von Odo der Held
Hermine wurde immer runder und irgendwann saß sie ziemlich genervt in der Bibliothek und sprach mit ihrer Tochter ein ernstes Wörtchen.
„Du musst wirklich aufhören mich zu treten, ich muss lernen.“
„Hört sie jetzt schon nicht auf Dich?“, fragte Malfoys Stimme hinter ihr.
„Nein“, seufzte Hermine, „sie hört einfach nicht auf herumzuhampeln.“
„Spiel ihr Musik vor.“
„Wie denn? Die höre ich ja auch und das lenkt mich nur ab.“
Draco zog seinen Zauberstab und mit einem Mal lag ein CD-Player mit Kopfhörer neben ihr.
„Legt den um Deinen Bauch und dreh Musik auf. Meine Mutter hat das mit mir gemacht. Naja nicht mit einem CD-Player aber mit Kassettenrecorder.“
Hermine starrte Draco an. „Deine Mutter hat einen Muggelkassettenrecorder benutzt?“
Draco schnaubte. „Ja, sie sagte mal, das wäre das einzige gewesen was geholfen hat. Auch wenn es eine Muggelsache ist.“
Hermine startete den Player und hörte sich die Musik an. „Klavierkonzerte“, sagte sie nach mehrmaligem Titelwechsel. Dann zuckte sie mit den Achseln und klemmte sich den Kopfhörer locker um den Bauch. Am Rauschen des Players spürte sie, dass er lief und nach einer Weile hörte das Strampeln auf. Sprachlos sah sie Malfoy an. „Es klappt!“
Malfoy sah zufrieden aus. „Sag ich doch. Meine Mutter hat viele nützliche Tipps.“
„Danke!“
„Aber doch nicht dafür.“
Hermine seufzte erleichtert auf als sie sich wieder ihrem Buch widmete.
„Darf ich mich zu Dir setzen, Granger?“
„Aber sicher.“
Draco ließ sich mit seinem Rucksack neben ihr fallen und begann ein Buch über Erziehung magischer Wesen aufzuschlagen. Dann lernten sie gemeinsam.
Hermine fand die Ruhe in ihrem Bauch so toll, dass sie mit umgeklemmten CD Player zum Abendessen ging. Ron lachte als er Hermine sah.
„Was ist das denn?“
Dann sah Harry Hermine und lachte auch. „Das ist ein CD-Player Ron. Da kommt Musik raus.“
„Geht Dir die Kurze so auf die Nerven?“, fragte Ginny mitfühlend und Hermine nickte bekümmert.
„Ja, leider.“
Auch Dean lachte als er Hermine sah. „Ist die Kurze schon Musikfan von irgendwas?“
„Ja, Beethoven liebt sie. Bach ist ihr zu schnell.“
Hermine setzte sich zwischen Harry und Ginny und legte den CD-Player auf den Tisch.
„Mine, die Batterie wird gleich leer“, warnte Harry leise.
„Oh, Mist. Was mache ich nun? Wo ist Draco? Oder hat zufällig einer von Euch Batterien?“
Alle schüttelten den Kopf. Hermine stand wieder auf und ging zu Draco rüber.
„Malfoy, Du hast nicht zufällig noch einen Satz Batterien?“
Alle Slytherins außer Draco starrten Hermine verwirrt an. Draco grinste. „Nein, Granger. Meine Mutter hat das Ladegerät zu Hause. Wieso? Ist die Batterie schon durch?“
Hermine nickte unglücklich. „Da gibt’s auch einen Zauber, Granger“, sagte Draco. „Frag mal Flitwick oder Dumbledore.“
Hermine nickte und sagte artig danke. Dann verschwand sie um zum Lehrertisch zu gehen.
„Professor Flitwick“, sagte sie zu dem kleinen Mann. „Malfoy sagte mir, dass es Batterieaufladezauber oder so gibt.“ Hermine zeigte auf den Kopfhörer um ihren Bauch und sah Flitwick belustigt auflachen.
Der schüttelte den Kopf. „Das sieht komisch aus, Miss Granger. Wozu brauchen Sie überhaupt Musik?“
„Weil sie dann ruhig ist und ich lernen kann. Ich weiß nicht, wieso sie so putzmunter ist. Von ihrem Vater kann sie das beileibe nicht haben.“
Filius lachte Severus an. „Ach ja, Miss Granger. Mister Malfoy hat nicht gelogen. Es gibt einen Zauber, aber der ist nicht nur für Batterien da.“ Er nahm sich seinen Zauberstab vom Tisch und schwang ihn in Richtung CD Player „Auduktos.“
Die Anzeige für die Batterien rutschte wieder auf grün. Hermine war begeistert. „Auduktos. Das kann ich mir merken.“
„Trotz deiner Aufmerksamkeitsspanne?“, lästerte Severus leise. Hermine warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Ts“, sagte sie nur hoheitsvoll. „Auduktos.“
Dann drehte sie sich wieder um und mit einem „vielen Dank, Professor Flitwick“, war sie verschwunden.
„Diese Frau“, lächelte Severus nur.
„Ich mochte sie immer schon“, lächelte Filius.
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