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Fanfiction

Geister der Vergangenheit - Geister der Vergangenheit

von Sweety

„Fahre immer fort, fahre immer fort: Du kannst nicht zu viel sagen - - ich hab' es verdient, daß mir alle Zungen das Bitterste sagen, was sie können.“
(Shakespeare: Ein Wintermärchen; 3. Akt, 1. Szene)


Dunkelheit, innen sowie außen. Die Sonne war schon lange untergegangen, doch durch die schweren, vor den Fenstern hängenden Vorhänge hätte sich sowieso kaum ein Sonnenstrahl den Weg kämpfen können. Die einzige Lichtquelle im Raum, eine kleine Kerze auf dem Tische vor dem Sofa, war schon fast vollkommen heruntergebrannt und flackerte immer wieder während sie ihren aussichtslosen Kampf gegen das Erlöschen kämpfte.

Die zusammengesunkene Gestalt, die wie ein Schatten ihrer selbst auf dem Sofa hockte, schien in ihrer eigenen Welt gefangen. Der schwarze Umhang hing von den schlaffen Schultern und die langen, schwarzen Haare fielen durch die gebeugte Haltung nach vorne und verbargen wie ein Schleier das hagere Gesicht in dessen Mitte eine Hackennase thronte. Sein Blick war starr auf seine in seinem Schoß liegenden Hände gerichtet, die ein gefülltes Glas hielten, und keine Regung war in seinem Gesicht oder seiner Körperhaltung erkennbar. Dass er lebte, noch existierte, konnte man einzig alleine an den regelmäßigen Hebungen und Senkungen seines Brustkorbs erkennen. Sein Zauberstab lag neben der sterbenden Kerze auf dem Tisch. Wäre die Tür aufgeschlagen und ein Fluch auf den still dasitzenden Mann abgefeuert worden, er hätte nicht die geringste Chance gehabt ihn rechtzeitig zu erreichen um sich zu verteidigen. Doch so wie er momentan wirkte, hätte er es wahrscheinlich nicht einmal bemerkt, wenn eine Horde von Mitgliedern des Ordens des Phönix um ihn herumgestanden und ihn gleichzeitig angegriffen hätten.

Er war in sich selbst gefangen und wenn man in seine pechschwarzen Augen blickte, konnte man erahnen, dass dies ein Ort war, an dem er Höllenqualen erlitt, schlimmer, als Feinde sie ihm je zufügen könnten. Dieser Art von Qualen konnte man sich nur selbst aussetzen. Sie wüteten in seinem Inneren und er war zusammen mit ihnen dort eingeschlossen, unfähig ihnen zu entkommen, sich selbst zu entkommen. Zu viel hatte er in seinem Leben gesehen – erlebt – erlitten – getan – ausgelöst – verschuldet.

Ihr lachendes Gesicht erschien vor seinen Augen aus der Dunkelheit, dann ihr Körper, dann eine ganze Szene. Stimmen ertönten, nur für seine Ohren hörbar.


„Du bist… du bist eine Hexe.“ Ihre zusammengezogenen Augenbrauen. „Es ist nicht nett, wenn man jemandem das sagt. “

Sein Arm um ihre Schultern, während sie von Schluchzern geschüttelt wurden „Tunia - h-hasst mich!“ Ihre verquollenen, strahlend grünen Augen, die geradewegs in seine Seele blicken zu schienen.

„Tut mir leid, aber ich hasse Avery und Mulciber “ Ihr missbilligend verzogener Mund.

„Ich brauche deine Hilfe nicht, Schlammblut“ Der Hass, der in seiner Stimme lag, der Schock, der Schmerz in ihren Augen.

„Du hast deinen Weg gewählt, ich den meinen.“ Ihr Rücken, als sie sich abwandte.

Die leisen Worte durch die verschlossene Tür. „Keiner kann leben während der andere überlebt.“

Seine flehende Stimme. „Verstecken sie Lily, sie und ihre Familie.“ „Und was werden sie mir dafür geben, Severus?“ „Alles.“ Ein verzweifeltes Flüstern.

„Lily Potter ist tot.“ Seine Welt, die in sich zusammenfiel. Das schwarze Loch, das sich in seinem Inneren auftat, alles Gute, was in seinem Leben noch geblieben war, aufsaugte.
„Ihr Sohn lebt. Er hat ihre Augen, genau ihre Augen. Helfen sie mir, Lilys Sohn zu beschützen.“

„Potter, Harry“ Die unsicheren Schritte des Jungen nach vorne. „Gryffindor.“ Der Weg des Jungen zu seinem Platz. Zum ersten Mal der Blick in seine Augen. Ihre Augen. Der Schmerz, der unendliche Schmerz, der tief in ihm brannte.

Die hellblauen Augen über dem Halbmondgläsern in der Dunkelheit „Severus…bitte.“ Der grüne Blitz.

Der wuterfüllte, verzweifelte Schrei, der über die schwarzen Wiesen der Ländereien schallte. „Feigling!“ Gesprochen von dem Jungen mit ihren Augen.



Sie hatten Recht sie alle, mit allem. Er war ein Feigling. Er war wertlos. Er war Dreck. Soweit das möglich war, sackte er noch mehr in sich zusammen.

„Verschwinde. Ich will dich nicht mehr sehen.“ Ihre grünen Augen, voller Hass, voller Enttäuschung.

„Feigling, Feigling, Feigling, Feigling.“ Ein anhaltendes Flüstern in seinem Kopf.

Ihre Augen bei ihrem letzten Zusammentreffen. „Ich werde James heiraten.“ Sein Herz, das schon längst in winzigen Stücken lag, zersprang noch ein bisschen mehr. „Lily…“ Seine gebrochene Stimme. „Ich will nicht, dass du kommst. Nie mehr.“ Sie drehte sich um, wollte gehen. Sein letzter verzweifelter Versuch. „Lily, ich…“ Erfolglos. Ihr Flüstern als sie sich ein letztes Mal zu ihm umdrehte. „Damals, als ich dich kennen gelernt habe, auf den Spielplatz. Ich dachte, du wärst ein Freund. Ich dachte, du wärst einer der Guten, Severus.“ Die Enttäuschung, der Schmerz in ihren Augen, die er zum letzten Mal an ihr sah.


„Ich dachte, du wärst einer der Guten. Einer der Guten. Feigling. Einer der Guten. Feigling. Ich will nicht, dass du kommst. Nie mehr. Nie mehr. Einer der Guten. Severus, bitte. Feigling. Nie mehr. Feigling. Severus, bitte. Einer der Guten. Nie mehr.

Der Chor der Stimmen schwoll immer weiter an, wurde lauter und lauter, füllte seinen Kopf. Lauter und lauter. Feigling. Nie mehr. Einer der Guten. Severus, bitte. Die Stimmen schrien in seinem Kopf. Klirrend zerbrach das Glas in seinem Griff. Glasscherben schnitten in seine Handflächen und hellrotes Blut vermischte sich mit dem auf den Boden tropfenden Alkohol.

Die Stimmen wurden noch immer lauter und lauter. Sein Kopf fühlte sich zu eng an, als würde er jeden Moment platzen, die Stimmen würden frei davon schweben. Doch es passierte nicht und die Stimmen schwollen noch weiter an, schrien ihm ihre Worte zu, schleuderten sie ihm wie tödliche Pfeile entgegen. Jeder traf. Nie mehr. Einer der Guten. Severus, bitte. Feigling.

Er fiel auf die Knie und schlug sich die Hände auf die Ohren. Doch die Stimmen schrien erbarmungslos weiter. Die Hände auf die Ohren gepresst sank er auf den Boden, rollte sich zusammen, wie um sich vor einem Angriff zu schützen. Doch dieser Angriff kam von innen und nichts konnte ihn schützen. Der Schmerz in den grünen Augen. Nie mehr. Einer der Guten. Feigling. Severus, bitte.

Den letzten Faden zerschneiden, der ihn noch über dem Abgrund hielt, ohne den er fallen würde, fallen, fallen, immer weiter in das schwarze Loch. Die blauen Augen, die forderten, dass er diesen Faden zerstörte, dass er fiel. Severus, bitte. Er fiel. In das Loch, in dem außer der Schwärze nur noch die Bilder und die Stimmen der Vergangenheit waren. Die Vorwürfe. Feigling. Einer der Guten. Nie mehr. Schniefelus. Schniefelus.

Er hasste den Namen. Doch er selbstwar genauso erbärmlich, wie der Name. Zu den schreienden Stimmen gesellte sich ein brüllender Kinderchor. Schniefelus. Schniefelus. Einer der Guten. Nie mehr. Feigling. Die Tränen kamen, ohne, dass er sie aufhalten konnte. Verzweifelt rollte er sich hin und her, während er die Hände auf die Ohren presste und die feuchten Tropfen auf den Boden unter ihm fielen. „Bitte! Hört auf. Hört auf! Bitte!“, schrie er den Stimmen entgegen, doch sie brachen nicht ab, wurden noch lauter, um seine Schreie zu übertönen. „Bitte. Bitte. So hört doch auf.“ Sein Flehen wurde leiser und leiser, bis nurnoch ein Wimmern zu hören war. Doch die Stimmen waren unerbittlich. Er blieb zusammengekrümmt auf dem Boden liegen, die blutenden Hände auf die Ohren gedrückt, die Augen, vor denen sich die Szenen immer wieder abspielten, fest zusammengekniffen, ein Wimmern auf den Lippen.

Die Tränen versiegten irgendwann, doch die Stimmen blieben. Die Kerze erlosch lange bevor das Morgengrauen begann, lange bevor die Sonne sich am Horizont zeigte und ließ den leidenden Mann in pechschwarzer Dunkelheit zurück, während die Stimmen noch immer in seinem Kopf wüteten.

Erst als der karge Raum sich langsam erhellte und die bleierne Finsternis einem Grau wich, wurden die Stimmen leiser. Noch immer hallten sie in seinem Kopf, doch er war in der Lage aufzustehen. Sie würden nie ganz verstummen. Würden ihn immer begleiten. Tagsüber flüsterten sie ihm ihre Wahrheiten nur leise ins Ohr, doch die Nächte gehörten ganz ihnen. So war es schon lange. Doch nun war Tag und sie waren nur noch Hintergrundgeräusche, die ihn an sich selbst erinnerten, während er sich seine Maske wieder aufsetzte. Seine Tränen waren versiegt, das Blut an seinen Händen getrocknet und die Stimmen gedämpft. In der Nacht würde alles wieder von vorne beginnen, doch fürs erste war er wieder in seiner Rolle. Seine Maske saß perfekt.

Severus Snape, Schulleiter von Hogwarts, erhob sich.


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