von xsternx
NEIN!
Ich stieß ihn von mir weg.
"Nein, nein und nochmal nein", schrie ich, "ich wusste es war eine schlechte Idee, nett zu dir zu sein..."
"Lily, es tut mir Leid!", es war schon fast ein jammern.
"Ich habe keine Ahnung, wem oder was du damit etwas beweisen willst - aber ich warne dich, komm nie wieder in meine Nähe. NIE WIEDER!"
Mit aller Kraft schlug ich die Haustür zu, es hörte sich schon fast so an, als hätte ich ihm die Tür vor den Kopf geschlagen.
Wieso tut er das? Wieso nur?
Ich hätte fast gedacht, er hätte sich geändert. Glücklicherweise habe ich es erkannt, bevor es zu spät war. Da versucht man lediglich mit ihm zu Recht zu kommen, und so dankt er es einem. Ich dachte, ich hätte mich letztens am See klar ausgedrückt; es fühlt sich nach Stunden an, wenn man von jemand gefragt wird, ob man mit ihm ausgehen will und das das letzte ist, was man sich vorstellen kann.
Glaubt er tatsächlich, ich würde mit ihm zusammen sein wollen? Er ist ein elendiger Quälgeist, der es super-cool findet sich immer mit den Händen durch die Haare zu fahren, der kleinere Schüler verzaubert, einfach weil er es ja kann, der in Hogwarts für mittlerweile alle möglichen Straftaten bekannt ist und sich am schlussendlich für den coolsten Checker und Mädchenaufreißer der Welt hält.
Ich brauche so einen Typen mit Sicherheit nicht.
Was ich brauche ist eine richtige Liebe, ein Feuer, Schmetterlinge in meinem Bauch, einen richtigen Mann an meiner Seite und nicht irgendeinen arroganten Bubi, einer der für mich kämpft, stirbt, lebt und atmet - der sich um mich sorgt. Und jeder der das nicht tut, kann die Leine ziehen.
Mittlerweile bin ich wieder in meinem Zimmer und kann durch das Fenster sehen, wie Potter nach Hause geht. Den Kopf gesenkt, die Arme verschränkt. Ich gönne es ihm. Er hatte gesagt, er würde aufhören damit - er hat gelogen. Ich wünsche den Menschen nichts schlechtes, aber ihm wünsche ich auch nichts Gutes.
Das war das letzte Mal, dass ich Potter in den Ferien sah. Ja, jetzt sind wir wieder bei Potter - das mit dem ´James` war nur auf Grund einer kleinen Vertrauensbasis, er hat sie gebrochen und jetzt...
Glücklicherweise, waren die restlichen Wochen der Sommerferien sehr erholsam - keine Petunia, kein Potter. Einfach nur die Ruhe genießen. Es ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber so in etwa muss es im Himmel sein. Leider vergingen diese Wochen doch zu schnell, so dass ich mich am 1. September, im Schülersprecherabteil, mit der Frage konfrontiert sah, ob Potter eigentlich doch das Amt abgelehnt hat. Ich war mit Sicherheit die letzte, die etwas dagegen hatte.
Langsam setzte sich der Zug in Bewegung und bisher war hier niemand aufgetaucht. Alles was ich dachte war, hoffentlich bleibt das auch so. Mittlerweile wolle ich weder Potter, noch irgendjemand anderes als Co-Schülersprecher haben. Die Verantwortung hätte ich gerne auch ganz allein übernommen.
Erst nach etwa 20 Minuten öffnete sich die Tür. Ein großer, gebräunter und sehr gut aussehender Typ kam hinein - damit es jetzt keine Missverständnisse gibt, es ist nicht Potter.
"Hey", sagte der Typ mit Namen Henry. Natürlich kannte ich Henry schon seit unserem ersten Schuljahr in Hogwarts. Er war aus Hufflepuff und Quidditchkapitän seines Hauses. Wir haben uns immer gut verstanden, was manche Leute dazu gebracht hat zu denken, dass wir was miteinander hätten. Als dieses Gerücht kursierte, lief Potter eine Woche lang mit einem hoch roten Kopf und zornigen Blick durch die Schule. Es war furchtbar amüsant.
"Und welche Pläne hat unsere Schülersprecherin für das kommende Schuljahr? Keine Uniformen? Nur Süßigkeiten zu essen?"
"Schön wäre es...", ich lachte, "bitte sag mir, dass du der neue Schülersprecher bist!"
"Leider nein", er schüttelte den Kopf, "aber wie ich hörte, sei Potter Schülersprecher. War er denn noch nicht hier?"
"Nein, war er noch nicht. Diese Tatsache lässt mich ja hoffen, dass er das Amt nicht angetreten hat."
"Ihr versteht euch wirklich nicht gut..."
"Ach, ist das tatsächlich aufgefallen?", ich klang sarkastisch, "er treibt mich in den Wahnsinn. Ich wäre besser dran, ohne ihn..."
Heute bereue ich es, dass gesagt zu haben. Denn ich wusste nicht, dass Potter direkt hinter Henry stand.
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