Oberlippe gestreift.
Er musste unwillkürlich grinsen. Wie lag sie denn da? War das bequem oder träumte sie von Joga-Stunden? Er blickte auf ihre kleine Hand. Ich könnte jetzt in den Finger beißen, dachte er grinsend.
Aber dann wacht sie auf und macht wieder Theater.
Er stupste ihren Finger mit seiner Nase an. Sie bewegte ihn kurz.
Er grinste wieder.
Und stupste wieder ihren Finger an. Und wieder machte sie eine kleine Kratzbewegung.
Was würde passieren….?
Plötzlich verschwand ihr halber Finger in seinem Mund. Habe ich nicht vielleicht doch einen Fetisch? Aber dann hätte ich ihr nicht sagen können, ich hätte keinen.
Er leckte zart an ihrem Finger herum und plötzlich krümmte sie ihn. Severus entfuhr ein stummes Glucksen. Er fand die Situation klasse. Sie begann sich zu regen und er spuckte ihren Finger sofort wieder aus.
„Wie?“, hörte er ihre verschlafene Stimme. „Was ist?“
Bloß nicht richtig aufwecken, dachte er und legte seine dunkelste und beruhigendste Tonlage auf. „Nichts, Miss Granger, schlafen Sie weiter.“
Von ihr kam ein Geräusch, das man beim Nicken macht und dann zog sie sich von ihm fort. Er merkte, dass es ihn ein wenig enttäuschte. Nicht, dass er sie zum Wärmen bräuchte, aber er mochte irgendwie ihre Nähe in der Nacht.
Er muckelte sich in seinen Teil der Decke und vergrub seine linke Gesichtshälfte im Kissen. Er blickte auf Miss Grangers Gesicht und wie es im Halbdunkel der Nacht da lag und lächelte.
Dann schlief er ein.
Der nächste Morgen begann so wie der gestrige. Hermine stand recht munter mit einem vollen Kaffeepott vor Severus, diesmal am gemeinsamen Bett, und schwenkte die Tasse vor seiner Nase.
Er wurde nicht wach.
Verdrießlich stellte Hermine die Tasse ab und setzte sich zu ihm. Er lebte definitiv, denn sie sah Atembewegungen, aber wo war sein wacher Geist? (Wohl noch am pennen).
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