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Fanfiction

Erinnerung und Schmerz - Erinnerung und Schmerz

von Zillzy

Ich sitze Zuhause in meinem Zimmer. Es hat jetzt bunte Wände. Pink, rosa, grün,... aber trotzdem kommt es mir so einsam vor. Ich komme mir alleine vor, und das obwohl meine Schwester keine zwei Zimmer entfernt ist, mein Bruder genauso.
Aber ich fühle mich alleine.
Ich vermisse ihn. Ich vermisse die Zeit die ich mit ihm hatte. Und natürlich vermisse ich auch alle anderen....
22 Tage genau ist es her dass ich wieder in meiner Zeit gelandet bin. 22 Unheimlich lange Tage die doch so schnell vergangen sind dass es mir vorkommt als wäre es Gestern gewesen. Als wäre es nicht schon zwei Wochen her dass wir wieder Zuhause sind, als hätte ich nicht schon Schule gehabt und Morgen wieder. Morgen.... da habe ich Geburtstag.
Ein Geburtstag ohne IHN. Ohne Sirius, meine große Liebe...
Es wird ein trostloser Tag, ein trauriger Tag...
Mutate Tempiloci.
Es ist nicht lange her da haben wir diese Worte gesprochen und kamen zurück. Zurück in eine Welt in der er lange nicht mehr existiert, eine Welt in der es nur Hoffnungslosigkeit gibt. Eine Welt ohne Sirius, ohne James, ohne Lily,....
Nein, falsch, keine Welt ohne sie, eine Zeit ohne sie.
Ich fahre meinen Laptop hoch, ich brauche dringend Ablenkung und was hilft da besser als RPG oder eine gute FF lesen?
Das sind die einzigen Sachen die ich in der Zeit in der ich fort war vermisst habe. Hier mögen kaum zwei Sekunden vergangen sein aber tatsächlich waren es sieben Jahre. Sieben lange Jahre in denen ich bei ihm war.
Drei Jahre auf Hogwarts und danach eine gemeinsame Wohnung.
Ohne dass es mir wirklich bewusst ist läuft mir eine Träne die Wange runter. Und dabei habe ich ihn schon vor so langer Zeit verloren.
Im Herbst. Am 31.Oktober. Am 31. Oktober 1982!
Ich werde dieses Datum für immer Hassen. Das Datum an dem Voldemort James und Lily tötete und das Datum an dem Sirius nach Askaban geschafft wurde.
Die Zeit von da bis zum 31. März war die schlimmste in meinem Leben.
Und sie hat nicht aufgehört. Damals, da wusste ich wenigstens dass er lebt, dass er irgendwann flieht!
Aber jetzt bleibt mir nur die Gewissheit dass er Tod ist. Das Bellatrix ihn umgebracht hat. Dass Molly Bellatrix umgebracht hat. Dass Harry Voldemort umgebracht hat. Das Remus Tod ist. Dass Alice und Frank im Sankt Mungo liegen, dass Peter ein Verräter ist.
Ich schluchzte einmal laut auf, die Buchstaben auf dem Bildschirm verschwimmen vor meinen Augen.
Es ist so eine unglaubliche Geschichte. Keiner würde es mir glauben. Keiner außer jenen die selber dabei waren.
Kat, Merlin, Stella, Zemia, Zeno.
Es ist unser Geheimnis und es wird für immer unser Geheimnis bleiben.
Eine Zeitreise ist selbst in der Zauberwelt etwas besonderes, etwas unglaubliches.
Ich klappe den Laptop zu und starre in mein Zimmer. Es ist leer obwohl so viele Dinge hier drinnen stehen.
Aber kein Sirius. Keiner der mich Morgens mit einem Kuss weckt, keiner der mir tschüss sagt bevor er zur Arbeit muss, niemand.
Wie kann man eine Person nur so argh vermissen die vor so vielen Jahren gelebt hat? Zu einer Zeit wo meine Eltern grade mal kleine Kinder waren, zu einer Zeit wo es mich noch nicht annähernd gegeben hat?
Eine Person die die meisten Menschen nur aus einem Buch kennen.
Wie kann man eine Welt vermissen von der jeder behauptet sie würde es nicht geben?
Ich weiß es nicht, es ist einfach so!
Ein Pochen an mein Fenster lässt mich aus meinen Gedanken fahren.
Dort auf der großen Fensterbank sitzt eine eindrucksvolle, weiße Schleiereule.
Schnell öffne ich das Fenster und erst als ich die Eule in mein Zimmer gelassen habe fällt mir ein, dass es komisch ist. Dass es hier keine Eulen geben sollte, dass ich Zuhause bin, einem nicht magischen Zuhause.
Aber was tut dann die Eule hier, die auf meinem weißen Schminktisch gelandet ist und mit dem Schnabel liebevoll gegen den Spiegel klopft, einen Brief an ihrem Bein tragend.
Ich wische mir nochmal übers Gesicht um meine Tränen zu entfernen und nähere mich der Eule, mit geschickten Bewegungen entferne ich den Brief von dem Bein der Eule. Denn dort wo ich vor drei Wochen noch war, war es etwas alltägliches Briefe per Eulen Post zu verschicken. Niemanden hat eine Eule vorm Fenster gewundert.
Ziemlich neugierig geworden betrachte ich den Brief in meinen Händen und streiche geistesabwesend der Eule übers Gefieder.
„Ich habe leider nicht für dich meine süße!“, flüstere ich ihr zu während ich die Adresse lese.
Zilly Zipf
Bessungerstraße 33
Das Zimmer mit Balkon
Es erinnert mich so sehr an meine Zeit in Hogwarts. So sehr daran wie ich damals, mit 16 meinen ersten richtigen Hogwarts Brief bekommen habe als ich die Sommer Ferien bei James Potter in einem großen Haus verbracht habe. So sehr dass es schmerzt und mir erneut Tränen in die Augen steigen. Ich halte sie nicht zurück, wozu?
Mit zittrigen Fingern und immer wieder von einem Weinkrampf geschüttelt öffne ich den Brief und ziehe ein gelbliches Pergament heraus.
Die Buchstaben verschwimmen beinahe vor meinen Augen und ich muss mich ganz schön zusammenreißen um alles lesen zu können.




Sehr geehrte Fräulein Zipf,
wir freuen uns ihnen mitteilen zu können sie an der deutschsprachigen Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände.
Das Schuljahr beginnt am 1. September. Wir erwarten ihre Eule bis spätestens am 31. Juli.

Mit freundlichen Grüßen

Susanne Neumann
Stellvertretende Schulleiterin

Ungläubig schaue ich auf das Pergament in meiner Hand. Hogwarts? In Deutschland?
Aber wieso bekomme ich den Brief mit sechzehn und nicht mit elf?
Langsam hören die Tränen auf während ich immer noch nach einer Antwort suche. Vielleicht braucht man erst Real- oder Hauptschulabschluss bevor man nach Hogwarts darf?
Auf einmal wird mir bewusst was dieser Brief in meiner Hand bedeutet und ich setze mich in Bewegung um meinen Eltern davon zu erzählen. Davon dass es doch ein Hogwarts gibt, dass meine Hoffnung nicht umsonst war, dass ich immer recht hatte.... Das vielleicht alle gut werden würde, ich würde jemand anderen kennen Lernen und über Sirius hinweg kommen.
Aber lieben, lieben würde ich ihn für immer!

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