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Fanfiction

Alles was wir geben mussten - Diskretion

von Jausti

Wenn man in guter Gesellschaft ist, verrinnt die Zeit wie im Flug. Aus diesem Grund waren sowohl Mia als auch Phina erstaunt, als sie feststellten, dass sie bereits seit einer Woche im Fuchsbau lebten. Mittlerweile fühlten sie sich, als wären sie ein Teil des Inventars. Neben Harry, Ron und Hermine, die die beiden seit ihrer Ankunft mit Argusaugen zu beobachten schien, hatten sie bald auch noch Rons kecke Schwester Ginny, seine ebenso verrückten wie visionären Zwillingsbrüder Fred und George sowie den ehrgeizigen Ministeriumsbeamten Percy kennen gelernt. Sie alle verbrachten eine angenehme Zeit miteinander, doch vor allem mit Ron, Harry und Hermine verbrachten sie den Großteil davon und so kannten sie sich schnell in- und auswendig.

Bald merkten sie, dass der Fuchsbau eine Art Treffpunkt war, da oft Gäste zu Besuch kamen, die einige Nächte im Haus verbrachten. Ebenso wie Harry wurden auch die Mädchen von Mrs Weasley in die Hausarbeiten mit eingespannt und so verbrachten sie lange Nachmittage damit, den Garten zu entgnomen und die Hühner zu füttern.

Trotz all der Arbeit blieb ihnen dennoch jede Menge Freizeit übrig, die sie gestalten konnten, wie es ihnen beliebte. So schlug Ron alle beide in einer vernichtenden Partie Zauberschach (danach spielten sie nie wieder gegen ihn) und sie wurden neue Testpersonen für Fred und Georges neueste Zauberscherze - sehr zum Leidwesen von Mrs Weasley und Percy.

Die meiste Zeit aber verbrachten sie damit, Quidditch zu spielen. Nachdem Harry am zweiten Tag nach ihrer Ankunft erfahren hatte, dass Phina ebenfalls auf der Position des Suchers spielte, war er sofort Feuer und Flamme gewesen. Kaum eine halbe Stunde später waren sie bereits mit den veralteten Besen aus der Abstellkammer zu einem Feld abseits des Fuchsbaus marschiert, welches allerdings immer noch unter Dumbledores Schutzzaubern stand, und hatten Mannschaften gewählt. Dank einiger Desillusionierungszauber waren sie nun nämlich selbst für Flugzeuge unsichtbar.

Phina und Harry durften wählen, da sie beide jeweils als Sucher spielten und natürlich wählte Phina sofort Mia in ihre Mannschaft. Nach Spielende bereute sie diese Entscheidung bitter, denn Mia war zwar keine schlechte Jägerin, doch war sie leider viel zu unkonzentriert und damit beschäftigt, Ron von seinem Besen zu hauen. Ihr Team musste eine erdrückende Niederlage einstecken, nachdem George Weasley mehrere Tore erzielt hatte und Harry zu allem Überfluss nach kürzester Zeit den Schnatz - eine von Hermine verzauberte Walnuss - gefangen hatte.

Danach jedoch war der Ehrgeiz in ihr erwacht und so spielten sie noch eine Menge weitere Partien. Phina war sehr beeindruckt von Harrys ausgezeichneten Fähigkeiten als Sucher und schaffte es nur zweimal, die Walnuss vor ihm zu fangen und beide Male war er zuvor von Mias theatralischen Loopings abgelenkt worden, weshalb das nicht wirklich zählte.

Während Phina durch das Quidditch ein Thema hatte, durch das sie mit Harry und Ron ins Gespräch kommen konnte, blieb die eisige Distanz zu Hermine bestehen. Nicht nur saß sie bei den Quidditchspielen abseits, weil sie eine grauenvolle Spielerin war, sie vermied es auch tunlichst, sich mit Phina und Mia zu unterhalten. Dennoch spürte Phina oft den intensiven Blick, mit dem die junge Hexe sie durchbohrte, wenn sie gerade dachte, dass Phina nicht hinsah. Und dieser Blick war Phina gar nicht geheuer.


Nachdem auch bald Mad-Eye sie aufgrund einer wichtigen Mission verlassen musste, war es lange Zeit ruhig im Fuchsbau. Gerade als Harry nach der Ankunft von Remus, Alba, Mad-Eye und den beiden neuen Schülerinnen Mia und Phina wieder ein wenig Normalität verspürte, kündigte Mr Weasley beim Abendessen an, dass am selben Tage Mundungus Fletcher per Flohnetzwerk zu Besuch kommen würde.

„Das bedeutet, er ist aus Algerien zurück - entweder mit oder ohne den Diggorys.“, zischte Hermine Ron und Harry leise zu.

Da sie es kaum erwarten konnten, Mundungus mit Fragen über seine Mission, den Verbleib von Sirius und die Entscheidung von Cedrics Eltern zu löchern, hielten sie sich den restlichen Abend in der Nähe des Kamins auf. Anfänglich blieben Phina und Mia noch bei ihnen. Harry hatte Phina sein altes Lehrbuch der Zaubersprüche ausgeliehen, welches sie nun gedankenverloren durchblätterte. Hin und wieder verweilte ihr Blick auf einer bestimmten Seite länger als gewöhnlich, dann formte sie leise mit den Lippen ein oder zwei Worte, bis sie wieder weiter blätterte. Er vermutete, dass sie ihre Wissenslücken auffüllen wollte, denn sie hatte ihm tags zuvor anvertraut, dass sie fürchtete, im Stoff hinterher zu hängen.

Auf dem Boden direkt beim Kamin spielten Mia, Ron und Ginny eine Partie Koboldstein und es schien, als würde Ginny gegen die beiden gewinnen, da immer wieder johlend aufsprang. Mit Mia verstand sie sich bereits prächtig, sie knufften sich gegenseitig in die Seite und Mia verwuschelte Ginnys Haar spielerisch, nachdem diese einen besonders cleveren Spielzug gemacht hatte. Hermine war gerade dabei, einen letzten Blick über ihren Aufsatz in Arithmantik zu werfen, an dem sie bereits seit einigen Wochen feilte.

Harry hingegen hatte es sich auf dem Sessel bequem gemacht und las erneut seinen letzten Brief von Sirius. Wieso nur hatte sein Pate so heiter geklungen, wenn er sich jetzt nicht mehr meldete? Gerade als er vor lauter Frust lautstark seufzte, verkündete Mia gähnend, dass sie nun ins Bett gehen würde. Sofort sprang Phina auf und folgte ihrer Freundin, nachdem sie den anderen gute Nacht gewünscht hatten. Harry hatte das Gefühlt, dass Phina Mia stets auf Schritt und Tritt folgte, wahrscheinlich, weil sie so schüchtern war. Da die Stimmung vor dem Kamin nun gedrückter war, verließ auch Ginny sie rasch um zu Bett zu gehen.

„Meint ihr Mundungus kommt überhaupt noch?“, stellte Ron schließlich die unausgesprochene Frage, die im schwer Raum lag.

„Bestimmt.“, log Harry zuversichtlich.

Eine Weile blieben sie alle schweigend auf ihren Plätzen, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken. Irgendwann sagt Hermine dann: „Wir sollten schlafen gehen.“

Doch gerade in dem Moment, als sich sich aufmachten, ertönte ein ohrenbetäubendes Poltern von außerhalb des Fuchsbaus. Die drei sahen sich überrascht an. „Er kommt nicht mit Flohpulver?“, rief Ron erstaunt. Sofort liefen sie nach draußen, um zu sehen, ob es tatsächlich Mundungus Fletcher war, der diesen Lärm verursacht hatte.

„Verflixt und zugenäht! Schutzzauber? Ernsthaft? Paranoides Pack, alle miteinander, ich wette, dass das auf dem Mist von Moody gewachsen ist! Der hatte schon immer eine Schraube locker!“

Genau hinter der Barriere aus magischen Zauberwänden und Bannkreisen lag ein kleiner massiger Mann mit kurzen Beinen und schäbiger Kleidung mitten im Morast der umgebenden Wälder. Mit wankenden Bewegungen richtete er sich auf, klopfte sich den Dreck von den Hosen und erblickte dann Harry, Ron und Hermine, die gut zweihundert Meter von ihm entfernt standen.

„Was steht ihr denn da noch so blöd rum?“, raunzte er sie wütend an, „Helft mir gefälligst, oder soll ich hier draußen etwa versauern?“

Perplex sahen die drei sich an, doch nur Hermine schien zu wissen, was zu tun war. „Ähm, Mr Fletcher?“, fragte sie mit zittriger Stimme.

„Natürlich, Mr. Fletcher, Mundungus Flechter, Dung der Ganove, wie immer du es gern hast, Mädchen. Lass mich nur jetzt endlich rein, damit ich mir was anderes anziehen kann. Mein Gott, stinkt das hier nach Kuhmist!“

Ein wenig eingeschüchtert erwiderte Hermine: „Gut, dann Mr Fletcher. Wir können sie nicht reinlassen, wir sind noch minderjährig. Außerdem kennen wir das geheime Passwort für die Schutzzauber nicht.“

„Es gibt ein geheimes Passwort?“, flüsterte Harry im Hintergrund Ron zu.

„Ja, ohne dieses Passwort kann keiner hier ein oder aus. Das ist eine Vorsichtsmaßnahme, um das unerwünschte Apparieren in den Fuchsbau zu verhindern.“, erklärte dieser und mit einem Blick auf Harrys verdutztes Gesicht fügte er hinzu, „Du und Alba wart eine Ausnahme. Weil das Ministerium nicht Wind davon bekommen sollte, dass ihr zu uns reist, hat Dumbledore dafür gesorgt, dass die Bannkreise für fünf Minuten außer Kraft gesetzt sind.“

„Mensch, Mädchen, dann sorg dafür, dass jemand kommt, der das Passwort kennt und mich endlich reinlässt!“, tobte Mundungus Fletcher nun sichtlich erbost.

Also lief Hermine zurück in den Fuchsbau um einen Erwachsenen holen zu gehen. Währenddessen näherte sich Mundungus behutsam der Barriere. Auch von Nahem war er keine ansehnliche Gestalt. Seine rotbraunen Haare waren lang und strähnig und unter seinen blutunterlaufenen Augen hatte er dicke Tränensäcke.

„Und wer seid ihr zwei Burschen?“, murrte er und beäugte Harry und Ron. Dann machte er einen Satz in die Luft und rief: „Da brat mir doch einer einen Niffler! Harry Potter! Hätte nicht erwartet, dass du der Erste bist, denn ich hier treffe, hätte ich wirklich nicht erwartet!“ Er legte den Kopf schief, als würde er Harry mustern.

Unbehaglich trat Harry auf der Stelle. Neben ihm verkrampfte sich Ron, der von Mundungus vollkommen ignoriert wurde. „Es tut mir Leid, aber...“, begann Harry, „Ich glaube ich kenne sie nicht.“

Mundungus Fletcher brach in ein grunzendes Lachen aus, wobei er seine krummen, gelb verfärbten Zähne entblößte. „Mich kennen! Na, die Einstellung lob ich mir, Bürschchen! Ich kenne dich, habe in deinem Namen schon mehr als einmal geflucht. Und...“ Er funkelte Harry an. „Du bist genau der Grund, weshalb ich hier bin.“

„Dung, du solltest doch nicht apparieren!“ Mr Weasley kam in Begleitung von seiner Frau, Percy und Hermine aus dem Haus gelaufen und warf dem Gast einen vorwurfsvollen Blick zu. „Dumbledore hat für dich extra das Flohnetzwerk angezapft, damit du dich im Freien nicht in Gefahr begibst.“

Die Augen verdrehend scharrte Mundungus mit den Füßen auf dem Boden herum. „Ich mag Flohpulver nicht, muss davon immer niesen.“ Harry hörte, wie Mrs Weasley hinter ihm gehässig flüsterte: „Elender Lügner, er ist zu dick und bleibt immer stecken, das ist der wahre Grund. Oh, wenn ich ihn in die Finger kriege...“

Doch ehe Mrs Weasley sich weiter aufregen konnte, trat Percy vor und hob seinen Zauberstab. Er murmelte zwei Worte, die Harry nicht verstand und mit einem Mal erstrahlte die Luft in einem Radius von etwa drei Metern um den Fuchsbau und ein monotones Summen ertönte. „Mach schnell, Mundungus!“, forderte Percy ihn auf und dieser ließ sich das nicht zweimal sagen.

Sich die viel zu weiten Hosen festhaltend spurtete Mundungus durch die Barriere hindurch zu ihnen und kaum war er angekommen, erfüllte seine strenge Alkoholfahne gemischt mit Tabakgeruch die Nachtluft. In dem Moment, als sein zweiter Fuß den Bannkreis überquert hatte, erlosch das Licht und das Summen verstummte.

„Sag, Molly, hast du noch etwas von diesem fabelhaften Eintopf, von dem mir Dädalus Diggel erzählt hat?“


„Hast du etwas von Sirius gehört?“, platzte Harry heraus, sobald sie sich im Haus an den Tisch gesetzt hatten. Er hielt es nicht mehr aus zu warten.

Verwundert runzelte Mundungus die Stirn. „Black? Nein, von dem hab ich schon ewig nichts mehr gehört. Sag bloß, Dumbledore hat ihn für die alten Kämpfer angeheuert? Ich dachte der alte Hund sitzt immer noch in Askaban.“

Während Mr Weasley und Percy Mundungus über Sirius Schicksal seit seinem Ausbruch aus Askaban berichteten, knirschte Harry ärgerlich mit den Zähnen. All seine Hoffnungen hatte er auf Mundungus gesetzt, nur um wieder enttäuscht zu werden. So langsam beschlich ihn das unangenehme Gefühl, dass er wohl oder übel auf Remus hören und abwarten musste.

„Dung ist ein alter Freund von mir.“, stellte Arthur Weasley ihren Gast den Kindern, die inzwischen alle hellwach und in der Küche waren, vor. Lediglich die neuen Gäste lagen noch in ihren Betten und schliefen tief und fest. „Wir kennen uns noch aus unserer Zeit in Hogwarts. Dung war damals jemand bei dem man...“ Er stockte. „Bei dem man...“

„Euer Vater hat bei ihm illegal Muggelzeugs gekauft.“, unterbrach Mrs Weasley ihn ohne mit der Wimper zu zucken, während sie eine Schale mit ihrem berühmten Eintopf vor Mundungus Fletchers Nase stellte. „Mundungus war damals bekannt als derjenige, der alles besorgen konnte. Hat sich eine goldene Nase damit verdient und dieses Geld nach seinem Schulabschluss direkt wieder verspielt.“

Harry erschien es, als würden Mr Weasley und Mundungus etwa zwei Zentimeter kleiner werden. „Wie ihr seht, ist eure Mutter nicht besonders gut auf mich zu sprechen.“, flüsterte letzterer den Kindern verschwörerisch zu.

Mr Weasley räusperte sich. „Jedenfalls kannten wir uns noch aus unserer Zeit aus Hogwarts, als Du-weiß-schon-wer das erste Mal an die Macht kam. Es war sogar Dung, der uns in den Kreis der alten Kämpfer eingeführt hat.“

„Selbstverständlich gehöre ich auch jetzt wieder dazu.“, bekräftigte er, „Auch wenn ich ein Ganove und ein Dieb sein mag, ein Schwarzmagier bin ich keineswegs.“

„Ansonsten käme er mir auch nicht ins Haus.“, drohte Mrs Weasley.

„Stimmt es, dass sie in Algerien gewesen sind um die Diggorys davon zu überzeugen, den - den alten Kämpfern beizutreten?“, fragte Hermine vorsichtig.

Während er einen Löffel Eintopf schlürfte, schaute Mundungus Hermine aus zusammengekniffenen Augen an. „Ganz schön vorlaut bist du, Mädchen.“, stellte er fest, woraufhin Hermine errötete. Dann schnäuzte er sich die Nase in der Tischdecke. „Aber ich will mal nicht so sein. Stimmt schon was du sagst.“

„Und, schließen sie sich uns an?“, entschlüpfte es Ron.

„Nun lasst ihn doch erst einmal essen.“, beruhigte Mr Weasley die Kinder, „Mundungus wird noch alle Zeit haben, uns von seinen Reisen zu berichten.“

„Sei dir da mal nicht so sicher Arthur.“, fiel Mundungus ihm ins Wort, „Muss morgen schon wieder los, habe einen Spezialauftrag hier im Fuchsbau und dann geht es weiter nach London. Bevor ihr in die Winkelgasse fahrt, muss sich doch jemand darum kümmern, dass es dort mit rechten Dingen zugeht.“

„Dann hat Dumbledore sich also entschieden?“, fragte Mr Weasley.

Mundungus nickte. „Ja, ich soll euch ausrichten, dass der Ausflug am Samstag vor Schulbeginn stattfindet. Dumbledore hat einige Auroren in der Winkelgasse postiert und ein paar werden euch bei den Besorgungen begleiten, um einen Blick auf ihn zu haben.“ Mit dem Kopf deutete er in Richtung Harry.

„Aber ich brauche keinen Geleitschutz!“, brüskierte dieser sich, „Ich kann gut auf mich selbst aufpassen. Ich will nicht, dass ihr euch wegen mir unnötig in Gefahr begebt.“

Mrs Weasley legte ihm beruhigend die Hände auf die Schultern. „Aber, Harry Schätzchen, wir tun das doch nur zu deiner eigenen Sicherheit. Außerdem hält Dumbledore es für das Beste, wenn du beschützt wirst.“

Harrys Blick verdüsterte sich, doch er verkniff es sich, weiter zu diskutieren. Zwar verletzte es ihn, dass er von allen Seiten wie ein rohes Ei behandelt wurde, doch hatten Mundungus Neuigkeiten für ihn momentan oberste Priorität. „Nun gut“, brummte er düster, „Was ist jetzt mit den Diggorys?“

„Lässt wohl nicht locker, was, Bürschchen?“ Mundungus linste ihn von der Seite her schelmisch an. „Nun gut. Ich war in Algerien um Amos und seine Frau aufzusuchen, nachdem sie aus Schottland geflüchtet sind. War eine Heidenarbeit, die beiden aufzutreiben, das könnt ihr mir glauben. Die Zauberer in Afrika sind nicht so fortschrittlich wie wir, die haben noch alte Traditionen und strikte Regeln. Ist nicht mit unserer magischen Welt zu vergleichen. Haben es mir ganz schön schwer gemacht, sie zu finden. Jedenfalls habe ich die beiden mit Dumbledores Hilfe schließlich doch noch in der Stadt Oran auftreiben können. Wollten mich zuerst gar nicht zu sich lassen, aber da kennen sie Mundungus Fletcher schlecht. Der Tod ihres Sohns hat die beiden ziemlich aus der Bahn geworfen, vor allem Amos. Grausames Schicksal. Kinder sollten nicht vor ihren Eltern sterben.“

Eine unbehagliche Stille breitete sich aus und Harry empfand das unangenehme Gefühl, dass alle ihm verstohlene Blicke zu warfen. Was erwarteten sie denn von ihm? Sollte er von Cedrics Tod erzählen? Sollte er anfangen zu weinen? Er wusste es nicht, also blieb er reglos sitzen und wartete, bis Mundungus mit seiner Geschichte fortfuhr.

„Amos hat dort keine Arbeit gefunden, weil die Zauberer sehr eigen sind. Hat sich mit seiner Frau in einer Hütte abseits der Stadt verschanzt, das war kein schöner Anblick, das kann ich euch sagen! Ganz heruntergekommen und verwaist. Als ich ihnen von Dumbledores Bitte berichtet hab, wollten sie erst nicht, haben gesagt, dass alles sie an Cedric erinnert zuhause. Aber dann habe ich ihnen einen Artikel aus dem Tagespropheten gezeigt, in dem der Mord an ihrem Sohn als unglücklicher Unfall dargestellt wird und das hat sie letztlich umgestimmt. Sie wollen das Unrecht, was man ihrem Sohn angetan hat, rächen.“

„Die armen Diggorys...“, seufzte Mrs Weasley kopfschüttelnd, „Sind sie schon wieder zurück in Schottland?“

Mundungus schüttelte den Kopf. „Nein, sie haben gesagt, sie brauchen noch etwas Zeit, aber sie kommen definitiv. Damit sie es nicht vergessen, lasse ich ihnen regelmäßig Ausgaben vom Tagespropheten zuschicken.“ Mundungus verzog seinen breiten Mund zu einem schiefen, gemeinen Grinsen.

Anschließend begab er sich wieder daran, mit geneigtem Kopf die Suppe zu schlürfen. Mr und Mrs Weasley warfen sich einen Blick zu und dann sagte Mrs Weasley: „Kinder, es ist Zeit für euch ins Bett zu gehen. Wenn wir übermorgen nach London reisen, dann gibt es morgen eine Menge zu erledigen und da solltet ihr fit sein, also ab!“

Murrende Proteste wurden laut, doch die späte Stunde tat ihr Übriges, weswegen die Weasleys, Harry und Hermine sich aufmachten. Ehe Harry jedoch an der Treppe angelangt war, rief Mundungus ihn zurück. Verdutzt bleib er stehen. Hermine und Ron warfen ihm noch neugierige Blicke zu, bevor sie von Mrs Weasley die Treppe hochgescheucht worden.

„Hab noch was für dich.“, verkündete Mundungus und richtete sich auf. Mit schlurfenden Schritten ging er zu Harry, nestelte dabei in den Seitentaschen seiner verschmutzten Lederjacke und zog schließlich einen vergilbten Briefumschlag hervor. „Hab doch gesagt, dass ich wegen dir hier bin. Der hier ist von Dumbledore. Morgen bin ich wieder weg, also beeil dich damit, ihm eine Antwort zu schreiben, Bürschchen.“

Wortlos nahm Harry den Brief entgegen und ignorierte die neugierigen Blicke von Mr und Mrs Weasley. Nachdem er Mundungus kurz zugenickt hatte, sputete er die Treppe hoch. Als er vor der Tür zu Rons und seinem Zimmer stand, zögerte er. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass er diesen Brief erst alleine lesen wollte, darum ging er ins Bad, schloss die Tür zu und setzte sich auf den kalten Kachelboden.

Mit zittrigen Fingern riss er das Siegel ab und nahm ein in schwungvoller Schrift beschriebenes Pergament heraus. Was würde darin stehen? Vielleicht hatte Dumbledore endlich Antworten über Sirius oder er würde ihm erklären, warum er ihn die ganzen Ferien über bei seinen Verwandten gelassen hatte? Er begann zu lesen.


Lieber Harry!

Ich hoffe Du genießt Deine Sommerferien im Fuchsbau.

Als Arabella mich kürzlich kontaktierte, damit ich für Alberta und Dich ein Portal im Flohnetzwerk öffne, hat sie mich gleichermaßen über ein kurioses Geschehnis informiert, das Dich bei deinen Verwandten ereilt hat. Neben Deinem wie gewohnt halsbrecherischen Verhalten erwähnte sie eine Art Sinnestäuschung oder Vision.

Dieses Ereignis versetzte sie in große Besorgnis hinsichtlich deiner Zurechnungsfähigkeit, doch ich habe sie beruhigen können. Es handelt sich keineswegs um eine Trugwahrnehmung, sondern um eine korreale Transkommunikation ausgelöst durch die einzigartige Verbindung zwischen Dir selbst und Lord Voldemort. Schon früher habe ich eine solche Zusammengehörigkeit vermutet, da du Voldemort in seinen emotional aufgeladenen Momenten über deine Blitznarbe spüren konntest.

Seine Auferstehung während des Trimagischen Turniers im letzten Jahr scheint Eure gegenseitige Verbundenheit entgegen meiner Erwartungen nicht geschwächt, sondern sogar intensiviert zu haben, sodass Du nun wie eine Transzendenz in wichtigen Momenten seine Wahrnehmung teilst.

Doch ich schreibe Dir nicht, um Dich mit komplizierten Erklärungen zu langweilen. Denn Arabella setzte mich auch davon in Kenntnis, was du in dieser Verbindung gesehen hast. Sobald sie eine Frau erwähnte, hatten sich meine schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet. Damals als Voldemort zum ersten Mal an die Macht gekommen ist, hatte er eine Frau an seiner Seite, die ihn mächtiger gemacht hatte als je zuvor. Mit seinem Verschwinden ist auch sie nicht mehr aufgetaucht, weshalb ich die naive Hoffnung gehegt hatte, dass sie ihm nie wieder zur Macht verhelfen würde.

Doch nun scheint sie zurückgekehrt. Ich bitte dich inständig, mir so ausführlich wie möglich dein Erlebnis zu schildern. Lass kein noch so unwichtiges Detail weg.

Mundungus wird den Brief wieder mitnehmen. Hinsichtlich dieser Sache ist höchste Diskretion zu wahren, Harry, selbst deinen Freunden gegenüber.

Mit freundlichen Grüßen
Albus Dumbledore



Was für ein Brief, dachte Harry. Tatsächlich hatte er ihm mehr Fragen entlockt, als er beantwortet hatte. Immerhin wusste er nun, worum es sich bei seinem Erlebnis gehandelt hatte. Eine korreale Transkommunikation ausgelöst durch seine Blitznarbe und Voldemorts Auferstehung. Die Begriffe sagten Harry rein gar nichts und ließen ihn verständnislos und verwirrt zurück.

Doch viel wichtiger noch als die fadenscheinigen Erklärungen war der zweite Teil des Briefs, der Teil, der ihm bestätigte, dass Ron sich am Anfang der Ferien doch nicht verhört hatte.

Die Geliebte des dunklen Lords war also zurückgekehrt. Und sie hatte vor, ihrem Herrn zu neuer Macht zu verhelfen. Aber warum hatte Harry noch nie von ihr gehört?

Ein Wort stach ihm dabei besonders ins Auge. Diskretion. Es war unverkennbar, dass Dumbledore von ihm forderte, diese Informationen selbst vor Ron und Hermine geheim zu halten. Aber wieso? Bisher hatte Harry noch jedes seiner Geheimnisse mit seinen Freunden teilen können. Was war dieses mal anders? Besonders diskret war es ja nicht gewesen, sich so laut mit Snape über die Geliebte Voldemorts zu unterhalten, dass Ron es mithören konnte. Moment, halt, hieß das, Snape wusste auch Bescheid? Harry schwirrte der Kopf.

Entgegen seines schlechten Gewissens entschied er sich, Hermine und Ron den Brief trotzdem zu zeigen. Die beiden würden sicherlich wissen, was er davon halten sollte, außerdem würde Ron sich vielleicht an den ein oder anderen weiteren Gesprächsfetzen erinnern, den er gehört hatte. Außerdem gab es auf der ganzen Welt keine zwei Menschen, denen er mehr traute ein Geheimnis zu bewahren, als diesen beiden.

So ging Harry, nachdem er den Brief gelesen hatte, zurück in Rons Zimmer, wo er und Hermine bereits auf ihn warteten. Bevor sie ihn mit Fragen löchern konnten, weshalb Mundungus Fletcher ihn zurückgehalten hatte, hielt er ihnen den Brief hin. Nachdem sie ihn gelesen hatten, brachen beide sofort in wilde Spekulationen los.

Bis tief in die Nacht hinein diskutierten die drei über Dumbledores Brief. Hermine war der Meinung, dass Harry einen Fehler gemacht hatte, indem er ihnen den Brief gezeigt hatte, da Dumbledore ihn doch ausdrücklich um Geheimhaltung gebeten hatte. Ron sah dies allerdings anders.

„Mann, Hermine! Das ist doch ganz und gar nicht Dumbledores Art. Bis jetzt durfte Harry uns auch immer alles erzählen und warum sollte das bei dieser Sache anders sein? Ich finde es richtig, dass er uns den Brief gezeigt hat.“

Entgegen Harrys Hoffnung fiel Ron nichts mehr von Dumbledores und Snapes Gespräch ein, doch sie verständigten sich darauf, in nächster Zeit Augen und Ohren offen zu halten. Hermine machte gleich eine Liste von Büchern, die sie in Hogwarts ausliehen würde, um mehr über die Geliebte des dunklen Lords zu erfahren, woraufhin Ron prompt die Augen verdrehte.

„Wieso fragen wir eigentlich nicht Phina und Mia ob sie etwas wissen?“, fragte Ron plötzlich.

Hermine warf ihm einen giftigen Blick zu. „Das ist nicht dein Ernst.“, zischte sie.

„Wieso?“, fragte Ron blauäugig.

„Also Ron, ich bitte dich! Dumbledore hat Harry um Diskretion gebeten und er soll es gleich den neuen Schülerinnen erzählen, die er erst seit ein paar Tagen kennt? Erinnerst du dich noch daran, dass ich euch vor ihnen gewarnt habe?“

Bevor Ron zurück giften konnte, schritt Harry ein: „Hermine hat Recht, Ron. Wir sollten das für uns behalten. Zumindest vorerst. Für Dumbledore.“

„Ich verstehe es einfach nicht...“, murmelte Ron verärgert.

„Es ist doch absolut logisch, dass wir den beiden nichts davon erzählten.“, meinte Hermine kühl, „Sie sind neu, wir wissen nichts über ihre Herkunft oder Familie...“

„Mias Vater ist Flugbesenfabrikant.“, entfuhr es Ron trotzig.

Wütend schnaubte Hermine. „Und wir wissen nicht, ob sie etwas mit Voldemort zu tun haben!“

„Ach, Hermine!“, ächzte Ron, „Hör doch endlich auf damit, die beiden zu verdächtigen!“

„Das ist alles im Sinne der Sicherheit.“, verteidigte sich Hermine, „Außerdem hat Dumbledore das Gleiche gesagt. Also, kein Wort zu irgendjemandem!“

Und der Tonfall, in dem sie dies sagte, machte den beiden Jungen klar, dass es keine Widerrede gab. Artig nickten sie und machten sich daran, eine Antwort für Dumbledore zu schreiben.


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Es gibt einen Grund dafür, warum alle großen Fantasy- und Science-Fiction-Filme im Gedächtnis der Leute geblieben sind. Sie haben eine große Tiefe und nicht nur eine oberflächliche Handlung. Und deswegen werden wir in 50 oder 100 Jahren auch immer noch die Harry-Potter-Bücher lesen und hoffentlich die Filme anschauen.
Michael Goldenberg