Via PN hab ich von jemandem gesagt bekommen (übrigens Danke an dieser Stelle für die Rückmeldung), meine Charaktere und vor allem Julia wäre verdammt oberflächlich. Nun wüsste ich gerne, ob das stimmt, oder ob sich der/die/das Jenige auf seine eigene Meinung allein stützt.
Leider habe ich mich bereits etwas ausgedehnt auf den folgenden Kapiteln, aber wenn eine Änderung erwünscht wird, kommt sie in meinem sogennanten Weihnachts-Kapitel in dem ich dann hoffentlich auch die Lily-Jay-Beziehung, die meinen Leser/in auch nicht sehr begeisterte, zu retten versuche. Bleibt mir treu und bitte bitte bitte gebt mir eine Rückmeldung- egal ob mit einer PN (wenn ihr nicht wollt, dass das alle lesen) oder in der doch recht leeren Kommentarbox.
Aber jetzt kommt für meine treuen Leser Nummer 13 (nach dem endlosen Geschwafel...)
LG Jay
* * *
Kapitel 13
Als ich die Augen aufschlug, war es dunkel und still. Nicht einmal die Vögel waren zu hören. Wie viel Uhr es wohl war?
In der Dunkelheit tastete ich nach meinem Zauberstab unter dem Kissen.
„Accio Armbanduhr“ hauchte ich und sah meine Uhr unter dem Vorhang hervorschlüpfen.
„Lumos“ es war…verdammt es war fünf Uhr. Eine halbe Stunde früher, als gestern. Wie fies, dass ich schon so früh aufwachen musste. Dann hörte ich ein Scharren neben meinem Bett. Vorsichtig schob ich den Vorhang etwas beiseite. Rote Haare. Lily hob meine Tasche an, nahm den Tarnumhang und legte sich beides um.
„Petrificus Totalus“ dachte ich. Sofort wurde Lily zu eis und fiel um. Es war ein zu lautes Geräusch.
„Was ist los?“ fragten Mary, Alice, Alex und Marlene gleichzeitig. Sie rissen die Vorhänge zu ihren Betten auf und vier Lichtstrahlen richteten sich auf mich. Ich deutete mit meinem Stab auf Lily. Doch es war gar nicht mehr Lily. An ihrer statt lag dort eine Frau mit extrem lockigen schwarzen Haaren.
Sie waren noch lockiger, als meine und auch länger.
„Bellatrix Black“ keuchte Alex. Sirius Cousine.
„Wir müssen Dumbledore, McGonagall und Slughorn holen. Außerdem brauchen wir die echte Lily. Ich schicke meine Patroni los. Einer von euch muss zu James rennen…“ sagte ich sachlich.
„Aber das Passwort“ sagte Alex.
„Okay. Dann holen wir erst einmal die Lehrer“ sagte ich.
Wie schon in Eosos aeterna konzentrierte ich mich auf die Nachricht und auf die Personen.
„Expecto Patronum“ murmelte ich und zwei Patroni traten hervor. Ein Adler und mein Jaguar. Einer von ihnen brach aus dem Fenster, der andere durch die Wand.
„Richten wir unsere Stäbe auf diese Schlange“ sagte Marlene.
„Expelliarmus“ sagte Alex und ein Zauberstab flog auf sie zu.
„Ist das Lilys?“ fragte ich sofort.
„Nein. Aber das heißt nichts“ sagte Alex. Wütend zerbrach sie den Stab und ließ die Bruchstücke aus dem Fenster fallen. Einzig Bellas Augen funkelten wütend. In diesem Moment ging dir Tür auf und McGonagall trat in einem schottengemusterten Morgenmantel in den Raum.
„Dank für ihre Nachricht, Miss Brown. Nun, wie ich sie kenne haben sie auch einen Patronus an den Direktor geschickt“ die Antwort kam mit Dumbledore selbst. Er sah wütend aus. Was allerdings durch seine weiße Wollmütze mit büscheligem Ende und eine rosane Schleife um und am Ende seines Bartes ins Lächerliche gezogen wurde.
„Ah, Minerva. Ich denke, Miss Black hat lange genug in dieser Stellung verharrt“ mit einem lässigen Schwenker seines Stabes erlöste er Bella von dem Zauber.
„Nun? Was wollten sie hier, Miss Black?“ fragte Dumbledore höflich.
„Geht sie nichts an“ zischte sie zurück.
„Dann sollten sie uns nun möglichst schnell zu Miss Evans bringen“
„Wenn sie Regulus Black finden, haben sie Evans“ sagte sie grinsend.
„Hundertfünfzig Punkte Abzug für Slytherin und ein Trainingsverbot über das ganze Jahr für sie, Miss Black. Sie werden jetzt von einem Hauselfen in ihren Gemeinschaftsraum gebracht“ sagt McGonagall. Eine der eilfertigen Elfen erschien, griff einfach nach Bellas Umhang und verschwand mit ihr.
Einen Moment später klopfte es an der Tür. Herein trat Lily, gefolgt von Regulus Black.
„Mr Black? Was tun sie hier im Turm?“ fragte McGonagall irritiert.
„Ich habe Lily hochgebracht“ antwortet er offen, genauso offen wie Sirius.
„Aha“ Lily sah total fertig aus.
„Ich denke, wir müssen einen Hauswechsel durchführen. Mr Black ist ab sofort ein Gryffindor. Bei unseren Freunden in den Kerkern ist er nicht sicher genug vor Angriffen. Miss Evans, sie werden den nächsten Tag im Krankenflügel verbringen, wenn es ihnen Recht ist und sie zu müde für den Unterricht sind.
„Nein Professor. Ich bin nicht stark verletzt. Es ist nur, dass man mir auf dem Weg zurück von GdZ ein paar Schocker aufgehetzt hat. Es geht mir soweit sehr gut“
Dumbledore nickte.
„Mr Black, sie werden wohl im Schlafsaal der siebener nächtigen müssen. Bei unseren Sechstklässlern ist alles leicht überfüllt“ Regulus lächelte begeistert.
„Gehen sie einfach die Treppe links von dieser hinauf. Dort finden sie diesen Schlafsaal. Ich habe ihre Sachen bereits in den Raum bringen lassen. Aber jetzt möchte ich sie nicht mehr vom Duschen abhalten. Minerva?“
Er ließ der Professorin und Regulus den Vortritt.
„Fragt nicht“ sagte Lily, kaum das die Tür zugeschnappt war.
„Jay, das war genial“ sagte Mary. Ich lächelte.
„Incendio“ sagte Marlene wie als Antwort. Sofort züngelte unser kleiner Kamin auf und schenkte Licht.
„Li, wir geben dir den Vortritt“ sagte Alice. Lily ging ins Bad ohne Nische, Alice ins andere. Ich griff nach meiner Tasche. Nichts fehlte, war verschmutzt oder gar gelöscht worden. Alles war perfekt. Ich sah den Stundenplan durch. Mir fiel auf, dass ich Nachhilfe hatte. Warum das denn? Hatte ich gestern nicht bewiesen, dass ich den Schulalltag meisterte. Ich hatte dreihundert Punkte geholt. Fast im Alleingang, nur mit gelegentlicher Unterstützung der Rumtreiber. Pf. Ich steckte mein Astronomiebuch ein, da sah ich etwas silbern glitzern. Es war der Rahmen einer Karte. Es war ein dünnes Buch, bestehend aus zwei Seiten. Auf ihnen war der Sternenhimmel abgebildet- handgezeichnet. Auch hier hing an dem kunstvoll verzierten, silbernen Umschlag ein Zettel. Es war eine mir gänzlich unbekannte Handschrift. ?Liebe Julia, wir haben uns nie kennen gelernt, aber ich bin dein großer Bruder. Mein Name ist Christian. Damit du den Grund kennst, dass wir uns nie getroffen haben, sage ich dir jetzt, dass ich nicht mehr lebe. Du erinnerst dich nicht daran, aber als du drei Jahre alt warst, gab es eine Explosion. Ich bin mit 11 Jahren gestorben. Dieser Text stammt aus meinem Testament. Warum ich so früh an den Tod dachte? Es gab eine Prophezeiung, die sagte, mein Tod würde am dritten Tag des Jahres am Ende des Todes sein. Damit war der 03.01. 1998 gemeint. Diese Sternenkarte stammt aus Hogwarts. Meinem ersten und letzten Schuljahr. Weil ich mich in Astronomie so hervor tat, zeichnete ich für meine kleine Schwester eine besondere Karte. Großvater stellte den Rahmen her und Dad verzauberte das Pergament. Jedes mal, wenn ein Sternenbild am Himmel steht, leuchtet es auf dem Papier. Alle Sternzeichen und Bilder leuchten an ihrem Tag, wenn sie erscheinen. Viel Spaß Julia, oder wie Mutter und Vater sagen: Viel Glück Jay. Dein dich liebender großer Bruder Christian de Claire, den Bruder, den du nie hattest. Wir sehen uns spätestens, wenn ich geboren bin.'
Oh mein Gott. Ich hatte einen Bruder. Jetzt endlich wusste ich, wem diese geheimnisvolle Stimme gehörte, die meinen Namen in der Nacht rief. In dem Buch lag ein Bild. Es zeigte unsere Familie: Meine Großeltern Helga und Herbert, meine Eltern Lucy und Thomas davor, und vor ihnen. Das war einmal ich, als ich gerade geboren war. Ein Junge mit schwarzen Locken grinste frech in die Kamera. Daneben standen Emily und Edward, Henry und Miriam. Emily war gerade einmal 20 Jahre alt, Edward 37. Die lachten alle glücklich. Auf der Rückseite des bunten Fotos stand. Aufgenommen am 08.08.1995 Für unsere Schwester, Großcousine, Tochter & Großneffin Julia /Jay de Claire. Wir vergessen dich nicht und du vergisst uns nicht. Dein Christian, Edward und Emily, Lucy und Thomas & Miriam und Henry de Claire
„So, das wär's fürs Erste“ meinte Xeno, der hinter mir stand.
„Jeder von uns informiert sich so schnell wie möglich über beide Arten. Ader jeder über eine. Welche willst du nehmen?“
„Keine Ahnung“ war meine ehrliche Antwort.
„Ich nehm' dann die Viper“
„Gut“ damit konnte ich gut leben.
„Wir treffen uns…tja wann. Hast du in der zweiten Stunde nach der Pause Zeit? Ich hab da nämlich frei“
„Die haben mir da Nachhilfe verpasst“ sagte ich etwas nörgelich.
„Wieso das denn? Du bist momentan Stufenbeste und hast an einem Tag zweihundert Punkte fast im Alleingang geholt. Rede doch mal mit McGonagall. Spätestens in der Pause werden alle von deinem Können wissen“ er schien wirklich wütend zu sein. Aber nun gut.
„Ich frag McGonagall mal, wir haben ja sowieso gleich Verwandlung“
„Ah, stimmt ja. Was haben wir eigentlich bisher auf.“
„Nichts außer den Aufsatz in VgdK.“
„Das ist sehr gut. Ich hab gehört, du brauchst nie lange. Wir könnten uns einfach nach dem Essen in der Bibliothek treffen, zusammen arbeiten und dann nach den Informationen über die Drachen suchen“
Das war mal ein vernünftiges Angebot.
„So machen wir's“ sagte ich und grinste. Er lächelte zurück. Da ertönte der Gong laut in dem kleinen Raum.
„Merlin hab ich mich erschreckt!“ sagte eine mir bekannte Stimme von der offenen Tür her.
„Sirius“ sagte ich und trat zu ihm.
„Und? Plan ausgearbeitet?“
„Jepp. Xeno, wir müssen das Ei noch mit einem Wärmezauber belegen“ fiel mir es gerade ein.
„Brauchen wir nicht. Kesselbrand hat den Kasten mit einem Zauber belegt, damit sie nicht auskühlen. Jay, wir sehen uns nach dem Mittagessen. Ed wartet bestimmt schon. Bis dann“ rief er noch, da verschwand er durch die Tür nach draußen. Ich griff nach der Türklinke unseres Raumes und grinste auf der Tür stand in simplen Messingbuchstaben: J. Brown, X. Lovegood.
„Mit wem bist du im Team?“ fragte ich Sirius, nachdem wir aus dem Haus, denn das war es eigentlich, getreten waren.
„Regulus, weil Krone schon mit Evans war“ er sah ehrlich beleidigt aus.
„Nichts gegen meinen Bruder, aber ich wollte mit jemandem aus meinem Freundeskreis und nicht aus der Familie, verstehst du?“
„Ja, aber ich wollte noch mit dir reden. Mir ist nämlich aufgefallen, dass ihr immer unter euch ein Team bildet. Sobald es darum geht, bist du verschwunden. Ich frage mich jedes Mal, warum? In Kräuterkunde und gerade eben hab ich gewartet, oder wollte auf jemanden zugehen, doch ihr seid immer sofort kurzgeschlossen und last mich in der Luft hängen“ brach es aus mir hervor und ich konnte einen leicht bösen Unterton einfach nicht unterdrücken.
„Ähm na ja. Ich glaube du bist noch nicht fest genug in der Gruppe…“
„Aha. Und Reg? Der ist seit einem Tag in der Gruppe und flopps ist er in einem Team drin. So ein Zufall aber auch“
„Hat Lovegood dir das Hirn gewaschen?“ fragte Sirius und sah beunruhigt aus.
„Nein, er hat sich nur genauso wie ich über euch gewundert. Aber nun gut. Xeno und ich treffen uns nach dem Essen in der Bibliothek zum Arbeiten, nur zu eurer Information.“
„A. Arbeiten. Das ich nicht lache!“
„Das macht man gewöhnlich in einer Bibliothek, oder? Glaubst du ernsthaft, ich bin so untreu? Du hast ja massig viel Vertrauen zu mir“ fauchte ich und ließ den verwirrten Sirius stehen. Es versetzte mir schon einen Stich, dass er dachte ich wäre zu so was fähig. Aber nachgeben wollte ich nicht. Ich hatte das Gefühl, der Tag wäre nur halb so gut, wie der gestrige. Na ja. Man kann auch mal einen schlechten Morgen haben, oder?
Ich kannte ja Merlin sei Dank den Weg zu McGonagall. Ich drängelte mich durch eine Gruppe Schüler und die Treppe hinauf. Ich bog ab und ging die ganzen Treppen hinauf, obwohl ich mehr rannte. Ich hörte nicht die Rufe der anderen, die meinen Namen riefen. Es war mir egal, wie viele Köpfe sich mir zuwandten, sich nach mir umdrehten. Als ich endlich vor McGonagalls Zimmer stand, bemerkte ich mit einer Erleichterung, dass dir Tür offen stand und dass die Lehrerin schon hinter ihrem Pult saß.
„Verzeihen sie, Professor“
„Miss Brown?“
„Chrm Chrm. Also die Maus, die wir verzaubern sollten, ich habe mein Tier verwandelt und dann mussten wir zu Kräuterkunde aufbrechen. Er muss irgendwie verschwunden sein“ etwas hoffnungslos kam ich mir schon vor. Was versuchte ich eigentlich zu retten? Jetzt würde ich schon die ersten Punkte abgezogen bekommen. Zu meinem Erstaunen sah sie mit einem vergebenden Lächeln zu mir. Was hatte die denn in ihrem Tee gehabt?
„Ich denke, ich glaube ihnen, Miss Brown. Verwandeln sie einfach diese Maus in ihr Tier.“
Sie deutete mit ihrem Stab auf eine weiße Maus in einem Käfig. Einem Käfig mit Korkboden. Er sah dem, den ich meiner Maus gezaubert hatte zum Verwechseln ähnlich. Das war unmöglich.
Ich konzentrierte mich, wie gestern, auf das aussehen des Fwuupers. Gelb, Kopffedern, Schwanzfedern…
„Acipere“ dachte ich und deutete auf die Maus.
„Sehr schön“ sagte die Lehrerin. Ich nahm meinen Fwuuper wahr. Er sah meinem erneut sehr ähnlich. Gut, dass wäre immer so gewesen.
„Das werte ich als ihre Hausaufgabe. Solange sie ihren Aufsatz nicht auch vergessen haben“ sie lächelte. Es war unmöglich. Egal.
„Nein Professor“ sagte ich und schmunzelte.
„Dann geben sie ihn her. Am Ende der Stunde bekommen sie und ihre Kameraden alles benotet wieder.“
„Auch die Mäuse?“ fragte ich irritiert.
„Ja“ war die schlichte Antwort. „Sie sehen so aus, als ob sie eine Frage hätten“ sagte sie.
„Ähm. Wenn ich dieses Tier in eine Eule verhexen würde…“
„Dann könnten sie sie benutzen, ja. Wenn der Zauber so stark ist, dass sich alles dauerhaft verändert, dann könnte es sogar sein, dass diese Eule sich nie mehr zurückverwandeln wird. Das geschieht nach langer Zeit mit den meisten zu verwandelnden Wesen“
Ich nahm den Fwuuper vom Tisch und steckte ihn in meine Tasche. McGonagall sah mir interessiert zu und ich sah die Verblüffung, als sich das Tier verkleinerte und verschwand.
„Was ist eigentlich mit der Nachhilfe?“ fragte ich höflich.
„Oh. Nun wir haben das vor dem ersten Schultag erstellt. Allerdings haben wir das ganze nach einer Lehrerkonferenz außer Kraft gesetzt. Sie genießen das Vertrauen und die Anerkennung meiner Kollegen. Ausgestattet mit starken, magischen Kräften und mit Ideen. Ich muss wohl nicht dazusagen, dass man auf sie setzt“
War das eine Warnung?
Oder gar eine versteckte Aussage?
Ich nickte als Antwort und setzte mich auf meinen Platz in die erste Reihe. Gerade kam Sirius hereingestolpert. Er war vollkommen außer Atem und sah mich an. Er nahm McGonagall scheinbar gar nicht wahr, denn er schrak fürchterlich zusammen, als sie ihn ansprach:
„Mr Black? Was ist mit ihnen passiert?“
„Ich ähm…hatte mir Sorgen um Ja…ich meine Julia gemacht und wollte sie informieren. Ja.“
„Setzen sie sich Mr Black und ich wünschte, sie wären einmal so besorgt um ihre Unterricht Beteiligung“ seufzte McGonagall und sah mich an.
„Miss Brown, sie könnten Mr Black etwas anspornen“ sie sah mich immer noch an, wandte dann jedoch den Blick auf die Tür, durch die die anderen gestolpert haben.
„Sie haben sich interessante Freunde ausgesucht, Miss Brown“ sagte sie. Ich zog meine Planrolle heraus und daraus meinen Aufsatz. Es dauerte ein wenig, bis ich ihn gefunden hatte, aber erneut hatte meine Verwandtschaft daran gedacht. Sobald mir herausgerutscht war, „Wo ist denn dieser verdammte Verwandlungsaufsatz?“ hatte die Schriftrolle blau geleuchtet. Immer wieder wurde mir klargemacht, woher meine Magie stammte.
Endlich hatten alle einen Platz gefunden.
„Sie geben jetzt ihre Aufsätze und ihre verwandelten Mäuse ab. Am Ende der Stunde bekommen sie beides mit ihrer ersten Note zurück. Ich hoffe, sie haben sich Mühe gegeben! Ich möchte nicht wieder einen solchen Unsinn lesen, wie letztes Jahr!“
Allgemeines Rascheln.
„Accio Aufsätze“ sagte die Professorin und die Rollen flogen auf sie zu.
„Die, die am Gang sitzen nehmen die Tiere ihrer gesamten Reihe nach vorne. Beschriften sie gegebenenfalls die Käfige!“ erneutes Rascheln und auch vermehrtes Gemurmel. Scheinbar hatten viele ihre Tiere verkleinert. Ich sah in meiner Reihe auf und ab. Alle hatten ihre verwandelten Tiere vor sich. Teilweise waren sie nicht so gut gelungen. Mary, Marlene, Alex und Alice hatten allesamt wunderschöne und auch teilweise exotische Wesen vor sich. Alex hatte sogar ein Seepferdchen in einem Aquarium bei sich. Ich ging die Reihe entlang und nahm so viele der verzauberten Mäuse zu mir, wie ich tragen konnte. Dabei sah ich auch Lily ganz außen. Ihr Tier war eine Katze, meiner nicht unähnlich.
Ich stellte die Kästen ab und ging zurück, während Professor McGonagall schon anfing den einen oder anderen Aufsatz durchzulesen oder zu überfliegen.
„Sie werden sich jetzt der Verwandlung von Menschen in Tiere widmen. Dazu gehen sie paarweise zusammen. Miss Brown mit Miss Monroe und darauf aufbauend, bitte!“
Ich wandte mich an Alex, sie grinste mich an.
„Dann leg mal los!“ sagte sie und sah mich an. Ich zückte meinen Zauberstab und stellte mir eine Maus vor, klein braun und mit großen Ohren.
„Acipere“ murmelte ich und deutete dabei auf Alex. Ich sah nach meiner Kollegin. Doch anstatt meiner blonden Freundin hockte eine Kleine Maus auf ihrem Stuhl.
„Formam reddere“ murmelte ich und sah zu, wie Alex erneut in ihre Form zurück wuchs. Leider klappte es nicht ganz. Statt ihrer normalen Ohren hatte sie Mausohren verpasst bekommen.
„Sorry“ sagte ich und kicherte. Alex sah einfach nur niedlich mit den Ohren aus. Sie fasste sich an die Ohren und kicherte auch.
„Lass sie dran, die sind süߓ sagte sie und wandte den Kopf zu Remus nach hinten. Ich drehte den Kopf auch und sah ein lächeln auf seinem Gesicht. Aber das konnte auch an Sirius liegen, der anscheinend einen Selbstversuch gestartet hatte und eine rote Nase mit Schnurrhaaren hatte. Welches Tier er werden wollte, konnte ich nicht direkt erkennen.
„Sehr gute Arbeit, Miss Brown“ sagte McGonagall mit einem Blick auf Alex' Ohren.
„Die Rückverwandlung hat zwar Lücken, aber das wird schon gehen“ ergänzte sie und legte bereits die zwölfte Pergamentrolle auf den Stapel. Es fehlten nur noch 8 Stück. Das war gut, denn ich warf einen Blick auf meine Uhr. Es war bereits viertel vor zwölf. Sie arbeitete mit rascher Geschwindigkeit, strich hie und da etwas durch, ergänzte etwas und schrieb zu guter Letzt einen roten Buchstaben in das obere Eck. Danach schrieb sie die Note in ein schwarzes ledergebundenes Buch mit aufgenähtem Hogwartswappen, wie ich beim auf und Zuklappen erkennen konnte.
„Es klappt einfach nicht!“ fluchte Alex und ich drehte den Kopf.
„Was klappt nicht?“ fragte ich irritiert.
„Ich schaffe es nicht, dich in ein Tier zu verwandeln“ sagte sie und versuchte es scheinbar erneut.
„Du musst dir das Tier in allen, oder so vielen Einzelheiten wie möglich, dann sagst du Acipere“
„Mach ich ja, aber irgendwie klappt das bei dir nicht“
„Häh?“ fragte ich. Wieso sollte es nicht klappen? Ich tat doch gar nichts dagegen.
„Verwandeln dich mal selbst, so wie Black“ forderte sie mich auf.
„Okay“ ich stellte mir eine kleine Katze vor. Dann dachte ich mein Acipere und spürte, wie ich zu schrumpfen begann, wie sich mein Skelettbau änderte.
„Also bist du nicht immun gegen Zauber“ hörte ich Alex sagen.
„Formam reddere“ dachte ich und wuchs zurück. Puh! Ich hatte schon Angst gehabt, ich würde mich nicht mehr zurückverwandeln können. Das war ja gerade noch gut gegangen.
„Aber wieso schaffe ich es dann nicht?“ wütete Alex und versuchte es erneut. Nichts geschah.
„Versuch es mal bei Marlene“ sagte ich. Alex richtete ihren Zauberstab auf Marlene. Augenblicklich verwandelte sich Marlene in einen Vogel.
„Siehst du! Bei hier klappt es!“
„Merkwürdig“ sagte ich. Warum ging das nicht auch bei mir? Na ja.
„Ich habe ihre Aufsätze durchkorrigiert. Ich muss sagen, sie haben mich erstaunt. Keiner hat eine schlechtere Note als A. Sehr löblich“ sie legte die Schriftrollen auf die Tische und ich bekam als erste meinen Aufsatz.
Dort hatte McGonagall eine kleine Notiz und die Note vermerkt: Ein sehr guter Aufsatz, auch ihre genaue Betrachtung der verschiedenen Arten und die detaillierte Beschreibung ihrer Punkte, Zauber und jener Arten von Zauberer. Daher bekommen sie, als einziges Mädchen des Kurses die Bestnote. Note: O
Wow. Das war gut. Eine Aufsatz- Note Ohnegleichen. Wenn das in jedem Fach so war, wird das einmalig gut.
„Miss Evans, ich hatte eigentlich etwas mehr von ihnen erwartet“ sagte McGonagall und stand direkt vor der Schulsprecherin. Lily nickte nur.
„Als Schulsprecherin brauchen sie Bestnoten. Hängen sie sich an Mr Potter oder Miss Brown an, beide können ihnen helfen. Aber nun- Ab zum Essen“ sie scheuchte uns auf und ich steckte meine Sachen in die Tasche. Ich hatte gehofft, Sirius würde auf mich warten, aber keiner meiner Freunde tat dies. Na gut. Sie nahmen den Normalen Weg. Dann gehe ich halt durch die Geheimgänge. Ich rannte durch die Menschenmenge und die Wendeltreppe zu Slughorn hinab. Dort angekommen, folgte ich einer Gruppe Hufflepuffs. Sie führten mich einen unspektakulären Gang entlang zur Eingangshalle.
Am Gryffindortisch setzte ich mich hinter eine Schar Schüler, zu der auch der kleine Jones gehörte. Er hatte mich nicht bemerkt und/oder verstand, dass ich gerade keinen Nerv hatte. Einer von denen, denen ich ewig dankbar für die Ruhe war. Das Essen erschien zeitig und ich aß ohne besondere Lust ein Würstchen. Als das Essen verschwand und die Schüler lachend und scherzend nach draußen strömten, fingen Xeno und Ed mich ab.
„Hey Jay“ sagte Edward und begrüßte mich grinsend. Seid unserem Abkommen in Zauberkunst war er genau wie sein späteres Ich, nett, höflich und etwas frech.
„Hey Ed, Xeno. Machst du auch mit bei VgdK, oder hast du es schon fertig?“
„Ich hab mit Xeno ausgemacht, wir machen es zusammen“ er zuckte mit den Schultern.
„Ich wollte mit die übrigens noch über GdZ reden“ flüsterte er. Ich konnte nicht verhindern, dass ich etwas rot wurde. Scheinbar hatte auch er durchschaut, dass ich mit der Prophezeiung in Verbindung stand.
„Last uns dafür in die Bücherei gehen. Hier sind mir eindeutig zu viele Ohren“ antwortete ich und wurde, flankiert von den beiden Ravenclaws, zur Bücherei geführt.
Davor angekommen, sah ich den gesamten siebten Jahrgang der Gryffindors versammelt.
„Was machen die denn da?“ fragte Ed. Genau das war auch meine Frage.
„Was für ein Zufall, euch hier zu treffen“ sagte James wirkte jedoch weder begeistert noch überrascht. Sirius stieß ihm einen Ellenbogen in die Seite.
„Was?“ kam es von James zurück.
„Jay, hilfst du mir bei VgdK?“ fragte Peter zaghaft.
„Wir können uns ja zusammensetzen. Peter dir gegenüber und du zwischen Lovegood und m…“ doch ich unterbrach Sirius.
„Sirius, er heiß Xeno. Das mit den Nachnamen können wir bei den Slytherins machen, aber noch mehr Unfriede zwischen jenen, die den Frieden nötig haben, um nicht zu stürzen, ist unnötig. Das ist auch der Grund, warum uns Lewis so anredet. Freundschaft muss überwiegen gegen Misstrauen und Hass“ sagte ich fest. Der letzte Satz stammte von meiner Mutter. Ich hatte ihn in einem Poesiealbum gefunden und er war in einer engen Handschrift verfasst worden.
„Das sagt meine Mutter immer“ einte Ed und sah mich interessiert an. MIST! Miriam musste das verfasst haben! VERDAMMT. Egal, egal, egal. Ich muss es ihm ja sowieso sagen.
„Okay“ sagte Sirius, sah jedoch nicht sonderlich zufrieden aus.
„Last uns reingehen und die Zeit nutzen“ schlug Remus in altbekanntem Streberton vor. Zustimmendes Nicken. Ich ging, immer noch zwischen den beiden Ravenclaws, in die Bibliothek. Noch war sie weitestgehend leer uns somit belegten wir einen der Tische. Ich hockte mich dann auch zwischen die Adler und Peter gegenüber. Nachdem alle ihr Zeug draußen hatten, begann die Phase der stillen Arbeit. Einzig das Federkratzen und das gelegentliche nach oben schieben der Pergamentrollen waren zu hören.
Aufgabenstellung: Aufsatz über Patroni mit der Nennung der eigenen Patronusform.
Patroni sind Lichtgestalten aus einem Nebel ähnlichem Material. Jeder Zauberer hat eine festgeschriebene Form, wenn er es schafft sie zu erzeugen. Den so genannten gestaltlichen Patronus. Meist hat man ein Tier, das in irgendeiner Weise etwas mit uns zu tun hat. Der Patronus kann sich aber ändern, zum Beispiel, wenn man sich in eine Person verliebt hat. Dann hat man meist die Form oder eine Abgewandelte Sache. Es kann aber, beispielsweise bei Animagi vorkommen, dass der Animagus nicht seine Gestalt hat, aber dafür die Liebe. Nun, wie bekommt man den Zauber, der gegen Dementoren und Leitfolde den einzigen Schutz bildet, heraufbeschworen? Man sucht in seiner Erinnerung nach einem Glücklichen Moment, den mit der größten Freude und dem besten Gefühl. Es ist aber auch wichtig zu wissen, dass dieser Moment, der als Erinnerung dient, nicht real sein muss. Wenn man dann dieses Gefühl durch die Adern strömen läst, sagt man (oder auch nicht) die Worte Expecto Patronum - ich erwarte den Patronus. Beim ersten Versuch wird entweder gar nichts entstehen, oder nur eine kleine Rauchwolke. Je stärker die Erinnerung, umso höher sind die Chancen auf einen Patronus. Meine Patronusform ist etwas kompliziert: ich habe zwei. Einmal das Tier Jaguar und einmal das Zeichen Ravenclaws, einen Adler. Ich kann den Fluss, ob es jetzt dieses oder jenes Tier sein soll, noch nicht beeinflussen.
05.09.1977 Julia Sophia Brown
Das war einfach.
Dachte ich jedenfalls.
Die Anderen waren noch nicht ganz fertig.
„Ich wusste, dass du schnell bist, aber SO schnell, Jay“ sagte Ed lachend. Ich grinste zurück.
„Wie kommt das eigentlich?“ fragte Xeno und setzte seine Feder ab, um mich stattdessen genau zu mustern.
„Schreibt fertig, dann…muss ich euch etwas erzählen“ sagte ich. Noch zwei Mitwissende mehr. Hoffentlich würden es nicht noch mehr werden.
„Fertig“ sagten die beiden Ravenclaws gleichzeitig.
„Also, Jay. Was willst du uns so dringend erzählen?“ fragte Ed und sah mich durchdringend an. Ihnen würde ich nur das Wichtigste sagen. Da kam mir eine Idee. Ich öffnete unter dem Kragen den Verschluss meiner Zeitreisenkette und legte sie auf den Tisch vor mir.
„Das…das hab ich schon mal gesehen“ sagte Edward und runzelte die Stirn.
„Meine Eltern haben über irgendeine Mission geredet. Dieses Jahr. Sie meinten: dieses Jahr kommt die Erlöserin nach Hogwarts. Oder so etwas Ähnliches. Jedenfalls, als ich die Prophezeiung gesehen habe, wurde mir alles klar. Ich habe sie schon einmal gesehen, aber mir daraus nichts gemacht. Es war unwichtig und ich war noch sehr klein. Also bist du, bist du…“
„Deine Großcousine, ja“
„Aber dann bist du auch mit Anabelle verwandt, oder?“ fragte er.
„Ja. Sie ist die Schwester meiner Mutter. Als ich noch in meiner Zeit lebte, hat meine Mutter mit erzählt, sie wäre bei einem Unglück gestorben“
„Jetzt wissen wir auch, wie. Aber das hast du verhindert. Hut ab übrigens.“
„Danke“ erwiderte ich und zog die Kette wieder an „aber können wir uns nun Pflege magischer Geschöpfe kümmern? Ich bin jetzt hier und eine Schülerin, genauso wie ihr“
„Du bleibst unsere Jay Brown oder besser gesagt Jay de Claire, oder?“ sagte Ed.
„Also ans Werk“ sagte Xeno und stand auf. Ed uns ich folgten ihm zu einer Unterabteilung: Drachenarten und ihre Besonderheiten.
„Okay. Wir brauchen das Opalauge und die Viper. Eventuell wäre eine Kombination aus beiden auch gut“ ratterte Xeno herunter und zog schon drei Bücher heraus, die er mir ohne viel Federlesen in die Hand drückte. Er wanderte die Reihe entlang und zog ein weiteres, beträchtlich dickeres Buch, welches er Edward überreichte.
„Das dürfte für den Anfang reichen. Wenn wir noch mehr brauchen, holen wir sie uns einfach“ sagte Xeno geschäftsmäßig und wir gingen zurück zu unseren Plätzen.
„Also“ sagte Ed und gab mir ein Buch über das Opalauge, oder 3 Bücher.
Es waren dünne Bücher und schlug es am Anfang auf: Das antipodische Opalauge Das neuseeländische Opalauge kam ursprünglich aus Australien, doch der Platz im Ursprungsland wurde knapp, denn nicht nur die Drachenpopulation, sondern auch die Muggel verbreiteten sich auf dem ganzen Kontinent. Das besondere an diesem außergewöhnlich schönen Drachen ist die Angewohnheit, in Tälern zu leben. Nach dem per. Viperzahn ist es mit zwei bis drei Tonnen die kleinste Drachenart dieser Erde. Der Drache hat seinen Namen von seinen Augen, die aufgrund ihrer Pupillenlosigkeit einem Opal sehr ähnlich sind. Generell ist dieser Drache in dezenten Farben gehalten, denn selbst die Schuppen sind in einer Art Perlmuttfarbe gefärbt. Das farbigste an diesem Drachen ist seine Flamme in einem leuchtenden scharlachrot. Doch diese Flamme bekommt man meist sehr selten zu sehen, denn das antipodische Opalauge greift nur an, wenn ihn der Hunger treibt. Für Menschen ist er vollkommen ungefährlich, denn er reißt meist nur Schafe, kann jedoch genauso auf größere Beuteltiere töten. Falls man ein solches Tier, mit Sondergenehmigung des ZM, ausbrütet und aufzieht, ist hier ein kleiner Ratgeber über das Tier
Eitemperatur: meist 97- 109°C (im Zwischenraum unwichtig) Brutzeit: 3- 3 ½ Wochen Fresszeiten: morgens um 9.30 Uhr, mittags um 12 Uhr, abends um 18.30 dies muss umso genauer beachtet werden Nahrungsmittel: bevorzugt Schaffleisch, aber man kann ihn auch auf Huhn, Rind und Schwein abrichten. Meist gewöhnt er sich diese Art dann nicht mehr ab. Trinken: er kann seine Flüssigkeit aus dem Fleisch ziehen, aber zur Sicherheit stellen sie eine Schale Wasser daneben, denn ein Drache muss oft trinken Wachzeit und Schlafenszeit: ein Drache braucht nie so viel Schlaf, wie ein Mensch, aber die Jungdrachen sollten auf jeden Fall 6-7 Stunden pro Nacht haben. Es hört sich vielleicht albern an, aber sie sollten spätestens um 7 Uhr abends das Zimmer verdunkeln und erst gegen 7 Uhr morgens öffnen, denn während der Dunkelheit bleibt der Drache in der Ruhephase Flugzeit: Opalaugen fangen bereits nach 5 Tagen mit den Flugversuchen an, drei Tage vor den meisten anderen Drachenarten. Hier sollten sie natürlich anwesend sein, um ihren Schützling gegebenenfalls aufzufangen. Beachten sie, dass der Drache nie mehr als vier Stunden am Stück fliegt- am Anfang. Bei Einhaltung dieser Anweisungen und Befolgung der Regeln, die 1798 von der Abteilung zur Führung und Aufsicht magischer Geschöpfe festgelegt wurden, werden sie weder auf rechtliche noch auf Probleme mit dem Opalaugen stoßen.
Das war eine extrem genaue und praktische Anweisung. Aber zur Sicherheit sah ich noch einmal auf das Erscheinungsdatum: 1969
Na gut, aber änderte sich in 9 Jahren so viel an Wissen? Zur Sicherheit griff ich nach dem nächsten Buch und las diese Informationen. Bis auf die Tatsache, dass hier alles mit Fachbegriffen überhäuft war, unterschied sich der Informationsgehalt um keinen Deut.
Pf.
„Und?“ fragte Xeno und sah von seinem Buch auf.
„Also das Buch hier ist sehr gut und verständlich und das hier ist genauso schlecht, wie das andere gut ist“ fasste ich zusammen und deutete auf die verschiedenen Ausgaben.
„Gut. Ich bin bei den Kreuzungen fündig geworden. Wir fassen erst alles von den verschiedenen Drachenarten und dann die der Kreuzung zusammen“ sagte Xeno und drehte das Buch zu mir um. Dasselbe tat er mit dem Buch über den Viperzahn, dass Ed unter die Lupe genommen hatte.
Ich zog das Pergamentblatt mit den bisherigen Vermutungen hervor.
Das antipodische Opalauge- Zusammenfassung der Informationen (Quelle: alles, was sie für Aufzucht und Pflege eines antip. Opalauges brauchen von Isaac Damion) Temperatur des Eis während der Brutzeit: 97- 109°C (in diesem Zwischenraum muss die Temperatur liegen Brutzeit: ung. 3- 3 ½ Wochen Fresszeit: morgens: 9. 30 Uhr---mittags: 12 Uhr---abends: 18. 30 Nahrung: Schaf, Schwein, Huhn& Rinderfleisch (auf die letzten drei muss das Opalauge ausgerichtet werden Trinken: man muss eine Wasserschale beistellen, auch wenn er seine Flüssigkeit aus dem Fleisch aufnimmt Wach und Schlafzeit: 6-7 Stunden Schlaf =) von 7 Uhr abends bis 7 Uhr morgens (die Stunden, in denen es dunkel ist, beruhigt den Drachen, daher sollte der Drache in dunklen Räumen schlafen) Flugzeit: nach 5 Tagen versucht das Opalauge zu fliegen Nie länger als 4 h pro Tag, wenn er noch jung ist.
„Wisst ihr“ begann ich, als Xeno das Buch gegen ein anderes austauschte „ihr könntet auch mithelfen. Oder zumindest du Xeno!“
Beide grinsten.
Ich verstand. Die Aufgabe des Aufschreibens war meine. Wundervoll.
Der Peruanische Viperzahn: (Quelle: alle Informationen über die Aufzucht und Pflege des per. Viperzahns von Isaac Damion) Eitemperatur: um die 100°C, mindestens 99°C Brutzeit: 2-3 Wochen Fresszeiten: morgens: von 9-10 Uhr---mittags: 11-12. 30---abends: 18- 18.45 Nahrung: im Haushalt auf Huhn und Rind polbar Trinken: bevorzugt Wasser mit etwas Blut, zieht aber das Blut auch aus dem Fleisch, daher ist einzig eine Wasserschale neben dem Drachen notwendig Wach und Schlafzeit: 6-9 Stunden =) von 8 Uhr abends- 8.30 morgens (auch hier: Dunkelheit beruhigt den Drachen) Flugzeit: nach 8 Tagen- Achtung! Immer an einer Leine fliegen lassen, sonst flieht er im Flug!!!
Kreuzung von Opalauge und Viperzahn: Eitemperatur: 100-105 °C Brutzeit: exakt 2 ½ Wochen Fresszeiten: 9-10 Uhr; 11. 30- 12 Uhr; 18.30- 18.45 Nahrung: Schaf, Schwein, Huhn und Rind Trinken: Wasser Flugzeit: 6 Tage Immer an Leine Fliegen lassen
„Fertig“ sagte ich und schnitt das Pergament ab. Wenn wir Glück hatten, würden wir ein hübsches Opalauge mit Viperzahneigenschaften aus dem Ei bekommen.
„Sehr gut. Am besten gehen wir zu unserem Freund. Ed, kommst du mit?“
„Wenn ihr wollt? Gebt ihr eurem Drachen noch einen Namen? So etwas wie…“
„Saphira“ sagte ich. Es war ein schöner Name und passte eventuell auf unseren Drachen.
„Ich hätte eher Opalia gesagt. Oder Opalis, wenn wir ein Drachenmännchen haben“ sagte Xeno, während ich meine Sachen einsteckte. Ich nickte, die Namen waren wirklich schön. Das war auch abgeschlossen.
„Wir gehen zu unserem Drachen, die Temperatur einstellen und so. Möchte noch jemand mitkommen?“ fragte ich höflich. Sie waren alle noch nicht fertig. Wie langsam konnte man eigentlich arbeiten? Wenn man in so einer Schneckengeschwindigkeit auch seine UTZ Arbeiten schrieb, würde ich mich dort ja Stunden langweilen. Keiner sah auch nur auf. Ich zuckte mit den Schultern.
„Lasst uns gehen. Ed, Xeno“ sagte ich und gemeinsam gingen wir nach unten.
„Was haben wir nach dieser Pause, die noch eine halbe Stunde dauert?“ fragte Edward.
„Zauberkunst“ antwortete Xeno und hielt uns das Eingangsportal auf. Wir gingen über das Gelände und folgten erneut den Pfeilen auf dem Boden. Endlich standen wir vor der Holzhütte.
„Passwort?“ fragte die Tür, als Xeno die Türklinke berührte. Passwort?
„Kennt ihr das Wort?“
„Unsere Namen eventuell?“ fragte ich und sagte sie zur Tür.
„Xenophilius Lovegood und Julia Sophia Brown” tatsächlich schwang die Tür ohne ein Geräusch auf.
„Genial Jay“ sagte Ed und folgte uns. Wir gingen durch die Pforte mit unseren Namen.
Dort angekommen traten wir an die Arbeitsfläche.
„Sieht sehr schlicht aus“ sagte Ed und beugte sich näher über das Ei.
Ich nahm die Holzschale und Xeno nahm das Ei vorsichtig heraus. Ich griff so schnell wie möglich das Stroh heraus und Xeno legte das Ei in die Schale. Auf dem Tisch, oder in dem Tisch war eine Kuhle, in die sich die Schale mit dem Ei mühelos hineinverfrachten ließ. Ich feuerte unter der Arbeitsplatte ein Feuer an. Und regelte einen steinernen Regler auf 100° rauf. Danach schloss ich eine Glasscheibe vor dem Feuer und rappelte mich auf. Xenophilius unterdessen zauberte noch mehr Heu und Stroh herbei und hüllte das Ei damit ein.
„So, das wär's“ ließ Ed verlauten und sah sich in der Zelle um.
„Jetzt bereue ich es glatt, dieses Fach abgewählt zu haben“ meinte er dann und kam, um das Ei noch mal zu betrachten.
„Vor allem Drachen finde ich toll“ er sah zu mir.
„Du kennst mich in der Zukunft nicht zufällig?“ fragte er dann. Ich sah ihn erschrocken an. Das war nicht gut. Aber er hatte das Recht, zu erfahren, was er alles für mich getan hatte.
„Ähm. Ich bin zwei Tage bei euch im Haus gewesen. Eosos aeterna. Du hast mir das fliegen beigebracht, mir meinen Quidditchumhang und meinen Besen geschenkt. Deine…das ist schwer und ich kann die nicht sagen, wer mich in der Magie unterrichtet hat. Verzeih mir das bitte.“
„Schon okay. Du willst nicht, dass sich es jemand anders überlegt. Also hab ich Gryffindor zu seiner bisher besten Sucherin aller Zeiten verholfen. Was für ein Mist. Schon schlimm genug, dass eine de Claire überhaupt in Gryffindor ist, aber das ist ja Hochverrat“ er lachte und ich lächelte auch.
„Last uns mal in Richtung Zauberkunst gehen. Sirius bekommt noch einen Anfall“
„Er ist bloß eifersüchtig“ beschwichtigte ich Xeno, aber er hatte Recht, ich wollte auch nicht seinem Zorn unterliegen. Er war immer noch der, der mein Herz gefangen hatte und der, den ich am meisten beschützen würde. Sirius Black, eben.
Zusammen traten wir über die Schwelle zu Flitwicks Zimmer. Die Gryffindors waren schon da, genauso wie der ein oder andere Hufflepuff.
„Man sieht sich“ sagten beide gleichzeitig und gingen auf ihre Plätze. Ich ließ mich neben Lily fallen.
„Und, Ei erwärmt?“ fragte sie.
„Jepp“ war meine Antwort. Was hätten wir auch sonst machen sollen? Wir waren knapp fünfzehn Minuten unten gewesen! Waren meine Freunde so misstrauisch?
Ich wollte gerade ansetzen, als Flitwick eintrat.
„Ich sammele ihre Aufsätze ein, sie bekommen während der Stunde Tiere mit einer schlimmeren Verletzungsrate. Sie werden sie heilen und abgeben. Ich bewerte das und sie bekommen am Ende der Stunde 3 Noten. Außerdem hat Professor McGonagall mich gebeten ihre Noten zu verkünden, die sie auf die Verwandlung ihrer Tiere bekommen haben. Sie selbst hat es in der Stunde nicht mehr geschafft“
Vor uns auf den Tischen erschienen Käfige mit den unterschiedlichsten Wesen. Vor mir war ein kleines Einhornbaby erschienen. Es war golden und leicht blutverschmiert. Ich öffnete die Box und setzte es auf den Tisch. Ich untersuchte zuerst die Beine. Zwei von ihnen waren gebrochen.
>Episkey< dachte ich und richtete meinen Stab nacheinander auf die Beine. Das Einhorn zitterte noch ein wenig, als ich erneut die Beine abtastete, aber es war nichts mehr gebrochen. Ich strich ihm beruhigend über das Fell und entdeckte ich mehrere Striemen, die sich teilweise entzündet und auch aufgerissen waren.
Hoffentlich funktionierte mein Spruch auch bei solchen Wunden.
Flitwick kam durch die Reihen spaziert und sammelte die Rollen ein. Ich hatte sehr lange Ruhe, da er mich als letzte aufsuchte. Ich atmete tief durch und deutete auf die Wunde: „Sana“ dachte ich und deutete auf die Wunde. Sie wurde geheilt! Sie schloss sich ohne Rückstände, sogar das Fell wuchs nach.
„Sehr gut, Miss Brown!“ sagte Flitwick, als er bei mir ankam. Er ließ das Einhorn verschwinden und ich reichte ihm meinen Aufsatz.
„Sie bekommen von Professor McGonagall ein O auf ihren verwandelten Fwuuper. Sehr gut, einfach fabelhaft“ sagte er und ging mit den Armen voller Pergamente zu seinem Tisch. Da meine die oberste war, fing er mit ihr an. Er lächelte und zeichnete etwas in das Eck, dann schrieb er etwas auf und das Pergament landete vor mir.
Auch er hatte eine Notiz unter dem Aufsatz und eine Note vermerkt: Ein außergewöhnlicher Aufsatz mit außergewöhnlichen Ideen. Sie haben nicht nur die Verwandlung, sondern auch die Zauberkunst mit einem einzigen Spruch umgeworfen, sie hätten eine besondere Note verdient, aber das Beste was man ihnen geben kann, ist O
Es war also schon die Zweite eins, aber er sagte, wir würden drei…
„Oh, verzeiht, Miss Brown. Sie bekommen ein O auf ihre Heilung, es war alles besser verheilt, als bei den anderen“ sagte der kleine Professor, als hätte er meine Gedanken gehört. Ich konnte eine sanfte Röte im Gesicht nicht verhindern.
Ich musste meine Noten aufschreiben, um eine kleine Bilanz zu haben, eine Tendenz! Rasch griff ich nach dem Planer und schlug ihn an der Stelle auf, an der man die Noten aufschreiben konnte.
Mit einem leisen Schrecken sah ich, dass dort bereits die Noten aufgeschrieben waren. Aber das war es nicht, was mir den Schock versetzte. Die Handschrift war nicht die von Miriam, Henry, Edward, Emily, Mutters oder Vaters. Es war die von meinem Bruder Christian…ich musste die Worte immer wiederholen. Ich erkannte es, als ich mir seine Buchstaben ins Gedächtnis rief. Ich schlug eine Seite zurück und sah auf das Bild. Sie lachten immer noch. Meine Augen lagen auf meinem Bruder, der den Blick ab und an nach unten wandte und auf seine kleine Schwester, auf mich, hinab blickte. Meine Eltern hatten die Hände auf Chris' Schultern gelegte und Emily boxte Ed alle paar Sekunden in die Seite. Henry und Miriam, die ich zu ersten Mal in Umhängen sah. Auch sie wirkten sehr glücklich und nur halb so streng und ernst, wie ich sie kennen gelernt hatte. Ich klappte den Planer zu und steckte ihn weg. Es tat zu sehr weh, meine Familie zu sehen.
Aber, schoss es mir durch den Kopf, heute Abend schaust du dir das Bilderbuch an, das Fotoalbum. Dein letztes Geschenk. Es soll auch hier gesehen werden!
„Jay?“ fragte Lily plötzlich neben mir.
„Hm?“
„Ist alles in Ordnung?“
„Mir geht's bestens. Alles bestens“
„Wirklich?“
„Alles bestens, Lily!“ sagte ich nachdrücklich, aber leise. Lily zuckte etwas zurück.
Heute waren meine Freunde ziemlich merkwürdig drauf. Schlecht gelaunt, misstrauisch, neidisch…was kam als nächstes? Mörderisch?
Hoffentlich nicht. Als nächstes hatten wir eine Freistunde, wundervoll. Plötzlich spürte ich ein Papierkügelchen, dass an meinen Nacken dozte. Ich griff es weg und faltete es auf. In einer mir ausnahmsweise mal unbekannten Handschrift hatte jemand eine Nachricht hinterlassen:
Hey Jay,
hast du die nächste Stunde auch frei?
Nick einfach, oder schüttel' den Kopf. Wenn du wissen willst, wer ich bin, warte vor dem Gryffindor Gemeinschaftsraum auf mich! Aber natürlich komme ich nur, wenn du nickst. Versteht sich oder?
Also ich warte!
Verbleibe ohne P.S. und in Hoffnung auf ein Ja!
Was für eine gruselige Handschrift, aber der Autor machte mich neugierig. Ich nickte und ließ den Zettel mit einem stummen Evanesco verschwinden.
Vor dem Turm warten? Aber bis wann, von wann an? Erneut landete ein Zettel in meinem Nacken. AH!
Verzeih mir meine Nachlässigkeit; wir treffen uns direkt nach dieser Stunde- um14. 40. Du sagst keinem etwas davon, sonst hast du ein KLEINES Problemchen!
Also halt schön die Klappe!
Ich ließ erneut das Zettelchen verschwinden. Das war gar nicht gut. Hoffentlich war das kein Slytherin. Ich drehte mich kurz nach hinten. Die Slytherins hockten ganz hinten und grübelten immer noch über ihren Tieren. Einzig die Rumtreiber und Regulus hätten etwas werfen können.
Sirius? Regulus? Hm. Warten wir's ab. Als es gongte schnappte ich meine Tasche und rannte zum Turm. Ich stand etwas davor und sah mich um.
„Ich hatte ehrlich nicht erwartet, du würdest kommen“ sagte eine Stimme hinter mir. Diesen Jungen hatte ich noch nie gesehen. Doch, er sah mir merkwürdig vertraut aus. Schwarze, kurze Locken, blau- grüne Augen und ein Ravenclawabzeichen auf dem Umhang. Er sah meinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten aus, bis auf Haar und Augenfarbe.
„Du erkennst mich natürlich nicht. Ich bin Christian de Claire. Dein Bruder, der als Geist aus Deutschland in die Vergangenheit gekommen ist“
„Das soll ich glauben. Chris ist…“
„Noch nicht einmal geboren. Ich habe das Gegenstück deiner Kette als Armband. Es ist für mich gemacht worden, damit ich mit dir reden kann“
Mein Gehirn machte Ãœberstunden. Das hier, dieser Junge sollte mein Bruder sein, der in der Zeit gereist war, um mich zu besuchen. Er war acht Jahre älter als ich, das hieß er war jetzt…
„24“ sagte er und lächelte ein wenig.
„Was willst du hier?“ fragte ich und sah ihn an.
„Dir sagen, dass du deinen Freunden vertrauen sollst und musst. Gib ihnen eine Chance. Sirius allen voran. Ich habe sein Herz aufgesucht und gesehen, dass dort mehr ist, als Freundschaft zu dir“
„Das weiß ich auch, aber sie sind alle sehr misstrauisch. Sie glauben mir nicht, dass…“
„Zwischen dir und Xenophilius Lovegood Nichts ist. Ich weiß, Jay. Aber du rennst weg vor ihnen. Du bist eine de Claire. Und de Claires rennen nicht weg, sondern stellen sich der Gefahr“
„Wenn ich eine de Claire wäre, wäre auch das kein Problem. Aber wir, du und ich, wir sind entfernte Verwandte. Die einzige Verbindung zu den de Claires ist Miriam! Die Tante unserer Mutter, das ist mir etwas zu weit entfernt“
„Oh. Das ist also der Hacken an der Sache“ Chris lächelte „du bist die Tochter, wir sind die Kinder von Lucy und Thomas, oder nicht?“
„Ähm ja“
„Nur das nicht Henry der de Claire war, sondern Miriam. Die Sache ist kompliziert, aber im Endeffekt ist unser Name: de Claire. Um aber sich zu schützen haben sie die Namen getauscht. Vater heiß Rheibach, aber Mutter nicht Glück, sondern de Claire von Miriams Bruder. Das ist ein Brocken, aber sag es nicht. Edward weiß es, natürlich. Deshalb nennt dich jeder Julia de Claire, deshalb würde Eosos aeterna an dich übergehen, wenn Miriam und Henry gestorben sind. Aber bald geht meine Zeit, die mir gegeben wurde, um dich zu sehen um. Vergiss niemals, dass ich dich liebe, als Bruder. Du bleibst meine Schwester. Du musst kämpfen, für England. Für uns. Für die Freiheit! Wir warten auf dich. Wir sind tatsächlich nach deiner Geburt nach Deutschland gezogen und haben unser Schloss Miriam und Henry überlassen. Edward und Emily und ihre Verwandten haben mit uns dort gelebt. Vielleicht werden sie niemals und wir ewig zusammen leben können, wenn du deine Rechte durchsetzt und Hausherrin wirst. Es wird Zeit für mich, Jay.
Wir sehen und dann wieder. In ungefähr 20 Jahren“ er lächelte erneut.
„Es war schön, dich kennen zu lernen“ sagte er dann und streckte mir seine Hand entgegen.
„Es war auch schön, dich zu sehen und zu wissen, dass es dich gibt, Chris“ erwiderte ich gefasst. Ich hatte nicht erwartet ihn hier zu treffen. Am allerwenigsten Chris. Ich spürte erneut eine Träne, die mir die Wange herunter rann. Trotzdem versuchte ich zu lächeln und berührte seine Eiskalte Hand.
„Süß, du warst schon immer…“doch sein Satz wurde verschluckt, als er verschwand. Ich sah nicht mehr sein Gesicht, sondern erneut auf die steinerne Wand- Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und nannte der fetten Dame das Passwort.
„Mach dir kein Kopf, Kindchen“ sagte sie. Ich erschrak fürchterlich. Hatte sie etwas gelauscht.
„Auch als Portrait bekommt man etwas mit. Ich werde es natürlich keinem sagen. Selbst als Gemälde hat man so etwas wie Verständnis und Hirn. Ab hinein“ sie schwang zur Seite und ich trat ein. Abrupt wurde ich nach vorne gestoßen und landete im leeren Gemeinschaftsraum, auf allen Vieren.
„Sorry Jay“ sagte Sirius und zog mich auf die Beine.
„Nein, ich muss mich entschuldigen“ sagte ich und sah ihm in die verdutzten Augen.
„Ich war gestern und heute sehr schnell weg immer. Du hast das Recht zu erfahren, was los ist…“
„Du musst es mir nicht sagen Jay. Ich will nur wissen, mit wem du gesprochen hast“ sein Blick bohrte sich in meinen.
„Das…ist eine lange Geschichte“ sagte ich. Das würde ewig dauern.
„Dann setzen wir uns am Besten mal hin.“ Er zog mich zu den Sesseln.
„Also“ sagte ich und atmete tief durch „ich habe einen Bruder“ ich zog das Bild und die Notiz hervor und reichte ihm beides. Er sah es an.
„Das ist er, oder?“ er zeigte auf Chris. Ich nickte und er drehte das Bild um.
Als nächstes nahm er den Brief zur Hand und las ihn rasch.
„Oh Jay, das tut mir leid“ sagte er und gab mir Brief und Bild zurück.
„Da ich ihn nicht gekannt habe, ist es nur halb so schlimm, als wenn es meine Mutter wäre“ sagte ich und steckte beides in die Tasche zurück.
„Hast du nicht eigentlich Unterricht? Was wird FinchFletchley sagen, wenn du Arithmantik schwänzt?“ fragte ich.
„Ähm, tja…“
„Du solltest nicht schwänzen, nur um herauszufinden, ob es mir gut geht“ meinte ich belehrend. Sirius strich mir über das Haar, packte seine Tasche und verschwand mit einem Lächeln durch das Portraitloch.
Hatten wir Hausaufgaben auf? Ich blätterte die Seiten durch und schlug den Dienstag auf. Wenn die Aufgaben verschwanden, könnten sie doch auch erscheinen, oder?
Es stand nichts da, gar nichts. Dann hatte ich eben frei. Was nun? Ich entschloss mich dazu, im Schlafsaal Musik zu hören und zu lesen. Vielleicht könnte ich auch mal einen Film hören? Hoffentlich. Die Möglichkeit, den da Vinci Code ein paar Jahrzehnte nicht mehr sehen oder hören zu kennen, wäre grauselig. Dasselbe galt für alle möglichen anderen Filme. Ich stand auf und ging samt Tasche nach oben. Dort öffnete ich meinen Koffer, warf das E-book und meine CD/DVD -Sammlung auf die Decke. Als ich auch das Gerät darauf gestellt hatte, legte ich eine der CDs, auf der alle Songs darauf waren ein und stieß den Arm über die Halterung. Danach schnappten die Scheiben nach oben und ich drückte den Knopf.
Sobald der Erste Song ertönte, griff ich nach dem E-book, drückte einen Knopf am unteren Ende. Sofort erschien das Bild und der Text des Romans the Da Vinci Code- Sakrileg. Denn film kannte ich quasi auswendig, aber das Buch war mir nie über den Weg gelaufen. Ich fing an zu lesen, stellte mir jedoch davor einen Wecker auf 14. 15. Zu spät kommen war das letzte, was ich hier wollte. Die einzige Ausrede, die ich hatte, war, dass ich den Weg nicht gefunden hatte. Aber sonst? Tja. Ich vertiefte mich in den Text und merkte nicht, wie die Zeit davonrannte. Viel zu schnelle klingelte der Wecker, ich hatte gerade einmal 38 Seiten gelesen- von ein paar hundert!
Ich schaltete das E-book aus, steckte es weg und schaltete Dumbledores Geschenk aus, griff nach meiner Tasche und stieß beim aus dem Schlafsaal gehen prompt mit Lily zusammen.
„Hey. Ich dachte, ich begleite dich zu Astronomie, nicht, dass du uns noch verloren gehst im Strudel von Hogwarts“ sie lachte und führte mich den Gang entlang. Dann öffnete sie eine große Tür. Dahinter lag eine Wendeltreppe, die wir erklommen. Immer nach ein paar Windungen erschien eine Tür und wir gingen vier Etagen, wie Lily erklärte, nach oben. Dort angekommen traten wir auf einen Gang, dessen Seiten vollkommen aus Fenstern bestanden, ohne Vorhänge und Bilder. Ich sah, dass wir nicht den See sehen konnten, dass hieß, die Richtung war schon mal richtig. Lily ging nach links, um eine weitere Ecke und eine Treppe hinauf. Dort lagen zwei Türen. Am Ende dieses Ganges lag ein großes, schmiedeeisernes Tor.
„Das führt zum Turm und auf eine Art Freilicht- Galerie, auf der der eigentliche Unterricht stattfindet. Besondere Schüler bekommen die Erlaubnis, auf den Turm zu gehen und von dort den Sternenhimmel zu betrachten. Dabei können sie Sternenkarten anlegen und mit den Lehrern diskutieren, was wie auch immer aussieht und ob dies und jenes ein Sternenbild oder ein Sternzeichen ist“ erklärte sie und drehte sich zu mir um.
„Wo warst du eigentlich während der ganzen Zeit?“ fragte ich.
„Unterwegs. Hab nach weiteren Rezepten für Färbetränke gesucht“
„Und?“
„Nichts. Ãœberhaupt gar nichts!“ Sie schien ernsthaft sauer zu sein, aber was war schon schlimm daran. Ich hatte aber keine Lust, mir jetzt einen Sermon über verschiedene Tränke anzuhören oder solchen Kram. Der Sinn stand nach Pause. Aber nichts zu sagen erschien mir genauso blöd.
„Was macht man eigentlich in Theorie der Astronomie?“ fragte ich daher.
„Ich denke, wir werden das besprechen, was wir in der Nacht dann überprüfen. Was weiß ich…“ sie war immer noch gereizt. Ich zog es vor, weder etwas Neues zu fragen, noch auf ihre Antwort einzugehen. Es gongte und eine der Türen wurde aufgestoßen.
„Ich wusste nicht einmal, dass man vor der siebten hier Unterricht hat“ sagte Lily stirnrunzelnd.
„Danke Janine“ sagte eine weibliche Stimme und Professor Lewis trat aus dem Klassenzimmer.
„Ach, Maryan, ich helfe immer gerne, wenn Kollegen Hilfe oder Hilfsmittel braucht“ antworte Sinistra.
„Trotzdem, man sieht sich dann“ sagte Lewis, hob die Hand und ging auf uns zu.
„Hallo Jay, Lily. Wir haben hier einen Irrwicht vertrieben“ erklärte sie.
„Bis Morgen dann, Mädels“ sie lächelte kurz und ging mit wehendem, dunkelvioletten Umhang den Gang nach unten.
„Da hast du deine Erklärung“ sagte ich und ging zum Klassenzimmer, da Sinistra uns zu sich wank. Das hier war ein besonders Klassenzimmer. Es war riesig, mit gigantischen Glasscheiben, die die ganze linke Wand einnahmen. Der Boden und die Tische waren Schwarz und an den Wänden waren schwarze, beschriftete Punkte und Linien aufgemalt. Es war ein erhebender Anblick, vor allem die Decke, an der ebenfalls der Nachthimmel abgebildet war, doch hier in bunten Farben und ohne Schriftzeichen. Es war einzigartig. Höchstens messbar mit der großen Halle.
„Wow“ entfuhr es mir und ich bekam den Mund nicht mehr zu.
„Ja, es ist ein wunderbarer Raum, voller Magie. Wenn man bestimmte Funktionen anwendet, kann man Planetensysteme und Sternenkonstellationen hervorrufen“
sagte sie und ich sah sie an. Was für ein Saal. Schade! Und ich konnte nur ein Jahr hier sein.
„Was ist der Sinn einer Theorie, die sich um Astronomie dreht?“ fragte ich und sah neugierig zu der Professorin.
„Nun, eigentlich handelt es sich hierbei gar nicht mehr um Astronomie. Eigentlich ist es wie die Physik der Muggel. Wir reden hier über die Erschaffung der Welt, die Physikalischen Kräfte. Auch Mathematik und Chemie spielen in diesen Zweig hinein. Der Grund, weshalb das ganz immer noch Astronomie heißt? Weil jeder, der Astronomie an der Hochschule der Magie oder der Universität studieren will, auch Kurse in diesen Fächern belegen muss. Das ist der Grund, warum wir hier diesen Zweig für unsere siebener haben. Sie müssen wissen, dass Astronomie nicht nur aus Sternenbildern und Zeichen besteht, die man benennen muss. Unnötig viele denken aufgrund ihrer bisherigen Unwissenheit, Astronomie sei einfach zu studieren. Das wollen wir ab jetzt verhindern. Nachdem verschiedene Theorien über Schwerkraft und so aufgekommen sind und erste Formeln aufgestellt wurden, haben wir Zauberer uns daran gemacht, das Wissen zu sammeln. Heute werden wir mit ein paar Einzelheiten anfangen. Von Aufbau eines magischen Teleskops bis hin zu komplizierten Mechanismen und Reaktionen der Chemie, die letztendlich auf die Entstehung des Universums hinauslaufen“
DAS hörte sich interessant an. Halbwegs, jedenfalls. Ein paar Dinge kannte ich besser, als die Leute hier. Nicht nur, weil zu meiner Zeit schon mehr entdeckt war, sondern weil ich extrem viel von dem Zeug kannte und auch mochte. Ich ließ mich neben Lily auf meinen gewohnten Platz in der ersten Reihe fallen. Selbst das Pult war schwarz mit goldenen Punkten. Jemand hatte sich wohl einen Scherz erlaubt, und den Namen Sinistra unter einen der unbeschrifteten Sterne zu schreiben. Nach zehn Minuten kamen auf einen Schlag alle herein. Alice, Frank und Peter hatten das Fach wohl abgewählt, ebenso wie Marlene. Das war schade. Dafür kamen erneut Xeno und Ed in den Saal und lächelten mir zu. Acht Slytherins, mit meinen Freuden, neun Ravenclaws und vier Hufflepuffs. Auch hier war ein großer Kurs versammelt. Puh!
Scheinbar dachte Sinistra das auch. Sie war höchstens ein paar Jahre älter, als Lewis.
„Ähm. Ich hatte nicht erwartet, dass so viele dieses Fach wählen würden.
Wir beschäftigen uns in diesem Fach, dass man eigentlich nicht mehr unter Astronomie benennen kann, mit Teilen aus Physik und Chemie mit besonderem Augenmerk auf den Zusammenhang mit Astronomie. Abends oder nachts arbeiten wir weiter an unseren Sternenkarten. Wir wollen dieses Jahr eine möglichst gute Ãœbersicht über den Sternenhimmel bekommen. Wir zeichnen den Himmel ab, schreiben das Datum daran und beschriften als Hausaufgabe die Bekannten Sterne und Sternbilder. Allerdings werden wir auch Sternenwolken und Planetenkreise und solche Sachen eben erlernen“
Sie hatte über fünf Minuten geredet. Viel Inhalt, aber immerhin! Die Begeisterung einiger war scheinbar entschwunden.
„Bevor ihr denkt, wir würden das den halben Tag machen, muss ich euch sagen: ihr habt recht“ fuhr sie fort und wandte sich der Tafeln in ihrem Rücken zu.
„Wir fangen mit Chemie an, besser gesagt mit dem Aufbau einer besonderen Erfindung. Die Muggelgeborenen unter euch haben sicherlich schon mal den Begriff: Elemente gehört. Oder?“
Da sich keiner der Personengruppe meldete, sah ich mich gezwungen, die Mannschaft aufzuklären. Ich streckte meinen Arm in die Luft,
„Miss Brown“
„Im Laufe der Zeit haben verschiedene Muggel Elemente entdeckt. Irgendwann kam Dmitrij Mendelejev auf die Idee alle bekannten Elemente in einer Tabelle zu vereinen. Dafür vereinte er die beiden gängigen Einteilungen in der Tabelle. Einmal die Einteilung nach dem Atomgewicht- auch Avogadro Prinzip- und nach gemeinsamen Eigenschaften, ob es sich zum Beispiel um Metalle oder Gase handelte. Da sich die Eigenschaften der Elemente periodisch wiederholen, wurde es Periodensystem getauft.“
Puh. Das war eine Zusammenfassung meines beträchtlichen Wissenanteils im Bereich Periodensystem. Aufgrund der Tatsache, dass ich „Die kurze Geschichte von fast Allem“ (by Bill Bryson- ein geniales Buch) großteils auswendig kannte, hatte ich schon früh viel über solche Dinge gewusst. Das kam mir auch hier zu Gute.
„Korrekt. Dann weist du auch sicherlich, aus was Atome bestehen und wie das ganze mit Schalen zusammenhängt. Aber das soll eure Hausaufgabe sein: den Begriff Atom klären, den Aufbau und natürlich den Zusammenhang zwischen Schalen, Atomen und dem Periodensystem. Außerdem fasst ihr mir noch den Aufbau des Periodensystems zusammen. Dazu zeichnet ihr mir das Ding ab und erklärt alles an Hand eines der Elemente“
Beinahe hätte ich gejubelt. All das könnt ich aus dem Stehgreif runterrattern! Wuhu!
Ich griff nach meinem Planer und schrieb sorgsam die Aufgaben auf. Es gongte und eilige Betriebsamkeit herrschte. Warum fanden die das so blöd? Wissen über diese Dinge war wichtig und nicht bloß ein Zeitvertreib. Wenn man ein Stück Schwefel oder so in Händen hielt, sollte man auch wissen, was man da vor der Nase hatte.
„Komm Jay, lasst uns Binns mit unseren fabelhaften Aufsätzen überraschen!“ sagte Sirius und wartete im Strom der hinausströmenden Schüler auf mich. Ich schulterte meine Tasche und griff nach seiner Hand.
„Ich frag mich immer noch, wie er darauf gekommen ist, dass ich das bin. Oder wie er an die Prophezeiung gekommen ist. Em hat mir erzählt, eigentlich würden nur die Familienmitglieder davon wissen“ sagte ich unsicher. Vor lauter lauter hatte ich vergessen Dumbledore danach zu fragen, auch ob er die Einverständniserklärung gegeben hatte. Das würde ich noch nachholen müssen. Wir gingen die Treppen hinunter und in Binns Klassenzimmer hinein.
Der Geist wartete bereits auf uns.
„Sie geben ihre Aufsätze jetzt ab und bekommen sie am Ende der Stunde wieder zurück. Ich hoffe, sie haben sich Mühe gegeben“ er grinste schmierig. Irgendetwas stimmte hier nicht.
„Sirius, kommst du mit, mir ist schlecht“ sagte ich und zerrte ihn ohne Kommentar nach draußen. Wir waren vor den Anderen.
„Was ist denn Jay?“ fragte Alex verwirrt, als ich sie daran hinderte, einzutreten.
„Ihr müsst mitkommen. Zwei von euch müssen Ed und Xeno am abgeben der Aufsätze hindern. Sagt irgendetwas über Pergamentfresser in den Taschen, sie dürfen Binns die Aufsätze nicht geben“ sagte ich rasch.
Regulus und Mary rannten den Gang entlang und verschwanden.
„Lily, am besten sagen du und James es gäbe ein Problem, bei dem die Schulsprecher gebraucht werden. Wir gehen zu Dumbledore“ sagte ich zu den anderen. Lily und James gingen hinein, erklärten Binns, was los war und rannten uns hinterher. Gemeinsam gingen wir den Schülern entgegen, die ihrer Wege gingen. Dann entdeckte ich Marys rot- blonden Haarschopf in der Menge. Ein paar Sekunden später standen die beiden Ravenclaws und die Gryffindors vor uns.
„Was ist eigentlich…“ begann Xeno.
„Nicht hier. Wir müssen zu Dumbledore. Binns hat irgendetwas. Ich habe kein gutes Gefühl bei diesem Kauz“ unterbrach ich ihn.
„Dann mal los“ sagte James und führte unsere Gruppe zu einer steinernen Wand.
Ohne zu zögern trat er durch die Wand und die anderen folgten. Wir kamen in den Schulsprecherräumen heraus. Es gab keine Erklärungen und wir gingen durch eine weitere Wand und standen im Gang zum Lehrerzimmer.
„Magische Wände, die Verbindungen ins ganze Schloss haben. Wir kommen immer und überall raus, wo solche Wände hingehen. Für den Fall eines Falles gibt es diese Verbindung zu den Lehrern. Zitronenbonbon“ erklärte Lily. Das letzte Wort sprach sie zu dem Wasserspeier, der den Eingang zum Büro des Schulleiters bewachte. Die Steinfigur glitt zur Seite und unsere 12 Mann starke Gruppe ging die Treppe hinauf. Alex ganz vorne klopfte.
„Herein“ erklang es von drinnen. Alex drückte die Klinke herunter und Remus und sie schoben sich als erste durch die schmale Tür.
Als alle im Raum standen, drängelte ich mich nach vorn.
„Was kann ich für sie tun, wenn sie schon mit einem solch großen Aufgebot in mein Zimmer einfallen?“ fragte er und lächelte.
„Nun. Professor Binns hat sich sehr merkwürdig verhalten“ begann ich,
„Inwiefern?“
„Wussten sie, dass er uns die Prophezeiung über mich vorgesetzt hat und ganz ZUFÄLLIG Edward und mich als Vorleser gezogen hat. Als Hausaufgabe haben wir dann die Analyse mit Namensvermutungen aufbekommen. Da ist irgendetwas faul- vor allem hat er mich sehr merkwürdig angegrinst“ erklärte ich. Dumbledore sah endgeistert zu uns.
„Das habe ich ihm weder erzählt, noch ihm erlaubt, euch so unter Druck zu setzen. Er wird beurlaubt werden, für ein/ zwei Wochen“
„Kann man einen Geist einen Imperius auf den Hals hetzen?“ fragte Ed aus der hintersten Reihe.
„Es ist mir eigentlich keine…aber es wurde nie als unmöglich angesehen. Wieso Mr de Claire? Denken sie, Voldemort würde…“
„Er könnte von der Prophezeiung erfahren haben. Wäre es möglich, er möchte Informationen über das Sammeln, um Voldemort zu sagen, wen er töten muss“ erläuterte Edward seine Theorie. Das ich selbst nicht darauf gekommen war!
„Eine geniale Theorie. Sie vernichten ihre Aufsätze und die Texte der Prophezeiung. Ich werde mir Samson vornehmen“ sagte er. Ich spürte, wie Sirius ein Kichern unterdrückte.
„Sie gehen besser in ihre Gemeinschaftsräume. Sie sollten immer zu zweit unterwegs sein und achten sie auf merkwürdige Dinge!“ mahnte Dumbledore noch, bevor Reg als Erster das Zimmer verlies. In einem großen Pulk, aus dem sich im Treppenhaus Xeno und Ed lösten, gingen wir zum Gryffindorturm.
„Merlin sei Dank, ist dir das aufgefallen, Jay“ lies Marlene verlauten.
„Samson…Samson Binns“ lachte Sirius.
„Also hör mal…“ wandte Lily ein. Scheinbar kam bei ihr die Schulsprecherin durch.
„Sirius ist auch nicht gerade Besser“ fuhr sie fort.
„Immer noch besser als Samson Binns“ murmelten alle Ãœbrigen synchron. Sirius konnte fast nicht mehr an sich halten und erlitt mitten im Gang einen Lachanfall.
„Ich denke, wir sollten kein Aufsehen erregen“ sagte Alex bestimmt und versetzte Sirius einen Petrificus Totalus, der ihn erstarren ließ. Selbst in diesem Zustand konnte man noch erkennen, dass er lachte. Es sah einfach zu witzig aus. Etwas weniger auffällig setzten wir unseren Weg fort und standen alsbald vor der fetten Dame.
„Tapferkeit“ ließ Mary verlauten und das Portrait schwang zur Seite. Ich kletterte, als letzte hinter dem vor mir herschwebenden Sirius, hindurch. Im Gemeinschaftsraum, der auch jetzt noch vollkommen ausgestorben da lag, ließ Alex, die Sirius in der Schwebe gehalten hatte, selbigen hart auf den Boden knallen. Sie hob den Totalus auf und Sirius stand auf.
„Danke Monroe“ knurrte er und rieb sich den Rücken.
„Gern geschehen Black“ erwiderte sie gelassen und ließ sich locker auf Remus Schoß nieder. Dieser lief sofort sanft rot an und wusste scheinbar nicht, wo er seine Hände lassen sollte. James und Lily zauberten einen weiteren Sessel herbei und ließen sich in gleicher Stellung, wie die beiden anderen nieder. Allerdings wusste James, ebenso wie Sirius der nun dasselbe tat wie sein Freund, wie er am Besten an diese Situation herangehen sollte. Sirius griff einfach nach meinen Händen und James streichelte Lilys Haare. Remus entschied sich für die Hände. Das mit den Haaren hätte bei Alex ohnehin nicht funktioniert. Regulus und Mary taten es uns nach und so waren Peter und Marlene einig und hockten sich nebeneinander auf das immer noch freie Sofa.
„So jetzt hocken wir hier auf dem Sofa…“ begann Marlene
„Oder auf unseren Freunden“ unterbrach sie Alex und warf Remus einen Blick zu, den einzig er kannte.
Sirius hatte begonnen, mit meinen Fingern zu spielen. Er bog sie hin und her, umschloss und streichelte sie, ließ sie eine Zeitlang in Ruhe und begann vor vorne. Es war mir nur zu Recht, obwohl es mir teilweise schwer fiel, mich auf die Idee zu konzentrieren, vor allem als Sirius seine Hände auf meinen Bauch legte und statts meiner Hände, ihn zu streicheln. Wunderbar, Gehirncrash!!!
„Also sind wir nun alle auf Quidditch gekommen?“ fragte James und beachtete Lilys heftiges Kopfschütteln nicht.
„James! Ja“ sagte Marlene und fing vorwurfsvoll an und lachte schließlich doch.
„Wer einen Besen…“
„Haltet ihr das für eine so gute Idee? Ich meine: wir haben a) etwas Besseres zu tun und b) hat Dumbledore gesagt, wir sollten hier bleiben“ unterbrach Lily James nachdenklich. Sie hatte Recht. Wir durften uns nicht dieser Gefahr aussetzen. Eine mögliche Entführung war noch immer nicht ausgeschlossen.
„Aber was haben wir Besseres zu tun?“ fragte Remus verwirrt.
„Wir wollten doch überlegen, Horkruxe, Animagi…“ zählte Regulus auf und sah sich beim ersten Wort unsicher um. In diesem Schloss konnte man nie wissen, was hinter der nächsten Ecke lauerte, geschweige denn, wer denn hier und dort lauschte.
„Ersteres sollten wir uns für Samstag…“
„Nein, wir könnten wesentlich schneller vorankommen, wenn wir jetzt schon anfangen. Wir könnten anfangen, einen Horkrux zu zerstören, noch während wir hier sind“ sagte Regulus. Seine Stimme war unbarmherzig und lies keinen Widerspruch dulden.
„Aber…“ setzte Lily erneut an.
„Nichts aber. Das einzige was wir brauchen, ist ein Weg, Horkruxe zu zerstören“ unterbrach Regulus. Er schien sich vollkommen sicher.
„Reg hat Recht. Wir brauchen nur eine Idee und schon ist die Sache erledigt. Den Horkrux zu zerstören bildet im Endeffekt die kleinste Schwierigkeit“ meinte Peter, ehe Lily noch etwas einwenden konnte.
„Ich sehe schon, ich werde überstimmt“ murmelte sie.
„Also Jay, du bist unsere Gelehrte hier. Welche Möglichkeiten gibt es, Horkruxe zu zerstören?“ fragte Remus sofort und zog, Alex von seinem Schoß vertreibend, Pergament und Tinte aus seiner Tasche.
„Ähm. Also wir könnten etwas nehmen, das in Basiliskengift getränkt ist, oder Dämonsfeuer“ das war meine einzige Information auf die Zerstörung hin.
„Das“ setzte Sirius hinter mir an „ist nicht sonderlich viel“
„Ich weis, aber es ist das einzige, was ich weis. Weist du noch irgendetwas, Reg?“
Er schüttelte den Kopf. Was hatte ich erwartet? Das ich, die die Bücher fast auswendig kannte, etwas verfehlt hatte?
„Der nächste Schritt wäre dann die Ãœberlegung: wo bekommen wir Basiliskengift her? Ein Dämonsfeuer heraufzubeschwören endet, wie wir ja gelesen haben, tödlich, solange wir es nicht löschen können“ fuhr Remus fort und tippte mehrmals auf seine Pergamentrolle.
„Meint ihr, Sluggy hat so was in seinem Vorrat?“ sann James nach.
„Wohl eher nicht! Eventuell so etwas wie Drachenblut, aber kein gesetzlich verbotenes Drachenblut!“ sagte Lily mit spöttischem Unterton.
„Wir kennen auch keinen Parselmund, oder?“ fragte Sirius nun. Allgemeines Kopfschütteln.
„Wir haben auch keine Anhaltspunkte, wie wir die Geräusche imitieren könnten?“ sagte Marlene und stützte den Kopf in die Hände.
„Nein“ antwortete Peter.
„Doch“ entwich es mir ungewollt. Die Blicke wanderten sofort zu mir.
„Ich hab euch doch von diesen Filmen erzählt“ eifriges Nicken war die Antwort auf meine Aussage
„Wir könnten diesen Teil mit einem weiteren Gerät aufnehmen und versuchshalber ausprobieren“
„Dann können wir einen Bestimmten Teil imitieren, aber sonst…“ Peter ließ den Satz auspendeln und sah wieder zu Boden. Er hatte Recht. Die Idee war idiotisch.
„Also sind wir dem keinen Schritt näher gekommen“ sagte Remus enttäuscht.
„Wo bekommen wir…“
„Wir schon mal gar nicht!“ unterbrach Lily ihren Freund.
„Aber Lily, sieh mal: wie könnten, wie Reg schon gesagt hat, unserem Ziel näher kommen. Der einzige Haken ist dieses Verfluchte Basiliskengift!“ erwiderte er ohne zögern.
„Als erstes sollten wir vielleicht die Horkruxe sicherstellen“ sagte Lily kategorisch.
„Wir wissen aber nicht, was passiert, wenn wir dieses beknackte Diadem anfassen!“ meinte Sirius wütend.
„Trotzdem: wir müssen…“
„LILY! WOLLEN WIR UNS DESWEGEN JETZT STREITEN?“ schrie Alex ihre Freundin an.
„Das ist genau das, wovor der Hut gewarnt hat und es ist genau das, was Voldemort will! Er will uns zerstritten sehen! Er will uns dadurch entzweien und Anhänger gewinnen. Klar steht man, wenn man sich gegen die Freunde gewandt hat, nicht gleich auf Voldemorts Seite, aber man wird auch seinen ehemaligen Freunden nicht mehr helfen. Das einzige was die Todesser dann noch brauchen ist ein letzter entscheidender Punkt, der dich auf ihre Seite zieht! Sie schrecken auch nicht vor Erpressung zurück“ Alex redete sich in Rage, war aufgesprungen und sprach noch immer zu Lily. Selbige wurde immer wütender.
„Das ist gar nicht gut“ flüsterte Sirius, sodass nur ich ihn hören konnte.
„WAS WÃœRDEN DIE VON MIR WOLLEN? ICH BIN EIN SCHLAMMBLUT! UND SELBST, WENN SIE MICH ERPRESSEN WOLLTEN, WEN HABEN SIE GEGEN MICH IN DER HAND? HÄH? IHR SEID IN SICHERHEIT IRGENDWO UND…“
„SNAPE“ schrie Alex ihrer Freundin entgegen, sodass diese, die ebenfalls aufgestanden war, leicht taumelte.
„Wie bitte?“ fragte Lily bedrohlich ruhig.
„Lily. Nach über sechs Jahren kenne ich dich. Du würdest Snape sofort helfen, wenn er in der Klemme steckte. Du vertraust ihm, weil Dumbledore ihm vertraut. Ich denke, jetzt da du weist, dass Snape in dich verschossen ist, würdest du noch mehr für ihn eintreten. Du würdest nicht wollen, dass ihm etwas passiert. Und wenn Voldemort das herausfindet, hast du verloren“ erklärte Alex ruhig.
„Woher willst du wissen, dass ich meine Meinung nicht geändert habe?“
„Lily. Ich bin deine beste Freundin. Ich hab doch miterlebt, wie niedergeschlagen du warst, nachdem er dich Schlammblut genannt hat. Du wolltest stark sein, aber ich war ja dabei. Du würdest dich jederzeit zwischen ihn und den Todesfluch werfen, genauso wie bei uns allen hier. Dein Tod wäre dir egal, solange du damit deine Freunde, ob sie es nun sind oder waren, zu schützen!“ schloss die blondhaarige und setzte sich gelassen neben Remus auf den vergrößerten Sessel. Lily funkelte sie wütend an, setzte sich jedoch erneut zu James, der sie weder ablehnte, noch misstrauisch beäugte. Er schien mehr stolz auf seine Lily zu sein.
„Dann wäre das also geklärt“ meinte Peter, in einem ähnlichen Ton wie Remus vor ein paar Stunden. Remus sah ihn fröhlich an.
„Animagi“ warf Sirius das Stichwort in den Raum.
„Am besten wäre es, wir würden das nicht hier diskutieren, sondern in den Räumen der Schulsprecher“ meinte er dann nach seiner Ein- Wort- Ãœberleitung und drückte mich sanft nach oben. Fast Zeitgleich standen alle auf.
„Sorry, dass ich dich so angeschrieen hab“ meinte Alex dann etwas betreten.
„Kommt bei dir nicht oft vor, aber immer am richtigen Zeitpunkt. Vielleicht solltest du Voldemort auch mal so die Leviten lesen. Hilft vielleicht und wenn nicht, ist er wenigstens so lang verwirrt, dass wir ihm den Todesstoß geben können“ meinte Lily grinsend.
„Ich schreib mir das auf den Merkzettel unter die Aufschrift: Voldemorts Tod“ meinte Remus und tat so, als würde er eifrig etwas notieren. Peter schubste ihn ein wenig nach vorne.
„Oh man, Wormy! Jetzt ist das >i< von Leviten total verwischt! Was mach ich nur?“ spielte Remus gespielt schockiert und sank auf den Boden. Fehlte nur noch, dass er irgendetwas zitierte, aber Alex zog ihn schnell hoch und tat so, als würde sie sein Papier zerreisen und in den Kamin werfen.
Sie zerrte Remus mit Hilfe eines Schwebezaubers vom Kamin weg.
„Wie“ setzte sie an und ließ den Zauberstab, mit dem sie ihren Freund in der Schwebe hielt, in dessen Richtung kreisen. Leider vergaß sie, dass Remus sich dabei auch mitdrehte. Allerdings bezweifelte ich, dass sie es wirklich vergessen hatte- es war mir, als säe ich einen schelmischen Funken in ihren Augen.
„Haltete ihr das nur aus?“
„Normalerweise ist er nicht so, aber er liebt es nun mal, unter Freunden mit seinem Wissen zu prahlen“ erklärte Sirius und erbarmte sich seines Freundes mittels eines Finite Incantatems.
„Danke“ grummelte Remus und rieb sich den Ellenbogen, mit dem er, aufgrund seiner wilden Fuchtelleien, zuerst aufgekommen war. Als er stand er noch ein bisschen unsicher auf den Beinen, wankte aber trotzdem recht zielsicher auf das Portraitloch zu.
„Hey Moony! Wir gehen mal wieder durch eine Wand!“ erklärte James mit einem unterdrückten Lachen. Ich konnte mich kaum noch zurückhalten und biss mir auf die Unterlippe, um nicht laut loszulachen.
„Und da heißt es immer: Schulsprecher werden gewählt, weil sie eben nicht mit dem Kopf durch die Wand gehen“ kicherte Sirius und klammerte sich am Sofa fest.
„Hier durch“ war Lilys einziger Kommentar dazu und sie wies auf ein Bücherregal, das zur Seite geschwungen war und einen hellen Raum offenbarte. Das Zimmer der Schulsprecher.
Sie ging als erste hindurch, wie um zu zeigen, wie es funktionierte. Da die anderen noch zu sehr lachten, um sich durch das Loch zu zwingen, ging ich mit gutem Beispiel voran.
„Danke Jay“ sagte Lily, als hätte ich soeben eine lebensrettende Flüssigkeit durch das Loch transportiert, und nicht mich selbst.
„Wenn ihr nicht in fünf Sekunden hier steht, sehe ich mich genötigt, etwas Grausames zu tun. Zum Beispiel: fünf Punkte Abzug für jeden von euch!“ meinte sie und begann runterzuzählen. Sie war gerade bei drei, als das Portraitloch aufschwang und alle durch die Bücherwand huschten. Als ich auserkoren wurde, um die Tür ganz zu schließen, spähte ich hindurch, um nachzusehen, wer denn da in unserem Raum stand.
***
Danke übrigens auch mal wieder an meine Geniale Betha-Readerin FFFan, die sich diesen Käse jedes Mal aufs Neue reinzieht und super Anmerkungen und Tipps gibt!
Übrigens Sorry fffan, dass das Chap schon wieder so lang war, aber ich krieg nie früher ein Cliff hin...
reiß mir nicht den Kopf ab!!!
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