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Fanfiction

Fünf Sinne - Fuenf Sinne

von Odo der Held

Fünf Sinne
von Kerstin Wagner
Mai/ Juni 2012


Severus hätte nicht sagen können wann es anfing…irgendwann Mitte September, aber er erinnerte sich noch genau an den Moment. Minerva hatte ihm berichtet, dass Pansy Parkinson und Ernie McMillan auf dem Pausenhof aneinander geraten waren und Severus war auf dem Weg von seinen Räumen zu den besagten Hof.
Während er den Gang, der nach draußen führte, langlief, wurde er in seinem Tempo aufgehalten von 2 Schülerinnen der 5. die beide lesend vor ihm herliefen.
Er überholte sie links und plötzlich blieb er stehen. Unwillkürlich schloss er für einen kurzen Moment die Augen und atmete tief ein. Und noch einmal. Eine seltsame Wärme breitete sich in seinem Körper aus und sein Gehirn wurde betäubt von diesem Geruch.
Die Schülerinnen waren an ihm vorbei gegangen und er blickte ihnen nach.
War es eine von ihnen gewesen? Eigentlich nicht möglich. Er erinnerte sich sofort an die Stunden, in denen sie in seinem Unterricht saßen. Nein. Unmöglich. DIESEN hypnotisierenden Duft kannte er nicht. Auch nicht aus den Stunden mit ihnen.
Um ihn herum standen hauptsächlich Schüler und keine Mädchen und dieser Duft war definitiv ein Geruch einer Frau.
Er zwang sich dazu, den Gedanken los zu lassen und weiter zu gehen. Das tat er und erreicht schließlich den Pausenhof.

Ein paar Tage geschah nichts und Severus vergaß was er da wunderbares gerochen hatte.
So lief er ohne mit der Wimper zu zucken direkt wieder hinein.
Er ließ die Tür zu seinem Klassenzimmer auffliegen, weil es ihm nicht ausmachte, die Schüler zu erschrecken und ging zügigen Schrittes zu seinem Pult. Er drehte sich elegant um und machte den Mund auf um zu sagen: „Holen Sie…“ Mit diesem Einatmen waren die Erinnerungen an neulich wieder da.
Heftig atmete er wieder ein und aus und ließ seinen Körper einlullen von der Wärme und Behaglichkeit. Oh, Merlin, steh mir bei, dachte er genüsslich und blickte sich um nach einem Fenster, das er öffnen könnte um dieses schöne Gefühl wegwehen zu lassen, damit er seine Disziplin wieder bekam.
Aber natürlich wusste er, dass er in seinem Klassenraum im Kerker keine Fenster hatte und der Sauerstoff magisch nachgeliefert wurde.
Ich steh die Stunde niemals durch, dachte er gegen diesen opiumartig betörenden Geruch verzweifelt ankämpfend.
Wer ist das???
Diese laute Frage seines Verstandes ließ ihn sich berappeln und er fokussierte sich auf die Mädchen in der Klasse.
Severus ließ seinen Blick über verwunderte Gesichter schweifen. Miss Abbott, Miss Bones, Miss Jones, Miss Patil, Miss Brocklehurst, Miss Li, Miss Turpin, Miss Lovegood. War es eine von Ihnen? Nun, er würde es herausfinden.
Seinen Zauberstab zur Tafel gerichtet schien dort der Name des Tranks, den die Schüler zu brauen hatte. „Holen Sie Ihre Zutaten und beginnen Sie. Sie haben exakt 2 Stunden.“

Während das Feuer unter den ersten Kesseln entzündet wurde ging Severus langsam durch die Reihen. Es mag so ausgesehen haben, als kontrolliere er die Schüler, aber er kontrollierte lediglich die Luft. Er schnupperte jeden Quadratmeter ab, in dem sich seine Nase befand, aber er musste ein wenig enttäuscht aufgeben. Scheinbar war der Geruch nur im vorderen Teil der Klasse direkt vor seinem Schreibtisch gewesen.

Auf dem Weg zum Essen lief er dann zufällig neben Miss Weasley und Miss Brown her.
Plötzlich stellte sein Gehirn fasziniert fest, dass der Duft wieder da war. Irgendwo um ihn herum. Er blickte zur Seite und schaute Miss Weasley an. Sie unterhielt sich mit Miss Brown über ihren Bruder und bemerkte ihn nicht. Severus atmete tief ein. Da war er. Dieser wunderbare Geruch. Ganz fein nur. Nur eine Nuance, aber er war es! Und dies Mal benebelte ihm der Duft nicht die Sinne. Diesmal nicht!
Miss Weasley also. Oder?
Der Duft war ganz fein und Severus wurde bewusst, dass man auch aus der bloßen Umgebung Gerüche aufnehmen konnte. War es nicht so mit seinem alten Lehrmeister Slughorn und seiner Pfeife gewesen? Hatte sich Severus nicht immer innerlich darüber beschwert, dass er selbst auch danach stank, wenn er bei Slughorn gewesen war? Was wäre wenn Miss Weasley auch nur den Geruch von jemand anderem aufgenommen hatte??
Da er einen Moment Zeit hatte, lief er schweigend und unauffällig hinter Miss Weasley und Miss Brown her und folgte ihnen.
„Ron kann manchmal echt dämlich sein“, sagte Miss Weasley gerade. (Ach was?!, dachte Severus)
„Ich find ihn irgendwie voll süß“, erwiderte Miss Brown.
Miss Weasley lachte. „Ron ist vieles, aber nicht süß. Wenn er nicht mein Bruder wäre fände ich ihn nicht attraktiv.“ Severus schmunzelte innerlich.
Miss Brown lachte. „Nein, Dein Typ hat eher unkontrollierbare schwarze Haare und eine Narbe auf der Stirn, hm?“
Jetzt stimmte Miss Weasley in ihr Gelächter ein. „Stimmt. Harry ist der Beste.“ (Naja!!!)
„Ich dachte früher immer, dass Hermine und er ein Paar werden.“
„Das dachte ich eine Zeitlang auch. Aber Hermine steht nicht auf Ron oder Harry.“
„Auf wen denn?“
Miss Weasley lachte. „Du, keine Ahnung. Sie hat mir mal ein Muggelfoto gezeigt von einem Typen, von dem sie ihren ersten Kuss bekommen hat. Von mehr weiß ich nicht. Aber manchmal habe ich das Gefühl, sie interessiert sich gar nicht für Kerle.“
„Wenn Du mich fragst, ist sie frigide“, brummte Miss Brown nicht sehr nett.
Miss Weasleys Kopf fuhr zu ihr herum und blickte sie stirnrunzelnd an. „Lavender, das ist nicht nett. Und eines ist Hermine bestimmt nicht. Frigide. Weißt Du überhaupt was das heißt?“
„Natürlich. Und ich meinte das auch so wie ich es gesagt habe“, fauchte Lavender leise. „Ihr sind doch alle Kerle scheiß egal. Was war mit Cormac, was ist mit Ron und Harry und was war mit Viktor Krum oder mit Dean oder Ernie? Wenn Du mich fragst, hat sie gar kein Interesse an Kerlen.“ Miss Brown zuckte mit den Schultern. „Naja, vielleicht ja an Frauen.“
„Oh, bitte, Lavender, jetzt streu aber keine Gerüchte“, murmelte Miss Weasley leiser. „das ist nicht ok.“ (Stimmt!, befand Severus). „Und selbst wenn sie Frauen interessanter finden würde, wäre mir das auch völlig egal. Sie ist wie sie ist. Hermine eben.“ (Gute Beschreibung) „Vielleicht sind die ganzen Kerle hier einfach nichts für sie.“
Die beiden Frauen trafen draußen auf Potter, Weasley und Miss Granger und Severus drehte ab und ging in eine andere Richtung davon. Er sah aber noch, dass Miss Brown Miss Granger überschwänglich begrüßte.

Im Laufe des Tages war der wunderbare Geruch nicht mehr in Severus Nähe. In seinen Erinnerungen schon. Es war ein Gemisch aus Jasmin, Rose, Vetiver und Maiglöckchen. Eines Nachts stand Severus wieder in seinem persönlichen Tränkelabor und hatte Fußpilzmittel für Poppy gebraut. Er blickte auf einen Messzylinder, der in der Ecke leicht vor sich hin staubte. Ausprobieren? Oder nicht ?
Er entschied sich für: Ausprobieren
Mit einem Reinigungszauber war der Messzylinder gesäubert und Severus begann sich auszuprobieren. Als Rezept nahm er seine Erinnerung.
Jasmin, Rose, Vetiver, Maiglöckchen, Moschus…was noch?

3 Stunden später war er nicht wirklich weit gekommen, aber er hatte wenigstens ein Parfum, das ihn an diesen himmlischen Duft erinnerte und er konnte es nicht lassen, aber er goss ein wenig in das Fußpilzmittel, damit es nicht so furchtbar medizinisch roch.

Am nächsten Tag gegen halb 10 betrat Severus seinen Klassenraum mit einem Knall. Alle Schüler zuckten zusammen und Severus verspürte wieder diese innere Genugtuung.
„Ich habe gestern Ihre Arbeiten korrigiert und mir ist dabei aufgefallen…“
Rumms!
Snape war geradewegs reingelaufen. Erschüttert blieb er stehen und sog diesen olfaktorischen Genuss in sich auf. Oh, Merlin, steh mir bei. Was soll ich jetzt tun um nicht wie blöde genau hier stehen zu bleiben und einfach vor mich hin zu atmen?, dachte er. Sein Verstand war schlafen gegangen aber murmelte noch die letzte Rettung vor sich hin. Lass sie Skelewachs brauen.
„Sie brauen heute Skelewachs“, raunzte er die Schüler an. Sein Stab fuhr zur Tafel herum und er schrieb das Rezept an. „Wird’s bald!!“

Er blieb stehen, da wo er stand. Mitten im Klassenraum und ließ die Schüler an sich vorbeigehen.
Seine Augen waren leicht geschlossen und er spürte, dass sein Mund geöffnet war, als wolle er diesen sinnlichen Geruch auch gleich noch schmecken.
Der Duft wurde stärker und Severus spürte, wie sein Magen sich verkrampfte. Oh war das herrlich. Seine Lunge zog die Luft um ihn herum tief ein. Wie wunderbar!
Jemand fragte etwas aber Severus hörte es nur wie durch Watte in seinen Ohren. Seine Sinne waren komplett benebelt.
„Sir?“
Er öffnete die Augen. Miss Granger. Sie stand vor ihm, mit 2 Beuteln Diantuskraut in der Hand und blickte ihn fragend an.
Er sie auch.

Plötzlich bekam sie von hinten einen leichten Schubs und ihr fielen die Beutel auf die Erde.
Sie bückte sich, hob beide auf, bekam noch einen leichten Stoß in den Rücken und ihr fiel einer der beiden Beutel wieder runter. Ehe sie sich bücken konnte, hatte Severus sich gebückt und hob den Beutel auf.
Beim Aufstehen schlug der Geruch auf ihn ein wie eine Atomexplosion.
Geschockt starrte er seine Schülerin an.

Hermine sah, dass er sich plötzlich bückte und den Beutel aufhob.
Oh je, jetzt krieg ich nen Anraunzer.
Aber Snape stand auf und starrte sie einfach nur an. Er schien nicht böse oder so etwas, nein, er starrte sie einfach nur an.
Es dauerte eine ganze Weile ehe er leise sagte: „Wenn Sie so schwach sind, Plastikbeutel nicht festhalten zu können, sollten Sie mehr essen.“
Sie blickte ihm in die Augen und erkannte Faszination. Häh?
„Sie haben recht, Sir“, sagte Hermine und drehte sich um, um wieder an ihren Platz zwischen Harry und Ron zu gehen.
„Was hat der denn?“, fragte Ron. Hermine zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung.“
Dann begann sie endlich zu brauen und mit der ersten Stunde füllte sich der Raum behaglich mit dem Duft von etwas furchtbar übel Riechendem.

2 Tage später sammelte er Pergamente ein, die er seine Siebte über Skelewachs hatte schreiben lassen.
Er saß in seinem Büro, das direkt an seine Wohnung grenzte und hatte sich bequem angezogen und so saß er da in einer weichen Wollhose, einem braunen Pullover über seinem Oberhemd und, für ihn am wichtigsten, nur mit Socken an den Füßen.
Das erste Pergament war von Ron Weasley und Severus las es, wie üblich, erst einmal komplett durch um sich einen Überblick zu verschaffen.
„Der Skelewachs-Trank. Der Trank wurde im 3. Jahrhundert von einem Zauberer-Mönch namens Gregor dem Älteren erschaffen. Eigentlich hatte der Mönch vorgehabt ein Serum gegen Furunkel zu erfinden, aber es war etwas schief gegangen und plötzlich war das Skelewachs in seinem Kessel. Gregor probierte…“
Severus seufzte. Schon wieder nur ein heilloses blabla…..Was für ein unsäglicher Mist. Aber natürlich las er trotzdem weiter.
5 Minute später war das Pergament von Blaise Zabini dran und danach das von Theodor Nott.
Das vierte Blatt wurde von Severus hochgehoben und er ließ es sofort wieder sinken. Sein Einatmen klang in seinem Büro recht laut. Wie göttlich!!
Sofort zog er das Blatt unter seine Nase und er hatte Angst zu schnuppern und den Geruch tief in sich einzusaugen, da in seinem Büro ein Gemälde von Direktor Dippet hing, in dem er manchmal in Ruhe vor sich hindöste. Nicht dass der Direktor in dem Moment in sein Bild ging, indem Severus an dem Pergament schnüffelte!

Severus konnte aber nicht anders, drehte sich mit dem Rücken zum Portrait und atmete berauscht diesen unglaublichen Geruch ein. Miss Grangers geschriebene Buchstaben verschwammen bald vor seinen Augen, so nah hielt er sich das Blatt vor die Augen.
Noch eine ganze Weile saß er da und wedelte mit dem Pergament vor seiner Nase herum. Jedes Mal, wenn er es in seine Richtung schlug, folgte der Duft dem Blatt und holte ihn ein.
Was tue ich jetzt?
Lies endlich dieses verdammte Pergament und benote es!, schalt sein Verstand ihn. Dann war der Duft wieder da und sein Verstand begann wie irre zu lächeln und verdrehte die Augen.
Es klopfte.
„Herein“, sagte er geistesabwesend.
„Hallo, Professor Snape, ich…“
Baff stand Hermine vor ihrem Tränkelehrer. Sie nahm sein Aussehen in sich auf. Weißes Oberhemd, brauner V-Ausschnittpullover, dicke Armbanduhr, seltsam verklärter Gesichtsausdruck.
„Sir, ich…“, begann sie wieder, immer noch mit der Türklinke in der Hand.
Fragend, aber immer noch irgendwie benommen blickte er sie an.
„Sir, Professor Dumbledore hatte mal angeboten, dass wir Sie ansprechen können, wenn wir eine Arbeitsgruppe gründen wollen um uns mit den Prüfungsfragen vertraut zu machen.“
Sie blickte auf das Pergament in seiner Hand und erkannte ihre kleine kaum leserliche Schrift.
„Sir“, sagte sie mittlerweile besorgt. „Ist alles in Ordnung?“
„Bleiben Sie ja da stehen.“ Er hatte sich scheinbar wieder gefasst,
„Tue ich doch“, sagte sie verwirrt und immer noch mit der Klinke in der Hand.
„Gehen Sie, Miss Granger. Lassen Sie mich alleine. Ich werde Sie morgen im Laufe des Tages ansprechen.“
Total verwirrt blieb Hermine stehen. Was ist denn mit dem los? Fragte sie sich.
„Gehen Sie!“, raunzte er jetzt wesentlich unfreundlicher. „Sofort.“
Und Hermine ging.


Der nächste Tag war ein sehr gedankenvoller Tag. Immer mal wieder suchte ihn der Gedanke heim, warum ihn dieser Geruch, der Geruch von Hermine Granger, so betörte.
Warum? Mal ganz ehrlich?
Es war wie eine Droge. Na schön, er wusste nicht viel von Drogen, außer von Kaffee natürlich, in dem Thema war er äußerst bewandert, aber er hätte nie gedacht, dass ihn ein Duft, ein Geruch, so in seinen Bann ziehen konnte. Und gestern Abend hatte er sie sogar abgewimmelt. Denn wenn sie nur einen Moment länger geblieben wäre, wäre er aufgestanden, auf Socken, und wäre ganz nah vor ihr stehen geblieben und hätte sie einfach nur genießen wollen.

Nach dem Mittagessen in der großen Halle verließ Severus den Lehrertisch und ging zu den Gryffindorschülern rüber, zu Hermine Granger. Sie saß zwischen Neville Longbottom und Potter und war gerade mit dem Essen fertig, denn er sah, wie sie ihren Teller von sich wegschob.

„Man, ich bin voll“, prustete sie und er blieb hinter ihr stehen. Die beiden Weasley ihr gegenüber blickten nun an Hermine vorbei.
„Miss Granger“, sagte Severus mit extra weicher Stimme.
Trotzdem schrak sie leicht zusammen und er als er zufällig auf ihren nackten rechten Arm blickte, sah er Gänsehaut. Seltsam.

Sie drehte sich um und stand sofort auf. „Sir?“
Severus sah ihr prüfend in die Augen. „Sie hatten mich gestern angesprochen bezüglich der Arbeitsgruppe, Miss Granger. Ich habe heute Zeit für Sie. 17 Uhr. Mein Büro.“ Dann drehte er sich abrupt um und ging. Der unbeschreibliche Geruch war wieder bei ihm angekommen.

Meine Güte, ich glaube ich muss meine Nase verhexen, damit ich nachher nicht noch über sie herfalle. Er musste bei dem Gedanken schmunzeln, denn Miss Granger war ja nun wirklich nicht sein Typ.


Hermine hatte in ihrer letzten Stunde bei Pomona Sprout Blumenkisten schleppen müssen und sie hatte vor noch duschen zu gehen, bevor sie bei Snape auftauchen musste.
Sie betrat das gemeinschaftliche Badezimmer der Gryffindormädchen und nahm sich ihr Handtuch von ihrem Handtuchhalter. Als sie sich auszog kamen 2 Zweitklässlerinnen rein, nickten freundlich und begannen ihr Make-Up zu überprüfen. Hermine verdrehte leicht die Augen. Als ob man das mit 13 schon brauchte!
Schließlich war sie nackt und schlüpfte in die gekachelte, telefonzellengroße Duschkabine. Voll aufgedreht prasselte das Wasser auf ihren Körper. Herrlich! Sie mochte Kräuterkunde ja wirklich sehr gerne und Professor Sprout war wirklich eine nette Frau, aber dieses Geschleppe ging ihr auf den Keks.
Schließlich hatte sie gefühlt kein einziges totes Hautschüppchen mehr auf dem Leib und sie verließ die Dusche.
Ginny betrat das Bad. „Na“, rief sie, „bist Du jetzt sauber?“
„Sauberer geht nicht mehr“, grinste Hermine vergnügt. Sie begann sich einzucremen und zog sich dann eine Jeans und ein T-Shirt an. Schließlich stand sie neben Ginny vor dem gigantischen Schminkspiegel und Ginny und sie schauten sich durch den Spiegel an.
„Glatte Haare stehen Dir nicht, Mine“, lächelte Ginny und blickte Hermines nasse Haare an.
„Ich weiß. Aber wenn ich sie immer föhne, stehen sie ab wie wer weiß was.“
Hermine knetete sich Haarschaum hinein und besprühte dann ihre Handgelenke mit ein wenig Chanel Nr. 5, das sie von ihren Eltern zu ihrem Geburtstag letzten Monat geschenkt bekommen hatte.
Sie blickte Ginny an und dachte plötzlich an den Augenblick, als Snape sie heute Mittag angesprochen hatte.
„Was ist los, Mine?“, fragte Ginny munter und cremte sich das Gesicht ein. „Du siehst so nachdenklich aus.“
„Gin. Was meinst Du. Wie alt ist Snape?“
Ginny hielt kurz inne und blickte sie verwundert an. „Um die 40 schätze ich. Wieso?“
Hermine schüttelte verwirrt den Kopf. „Nichts. Nichts Schlimmes.“ Sie begann verhalten zu lächeln. „Als er heute plötzlich hinter mir stand und mich angesprochen hat, meine Güte, hab ich eine Gänsehaut gekriegt.“
„Seine Stimme ist ja auch der Oberhammer“, griente Ginny.
„Ist sie, oder?“, hinterfragte Hermine, sich in ihrer Meinung schon sicher.
Ginny nickte bedächtig. „Aber das ist auch das einzig Gute an ihm.“
Sie grinste kurz und verließ dann die Waschräume. Hermine blickte in den Spiegel und sich selbst an.
Ihr Haar begann zu trocknen. Ihr fiel ein einsames Haargummi auf, das vor ihr in einer Schale lag, auf der ihr Name stand. Sie erinnerte sich an verschiedene Frisuren, die ihre Mutter früher alle an ihrem Haar ausprobiert hatte und sie lächelte. Dann flechtete sie sich einen Zopf, so dass er ihr über der rechten Schulter hinabbaumelte und begann sich ein wenig zu schminken.
Als sie auf die Uhr schaute, war es schon viertel vor 5 und sie musste sich sputen.
Zurück im Schlafsaal waren die Sneaker bald an und sie ging los, quer durchs Schloss hinab in den Kerker.

Ein paar Kerzen waren in dem Gang ausgegangen und am hinteren Ende sah sie ein kleines Geschöpf, vermutlich ein Hauself, neue Kerzen in die Halter stecken und anzünden.
Hermine klopfte.
Nach einem kurzen Moment ging die schwere Steintür auf und Snape stand da.
„Hallo Miss Granger“, sagte er seidenweich und Hermine erschauerte. „Kommen Sie rein“, bat er sie und trat zur Seite.
Als sie an ihm vorbei ging nahm sie unbewusst ein Atemgeräusch war.
Sie setzte sich vor seinen Schreibtisch und schlug ihre Beine übereinander.
Snape selbst setzte sich auf die gleiche Seite auf seine Tischkannte und verschränkte die Arme.
Neugierig beäugte er sie, und Hermine kam sofort zur Sache. „Sir, wegen der Arbeitsgruppe…“
„Ja, Albus erzählte mir bereits, dass ich mich darum kümmern muss. Was haben Sie vor?“
„Ich habe ein wenig rumgefragt bei uns Gryffindors und es besteht Interesse an Tränkekunde und Verteidigung gegen die dunklen Künste.“
Severus blickte die junge Frau an und dachte nach. Er hatte sich definitiv geirrt.
Sie war hübsch.
Nicht hübsch in dem „ich-brauch-nur-mit-meinen-Augen-klimpern-und-ich-krieg-alles-was-ich-will“-Sinn, aber sie war doch äußerst apart anzusehen. Sie hatte unglaublich ebenmäßige Haut, riesige dunkelbraune Augen und einen sehr sinnlichen Mund. Ihr schlanker Hals endete in einem gemäßigt-weitem braunen T-Shirt und sie trug schlichte blaue Jeans.
Ungewollt atmete er plötzlich tief ein und wieder schlug ihr Duft mit Wucht auf ihn ein. Diesmal war es jedoch ein klein wenig anders, denn der Duft war einfach wundervoll, aber er hatte nicht ganz die Wirkung wie bei den letzten Malen. Er schien frischer. Mit einem raschen Blick auf ihre Haare stellte er fest, dass sie geduscht haben musste. Scheinbar war es ein Parfum und ihr Eigengeruch, der ihm so zusetzte. Severus sponn seine Gedanken weiter zu den Arbeitsgruppen-Stunden, wenn Miss Granger und er auch da waren. Wenn Zeit vergangen war und ihr Körper von ihrem Eigengeruch heimgesucht wurde. Dann wäre er wieder da. Dieser unvergleichliche Geruch.
Severus räusperte sich leise.
„Nun, Miss Granger“, sagte er rau und bemerkte, dass sie leicht erschauerte, „wir können uns darum kümmern. Bitte erstellen Sie mir eine Liste mit den Interessenten der Gryffindors und ich werde sie vervielfältigen und in den Gemeinschaftsräumen der anderen Häuser aushängen lassen. Ihre Schulkollegen werden 2 Wochen Zeit haben und dann werde ich mich wieder bei Ihnen melden.“
Miss Granger begann zu lächeln. „Vielen Dank, Sir. Das ist sehr freundlich.“
Ihm entfuhr: „Also wie i¬¬¬¬¬mmer.“
„Wie?“, fragte sie verdutzt.
Severus schmunzelte leicht. „Also freundlich wie immer.“
Sie lächelte wieder. „Natürlich, Sir. Sie sind weltberühmt dafür.“
„Das wusste ich.“
Jetzt grinste sie und kleine, weiße Zähne blitzten zwischen ihren Lippen hervor. Sie stand auf.
„Melden Sie sich bei mir, Sir?“
Severus stieß sich von der Schreibtischkante ab und blieb nah vor ihr stehen. Es war wirklich sehr nah, fiel ihm auf. „Aber natürlich, Miss Granger. Stets zu Ihren Diensten.“
Sie schmunzelte. An der Tür angekommen blieb sie stehen und schaute ihn an. Es erschien ihm irgendwie interessiert. „Bis später, Sir“, sagte sie leise. Und dann verschwand sie.
Zurück blieb Severus. Benebelt von ihrem Geruch und verwirrt über ihre charmante Art.
Hermine ging schnell die Kerkertreppe hoch und in die große Halle. Dort ließ sie sich am Gryffindortisch nieder. Sie war die einzige Person am Tisch und so ließ sie ihren Kopf in die Hände sinken und grübelte.
Was war das gerade gewesen? Wie erregend! Wahnsinn!
Sie bekam schon nur vom Drandenken wieder eine Gänsehaut. „Aber natürlich. Stets zu Ihren Diensten.“ Sie musste leise lachen. Sagt er so etwas auch wenn er mit einer Frau im Bett liegt? Stets zu Ihren Diensten? Jetzt musste sie doch kichern. Die Vorstellung war einfach interessant. Oh, Mensch, und wie heftig ihr Herz mit einem Mal geschlagen hatte? Sie verdrehte ungläubig die Augen. Wie erotisch er ihr mit einem Mal vorgekommen war!! Ihre Haut kribbelte immer noch.
„Na Mine, Du siehst so geschafft aus“, grinste Harry und setzte sich neben sie.
„Ja, ich bin geschafft“, gab sie ehrlich zu. „Aber nicht weswegen Du denkst.“
Harry schmunzelte. „Wieso denn, wenn ich mal fragen darf?“
„Snape.“
„Was ist mit ihm?“
„Ich war ja eben bei ihm wegen der Arbeitsgruppe und er hat was gesagt und ich dachte gerade nur, dass das extrem sexy war.“ Sie raufte sich wieder ihr Gesicht und Harry lachte leise auf. „Snape und sexy? Das geht?“
Hermine nickte bedächtig. „Ich hätte auch nie gedacht, dass ich die beiden Wörter mal in einem Satz nennen würde.“
„Was hat er denn gesagt?“
„Er gab der Arbeitsgruppe noch 2 Wochen, dann bin ich aufgestanden und fragte ihn, ob er sich bei mir melden würde und er sagte: Aber natürlich, Miss Granger. Stets zu Ihren Diensten. Ehrlich, Harry. Seine Stimme hat mich in dem Moment umgehauen.“ Ihr treuherziger Blick sagte alles.
Harry rieb ihr tröstend über den Oberarm. „Das vergeht schon, Mine.“
Hermine musste lachen. „Naja, erregt zu sein ist ja nichts schlimmes, nicht? Ich hätte besser damit umgehen können, wenn er mich wie immer fertig gemacht hätte.“
„Nein, erregt sein ist definitiv besser als zu heulen.“
„Stimmt.“ Nun lachte Hermine wieder.
Dann kam Ron angetrabt und setzte sich zu ihnen. „Habt Ihr schon gehört? Pansy hat Ernie eine geklebt.“
Und somit hatte Hermine ein neues Thema zum sich-Gedanken-darum-machen.

2 Wochen später hatte sich Severus an Miss Granger gewöhnt. Immer wenn sie in seine Nähe wappnete er sich und versuchte bei klarem Verstand zu bleiben. Die ausgehängten Listen waren gut gefüllt worden und Severus war nun bereit wieder mit Miss Granger zu sprechen. Sie bekam eine Eule beim Frühstück. Interessiert rollte sie das Pergament auf und erkannte Snapes zackige Schrift.
„Heute 19h in meinem Büro. Gruß, S. Snape.“
„Fein“, sagte Hermine dann laut und ziemlich zufrieden. „Jetzt kommen wir mit der Arbeitsgruppe voran.“
„Hat er sich gemeldet?“, kaute Harry. Hermine nickt. „Ja, soll heute um 7 bei ihm auftauchen. Wir müssten dann früher zum Abendessen bitte.“
Ginny, Ron und Harry nickten.

Diesmal hatte Hermine keine Zeit noch extra zu duschen und so ging sie für heute ungeduscht in Jeans, T-Shirt und wirrem Haar in die Kerker runter.
Schon bald nach ihrem Klopfen öffnete er die Bürotür. Seine Mimik entglitt ihm als er sie sah. Mit gerunzelten Augenbrauen blickte er sie nur an. Und blickte sie weiter an. Und dann entspannte er schließlich wieder seine Augenbrauen.
Hab ich irgendwas im Gesicht?, fragte sich Hermine besorgt und fühlte es diskret ab. Nein, da war nichts. Oder hab ich irgendwo Tinte?
„Treten sie ein“, sagte er zwar ruhig und gefasst, aber Hermine spürte, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte und sie wagte es nicht zu fragen, was, denn sonst würde er wahrscheinlich ausflippen.
„Nehmen Sie Platz, Miss Granger.“
Hermine setzte sich auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch und Severus setzte sich hinter seinen Schreibtisch, wohlweißlich, weil er ihr sonst wieder zu nah kam und nicht klar denken konnte.
Er schob ihr die Namenslisten zu, die sie kurz studierte.
„Es werden Arbeitsgruppen in meinem Fach, in Verteidigung und in Arithmantik gegründet. Sie werden die Oberaufsicht haben und meine Ansprechpartnerin, wenn irgendwas sein sollte.“
Sie blickte ihn mit großen Augen an und er sprach ruhig weiter. „Die Kollegin Vektor stellt ihren Klassenraum Donnerstag Abends und Lupin seinen Mittwochs zur Verfügung und ich bin bereit das Labor am Dienstag zu öffnen. Aber natürlich lasse ich Sie alle da nicht alleine. Das gibt’s nicht. Ich werde Dienstags auch anwesend sein und wenn ich es mal nicht schaffen sollte, dann werden Sie die Aufsicht haben. Gnade Ihnen Gott, wenn etwas fehlt oder abbrennt.“
Hermine lächelte süffisant. „Sehr wohl, Professor.“
Severus musterte sie prüfend. „So möchte ich es hören, Miss Granger“, raunte er amüsiert.
„Gut zu wissen, Sir.“
Severus bemerkte sein Herz, wie es schneller schlug. Dieses Gespräch ging eindeutig in eine Richtung, die er für gefährlich befand. Sein schneller schlagendes Herz benötigte mehr Sauerstoff und so atmete er unbewusst tief ein. Sofort schlug ihr Geruch auf ihn ein und überrannte ihn.
Er öffnete den Mund um durch ihn weiter zu atmen. Für Miss Granger schien es so auszusehen, als wollte er etwas sagen, aber es kam nicht ein Laut aus ihm heraus. Er dachte bloß an diese Betörung seiner Sinne und genoss erregt diesen schwachen Augenblick.
Plötzlich fragte sie (und es sah besorgt aus): „Geht es Ihnen gut, Sir?“
„Ja“, raunte Severus, entschlossen sie dazu zu kriegen, dass sie nicht weiter über ihn nachdachte. Seine Gedanken schweiften zu delikateren Bildern. Bildern in denen sie nackt vor ihm lag und er halb küssend, halb ableckend an ihr hinab fuhr und ihren unglaublichen begehrlichen Geruch in sich aufsog wie ein Schwamm. Verwirrt schüttelte er den Kopf was sie noch besorgter aussehen ließ.
„Das glaube ich nicht“, murmelte sie leise, stand auf und kam zu ihm herum. Gedankenvoll blickte sie in seine Augen. Ihr Geruch so nah machte ihn schier wahnsinnig und er schnappte hastig nach Luft.
Schließlich stand sie neben ihm und sah in sein blasses Gesicht. „Sie haben doch was, Sir“, murmelte Hermine. Er packte sie abrupt mit beiden Händen an der Hüfte und schob sie von sich weg. „Setzten Sie sich wieder hin, Miss Granger“, schaffte er es zu sagen.
Auf dem Weg zurück zu ihrem Stuhl fuhren ihr Bilder durch den Kopf. Bilder von heftigem Sex. Sex mit ihm. Mit Snape. Sex bei dem er einfach mit ihr machte, was er wollte.
Als Hermine wieder saß, blickte sie auf und direkt in seine schwarzen unergründlichen Augen, die sie hypnotisierend anstarrten. In ihrem Kopf entstanden Bilder und Stimmen. Stimmen, die ihr sagten: So möchte ich es hören, Miss Granger. Na los, genießen Sie meine Hände zwischen ihren Beinen. Ich stehe immer zu Ihren Diensten, wenn Sie befriedigt werden möchten.
„Lassen Sie also meinen Klassenraum in Ruhe und ich bin ein friedfertiger Mensch“, murmelte Severus schließlich, aber er wagte es nicht zu atmen.
„In Ordnung, Sir“, krächzte Hermine mit rauer Kehle.
„Ich würde vorschlagen, dass wir ab nächster Woche Dienstag starten. 19 Uhr im Labor. Ich hänge es aus.“
„Klingt perfekt.“
Severus blickte sie einen Moment lang an. Er fühlte sich so aufgewühlt wie schon sehr lange nicht mehr. Ihre Präsenz in diesem Raum war unglaublich und er widerstand dem Drang sie bei sich zu behalten.
„Sie sollten jetzt gehen, Miss Granger“, sagte er bedächtig, innerlich irgendwie wissend, dass sie ebenfalls etwas gespürt hatte zwischen ihnen. Irgendein „Knistern“, so wie es Boulevardblätter ausdrücken würden, irgendeine Katastrophe, so wie er selbst es ausdrücken würde.

Hermine stand auf und ging wie gelähmt auf die Tür zu. Ihr Körper hatte bisher noch nie so reagiert und sie spürte, dass sie enttäuscht über ihn war. Warum musste er ausgerechnet bei Snape so ausrasten?
„Gute Nacht, Professor“, murmelte Hermine aufgewühlt.
„Gute Nacht, Miss Granger“, raunte Severus und durch Hermine glitt wieder dieser ekelhafte Schüttelfrost und ließ ihre Armhaare aufrecht stehen.
Schließlich schloss sie die Tür hinter sich.
Im Zimmer ließ sich Severus in seinen Ledersessel fallen und atmete heftig aus. Er hörte sein Herz bis in seine Ohren heftig pochen.
Draußen im Gang liefen Hermine plötzlich Tränen aus den Augen. Einfach durch ihre emotionale Erschöpfung. Ihr begegneten Schüler, die sie mitleidig ansahen, da sie ja aus Richtung Büro Severus Snape kam und scheinbar zusammengefaltet wurde. Hermine ging nach draußen vor das Schloss und setzte sich auf einen Mauervorsprung.
Fang kam angehechelt und wollte mit ihr spielen, aber Hermine tätschelte nur seinen Kopf.
Um Himmels Willen! Was war da gerade geschehen? Wie konnte ihr Körper nur so dermaßen außer Kontrolle geraten, nur weil ein Severus Snape sprach? Wieso ging seine Stimme ihr so durch und durch?
Und wieso erst seit ein paar Tagen?
Vorher hatte er doch auch schon immer mit ihr gesprochen und sie war nicht so ausgetickt?
Es war als hätte jemand einen Schalter hinter ihrem linken Ohr angeknipst auf dem stand: „Sobald-Snape-spricht-bist-du-rattig.“
Die zweite seltsame Sache war, wieso er so merkwürdig auf sie reagierte? Was war an ihr, das es schaffte, dass er sie mit solch seltsamem Blick ansah? Hermine hob ein Blatt auf und verwandelte es in einen Spiegel. Beim Reinschauen sah sie nichts Besonderes. Nur ihr Gesicht. Sie verwandelte den Spiegel wieder in ein Blatt und ließ es auf die Erde fallen.

Das Skurrile war, dass er auch gemerkt haben musste, dass da etwas war. Aber sie hatte einfach keine Idee was!



Ron, Harry und Ginny kamen nach draußen und unterhielten sich über Gott und die Welt.
„Hallo Ihr Lieben“, sagte sie.
Alle drei freuten sich sie zu sehen und Hermines Herz machte wieder einmal einen glücklichen kleinen Hüpfer deswegen. Sie setzte sich neben Hermine.
„Na, wie war es bei Snape?“, erkundigte sich Harry.
„Willst Du das ehrlich wissen?“, fragt Mine leise.
Er nickte.
„Wieso?“, fragte Ginny recht misstrauisch und dann erzählte Hermine seufzend die ganze Geschichte.
Als sie geendet hatte lachte keiner der drei. Alle starrten sie einfach ungläubig an. Harry noch am wenigsten, weil er die Anfänge ja bereits kannte.
„Und Du meinst, er hat es auch gefühlt?“, fragte Ginny.
Hermine nickte zaghaft. „Ich glaub schon.“
„Stehst Du auf ihn?“ fragte Ron.
„Nein.“ Hermine schüttelte eifrig den Kopf.
Eine Pause trat ein, in der Hermine noch mal die wichtigsten Eckpunkte durch den Kopf gingen. Dann entfuhr es ihr: „Oh, Mensch, wieso um Himmels Willen war ich so dermaßen rattig auf ihn?“
Nun lachte wenigstens Ron. „Du hast es nötig.“
„Meinst Du?“
„Ja. Wie lange ist Dein letzter Sex her?“
„Sommerferien.“
„Schön. Du hast Notstand und aus unerfindlichen Gründen macht Dich seine Stimme heiß.“
„Aber das kann ich nicht gebrauchen, Ronald?“, stöhnte Hermine verzweifelt.
„Tja, ce la vie!“
„Verdammt.“
„Vielleicht möchte sich ja Ron opfern“, lästerte Ginny leise und wurde von ihrem Bruder und Hermine verdutzt angeguckt.
„Ach Ginny, Du weißt doch, dass Ron nicht mein Typ ist.“
„War ja nur ein Angebot“, lachte Ginny und Ron und Harry schauten sich entsetzt an.

Der Dienstag kam und das erste Treffen der Arbeitsgruppe fand statt. Zum Tränkeunterricht hatten sich 6 Leute angemeldet: Lavender Brown, Draco Malfoy, Hermine, Ernie McMillan, Theodor Nott und Pansy Parkinson.
Snape war natürlich pünktlich und rauschte ohne zu atmen in sein Klassenzimmer. Miss Granger hatte sich praktischerweise nach hinten gesetzt.
„Guten Abend“, grüßte er und erntete mit seinen Worten ungläubiges Staunen. Er grinste. „Gewöhnen Sie sich nicht zu sehr an meine Höflichkeit. Sie sind freiwillig hier, also lernen Sie damit zu leben. Miss Brown, diese Hexenwoche auf ihren Schoß wird konfisziert. Geben Sie sie her.“
Er streckte fordernd die Hand aus und Lavender gab sie ihm zähneknirschend.
„Mr. Malfoy“, fuhr Severus fort, „hören Sie auf zu grinsen. Nott, legen Sie ihre Spielkarten beiseite, wir sind hier nicht in irgendeinem minderwertigeren Pub, Mr. MacMillan, hören Sie auf Ms. Parkinson anzustarren und Miss Granger, kommen Sie bitte nach vorne und schreiben Sie uns das Rezept für die Lösung an die Tafel, mit dem Sie Bubotublereiter bekämpfen würden, der an die Haut geraten ist.“
Hermine merkte schnell, dass ihr Blick ein wenig herablassend war als sie aufstand und zur Tafel ging. Sollte das eine Herausforderung sein? Rasch schrieb sie das Rezept an die Tafel und blickte Snape fragend an, der ihr dabei zugesehen und mitgelesen hatte.
„Setzen Sie sich wieder, Miss Granger. So, nun die Frage: Was ist so schwer an dem Trank, dass er in Ihrer Prüfung drankommen kann?“ Miss Grangers Hand schoss als erste nach oben und Severus dachte nur: War ja klar!
„Nott!“ Severus blickte seinen mit Abstand schlechtesten Schüler an. Ja, gab er innerlich zu. Longbottom war besser als Nott!
„Ähm…“, murmelte Nott.
Hermine schnipste so oft, dass sie dachte, ihr würden gleich ihre Finger abfallen, aber Snape nahm sie nicht dran.
„Traurig. Nott“, sagte Severus. „Mr. McMillan?“
Keine Reaktion. „Mr. Malfoy?“
Keine Reaktion. „Miss Brown, Miss Parkinson?“
Keine Reaktion. „Na schön, dann eben nicht. Also das Komplizierte an dem Trank ist das Rühren. Immer mit und gegen den Uhrzeigersinn im korrekten Minutentakt. Na los. Beginnen Sie!“

Eine Woche später war ein Trank dran, der den Schülern Probleme bereiten sollte.
„Sie werden heute noch einen Trank herstellen. Den Dünger-Trank. Malfoy. Schreiben Sie das Rezept an die Tafel.“
Draco Malfoy blickte Snape stirnrunzelnd an. „Sir?“
„Na los. Anschreiben. Das Rezept.“
„Das weiß ich nicht, Sir.“
„Zu dumm.“ Er sah aus den Augenwinkeln, dass Miss Granger sich wieder einen Wolf schnipste und er seufzte laut. „Miss Granger? Wären Sie dann bitte so gut!“
Miss Granger sprang auf und eilte zur Tafel. Zackig schrieb sie das vollständige Rezept an und setzte sich dann wieder ohne Severus eines Blickes zu würdigen. Er schmunzelte innerlich. Aber hatte dann eine Idee.
„Miss Granger“, sagte er scharf. „Ich sehe, dass Sie wieder einmal scheinbar alles wissen. Nennen Sie mir die Zutaten für den Unsichtbarkeitstrank.“
Er sah, dass Miss Granger nur kurz überlegen musste. Dann sagte sie: „Ochsenblut, Belladonnablüte, Zitronensäure, Sheabutter und pulverisierte Alraunenwurzeln.“
Nicht schlecht, dachte Severus ehrlich. Die Frau war gut. „So, nun ein Test, Miss Granger. Die Zutaten für den Immuntrank.“
„Meersalz, Octopusaugen, Salbeiblüten, gemahlene Tannenzapfen, Diantuskraut, Löwenzahn, Schafgabe, Olivenöl und getrocknete Kürbissamen.“
Leider sah Hermine nicht, wie hoch sie in der Achtung ihres Tränkelehrers stieg. „Können Sie ihn wohl auch brauen, Miss Granger?“, fragte Severus interessiert.
„Mit Sicherheit, Sir.“
Na hallo! Ganz schön felsenfest überzeugt, das Mädchen!
„Ich widerspreche Ihnen, Miss Granger. Sie können ihn nicht brauen.“
„Ich bin mir sicher. Lassen Sie es mich versuchen.“
Draco Malfoy schnaubte und Severus blickte ihn scharf an sich ja nicht einzumischen. Malfoy schwieg.
„Ich wette dagegen, aber lasse es Sie versuchen.“ Severus war sehr zufrieden darüber, dass Miss Granger scheitern würde.
„Ist das jetzt eine Wette, Sir?“, fragte Hermine atemlos.
Severus grinste diabolisch. „Um was wetten wir, Miss Granger?“
Sie musste scheinbar überlegen, hatte dann eine Idee, aber schwieg. „Na los, Miss Granger, raus damit.“
„Sir, wenn Sie verlieren, und ich bin mir da sehr sicher, werden Sie mit mir kommen und meine Begleitung bei der Hochzeit meiner Muggelcousine sein.“
Alle lachten und Severus grinste süffisant. „So so. Sind Ihre kleinen Muggelhochzeiten so langweilig, dass unbedingt ich dabei sein soll?“
Miss Granger wurde leicht rot, was Severus unerwarteterweise sympathisch fand.
„Was fordern Sie, Sir?“
„Wenn ich gewinne, und ich bin mir da ebenfalls sehr sicher, werden Sie einen ganzen Monat, sprich 4 Wochen, in meinem Unterricht komplett den Mund halten und nicht wie blöd herum schnipsen.“
„Das ist nicht fair. Es würde meine Note beinträchtigen.“
„Nein. Sie würden sich endlich mal verhalten, wie alle anderen auch. Melden Sie sich einfach wie ein normaler Mensch und nicht wie eine Irre.“
Malfoy, Pansy und Nott lachten dreckig.
Severus sah, wie Miss Granger ihren Hals reckte und sich bemühte zu lächeln. Sie sah es scheinbar genau so wie er selbst als Herausforderung.
„Einverstanden, Sir. Wann soll ich brauen?“
„Nächste Woche. Wir werden alle Ihre Zuschauer sein, Miss Granger und McMillan und Brown werden den Trank testen.“
Die beiden genannten blickten Snape entsetzt an und er genoss es. Schließlich wussten scheinbar nur er und Miss Granger, dass den beiden nichts Schlimmes passieren konnte.
„Schon wieder einverstanden. Ich werde da sein.“
„Nun, das ist mal eine Kampfansage, Miss Granger. Ich werde hier sein und die Zutaten bereit haben.“
„Das dumme Schlammblut schafft das nie“, raunte Malfoy Pansy zu. Severus hatte das gehört.
„Malfoy, noch mal das Wort und Du testest den Trank mit Miss Brown“, sagte er scharf.
Malfoy verstummte.

Hermine konnte sich nicht helfen, aber sie verspürte plötzlich Dankbarkeit für Snape.
„Ich bin bereit, Sir.“
Und wenn ich verliere, brauche ich mich nur vier Wochen zusammenreißen, dachte sie.
„Gut zu wissen“, raunte Severus leise. Sie hatte ihn gehört und schmunzelte ebenfalls.
„Was ist denn so besonders an dem Trank?“, fragte Lavender leise.
Severus zog eine Augenbraue hoch. „Dieser Trank wird üblicherweise bei Universitätsabschlüssen geprüft, Miss Brown.“ Lavender blickte Hermine verdutzt an.
Severus sah schon die unausgesprochene Frage in Miss Browns Gesicht: „Soll-das-heißen-die-frigide-Ziege-kann-den-Trank-brauen???? Severus Mimik wurde noch herablassender als er ihren Gesichtsausdruck erkannte. Er hatte Miss Browns Denkweise bei ihrem Gespräch mit Miss Weasley genau herausgehört und er konnte ihre Art nicht leiden. Er vermutete, dass Miss Granger Miss Brown nicht in ihr Seelenleben blicken ließ und er ahnte warum. Miss Brown gehörte zu den Mädchen, die sich schnell ein Urteil über andere Leute bildete und dies dann auch heraus posaunen musste. Er hatte vor, ihr in nächster Zeit noch ein paar Dämpfer zu verpassen. Bei Miss Brown waren seine Dämpfer wirklich angebracht.

Miss Granger schmunzelte. „Ich bin gespannt, Sir.“
„Ich erst.“
Dann ließ er die 6 den einfacheren Dünger-Trank brauen.

Als Ginny abends bereits im Bett lag und schlief, schlief Hermine aber noch lange nicht.
Sie lag ohne Zudecke auf ihrem Bett, in Schlafanzug, und dachte über den Tag nach.
Ihr war klar, dass sie Snape mit der Wette eine Freude bereitet hatte, aber sie wollte es ihm schwer machen. Sie war sich wirklich relativ sicher, dass sie den Trank packen würde und sie war froh, dass nicht Snape ihn bewerten, sondern zwei andere Personen ihn testen würden. So blieb gewahrt, dass die Wette fair ablief. Sie fragte sich nun zum fünfzehnten Mal an diesem Tag wieso sie Snape von dieser verflixten Hochzeit erzählt hatte. Wieso möchte ich, dass er mitkommt?
Um es dieser verblödeten Janine heimzuzahlen? Die mit ihrem dummen, rechthaberischen Freund und zukünftigen Göttergatten? Janine war 23 und hatte Hermine stets als ihre Lieblingscousine gesehen, was aber nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. Janine war groß, schlank und blond sah absolut hübsch aus und war mit einem Markus Schenkenberg der Bankbeamten zusammen. Seit 5 Jahren schon und nun sollte sie endlich Ehefrau und am besten noch sofort Mutter werden. Hermine hatte überhaupt keine Lust auf diese Hochzeit, die am 17. Mai stattfinden sollte und zu deren Teilnahme ihre Eltern sie verdonnert hatten. Mit Snape hätte sie nicht nur intelligente Unterhaltung, sondern sie könnte auch ihre Eltern und natürlich auch Janine schocken. Denn obwohl Snape 20 Jahre älter war als sie, sah er ja überhaupt nicht schlecht aus. Eine gute Kombination für diese Hochzeit.
Und wenn sie die Wette verlieren sollte, brauchte sie nur 4 Wochen den Mund und ihre Finger im Zaum zu halten. Das würde schon klappen.
Oh man, wie toll wäre das, wenn Snape mitkäme, dachte Hermine schwärmerisch. Vielleicht würde sie ihn sogar zum Tanzen kriegen?!
In dem Moment schlug das Sandmännchen zu und Hermine sackte in einen traumreichen, aufregenden Schlaf ab.

Am nächsten Morgen beim Frühstück erzählte sie Ron, Harry, Ginny und Neville davon.
Neville war wie zu erwarten am meisten beeindruckt.
„Du würdest freiwillig mit ihm auf eine Hochzeit gehen?“
„Na klar“, sagte Hermine lässig. „Die Hochzeit wird eh lahm und mit Snape kann ich da ein wenig Aufsehen erregen.“
„Du stehst auf ihn“, knallte Ron ihr vor die Brust.
Verwirrt blickte sie ihren zweitliebsten Freund an. „Ähm…nein??“
Ginny lachte leise. „Minchen, das klingt aber wirklich danach.“
„So ein Quatsch. Ich habe mir gestern nur vorgestellt, wie ich da mit Snape antanze und er Janine sieht und sie ihn anquietscht und er mit seiner irrsinnigen Stimme ihr irgendwas knallhart vor den Latz knallt.“ Ihr Herz blühte innerlich schon auf bei dem Gedanken daran.
„Du könntest auch verlieren, Mine“, bedachte Harry, „wir kennen Dich. Das würde verdammt hart für Dich werden.“
Hermine schenkte ihm einen treuherzigen Augenaufschlag. „Ach Harry. Das würde ich mit links schaffen.“
Ron, Harry und Ginny lachten und sagten fast gleichzeitig. „NEIN!“
Neville lachte. „Hermine, das wird sehr schwer. Aber Snape wird’s gefallen.“
„Definitiv“, grinste Ron. „Miss Granger, die die Klappe hält. Die 4 Wochen streicht er sich rot im Kalender an.“

Die Woche verging wie im Flug und schnell wurde es wieder Dienstag.
Hermine hatte sich gut gerüstet für das Brauen denn sie wollte Snape auf keinen Fall den Gefallen tun und ihn gewinnen lassen.
Der Abend kam und Severus schickte Hermine an den Tisch, der ihm als Lehrer zum Vorbrauen bereit stand. Er selbst setzte sich auf ihren Platz und blickte schaute ihr zu, wie sie die Zutaten nach eigenen Gutdünken sortierte. Welchen Zweck das erfüllte konnte er nicht erkennen, aber er wollte es auch nicht kommentieren. Die anderen 5 saßen auf ihren üblichen Plätzen und beobachteten sie ebenfalls.
Vor ihm auf den Tisch lag Miss Grangers dünner grüner Baumwollschal, den sie trug, weil es in den Gängen manchmal empfindlich kühl war. Von ihm ging dieser wunderbare Duft auf, der ihn so betörte, und er genoss es insgeheim sehr hier zu sitzen.
„Miss Granger, legen Sie los“, forderte er rau.
Hermine atmete einmal tief durch und blickte dann auf das Pergament, wo sie sich alles aufgeschrieben hatte.
Als erstes einen Liter Leitungswasser in einen Kupferkessel geben. Gut. So, dann als Nächstes exakt 12 Gramm Meersalz hineingeben und dann den Kessel auf 70 Grad anheizen. Gut. So, dann geschälte Octopusaugen ins Wasser legen. Kelle. Ok, es spritzt nicht. Perfekt. 20 Mal mit der Uhr rühren und es darf nicht spritzen.
Hat geklappt. Salbeiblüten auf der Wasseroberfläche zum Schwimmen bringen und sie erst nach 5 Minuten unterrühren.
Gut. Gemahlene Tannenzapfen. 20 Gramm und 5 Gramm Diantuskraut hinzufügen und 2 Minuten köcheln lassen. Und jetzt aufpassen, Granger. Genau andersrum ist richtig. Feuer erhitzen und dann erst die Tannenzapfen und das Kraut dazu geben. Das machen nämlich viele falsch.
Der Trank ist schwarz? Oh, das ist super. Dann Löwenzahn hacken. Es köchelt im Kessel? Genauso. Snape wird ausflippen wenn er sich nur 1 Minute mit Janine unterhalten muss. Hihi!!
Auf die Uhr gucken. 2 Minuten siiiiiind….jetzt vorbei. Feuer runterdrehen und sofort die Schafgabe dazu. Hmmmm….jupp.
So, wo ist das Olivenöl? Ach ja. Da. Im Kreis reingießen. Vorsichtig. Es darf nicht spritzen. Hm…Mis….nee, doch nicht. Alles gut.
So. Kürbissamen. 25 Stück. Contere Moderatus. Super, sie zählen sich von selbst ab. Locomotor 25 Kürbissamen. Sie sinken zum Kesselboden. Perfekt. Und jetzt noch 15 Minuten rühren. Ich halte mich am besten an einen Rhythmus. Wie mache ich das denn bloß? …ein Lied. Ich könnte ein Lied summen.
Highway to hell. Oh, das fand Mom früher immer so toll.
Oh, bloß nicht laut summen, Mine, ermahnte sie sich dann begann sie mit dem Takt und rührte. Die Flüssigkeit musste knallrot werden und nach 10 Minuten wurde aus der schwarzen zähen Brühe eine rötliche Flüssigkeit, die sich in den letzten 5 Minuten ganz rot verfärbte und mit leichtem Blasenwurf immer dünnflüssiger wurde. Hermine schrie innerlich Kuchen und Kakao vor Freude. Ja, Baby, dachte sie grinsend, komm und werd rot für mich. Schick mich mit Snape auf diese beschissene Hochzeit!

In der letzten Minute ließ Hermine das Feuer löschen und sie rührte mit der letzten Wärme den Trank perfekt. Dann blickte sie das erste Mal wieder auf.
Snape saß immer noch auf ihrem Platz und beobachtete sie nachdenklich.
„Fertig, Sir“, sagte Hermine.
Snape legte den Kopf schief und begann zu lächeln. Er blickte sie immer noch unverwandt an.
„Miss Brown, Mister McMillan. Gehen Sie nach vorne und nehmen Sie jeweils einen Schluck aus Miss Grangers Kessel.“
Total widerwillig trabten die beiden nach vorne und nahmen sich jeweils eine Kelle.
Hermine stoppte sie sofort energisch. „HALT und AUS!!“
Verblüfft hielten die beiden inne.
„Ihr dürft nicht aus Messingkellen trinken! Der Trank wirkt dann nicht. Hier. Nehmt Kupferkellen.“
Sie ließen die Messingkellen sinken und nahmen sich jeweils Kupferkellen. Dann tauchten sie sie in den Kessel und schöpften sich eine Menge ab. Hermine blickte Snape an, dessen Mund immer süffisanter grinste.
Ernie trank zuerst, dann Lavender.
Nichts passierte, aber Hermine war das klar. Snape stand abrupt auf und zog aus seiner Tasche eine kleine Schachtel mit Bobutublern. „Strecken Sie ihre Arme aus“, forderte er von Lavender und Ernie. Sie befolgten die Anweisung und Snape legte ihnen jeweils einen Bobutubler auf den Arm.
Die kleinen Tierchen krabbelten wenige Zentimeter, dann hörte man ein ekeliges Geräusch und sie stießen einen gelblichen Eiter aus. Lavender wandte sich angewidert ab, aber Ernie merkte sofort, dass ihm mit dem Eiter auf der Haut nichts passiert. „Wow, wie cool!“, rief er aus.
Lavender blickte nun auch wieder mit einem Auge hin und blickte überrascht. „Stimmt. Keine Pusteln!“
Snape ließ mit einem Zauberstabwisch die beiden Bobutubler verschwinden und reichte Lavender und Ernie ein Tuch um sich die Arme abzuwischen. Dann blickte er Hermine an. Und lächelte.
„Miss Granger. Gratulation. Sie hätten in dem Moment die Abschlussprüfung der Universität bestanden.“
Hermine platzte vor Stolz und ließ scharlachrot an ob des Kompliments.
„Nun“, fuhr Severus fort. „Wir sehen alle, dass wir nichts gesehen haben, was heißt, dass ich eine Schuld einzulösen habe. Wann ist die Feierlichkeit?“
„Am 17. Mai, Sir.“
„Nun. Dann werden wir am 17. Mai zusammen auf diese Hochzeit gehen. Warum auch immer ich mit soll.“
Er wurde von Miss Granger angestrahlt und das stimmte ihn misstrauisch.
„Wieso freut es Sie so, dass ich mitkomme?“
„Lernen Sie meine Cousine kennen und Sie verstehen mich, Sir.“
Pansy lachte leise und Ernie zog eine Augenbraue hoch.
Severus konnte nicht anders als zu schmunzeln. „Nun denn. Dann soll es so sein.“



Dass Snape eine Wette gegen Miss Granger verloren hatte, sprach sich binnen eines halben Tages in der ganzen Schule herum und es störte Severus aber überhaupt nicht, da er sich um solches Gerede nicht scherte.
Hermine wurde allerdings von allen Leuten darauf angesprochen und sie erzählte auch bereitwillig, äußerte sich aber nicht zu dem Wetteinsatz und warum sie genau den gewählt hatte.
Beim Abendessen am nächsten Tag saß Severus auf seinem Platz und schaute sich an, wie Miss Granger ständig beim Essen unterbrochen wurde, weil ihr wieder irgendjemand auf die Schulter klopfte und sie beglückwünschte.
„Hat sie echt den Immuntrank hingekriegt?“, fragte Filius.
Severus nickte. „Das hat sie.“
„Nicht übel.“
„Auf keinen Fall.“
„Wieso sollte sie eigentlich so einen schwierigen Trank brauen, Severus?“
„Weil ich dachte, dass sie es nicht schafft.“
Filius lachte laut und Miss Grangers Kopf wandte sich um. Sie blickte Snape an und sah, dass er lächelte. Hermine lächelte lieb zurück.

Am Abend des gleichen Tages saßen Filius und Severus noch eine Weile in Severus Wohnzimmer zusammen. Filius hatte eine Flasche Scotch mitgebracht und die beiden Männer genehmigten sich ein Glas. Severus brachte eine Pergamentrolle zum Sofa.
„Hier, Filius. Riech mal.“
Filius nahm die Pergamentrolle entgegen und hielt sie unter seine Nase.
„Hmmm, das ist gut. Was ist das?“
Severus zuckte mit den Achseln. „Ich weiß es nicht. Aber es macht mich total wirr im Kopf.“
„Inwiefern?“
„Ich könnte diesen Geruch trinken. Wie eine Droge.“
Filius drehte das Pergament um und las. „Es ist eine Hausarbeit von Miss Gra…“ Verblüfft blickte er hoch zu seinem Kollegen und Freund. „Severus, was hat das zu bedeuten?“
„Ich weiß es nicht, Filius. Ehrlich. Miss Granger scheint irgendein Parfum zu benutzen auf das ich total abfahre. Das erste Mal, als ich es gerochen habe, dachte ich an gar nichts mehr. Ich hätte…ich hätte…“ Er suchte nach den richtigen Worten. „Ich hätte mich hinlegen und in dem Geruch einschlafen können. Wie ein Baby. Dann wollte Miss Granger zu mir wegen der Arbeitsgruppen und scheinbar hatte sie vorher frisch geduscht, denn es roch gar nicht mehr so wie die Tage davor. Dann beim nächsten Mal war der Geruch wieder da. Ehrlich, Filius. Das macht mich total fertig. Ich kann sie doch nicht immer wie stoned anstarren, wenn sie vor mir steht.“
Filius schmunzelte. „Davon habe ich noch nie gehört. Aber ich werde mal drauf achten.“
„Als sie das letzte Mal bei mir war haben wir irgendwie…“, Severus wurde fast beschämt leiser, „…geflirtet.“
Filius runzelte die Stirn. „Ehrlich?“
Severus nickte. „Ja.“ Er raufte sich das Gesicht. „Ach, sie macht mich ganz konfus.“
„Und das sagst ausgerechnet Du? Unkaputtbar, unverwüstlich und nach 20 Jahren mit Du-weiß-schon-wem?“
Severus lächelte vage. „Ja. Sie ist gefährlicher als der dunkle Lord.“
Filius lachte schäbig. „Frauen sind grundsätzlich nicht schlimmer als du-weißt-schon-wer.“
Jetzt lächelte Severus richtig. „Sie schon!“, behauptete er.

Am Dienstag drauf, bat Severus Hermine an die Tafel.
„Miss Granger. Sie haben ja nun ihr Tränke-Wissen auf Uni-Niveau bewiesen. Nun frage ich Sie: Wie müsste ich den Trank der 1000 Depressionen verändern, so dass er keine Wahnvorstellungen im Wachzustand hervorruft, sondern Alpträume in der Nacht? Schreiben Sie mir dazu die Ingredienzen mit Mengenangaben an die Tafel.“
Hermine blickte Snape zum Ãœberlegen an.
Dann schrieb sie erst mal die Zutaten an. Danach kamen die Mengenangaben. Doch sie hatte bereits eine Zutat vergessen. Schließlich standen die Mengenangaben und Severus bat Hermine sich wieder zu setzen. Er wandte sich an alle.
„Brauen Sie diesen Trank. Wenn es von Ihnen keiner hinkriegt, dann wird Miss Granger meinen Wetteinsatz trotzdem einlösen.“
Hermines Kopf fuhr entsetzt hoch. „Das ist nicht fair“, murmelnd funkelte sie Snape verärgert an.
„Oh doch, Miss Granger“, raunte Severus samtig. Hermine Körper zuckte kurz durch den Schauer, den seine Stimme in ihr fabriziert hatte.
Eine halbe Stunde später waren die 6 Mitglieder der Arbeitsgruppe am Brauen und am diskutieren. Hermine stand alleine vor ihrem Messingkessel und beobachtete gedankenverloren die Farbe der Flüssigkeit als ihre Nackenhaare plötzlich angehaucht wurden und sie eine Stimme direkt an ihrem Ohr sagen hörte: „Miss Granger. Wie bekommt man Albträume in der Nacht, hm?“
Während sie nachdachte, hörte sie wie Snape genüsslich einatmete, aber sie drehte sich nicht um. „Man lässt die Scharfgabe weg, Sir.“
„Und warum haben Sie dann die Gewürznelken beim Rezept weggelassen?“
Schauer um Schauer überzogen Hermines Körper und sie genoss die Gänsehaut wie eine langandauernde prickelnde Erregung. Sie realisierte zwar, dass sie etwas vergessen hatte, aber genau in diesem Moment war diese sinnliche Erregung am wichtigsten. Im Gegenzug dazu hörte sie ihn in ihrem Nacken atmen und irgendwo tief aus seiner Kehle kam ein leises zufriedenes Brummen.
„Ich weiß es nicht, Sir“, wisperte ihr Mund.
„Sie wissen was passiert, wenn man die Nelken weglässt?“
„Ja.“
„Gut“, raunte Severus leise und seine Phantasie lief Amok. In seinen Gedanken machte er bereits die tadelnswertesten Dinge mit ihr. Er sah ihre Gänsehaut und er fragte sich, warum sie eine hatte.
„Sie stellen mich wirklich zufrieden, Miss Granger“, hauchte er, weil er zu lauterem Sprechen nicht fähig war.
„Etwas anderes möchte ich gar nicht, Sir“, murmelte Hermine. Na schön, dachte ihre volltrunkene Partystimme in ihrem Kopf. Dann halte ich eben meinen Mund für 4 Wochen! Hauptsache er hält seinen nicht!
„Miss Granger, warum haben Sie so eine Gänsehaut?“, flüsterte Severus neugierig.
„Ihre Stimme.“
„Was ist damit?“
„Sie verwirrt mich.“
Severus lächelte. Ach das war es! Na schön, das konnte sie haben.
„Tut sie das?“, flüsterte er zurück und sah wieder wie ihre Nackenhärchen sich aufstellten. Unglaublich, es klappt!, dachte er verblüfft.
Hermine nickte und streckte ihren Hals um noch mehr Fläche für ihn zu bieten.
„Dass meine Stimme Sie verwirrt war mir neu.“
„Ist aber so.“
„Wonach riechen Sie, Miss Granger“, raunte er in ihr Ohr.
Warum will er das wissen? „Chanel Nr. 5.“
Severus begann zu lächeln. Es war nichts besonderes, nur ein normales Muggelparfum. Naja, normal! Zusammen mit ihrem Eigengeruch machte es ihn immerhin schier wahnsinnig.
„Warum fragen Sie, Sir?“
„Es ist umwerfend.“
„Danke.“
Hermine wagte es nicht zu atmen, als sich plötzlich jemand hinter ihr räusperte. „Sir, ich glaube ich bin fertig“, sagte Pansy Parkinson laut und unterbrach das leise Gespräch.
Severus drehte sich abrupt um und funkelte Pansy verärgert an, weil sie sein Gespräch mit Miss Granger unterbrochen hatte. Dann seufzte er nur. Der Moment mit Miss Granger war eh vorbei. Und so ging er wieder zu seinem Lehrertisch zurück.
Als alle fertig waren zog Severus eine kleine Box näher und holte 6 Frösche heraus.
„Sie ziehen jetzt jeweils etwas von Ihrer Flüssigkeit auf eine Pipette und geben das einem Frosch. So testen wir die Tränke. Sie können die Tränke natürlich auch an sich selbst testen. Aber ich verrate Ihnen, dass Sie dann dieses Schuljahr nicht mehr von der Krankenstation runterkämen.“
Die Pipetten wurden aufgezogen und Hermine hatte bereits eine Ahnung was passieren würde. Die Frösche würden lediglich knallrot werden.
Und so war es.
Aus den sonst so schönen grünen Fröschen wurden knallrote etwas gefährlich aussehende Tiere, die obendrein und unerwartet noch anschwollen bis sie groß wie ein Quaffel waren.
Hermine blickte ihren Tränkelehrer ergeben an. „Sie haben gewonnen, Sir!“
Zu ihrem Erstaunen verwandelte sich Snapes Mund in ein breites, zufriedenes Grinsen, das sie so an ihm nicht kannte.
„Dann danke ich Ihnen, Miss Granger, dass Sie es als Erstes gesagt haben. Nun. Das heißt wohl 4 Wochen lang die Klappe halten.“
Hermine beschloss schon mal nichts zu sagen.
Severus honorierte das mit einem höchst amüsierten Lächeln. „Sie brauchen heute damit noch nicht anfangen, Miss Granger. Sagen wir….ab morgen. Am Dienstag in 4 Wochen um Mitternacht ist alles abgegolten.“
Pansy und Draco schlugen sich lässig ab.
„Na schön“, murmelte Hermine. „Glaube Sie ja nicht, ich hätte ein Problem damit. Schweigen ist mein zweiter Vorname.“
Severus lächelte besonnen. „Man glaubt Ihnen ja vieles, Miss Granger. Aber DAS nicht.“
Lavender kicherte verdruckst, dann lästerte sie leise in Ernies Richtung: „Die hält ihre Klappe nie!“
„Sie auch nicht, Miss Brown“, fuhr Severus sie laut und rüde an und ließ sie erstarren.
Und wieder fühlte Hermine leise Dankbarkeit für Snape. Lavender war eine dumme Gans und wenn Snape das schon übernahm, dann brauchte Hermine ihr nicht die Zähne zeigen.
Es wurde 21 Uhr und alle verließen den Klassenraum. Hermine brauchte noch einen Moment um ihre Schreibsachen einzupacken und sie sah aus dem Augenwinkel, dass Snape das Gleiche machte.
„Da bin ich mal gespannt, wie das wird“, murmelte er rau. „Vielleicht vermisse ich ja Ihr Herumgeschnipse schon nach einer Woche.“
„Dann obliegt es an Ihnen meinen Mund wieder zu „entriegeln“, Sir.“
Sie blickte nun richtig hoch und sah Snape an, der sie neugierig musterte. „Was ist?“, fragte sie weiter.
„Ich überlege gerade, wer das einfachere Los gezogen hat. Sie mit ihren 4 Wochen, oder ich mit einem einzigen Abend.“
„Vielleicht soll ja auf der Hochzeit noch getanzt werden“, schmunzelte Hermine.
Snape zog eine Augenbraue hoch. „Das haben wir aber in unserem Vertrag nicht festgehalten.“
„Sonderregelungen, meinen Sie?“
„Genau.“
„Ich erlaube Ihnen 2 Sonderregelungen und Sie mir auch“, schlug Hermine vor und trat näher.
Er kam ihr entgegen und ihr Duft umfing ihn mit einer sanften Brise.
Sie streckte ihm die rechte Hand hin. „Einverstanden?“
Er nahm sie. „Einverstanden.“ Er hielt ihre Hand definitiv zu lange fest umschlungen und Hermine hatte Zeit die Wärme zu registrieren, die von ihm ausging. Sie blickten sich an und Hermine fragte sich, was Snape damit bezweckte, dass er ihre Hand festhielt. Sie hatte noch Zeit, seine Hand an sich zu registrieren. Sie war viel größer als ihre und definitiv rauer und fester. Aber irgendwie gefiel ihr die Berührung.
Schließlich war sie es, die ihn losließ.
„Ich geh dann mal“, murmelte Hermine geistesabwesend.
„Gute Nacht, Miss Granger.“
„Gute Nacht, Sir.“

In der Verteidigungsstunde am Mittwoch zwinkerte Remus Hermine klammheimlich zu. „Na, Minchen“, sagte er lächelnd, „und Du musst bei Severus nun für 4 Wochen den Schnüss halten?“
Hermine grinste schief. „Jau. Er glaubt, ich kriege das nicht hin.“
Remus schmunzelte. „Das wird schwierig für Dich.“
Hermine spielte Verärgerung. „Rede ich wirklich so viel, sag mal?“
Remus lachte nun. „Nein. Aber es macht scheinbar jedem Spaß, das als Tatsache hinzustellen. Außerdem rede ich wirklich gerne mit Dir.“
„Danke schön und gleichfalls.“
Laut sagte er: „Wir gehen jetzt alle auf die Wiese vor Hagrids Hütte.“

Draußen angekommen bat Remus dann Parvati und Padma und Neville und Hermine gegeneinander antreten zu lassen.
Plötzlich sahen alle eine große dunkle Gestalt aus dem verbotenen Wald kommen. Es war Snape.
Als er die 8 Schüler plus Lehrer sah blieb er stehen wurde er langsamer und blickte alle neugierig an.
„Ach schaut mal, da ist Severus!“, lachte Remus laut. „Willst Du uns Gesellschaft leisten?“
„Nein“, raunte Severus. „Ich habe nur gerade meine Brennesselvorräte aufgestockt. Was übt Ihr hier?“
„Wir üben den Stupor, Severus. Möchtest Du uns helfen?“
Severus warf einen Blick über die beiden Patilschwestern, über Hermine und Neville und über die anderen 4 Schüler. „Eine Weile habe ich noch Zeit“, entschied er.
„Professor Remus“, sagte Hermine grinsend, „ich möchte den Stupor nicht mit Neville testen.“
„Wieso nicht?“
„Ich möchte ihm nicht weh tun.“
Remus lächelte. „Hermine, Dein Stupor wird kaum so kräftig sein, dass Du Neville ernsthaft verletzt.“
Hermine zog gekonnt eine Augenbraue hoch. „Da sei Dir nicht so sicher.“
„Dann probier ihn an mir aus“, entschied Remus.
„Lass es lieber.“
„Nein, komm schon.“ Remus zückte seinen Zauberstab und ging in Duellstellung.
Hermine warf einen verzweifelten Blick auf Neville, der Remus ängstlich anschaute.
„Ich habe Dich gewarnt, Remus“, sagte Hermine verzweifelt.
„Ist in Ordnung.“
Sie sah aus den Augenwinkeln, dass Snape sich auf Hagrids Bank setzte und ihnen nun zusah.
Hermine und Remus verbeugten sich voreinander und traten 3 Schritte voneinander weg.
„Severus, zähl an“, verlangte Remus. Severus nickte.
„drei-zwei-eins. Kämpf.“
„Stupor“, rief Hermine.
„Expelliarmus“, rief Remus.

Hermine war schneller gewesen.
Remus flog in hohem Bogen nach hinten weg und knallte 10 Meter weiter äußerst unsanft auf den Rasen.
Sofort eilte Hermine zu ihm hin. „Ich hab Dich gewarnt, ich habe Dich gewarnt, ich hab Dich gewarnt“, murmelnd.
Sie half ihm auf und schaute ihn mit sorgenvollen Augen an.
„Ist alles ok, Remus?“
Remus gab ein Ächzgeräusch von sich. „Schon gut, Mine. Schon gut.“ Dann rieb er sich seinen Rücken. „Wo hast Du denn das gelernt, sag mal?“
„Auf der Flucht und als Harry, Ron und ich die Horkruxe gesucht haben?“, sagte sie zerknirscht.
„Uiuiuiuiuiui. Herrschaftszeiten!“ Er bemühte sich sein Gesicht entspannen zu lassen und sagte schließlich zu den anderen. „So geht das, liebe Leute. Wer ist noch dafür, dass Hermine jetzt erst mal Pause hat und nur zusehen darf?“
Alle lachten und hoben die Hände.
Mit gespielt frustriertem Blick setzte sich Hermine neben Severus auf die Bank.
Dieser lachte leise. „Sie haben einen ganz schönen Wumms, Miss Granger.“
„Ich habe ihn doch gewarnt, aber er wollte nicht hören“, sagte sie leicht trotzig.
Wieder erntete sie einen leisen Lacher, der sie erschauern ließ. „Tja, Lupin glaubt immer noch an die Harmlosigkeit der Menschen.“
„Ich bin doch harmlos“, klagte Hermine leise.
Er wandte den Kopf zu ihr um. „Sind Sie wirklich so harmlos, Miss Granger?“
Sie schmunzelte. „Ich denke schon.“
„Schade“, raunte Severus.
„Wieso?“
„Na, ich stelle Sie mir immer mit einem kleinen Hang zur Verdorbenheit vor.“
„Ich bin nicht verdorben, Sir“, sagte Hermine leise.
„Schade“, entfuhr es Severus unbesonnen.
Hermine schmunzelte.
Parvati kam angetrottet. Völlig am Boden zerstört. „Ach Hermine, ich krieg das nicht hin. Was machst Du so anders?“
Hermine lächelte und sah Padma ebenfalls ankommen. „Wie sprichst Du das Stupor aus?“
„Na, Stupor eben“, zuckte Parvati mit den Achseln.
„Beton mal das S mehr. Sssstupor! Macht mal vor.“
Padma und Parvati stellten sich voreinander auf und Hermine zählte den Countdown. Padma war schneller und Parvati fiel hinten über.
Hermine stand auf und trat vor Parvati. Dann sagte sie verzweifelt: „Mist, ich kann das doch jetzt nicht schon wieder vormachen. Ich tue Euch nur weh.“ Frustriert steckte sie ihren Zauberstab wieder in die Tasche zurück und sagte laut und deftig: „Stupor!“
Natürlich passierte nichts.
Parvati sprach ihr nach. „Stupor!“
„Genau“, freute sich Hermine. „Macht noch mal vor!“
Wieder ertönte ein Stupor aus den beiden Mündern und Parvati war schneller. Padma wurde von dem Zauber angehaucht und verlor das Gleichgewicht. Parvati sah völlig am Boden zerstört aus.
Severus hatte ein Einsehen und stand auf. „Miss Granger und ich zeigen Ihnen jetzt wie das geht.“
Hermine starrte ihren Lehrer schockiert an. „Nein, Sir!!“
Severus Augenbraue wanderte zum Haaransatz. „Wie edelmütig“, gurrte er.
Er trat auf Hermine zu und sah ihr tief in die Augen. „Und wenn gleich der Countdown kommt, dann schreien Sie mich an, haben Sie verstanden?“
„Wie können Sie das nur wollen, wo Sie doch eben gesehen habe, was passieren kann?“
Severus lächelte. „Vielleicht wollte ich mich schon immer mal von einer Frau umhauen lassen.“
„Das können Sie aber auch anders haben, Sir, oder nicht?“, fragte Hermine kess zurück.
„Jede Art des Umhauens bringt ihr Vergnügen mit sich, Miss Granger“, erwiderte Severus süffisant.

Kurz und gut, Severus wurde von Hermines Stupor umgerissen und flog mehrere Meter, bevor er knochenknackend und benommen auf dem Gras aufschlug.
Hermine war sofort bei ihm. Da er die Augen nicht sofort aufschlug, weil ihr wunderbarer Geruch ihn umwehte, begann Hermine sein Gesicht zu berühren. „Professor! Geht es Ihnen gut?“
Rasch streichelte sie seine Gesichtshaut und versuchte auszumachen, was ihm fehlte.
„Kann ich mal durch?“, erbat sich Remus seinen Weg. „Na, Minchen, hast Du Severus gezeigt wo der Hammer hängt?“
„Ja“, sagte Hermine mit einem Kloß im Hals. „Ich glaube, das war zu viel.“
In dem Moment öffnete Severus die Augen und blickte Hermine an. „Warum berühren Sie mich nur so?“, fragte er leise.
Remus stutzte und blickte zwischen Hermine und seinem Kollegen hin und her. Rasch zog Hermine ihre Hände weg und Remus wollte Severus aufhelfen, aber dieser verbat sich jegliche Unterstützung. Wackelig setzte er sich wieder auf die alte Holzbank.
„Mine, probier mal an mir“, sagte Padma. „Ich halte was aus!“
„Ehrlich?“
„Ja, ehrlich. Na los. Mach schon.“
„Ich trau mich jetzt nicht mehr“, murmelte Hermine.
„Soll ich Dich zur Weißglut bringen?“, grinste Padma. Da wiederum hatte Hermine Lust drauf.
„Ja“, sagte sie. „Versuch es mal!“
Parvati setzte sich in der Zwischenzeit neben Snape auf die Bank und beide schauten auf Hermine und Padma.
„Lass meine Schwester heile, Mine“, bat Parvati grinsend.
„Dafür kann ich nicht garantieren. Mein letzter echter Stupor hat sogar Malfoys Vater aus den Socken gehauen.“
Hermine blickte Padma funkelnd an. „Leg los.“
„Ähm…Du bist eine dumme Kuh.“
Hermine kicherte. „Oh bitte!“
Padma lachte leise. „Ok, das kann ich besser. Du bist eine blöde Gans, die es immer nur allen Leuten recht machen will.“
Hermine runzelte amüsiert die Stirn aber Padma machte weiter.
„Über Dich wird gesagt, Du seist eine rechthaberische, harmlose, naive, eifersüchtige, frigide Ziege.“
Hermines Mund ging von selbst auf. „Wer hat gesagt, ich sei harmlos?“, empörte sie sich.
Padma giggelte. „Von allen Begriffen setzt Dir das am meisten zu?“
„Natürlich. Von den anderen weiß ich schon!“
„Rechthaberisch?“ „Weiß ich von.“
„Naiv?“ „Weiß ich von.“
„Frigide?“ „Der kann nur von Lavender sein. Und ja, da weiß ich auch schon von.“
Längst hatten alle anderen das Kämpfen aufgegeben und umringten Padma und Hermine.
„Eifersüchtig?“ „Auf wen denn bitte schön?“
Padma schmunzelte. „Manno, mir fällt einfach nichts mehr ein, womit man Dich ärgern kann.“
„Schlecht im Bett“, schlug Blaise Zabini laut vor.
Hermine lachte nur. „Wer hier soll das bitte schön beurteilen können?“
„Weasley?“, schlug Blaise lachend vor.
„Ganz bestimmt nicht“, raunzte Hermine ihn an, runzelte aber für den Bruchteil einer Sekunde die Stirn.
Severus blickte Hermine fasziniert an. Er erfuhr hier ja wirklich eine Menge!

Die Klasse probierte noch bis zum Rest der Zeit so weiter und schließlich verließ Severus die Gruppe um in seine Räume zurück zugehen.
Als er am Abend vor seinem Kaminfeuer saß und in die Flammen starrte, wanderten seine Gedanken und Hermine. Jetzt gesteh Dir endlich ein, dass sie interessant ist, schalt er sich. Denk ja nicht dran, sagte eine andere Stimme.
Am Donnerstag hatte die siebte Klasse der Gryffindors ihre erste Tränkestunde seit der neuen Hermine-hält-den-Rand-Regelung.
Hermine betrat den Klassenraum und setzte sich wie immer zwischen Ron und Harry.
Dann flog die Klassenzimmertür auf und Snape rauschte rein wie eine Fledermaus.
„Heute brauen wir den Heiltrank der Stärke drei, meine Herrschaften.“ Sein Zauberstab schrieb das Rezept an die Tafel und dann bellte Snape. „Na, los.“
Stühle wurden nach hinten geschoben und die Schüler standen auf und eilten in den Vorratsraum.
Severus setzte sich an seinen Tisch und holte einen Stapel Klassenarbeiten der Ersten raus. Das konnte er so nebenbei machen.
Die Schüler kamen zurück und nun begann das Brauen.
Miss Granger stand zwischen Potter und Weasley und gab stumm Anweisungen.
Miss Granger und Weasley. Er dachte daran zurück, als Zabini gemunkelt hatte, sie hätte mit Weasley Sex gehabt. Sie hatte das lachend zurück gewiesen. Es musste stimmen, denn sie war keine besonders gute Schauspielerin. Trotzdem hatte sie nicht unerfahren gewirkt, als das Gerücht genannt wurde, sie sei mies im Bett. Also! Mit wem hatte sie geschlafen? Severus musste sich eingestehen, dass es ihm schon interessierte…

Am Dienstag drauf begann Ernie die Arbeitsgruppe mit einer Frage. „Sir, Hermine fragt an, ob das Schweigegelübte auch für diese Zeit jetzt gilt.“
Severus sah Hermine an und ein Lächeln umzuckte seinen Mundwinkel.
„Es wäre eine Wohltat für mein Gehör, Miss Granger, aber lassen wir es mal gut sein für die Dienstag Abende.“
„Danke“, sagte Hermine erleichtert.
„Wie ist eigentlich die Kleiderordnung im Mai?“, fragte er laut, während er zum Vorratsschrank ging.
Hermine stutzte. „Dunkler Anzug, Sir.“
„Habe ich so etwas?“, fragte er ebenso laut.
„Das hoffe ich, Sir.“
„Und wenn ich ihnen sage, dass Sie Pech haben?“
„Dann würde ich hoffen, dass sie etwas Adäquates haben.“
„Kommen Sie in mein Büro. Morgen Abend um 20 Uhr.“
„Ja, Sir.“
„So. Und nun verrät mir Miss Brown alle Tränke die Ihr einfallen, die man mit Alraunensaft brauen kann.“


Am nächsten Abend war Hermine gespannt, was Snape von ihr wollte.
Sie hatte sich noch mit Ginny in der Bibliothek verabredet und so leider Gottes die Zeit vergessen.
Um 10 vor acht musste sie deshalb hinunter in den Kerker rennen um sich nicht einen Kommentar von Snape einzufangen. Völlig außer Atem und ein wenig verschwitzt stand sie schließlich vor seiner Tür und klopfte sofort.
„Pünktlich auf die Minute“, sagte Severus als er die Tür zu seinem Büro öffnete.
Verblüfft blickte er auf Hermine, der ein leichter Schweißfilm auf der Stirn stand. Dann machte er den Fehler einzuatmen und wieder einmal, zum gefühlt tausendsten Mal, wurde er überschwemmt von ihrem betörenden Geruch. Er konnte nicht sprechen, sondern winkte sie nur zu sich herein.
Beklommen trat Hermine ein. „Was gibt’s, Sir?“
„Folgen Sie mir.“
Er ging durch eine weitere Seitentür und plötzlich stand Hermine in einem behaglich eingerichteten Wohnzimmer. Verblüfft blickte sie sich um. DAS hatte sie nicht erwartet.
Ein holzvertäfelter Raum in dunklen Erdtönen gehalten mit einem großen Kaminfeuer, einem Sofa direkt davor und zwischen Sofa und Kamin lag ein Tierfell. Eine Seite des Sofas war abgenutzter als die andere und Hermine war sofort klar, dass er immer auf dieser Seite sitzen musste. Neben dieser Seite stand ein kleiner Beistelltisch auf dem sein Zauberstab lag. Auf dem Tisch stand außerdem ein Glas mit einer hellbraunen Flüssigkeit darin und ein silberfarbener Bilderrahmen mit dem Foto einer jungen Frau.
An allen Wänden standen große Regale mit Unmengen von Büchern. Ein Regalboden war komplett frei von Büchern. Stattdessen standen dort 3 große golden glänzende Pokale.
„Miss Granger, ich muss gestehen, dass ich nicht unbedingt die Auswahl an Muggelkleidung habe. Deshalb wollte ich Sie fragen, ob bei dem, das ich habe, etwas Passendes dabei ist.“
Hermine lächelte. Ach, das war‘s?, dachte sie innerlich schmunzelnd.
„Kommen Sie mit“, sagte er und winkte sie mit sich.
Hermine war schlicht sprachlos als sie sah, dass sie auf einen Raum mit einem Bett darin zuging.
„Sir, ich weiß nicht…“ Sie fühlte sich ein wenig peinlich berührt.
Snape war stehen geblieben und schaute sie verwirrt an. „…ob ich schlafe? Ja, Miss Granger. Ich schlafe ab und an. Und dort ist mein Bett. Was ist Ihnen denn daran unangenehm?“
Hermine spürte, dass das wirklich bescheuert war, was sie da gedacht hatte. Natürlich hatte er ein Schlafzimmer mit einem Bett darin. Daran war rein gar nichts seltsam. „Entschuldigen Sie, Sir“, sagte sie kleinlaut und Severus grinste innerlich unbekümmert. Sie war ja so leicht zu beeinflussen.

Schließlich standen sie in seinem Schlafzimmer. Ein Himmelbett stand darin, so wie es in Hogwarts üblich war. Der Baldachin war aus schwarzem Satin und schimmerte wunderschön, wenn man von unten darauf schaute. Der Raum war sehr schlicht gehalten. An den Wänden hingen seltsame Bilder, die Hermine nicht ganz zuordnen konnte und auf dem einen der beiden Nachttischchen stand eine Karaffe Wasser, sowie ein Glas und 2 Phiolen mit blauer Flüssigkeit. Einschlafhilfe, wie sie wusste.
Und in den Regalfächern der Nachttischschränkchen lagen auch wieder viele Bücher.
Hier würde ich mich auch wohl fühlen, dachte Hermine spontan und erschrak dann innerlich. Was rede ich da nur für einen Müll, dachte sie entsetzt über sich selbst.
Snape war an seinen Kleiderschrank getreten und schob einige Kleiderbügel beiseite.
Dann holte er einen anthrazitfarbenen Nadelstreifenanzug raus und hielt ihn ihr hin. „Schauen Sie mal.“
Der Anzug bestand aus Jackett, Hose und Weste. Alles Ton in Ton und in Hermine poppte ein Bild auf, wie Snape darin aussehen mochte.
„Muss ich das Ding für Sie anziehen?“, fragte er und es klang unwillig.
„Nein, Sir, ich habe ein gut funktionierendes inneres Auge.“
Er atmete erleichtert aus. „Das ist sehr gut.“
Er griff aber noch einen anderen Anzug aus dem Schrank. Einen Frack.
Hermine lachte leise. „Na, so schick ist die Hochzeit dann doch auch wieder nicht“ sagte sie leise und gab ihm den Frack sofort wieder. „Obwohl mich schon interessieren würde, wie Sie darin aussehen, Sir.“
Er schmunzelte und schnappte sich den Frack vom Bügel. Er zog seine Robe aus und den Frack an.
Hermine grinste. „Definitiv too much. Aber es steht Ihnen. Sie könnten aber auch Ihre übliche Jacke anziehen. Damit schinden Sie definitiv Eindruck.“
Er lächelte nur und zog dann eine Krawatte aus dem Schrank. „Krawatte oder Fliege?“
„Krawatte“, sagte sie sofort, nahm sie ihm ab und hielt sie an den Anzug. „Passt perfekt.“
„Sehen Sie, Miss Granger. Wie viel Gedanken ich mir um eine Hochzeit mache, zu der Sie eigentlich nicht gehen wollen?“
„Woher wissen Sie, dass ich dort nicht hingehen möchte?“, fragte Hermine verdutzt.
„Ich bitte Sie! Ich kenne Sie seit 8 Jahren, Miss Granger. Ich sehe Ihnen sofort an, wenn Sie auf etwas Lust haben oder nicht. Und als Sie Ihre Bedingung stellten, sahen Sie sehr unwillig aus.“
Hermine schmunzelte. „Ertappt.“
Er nahm ihr den Bügel ab und verstaute alles wieder im Schrank. Dann verließ er vor ihr das Zimmer.
„Sir, darf ich fragen, was das für Bilder sind?“
„Sie dürfen. Das sind Tränke zwischen zwei Glasplatten. Der Grüne ist ein Wolfsbanntrank, der Braune ist ein Nervengift und der Orange ist ein Heiltrank der Stufe 8, den ich an der Universität in Paris gebraut habe.“
Hermine spürte Faszination für Snape. Er war definitiv spannend. Und wie!
„Setzen Sie sich ruhig noch einen Moment“, bat er. „Ich bekomme selten Besuch.“
Er wies auf sein Sofa. Hermine setzte sich auf die Seite, auf der sie mutmaßlich sitzen durfte.
„Was möchten Sie trinken, Miss Granger?“
„Wasser bitte.“ Sie war erschüttert über seine charmante Höflichkeit.
Er kam wieder und reichte ihr ein Glas Wasser an dem sie vorsichtig nippte. Dann sah sie, wie er sich neben ihr auf seinen Stammplatz sinken ließ.
„Kann ich den anthrazitfarbenen Anzug also anziehen?“, fragte er.
„Auf jeden Fall, Sir.“
„Danke.“
Er hatte sich definitiv noch niemals nie ever bei ihr bedankt, dachte Hermine nun völlig verwirrt. Was bezweckte er mit seiner Art?
„Sir, ich muss gestehen, dass mich ihre neue Art verwirrt“, sagte Hermine deshalb.
„Welche neue Art?“, fragte Severus verdutzt.
„Sie sind nett zu mir.“
Er lachte leise und dieses Lachen erschütterte ihren Körper und machte aus ihren Beinen Gummigestelle.
„Sie sind aber auch nicht besser, Miss Granger“, sagte er aus einem plötzlichen Impuls der Ehrlichkeit.
„Wieso?“
Er beschloss es ihr zu sagen. „Sie haben seit einigen Wochen ein Parfum, das Sie oft benutzen. Nun, es irritiert mich auf interessante Art.“
Sie runzelte verblüfft die Augenbrauen. „Ja, Chanel. Von meinen Eltern zum Geburtstag.“
„Aha. Nun wir kamen letztes Mal nicht dazu weiterzureden, aber ich war schon mehrfach kurz davor nicht in Ihrer Nähe sein zu wollen, weil es mich so ablenkt.“ Er räusperte sich. „So wie jetzt übrigens auch.“
„Ist es so schlimm?“, fragte Hermine mit großen Augen.
„Nein. Im Gegenteil.“
Hermine verstand erst nicht. Dann machte es klick und ihre Augen wurden noch größer.
„Oh, das tut mir leid, Sir“, entfuhr es ihr.
Das brachte ihn zum Lächeln. „Aber wieso denn?“
„Ich wollte Sie nicht auf diese Art irritieren.“
„Das ist mir bewusst.“
„Gut“, sagt Hermine erleichtert. Niemals einen Severus Snape verärgern! Oberstes Gebot unter Todesstrafe bei Missachtung!
Hermine nippte an ihrem Glas Wasser und schaute versonnen in den Kamin. Auf dem Kamin stand eine Schale und Hermine vermutete Flohpulver darin.
„Der Kamin hängt am Flohnetzwerk?“, fragte sie verdutzt.
„Zu den Zeiten des dunklen Lords habe ich damit Hogwarts verlassen, damit ich apparieren konnte.“
„Ich bin froh, dass das alles vorbei ist“, murmelte Hermine.
„Und ich erst. Es gab Nächte, in denen ich zurück kam und ich habe es kaum in mein Bett geschafft vor Erschöpfung. Und Sie sehen, das sind nicht viele Meter. Deshalb steht die Couch noch hier. Ich kann die Nächte nicht mehr zählen in denen ich hier geschlafen habe.“
„Dann hoffe ich, dass Sie jetzt nur noch in Ihrem Bett schlafen, Sir.“
„Könnten Sie mich hier bitte nicht Sir nennen?“, bat Severus leise.
„Wie denn sonst?“
Er schwieg. Wie sonst könnte Miss Granger ihn nennen? Sir auf jeden Fall nicht. Es hatte etwas Trauriges, wenn er das Wort hier hörte. Etwas Erzwungenes.
Er wollte hier von ihr nichts hören, was sie sagen musste.
„Nennen Sie mich, wie Sie meinen mich nennen zu müssen.“
Hermine wurde spontan von einem zärtlichen Gefühl für ihn überrollt. Aber sie riss sich zusammen.
„In Ordnung“, murmelte sie deshalb nur.
Hermine trank noch einen Schluck und ein Wassertropfen löste sich dabei vom Glasrand und tropfte auf das Sofa. Hermine fuhr mit ihrem Finger darüber und hob noch Reste davon auf.
„Darf ich fragen, wer die Frau auf dem Bild neben Ihnen ist?“
„Meine Großmutter. Die Mutter meiner Mutter. Sie hat mich aufgezogen.“
„Sie ist hübsch.“
„War. Sie ist seit 15 Jahren tot.“
„Sie klingen, als hätten Sie nicht viele Verwandte.“
„Das stimmt“, sagte Severus. „Von Seiten meines Vaters habe ich niemanden mehr und von der Seite meiner Mutter nur noch eine Tante und eine Großtante mit Anhang. Aber ich sehe sie so gut wie nie.“
„Gibt es dafür einen Grund?“
„Ja. Ich habe es nicht so mit Familie. Deshalb verstehe ich Sie so gut mit ihrer Cousine.“
Hermine musste schmunzeln. „Ich kann sie nicht leiden. Meine Cousine. Immer wenn wir uns sehen, alle paar Jubeljahre, tut sie so, als wären wir die besten Freundinnen. Und ihr Aussehen geht ihr über alles. Sie würde 30 Stunden am Tag vor dem Spiegel sitzen, wenn der Tag 30 Stunden hätte. Ich kann das nicht verstehen. Aussehen ist nicht alles. Ihr Ehemann in spe ist genauso. Ich will besser nicht wissen, wie viel Quadratmeter Spiegel die in ihrem Haus haben.“
„Braucht sie die Zeit zum Schönmachen?“
„Nein. Sie ist bildhübsch. Auch ohne Schminke.“
„Und Sie wären gerne wie sie?“
Hermine lachte leise. „Sie kennen mich dann doch nicht sooo gut. Ich bin so nicht und war so nie.“
„Das gefällt mir“, gab Severus leise zu. Er hatte aber etwas hinzuzufügen. „Aber Sie parfümieren sich.“
„Das stimmt. Ich bin ein Geruchsmensch. Ich habe eine sehr gute Nase und rieche auch gerne mich selbst, wenn ich parfümiert bin.“
„Haben Ihre Eltern das Parfum ausgesucht oder haben Sie es sich gewünscht?“
„In den Osterferien war ich mit meiner Mutter in Manchester in der Stadt und dort habe ich es ausprobiert. Und im September habe ich es zum Geburtstag bekommen.“
„Eine vortreffliche Wahl.“
„Ja, es riecht sehr sinnlich.“
Severus blickte sie verdutzt an. Sie hat es auf den Punkt gebracht.
„Ich habe noch nie darüber nachgedacht, ob ich besser riechen könnte“, gab Severus unumwunden zu. „Die vielen Stunden, die ich im Tränkemief sitze…“
Hermine lachte. „Das stimmt wohl. Obwohl, wenn Sie sich morgens einstäuben, könnten Ihre ersten Klassen davon noch etwas mitbekommen.“
„Oder meine Kollegen beim Abendessen, wenn ich vorher geduscht habe.“
„Professor Flitwick wäre es vermutlich egal, aber Professor McGonagall täten Sie wohl einen Gefallen damit.“
„Ich muss nichts tun um ihr zu gefallen. Sie hat ihre Meinung über mich, ich habe meine über sie. Da hilft auch kein Parfum mehr.“
„Haben Sie denn eins?“, fragte Hermine neugierig.
Er blickte sie amüsiert von der Seite an. „Ja. Ich werde es Ihnen auf der Hochzeit präsentieren.“
„Das ist noch lange hin.“
„Wohl wahr.“

Eine Weile starrten beide ins Feuer ohne zu reden. Dann sagte Severus:
„Ich würde mir wünschen, dass Sie niemandem erzählen, dass Sie hier waren.“
„Das hatte ich nicht vor“, erwiderte Hermine leise.
„Das ist schön.“
„Severus.“
Sein Kopf fuhr herum, als hätte jemand eine Kugel abgefeuert.
„Snape.“
Er lächelte.
„Professor.“
„Prof.“
„Sev.“
„Oh bitte nicht“, murmelte er klagend.
Hermine gluckste. „Ok, dann kein Sev. Aber was hört sich am besten für Sie an?“
„Severus und Prof.“
„Severus“, flüsterte Hermine und diesmal war es Severus, der eine Gänsehaut bekam.
„Professor Severus.“
Er lachte leise. „Professor Severus? Das klingt furchtbar.“
„Stimmt. Also lassen wir das.“ Sie hielt inne. „Warum überlege ich eigentlich, wie ich Sie nennen könnte, wenn wir eh nicht mehr in diese Situation kommen.“
„Mir gefällt es“, sagte er rau und leise.
„Mir auch“, hauchte Hermine beklommen. Severus stand auf und nahm einen neuen Holzscheit vom Stapel links neben dem Kamin und stellte ihn ins Feuer.

„Wieso berühren Sie mich nur so?“ fragte er plötzlich rau.
Hermine stand auf und trat auf ihn zu. Was sie wollte wusste sie nicht.
Er streckte seine Arme aus und zog sie in eine lose Tanzhaltung. Dann begann er sie im Kreis zu drehen. „Müssen wir wohl üben?“
„Nein. Ich finde, wir tanzen gut zusammen.“
„Das ist doch schon mal ein guter Anfang, nicht?“
Sie nickte.


Nach einer Weile stummen Tanzens spürte Hermine, dass sein Griff um ihre Taille und der Griff seiner Hand sie erregten. Sie spürte ihr Herz lauter klopfen und hatte eine Ahnung, dass er es auch spüren musste. „Ich sollte gehen, Severus.“
„Das wäre besser.“
Er ließ sie nicht los.
„Dafür müssen Sie mich loslassen.“ Hermine rührte sich nicht. Zu tief waren die Empfindungen, die sie gerade berührten.
„Das wäre nötig, ja.“

Severus ließ ihre Taille los und hob seine rechte Hand. Er legte sie auf ihren Hals und fühlte das heftige Schlagen von ihrem Puls.
Er schloss die Augen, atmete tief ein und aus und genoss die kurze Zeit des Rausches.
„Sagen Sie was“, forderte sie heiser.
„Sie sollten wirklich gehen, Miss Granger.“
„Das wollte ich nicht hören“, murmelte Hermine, ließ ihn aber los und er musste seinen Arm von ihrer Kehle gleiten lassen. „Gute Nacht, Sir.“
„Gute Nacht, Miss Granger.“
Und dann verließ Hermine seine Wohnung.

Lavender und Parvati waren noch nicht da, als Ginny und Hermine sich an dem Abend schlafen legten. „Ich habe mit Snape getanzt“, murmelte Hermine leise fassungslos.
„Hast Du schon geschlafen?“, fragte Ginny und gähnte.
„Nein. Er und ich haben getanzt.“
„Du hast geträumt?“
„Nein…nein, das war kein Traum. Das war Wirklichkeit.“ Hermine kuschelte sich ein.
„Veralberst Du mich? Snape würde doch nicht tanzen!“
„Doch er hat mich langsam im Kreis gedreht“, hauchte Hermine noch immer benommen. „Mit seiner Hand an meiner Taille und der anderen in meiner.“
Ginny setzte sich entsetzt auf. „Du verarschst mich doch!“
Als Hermine den Kopf schüttelte, runzelte Ginny die Stirn. „Wo denn?“
„In seiner Wohnung. Aber ich soll niemandem sagen, dass ich da war.“
„Hat ja grad gut geklappt“, grinste Ginny.
„Ja, weil ich weiß, dass Du es niemand sagen wirst.“
„Na, da hast Du recht. Es würde mir ja eh kein Mensch glauben. Dutzende von Kerlen leben in dieser Schule und Du stehst auf den Seltsamsten.“
„Er ist nicht seltsam, Gin.“
„Also stehst Du auf ihn!“
Hermine lachte. „Och, Gin. Ich weiß es nicht.“
„Erzähl mir, was passiert ist“, bat Ginny.
„Er soll ja mit auf Janines Hochzeit kommen. Und er sprach mich an, was er anziehen sollte. Dann bestellte er mich in sein Büro. Als ich dort war, gingen wir durch eine Tür rechts und ich stand plötzlich in seinem Wohnzimmer. Ich bin dann hinter ihm hergegangen in sein Schlafzimmer.“
„Schlafzimmer?“, fragte Ginny ungläubig.
Hermine nickte. „Ja, genau. Das kam mir erst total seltsam vor, aber im Endeffekt: Was ist schon dabei? Kleiderschränke stehen nun mal in Schlafzimmern.“
„Und dann?“
„Dann hat er mir einen Nadelstreifenanzug gezeigt und mich gefragt, ob der in Ordnung wäre. Ich fand ihn gut. Als wir wieder aus dem Zimmer raus waren, hat er mir was zu trinken angeboten und wir haben noch eine Weile auf seinem Sofa gesessen. Irgendwie kamen wir aufs Tanzen und schließlich stand er auf und legte Holz im Kamin nach und ich bin dann auch aufgestanden und plötzlich drehten wir uns dann im Kreis.“
„Wahnsinn.“
„Ja.“
„Und sonst ?“
„Er sagte mir, ich solle ihn nicht immer Sir nennen in seinen Räumen. Ich fragte dann, wie ich ihn denn sonst anreden sollte. Und er meinte, ich solle ihn so nennen, wie ich möchte.“
Ginnys Augen konnten kugelrunder nicht werden und Hermine fuhr fort. „Ich habe mich dann durchprobiert. Severus. Snape. Professor und so weiter. Sev mag er wohl nicht. Und bei Severus hat er mich ganz seltsam angesehen. Aber da er mich nicht angeschnauzt hat, war das wohl in Ordnung.“
„Ich dachte immer, dass Snape jeden über die Klinge springen lässt, der es wagt ihn mit dem Vornamen anzureden.“
Hermine lachte. „Na, mich auf jeden Fall nicht.“
„Mine, ganz ehrlich. Was machst Du da nur für eine Scheiße?“, fragte Ginny ernst.
„Ich habe keine Ahnung“, wisperte Hermine.
„Wieso kannst Du Dich nicht für Blaise interessieren, der ja wirklich toll aussieht! Oder für Dean oder so? Warum er?“
„Da ist kein warum er, Gin“, sagte Hermine ein wenig heftiger. „Da ist ja nichts, was nicht sein darf. Wir gehen zusammen auf eine Hochzeit und haben dafür tanzen geübt.“
„Erzähl Dir die Scheiße selbst, Mine!“
Hermine atmete heftig ein.
„Liebst Du ihn?“, fragte Ginny.
„NEIN!“, entfuhr es Hermine. „Natürlich nicht!“
Ginny kniff ein Auge zu und starrte Hermine an. „Na schön. Dein Nein war heftig genug. Ich glaube Dir.“
„Jetzt schlaf endlich“, forderte Hermine grinsend.
Dann schlossen beide Frauen die Augen.


Weihnachten kam und Hermine reiste zu ihren Eltern. Ron nahm Harry mit zu sich nach Hause und so sahen sich die drei erst im neuen Jahr wieder.
Als Hermine Ginny wieder sah, fielen sich die beiden in die Arme.
Laut unterhielten sie sich über Weihnachtsgeschenke, als sie gemeinsam in Richtung großer Halle gingen um dort nach Harry und Ron zu suchen.
„Ich find es schade, dass ich Charlie so wenig gesehen habe“, meinte Ginny gerade.
Hermine schaute sie verdutzt an. „Wieso?“
„Na, er war auch im Fuchsbau, aber ständig hatte er irgendwelche Verabredungen.“
„Na, wer weiß…“, murmelte Hermine leichthin. „Wer weiß, was für Mädels er abgeschleppt hat.“
Ginny lachte. „Charlie ist nicht der Typ, auf den Frauen stehen. Genauso wenig wie Snape.“
„Das stimmt so nicht. Beide sehen doch gut aus.“
„Findest Du?“ Ginny machte ein kritisches Gesicht.
Hermine nickte.
„Was ist denn bitte schön hübsch an Charlie?“
„Er hat ein schönes Gesicht, ist groß, gut gebaut, hat Riesenhände und er hat doch einen sehr freundlichen Charakter.“
„Hm. Naja.“ Ginny sah aber ein, dass Hermine recht hatte. „Aber Snape!“ Sie schüttelte streng den Kopf.
„Ich finde, er sieht gut aus.“
„Wenn Du meinst. Ich finde seine Nase viel zu groß.“
„Sie passt zu ihm.“
„Guten Tag“, grüßte plötzlich Snapes amüsierte Stimme hinter ihnen und Hermine und Ginny fuhren erschrocken herum.
„Sind Sie hinter uns hergelaufen?“, fragte Ginny mit schreckenserweiterten Augen.
„Ist das ein Problem für Sie, Miss Weasley, dass ich mich in diesem Schloss frei bewegen kann?“
„Ähm…nein.“
Hermine lachte. „Guten Tag, Professor.“
„Guten Tag, Miss Granger. Ich hoffe Sie hatten angenehme Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr.“
„Hatte ich, Professor. Sie auch?“
„Es war in Ordnung. Ich habe allerdings feststellen müssen, dass die Anzahl der Geschenke nachlässt mit den Jahren. Eine sehr bedauerliche Sache.“
Ginny lachte leise. „Wird das etwa noch schlimmer?“
Snape nickte.
„Wir schenken uns immer was, Mine, ja?“, fragte Ginny Hermine in ängstlichem Tonfall.
Hermine nickte. „Jupp. Machen wir. Immer mindestens ein Päckchen.“
„Von Ihnen habe ich nichts bekommen, Miss Granger“, raunte Severus amüsiert.
„Oh, hätten Sie sich denn über etwas gefreut?“
„Aber natürlich.“
„Dann werde ich sehen, was sich machen lässt, Sir. Vielleicht kann ich den Weihnachtsmann ja noch abfangen.“
„Das war ein Scherz, Miss Granger“, raunte Severus und Hermine bekam die erste Gänsehaut-Attacke des neuen Jahres.
„Verlassen Sie sich nicht darauf“, sagte Ginny, „dass Hermine ihre Drohungen nicht wahr macht, Sir.“
„Ich bemerke es gerade“, murmelte Severus trocken.
„Wann findet die Bescherung statt, Sir?“, fragte Hermine.
„Heute in einer Woche in meinem Büro.“
Hermine lächelte amüsiert. „Einverstanden.“

Am Abend des nächsten Tages fand die erste Stunde der Prüfungsvorbereitung im neuen Jahr statt.
Snape hatte zwei theoretische Stunden angesetzt und er gab hilfreiche Tipps wie man diese und jene Gewürze am besten schneiden konnte. Als alle den Klassenraum verließen, hielt Severus Hermine zurück. „Ich komm gleich nach“, rief Hermine Lavender noch zu, die mitleidig dreinschaute und dann die Tür hinter sich schloss.
Severus trat näher auf Hermine zu. Sie hatte ihm gefehlt. Ihr Duft hatte ihm so sehr gefehlt.
„Sie müssen mir nichts schenken, Miss Granger“, raunte er und Hermine musste über ihre Unterarme streichen, damit die Gänsehaut verschwand.
„Und wenn ich es möchte?“
Er schien sich einen Ruck zu geben. „Dann schenke ich Ihnen auch etwas.“
„Was denn?“, fragte Hermine neugierig.
Snape hob verdutzt eine Augenbraue, dann grinste er. „Das verrate ich Ihnen doch nicht jetzt schon!“
„Schade.“
Hermine griff in ihren übervollen Rucksack. „Schaun Sie mal, was meine Eltern mir geschenkt haben.“
Es war eine Duschgelflasche Chanel Nr. 5.
Severus schmunzelte. „Amüsiert es Sie eigentlich, dass mir dieser Geruch so sehr gefällt?“
„Nein. Amüsieren nicht. Ich habe eher das Gefühl, dass ich ein wenig Macht über Sie habe!“, grinste Hermine breit.
„Die haben Sie doch schon“, knurrte er verhalten, aber er schmunzelte immer noch.
„Das gefällt mir.“
Hermine steckte die Plastikflasche wieder weg. „Also beschenken wir uns mit einer Kleinigkeit, ja?“
„Ja.“
„Fein. Dann gehe ich jetzt mal in den Turm.“
„Auf Wiedersehen, Miss Granger.“
„Auf Wiedersehen, Sir.“


Am Samstag drauf apparierte Hermine von Hogsmeade nach Edinburgh und betrat in der Innenstadt eine Parfümerie.
„Guten Tag Miss, was kann ich für Sie tun?“, fragte die blondierte Verkäuferin höflich.
„Ich bin auf der Suche nach einer Chanel Nr. 5 Miniatur.“
„Die haben wir hier. 19 Pfund kosten die.“
„Oh, das ist teuer“, murmelte Hermine enttäuscht.
Die Verkäuferin überlegte kurz. „Miss, ich hätte da noch eine kostengünstigere Möglichkeit“, sagte sie dann leiser und blickte sich um. „Wir haben letzte Woche Restposten aus dem Nachlass einer älteren Dame bekommen, die verstorben ist. Die Nichte brachte uns die Flaschen zur fachgerechten Entsorgung. Manche sind noch halb voll. Da war eine kleine Originalflasche bei, aber sie ist nicht ganz voll. Möchten Sie sie trotzdem ansehen?“
Hermine begann zu strahlen. Mit dem richtigen Zauber konnte sie die Flasche wieder füllen.
„Gerne.“
Die Verkäuferin bat sie zu warten und ging nach hinten. Mit einem Pappkarton bepackt kam sie zurück und Hermine stierte neugierig in den Karton hinein.
„Hier haben wir sie, Miss.“ Die Blondine zog einen kleinen Pappkarton raus.
Hermine öffnete ihn und besah sich die fast volle Flasche. „Das soll nicht ganz voll sein?“, fragte sie grinsend.
„Tja, ja…ein wenig ist raus.“
„Wie viel möchten Sie für die Flasche noch haben?“, fragte Hermine.
„Ach, nichts. Nehmen Sie sie mit. Dann brauchen wir uns nicht mehr drum kümmern.“
Hermine blickte sie dankbar an. „Vielen, lieben Dank, Ma’am!“
„Kein Problem. Gerne.“
Dann verabschiedete sich Hermine wieder und verließ die Parfümerie.
Vor einem Pub standen Tische, Hermine besorgte sich im Pub eine Cola und setzte sich nach draußen. So kalt war es nicht und mit einem unter dem Tisch leise gesprochenen Wärmezauber war alles in Ordnung.
Hermine holte die kleine Flasche aus ihrer Handtasche und besah sie sich. Wie toll war das denn?, dachte sie. Manchmal muss man einfach Glück haben! Mit Aguamenti konnte sie die Flasche nicht auffüllen, oder? Wie ging noch mal der Spruch, der Flüssigkeiten auffüllte?? Hermine trank ihre Cola und überlegte. Liquimenti, oder? Sie blickte um sich ob sie beobachtet wurde und nahm die Flasche in die Hand. „Liquimenti“, hauchte sie und blickte die Flasche an. Die gelbe Flüssigkeit wurde mehr und stockte sich bis zum üblichen Rand wieder auf. Juppiiii!, dachte Hermine. Das schenke ich Snape!
Als ihre Cola leer war ging sie wieder in eine leere Seitenstraße und apparierte zurück nach Hogsmeade.

Am Montag darauf klopfte Hermine an Snapes Bürotür.
„Es ist offen“, sagte seine Stimme und Hermine trat ein. Snape saß an seinem Schreibtisch und auf dem Tisch lag ein schön grün eingepacktes Päckchen mit einer dicken Schleife. Hermine grinste.
„Guten Tag, Professor.“
„Hallo, Miss Granger“, sagte Severus und schob seine Unterlagen beiseite. „Setzen wir uns ins Wohnzimmer?“
Hermine nickte und fühlte sich nun ein wenig beklommen.
Er stand auf, nahm vorsichtig das Päckchen hoch und trug es zur Couch.
Als beide saßen, überreichte ihr Snape sein Geschenk und Hermine gab ihm ihr eingewickeltes Päckchen.
Sie ließ ihn zuerst öffnen.
Sie hätte nie gedacht, es mal zu sehen, aber Snape sah wirklich freudig entzückt aus, was Hermine schmunzeln ließ. Er sieht aus wie ein kleiner Junge, dachte sie spontan.
Mit einem breiten Schmunzeln hielt er die Chanel-Flasche hoch. Er blickte auf die Flasche und verstummte. „Vielen Dank, Miss Granger. So habe ich immer eine Erinnerung an Sie.“
„Noch bin ich ja da“, brummte Hermine und begann die Laschen an Snapes Geschenk aufzuklappen. Heraus kam ein Glasbilderrahmen, wie er ihn im Schlafzimmer hängen hatte. Darin eingepresst war eine rötliche Flüssigkeit, die eine Art Blumenmuster bildete. „Danke schön“, sagte Hermine ehrlich beeindruckt.
„Das ist Ihr Immuntrank, Miss Granger. Ich habe mir eine Phiole aufbewahrt und sie wurde unter den Glasplatten zu diesem schönen Gebilde.“
„Danke sehr, Professor“, murmelte Hermine erneut.
„Nicht dafür, Hermine“, raunte Severus. „Der Trank ist ja Ihr Werk.“
„Mein Name“, hauchte sie und ihr Herz schlug unangenehm gegen ihre Rippen.
„Was ist damit?“
„Wie Sie ihn sagen….“
„Hermine?“
„Hm.“
Er lächelte. „Nimmt Sie meine Stimme ehrlich so mit?“
Hermine nickte bedächtig und sah ihn daraufhin schmunzeln.
„Soll ich Ihnen noch ein Weihnachtsgeschenk machen, Hermine?“
Sie nickte lächelnd. Severus suchte ein Buch aus seinem Regal und setzte sich nah neben Hermines Ohr. Mit einem breiten Grinsen begann er ihr Byron Sonette vorzulesen und er konnte beobachten, wie empfindlich sie auf seine kleinsten Stimmveränderungen reagiert. Es entzückte ihn ungemein.

Hermine genoss die emotionalen Berg- und Talfahrten, die ihre Haut ihr bescherte. Sie fühlte sich kribbelig und sehr erregt. Seine Stimme floss wie Honig in ihre Ohren und ließ ihren Atem stocken. Wenn er nur nie wieder aufhören würde, dachte Hermine wehmütig.
Doch schließlich hörte er auf und sie spürte plötzlich wie seine Fingerrücken über ihren Nacken streichelten. Als er auch dort eine Gänsehaut spürte hörte sie ihn leise lachen.
„Was ist so lustig?“, brummte Hermine leise.
„Wie Sie auf mich reagieren.“
„Da kann ich nichts für. Es passiert einfach.“
„Das ist mir klar.“ Er hörte nicht auf.
„Sie reagieren ja auch mich auch“, sagte Hermine leise.
„Ja, ich weiß.“ Seine Stimme klang leicht verärgert.
„Mit gefällt, dass das bei uns auf Gegenseitigkeit beruht.“
„Mir auch“, raunte Severus und roch an Hermines Haar. Sein Wille war verschwunden und er atmete ihren wunderbaren Geruch einfach nur noch tief in sich ein.
„Ich kann es nur wieder sagen. Ich sollte gehen, Severus.“
„Tun Sie es nicht“, bat Severus.
„Doch. Denn sonst muss ich mich umdrehen.“
Mit einem Mal spürte sie seine Lippen auf ihrer Nackenhaut. Hauchzart strich er mit ihnen über das freie Feld zwischen Pullover und Haaransatz.
„Hören Sie auf“, stöhnte Hermine leise und sie stand bereits in Flammen.
„Sie schmecken phantastisch, Hermine.“
„Hören Sie auf“, bat Hermine jetzt flehender.
Langsam lösten sich seine Lippen und er nahm sie bei den Schultern und drehte sie zu sich herum.
Er lächelte sanft als er ihr in die Augen blickte.
„Küss mich bitte nicht, Severus“, dachte Hermine flehentlich. Oh, bitte lass uns jetzt irgendwas stören, bat sie das Schicksal. Es hatte ein Einsehen und es klopfte leise an Severus Bürotür.
Laut ausatmend erhob sich Severus und betrat sein Büro. Vorher schloss er die Zwischentür.
„Herein!“, herrschte sein üblicher Ton.
„Severus, wir müssen noch über die Abschlussprüfungen reden“, hörte Hermine Professor McGonagalls Stimme.
„Jetzt nicht!“, sagte Snape.
„Na schön. Dann melde Dich einfach morgen bei mir, in Ordnung?“
„Muss ja wohl sein.“
„Gute Nacht, Severus.“
„Gute Nacht, Minerva.“

Severus erschien wieder im Türrahmen und Hermine stand auf.
„Es war besser so.“
Er lehnte sich in den Rahmen, verschränkte die Arme und blickte sie wartend an. „Ist es das?“
Hermine nickte bedächtig. „Ja. Sir.“
Sie hörte Severus leise über das „Sir“ schnauben.
Hermine lächelte ihm noch einmal zaghaft zu und verließ ihn dann.


Der Februar kam und es schien als hätten Hermine und Severus diese besondere Angelegenheit überwunden.
Anfang Februar riefen Lavender, Lisa Turpin, Padma und Parvati Patil und Mandy Pilkington von Slytherin ein Voting um den schönsten Mann der Schule aus. Dieses Voting sollte 4 Tage vor dem Valentinstag enden und am Valentinstag bekannt gegeben werden.
Dazu sollten alle weiblichen Schülerinnen ihren Favoriten in eine Liste eintragen und dann dazu schreiben zu welchem Haus sie gehörten und in welchem Jahr sie waren.
Hermine nahm sich, als sie alleine vor der Aushangtafel stand, eine Feder und schrieb: „Severus Snape, Gryffindor, 7. Klasse“ so, dass niemand ihre Schrift erkennen konnte.
Vorher stand bereits mehrfach der Name Dean Thomas dort, oder Blaise Zabini, oder Justin Finch-Fletchley.
Am Morgen des Valentinstags hingen dann die Listen aus. Alle Schüler drängten sich um die Listen herum um sie zu lesen.
„Hey“, rief Draco Malfoy laut, „wer hat denn Snape mit drauf gesetzt?“
„Keine Ahnung!“, rief jemand von weit hinten laut zurück.
Severus hatte natürlich von dem Voting mitbekommen und war nun auch neugierig.
Stumm las er das Blatt:

Die Top 10:
Platz eins: Dean Thomas, 27 Stimmen (14x Gryffindor, 8x Hufflepuff, 5x Ravenclaw)
Platz zwei: Blaise Zabini, 19 Stimmen (13x Slytherin, 4x Ravenclaw, 2x Gryffindor)
Platz drei: Harry Potter, 18 Stimmen (9x Gryffindor, 4x Ravenclaw, 5x Hufflepuff)
Platz vier: Draco Malfoy, 5 Stimmen (5x Slytherin)
Platz fünf: Justin Finch-Fletchley, 4 Stimmen (2x Hufflepuff, 2x Ravenclaw)
Platz sechs: Remus Lupin, 3 Stimmen (3x Ravenclaw)
Platz sieben: Thomas Turpin, 2 Stimmen (1x Hufflepuff, 1x Slytherin)
Platz acht: jeweils eine Stimme:
Severus Snape (1xGryffindor)
Seamus Finnigan (1xGryffindor)
Theodor Nott (1xSlytherin)

Severus wandte sich amüsiert ab. Wer hatte ihn gewählt? War es Hermine gewesen?
„Na, Severus, stolz auf Dein Ergebnis?“, flachste Filius der plötzlich neben Severus auftauchte.
Severus schmunzelte. „Sehr, Filius, ich fühle mich total geschmeichelt.“
„Das hoffe ich, ich bin nämlich gar nicht auf der Liste. Aber dass Thomas gewonnen hat versteht man ja.“
„Findest Du?“ griente Severus. „Hätte nicht ich gewinnen sollen?“
Filius lachte.
„Wer um Himmels Willen hat dem Snape eine Stimme gegeben??“, hörten sie dann plötzlich Miss Turpins Stimme vor sich.
„Du keine Ahnung, aber es können ja nur Parvati, Ginny oder Hermine gewesen sein. Gryffindor, siebter Jahrgang? Denn eins weiß ich. Ich war es bestimmt nicht“, fauchte Lavender ungehalten.
„Dann war es bestimmt Hermine.“
„Das glaube ich. Diese frigide Ziege steht bestimmt auf ihn“, mutmaßte Lavender lauthals.
„Miss Brown“, mischte sich nun Severus ein und Lavender erstarrte bei seinem Anblick. „10 Punkte Abzug für Gryffindor und Strafarbeit bei Filch heute Abend. Ich dulde solche bösartigen Aussagen über Schulkolleginnen nicht.“
„Ja, Sir“, kiekste Lavender und verzog weinerlich das Gesicht.
Dann zupfte sie Lisa am Ärmel und zog sie schnell weg.
Ich hätte der dämlichen Kuh noch viel mehr abziehen sollen, dachte Severus verärgert.
„Seit wann verteidigst Du Miss Granger, Severus?“, fragte Filius neugierig.
„Seit wann sollte man andere Menschen als frigide bezeichnen dürfen?“, fragte Severus ungehalten zurück.
„Seltsam, und ich dachte Du ärgerst Dich über das „Ziege“?“
„Nein“, raunzte Severus gemäßigt, aber verärgert. „Miss Granger ist alles andere als eine frigide Ziege. Ich kann Miss Brown nicht ausstehen. Sie beurteilt Menschen ohne sie zu kennen.“
„Und Du kennst Miss Granger?“, fragte Filius geschickt.
Severus erkannte seine Fragestellung und blickte seinen lieben Kollegen stirnrunzelnd an. Trotzdem sagte er. „Ja.“
„Severus, gibt es da etwas, das ich wissen sollte? Oder vielleicht besser nicht?“
„Da gibt es nichts zu erzählen, Filius.“
„Aha.“
„Was ist Aha?“ fragte Severus gereizt.
Plötzlich trat Minerva an Severus und Filius heran und wollte nun endlich Severus sprechen.
„Was gibt’s?“, herrschte er seine Kollegin ungehalten an.
Verblüfft blickte sie ihren Kollegen mit seiner offensichtlich sehr schlechten Laune an. „Was hat Dir denn die Stimmung verhagelt, Severus?“
„Eins Deiner Löwenbabies wird pampig gegenüber Mitschülern, Minerva.“
Minerva blickte Filius fragend an und der nickte.
„Wer?“, fragte Minerva.
„Miss Brown.“
„Nun, ich vermute mal, Du hast ihr Punkte abgezogen. Das muss wohl genügen. Also, ich bin bei Dir wegen…“


In der nächsten Woche fand natürlich auch wieder die Tränke-Nachhilfegruppe statt und Severus hatte sich etwas ganz besonderes ausgedacht.
„Heute brauen wir das Veritaserum zusammen“, beschloss er laut. „Und dann werden Sie es testen.“
Ein Raunen ging durch die 6 Leute und Hermine blickte Severus entsetzt an. Er ignorierte es und schrieb stattdessen das Rezept an die Tafel. „Beginnen Sie.“
Nach einer Stunde waren alle fertig und Hermine drehte als Letzte das Feuer unter ihrem Kessel runter.
„Holen Sie sich jetzt alle einen Schöpflöffel. Malfoy, Du fängst an. Trink.“
Malfoy wirkte nicht sehr glücklich, tat aber was Snape von ihm verlangte. Schließlich trank er einen kleinen Schluck Veritaserum.
„So“, sagte Snape an den Rest der Truppe gewandt. „Sie können ihn jetzt testen.“
„Wen kannst Du hier auf Hogwarts am wenigsten leiden, Malfoy?“, fragte Nott.
Draco blickte Nott verärgert an, sagte aber: „Bulstrode.“ Pansy kicherte. „Das versteh ich voll. Und ich dachte es ist Granger.“ Unverhohlen blickte Pansy Hermine an.
Die begegnete Pansy Blick mit Gelassenheit. „Erzähl mir was Neues, Parkinson!“
„Nein“, sagte Malfoy, „Granger ist in Ordnung. Ich will sie eigentlich immer nur ein bisschen ärgern.“
Ernie lachte. „Jetzt kommt‘s raus, Hermine!“ Hermine grinste und trat näher an Malfoy heran. Sie starrte ihm belustigt in die Augen. „Was hast Du damals gedacht, als ich Dir eine geklebt habe?“
Jetzt ging ein Raunen durch die anderen 6 Köpfe. Inklusive Snape.
„Ich habe es verdient.“
Ernie lachte wieder laut auf. „Das hier ist sooo cool!“
Severus konnte es nicht laut sagen, aber er war absolut Ernies Meinung.
„Warte bis Du dran bist, McMillan“, raunzte Nott.
„Was hältst Du von mir, Malfoy?“, fragte Snape gelassen. Er erwartete alles.
„Sie sind cool, Sir.“ (Gut zu wissen)
„Jetzt ist jemand anderes dran“, beschloss Snape. „McMillan vielleicht?“
Ernie nahm sich einen Schöpflöffel und trank ein wenig Serum.
Sofort fragte Malfoy: „Was hältst Du wirklich von Pansy?“
„Ich steh auf sie.“
Alle lachten. Nur Pansy nicht. Sie starrte Ernie entgeistert an. „Wie kannst Du auf mich stehen, wenn ich Dich immer nur trieze?“
„Das ist lustig“, sagte Ernie.
Hermine musste schmunzeln, weil Pansy aus ihrer Erstarrung nicht rauskam.
„Reicht das?“, fragte Snape in die Runde. Alle nickten. „Gut. Dann jetzt Parkinson?“
Pansy trank.
„Was hältst Du von Ernie?“, fragte Hermine.
„Ich find ihn süß.“
Hermine lachte und schaute in die Runde. „Das neue Traumpaar der Schule.“
Ernie war ganz verdattert.
„Jetzt vielleicht Nott?“, schlug Severus amüsiert vor.
Theodor Nott war an der Reihe. Als er getrunken hatte blickte er fragend in die Runde.
Malfoy fragte: „Was hältst Du von Snape?“
„Ich kann ihn nicht ausstehen. Meine Eltern waren Todesser und er auch. Als der dunkle Lord wieder zu uns zurück kam, sind meine Eltern sofort zu ihm appariert, bloß Snape hat es vorgezogen nicht zu erscheinen und das war auch noch ok für den dunklen Lord. Ich kann nicht verstehen, wieso er allen anderen immer vorgezogen wurde.“
Alle schwiegen stumm und blickten Snape an. Dieser sagte zu Nott: „Nott, kommen Sie mal morgen Abend in mein Büro. Ich glaube, ich muss Ihnen mal was erklären.“
„Ok, Sir.“
„Gut. Jetzt vielleicht Miss Brown?“
Lavender trank einen Schluck und blickte tapfer in die Runde.
Bevor Snape fragen konnte kam ihm Ernie netterweise zuvor. „Lavender. Was hältst Du wirklich von Hermine?“
Lavender schaute Ernie wütend an, aber musste dann sagen: „Ich mag sie nicht. Sie ist ein frigides, harmloses Miststück. Und Ron steht auf sie, das ist der zweite Grund.“
„Ron steht nicht auf mich, Lavender“, sagte Hermine verblüfft.
„Natürlich steht er auf Dich“, fauchte Lavender. „Du bist nur zu blöd das mitzukriegen.“
„Wie kann man denn jemanden nicht mögen, weil er harmlos ist?“, wunderte sich sogar Malfoy.
Hermine grinste ihn dankbar an.
„Weil alle sie „So nett“ finden“, äffte Lavender die Menge nach. „Alle finden Hermine sooo toll und so nett und so klug und so fleißig. Wie kann man sie als normaler Mensch nicht hassen?“
Ernie runzelte leicht verärgert die Stirn. „Ich finde auch, dass Hermine nett, klug und fleißig ist und gerade deshalb mag ich sie. Lavender, Du hast echt’n Schaden!“
Selbst Malfoy blickte Lavender stirnrunzelnd an, was Hermine eine unglaubliche Genugtuung verschaffte.
„Woher willst Du wissen, dass Ron mich toll findet, Lavender?“, fragte Hermine interessiert.
„Weil Harry das sagt.“
„Harry???“, fragte Hermine geschockt. „Der würde sich nie in solche Dinge einmischen. Außerdem ist ihm so was völlig egal. Er hat Ron und mich immer schon unser eigenes Süppchen kochen lassen. Du musst Dich irren!“
„Nein, er hat es gesagt!“, beharrte Lavender trotzig.
„Nun“, murmelte Hermine kühl, „ich werde das klären.“
„Stehst Du denn nicht auf Ron?“, fragte Lavender und wartete nervös auf die Antwort.
„Nein!!!“, rief Hermine entsetzt. „Was Ihr immer alle habt!“
„Also biste doch frigide, Granger, was?“, fragte Malfoy lachend.
„Blödmann“, konterte Hermine gespielt verärgert. Malfoy grinste sie breit an.
„Dann bist Du harmlos?“, fragte er süffisant zurück.
Hermine grinste. „So harmlos wie Du, Malfoy!“
„Wow, Granger. Ich muss schon sagen!“
„So, jetzt reicht‘s“, murmelte Severus. „Jetzt ist noch Miss Granger dran und dann ist die Stunde auch zu Ende.“
Hermine nahm einen sehr kleinen Schluck. Als ob das etwas helfen würde, denn es reichten schon 3 Tropfen um sie zum Singen zu bringen wie einen Phönix!
Gespannt wartete sie auf Fragen.
Lavender war am schnellsten. „Hast Du Snapes Namen auf die Liste gesetzt?“
Hermine wollte lügen.
Sie wollte es wirklich.
Ganz wirklich.
Aber…..es ging einfach nicht.
„Ja.“
Lavender grinste. „Wusste ich es doch. Du wolltest die Liste nur ein bisschen aufmischen, was?“
Severus blickte Miss Brown entrüstet an. Hermine schwieg.
Lavender nahm es als ja zur Kenntnis. Malfoy, Pansy und Nott lachten, aber Ernie blickte Hermine grinsend an. „Ich glaube nicht, dass das der Grund ist.“
„Wieso? Aus welchem Grund sollte jemand Snape auf diese Liste setzen?“, fragte Lavender immer noch unter dem Einfluss des Veritaserums. (Hallo?, dachte Snape verärgert)
„Hattest Du schon mal Sex, Granger?“, fragte Malfoy plötzlich interessiert.
„Klar.“
„Wie alt warst Du beim ersten Mal?“
„16.“
„Mit wem?“
„Das kann ich nicht sagen“, kam es aus Hermines Mund monoton raus.
„Wieso nicht?“, fragte Ernie.
„Hab es versprochen.“
„Wer ist wirklich der schönste Mann auf der Schule?“, fragte Pansy ungewöhnlich sanft und interessiert.
„Professor Snape“, sagte Hermine und wurde rot. Alle blickten ihn an um zu gucken, wie er reagierte.
Er verzog keine Miene. Er hatte es ja schon geahnt.
Lavender kiekste entzückt. „Hab ichs ja gesagt.“
Severus beschloss einfach es zu tun.
Er setzte sich vermeintlich arglos an seinen Tisch und zeigte mit seinem Zauberstab unauffällig auf Lavender. „Obliviate.“ Damit zog er ihr die letzten 5 Minuten aus dem Gedächtnis. Das gleiche machte er mit Ernie, Malfoy, Nott und Pansy.
Hermine bekam das mit und schaute Severus verwirrt an. „Warum machen Sie das?“
„Um Dich zu schützen“, sagte Severus sehr leise und er spürte einen Instinkt in sich, den er noch nicht kannte: Auf Hermine Granger aufzupassen.

Er entließ alle, deutete Hermine aber an, dass sie noch bleiben sollte. Sie tat es und er verschloss die Tür magisch ohne dass Hermine es merkte.
Er blieb vor ihr stehen. „Wirkt das Serum noch?“
Sie nickte lächelnd. „Frag mich was.“
„Findest Du mich nur gut aussehend oder auch besonders nett.“
„Beides.“
„Möchtest Du, dass ich Dich küsse?“
„Eigentlich ja, aber ich weiß, dass das nicht richtig ist.“
Severus beugte sich zu ihr hinunter und legte seine Lippen ganz sanft auf ihre. Zart wie Schläge eines Kolibriflügels begannen sie sich zu küssen.
Severus Herz schmerzte vor Aufregung und Ergebenheit.
„Hermine“, murmelte er vergessen.
„Das wollte ich“, raunte sie. „Genau das.“
Stunden um gefühlte Stunden vergingen ehe Severus wieder von ihr ließ.
„Du musst jetzt gehen“, raunte er heiser und räusperte sich um seine Stimme wieder zu kriegen.
„Ich weiß.“ Hermine ging zur Tür, doch Severus hatte noch eine Sache. „Ich finde Dich auch besonders nett, Hermine.“
Sie lächelte ein Mal und ging dann.
Severus ließ sich gegen seinen Schreibtisch sinken und starrte ins Leere. Er hatte Hermine endlich geküsst, dachte er entspannt. Und es hatte sich gar nicht so angefühlt, wie er es sich vorgestellt hatte.
Es war besser gewesen.
Hermine betrat ihren Schlafsaal und blickte sofort auf Lavenders Bett. Sie schlief schon. Parvati ebenfalls und Ginny auch. Ginny allerdings öffnete beim Geräusch der Tür die Augen.
„Minchen, bist du es?“, fragte sie müde.
„Schlaf weiter“, sagte Hermine leise und sanft.
„Wo warst Du?“
„Wo wohl?“, sagte Hermine mit Blick auf Lavender.
„Ehrlich?“ Ginny wurde wacher und sie richtete sich auf. „Erzähl mir alles!“
„Nicht hier, wenn die beiden zuhören können.“
Hermine hatte nun ihren Schlafanzug an und robbte in ihr Bett. Ginny krabbelte zu ihr und verhängte um das Bett einen Muffliato. „So, jetzt aber.“
Dann erzählte Hermine Ginny alles, was im Unterricht passiert war. Dann sagte sie: „Zum Schluss hat Snape mich noch da behalten und er hat mich gefragt, ob er mich küssen soll. Ich war ja noch völlig im Veritaserumrausch und meinte, ich würde es schon wollen aber es wäre nicht richtig. Dann hat er mich geküsst.“
Es war gut, dass Ginny einen Muffliato geworfen hatte, denn das entsetzte Quieken, das sie ausstieß hätte man gut und gerne noch am anderen Ende des Schlosses hören können. „Er hat was?“
Hermine wurde rot und sehr kleinlaut. „Wir haben uns geküsst.“
„Aber….aber das ist Snape, Mine. Snape ist bäääh. Er ist so unsexy!“
„Ich finde das nicht, Gin.“
„Oh, Himmel, wenn Ron und Harry das erfahren!“, jammerte Ginny.
„Sie werden es nicht erfahren, wenn Du es ihnen nicht erzählst“, sagte Hermine streng.
„Ja, schon gut“, wandte Ginny lässig ein. „Ich halte meine Klappe.“ Dann jammerte sie wieder gequält. „Oh Mensch, Mine. Warum er? Ich bitte Dich! Nimm Dir einfach nen anderen. Was weiß ich! Nimm Malfoy! Oder Colin Creevey, völlig wurscht! Aber Snape????“
Hermine sah Ginny flehentlich an als könnte Ginny sie von ihrer Last befreien. „Ginny, ich weiß doch auch nicht, was in mich gefahren ist! Ich finde ihn noch nicht mal so toll, wie Du glaubst! Ich bin nicht in ihn verliebt. Ich fühle mich nur so unglaublich von ihm angezogen.“
„Kann es sein, dass Du es einfach nur nötig hast?“, fragte Ginny gespielt ernst.
„Ja! Nein! Keine Ahnung.“
„Aber er ist zu Dir nett?“
„Ja, ist er. Er ist sehr nett zu mir und gar nicht gemein oder hinterhältig. Er ist total anders in seiner Wohnung. Er ist ganz normal.“
„Möchtest Du Sex mit ihm?“, fragte Ginny weiter.
An Hermines geschocktem Gesichtsausdruck erkannte Ginny, das sie scheinbar als Erste auf das Thema gekommen war.
Hermine schüttelte energisch den Kopf. „Keine Ahnung. Soweit habe ich nicht gedacht.“
„Dann denk mal drüber nach. ER wird es tun!“
„Meinst Du?“
„Du hast eben erzählt, Du hattest schon mal Sex. Mit wem eigentlich?“
Hermine wurde rot, was natürlich Ginny richtig auf den Plan rief. „Na sag schon“, stachelte Ginny amüsiert.
„Du wirst mich hassen“, mutmaßte Hermine.
„Nein!!!“, sagte Ginny grinsend. „Außer es ist Harry.“
„Nein, Harry ist es nicht.“
„Wer dann?“
„Dein Bruder Charlie.“
Ginny fiel fast vom Glauben ab. „Wie bitte?“
Hermine nickte beklommen.
Das musste Ginny erst mal sacken lassen. Nach einer Weile begann sie zu grinsen.
„Ach deshalb habe ich ihn im Fuchsbau so selten gesehen!“
Hermine grinste frech. „Kann schon sein.“
„Mensch, Mine. Du bist mir eine?! Lässt Dich von meinem Bruder flachlegen und stehst auf unseren miesesten Lehrer. Wieso kannst Du nicht normal sein?“
„Wie wer?“
„Na, wie unsere liebste Klassenkameradin Lavender zum Beispiel !“
„Ich würde nie so sein wollen wie sie. Ich habe immer meinen eigenen Kopf gehabt, Gin.“
Ginny lächelte sanft. „Da hast Du recht.“
Aus ihrem Lächeln wurde ein Grinsen. „Oh, Menno. Schade, dass ich Ron nicht erzählen darf, mit wem Du Sex hast! Ich habe ihn doch noch nie sprachlos gesehen!“
„Ich verspreche Dir, Gin: Sollte ich es ihm jemals sagen, werde ich dafür sorgen, dass Du dabei bist.“
„DANKE!!!“, sagte Ginny ehrlich. Und leiser fügte sie hinzu. „Wie ist Charlie denn im Bett?“
Hermine grinste breit. „Er ist der Oberknüller, Gin. Einfach sensationell gut!“
„Na, das ist ja wenigstens etwas, nicht?“
Hermine kicherte.
„Mine? Ob Snape wohl gut im Bett ist?“
„Wenn er so vögelt wie er küsst, dann eindeutig JAAA!“
Ginny kicherte leise. „Wie seid Ihr verblieben?“
„Gar nicht. Er hörte auf und meinte nur ich solle jetzt besser gehen. Und ich bin gegangen.“
„Unglaublich.“
Hermine gähnte. Ginny setzte sich auf und krabbelte aus dem Bett.
Dann gingen die beiden Frauen schlafen.



Anfang März bekamen Ginny und Ron hohen Besuch.
Minerva McGonagall ließ es sich nicht nehmen beim Essen an einem Dienstag Mittag an den Gryffindortisch zu treten und die frohe Botschaft bekannt zu geben.
„Miss Weasley, Mister Weasley, ich wollte nur kurz selbst verkünden, dass wir am Freitag hohen Besuch erwarten, der Sie interessieren dürfte.“
„Wer kommt denn?“, fragte Harry.
„Charles Weasley.“
Hermine hustete ihren Toast halb wieder aus und Ginny verschluckte sich und ihr Kopf schoss in Richtung Hermine.
Harry bemerkte natürlich von all dem nichts und klopfte seiner Freundin restliche Toaststückchen wieder aus dem Hals.
„Charlie kommt!“, freute sich Ron, der erst recht nichts bemerkt hatte.
„In der Tat.“
„Warum kommt er nach Hogwarts?“, fragte Ginny.
„Nun, Ihre Eltern sind in der Zeit nicht im Lande und Molly fragte, ob Charlie dann nicht einfach hier wohnen könnte. Sie scheint Angst zu haben, dass er nichts zu essen bekommt.“ Minerva lächelte amüsiert.
„Und warum kommt er überhaupt?“
„Er hat einen Termin im Ministerium am Freitagnachmittag und wollte noch so gerne Zeit mit seinen Geschwistern verbringen.“
Jetzt hustete Ginny.
„Bis wann bleibt er?“, fragte Ron.
„Bis Sonntagabend.“
„Cool, dann können wir mit ihm aufs Quidditschfeld!“, grinste Harry. Ron und Harry schlugen sich ab.
„Ich wüsste was besseres“, murmelte Hermine nüchtern und fing sich einen derben Rippenstoß der grinsenden Ginny ein.
„Wo schläft er?“
„Im Gästetrakt gleich nebenan.“
„Merken, Minchen. Merken“, lästerte Ginny leise. Hermine grinste nur breit. sie malte sich in den wunderbarsten Farben aus, wie sie wieder Zeit mit Charlie verbringen könnte. Charlie mit seinen tollen, großen Händen, seinem netten Lächeln und seinem gigantischen Sc…..
„Mine, hörst Du mir überhaupt zu?“, fragte Ginny süffisant. „Oder bist Du mit Deinen Gedanken ganz woanders?“ McGonagall war weg.
„Woanders.“
„Hab ich es mir gedacht.“ Ginny rückte näher an Hermine ran. „Sag mal, willst Du es den Jungs (sie zeigte neben sich) nicht sagen?“
„Bist Du verrückt?“
„Schade….jetzt wäre so eine schöne Gelegenheit…und ich sitze praktischerweise gerade in der Nähe…“
Hermine lachte und knuddelte Ginny. „Hab Dich lieb.“
„Ich Dich auch.“
„Ich habe Euch auch alle lieb“, grinste Harry, „wo wir alle gerade dabei sind.“
„Ich Euch auch“, schloss sich Ron an.

„Ja, wir haben uns auch alle furchtbar lieb“, raunzte eine dunkle, seidige Stimme hinter Hermine.
Sie schreckte zusammen und ließ Ginny los.
„Professor!“
Er sah total amüsiert aus. „Miss Granger. Bezüglich der Arbeitsgruppe hätte ich heute Abend gerne noch mal kurz mit Ihnen gesprochen. Wäre 20 Uhr genehm?“
„Ähm…ja. Na klar.“
„Sehr gut.“ Er drehte sich um und lief seiner schwingenden schwarzen Robe voraus.

„Hihi, was war das denn?“, kicherte Ginny. Sie äffte seine Stimme nach. „Wir haben uns alle furchtbar lieb.“ Dann lachte sie schallend.
„Da siehste mal wie nett er ist, Gin“, sagte Hermine normal laut.
Harry und Ron hörten zu und bekamen eine Ahnung, dass Ginny und Hermine sich scheinbar mal darüber unterhalten haben mussten.
„Übellaunig war das nicht“, gab Ginny zu.
„Was ist da zwischen Snape und Dir, Mine?“, fragte Harry stirnrunzelnd.
„Gar nichts. Gar nichts“, murmelte Hermine hastig.
Ron und Harry warfen sich vielsagende Blicke zu aber beließen es dabei.
Hermine blickte wieder zum Lehrertisch hinüber, wo Severus sich neben Filius Flitwick gesetzt hatte. Die beiden waren in eine rege Unterhaltung vertieft. Flitwick erzählte gerade und Severus musste herzhaft lachen. Das Lachen drang vor bis zu Hermine und sie starrte ihn voll überzogen mit Gänsehaut an.
Wenn er so lachen konnte fand sie ihn noch interessanter.
Was er wohl heute Abend von ihr wollte?

Severus hatte ihr nicht gesagt, wo sie hinkommen sollte, also ging sie zu seinem Büro.
Noch bevor sie klopfen konnte, öffnete er.
„Guten Abend, Hermine. Komm rein“, sagte er samtig und Hermine strahlte ihn entzückt an.
Sie betrat sein Büro.
„Wir könnten eher in mein Wohnzimmer gehen“, schlug er vor und geleitet sie in den Nachbarraum.
„Was gibt es?“
„Ich wollte Dir etwas sagen, Hermine.“
Sie blickte ihn neugierig an.
„Nun.“ Severus setzte sich gemütlich hin, „was da letztes Mal passiert ist, war nicht wirklich richtig, Du hattest recht. Aber es tut mir auch nicht leid. Ich möchte dich aber viel eher näher kennen lernen.“
„Mich kennen lernen?“
„Ja.“ Severus blickte zu Boden. „Mir ist bewusst, dass ich nicht als angenehmer Mensch auf Euch alle wirke, aber ich würde Dir gerne das Gegenteil beweisen. Ich fänd es schön, wenn du mich kennen lernst und ich Dich im Gegenzug auch.“
„Ähm….“ Mehr brachte Hermine spontan nicht raus.
„Was sagst Du?“
Sie blickte ihn an und bemerkte seinen sehr offenen Blick und die neugierigen dunkelbraunen Augen, die sie musterten.
„Einverstanden.“
„Sehr schön. Möchtest Du ein Glas Wein?“, fragte Severus und stand langsam auf.
„Sehr gerne.“
Er ging in seine kleine Küche und füllte Rotwein in zwei Gläser.
„Wohnst Du hier schon immer seit Du Lehrer bist?“, fragte Hermine ihn.
Er sagte „Ja“ und kam dann wieder zurück. Er gab ihr eines der Gläser.
„Severus, ich muss Dir etwas sagen. Gleich vorweg.“
Hermine betrachtete das wunderschön geschliffene Kristallglas.
„Was gibt es?“
„Am Freitag kommt Charlie Weasley Ron und Ginny besuchen.“
„Aha.“
„Und mich“, fügte sie hinzu.
„Inwiefern?“
„Ich habe seit 3 Jahren Sex mit ihm.“
Severus zog erstaunt die Augenbrauen hoch. „Ach?!“
„Ja. Du sollst es wissen.“
„Nun. Du kannst tun und lassen was Du möchtest, Hermine.“
„Dass Du so denkst habe ich angenommen.“
Jetzt blickte er sie nur noch neugieriger an.
„Ach, Severus“, entfuhr es Hermine, als sie seinen Gesichtsausdruck sah.
Er lächelte. „Was hast Du?“
„Wie Du mich ansiehst…“
„Wie denn?“
„Als wäre ich begehrenswert.“
„Das bist Du“, erwiderte Severus ernsthaft.
„Ich muss Dir noch etwas beichten.“
„Was denn?“
„Ginny weiß, dass wir uns geküsst haben.“
Nun blickte er sie ernst an. „Kann sie das für sich behalten?“
„Natürlich. Sie weiß so viele Sachen von mir, ich hoffe sie wird niemals gelegilimenzt.“ Hermine schnaubte.
Severus hingegen begann zu lächeln. „Ist schon in Ordnung.“
„Sie hat angesprochen, dass ich darüber nachdenken sollte, ob ich mit Dir schlafen wollen würde. weil Du es bestimmt tätest.“
„Sie hat recht. Ich habe darüber nachgedacht.“
Hermine schmunzelte. „Und was kam dabei raus?“
Severus begann Hermines Hände zu streicheln, die auf ihrem Schoß lagen.
„Die Vorstellung war sehr prickelnd.“
Hermine schloss für einen Minimoment die Augen um sich besser auf seine Haut auf ihren Händen konzentrieren zu können.
„Ja. Hast Du bereits darüber nachgedacht?“, fragte Severus.
„Ehrlich? Nein. Du erregst mich, aber das führt nicht zu solchen Gedanken.“
„Wozu denn dann?“
„Noch mehr Berührungen.“
„Ach so.“
Hermine seufzte. „Du warst für mich immer hochintelligent und ein blendender Rhetoriker. An Sex habe ich im Zusammenhang mit Dir nicht gedacht. Dieser Schritt fehlt mir jetzt, um mir Dich und mich vorzustellen.“
„Und was machen wir nun?“, fragte Severus lächelnd.
„Wenn ich das nur wüsste. Ich verspreche Dir aber, dass ich herausfinden will und werde, was ich möchte. In Ordnung?“
„Ja“, sagte Severus erleichtert. „Das ist es.“ Er ließ sein Glas an Hermines klingen. „Auf Dich.“
„Auf Dich.“
„Auf uns beide.“

Charlie
Den Freitag drauf war Ron am Frühstückstisch ziemlich nervös. Er würde Charlie wiedersehen.
Ginny freute sich diebisch auf ihren ältesten Bruder. Hatte sie ihn doch seit den letzten Osterferien nicht mehr gesehen.
Nervös hibbelte sie beim Essen auf und ab. „Ach Mine“, sagte sie. „Charlie besucht uns alle. Wie toll!“
„Ja, ich freue mich auch“, erwiderte Hermine ehrlich.
„Ach Du. Du willst nur wieder mit ihm in die Kiste!“
Hermine lachte hell auf. „Ja, das auch. Wenn es möglich ist.“
„Wer will mit wem in die Kiste?“, fragte Ron laut, so dass sogar der Hufflepufftisch es hören konnte.
Ginny verdrehte genervt die Augen. „Ron, Du musst nicht alles wissen.“
„Aber ich sollte.“
Darauf folgte noch ein schwesterliches Augenrollen von Seiten Ginnys.


Am Lehrertisch hatten Filius, Minerva, Severus und Rolanda die letzten Sätze gehört.
Minerva hustete verlegen.
Filius lachte. „Na, die haben Themen drauf!“
„Mit wem will Miss Granger wohl ins Bett?“, grinste Rolanda Hooch.
„Na, ich hoffe mit niemandem“, murmelte Minerva äußerst irritiert.
Severus blickte sie aus den Augenwinkeln an. Er wusste es besser. Heute Nachmittag würde Charlie Weasley im Schloss auftauchen, erst seinen Geschwistern in die Arme fallen und heute Abend dann Hermine. Es gefiel ihm nicht, aber er hatte kein Recht dazu sich zu ärgern.


Gegen halb fünf betrat Charlie das Schloss und sah, dass er niemanden sah. Er erinnerte sich an den Weg zum Gryffindorturm und er hoffte, dass er an der fetten Dame vorbei kam.
Sie erkannte ihn. Lies ihn aber nicht durch. Trotz seiner Schmeichel-Versuche.
„Na schöner Mann“, hörte er da eine Frauenstimme. Er drehte sich um. Es war Hermine, die ebenfalls in den Turm wollte. Sofort begannen seine Augen zu glänzen.
„Hermine! Schön Dich zu sehen.“ Er nahm sie in seine Arme und küsste sie liebevoll. Sofort spürte er, wie sie sich entspannte.
„Es ist toll, Dich wieder zusehen, schöner Mann.“
Er lachte leise. „Willst Du mich jetzt immer so nennen?“
„Das habe ich vor“, schmunzelte sie.
„Na, wenn Ron davon Wind bekommt.“
„Bloß nicht. Ginny weiß es schon und hat darauf bestanden, dass ich es Ron nur erzählen darf, wenn sie daneben sitzt.“
Charlie lachte noch herzhafter. „Die Kurze. So ist sie.“
„Pass mal auf. Soo kurz ist sie nicht mehr. Und sie ist mit Harry zusammen, also ist sie auch nicht mehr so harmlos wie in Deiner Erinnerung.“
„Stimmt. Haste mir ja geschrieben.“
„Ponyhäschen“, sagte Hermine und die fette Dame ließ sie durch.
Charlies raues Lachen wandelte sich in Gackern um. „Na an den dämlichen Passwörtern hat sich auch nicht ein Stück geändert.“
Hermine zog das Portrait zurück, aber hielt inne. Verlangend streckte sie Charlie ihren Mund entgegen. Er küsste sie heftig. Dann zog Hermine das Bild ganz zurück.
Es gab ein großes Hallo mit Ron, Ginny, Harry und den anderen Teilnehmern am Endkampf.
Ginny ließ sich von Charlie besonders lange knuddeln und ihr lief sogar eine Träne die Wange runter.
„Och, Süße, jetzt mach mal nicht son Wind“, beruhigte Charlie sie und wischte ihr mit seinem Umhang die Träne weg.
„Och, Du bist blöd. Wir haben uns so lange nicht mehr gesehen“, schimpfte sie liebevoll und ordnete seine rotbraunen lockigen Haare.
„Ich liebe Dich auch, Ginny“, lachte Charlie und zog sie noch mal an sich.
„Hast Du denn Zeit für eine Runde Quidditsch in einer richtigen Arena?“, fragte Ron ihn.
„Na logisch. Ich habe extra meinen Besen mitgenommen. In Rumänien komme ich nicht viel dazu. Schichtarbeit eben.“ Er zog die Augenbrauen hoch, als würde Schichtarbeit alles erklären.
Der Blick den er von Hermine einfing sagte alles. Die Frau hatte es mal wieder dringend nötig flachgelegt zu werden und er war der Glückliche.

Zu 18 Uhr betraten also 3 Weasleys, eine Granger und ein Potter die große Halle um zu Abend zu essen. Charlie ging erst zum Lehrertisch um artig hallo zu sagen und völlig perplex mussten sich Ron, Harry, Ginny und Hermine anschauen, wie Professor McGonagall Charlie in die Arme schloss. Er grinste dabei breit. Flitwick, Hagrid und die anderen bekamen jeweils einen kräftigen Handschlag und Hermine blickte automatisch zu Severus hinüber. Sie fand er sah nicht wirklich glücklich aus über den Besuch.
Da musst Du jetzt durch, dachte Hermine sanft. Sonntag ist Charlie ja weg. Leider.

Während des Essens saßen sich Charlie und Hermine gegenüber und füßelten ein wenig herum. Dabei beäugten sie sich immer unauffällig und an Charlies süffisantem Grinsen konnte Hermine erkennen, wonach es ihm strebte. Hermine nackt auf dem Rücken und schwer stöhnend. Und es machte sie unglaublich froh.

Nach dem Essen besuchten sie Hagrid noch für zwei Stunden und dann mussten Hermine, Harry, Ginny und Ron wieder in ihrem Gemeinschaftsraum bleiben zwecks Sperrstunde.
Ginny hatte vorher schon Harrys Tarnumhang organisiert und ihn Hermine zugesteckt. Und so umwickelte sich Hermine mit dem Umhang und ging zu Charlie.
„Hallo schöner Mann.“
„Hallo Du.“ Charlie ließ Hermine ein und sobald die Tür hinter ihr verschlossen war, begann Charlie Hermine zu verführen.


In seiner Wohnung saß Severus auf dem Sofa und blickte ins Feuer. Ob Hermine bei ihm ist?, fragte er sich.
Charlie Weasley also. Der mit Abstand beste Weasley. Naja, Miss Weasley war auch in Ordnung. Er konnte Hermine ja irgendwie verstehen. Seit sie 12 war, war sie in Hogwarts abgeschottet von der Außenwelt gewesen. Und mit ihren Schulkameraden war ja auch schwerlich was anzufangen. Oder wer würde sich schon freiwillig von Weasley Junior oder Longbottom entjungfern lassen? So hatte sie sich Charlie ausgesucht. Er schien beständig zu sein, denn sie hatte ja erzählt, ihre Liaison ginge seit fast 3 Jahren. Trotzdem tat es ihm irgendwie weh, dass sie jetzt mutmaßlich bei ihm war und er sie riechen, hören, sehen, schmecken und fühlen durfte.
Er hoffte sehr, dass sich Hermine für ihn, Severus, entscheiden würde. Aber sie brauchte noch ein bisschen Zeit. Er verstand es schon, dass es ihr seltsam vorkam. Sex mit ihm. Oder ähnliches. Er gewöhnte sich auch nur schwer an den Gedanken, seine Schülerin berühren zu dürfen ohne von ihr in panischer Angst angeschrien zu werden.
Ob sie Charlie erzählen würde, dass sie das Untier aus dem Kerker geküsst hatte? Bestimmt nicht. Hoffentlich nicht.
Miss Weasley wusste es! Auch wenn Hermine behauptete, Miss Weasley könne ihren Mund halten fühlte sich Severus nicht wohl bei der Sache.

Mal ganz im Ernst, Severus, was willst Du überhaupt von dem Mädchen? Der Frau. Willst Du nur wissen, wie schön Sex ist? Dafür musst Du doch keine Schülerin verführen.
Oder willst Du wieder jung sein? Nein. Blödsinn.
Er goss sich noch ein Glas Bourbon ein und nippte. Es war seltsam schön gewesen, sie hier neben sich sitzen zu haben. Fast so, als gehöre sie hier hin. Zufriedenheit breitete sich aus bei dem Gedanken, dass sie so empfindlich auf seine Berührungen reagiert hatte. Sie könnte noch viel, viel mehr Berührungen kriegen wenn sie wollte.
Aber. Er merkte immer wieder, was für ein Verstandesmensch sie war. Sie hatte versucht ihn zurück zu halten. Nicht umgekehrt. Und er hatte ja auch schließlich aufgehört. Oh, Mensch, Severus, was willst Du von ihr?


Hätte Lavender jemals Gerüchte streuen wollen, dass Hermine Granger auf Severus Snape stand, dann hätte sich das spätestens am nächsten Morgen komplett erledigt gehabt.
Getuschel machte schnell die Runde. Ernie MacMillan und Pansy Parkinson hatten Hermine Granger und Charlie Weasley beim innigen Kuss erwischt. Das war um halb acht vor der großen Halle gewesen. Um 8 wusste es die ganze Schule.
Betreten blickten Hermine und Charlie beim Frühstück in die Runde.
Harry war am Grinsen, Ginny am Schmunzeln und Ron schaute Hermine immer mal wieder schockiert an und versuchte sie mit Blicken zu töten. Hermine war bloß froh, dass Ron nicht die ganze Wahrheit kannte. Aber auch das „Problem“ erledigte sich schnell.
„Ron, jetzt reg Dich mal ab“, sagte Charlie gerade beschwichtigend. „Es ist ja nur Sex.“
„Sex??“, rief Ron entsetzt und laut und viele Köpfe drehten sich zu ihm um. Hermine wusste, dass sie knallrot wurde und sie suchte fieberhaft nach dem riesigen schwarzen Loch im Fußboden in das sie ganz praktisch reinpasste.
„Sei ruhig, Ronald“, schimpfte sie dann. „Reg Dich ab.“
„Aber er ist mein Bruder“, jaulte Ron.
„Na und? Was hat das eine mit dem anderen zu tun?“
„Wie lange geht das mit Euch?“, fragte Harry bei weitem sachlicher.
„Fast 3 Jahre?“
„3 Jahre?“, rief Ron laut und wieder drehten sich viele Köpfe herum. Dann startete Getuschel.
„Na toll Ronald, jetzt wissen es alle. Vielen Dank!“ Hermine stand wütend auf, stopfte sich ihr angebissenes Toast in den Mund und zog ab.
Charlie stand sofort auf, warf Ron einen tadelnden Blick zu und lief hinter Hermine her.
Draußen vor der großen Halle sackte Hermine auf eine steinerne Bank.
„Ach, schöner Mann. Was tun?“, fragte sie tapfer lächelnd.
Er kniete sich vor sie und streichelte ihre Wange. „Jetzt wissen es definitiv alle.“
„Das wollte ich nicht“, sagte sie voller Inbrunst.
„Ich weiß. Und es macht mir nichts aus. Sex mit Dir ist nichts, was ich verschweigen muss.“
„Du bist lieb.“
„Das sagst Du mir mindestens zwei Mal jährlich“, lächelte Charlie.
„Ron ist unmöglich.“
„Das ist Ron“, brummte Charlie.
Pragmatismus pur, dachte Hermine.
„Machen wir weiter?“, fragte sie zaghaft und blickte zu Boden.
„Wo denkst Du hin? Glaubst Du ich gebe Dich auf, nur weil mein lieber Bruder leicht durchtickt?“
„Gott sei Dank.“
Charlie küsste sie kurz auf die Wange.


Sie hörte hinter Charlie leises Lachen und blickte auf. Severus stand hinter Charlie und blickte auf sie beide hinab.
„Sie unterhalten die ganze Schule ja mühelos“, sagte Severus.
„Und es ärgert mich maßlos“, murmelte Hermine.
Severus wandte sich an Charlie. „Mit Verlaub, Ihr Bruder reagiert da drin gerade völlig über.“ Er zeigte hinter sich zur Hallentür. „Er streitet sich sogar mit Ihrer Schwester.“
Charlie verdrehte die Augen und blickte Hermine an. „Ich bringe das schnell in Ordnung, ja?“ Dann verließ er sie.

Severus schmunzelte Hermine an. Dann schüttelte er nur den Kopf.
„Nicht Du auch noch“, stöhnte sie.
„Was: Ich nicht auch noch?“
„Halte Du mir bitte nicht auch noch eine Gardinenpredigt?“
„Das hatte ich nicht vor. Du kannst schlafen mit wem Du willst. Auch wenn ich es schön fände, dass ich diese Person bin.“
Hermine blickte ihn verblüfft an. „Na, Du nimmst das ja locker!“
Er lachte leise auf und Hermine überzogen schon wieder Gänsehautschwaden.
„Naja, locker nicht. Aber ich habe keine Anrechte auf Dich. Auch wenn ich die gerne hätte.“
Jetzt lächelte Hermine endlich und Severus war zufrieden.
„Na guck mal an. Da ist wieder Dein Lächeln. Habe ich es geschafft.“
„Über eines bin ich auf jeden Fall froh“, sagte Hermine und grinste jetzt sogar.
„Was?“
„Lavender wird mich nie wieder frigide nennen.“

Charlie kam zurück. Kopfschüttelnd.
„Warum müssen die beiden nur Mom’s Temperament geerbt haben?“
„Wieso?“, fragte Hermine.
Charlie setzte sich neben Hermine und tätschelte ihr das Knie. „Die sind sich richtig angegangen und Harry saß nur daneben und amüsierte sich königlich.“
Severus schnaubte milde amüsiert.
„Was hast Du zu ihnen gesagt?“, fragte Hermine weiter.
„Das es die beiden rein gar nichts anginge, was Du und ich tun und dass sie sich gefälligst raushalten sollen. Ach ja, und sie sollten sich bitte vor Mom dezent zurückhalten.“
Severus hatte spontan Molly Gesicht vor Augen, wenn sie DAS erführe.
Hermine tätschelte zärtlich Charlies Wange. „Nun ja. Es ist passiert. Es wissen alle. Dann könnt Ihr ja gleich endlich Quidditsch spielen gehen.“
„Hermine. Pragmatisch wie immer“, murmelte Severus aus Versehen laut, obwohl er es nur denken wollte.
Charlie runzelte über das „Hermine“ die Augenbrauen. Dann blickte er Hermine an. Die tat so als sei nichts gewesen und Charlie beließ es dabei.

Harry und Ginny kamen aus der großen Halle und der Lärm erstarb in dem Moment, in dem Harry die Tür wieder schloss.
„Quidditsch?“, fragte er nur an Charlie gerichtet.
Charlie stand auf. „Quidditsch.“ Er blickte auf Hermine runter. „Mine. Möchtest Du zugucken?“
„Jepp. Tu ich Euch doch mal den Gefallen Euch mit meiner holden Anwesenheit zu beehren.“
Sie sah Severus kurz in die Augen, lächelte und dann nickte er kurz und verließ sie.

Am Abend ließ es sich Hermine nicht nehmen, Charlie wieder zu besuchen und um mit ihm zu schlafen. Ziemlich erledigt aber rundherum zufrieden kam sie spät in der Nacht aus seinen Zimmern und wickelte den Tarnumhang extra dicht um sich herum.
Im Gang nach Nordosten stand sie mit einem Mal vor Severus.
Er konnte sie natürlich nicht sehen, aber er konnte diesen unvergleichlichen Duft riechen.
„Hermine, ich weiß, dass Du hier bist“, sagte er.
Hermine zog den Tarnumhang von ihrem Gesicht und sah in amüsierte Augen.
„Na, hattest Du Spaß?“, fragte er schlicht.
Ernst prüfte sie seinen Blick und wie er seinen Satz meinte.
„Ja, den hatte ich“, erwiderte sie dann sanft.
„Ich tue jetzt mal so, als ob ich Dein Lehrer sei“, sagte Severus.
Hermine lachte leise. „Das bist Du doch.“
„Ja, und deshalb verdonnere ich Dich zu einer Strafarbeit, wegen nächtlichen Ausflügen im Schloss zu 4 Stunden Sofasitzen bei mir.“
„Oh, wie schrecklich. Professor, tun Sie mir das nicht an.“
„Sehr komisch“, grummelte Severus. „Morgen Abend um halb acht. Zieh Dir etwas Komfortables an. Wir werden es uns gemütlich machen und viel reden.“
„Gerne.“
„Und jetzt ab ins Bett.“
„Sehr wohl, Sir.“
„Mach Dich nicht lustig. Ich meine das ernst.“
Hermine blickte in Severus Augen und versank für einen Moment. Dann fuhr ihr Arm hoch und ihre Hand legte sich auf seine Wange. Sie streichelte einmal zärtlich darüber, dann bedeckte sie ihr Gesicht wieder und huschte mit einem „Gute Nacht“ von dannen.

Als Hermine am nächsten Abend mit Ginny in der großen Halle beim Abendessen saß, begann Ginny plötzlich zu grinsen. „Wie waren die Nächte mit Charlie?“
„Großartig. Er ist einfach ein toller Kerl.“
Hermine sah Stolz in Ginnys Augen.
„Was mich wundert ist“, begann Ginny, „dass Ihr Euch nur auf einer Ebene trefft? Wieso seid Ihr kein Paar?“
„Wir haben keine gemeinsamen Interessen außer dem einen.“
„Guter Grund.“
„Jepp.“
„Und jetzt ist er wieder weg.“
„Ja, leider. Ich gewöhne mich so schnell an ihn“, sagte Hermine und nahm sich ein Schälchen Salat.
„Na, Mädels“, sagte Harry und setzte sich neben Ginny. Ron ließ sich auf der anderen Seite von Hermine nieder und würdigte sie nicht eines Blickes.
„Wie lange willst Du das durchziehen, Ronald?“, fragte Hermine leicht genervt.
Aber da er ja nicht antwortete, verpuffte die Frage im Raum.
„Hattest Du eine schöne Zeit mit Charlie?“, fragte Harry.
Hermine nickte. „Ja, es war sehr schön.“
Von Ron kam ein Schnauben.

„Na, Mine.“ Lavender und Parvati kamen angeschlendert und ließen sich neben ihr und Ron auf der anderen Seite des Tisches nieder. „Da hast Du ja einen tollen Fang gemacht“, fuhr Lavender munter fort. „Wie lange seid Ihr schon zusammen?“
Hermine atmete tief durch, aber sie musste es jetzt einfach tun. Ein für alle mal Lavender Brown in ihre Schranken verweisen. „Wir haben nur Sex, Lavender. Wir sind nicht zusammen.“
Für Lavender schien es durchaus total neu zu sein, dass Mann und Frau einfach nur miteinander schlafen konnten. „Echt?“
Echt???, äffte Hermine Lavender innerlich nach, aber sie nickte dann. „Darf ich jetzt weiteressen, bitte?“
Lavender nickte heftig und durchaus ein wenig respektvoll. „Ähm, ja natürlich. Ich will Dich nicht stören.“
Hermine verdrehte in Richtung Ginny die Augen und rückte näher an sie heran und weg von den beiden geschwätzigen Freundinnen.
Ron schluckte und blickte Hermine fasziniert an. Er schien zu realisieren, dass er mit seiner Art völlig übertrieben hatte. Er blickte hilfesuchend zu seiner Schwester rüber, aber die unterhielt sich gerade mit Harry.
„Mine“, sagte er dann leise. „Kann ich Dich gleich mal sprechen?“
„Aber klar, Ron. Jetzt gleich? Ich bin sofort fertig.“
Ron nickte und die beiden standen auf. Ron trabte zur Wand und Hermine folgte ihm.
„Es tut mir leid, Mine“, nuschelte Ron verlegen. „Ich wollte Dich gestern nicht so anfahren.“
„Schon gut“, lächelte Hermine. „Wir haben doch alle unsere kleinen Geheimnisse und Macken.“
Ron nickte. „Ich habe immer zum Beispiel immer noch einen Teddy bei mir im Bett. Aber erzähl das Ginny nicht, sonst zieht sie mich wieder auf.“
Hermine sah in Rons Augen und erkannte, dass zwischen ihnen wieder alles gut war.
Dann schloss sie ihn in die Arme und sie spürte, wie Ron sie leicht wiegte.
„Danke schön, Ron. Jetzt bin ich wieder richtig froh.“
„Mine“, rief Lavender recht laut, „Ron jetzt auch noch?“
„Och, halt den Rand, Lavender“, rutschte es Hermine etwas pampig raus. „Hast Du noch nie was von wahren Freundschaften gehört?“
Lavender hielt den Mund und Ron und Hermine setzten sich wieder an den Tisch, damit Ron weiteressen konnte.

Um halb acht stand Hermine frisch geduscht vor Severus Wohnungstür. Sie fühlte sich aufgeregt, weil sie mittlerweile eine Ahnung bekam, was sie von Severus wollte. Sie fühlte jedes Mal eine kribbelige Erregung, wenn er in ihrer Nähe war. Das musste doch etwas bedeuten!
Die Tür ging auf und Severus ließ sie hinein. Er trug wieder eine schwarze Tuchhose, ein weißes Oberhemd und einen braunen Pullover.
Sie hörte wie er schnupperte und sah dann, dass er lächelte. „Frisch geduscht, hm?“
Hermine nickte.
„Na schön, dann bist Du eben heute nur ein klein wenig weniger verführerisch für mich.“
„Kannst Du damit leben?“, fragte Hermine frech zurück.
„Wunderbar. Wein?“
„Gerne.“

Bald stand vor Hermine ein Glas Rotwein und Severus setzte sich nah neben sie. Er zog sich die Schuhe aus und legte seine Beine auf das Sofa. Hermine folgte ihm.
„Ich laufe hier immer nur auf Socken herum“, sagte Severus plötzlich. „Und ich mag keine Krümmel im Bett. Jetzt Du.“
„Mich widert Naivität bei Männern an und ich schlafe immer nur in Herren-Schlafanzügen und nicht in Nachthemden.“
Severus grinste. „Ich mag Achselhaare bei Frauen nicht und ich finde die Kollegin Sybil ekelig.“
Leises Lachen kam aus Hermines Kehle. „Ich habe noch nie Harrys Narbe berühren wollen und ich finde es widerlich, wie das Waschbecken aussieht, nachdem sich Ginny die Zähne geputzt hat.“
„Als ich Dein Chanel das erste Mal gerochen habe, dachte ich nur, dass sich so ein Drogenrausch anfühlen musste“, sagte Severus.
„Ich glaube mein Herz ist stehen geblieben, als Du mich letztes Mal geküsst hast.“
„Geht das überhaupt?“, fragte Severus verblüfft.
„Ich glaube nicht. Aber es hat sich so angefühlt.“
„Ich habe in meinem Leben mit über 40 Frauen geschlafen“, gab Severus zu.
„Ich mit einem Mann.“
Sie schwiegen eine Weile und blickten ins Feuer. Dann sagte Hermine leise. „Ich habe darüber nachgedacht, ob ich Lust hätte, die Nummer 41 zu werden.“
Severus lachte leise auf. „Und?“
„Der Gedanke fühlte sich kribbelig an.“
„Was bedeutet das?“
„Die Neugier wird siegen über Nervosität, Aufregung und Beschämung.“
„Beschämung?“
„Ja, Beschämung.“
„Inwiefern?“
„Severus, die Nummern 1 bis 40 waren mit Sicherheit alles Vollblutfrauen. Ich bin 18 und unerfahren. Ich werde mich dafür schämen.“
„Dann wäre es meine ehrenvolle Aufgabe, Dir die Beschämung zu nehmen.“
Hermine blickte ihm endlich mal in die Augen. Severus fuhr fort: „Hermine, wir sind erwachsen, wir können über alles reden. Wirklich über alles. Wir müssen keine Wünsche verstecken. Wenn irgendetwas ist, dann sprich mit mir darüber. Egal was es ist. In Ordnung?“
Hermine lächelte zaghaft. „Verstanden.“
„Gut. Hieß das jetzt eigentlich, dass Du Dich für mich entschieden hast?“
Hermine streichelte kurz seine Wange und gab ihm einen Kuss auf die Stelle. „Wer weiß. Mein innerer Schweinehund knurrt noch.“
„Dann bind ihn an die Leine und lass das olle Vieh knurren.“
Hermine schüttelte fassungslos den Kopf. „Wieso bist Du nur sooo anders hier?“
Severus lächelte und breitete die Arme aus. „So bin ich nun mal. So wie hier.“
„Darf ich Deine Arme ausprobieren?“, fragte Hermine leise, doch Severus beugte sich schon als Antwort vor und fing sie ein. Hermine schmiegte sich an ihn und blickte ins Feuer. Sie spürte, dass er sie auf den Kopf küsste.
Nach einer Weile fragte Severus leise. „Und, wie ist die Probe? Positives Ergebnis?“
Er spürte ihr Nicken und lächelte.
Das warme Kaminfeuer und ihr wunderbarer Geruch ließen ihn müde werden und er gab sich dem Gefühl hin.
Kurz darauf waren beide eingenickt. Severus wurde wach als die Uhr Mitternacht schlug. Hermine lag in seinen Armen und schlief. Das Glücksgefühl kam plötzlich und es überwältigte ihn wie eine Horde Bullen, die etwas Kleines umrannten und niedertrampelten.
Beim letzten Schlag zur Mitternacht wachte auch Hermine auf. „Was?“, fragte sie fahrig und orientierte sich blitzschnell. Sie starrte Severus einen kurzen Augenblick an und raufte sich dann das Gesicht. „Mitternacht“, murmelte sie. „Ich muss zurück.“
„Hast Du den Tarnumhang dabei?“
„Nein.“
„Dann bringe ich Dich zurück. Nicht, dass Du Filch in die Arme läufst.“
„Danke.“

Hermine streckte ihre Knochen und stand auf. Bald hatten beide die Schuhe wieder an und in Hermine erwachte das Gefühl, hier bleiben zu wollen. Seltsam. Bei Charlie hatte sie das nie gespürt!
Severus bemerkte ihr Zögern. „Was ist?“
„Seltsam“, sagte Hermine laut. „Ich habe gerade das Gefühl gehabt bleiben zu wollen.“
Gemeinsam verließen Sie Severus Wohnung und er geleitete sie zum Gryffindorturm.
Vor der Tür wollte Hermine das Passwort sagen, als sie bemerkten, dass die Fette Dame nicht in ihrem Portrait war.
„Mist“, murmelte Hermine.
In einem anderen Portrait flackerte noch eine Kerze und ein älterer Zauberer sah auf Severus und Hermine hinab. Als er Severus erkannte lüftete er seinen Zylinder. „Oh, Guten Abend, Professor. Wollten Sie die junge Dame nur abliefern?“
„Ja, aber die fette Dame ist mal wieder fort.“
„Ich habe sie eben noch im dritten Stock gesehen. Ich gehe sie mal suchen, Moment.“ Dann war er weg.
Hermine setzte sich auf eine Treppenstufe und Severus setzte sich neben sie.
„Jetzt bin ich richtig müde“, lachte Hermine leise.
„Dann geh gleich direkt schlafen. Ich werde es tun.“
„Mir hat es in Deinen Armen sehr gefallen.“
Severus musste bei Hermines wunderschönem Augenaufschlag schlucken.
„Du riechst so gut, Hermine.“
Hermine lächelte ihn an.
„Hier bin ich wieder“, flötete die betrunkene Stimme der fetten Dame hinter Hermine.
„Ponyhäschen?“, murmelte Hermine.
„Ganz recht. Jetzt aber husch husch. Und das gilt auch für Sie, Professor. Gehen Sie schlafen. Und ich geh wieder zu meiner Pa-harty!“ Sie war äußerst entzückt darüber.
Als Hermine in der offenen Tür stand, war die fette Dame schon wieder verschwunden.
„Gute Nacht, Professor.“
„Gute Nacht, Miss Granger.“
Dann verschloss Hermine die Tür von innen.

Severus wanderte im Dunkeln zurück zu seinen Räumen. Er liebte dieses Schloss um die Uhrzeit. Alles schlief, nur…
„Severus.“
Severus erschrak unglaublich. Damit hatte er nicht gerechnet.
„Minerva! Was tust Du hier?“
An Minervas Gesicht sah Severus, dass mit ihr etwas nicht in Ordnung war.
„Severus. Seit wann duzt Du Dich mit Hermine Granger? Und seit wann findet sie es in Deinen Armen schön?“
Verflixte Katze!
„Ich…“
„Severus, ist das Dein Ernst?“, fragte Minerva und sie sah diesmal wirklich sehr mitgenommen aus.
„Wir wissen es nicht“, gab er zu.
Eine Weile blickte Minerva ihn unverwandt an und Sie erinnerte Severus an ihre Animagusform einer starrenden Katze.
„Wie lange schon?“
„Vielleicht eine Woche?“
„Severus!“, raunte Minerva verzweifelt. „Du weißt, was ich tun müsste!“
„Da ist nichts.“
Minerva schien mit sich zu ringen. Es dabei belassen oder handeln.
„Na schön“, sagte sie plötzlich strikt. „Ich habe nichts gesehen. Miss Granger ist alt und klug genug. Sie weiß hoffentlich was sie da tut. Ich möchte bis zu den Sommerferien nichts mehr mitbekommen. Ist das klar?“
„Ja.“
„In Ordnung.“
Minerva drehte sich weg um zu gehen, da sagte Severus. „Minerva?“
Sie drehte sich noch einmal um.
„Danke.“
Sie lächelte nicht, sondern blickte ihn weiterhin ernst an. Dann verschwand sie.
Severus ging in Gedanken versunken in seine Räume. Das ist ja mal wirklich gut gegangen, dachte er nur noch, bevor er sich bettfertig machte.

In den Osterferien wollte Harry unbedingt mal wieder in den Grimmauld Platz und Hermine, Ron und Ginny schlossen sich an. Severus bat Harry wenige Tage vorher um ein Gespräch. Severus würde in den Osterferien Kurse an der Londoner Zauberuniversität geben und wollte dafür möglichst nah an der Uni sein und er fragte Harry, ob er im Grimmauld Platz wohnen könnte.
„Wenn es Sie nicht stört, dass wir da zu fünft sind, Sir?“, sagte Harry.
„Wieso? Wer ist denn noch da?“
„Gin, Ron, Minchen und ich.“
Aha, jetzt ging ihm auch ein Licht auf, warum Miss Weasley und Hermine sich so aufs Shoppen versteift hatten.
„Es stört mich nicht, Potter. Sind sie also einverstanden?“
Harry nickte.
„Sehr schön. Dann werde ich schon am Montag da sein.“
„Wie Sie möchten, Sir. Sie können ja kommen und gehen wie es Ihnen gefällt.“


Harry erzählte Ron, Mine und Ginny beim Abendessen davon. Nur Ron verdrehte die Augen. „Oh, bloß nicht!“
„Snape ist nett, sagt Mine“, entfuhr es Ginny.
„Der ist nicht nett. Das ist ein elendiger Bastard.“
„Red nicht so über ihn“, fuhr Hermine Ron erbost an.
„Du verteidigst Snape seltsam oft, Hermine“, murmelte Ron.


Seamus trat an den Tisch und befragte Ron und Harry zu Quidditsch und Ginny wandte sich an Hermine. „Ist eigentlich noch mehr passiert zwischen Euch?“
„Jein. Wir haben uns unterhalten. Darüber wie es weitergehen soll.“
„Und?“
„Ich habe ihm gesagt, ich hätte mittlerweile über Sex nachgedacht und ich würde mich bei dem Gedanken noch unwohl fühlen. Weil er mir gesagt hat, mit wie vielen Frauen er geschlafen hat.“
„Wie viele denn?“
„Ich kann es Dir nicht sagen, aber VIELE!“
Ginny lachte leise. „Der Womanizer, der!“
„Scheinbar ist er das wirklich. Naja und ich habe eben gesagt, ich hätte bisher nur einen Kerl gehabt und würde mich unwohl fühlen und er sagte mir nur, dass ich mir keine Gedanken machen soll.“
„Das ist süß.“
„Ja, ist es.“
„Über wen redet Ihr?“, fragte Ron. Seamus war wieder verschwunden und Harry und Ron hörten schon wieder zu.
„Geht Dich nichts an, Ron“, maulte Ginny leise.
Harry blickte Hermine an. Hermine blickte zu Severus hinüber. Harry folgte ihrem Blick, stutzte, zählte 1 und 1 zusammen, fand die 2 heraus und ihm blieb der Mund offen stehen.
„Hermine!!!“
Viele Köpfe der umliegenden Tische drehten sich neugierig zu ihm um. Nach so vielen Jahren Harry Potter an der Schule war immer etwas Aufregendes passiert, wenn man Harry Potters Stimme so laut hören konnte.
„Was?“
„Ihr redet nicht von…ich meine…..ähm…“, stotterte Harry entsetzt.
Hermine runzelte fragend die Augenbrauen und Ron blickte wie beim Tennis immer nur von links nach rechts.
„Snape?“, raunte Harry jetzt leise.
„Was ist mit ihm?“ Hermine verstand nichts.
Harry wedelte mit seinem Handgelenk. „Naja, Du wirst Dich unwohl fühlen beim Sex, weil er schon so viele hatte und Du sollst Dir keine Sorgen machen….?!“
Hermine spürte es sofort. Sie wurde puterrot. Bis unter die Haarspitzen. Das gab Harry recht.
„Du hast nen Knall, Mine“, entfuhr es Harry noch lauter als eben und völlig entsetzt.
„Was is’n?“, fragte Ron völlig ahnungslos.
Ginny lachte leise.
„Ist das der Grund, warum er auch in den Grimmauld Platz will?“, fragte Harry mit weit aufgerissenen grünen Augen nach.
„Nein. Bestimmt nicht“, fauchte Hermine leise um die allgemeine Lautstärke zu senken.
„Was ist mit Snape?“, fragte Ron langsam ungehalten, weil er scheinbar für die anderen zu langsam war.
„Nichts ist mit ihm.“
Dann sahen alle drei, wie es in Ron klick machte.


3 Minuten später rauschte eine rasend wütende Hermine aus der großen Halle.
Ginny lief neben ihr her.
„Ich brauch mich nicht von ihm als Schlampe titulieren lassen. Mit dem rede ich nie wieder ein Wort“, fauchte sie bitterböse und zutiefst enttäuscht.
„Er meint es bestimmt nicht so“, versuchte Ginny es lahm.
„Na das kann ja was werden, wenn wir alle im Grimmauld Platz wohnen.“
„Du musst ja nicht mit ihm reden. Ich spiel schon die Vermittlerin bis er sich wieder eingekriegt hat“, seufzte Ginny.
„Er mag sich irgendwann wieder einkriegen, aber ich werde ihm das nie vergessen. Wie ungehobelt kann ein einziger Kerl nur sein? Das hat Severus in 8 Jahren nicht geschafft. Mich so wütend zu machen.“
Ginny lächelte über das „Severus“. „Severus?“
„Ja.“
„Du solltest ihn nicht hier so nennen, Mine.“
Hermine blieb stehen und seufzte. „Hast recht.“ Sie warf sich Ginny theatralisch an den Hals. „Oh Mensch, Gin, wieso hast Du nur einen dämlichen Bruder?“
Ginny lachte laut auf. „Gib ihm noch 20 Jahre und er ist ein erwachsener Mensch.“
„30 Jahre“, grinste Hermine.

Professor McGonagall tauchte bei ihnen auf. Sie hatte die Szene in der großen Halle mitgekriegt.
„Kann ich Sie bitte mal kurz sprechen?“, fragte sie Hermine.
Diese nickte. Ginny winkte kurz und verdünnisierte sich.
Minerva zog Hermine draußen auf eine Bank.
„Was ist los?“, fragte sie.
„Ron hat mich maßlos verärgert.“
„Wie denn?“
„Sie haben es ja bestimmt auch mitgekriegt. Das mit Charlie.“
Minerva nickte.
„Naja, darüber war Ron wütend, aber wir haben uns wieder vertragen. Nun gibt es da noch jemanden und Ron mag ihn nicht…“
„Severus.“
Hermine schaute ihre Lehrerin verblüfft an. Diese begann zu lächeln.
„Ich weiß es.“
Hermine seufzte. „Naja, und als Harry es eben rausgefunden hat, hat es nicht lange gedauert, bis Ron es dann auch mal verstanden hat und dann hat er mich als Schlampe bezeichnet und noch viele andere schlimme Sachen gesagt, die ich Ihnen lieber nicht sagen möchte.“
Minerva tätschelte aufmunternd Hermines Oberschenkel.
„Männer“, sagte sie, „sind im Prinzip dumm. Früher galten sie als tolle Hechte, wenn sie Frauen über Frauen abschleppen konnten. Heute dürfen Frauen das auch und das scheint an den meisten Männern vorbei gegangen zu sein. Mr. Weasley sieht sie als seine 12-jährige beste Freundin, Miss Granger. Die Information, dass Sie ein Liebesleben haben, war ein bisschen viel für ihn. Und jetzt nun auch noch das Wissen, dass Sie sich für jemanden begeistern, den er, im Gegensatz zu seinem Bruder, nicht mag.“
„Wie kommt es, dass Sie das mit Snape wissen, Professor?“
„Ich habe es durch Zufall mitgekriegt.“
„Tun Sie ihm aber bitte nichts, Professor. Er hat nichts getan und zwischen uns ist auch nichts.“
Minerva lächelte gütig. „Ich habe bereits mit ihm gesprochen, Miss Granger. Er hat mir das Gleiche gesagt.“
Hermine schwieg.
„Warum ausgerechnet Severus? Miss Granger.“
Hermine zuckte lapidar mit den Schultern. „Ich fühle mich von ihm angezogen und er sich von mir. Mehr ist da nicht.“
„Sicher?“
„Ja. Wir haben uns geküsst. Das war es auch schon. Seitdem lassen wir es langsam angehen weil wir beide wissen, dass es nicht richtig ist und weil ich Probleme damit habe den Gedanken loszulassen, dass er früher immer so ein Arschloch war.“
„Das ist eine sehr gute Haltung“, schmunzelte Minerva um einiges erleichtert, weil Severus sie nicht angelogen hatte.
Sie klopfte Hermine erneut auf den Oberschenkel. „Langsam angehen ist gut. Vielleicht bis nach den Sommerferien?“
Hermine lächelte. „Wenn wir in dem Tempo weitermachen, dauert alles so lange. Ja.“
„Und was Mr. Weasley angeht - Lassen Sie ihn nur in Ruhe, Miss Granger. Er wird sich schon wieder einkriegen.“
„Ich möchte aber nicht 2 Wochen mit ihm und Severus im Grimmauld Platz verbringen. Nicht, dass die sich an die Kehle gehen. Severus würde ihn in Nullkommanichts plätten.“
Minerva gluckste bei der bildlichen Vorstellung. „Oh ja. Miss Weasley sollte ihren Bruder warnen.“
„Ich sag es ihr.“
Die besagte Miss Weasley kam wieder näher und hatte Harry im Schlepptau.
Minerva stand auf. „Bis später, Miss Granger.“
„Danke, Professor. Für Ihr Verständnis.“
Minerva nickte leicht und ging.

Harry zog Hermine an der Hand hoch.
„Wo ist der Spinner?“, fragte sie.
„Im Turm.“
Severus kam ihnen entgegen als sie das Schloss wieder betraten. Er sah Hermine sofort an, dass sie aufgebracht war.
„Was ist hier los?“, raunzte er in seiner üblichen Stimmlage, von der Hermine definitiv keine Gänsehaut bekam.
„Ron hat es herausgefunden und mich unter anderem Schlampe genannt.“
Severus Miene zeigte deutlich einen Ich-habe-bei-dem-Idiot-nichts-anderes-erwartet-Blick, aber ihm war klar, dass Hermine das Problem alleine lösen musste.
„Harry und Ginny wissen es auch“, setzte Hermine noch hinzu.
Severus wechselte einen stummen Blick mit Harry, dann sagte er zu Hermine.
„Kommst Du später zu mir?“
Harry und Ginny blickten ihn bei dem „Du“ verwirrt an.
Hermine nickte. „Gerne. Um acht?“
„Von mir aus auch halb acht, wenn es Dir recht ist.“
„Fein.“
Dann verschwand Severus mit fliegendem Umhang.
„Du hast recht“, gestand Ginny an Hermine gewandt ein. „Er ist zu Dir völlig nett und freundlich.“
„Sag ich ja“, seufzte Hermine erleichtert, weil weder Ginny noch Harry so ein Riesenaufheben machten.
„So richtig gefällt mir das nicht, Mine“, brummelte Harry. „Er hat Dich nicht verdient.“
Hermine lächelte ihren besten Freund sanft an. „Du bist süß, Harry.“
„Kerle wollen nicht süß sein“, grinste Harry.
„Aber sie sind es nun mal manchmal. Leb damit.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Hermine begegnete Ron nicht mehr an dem Abend.

Am nächsten Morgen in der großen Halle glänzte Ron durch Abwesenheit.
Ginny und Hermine saßen bereits beim Frühstück, als Harry sich zu ihnen gesellte.
„Na, Harry, kommt Ron nicht?“, fragte Hermine spitz, „schämt er sich für seine unglaubliche Frechheit?“
„Weiß nicht. Neville kam mir grad entgegen und sagte, Ron hätte schon mit ihm gefrühstückt.“
Hermine zuckte mit den Schultern. „Soll mir auch gleich sein. Brauch ich mir seine freche Visage nicht angucken.“
Harry grinste. „Oh, Himmel, wie soll das nur im Grimmauld Platz ablaufen?“
„Apropos Grimmauld Platz“, sagte Ginny und blickte ihren Freund an. „Wann apparieren wir?“
„Direkt morgen früh, würde ich sagen.“
„Wann kommt Severus?“ fragte Hermine.
„Er wollte auch morgen Vormittag da sein.“
„Aha.“
Plötzlich stand Ron da. Böse funkelte er Hermine an.
„Severus, Severus“, äffte er ziemlich laut. „Was soll das mit ihm und Dir, hä?“
„Nicht so laut“, zischte Hermine verärgert und blickte sich um.
„Na, was läuft da? Sag schon! Vögelst Du mit ihm auch? So wie mit Charlie?“
Rons Worte waren bis zum Lehrertisch durchgedrungen und auch andere Gesichter starrten ihn und Hermine sprachlos an. Sie sprang auf und zischte Ron sehr bedrohlich an.
„Halt Dich aus meinem Leben raus, Du naiver, dummer Mensch. Ich lasse mir Deine Unverschämtheiten nicht mehr bieten.“
„Oh, Hermine“, tönte Ron bitterböse, „so schaust Du jetzt schon auf mich herab! Von oben! Bist wohl was Besseres, weil Du Dir Snape geangelt hast.“
„Ich habe mir nichts und niemanden geangelt, Ronald.“
Ron zog seinen Zauberstab aus der Robentasche und hielt ihn Hermine unter die Nase. Spöttisch blickte sie auf das Stück Holz hinab und zog blitzschnell ihren eigenen.
„Ach, Ron“, lachte sie hämisch. „Als ob Du mir damit was anhaben könntest. Ich bitte Dich.“
„Du bist eine Schlampe, Hermine. Eine Schlampe.“
„Schluss jetzt, Mister Weasley“, Minerva ging dazwischen und schob Ron von Hermine weg und Severus war Minerva gefolgt und schob Hermine von Ron weg.
„30 Punkte Abzug für Gryffindor, Mister Weasley, weil Sie Ihren Zauberstab gegen eine Mitschülerin erhoben haben.“ Minerva sah wirklich empört aus.
„Sie hat angefangen“, zischte Ron mit bösem Blick.
„Nein, das hat sie nicht“, korrigierte Minerva ihn. „Sie haben ihren Zauberstab zuerst gezogen. Nun gehen Sie, ehe ich mich gezwungen sehe, Ihnen noch mehr Strafe zu geben.“
Ron machte eine Bewegung, als wolle er seinen Zauberstab auf die Erde donnern, aber er steckte ihn ein und verließ eilig die große Halle.
Hermine kullerten die Tränen aus den Augen. „Was hat er nur?“, fragte sie mit weinerlicher Stimme.
Ginny und Harry waren aufgestanden und kreisten Hermine mit Severus zusammen ein.
„Gehen Sie, Miss Granger“, sagte Severus recht streng und laut um zu versuchen, mit der distanzierten Anrede wieder etwas gut zu machen.
Hermine schluckte ihre Tränen tapfer runter, zog leise die Nase hoch und verließ noch eiliger als Ron die große Halle.

Es war der letzte Unterrichtstag vor den Ferien und Ron und Hermine wechselten nicht ein Wort. Im Unterricht setzte sich Ron von Hermine weg und Hermine war viel zu wütend als dass sie sich darum scherte.
Die beiden Stunden bei Severus liefen glimpflich ab. Severus hatte scheinbar keine Lust aufs Triezen und ließ die Klasse lesen und einen finalen Aufsatz schreiben, den er in den Ferien korrigieren wollte.
Er behielt Ron aber die beiden Stunden über im Auge und verdrehte hin und wieder, wenn Hermine ihn ansah die Augen.


Als Severus am nächsten Tag im Grimmauld Platz eintraf erwartete ihn eine missmutige Bande dreier Leute. „Wo ist Weasley?“, fragte er knapp.
Potter hielt ihm ein Pergament hin. „Bin zu Charlie appariert. Wartet nicht auf mich. Muss nachdenken. Ron.“
„Depp.“
Hermine schnaubte.
Severus sah Hermine forschend an. „Wie geht es Dir?“
„Könnte besser sein. Ich habe Streit mit Ron immer gehasst. Aber das hier ist eine Dimension, die mir komplett neu ist.“
„Ron kriegt sich immer wieder ein. Manchmal geht’s schnell und manchmal dauerts länger“, murmelte Ginny.
„Warum reist er ausgerechnet zu Charlie?“, fragte Hermine.
„Ron hat Charlie immer schon verehrt. Toller Quidditschspieler, älterer Bruder, bändigt Drachen….“
„Na super“, brummte Hermine, „der soll mal selbst was auf die Reihe kriegen und nicht seinen Bruder als Held verehren.“
„Du hast keine Geschwister, Hermine“, murmelte Severus leise.
„Du doch auch nicht, soweit ich weiß“, schnappte Hermine.
„Das ist wahr. Aber ich kannte noch so ein Geschwisterpaar. Potters Mutter und ihre liebste ältere Schwester Petunia.“
Harry blickte Severus verblüfft an und Severus fuhr mit einem Seitenblick auf Harry fort:
„Lilly hat Petunia unbändig geliebt. Immer hieß es „Petunia hat dies getan, Petunia hat das gesagt…“ blablabla. Irgendwann kam Lilly dann zu mir und weinte bitterlich. Sie hatte „aus Versehen“ gezaubert und Petunia hatte sie ausgeschimpft: „Mom wird ausflippen. Lass das lieber.“ Und Lilly hatte wohl nur gesagt, sie könne doch nichts dafür. Petunia wurde böse und hat sie beschimpft: „Du bist abartig und eine Missgeburt und es ist eine Schande, Dich als Schwester zu haben.“
Severus seufzte. „Von dem Moment an war es mit der Heldenverehrung aus. Von diesem Augenblick an war Lilly erwachsener geworden. Sie hat die Fehler in Petunia gesehen.“
„So wie Ron die vermeintlichen Fehler in Charlie gesehen hat“, murmelte Hermine voller Erkenntnis.
„Ja, Du hast Ron klar gemacht, dass Charlie nicht so heldenhaft ist, wie er immer dachte, sondern auch nur ein Mensch. Hermine, vielleicht mag Dich Weasley doch mehr als Du dachtest.“
Ginny und Harry blickten sich entsetzt an. „Meinen Sie?“, wisperte Ginny.
„Es könnte doch sein. Schaun Sie mal. Charlie ist für ihn als Held nicht mehr tragbar, seine Hermine wurde vom Thron gestoßen, weil sie Sex mit seinem geliebten Bruder hat und dann komm ich auch noch daher und schnappe ihm seine Hermine vermeintlich weg. Das war wohl ein bisschen viel.“

Harry, Ginny und Hermine dachten darüber nach.
„So, ich packe jetzt erst mal aus“, beschloss Severus laut. Dann verließ er die Drei.

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Am Abend saßen Harry, Ginny, Severus und Hermine gemeinsam im Wohnzimmer und jeder machte Sachen, die ihm Frieden bescherten. Severus las ein Buch und streichelte gleichzeitig Hermines Haare, die mit dem Kopf auf seinem Schoß lag und ebenfalls las. Ginny zeichnete auf reinweißem Muggelpapier mit einem Bleistift und Harry blätterte genüsslich in einer Quidditsch-Fachzeitschrift.
„Potter??“, rief eine Stimme aus dem Flur.
„Das ist Minerva“, sagte Severus entnervt, „kann die mich nicht mal einen Tag in Frieden lassen.“
Und schon stand sie im Wohnzimmer. In Karorock und Reiseumhang. Verblüfft blickte sie auf das entspannte Bild, das sich ihr bot. Und auf Hermine und Severus und auf seine sie streichelnde Hand.
Schnell schaute sie weg.
„Potter, ich habe hier einen Brief für Sie.“ Sie wedelte mit dem Muggelbriefumschlag. „Er kam eben mit der Post. Dann auf Wiedersehen“, sagte sie und war schon wieder verschwunden.
Harry starrte auf den Umschlag und drehte ihn schließlich um. „Er ist von meiner Tante.“
Dann warf er ihn beiseite.
Hermine runzelte die Stirn. „Willst Du ihn nicht lesen?“
„Nein“, antwortete er schlicht. „Es ist bestimmt nur wieder irgendwas Übles.“
„Darf ich ihn öffnen?“
„Mach ruhig.“
Hermine legte ihr Buch beiseite und zog sich unter Severus Händen weg. „Schade“, murmelte er leise.
Hermine beachtete ihn nicht weiter sondern schnappte sich den Brief. „Alohomora“.
„Wie faul kann man sein?“, grinste Ginny.
Hermine grinste zurück und warf ihr einen Luftkuss zu.

Hermine entfaltete den 2-seitigen Brief und las ihn stumm. Ginny und Severus sahen ihr dabei zu. Harry nicht. Er las seelenruhig weiter und Severus wunderte sich über seine Kaltschnäuzigkeit.
Hermine wurde ein wenig blass. Dann ließ sie den Brief sinken und schaute Harry an.
Sie hielt ihm den Brief hin. „Lies ihn, Harry.“
Harry blickte bei ihrem Tonfall auf, schnaubte, aber nahm den Brief und las ihn stumm.
Als er ihn durchhatte warf er die Blätter beiseite. „Na und, mein Onkel ist tot. Was tangiert mich das?“
Jetzt runzelte Severus aber wirklich die Stirn. Hermine zog ihre Stirn ebenfalls kraus.
„Harry, ich bitte Dich. Deine Tante hat Dir nicht nur mitgeteilt, dass Dein Onkel gestorben ist.“
„Ja, sie bittet mich um Vergebung. Jetzt. Wo es zu spät ist. All die Jahre Tyrannei habe ich ertragen müssen. All die vielen Jahre hat sie mich nicht unterstützt, nein, sie haben mich angelogen.“
Er wandte sich an Severus, „Sir, sie haben mir gesagt, Mom und Dad seien bei einem Autounfall gestorben! Bei einem AUTOUNFALL! Sie haben mich immer nur belogen, Mine. Was soll ich da verzeihen?“
Er zerknüllte den Brief und warf ihn auf den Boden. Dann verließ er das Zimmer.
Severus wurde langsam klar, dass er Potter früher wirklich falsch eingeschätzt hatte. Er hatte immer geglaubt, Potter sei ein arrogantes Kind, ein Held, der um seinen Status wusste. Aber er schien ja nur als normales Kind aufgewachsen und nicht einmal gut behandelt worden zu sein. Ich werde mich beizeiten mal entschuldigen entschied Severus. Aber er hatte das Gefühl, dass er bloß Erstaunen ernten würde.
Er sah, wie Miss Weasley das Zimmer ebenfalls verließ, mutmaßlich um Potter zu suchen und zu beruhigen.
„Lilly ist bei einem Autounfall gestorben?“, fragte er leise verwirrt.
„Das haben sein Onkel und seine Tante ihm immer erzählt.“
„Aber das ist doch Schwachsinn. Zauberer sterben nicht bei Autounfällen.“
„Aber Harry wusste vor Hogwarts nicht, dass er ein Zauberer ist“, erklärte Hermine sanft.

Ginny kam zurück und führte Harry am Arm mit sich. Sie streichelte seinen Rücken.
„Da stirb der fette Kloß an einem Herzinfarkt. Er hat es nicht anders verdient“, murmelte Harry verächtlich.
Severus, Ginny und Hermine blickten sich an.
„Mochten Sie ihn denn gar nicht?“, fragte Severus, der immer noch nicht so richtig glauben konnte, was er da grad alles hörte.
„Nein“, raunzte Harry. Unter normalen Umständen hätte Severus jetzt aus lauter Belustigung und mit verärgerter Miene Strafarbeit gegeben, aber Potter war wirklich in desolater Verfassung.
Hermine stand wieder auf und nahm Harry fest in den Arm. Viele Minuten hielt sie ihn so. Wange an Wange und streichelte seinen Kopf. Dann begann sie ihn zu wiegen wie ein Kind. Harrys Anspannung löste sich.
„Darf ich den Brief laut vorlesen?“, fragte Ginny.
Harry nickte.
Ginny entknüllte den Brief und las vor.
„Guten Tag Harry,
in unserer Familie hat sich etwas ganz Schlimmes ereignet. Vor 3 Tagen hatte Dein Onkel Vernon, Duddies geliebter Vater und mein geschätzter Ehemann einen Herzinfarkt. Harry, er ist verstorben.
Ich weiß, Du bist jetzt traurig, und deshalb möchte ich Dir Trost spenden. Duddy weint auch die ganzen Tage und Nächte. Vernon wird am Dienstag beerdigt. Die Beisetzung ist um 14 Uhr in der kleinen Kapelle auf dem Friedhof von Little Whinging, falls Du Anteil nehmen möchtest. Du bist Duddy und mir immer herzlich willkommen.
Harry, Vernons Tod hat mich in den letzten Nächten nachdenken lassen und ich möchte Dir Folgendes sagen: Ich habe Dich immer gemocht, Harry. Du warst das Kind meiner Schwester, mein Neffe. Auch wenn Vernon und ich Dir das nicht immer gezeigt haben, aber wir haben Dich immer geschätzt.“
Harry schnaubte aber Ginny las weiter.
„Für all das Vergangene was unschön war und was ohne Deine Schuld passiert ist, bitten Duddy und ich Dich um Verzeihung. Besonders für Duddy warst Du immer wie ein kleiner Bruder, den er sehr, sehr gemocht hat. Es wäre schön, wenn Du zur Beisetzung kämest und vielleicht könnten wir uns ja demnächst mal auf eine Tasse Tee verabreden. Duddy, ich und Du. Ich weiß von Lilly, dass man mit 17 apparieren darf, und Du darfst und kannst es bestimmt. Wir würden uns freuen Dich mal wieder zu sehen.
Mit herzlichen Grüßen,
Petunia Dursley und Dudley Dursley“

„Das ist blanker Hohn“, sagte Harry kalt. In ihm schien alles wieder hochzukochen. Alles, was ihm die Dursleys in den letzten 17 Jahren angetan hatten.
„Harry“, sagte Hermine unglaublich sanft, „Du bist total frustriert. Wie können wir Dich beruhigen?“
„Quidditsch“, murmelte Harry.
Hermine lächelte. „Harry. Soll ich mit Dir ein wenig Quidditsch spielen?“
Harry blickte hoch und grinste leicht. „Du hasst Quidditsch.“
„Na und, aber ich darf gegen den berühmten Harry Potter antreten. Das ist doch was!“
„Du darfst auch den Feuerblitz haben“, sagte er mit Dackelblick.
Ginny und Severus grinsten sich an. „Das wollen wir sehen“, sagte Ginny bestimmt.
„Oh ja!“, kommentierte Severus Ginny.
„Accio Feuerblitz“, sagte Harry und über ihnen hörten sie ein Geräusch. Der Besen kam geflogen.
Hermine griff ihn aus der Luft und zog sich ihre Sneaker an, dann ging sie schnurstracks auf die Terrassentür zu. Harry folgte ihr mit einer spontanen positiven Aufregung.
Ginny holte das Fernglas aus dem Regal und drückte es Severus in die Hand. Dann folgten die Beiden den Quidditschspielern nach draußen.

2 Stunden später kam eine strahlende Hermine wieder ins Wohnzimmer. „Ich habe Harry Potter abgezogen“, tanzte sie, „ich habe ihn be-sie-higt, hihi.“ Triumphierend hielt sie den Tischtennisball hoch, der den Schnatz ersetzt hatte.
„Signierst Du ihn mir, Harry?“, fragte sie und hielt ihn ihm hin.
Harry grinste und ließ einen Filzstift erscheinen. Dann signierte er den Ball.
„Oh, Potter gibt schon wieder Autogramme. Wie schön“, lästerte Severus gespielt kühl, aber sein breites Grinsen und der Stolz auf Hermine taten dem Abbruch.
Sanft küsste er Hermines Schläfe. „Hast Du gut gemacht“, sagte er weich, „jetzt lass mal Dein Knie sehen.“
Er begutachtete Hermines von einem Sturz auf den Rasen zerfurchtes, blutiges Knie.
„Ich gehe mal Diptam holen“-murmelnd verließ er das Wohnzimmer.
„Hach, Mine, Du hast Harry besonders toll abgezogen. Das vergisst er seinen Lebtag nicht“, lästerte Ginny und begutachtete Harrys zerschrappten Unterarm.
„Danke danke!!! Somit bin ich wohl besser als Cedric, Cho und das Frettchen zusammen! Hach, mal schauen wie lange ich mich auf meinem Ruhm ausruhen kann!“
Severus kam wieder und begann Hermine zu verarzten.
„Severus, könntest Du Harry auch Diptam abgeben? Sein Unterarm sieht übel aus.“
Severus gab Ginny die Flasche, die sofort begann etwas Flüssigkeit auf Harrys Unterarm zu träufeln.
„Mannomann, jetzt habe ich Hunger!“, grinste Hermine zufrieden.


3 Tage später stand Ron plötzlich im Hausflur.
„Ist jemand da?“, fragte er laut.
Harrys Gesicht erschien über ihm im Treppenhaus. Dahinter erschien Ginny.
„Bruder!“, sagte sie erfreut.
Beide liefen die Treppe runter und umarmten Ron.
„Ich möchte gerne mit Hermine sprechen“, sagte Ron ruhig.
„Sie ist im Wohnzimmer“, sagte Severus, der durch die Küchentür getreten war.
Ron blickte Severus missmutig an. „Sir!“, grüßte er ihn aber schließlich halbwegs höflich.
Dann ging er ins Wohnzimmer. Verfolgt von den anderen drei, die hinter ihm herliefen um einen eventuellen erneuten Kleinkrieg sofort zu beenden.
„Hermine?“, sagte Ron zu der brünetten Frau, die stöbernd vor dem Bücherregal saß.
Sie drehte sich um und ihre Mimik erstarrte.
„Ronald.“
Ron wusste, dass Hermine ihn nur dann so nannte, wenn sie böse auf ihn war und er beschloss sich zu ihr zu setzen.
„Hermine es tut mir leid. Du bist nichts, was ich gesagt habe, als ich so böse war. Weder pervers, noch eine Schlampe, noch…“ Er war wirklich kleinlaut. „Sei mir nicht mehr böse, ok? Ich habe das alles falsch eingeschätzt bis Charlie mir den Kopf zu recht gerückt hat. Er sagte mir, Ihr hättet Sex nur aus Spaß an der Freude gehabt. Mehr nicht.“ Er legte den Kopf schief. „Bitte! Meine kleine Hermine soll nicht mehr böse sein….“
Hermine lief bei den Worten „meine kleine Hermine“ Tränen aus den Augen und sie warf sich auf Ron und ihn um.
„Ach, Ron“, schluchzte Hermine bloß. „Ich will doch auch gar nichts von Charlie.“ Harry, Severus und Ginny blickten sich kopfschüttelnd an.
„Und was ist mit ihm?“ Ron zeigte hinter sich.
„Das wissen wir doch selbst nicht so genau, Ron.“
Er nahm sie als Antwort schlicht in den Arm.
„Bitte lass uns nie wieder streiten, bitte!“, bat Hermine flehentlich.
„Gern.“


Zum Mittagessen saßen alle rund um einen Tisch und aßen Ginnys selbstgemachte Spaghetti Bolognese á la Molly.
Severus und Hermine saßen nebeneinander und da Severus Linkshänder war, hielten beide beim Essen dezent Händchen.
Irgendwann bemerkte Ron das und stierte darauf.
„Was ist mit Euch beiden?“, fragte er Hermine leise, obwohl alle es hören konnten.
„Da ist nichts, Ron.“
„Und was ist das da?“ Er nickte zu den Streicheleinheiten.
„Das geht Sie nichts an, Weasley“, murmelte Severus und fühlte sofort den besänftigenden Druck von Hermines Hand.
Ron fuhr aber bereits auf. „Das tut es, Professor. Weil ich mir Sorgen um Hermine mache. Sie verdienen sie einfach nicht. Hermine ist zu lieb, zu gut und zu großherzig. Sie können Sie gar nicht so lieben wie i…“ Er verstummte entsetzt, stand sofort auf und verließ die Küche.
Hermine, Ginny, Harry und Severus starrten sich geschockt an.
„Sie hatten ja dann wohl recht“, murmelte Ginny trocken.
Hermine stand auf. „Ich regel das schon.“ Dann ging sie.
„Lieben SIE sie?“, fragte Harry Severus knapp.
Severus nickte.
„Tja“, murmelte Ginny. „Man kann sich eben nicht aussuchen, in wen man sich verliebt, nicht?“
Harry küsste sie lächelnd auf die Wange.
„Das ist wohl wahr, Miss Weasley. Man kann sich da leider nicht helfen.“
„Würden Sie es denn ändern wollen?“
„Um nichts in der Welt“ antwortete Severus schlicht.
„Sir“, fragte Ginny und wurde rot, „haben Sie beide denn schon….?“ Sie wurde knallrot. „…Sie wissen schon.“
„Es geht Sie eigentlich nichts an, Miss Weasley, aber da ich überzeugt davon bin, dass Hermine Ihnen sowieso immer alles erzählt, darf ich Sie jetzt enttäuschen. Wir haben nicht.“
Harry lachte leise. „Nicht so sensationslüstern, Ginny!“
„Habs ja nur wissen wollen“, maulte Ginny leise. „Woran liegt‘s?“
Harry lachte lauter und schüttelte den Kopf.
Severus musste schmunzeln. „Ich gehe davon aus, dass sie einfach noch nicht soweit ist.“
„Wer ist noch nicht soweit wofür?“, fragte Hermine, die wieder in die Küche kam.
„Du für Sex mit mir“, sagte Severus leise. Hermine kroch bei dem Wort Sex aus seinem Mund eine immense Gänsehautflut über ihren Körper und es schüttelte sie kurz.
Severus sah das und lächelte süffisant.
„Sag noch einmal das Wort Sex und ich schlafe auf der Stelle mit Dir“, brummelte Hermine.
„Sex.“
Harry, Ginny und Hermine lachten, doch Hermine küsste ihn bloß kurz, was sich Harry und Ginny fasziniert anschauten.
„Was ist mit Ron?“, fragte Harry schließlich.
„Wir haben kurz geredet.“
„Was hast Du ihm gesagt?“, erkundigte sich Ginny.
„Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn ganz doll mag, aber leider nicht mehr und dass mir das schon leid tut, ich es aber nicht ändern kann und nicht will.“
„Und er hat es nicht verstanden“, mutmaßte Ginny.
„Ich glaube doch. Aber er meinte, er könne nicht verstehen, dass ich Severus ihm vorziehe.“
„Und jetzt?“
„Ich habe ihm gesagt, er müsse mit jemand anderem glücklich werden, da ich nicht zur Verfügung stehe, er aber was Freundschaft angeht, immer auf mich zählen kann.“
„Wo ist er jetzt?“
„Er ist rausgegangen und appariert, vermute ich“, sagte Hermine und schaufelte die Nudelreste auf ihrem Teller auf ein Häufchen.
„Na schön, er kommt wieder“, sagte Harry. „Möchte noch jemand was?“
„Ich bitte, Potter. Miss Weasley hat vorzüglich gekocht.“
„Danke, Sir.“
„Wenn jemand so etwas abliefert“, sagte Severus ehrlich, „gebe ich jederzeit gerne dafür Komplimente.“
Ginny wurde leicht rot.
„Ach noch was. Potter“, sagte Severus und hielt ihm seinen Teller hin, weil Harry gerade am Spaghetti verteilen war.
Harry hielt inne und blickte auf.
„Ich möchte mich entschuldigen für meinen früheren Verdacht, dass Sie nur ein verwöhntes, prominentes Bürschchen sind. Meine Sticheleien waren falsch. Ich hoffe, dass Sie mir das irgendwann mal verzeihen können.“


Stille.
Lange Stille.
Harry starrte Severus an mit dem Mund offen.
Ginny starrte mit gerunzelter Stirn Severus an.
Hermine lächelte.
Harry ließ sich wieder auf seinen Platz fallen. „Ähm.“
Severus aß seelenruhig weiter. Wenn er einen Fehler gemacht hatte, entschuldigte er sich dafür. So war er erzogen worden. Aber er wollte noch etwas erklären.
„Ich habe immer angenommen, dass Sie bei Ihrem Onkel und Ihrer Tante erzogen wurden wie ein eigenes Kind mit allen Vorzügen und allem Schnickschnack. Nach dem Brief Ihrer Tante wurde mir klar, dass ich wohl falsch lag. Ihr ganzes Wesen scheint sehr ruhig und gemessen zu sein und ich habe den Verdacht, dass vieles, was in den vergangenen Jahren passiert ist, nicht auf Ihren Mist gewachsen ist. Aber darüber muss ich noch mal nachdenken. Na wie auch immer. Eine Entschuldigung nach dem anderen.“
„Ein seltsamer Tag“, murmelte Harry, „Ron ist in Mine verliebt, mein Onkel ist tot, meine Tante entschuldigt sich für alles bei mir, Mine zieht mich beim Quidditsch ab worauf ich total stolz bin und dann entschuldigt sich Snape bei mir für seine fiesen Sprüche früher.“
„Ist ein bisschen viel für Dich, hm?“, fragte Ginny liebevoll und drückte Harrys Hand.
Harry drückte zurück und sah auf. „Im Gegensatz zu meiner Tante, nehme ich Ihre Entschuldigung an, Sir.“
„Danke.“
„Sie haben mit ihrem Verdacht übrigens recht. Ich war nicht mal an der Hälfte der Sachen Schuld damals. Meistens waren es Peeves und Draco Malfoy.“
„Und Dobby“, wandte Ginny ein.
„Und Dobby.“
„Und Voldemort“, fügte Hermine weiter ein.
„Und Voldemort. Und Rita Kimmkorn.“
„Ist schon gut“, griente Severus, „Ich habe es schon verstanden. Gehen Sie denn wenigstens morgen auf die Beerdigung?“
Harry hielt verdattert inne. „Äh… Nein????“
„Wieso nicht Harry?“, fragte Hermine.
„Weil er mir völlig egal bis hin zu scheiß egal ist? Ich habe immer nur verbale Kloppe einstecken müssen, ich habe nicht ein einziges Mal ein akzeptables Weihnachtsgeschenk bekommen, alle meine Geburtstage wurden komplett ignoriert und ich musste Zeit meines Lebens die alten Riesenklamotten von Dudley auftragen. Sogar die Socken von Dudley musste ich auftragen. Ich wundere mich bis heute, dass ich wenigstens meine eigene Unterwäsche hatte, und ich bin fast schon Jahre mit einer geklebten Brille rumgelaufen, weil keiner es hingekriegt hat mit mir zum Optiker zu gehen. Offiziell gibt es auch Hogwarts gar nicht. Offiziell bin ich im St.-Brutus-Sicherheitszentrum für unheilbar kriminelle Jungen!!!“
Severus starrte Harry verblüfft an. „Wenn Lilly das alles gewusst hätte…“ murmelte er.
Harry warf einen Seitenblick auf Severus. Severus Satz milderte aber Harrys Wut nicht nur, sie machte sie vollkommen zunichte.
„Ich würde gerne mal mit ihr sprechen“, sagte Harry leise zu Severus.
„Harry, Du weißt, dass man Tote auch mit Magie nicht wiedererwecken kann“, klugscheißerte Hermine.
Harry verdrehte die Augen. „Ja und man kann in Hogwarts nicht apparieren und Telefone funktionieren ja auch nicht. Das erzählst Du mir zum gefühlt tausendsten Mal, Mine.“
„Mein ja nur….“, brummte Hermine und grinste ihn schließlich mit schiefgelegtem Kopf und Dackelblick an. „Sei wieder gut, ja? Heute ist doch ein Tag an dem Du stolz sein wolltest.“
„Stolz?“
„Ja auch mich. Weil ich Dich beim Quidditsch so völlig nieder gemacht habe.“
Jetzt lachte Harry endlich wieder. „Mine, ich bin total stolz auf Dich und Du bist sowieso die Beste.“

Hermine zog grinsend die Tageszeitung näher, die sie vorhin aus der Bäckerei mitgebracht hatte und begann sie durchzublättern. Plötzlich hielt sie inne.
„Ich weiß nicht, was Ihr heute macht, aber ich werde in die Stadt fahren.“
„Wieso?“, fragte Ginny.
„In Notting Hill ist heute Gay Street Parade.“
Alle blickten sie stirnrunzelnd an.
„Das macht immer einen Heidenspaß.“
„Bestimmt!“, lästerte Harry leise.
Ginny aber hatte sich entschlossen. „Ich komme mit Dir, Mine.“
„Schön. Wer noch?“ Sie blickte Severus und Harry abwechselnd an.
„Wenn es denn sein muss, käme ich wohl mit“, murmelte Severus leise und Harry nickte. „Wir können die Mädels nicht alleine auf eine Straßenparty lassen.“
„Och, wie edelmütig Ihr doch seid“, lästerte Hermine aber sie freute sich. Dann fiel ihr was ein. „Severus….(er blickte auf)…das heißt aber Muggelklamotten, ja?“
„Sie werden sich wundern, wie muggelig ich in Muggelkleidung aussehen kann, Miss Granger“, sagte Severus in seiner öligsten Stimme. „Dagegen werden Sie aussehen wie Albus in seiner Festtagsrobe.“
Ginny lachte. „Das ist doch mal eine Kampfansage, Mine, was?“
Hermine hielt Severus die Hand hin. „Einverstanden. Wer am Muggelmäßigsten aussieht.“
Severus nahm an. „Eigentlich brauchen wir nicht wetten, Miss Granger. Ich werde Sie besiegen.“
„Ach, Professorchen“, flötete Hermine herablassen und mit unsagbar viel Spaß in den Augen. „Sie werden Sich wundern! Wer ist Schiri?“
„Wir fragen den erstbesten Zauberer, dem wir später begegnen.“
„Sehr schön. Um was wetten wir?“ fragte Hermine.
„Wenn ich gewinne schläfst Du mit mir.“
Hermine lachte laut und herzhaft. „Nein, mein Lieber, so geht’s nicht!“
„Na schön, wenn ich gewinne, schläfst Du eine Nacht bei mir.“
„Was ist denn das für eine Einbuße für Hermine, Professor?“, fragte Harry äußerst belustigt.
„Schlagen Sie doch was Besseres vor, Potter!“
„Ja, Harry und Ginny. Bestimmt Ihr, was wir machen sollen“, stimmte Hermine zu.
Ginny legte den Kopf schief. „Hm…wenn Hermine gewinnt, dann unterrichten Sie einen Tag in Muggelkleidung.“
Severus zog missmutig die Augenbrauen zusammen. „Tolle Idee, Miss Granger. Wirklich. Was bringt das Hermine?“
„Vielleicht siehst Du sexy aus in Muggelkleidung“, sagte Hermine freudig erregt. „Ich find Deine Idee super, Ginny!“
„Danke.“
„Und wenn der Professor gewinnt“, sagte Harry, „dann läuft Hermine einen ganzen Tag nur in Unterwäsche herum.“
Er bekam spontan einen Klaps auf den Hinterkopf. Von Ginny. „Das würde Dir so passen, was?“
„Ich finde Potters Idee gut. Hermine, bist Du einverstanden?“
„Bin ich.“ Sie gaben sich wieder die Hand.
„Wir fahren um 18 Uhr mit der U-Bahn nach Notting Hill Gate“, beschloss sie.
„U-Bahn?“, fragte Severus entsetzt.
„Natürlich. Oder willst Du mitten in irgendein unbekanntes Getümmel apparieren?“
„Nein.“
„Siehst Du. Also.“


Um kurz vor 6 warteten Hermine, Ginny und Harry in Jeans, Turnschuhen und Windjacken im Hausflur auf Severus.
„Wo bleibt der denn?“, fragte Ginny und blickte auf ihre Armbanduhr.
„Bin schon unterwegs“, sagte Severus Stimme laut und man hörte Tritte auf Stufen.
Bald darauf stand er vor ihnen.
Harry starrte ihn an.
Ginny starrte ihn an.
Hermine starrte ihn lüstern an.
Die Blicke der drei fingen von unten an. Einfache Lederschuhe, blaue Jeans, grüner Pullover, schwarze Wetterjacke, die Haare hinter die Ohren geklemmt.
„Man, siehst Du gut aus“, raunte Hermine baff.
„Ich werde gewinnen“, sagte Severus nüchtern und gab Hermine einen kurzen Kuss.
„Ich werde Sie noch eine Weile entgeistert anstarren, Sir“, gab Harry zu. „Ich hoffe, das ist kein Problem für Sie. Wenn ja, raunzen Sie mich einfach wie üblich an.“
Severus grinste milde amüsiert. „DAS werde ich wohl hinbekommen, Potter. Können wir?“

Die nächste U-Bahn Station war nicht wirklich weit entfernt und alle vier stiegen in den Zug in Richtung London City.
Severus Snape in einer U-Bahn zu sehen war fast mehr als Harry verkraften konnte, aber er hielt sich wacker und umklammerte die vertikale Haltestange während der Fahrt.
„Sir, echt, ich muss sagen, ich krieg es noch nicht auf die Reihe“, murmelte Ginny leise. „Sie in dem Outfit in einer U-Bahn.“ Sie schüttelte zur Unterstützung ihrer Aussage den Kopf.
„Miss Weasley, ich bin öfter in Muggelkleidung U-Bahn gefahren als Sie.“

Bald waren sie da und hörten schon von weitem das Johlen, das Lachen und die laute Party-Musik.
Freakig aussehende Leute begegneten ihnen und manche Kerle starrten Harry neugierig an und manche auch Severus und manche Mädels Hermine und Ginny. Nach einer Weile fanden sich die vier in einer Menschenmenge wieder. Severus war der Größte und hatte den besten Überblick.
„Siehst Du schon was von der Parade, Severus?“, fragte Hermine.
„Ja, aber der Zug ist noch einiges entfernt. Hört Ihr schon die Samba-Musik?“

„Bist Du Single?“, wurde Severus plötzlich von einem etwas kleineren Mann angesprochen. Er trug blaue Jeans mit Leder-Chaps darüber, ein enges schwarzes Muscleshirt und einen Cowboyhut. „Oder bist Du vergeben?“
„Ich bin leider vergeben“, grinste Severus.
„Schade. Wie heißt er?“
„Hermine.“
„Seltsamer Name für einen Freund.“
„Es ist eine sie. Ich bin nicht schwul.“
„Schade. Du könntest mir wirklich gefallen.“
Severus hatte das Gefühl die begehrlichen Blicke des Mannes schon fast körperlich zu fühlen. „Vielen Dank, aber nein, danke. Ich bin mit meiner Wahl mehr als zufrieden.“ Severus zuckte entschuldigend mit den Schultern.
Der Kerl blickte sich um und sah Harry. Ein Blick fiel auf Harrys Narbe. „Was haste denn da gemacht, Schätzchen?“, fragte er interessiert.
„Ein Faustkampf“, erklärte Harry lässig.
„Cool. Haste denn gewonnen?“
„Hab ich.“
„Echt cool. Hast Du einen Freund?“
„Nein, aber eine Freundin.“ Er zog Ginny näher an sich und legte ihr einen Arm um die Schulter.
„Alles Heten. Schade aber auch“, murmelte der Mann ein wenig enttäuscht. „Na, dann, macht‘s mal gut.“ Er schwenkte lässig den Arm und verschwand in der Menge.


Severus lachte leise. „Nun habe ich das auch hinter mir. Das erste Mal von einem Kerl angemacht zu werden.“
„Wem sagen Sie das“, brummte Harry.
„Seid wann bin ich eigentlich Deine Freundin? Sag mal“, zwitscherte Hermine fröhlich. Sie hatte der Unterhaltung mit riesiger Genugtuung gelauscht. „Aber es freut mich zumindest, dass Du mit Deiner Wahl zufrieden bist.“
„Bin ich. Über den Rest reden wir, wenn Du bei mir heute Nacht schläfst.“
„Tu ich das?“
„Das hoffe ich doch.“
„Hey, Du bist süß“, sagte plötzlich eine dunkle Männerstimme hinter Severus. „Magst Du tanzen?“
Severus drehte sich verdutzt um. Der Mann war etwa so groß wie er selbst und trug schwarze Jeans und ein weißes Oberhemd.
Er spürte, wie er gemustert wurde.
„Du hast einen echt geilen Arsch“, fügte der Mann noch strahlend hinzu.
„Danke für das Kompliment, aber nein, ich möchte nicht tanzen.“
Der Mann sah leicht enttäuscht aus. „Schade.“ Dann fiel es ihm auf. „Du bist ne Hete, nicht?“
Severus nickte bedauernd. Aber um Unklarheiten zu vermeiden zog auch er Hermine näher an sich. Diese legte eine Hand auf seinen Brustkorb.
„Er ist schon meiner“, sagte sie zu dem fremden Mann.
„Dann pass mal gut auf das Schmuckstück auf, Süße“, lächelte der nur.
„Werd ich, werd ich“, lächelte Hermine zurück.
„Er ist im Bett bestimmt ne Bombe, nicht?“
„Ist er.“
Severus blickte Hermine lächelnd aber verblüfft an.
„Wusste ich es doch.“ Mit einem „zu schade“ ging der Mann davon.

„Du bist heiß begehrt, Severus“, stellte Hermine fest.
„Ich merke es. Aber sag mal, seit wann willst Du denn meine Bettqualitäten kennen, hm?“
„Ich ahne sie.“
„Aha. Also beschäftigst Du Dich doch damit!“
„Ja.“
Severus grinste und beugte sich zu Hermine hinunter. Dann nahm er ihr Kinn in eine Hand und küsste sie sehr begehrlich auf die Lippen.
Harry und Ginny schauten sich das ziemlich fassungslos an. Sie konnten die beiden immer noch nicht so wirklich zueinander bringen in ihren Gehirnen. Wenigstens half Snapes Kleidung ein wenig.


Ein kleiner Rollwagen wurde durch die Menge geschoben. Geführt von einer zarten kleinen Blondine im Serviererinnen-Lackdress mit kleinem Lackhäubchen auf dem glatten Bobschnitt.
„Gewürzkekse, wer möchte probieren?“
Hermine schnappte sich einen von einem Tablett und Ginny, Harry und Severus nahmen sich auch einen.
„Wartet“, sagte Severus leise und zückte heimlich seinen Zauberstab. „Ich teste erst, ob die giftig sind. Gorogia Entfante.“ Nichts passierte. „Die Kekse sind ok“, sagte er schließlich und steckte seinen Stab wieder in die Innentasche der Jacke.
Hermine, Harry, Ginny und Severus probierten gleichzeitig und starrten sich schnell an.
Die Kekse waren eine interessante Mischung aus Keks, Hasch, Thymian und Salbei.
„Da ist Hasch drin“, murmelte Harry sofort fasziniert.
„Woher weißt Du das?“
„Dudley hatte mal ein kleines Tütchen in seinem Zimmer und er hat es mir gezeigt. Tante Petunia hat es für Dreck gehalten und ins Klo gespült.“ Er lachte schäbig.
Ginny hatte ihren als erstes aufgegessen. „Ich will noch einen“, sagte sie ein wenig jammernd.
„Gibt’s nicht“, entschied Harry. „Wir sind die Dinger nicht gewöhnt.“
„Das sehe ich auch so. Aber Spaß machen sie schon“, befand Severus, der merkte, dass sein Körper und sein Geist sich langsam trennten.
Hermine genoss es bereits. „Hey“, sagte sie raunend. „In dem Zustand mal gefickt werden.“
Alle drei blickten sie entsetzt an. Severus lachte und es hörte sich in seinem Kopf an wie ein Echo.
„Wenn Du solche Wörter benutzt, dann freue ich mich erst recht auf unser erstes Mal.“

Es war schon seit einiger Zeit am dunkler werden und Hermine, Severus, Ginny und Harry schwelgten in der lauen Luft, der Partymusik, den tanzenden Menschen und den Gerüchen um sie herum.
Hermine ging einmal in einer Bar aufs Klo und als sie wieder rauskam sah sie Severus, Ginny und Harry leise reden. „Was ist los?“, fragte sie streng.
Harry hielt ihr ein Tütchen hin. „Für die nächsten Kekse“, sagte er nur grinsend.
Hermine lachte. „Wie geil! Severus, kann man das nicht…ähm…aufstocken?“
„Natürlich. Es kann wie ein Lebensmittel verzehrt werden, also kann man es nicht erschaffen, aber vermehren. Aber ich werde hier jetzt kein Kilo daraus machen.“ Er schnaubte - aber grinste breit. Das Hasch war noch nicht komplett wieder aus ihm raus.
„Dann können wir das ja wirklich mal machen mit dem Ficken und den Keksen“, freute sich Hermine.
Wieder blickten alle drei sie entsetzt an. Hermine meinte sich verteidigen zu müssen.
„Was denn? Tut doch nicht so, als hättet Ihr noch nie im Leben Sex gehabt!“
„Doch“, grinste Ginny, deren Blut auch noch nicht wieder clean war. „Es ist nur herzlich seltsam, das Wort aus Deinem Mund zu hören. Mindestens genau so seltsam wie „Sex“ aus Snappis Mund.“
Harry kicherte. Severus musste auch lachen. Gegen seinen Willen. Er versuchte Miss Weasley tadelnd anzugucken, aber das gelang ihm überhaupt nicht.
„Wer kann von uns am besten backen?“, fragte Harry gespielt ernst.
„Ich kann backen“, bot sich Ginny an. „Ich weiß nur nicht, wie viel man von dem Zeugs reintut.“
„Das kann man bestimmt im Internet nachlesen“, sagte Severus. „Wir können ja morgen in so ein Internetcafé gehen. Hermine, Du kannst bestimmt mit einem Computer umgehen. Oder Potter, Sie.“
Beide nickten.
Aber jemand hatte zugehört.
„Ihr braucht nicht in ein Internetcafé gehen“, sagte ein Mann leise neben ihnen. „Im Endeffekt gehts nur darum, dass das Hasch in Fett oder Öl gelöst wird, was du dann damit machst is dir überlassen. 10g Shit für 100 bis 150 g Butter also 1 Blech Kekse sind meiner Erfahrung nach super. Einfach das Zeug in den Topf mit der Butter rein bisses sich aufgelöst hat. Alternativ kannste auch nen Löffel mit Öl füllen, das Hasch da reintun und den von unten erhitzen.“
Ginny strahlte ihn an und wisperte genauso heimlichtuerisch. „Danke sehr. Super.“
Der Mann zwinkerte ihr zu und verschwand.
„Ich backe gleich morgen welche“, freute sich Ginny.
„Aber vorher brauchen wir noch mehr. Das Zeug darf niemals alle werden.“ Harry stopfte das Tütchen in seine Jeanstasche.
„Keine Sorge, Potter. Ein Krümel reicht.“
„Ich bin total baff, dass Sie das mitmachen, Sir“, sagte Ginny ernsthaft.
Severus zuckte nur lachs mit den Schultern. „Wir haben Ferien. Ich weiß von nichts.“ Dann grinste er unschuldig.
Sie liefen der Parade hinterher und Severus trat einen Bürgersteig hinunter. „Stopp“, rief Hermine. Er drehte sich um. „Küss mich“, bat sie und breitete ihre Arme aus.
Er umarmte sie und Hermine, nun so groß wie er, legte ihre Lippen sanft auf seine.
Versonnen küssten sie sich eine Weile. „Das Zeug macht rattig“, brummelte Hermine.
Harry und Ginny, die sich umarmten, lachten leise.
Hermine fühlte sich wirklich ziemlich rattig. Sie hatte unbändige Lust darauf, mit Severus zu schlafen. Sie von ihm flachlegen zu lassen. Sich von ihm durchficken zu lassen.
„Oh, Mensch“, raunte sie, „ich möchte unbedingt mal nach so einem Keks gefickt werden.“
„Das kannst Du kriegen“, raunte Severus zurück. „Brauchst nur „Bescheid“ rufen sobald Miss Weasley die Kekse gebacken hat.“
„Aber sollte ich nicht bei unserem ersten Mal bei Verstand sein?“, fragte Hermine und sie hörte ihren eigenen ein bisschen quengeligen Ton.
„Na, ich hoffe, Du bist nicht bei Verstand, wenn es passiert“, brummte Severus und schloss sie fester in seine Arme.
„Ah, der hübsche Mann schon wieder“, sagte plötzlich der Mann, der mit Severus tanzen wollte. „Wobei soll wer nicht bei Verstand sein?“
Hermine lächelte strahlend. „Ich soll beim Ficken mit meinem Freund (Sie rieb Severus Rücken) meinen Verstand verlieren.“
„So, wie der aussieht, klappt das doch bestimmt schnell.“
„Ja“, lächelte Hermine ein verschmitztes Kleinmädchenlächeln. „Er macht mich immer total heiß. Seine Stimme ist doch der Hammer, oder was meinst Du?“
Der Mann nickte. „Sie ist einfach heiß.“
Hermine und der junge Mann schauten beide sehnsüchtig auf Severus. „Jetzt ist aber mal gut“, knurrte der irgendwann.
Der junge Mann lächelte noch einmal süffisant und ging dann davon.

Irgendwann begann es erst leise zu fisseln und dann richtig zu regnen. Von jetzt auf gleich wurden die Straßen leerer und Hermine zog Severus und Harry, der Ginny mitzog, in eine Seitenstraße.
„Lasst uns nach Hause apparieren“, sagte sie, blickte kurz um sich und verschwand mit einem Plopp.
Severus, Harry und Ginny folgten ihr.
Klatschnass standen sie alle vier schließlich im Flur vom Grimmauld Platz.
„Ich habe Sie noch nie nass gesehen, Sir“, sagte Ginny ehrlich.
„Ich Sie auch nicht, Miss Granger“, raunte Severus leicht amüsiert zurück und kämmte sich mit seinen Fingern die nassen Haare aus dem Gesicht.
„Ich sollte grad duschen“, murmelte er, „sonst hole ich mich eine Erkältung.“
„Soll ich mit?“, fragte Hermine ihn lächelnd.
„Wenn Du möchtest“, flüsterte er und küsste sie behutsam auf die Schläfe.
Harry zog triumphierend das Tütchen mit dem Hasch aus der Tasche und hielt es triumphierend hoch. „Ginny, wann hast Du vor zu backen?“
Ginny ließ 2 große Handtücher erscheinen und drückte Harry eins in die Hand.
„Sofort.“
Severus sagte: „Erst trocknen wir uns und bevor Miss Weasley mit backen anfängt, vermehren wir noch den Pot.“
So wurde es auch gemacht.

Als Hermine Severus ins Bad folgte kam in ihr ein seltsames Gefühl auf. „Ich glaube, ich lass Dich alleine duschen und dusche später selbst“, murmelte sie leise.
Severus blickte sie enttäuscht an. „Wenn Du meinst“, sagte er aber, „dann solltest Du das tun.“
„Ich kann noch nicht über meinen Schatten springen“, erwiderte sie bedrückt.
„Dann lass Dir noch Zeit. Ich laufe Dir nicht weg.“ Er drücke sie aufmunternd an sich und verschwand im Bad.
Hermine hingegen hexte sich in ihrem Zimmer trocken und legte sich eine Weile aufs Bett.
Ihr liefen Tränen aus den Augen vor lauter Enttäuschung über sich selbst.
Wieso habe ich so einen Bammel vor ihm? Er macht mich doch so ungeheuer an.
Er will mich und ich ihn. Was ist dann schon dabei wenn man irgendwann anfängt Sex zu haben? Außerdem ist er ein toller Mann, Sex mit ihm wäre bestimmt toll! Plötzlich stieg in Hermines Gedanken wieder eine Szene auf, die sie verabscheute. Sie lag nackt und hilflos auf seinem Bett. Er stand vor dem Bett, blickte abschätzig auf sie hinunter und fing dann haltlos an zu lachen. „Du bist so schlecht! Ich hätte nie gedacht, dass ich mal eine ficken würde, die es einfach nicht drauf hat.“ Und dann fing Hermine in ihrem Tagtraum an zu weinen.

Plötzlich spürte sie, wie sie in den Arm genommen wurde. Wirklich in den Arm genommen.
„Hey, was hast Du?“, fragte seine dunkle Samtstimme leise.
Hermine erzählte ihm stockend worüber sie nachdachte.
„Das ist nicht lustig“, murmelte er ernst. „Ich würde Dich nie auslachen, Hermine. Niemals. Und ich hoffe, dass Du das tief im Inneren genau weißt.“
Ja, ich weiß es, dachte sie ehrlich.
Er wischte ihr mit seinem Handrücken die Tränen weg. „Woran liegt es wirklich?“
„Du bist so viel älter“, schluchzte sie. „Und hast so viel Erfahrung und ich?“
„Du hast auch Erfahrung. Mit einem Charlie Weasley zu schlafen ist definitiv eine Erfahrung. Was glaubst Du, wie viele Mädchen er hier an der Schule hatte? Er hatte mindestens jedes Jahr eine neue Freundin. Und ich bezweifle, dass die keinen Sex hatten. Hättest Du Deine Unschuld an Longbottom verloren (er lachte schnaubend), dann würde ich sagen: Naja, ok, sie hat keine Ahnung von wahrem Sex, aber so!?“
„Ich habe irgendwie Angst, dass meine Vorstellung wahr wird. Dass Du vor lauter Verzweiflung, weil ich etwas falsch mache, aufhörst und über mich lästerst und lachst.“
„Hermine. Schau mich an. So. Genau. Ich-werde-niemals-niemals-niemals-über-Dich-lachen, ok?“
Hermine schluckte hart, und Severus fuhr fort. „Wie kann ich Dir das nur beweisen?“
Hermine begann verhalten zu lächeln. „Ich möchte mehr über Dich erfahren. Das nimmt mir vielleicht die Angst vor Dir. Und wenn wir dann doch mal miteinander schlafen würde es helfen, wenn Du nicht vorher Deine schwarze Robe anhast.“
Er grinste. „Das ist doch schon mal was und absolut machbar. Jetzt sofort?“
„Nein“, grinste Hermine. „Ginny backt erst die Kekse und dann unterhalten wir uns?“
„Du willst mich zugedröhnt ausfragen?“
„Jupp.“
„Na schön. Ich habe das Gefühl, bei den Keksen brauchst Du auch kein Veritaserum.“
Hermine lachte und ließ sich von ihm küssen.
„Sollen wir mal gucken, wie weit die beiden sind?“, fragte Severus.
„Ja.“ Sie nahm seine angebotene Hand und ließ sich vom Bett ziehen.


Unten in der Küche backten die Kekse im Ofen und Harry saß auf dem Esstisch und zwischen seinen Beinen stand Ginny und sie waren sich genüsslich am küssen. Hinter Harry lag noch die kleine Plastiktüte mit restlichem Hasch.
„Hey, hier wird nicht geknutscht“, raunte Hermine gut gelaunt.
„Wieso? Willst Du auch?“, fragte Ginny und trat auf Hermine zu.
Hermine grinste. „Oh ja!“ Sie gab Ginny einen kurzen Kuss auf den Mund.
„Hey, hört nicht auf“, murmelte Harry. „Das sah gut aus.“
Severus lachte. „Noch nie mit zwei Frauen, Potter?“
Der schüttelte den Kopf.
„Oh, Sie verpassen was.“
Hermine blickte ihn misstrauisch an. „Du denn?“
Severus nickte erhaben. „Natürlich. Ich habe schon fast alles einmal durchprobiert.“

„Wie lange brauchen die Spaßmacher-Kekse noch, Ginny?“
„Eine Viertelstunde. Professor, hier sind die Haschreste.“
Severus zog seinen Zauberstab. „Aucticto exaugea“.
Der kleine Rest Hasch schwoll innerhalb Sekunden zu einem fussballgroßen Berg an.
Hermine lachte Harry an. „Oh, hoffentlich findet die Muggelpolizei das NIIIEEE!“
Harry lachte. „Nein, sonst kommen wir in den Knast wegen Drogenhandel im großen Stil.“
Ginny blickte in den Backofen. „Die sehen schon gut aus.“
„Was machen wir, wenn sie fertig sind?“, erkundigte sich Harry. Dann blickte er Hermine an. „Wollt Ihr wirklich Sex haben?“
Hermine schüttelte ihren Kopf. „Nein. Aber ich habe vor, Severus weiter kennen zu lernen, wenn wir Kekse intus haben.“
„Ich muss nur übermorgen wieder „nüchtern“ sein, weil ich dann die erste Vorlesung an der Uni halte.“
„Na, das sollte doch klappen“, brummte Ginny.
„Wonach schmecken die Kekse eigentlich?“
Ginny lächelte. „Vanille. Etwas anderes hatte ich nicht da. Wir könnten morgen einkaufen gehen und Schoki oder Nüsse kaufen.“
„Was waren da vorhin wohl alles für Gewürze drin?“, fragte sie Hermine laut.
„Thymian und Salbei auf jeden Fall“, sagte Severus, der mit seinem Tränkewissen so etwas sofort raus geschmeckt hatte.
„Ich würde mal gerne wissen, wie die McGonagall unter Hasch ist“, murmelte Ginny neugierig.
Severus lachte kehlig, was Ginny verblüffte, weil SIE es war, die das geschafft hatte. „Bestimmt nicht anders als sonst. Manchmal habe ich wirklich schon gedacht, was sie wohl für Kraut raucht um uns alle zu ertragen.“
Harry lachte. „Aber dann wundert es mich, wie Sie es schaffen, Sir, die Slytherins um Malfoy alle so gleichmütig zu ertragen.“
„Wieso gleichmütig, Potter? Sie haben noch nie erlebt wie ich ausraste.“
„Wer schafft das denn?“
„Oh, so manche…“
„Slytherins?“
„Auch. Oder Minerva. Oder Sybil…“
„Oh, das verstehe ich!“, lachte Hermine.
„Ich?“, fragte Harry neugierig.
„Ja, Sie haben das auch schon geschafft. Als Sie und Weasley mit diesem dämlichen Auto von London nach Hogwarts geflogen sind.“
Harry erinnerte sich an Snapes Gesichtsausdruck, als er Ron und ihm den Vortrag gehalten hatte.
„So sind Sie, wenn Sie ausrasten?“, fragte Harry enttäuscht.
Ginny zog die Backofenschublade raus und unterbrach das Gespräch. „Fertig!“
Ein seltsamer Geruch durchzog die Küche. „Wow“, rief Hermine. „Die riechen toll.“
„Falsch“, sagte Severus, „Du riechst toll. Die Kekse riechen lecker.“

Ginny nahm das Blech raus und pfefferte es auf den Küchentisch. Als Harry zugreifen wollte bekam er einen Klaps auf die Hand. „Die sind heiß.“
Harry zog seinen Zauberstab und ließ das Blech und die Kekse erkalten.
Dann nahm sich jeder einen Keks und Harry setzte sich vernünftig an den Tisch zu den anderen.
Alle verknusperten einen Keks.
„Die sind super, Ginny“, sagte Hermine.
Harry war der erste, der etwas merkte. „Oh, da ist es!“
Alle blickten ihn an.
„Wir sollten besser nicht zaubern, Leute“, meinte Ginny. „Nicht, dass die Zauber nach hinten losgehen.“
„Vieles wird auch gar nicht klappen“, vermutete Severus. Auf die fragenden Blicke der anderen fügte er hinzu. „Der Stab erkennt Euch nicht als Ihr, das hat mit Eurem Blut zu tun. Ein Expecto Patronum zum Beispiel wird wahrscheinlich nicht klappen.“
Harry verknusperte noch einen Keks und griff seinen Zauberstab. „Ich werfe die besten Patroni. Also: Expecto Patronum.“ Alle blickten auf sein Zauberstabende. Eine leichte Rauchwolke bildete sich, eine kleine Nase steckte sich aus dem Rauch hervor, schnupperte und verzog sich wieder. Hermine und Ginny lachten über Harrys enttäuschtes Gesicht.
„Tja“, grinste Severus, „das war wohl nichts, Potter.“
„Mist, verdammter.“
„Hermine, Du wolltest mich ausfragen“, erinnerte Severus sie.
„Ach ja. Aber willst Du das wirklich hier machen? Vor Gin und Harry?“
„Mir ist das gleich.“
„Ok. Mit welcher Frau hast Du den besten Sex Deines Lebens gehabt?“
„Na, Du stellst ja schon sofort die schwierigen Fragen.“ Er schien überlegen zu müssen. „Eine alte Freundin von mir. Lesley. Ich denke, mit ihr war ich besonders vertraut.“
„Triffst Du sie noch?“
„Nein. Wir eulen uns manchmal. Aber sie ist mittlerweile verheiratet und hat 6 Kinder. Ich schätze also mal ihr Mann wird auch gerne mit ihr schlafen.“ Severus lachte dreckig und es hörte sich wunderbar an in Hermines Ohren.
„Was war an dem Sex so toll?“
„Sie hatte einen tollen, weichen Körper und gab mir immer das Gefühl absolut willens und bereit zu sein, alles mit mir auszuprobieren. Wenn irgendwas sich dann als nicht so toll herausgestellt hat konnten wir darüber lachen. Es war perfekt.“
„Haben Sie jemals mit meiner Mutter geschlafen?“, entfuhr Harry plötzlich die Frage, die Snape nicht beantworten würde. Gewiss nicht.
Für einen kurzen Moment sah es danach aus, aber dann antwortete Snape knapp. „Ja.“
Harry Herz pochte heftig gegen seinen Brustkorb.
Severus wollte aber noch etwas hinzufügen. „Potter. Ihre Mutter…Ihre Mutter war phantastisch. Sie war unglaublich. Lustig, lieb und eine Seele von Mensch. Aber sie war auch einfach nur ein Mensch. Sie konnte schnell alles persönlich nehmen und vor allem war sie ziemlich nachtragend. Als ich sie einmal als Schlammblut bezeichnet hatte und es sofort bereute, ließ sie mich nie zu Wort kommen. Meine Versuche mich zu entschuldigen liefen ins Leere. Ich liebe sie auf gewisse Art noch heute, aber ihre Verbitterung hat sie menschlich gemacht und meine romantische Liebe flaute ab.“
„Sir…“, sagte Harry ruhig und sachlich, „mir ist klar, dass alle Menschen Fehler machen. Und mir ist klar, dass das auch meine Eltern einschließen muss.“
Severus nickte zustimmend. „So, Hermine, weiter.“
„Was findest Du an mir, Severus?“
Severus lächelte sie an. „Du bist unsagbar hübsch, Du bist ausgesprochen klug, sehr lieb und riechst zum Niederknien. Soll ich weitermachen?“
„Nein, schon gut“, lachte Hermine und nahm sich noch einen Keks. „Wann hast Du das erste Mal in Bezug auf mich an Sex gedacht?“
„Als Du das erste Mal meinen Vornamen gesagt hast.“
„Severus.“ Das kam von Ginny. Sie wurde rot und schaute Snape entschuldigend an. Der zog nur milde amüsiert die Augenbrauen hoch. „Sorry. Sir“, fügte Ginny hinzu.
„Wissen Sie was?“ fragte Severus und er merkte den dritten Keks jetzt richtig. „Ginny nenne ich Sie und wenn ich das tue, nennen Sie mich Severus.“
„Und ich?“ fragte Harry.
„Potter nenne ich Dich und Du nennst mich Snape und Du. Somit haben wir genug Verwirrung. Das ist lustig.“
„Darf ich Dich auch Snappi nennen, Snappi?“
„Na von mir aus auch Snappi“, sagte Severus.
„Man, ich würde so gerne ficken“, raunte Hermine.
„Dann mach doch“, sagte Hermine, „da ist Dein Kerl.“ Sie zeigte auf Severus.
„Kann nicht. Das kommt mir immer noch so komisch vor.“
„Aber küssen kannste ihn, ja?“
Hermine nickte wie betrunken. „Jepp. Dieser Mann (sie zeigte mit ausgestrecktem Finger auf ihn) muss einfach geküsst werden.“
„Aber vielleicht muss er auch einfach flachgelegt werden“, addierte Ginny.
Harry und Severus nickten sich zustimmend zu.
„Severus, musst Du flachgelegt werden?“
„Ständig. Was glaubst Du weshalb ich immer so eine miese Laune habe.“
Harry kicherte. „Mine, stell Dir mal vor Ihr vögelt und Snape hat nur noch gute Laune. Damit richtet er ein heilloses Chaos an.“
„Macki würde die Welt nicht mehr verstehen.“
„Wer ist Macki?“, fragte Severus.
„Prof McGonagall.“
„Und wie heißt Filius?“
„Flitti.“
„Aha.“
„Was für Unterwäsche trägst Du, Severus?“, fragte Hermine.
„Guck doch nach“, bot Severus an.
Hermine nestelte an seinem Hosensaum und zog einen schwarzen Gummizug hervor. „Oh, der Stoff fühlt sich aber gut an!“
„Boxershorts, Häschen“, murmelte Severus und fühlte sich plötzlich ausgesprochen gönnerhaft.
Ginny lachte.
„Mir fällt grad ein“, sagte Harry, „dass wir gerade keinem Zauberer begegnet sind, der Eure Klamotten bewertet hat.“
„Stimmt. Und nun?“
„Dann erfüllt Ihr Eure Vorgaben eben beide.“
Severus und Hermine schauten sich an. „Na gut.“
„Wann soll ich mich ausziehen?“, fragte Hermine.
„Am besten sofort. So kannst Du dann bleiben bis zu 80 bist“, raunte Severus dunkel.
Hermine stand auf und begann sich auszuziehen. Schließlich war sie bis auf ihren weißen BH und einen weißen Slip nackt. Dann setzte sie sich wieder und spürte sofort Severus begehrliche Blicke auf ihrem Körper.
Kurzerhand nahm sie ihren Zauberstab vom Tisch und hexte einen Colloportus auf den Kamin.
„Keine unangekündigten Besucher, wenn ich hier so rumlaufe.“
Sie streckte ihre Hand nach einem weiteren Keks aus, hielt dann aber inne.
„Ich möchte zu gerne noch einen, weiß aber, dass ich dann Severus definitiv flachlege.“
„Tust Du ja doch nicht“, sagte Severus. „Frag mich noch was.“
„Hast Du beim Sex irgendwelche Macken?“
„Ich habe einen leicht sadistischen Hang.“
Wohlige Gänsehautschauer überzogen Hermines Körper. Da steh ich drauf, freute sich ihr Restverstand wie doof.
„Und Du?“ fragte Severus zurück.
„Ich habe einen leicht masochistischen Drang.“
Severus kam näher und küsste sie. „Hey, dann könnten wir perfekt füreinander sein, Häschen.“
„Und Du, Gin?“, fragte Harry.
„Ich würde mal gerne Sex haben und wissen, dass mir Leute dabei zugucken.“
„Und Du, Harry?“, fragte Hermine.
Harry wurde rot. „Ich habe keine Macke.“
Das glaubte ihm niemand.
Hermine und Ginny zwickten ihn so lange in die Seite, bis er schließlich aufgab.
„Ich steh irgendwie auf Krankenschwesterklamotten.“
„Oh, da drauf könnte ich auch stehen“, ereiferte sich Severus.
„Ich kann mir Dich gar nicht ohne Kleidung vorstellen“, sagte Ginny zu Severus völlig vom Thema abweichend.
Severus begann sein Hemd aufzuknöpfen. Schließlich saß er oben ohne da.
„Hermine, glotz nicht so“, sagte er amüsiert. „Du könntest das alles mit einem Fingerschnips haben.“
„Sind die echt?“ Hermine glotzte auf Severus Brusthaare.
„Nein“, antwortete er trocken. „Das ist nur ein Toupet.“
„Ach so.“
„Ginny, ich würde Dich gerne ficken“, entfuhr es Harry.
„Jetzt?“
„Ja.“
„Hier?“
„Mir egal. Ich bin stoned.“
„Naja, ich weiß nicht....“, murmelte Ginny.
„Du könntest Deine Phantasie wahr machen, Gin“, sagte Hermine.
Ginnys Augen leuchtete kurz auf aber dann fiel ihr Blick auf Severus. „Aber er ist da.“
„Er hat aber schon mal Leuten beim Ficken zugesehen“, murmelte Severus.

„Aber wir sind alle stoned und morgen bereuen wir es bestimmt.“
„Ich würde es nicht bereuen, Dir beim Sex zugeschaut zu haben“, erwiderte Severus gelassen.
„Ich auch nicht“, sagte Hermine. „Ich habe Euch schon so oft beim Herumknutsche und Fummeln zugesehen, da macht mir das bisschen Sex auch nichts mehr.“
Harry stand auf und stellte sich hinter Ginny. Dann begann er ihr den Nacken zu massieren. Ginny schloss die Augen „Oh, Wahnsinn“, murmelte sie. „Der Pot verstärkt alle Eindrücke total.“

Harry streichelte schließlich ihr Dekolleté und schließlich knetete er ihre Brüste zärtlich, so dass Ginny ihren Kopf genüsslich in den Nacken legte. „Oh, Himmel, das Zeug ist der Knüller. Ich bin jetzt schon heiß.“

Sie drehte sich um und begann sämtliche Haut von Harry zu küssen an die sie dran kam. Also vorwiegend Bauchhaut. Schließlich öffnete sie seinen Gürtel.
Er zog sie an den Armen hoch und drückte sie ruhig von hinten an die Tischkante. Dann fasste er unter ihren Po und hob sie spielend leicht darauf. Wieder begannen sie sich zu küssen.
Ginny zog Harry mit einer fließenden Bewegung das Shirt aus und ließ es auf den Stuhl neben sich fallen. Dann küsste sie seine Brustwarzen und erntete bald ein erregtes Stöhnen.
„Hallo! Ist jemand zu Hause?“, rief eine Stimme, die sich wie die von Professor McGonagall anhörte aus dem Flur. Hermine und Severus waren mit einem Zauberstabwink angezogen.
„Manno!“, maulte Hermine enttäuscht und sah wie Harry sich rasch sein T-Shirt wieder anzog. Er hob Ginny vom Tisch runter. Schon stand Minerva in der Küchentür.
„Wieso habt Ihr den Kamin gesperrt?“, fragte sie in die Runde.
Alle zuckten die Schultern und Severus blickte Minerva ehrlich an. „Klappts nicht?“
Minerva schüttelte den Kopf. Severus brummelte: „Keine Ahnung wieso.“
Minerva murmelte etwas von „Ministerium muss testen“, sagte dann aber laut:
„Severus ich wollte Dir nur diese Unterlagen vorbei bringen. Eine Eule brache sie heute Morgen. Sind von der Uni glaub ich.“
„Danke, Minerva. Magst Du einen Keks probieren?“ Die entsetzten Gesichter der anderen ignorierte er.
„Oh, ja. Gerne.“ Minerva nahm sich einen Keks und setzte sich. „Oh, die sind lecker. Vanille! Wer hat die gebacken?“
Ginny hob innerlich haltlos kichernd die Hand.
„Backt Ihre Mutter die auch immer?“, fragte Minerva.
„Ja, das Rezept habe ich von ihr“, schaffte sie es ernst zu sagen.
Severus blickte kurz durch den Brief. „Ich brauche erst in 2 Tagen in die Uni kommen.“
Minerva blickte auf die Kekse und nahm sich einen zweiten. Entgeistert schauten sich Hermine, Ginny und Harry an. Sie sahen, wie Severus heimlich den Colloportus aufhob und erinnerten sich daran, was er vorhin gesagt hatte. Er schien also apparieren auch nicht für möglich zu halten wenn man stoned war.
Severus stand auf und trat an den Kamin. Er warf etwas Flohpulver hinein. Das Feuer brannte grün auf. „Minerva“, sagte er gespielt verwundert, „er funktioniert doch!!“
„Oh, Du hast Recht, Severus. Seltsam. Da muss wohl etwas falsch gelaufen sein.“ Sie stand auf und trat vor den Kamin. „Miss Weasley, ich muss schon sagen. Die Kekse sind sehr lecker, aber irgendwie vertrage ich sie nicht gut. Mir ist so schummerig. Hogwarts, Direktorenbüro.“ Dann trat sie in den Kamin, die Flammen loderten auf und sie wurde von ihnen verschluckt.

Sie war weg und Harry, Ginny und Hermine brachen haltlos in Lachen aus.
„Mir ist nicht mehr nach Sex vor Hermine und Severus“, murmelte Ginny. „Harry, lass uns in unser Zimmer gehen. Ich habs nötig.“ Harry ließ sich, nett wie er war, mitziehen.
Hermine uns Severus blieben in der Küche und unterhielten sich.

Eine Woche später war die Hochzeit, zu der Severus Hermine begleiten sollte.
Hermine zog sich gegen Mittag ihr hübsches schwarzes Cocktailkleid an und Ballerinas und schminkte sich dezent. Als sie Severus Zimmer betrat geschah es.
Mit Harry und Ginny hinter sich stehend erblickte sie Severus und in ihrem Kopf machte es endgültig klick. Ich bin verliebt in ihn, durchfuhr es sie. Ich bin verliebt.
Severus trug seinen Nadelsteifenanzug mit weißem Oberhemd und hatte seine Haare in einen lockeren Zopf gebunden. Er roch umwerfend und Hermine zuckte es in den Fingern ihn überall berühren zu müssen.
„Du siehst unglaublich aus, Severus“, sagte Ginny ehrlich.
„Danke sehr.“
„Du siehst echt schick aus, Snape“, gab Harry zu.
Hermine stand immer noch wie erstarrt vor Severus und ihr Gehirn holte alle Gedankengänge nach, zu der es bis gerade eben scheinbar nicht fähig gewesen war.
Severus blickte fragend Hermine an, weil sie nichts sagte, doch dann sprudelte es aus ihr heraus:
„Ich bin in Dich verliebt. Jetzt gerade. Du bist toll.“
Severus Blick wurde verblüfft. „Ja?“
Hermine nickte bedächtig.
„Nicht zur Hochzeit gehen und lieber unterhalten?“, fragte er rau.
Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Lass uns zur Hochzeit gehen. Wenn ich nicht gehe, reißen mir meine Eltern den Kopf ab.“
„Nun gut. Dann unterhalten wir uns eben später.“
Sie verabschiedeten sich von Harry und Ginny und traten dann vor die Tür.
Draußen in einer Seitenstraße apparierten sie dann.

Hermine hatte sie nach Manchester geführt. Als sie am neuen Ort auftauchten brauchte sich Hermine nur kurz umsehen um sich zu orientieren.
„Dort ist die Kirche.“
Die Glocken läuteten und einige Menschen strömten auf die Kirche zu. Schon von weitem sah Hermine ihre Eltern.
„Mum, Dad!“
„Hermine!“
Severus sah, wie ein großer, stattlicher Mann auf Hermine zuging und sie fest in den Arm nahm. Hinter ihm stand eine Frau in etwa Hermines Größe und auch sie strahlte. Hermine drückte sie herzlich.
Beim Näherkommen erkannte Severus die Ähnlichkeit zwischen den Frauen. Mrs. Granger war eine äußerst schöne Frau.
„Mum, Dad, darf ich Euch vorstellen. Severus Snape. Severus, das sind meine Eltern Robert und Ursula Granger.“
Severus reichte ihnen höflich die Hand und beließ aber seine linke um Hermines Taille.
Ein Mann rief Hermines Vater und dieser sagte: „Wir sollten reingehen. Die fangen gleich an.“

Hermine zog Severus an der Hand hinter ihren Eltern in die Kirche und sie setzten sich alle 4 etwas abseits.
Schon bald begann die Trauung.
Hermine betrachtete Janine in ihrem Kleid. Sie war zweifelsfrei hübsch, keine Frage, aber Hermine fand sie einfach zu sexy angezogen.
Das Kleid war vorne überm-Knie-kurz und hinten lag es breit auf dem Boden auf. Das Dekolleté war nicht mehr schicklich zu nennen und Hermines professioneller Blick vermutete mehr als 2 Schichten Make-Up auf Janines Porzellanhaut.

Severus sah Hermines Cousine und sein erster Gedanke war: „Die sieht aus wie diese Barbiepuppen von Lilly.“ Das sagte er leise zu Hermine. Die musste an sich halten um nicht loszukichern.
Aber sie nickte zustimmend.
Der Bräutigam sah genauso aus wie Ken, aber Hermine vermutete, dass Severus ihn nicht kannte, denn es kam kein neuer Kommentar.
Nun ja, die Braut sagte ja, der Bräutigam auch und nach einer knappen Stunde war die Trauung vorbei.

Draußen stellten sich alle zum Gratulieren an. Hermine hatte sich direkt hinter ihren Eltern aufgestellt und Severus ging neben ihr her.
Schließlich war Hermine dran. Herzlich schüttelte sie ihrer Cousine die Hand und auch dem Bräutigam.
Janine strahlte mit der Sonne um die Wette. „Ach, liebste Cousine! Wie schön, Dich mal wieder zu sehen. Es ist ja so lange her. Wenn Deine Eltern mir nur sagen würde, wo das Internat ist, auf das Du gehst, hätte ich Dich schon lange mal besucht.“
Hermine lächelte höflich. „Ach Janine, das ist kaum möglich. Etliche Zauberbanne halten es versteckt.“
Severus blickte Hermine verblüfft an, aber Janine lachte schon. „Oh, Du Schlawinerin, veräppel mich nicht. Naja, wenn wir uns schon so nicht sehen….Du musst mich irgendwann unbedingt besuchen kommen. Uns meine ich natürlich. Eddie hat mir ein schickes Penthouse am Meer gebaut.“
Dann sah sie Severus.
Und ihr Lächeln wurde breiter.
Oh Gott, nicht das auch noch, dachte Hermine entnervt.
„Na, wen hast DU denn mitgebracht, Hermine?“, strahlte Janine nun.
Hermine stellte die beiden einander vor.
Janine tippte nur kess in die Luft. „Na, wir beide müssen später unbedingt tanzen.“
Severus brummte etwas, was die beiden Frauen nicht verstanden. Dann zog Hermine ihn fort. Mit einem wissenden Siehst-Du-hab-ichs-Dir-nich-gesagt-Gehabe blickte Hermine Severus an und zog ihn wieder in die Nähe ihrer Eltern.
„Was ist passiert?“, fragte Robert Granger, „die gute Janine war plötzlich so gut gelaunt.“
„Severus ist ihr passiert“, grummelte Hermine und erntete einen verblüfft grinsenden Blick von allen.
„Was?“, lachte ihre Mutter.
„Janine hat Severus gesehen und war glaube ich spontan entzückt.“
„Ärgert Dich das?“, fragte Severus amüsiert.
„Ja“, fauchte Hermine.
„Warum?“
„Weil….“ Sie konnte ihre Gedankengänge nicht laut sagen, weil sie zu absurd und peinlich waren.

Hermines Mutter schmunzelte. „Hermine, was ist los?“
„Mich fuchst Ihr albernes Benehmen“, raunzte Hermine böse. „Ihr Gehabe ist peinlich.“
Mrs. Granger blickte immer fragend zwischen Hermine und Severus hin und her. „Was ist hier los?“
„Bist Du eifersüchtig?“, fragte Severus leise in Hermines Ohr, so dass nur sie und ihre Eltern es hören konnten.
Hermine brummelte etwas und Severus lachte leise. Er schlang einen Arm um Hermines Taille und zog sie näher an sich heran. „Du bist echt niedlich“, brummte er.
„Ich bin nicht niedlich“, pampte sie zurück.
Es war Zeit zum Empfang aufzubrechen und Hermines Vater steckte seine Tochter samt Begleitung in sein Auto.

Die Feier begann und bald war Janine in Severus Nähe wiederzufinden. Und somit auch in der Nähe der drei Grangers.
„Minchen hat mir gar nicht gesagt, dass sie so eine attraktive Begleitung mitbringt!“, flötete Janine und klimperte Severus an.
Dieser sah zu Hermine hinüber und sie, er musste fast lachen, sah Janine mit einem so ätzenden Gesichtsausdruck an, besser hätte er selbst das auch bei Longbottom nicht hingekriegt.
„Nun ja, Attraktivität ist rein subjektiv, nicht?“, fragte er zurück.
„Oh ja“, zwitscherte Janine. Sie lehnte sich näher an Severus ran, der unwillkürlich von ihr weg wich. „Sie möchten doch bestimmt gleich mit der Braut tanzen, nicht?“
Mrs. Granger erkannte die Situation jetzt und rettete auf die Granger-Art. „Nein, Janine, erst tanzt Severus mit mir.“
Alle blickten sie verblüfft an und dann regierte Severus prompt. Er stand auf und grinste Hermines Mutter an. „Darf ich bitten?“
Sie nahm an und beide hinterließen eine zutiefst zufriedene, erleichterte Hermine, einen grinsenden Robert Granger und eine etwas enttäuscht aussehende Braut.

Beim Tanzen stellte Ursula Granger fest, dass der Mann vor ihr ein ziemlich eleganter Tänzer war. „Hermine hat uns nicht direkt gesagt, wen sie mitbringt. Aber ich meine mich erinnern zu können, dass Sie Ihr Tränkelehrer sind, nicht?“
„Das ist korrekt, Dr. Granger.“
„Nennen Sie mich Ursula. Darf ich mal fragen wie alt Sie sind, Severus?“
„Ich bin 38.“
Sie stutzte merklich, sagte aber nichts dazu. „Weshalb ist Hermine so eifersüchtig?“
„Sie hat Gefühle für mich, Ursula, die sie mir kurz bevor wir hierhin appariert sind, noch an den Kopf geworfen hat.“
Hermines Mutter lachte. „Ja, so ist sie. Wenn sie etwas hat, dann muss es raus. Beruht das Ganze denn auf Gegenseitigkeit?“
„Das tut es.“
„Nun ja. Ich kann nur sagen, dass es mich ein wenig beunruhigt, weil Sie ja knapp 20 Jahre älter sind als Hermine, aber irgendwie wusste sie immer schon was gut für sie war und ich habe ihr da immer vertraut.“
„Ich würde Ihr und Hermines Vertrauen nie enttäuschen.“
„Dessen bin ich mir sicher.“

Als der Tanz zu Ende war begleitete Severus Hermines Mutter wieder an ihren Platz. Da sie eine sehr charmante, ehrliche und aparte Frau war hatte er den Tanz genossen.
Irgendwie schien Janine, die immer noch bei ihnen am Tisch saß davon auszugehen, dass sie jetzt dran war, aber Severus beugte sich elegant zu Hermine und reichte ihr die Hand. „Möchtest Du tanzen?“
Ihre Eltern konnten an dem Glänzen in den Augen ihrer Tochter sofort erkennen, wie es um sie stand. „Ja!“, hauchte sie und ließ sich von Severus hochziehen.
Auf der Tanzfläche drehte er sie in Position und ein langsamer Walzer begann.
„Du bist die Schönste“, sagte Severus ehrlich.
„Oh, Severus, warum bin ich nur immer so langsam?“
„Worin denn?“
„Wieso rall ich wochenlang nichts und dann macht es einmal Peng und meine Gefühle werden mir um die Ohren gehauen.“
Er lachte rau und spürte sofort wieder Gänsehaut auf ihrem nackten Rücken.
„Weil Du noch nie verliebt warst?“, vermutete er und konnte nicht verhindern, dass sein Blick zärtlich war.
„Das kann sein.“
„Also warst Du auch nie in Charlie Weasley verliebt?“
Hermine schüttelte den Kopf. „Nein, wir waren nur heiß aufeinander.“
Severus lachte laut und rau auf und einige Frauenköpfe drehten sich neugierig zu ihm um.
„Ich lieb Dich, Hermine“, sagte er und blickte in wunderschöne, glänzende braune Augen.
„Mensch, ich würd mit Dir gerne am Montag turtelnd durch Hogwarts gehen.“
„Wenn wir das machen, dass halten Dich alle endgültig für verrückt.“
„Ich weiß. Wenigstens händchenhaltend….“
„Du weißt, dass das nicht geht.“
„Nur noch anderthalb Monate“, murmelte Hermine leise. „Dann bin ich aus der Schule raus.“
„Was willst Du eigentlich machen?“, fragte Severus.
„Kingsley hat mir eine Stelle zugesichert in der Abteilung für magische Gesetzgebung. Das klingt spannend.“
„Wer ist Dein Chef?“
„Kingsley selbst. Ich soll die Abteilung leiten.“
„Na hallo. Das klingt doch toll. Ich bin stolz auf Dich.“ Sagte es und küsste sie liebevoll auf die Stirn.
Über Hermines Kopf sah er ihre Eltern und wie sie seinen Kuss gesehen hatten und sich zulächelten.
„Darf ich abklatschen?“, fragte Janines nervige Stimme hinter Hermine. „Nein“, murmelte Hermine, aber Janine hatte Severus Hände schon geschickt von Hermine weggezogen.
Verärgert ging Hermine zurück zu ihren Eltern. „So eine Ziege“, murmelte sie.
„Schätzchen, gräm Dich nicht so. Janine hat genauso gute Augen wie Du und ich. Er gefällt mir auch“, grinste ihre Mum.
„Ja, na schön, aber Du verschlingst ihn ja nicht so mit Blicken!“



Nachdem die Musik ausgeklungen war, begleitete Severus Janine wieder an den Tisch.
„Du hast echt ein Leckerchen mitgebracht, Hermine“, strahlte Janine und streckte ihre Oberweite. „Wer ist er denn?“
„Mein Freund“, behauptete Hermine.
Janines Augen verloren kein bisschen Glanz. „Hach, wenn ich nicht eine verheiratete Frau wäre!“
„Was dann?“, patzte Hermine lächelnd zurück.
„Dann könnte er mir durchaus gefährlich werden.“
„Gnädigste“, sagte Severus rau und entschieden, „selbst wenn Sie nicht verheiratet wären, könnten Sie mir niemals gefährlich werden. Meine ganzen Gedanken, und ich rede von den Liebevollsten, gelten ausschließlich Hermine. Ihnen könnte wohl ausschließlich Ihr frischangetrauter Mann gefährlich werden, wenn er Sie so reden hört. Und nun entschuldigen Sie mich bitte, Hermine und Ursula haben leere Gläser.“ Er stand auf und wandte sich an Robert Granger. „Für Sie auch etwas, Sir?“
„Ähm.“ Völlig perplex. „Nein danke.“
Severus nickte freundlich und verschwand in Richtung Theke.

Hermine lachte leise und blickte ihre Cousine mitleidig an. Janine war rot geworden. Sie stand auf und bemühte sich wieder um ein strahlendes Lächeln. „Naja“, sagte sie leichthin, „dann suche ich jetzt mal meinen allerliebsten Eddie-Schatz.“
Dann war sie weg.
Die drei Grangers schmunzelten. Hermine schaute auf Severus, der einige Meter weiter an der Theke stand und dem eingeschenkt wurde. „Mannomann, bin ich verliebt!“
„Das sehe ich“, lächelte Ursula. „Und Severus kleine Ansprache gerade war ja auch nicht zu missdeuten.“
Hermine strahlte ihre Mutter an.
Ursula Granger fragte leise: „Habt Ihr denn schon…?“
Robert Granger zog sein Gesicht. „Oh, bitte nicht. Ich will darüber gar nicht nachdenken!“
Hermine lachte leise aber schüttelte den Kopf. „Nein, Mum. Mir kam das bisher immer zu seltsam vor. Der Gedanke.“
„Bisher?“
Hermine nickte nachdenklich. „Bis vorhin im Grimmauld Platz.“

Viele Stunden später hatte Hermine plattgetanzte Füße und Severus und sie verabschiedeten sich nach Hause. Severus wurde sogar von Ursula geherzt und er fand es einfach nett.
In einer stillen Ecke hinter dem Gasthaus apparierte Severus mit Hermine Seite-an-Seite zum Grimmauld Platz. Hermine schmiegte sich müde in seinen Arm und er ließ sie nicht wieder los.
Severus führte sie zu seinem Bett und Hermine begann sich auszuziehen bis sie nackt war.
Severus schmunzelte.
Hermine legte sich in Severus Bett und reinigte sich ziemlich faul auf Zaubererart die Zähne. Severus zog sich ebenfalls aus, bis auf seine Boxershorts, und krabbelte zu Hermine ins Bett.
Hermine zog seinen linken Arm so zurecht, dass sie sich in seine Armbeuge schmiegen konnte und schlief sofort ein.
Severus betrachtete sie noch ein wenig im Halbdunkel des Zimmers, küsste sie sanft auf die Wange. „Gute Nacht, Miss Granger.“
Dann schloss er die Augen und schlief ebenfalls sehr schnell ein.
Als Hermine am nächsten Morgen erwachte, war Severus weg. Die Uhr auf dem Nachttisch zeigte halb 10 an.
Hermine stand auf und taperte schließlich barfuß und in T-Shirt, BH und Slip nach unten.
In der Küche hörte Hermine Stimmen. „Homenum Revelio.“ Über ihrem Zauberstab erschienen die Gesichter von Harry, Ginny, Severus und auch Ron. Erleichtert betrat Hermine die Küche.
Rons Begrüßung war ein schiefgelegter Kopf und ein Stirnrunzeln. „Wieso läufst Du hier in diesem Aufzug rum, Mine?“
„Weil mich alle, die hier am Tisch sitzen schon mal in dem Aufzug gesehen haben, Ronald.“
Ron warf einen scheelen Blick auf Severus. „Er auch?“
„Ja, Severus auch.“
„Also habt Ihr doch schon miteinander geschlafen.“
„Nein, haben wir nicht, Ron“, raunzte Hermine noch auf ihre freundlichste Art.
„Wie war die Hochzeit?“, lenkte Ginny vom Thema ab.
„Ganz nett. Das Essen war ausgezeichnet.“
Harry lachte. „Oh je, das klingt aber nicht so toll.“
Hermine setzte sich zwischen Ginny und Severus. „Och, wie mans nimmt. Wenn Du unter nicht so toll verstehst, dass sich meine seit 5 Stunden verheiratete Cousine an Severus rangemacht hat?“
Ginny staunte. „Is nicht wahr!“
Hermine schüttelte klatschtantenhaft bedächtig den Kopf. „Ich sags Dir doch! Ihre Titten wurden größer, sie war nur noch am rumzwitschern, was für ein „hübsches Kerlchen“ ich doch mitgebracht hätte. Ich frag Dich, Gin, wie peinlich kann man noch sein?“
Ginny schüttelte fassungslos den Kopf. „Das ist der Oberknüller.“
Harry und Severus schauten sich stirnrunzelnd an und Severus fragte: „Sind die immer so, wenn etwas Aufregendes passiert ist?“
Harry lachte. „Warts nur ab!“
Ron blickte Harry verdutzt an. „Duzt Du ihn?“
Harry nickte.

„Hermine, jetzt reg Dich bitte mal ab“, murmelte Severus leise.
Sie warf ihm einen funkelnden Blick zu. „Ach, komm schon, Severus, sie hätte Dich doch auf offener Tanzfläche gevögelt!“
Ginny lachte und warf theatralisch ihre Hände vor die Augen. „Nein, nein! Zu viel Information!“
Hermine gackerte lachend.
„Ich sie aber nie im Leben“, sagte Severus trocken. „Da war definitiv zu viel Schminke und zu wenig Persönlichkeit.“
„Du sagst immer die richtigen süßen Sachen“, lächelte Hermine total happy.
Severus lächelte sie bloß an.
Harry begann Ron vom Tod seines Onkel zu erzählen und von den Zeilen seiner Tante.
„Und Du willst sie jetzt tatsächlich treffen?“, fragte Ron ungläubig.
„Ja, und ich möchte, dass Du dabei bist, damit ich keinen Unfug anstelle…und….“ Er blickte Severus an, „Du auch.“
Severus war ehrlich verblüfft. „Wieso ich?“
„Weil….meine Tante kennt Dich bestimmt noch und vor Dir hat jeder erst einmal Respekt.“
„Angst oder Respekt?“, fragte Ron.
„Angst wird meine Tante nicht haben. Aber Respekt.“
„Ich bin einverstanden“, sagte Severus. Er war es wirklich. Er hatte zwar nicht unbedingt Lust darauf, Petunia Evans wieder zu sehen, aber er wollte etwas als Abbitte für Potter tun. „Habt Ihr schon einen Termin ausgemacht?“
„Nein. Aber ich werde Pig bitte, ihr einen Brief zu bringen. Ron, weißt Du wo Pig ist?“
„Aber sicher“, Ron packte deftig in seine Manteltasche und beförderte ein süßes Federknäuel hervor. Pig begann fröhlich zu zwitschern als er all die Menschen sah und plusterte sich einmal auf um seine Federn zu sortieren.
Severus runzelte verzweifelt die Stirn. Was für eine Minieule!!
„Wo ist die denn her?“, fragte er.
„Sirius hat sie mir mal geschenkt“, erklärte Ron munter.
„Wer sonst.“ Severus rollte mit den Augen. So einen Schwachsinn konnte auch nur Black bringen!!
Harry setzte sich Pig auf die Schulter und verließ mit ihm die Küche um den Brief zu schreiben.

Ginny erzählte Ron rasch von dem Hasch und den Keksen. Rons Augen wurden kugelrund. „Cool, ich möchte auch mal probieren.“ Ginny ließ den Teller mit den Keksresten anschweben und Ron bediente sich.
Nach 2 Keksen wurden Rons Augen leicht glasig. „Tolles Zeug“, murmelte er und starrte seine Hände an, dann bewegte er sie mit gespenstischer Langsamkeit.
Harry kam zurück. Ohne Pigwideon.
„Pig ist erst mal losgeflogen, ich habe ihm gesagt, er solle auf eine Antwort warten. Mal schauen, ob er es verstanden hat. Er ist immer so schnell so aufgewühlt.“ Er setzte sich wieder und sah, dass Ron sich die Kekse reinpfiff. Dann nahm er sich auch einen.
„Ich finde, wir sollten heute alle einen seltsamen Tag zusammen verbringen“, meinte er beiläufig.
„Was meinst Du mit seltsam?“, fragte Ginny.
„Du und ich wir essen Kekse und haben dann Sex (Ron stöhnte angewidert auf), Hermine hat heute ihren Nackttag (Ron hörte hin) und Hermine versucht wenigstens mal mit Snape Sex zu haben (Ron stöhnte angewidert auf). Und um uns das Leben einfacher zu machen, ziehen wir uns alle aus. Punkt Mitternacht ist der ganze Spaß vorbei.“
„Wir sollten ihm keine Kekse mehr geben“, raunte Ginny laut und verschwörerisch Hermine zu. Die lachte. „Ich mach die Aktion aber mit. Wer noch?“
„Ich“, antworteten Ginny und Severus wie aus einem Mund.
„Ich würde ja gerne, aber ich habe niemanden für Sex“, raunte Ron.
„Lad Lavender ein“, meinte Harry.
Hermine riss entsetzt ihre Augen auf. „Tolle Idee, Harry. Und am Montag weiß die ganze Schule davon.“
„Lavender macht bei so was nicht mit“, murmelte Ron, „und die interessiert mich auch gar nicht. Ich werd mal Padma anfunken. Ich appariere mal hin.“
Alle nickten und Hermine sogar noch erleichtert. Padma war ein Schatz und im Gegensatz zu ihrer Zwillingsschwester kein bisschen klatschsüchtig.
Ron verließ die Küche und das Haus und apparierte zu Padma und Parvati nach Hause um Padma aus dem Haus zu locken.
Eine halbe Stunde später kam er mit Padma in die Küche. Es wurde ein großes Hallo.
„Setz Dich, Padma“, bat Hermine.
Die hübsche Inderin setzte sich neugierig. Dann erzählte ihr Hermine vom Hasch, den Keksen und dem Plan.
Schon nach kurzer Zeit sah Padma äußerst amüsiert aus.
„Und wir hören um Mitternacht schlagartig auf?“
„Naja, wenn grad wer Spaß hat, dann kann das schon zu Ende gespaßt werden, aber ja. Um Mitternacht ist Schluss.“
„Wie komme ich nach Hause, wenn ich nicht mehr apparieren darf?“
„Flohnetzwerk“, sagte Hermine.
„Stimmt“, sagte Padma nachdenklich. „Meine Eltern sind angeschlossen.“
„Was hast Du eigentlich Parvati erzählt, Ron?“
„Ich habe behauptet, es ginge um ein Unisymposium über Arithmantik. Padma mag Arithmantik, Parvati hasst es.“
Severus schnaubte leise. „Gar nicht dumm, Weasley.“
Harry legte seine rechte flache Hand mittig auf den Tisch. „So, wer ist dabei?“
Hermine kannte das Spiel und legte ihre rechte Hand auf Harrys drauf. Die Zauberer verstanden und einer nach dem anderen legte seine Hand aufeinander.
„Abgemacht“, sagte Harry, „alles was ab jetzt passiert, wird niemals nach außen dringen. Wer verschließt die Kamine?“
„Ich“, bot Severus an und stand auf. Dann verließ er die Küche.
„Wer baut eine Appariersperre ums Haus?“
„Das mache ich“, sagte Hermine und stand ebenfalls auf. Sie sah Padmas grinsenden Blick auf ihren Slip.
„Wer macht es sich schon mal gemütlich?“
„Ich“, lachte Padma und begann mit ihren Schuhen und zog sie aus.
„Und Du würdest Dich wirklich von meinem Bruder flachlegen lassen?“, fragte Ginny Padma kritisch.
„Auf jeden Fall“, sagte Padma.
„Ok, dann…..ich schätze mal, Du wirst ihn so schnell nicht wieder los.“

Hermine kam wieder in die Küche und trug nur noch ihren BH und den Slip.
Ginny blickte sie kurz an und folgte dann ihrem Beispiel. Schließlich waren alle 3 Frauen nur noch in Unterwäsche und dann kam Severus wieder in die Küche.
„Na hallo!, raunte er, „ich habe so hübsche Schülerinnen?“
Padma lachte. „Gucken Sie eigentlich nie hin, Sir?“
Severus grinste. „Scheinbar nicht. Aber duz mich doch heute, alles andere wäre sehr unpassend.“
„Einverstanden.“ Padma streckte ihm eine Hand hin. „Ich bin Padma, Severus.“
Er nahm sie an. Dann verließ er die Küche wieder und schnappte sich vorher noch einen Keks.
Dann hörten Padma, Ginny, Harry und Ron Severus sagen: „Was soll das, Granger? Du bist ja noch angezogen, so haben wir aber nicht gewettet!“
Padma schüttelte fasziniert den Kopf. „Ich kann es noch nicht fassen. Hermine und Snape.“
„Wir alle nicht“, brummte Ron.
„Ich mittlerweile schon“, sagte Harry und lächelte. „Hermine ist völlig verschossen in ihn.“
„Und er in sie“, fügte Ginny hinzu.

Hermine betrat die Küche und hatte keinen BH mehr an. Sie grinste breit. „Da bin ich nichtsahnend im Flut unterwegs, werde ich überfallen und was klaut man mir? Meinen BH. Sowas!“
Sie nahm sich einen Keks und ging wieder.
„Jetzt will ich aber auch mal.“ Padma nahm einen vom Teller und knabberte am Rand.
Dann merkte sie, dass ihr der Geschmack gefiel und biss richtig rein.
Harry und Ginny ließen Ron und Padma alleine und verzogen sich in Ginnys Zimmer.

Severus zog Hermine im Wohnzimmer erst mal richtig aus. Als sie nackt vor ihm stand fiel ihm nichts anderes ein als: „Du bist so schön.“
Hermine ging auf ihn zu und knöpfte sein Hemd auf. Dabei sah sie ihn nicht an. Als es schließlich offen war, drückten seine Hände ihr Kinn nach oben, so dass sie ihn ansehen musste.
„Hermine, schau mich an“, murmelte Severus. „Trau Dich ruhig, ich beiße nicht. Ich bin nur völlig verrückt nach Dir.“
„Und ich erst nach Dir.“ Sie lehnte sich an seine nackte Brust und dachte plötzlich entsetzt, dass sich das gut anfühlte. Fremd aber gut.
Er hatte sehr heiße Haut und die Wärme übertrug sich auf Hermine. Als ob ihr das was helfen würde zog sie ihm das Hemd ganz runter. Er begann sie inniglich zu küssen und Hermine genoss dieses mittlerweile vertraute Gefühl.
Sie begann seine Brust zu streicheln und zu erforschen. Aus einem Impuls heraus leckte sie an seiner Brust und sie mochte seinen Geschmack sehr.
„Darf ich auch?“, lachte Severus leise.
Hermine nickte. Er deutete ihr an, dass sie sich auf den Boden legen sollte. Sie tat es.
Er zog sich die Hose aus und kniete sich neben sie. Dann schmeckte er sie das erste Mal richtig. Vom Chanel war nur noch eine leichte Note auf ihrer Haut und der Rest war Salz und ihr eigener Geschmack. Einfach wunderbar. Während er sie riechen und schmecken durfte, tastete Hermine seine Haut ab. Dabei entfuhr ihr ein Seufzer und sie blickte Severus an. Ihre Augen waren völlig verklärt. „Du fühlst Dich toll an.“
„Du erst.“
Hermine war wie in einem Rauschzustand. Sie hatte einen Keks gegessen, dazu lag sie unter dem wunderbaren Mann Severus und sie genoss das prickelnde Gefühl, abgeleckt und abgeschnuppert zu werden. Er öffnete mit sanftem Druck ihre Beine und dann küsste er behutsam die Innenseiten ihrer Schenkel ab. Ein Ziehen durchfuhr ihre Möse und sie stöhnte leicht auf.
Severus schaute sie an. Er könnte sie stundenlang einfach nur anschauen. Ihre perfekte weiße Haut und ihre wunderschönen aufgerichteten Brustwarzen.
Seine Hand fuhr aus und begann die Außenseite ihrer Möse sanft zu streicheln. Ein Blitz schien sie zu durchfahren und er hörte wieder einen Seufzer. Einen genüsslichen.
Severus merkte selbst, dass er einen Ständer bekam und er beschloss ihre Hand zu nehmen und sie dorthin zu führen. „Uh“, entfuhr es Hermine als sie seinen Ständer erspürte. „Schmeckt er so gut, wie er aussieht?“ Hermine beugte sich kurzentschlossen vor und begann langsam seinen Schwanz zu lecken.
Hermine hörte Severus gequält aufstöhnen und es war ein befreiendes Geräusch. Nein, sie machte hier gar nichts falsch. Es gefiel ihm mit ihr.
Dieser Ständer war ein Prachtexemplar!
„Darf ich den haben?“, fragte sie Severus kess und er nickte süffisant. „Natürlich! Was für eine Frage!“
Hermine legte sich wieder auf den Rücken und spreizte ihre Beine. Diese Einladung zu sehen brachte Severus schon alleine fast um den Verstand.
Severus legte sich zwischen ihre Beine und schob sich langsam in sie. Aufgrund der Größe seines Ständers keuchte Hermine völlig entsetzt auf und Severus hielt inne.
„Mach keine Witze. Wieso hörst Du auf?“, schimpfte sie leise und Severus beugte sich zu ihr hinunter. „Ich soll weitermachen, hm? Will Miss Granger so richtig gefickt werden?“
Atemlos war sie aber wenigstens zu heftigem Nicken fähig und Severus begann sie deftig zu nehmen.
Ein leises „was ist denn hier los“, konnten sie von der Tür hören, aber sie waren beide zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
„Oh, Himmel“, keuchte Hermine, „meine Güte, was machst du da nur mit mir?“
„Ach, jetzt willst Du Dich beschweren!“, presste Severus zwischen den Zähnen hervor.
„Nein, nein“, nahm Hermine das Problem gespielt zurück. „Keine Beschwerden mehr.“
Hermine sah aus den Augenwinkeln wie sich Ginny und Harry zu ihnen legten. Dann begannen sie sich zu küssen.
Hermine hatte noch niemals in ihrem Leben das Gefühl gehabt es so dermaßen nötig zu haben. Nötig zu haben, vor Emotionen zu platzen. Deshalb entfloh ihr ein ehrliches und lautes „Oh Mensch, jetzt fick mich doch!“
Severus lachte rau und Hermines Körper war so aufgewühlt, dass er für eine neue Gänsehaut einfach keine Zeit hatte.
Severus presste seine Hüfte und somit seinen Schwanz tief in sie und ließ sie erneut aufjaulen.
„Oh, Gott, ja!“, stöhnte Hermine haltlos. Sie hatte keine Kraft mehr sich zusammen zu reißen, sie wollte einfach nur wissen, dass sie gleich kommen würde. Neben sich hatte Harry Ginny flach auf den Bauch gelegt und auch er schob sich in Ginny.
„Na, vielleicht macht meine Stimme Dich fertig“, raunte Severus und beugte sich zu Hermines Ohr hinab. „Häschen, bist Du schon soweit oder soll ich erst mal richtig loslegen? Es freut mich, dass Du meinen Schwanz so magst.“
Hermine merkte sofort, dass sie auf den Klippenrand zusteuerte und schon wurde ihr Körper von Emotionen geschüttelt. Haltlos kam sie und presste Severus in sich zusammen. Er fickte sie eine Weile noch heftiger und ergoss sich dann keuchend in ihr.
5 Sekunden später bewegte sich Severus in ihr und dadurch kam Hermine erneut. Ihr Körper wurde durchgeschüttelt. Zuckend lag sie dann unter ihm und blickte ihm fassungslos in die Augen.
Und er?
Er lächelte sie einfach nur völlig und total liebevoll an. Ein Blick, der Hermines Herz zu Schmelzen brachte.
Er zog sich aus ihr raus, aber ließ sie nicht einen Moment lang aus den Augen. Als er neben ihr lag spürte er das immense Bedürfnis sie in die Arme zu nehmen. Und das tat er.

Eine ganze Weile später lagen Ginny und Hermine nebeneinander eingekreist von Severus und Harry, die die Frauen an sich geschmiegt streichelten.
„Traum wahr gemacht, Gin?“, fragte Hermine.
„Oh ja. Und es war geil, sag ich Dir. Naja, das war schon die heftige Nummer, nicht? Sex neben Severus Snape.“
„Das sah doch sehr ordentlich aus“, murmelte Severus gespielt gönnerhaft.
„Soll das ein Kompliment sein?“, fragte Ginny skeptisch.
„Ja.“

Ron und Padma kamen ins Zimmer. Beide waren nackt.
„Macht Ihr es Euch hier zu viert gemütlich?“, fragte Padma und setzte sich an Hermines und Ginnys Fußende. Ron setzte sich hinter Padma und nahm ihren Körper zwischen seine Beine. Dann umschlang er sie mit seinen Armen und ließ seine Hände auf ihren dunklen Brüsten ruhen.
„Ich habe 3 Kekse intus und Padma zwei“, informierte Ron alle. „Wie viele habt ihr?“
„3“, sagte Severus und Harry nickte.
„Ich habe 2 gegessen“, antwortete Ginny und Hermine nickte.
„Ich finde, die Frauen sollten alle noch einen essen“, sagte Ron bestimmt.
„Und was dann?“, lachte Padma, „ich war so schon völlig willenlos.“
Ron grinste. „Das war ja auch beabsichtigt, Baby.“
„Accio Keksteller“, sagte Severus, der den Zauber auch ohne Stab beherrschte. Der Teller kam angeflogen. Es waren noch 5 Kekse darauf.
„Mist, ich muss wieder backen.“

Hermine fischte nach ihrem Zauberstab und wedelte damit vor Ginny herum. Plötzlich hatte sie ein sexy Schwesternkostüm an. „Jetzt kommst Du nicht mehr zum Backen, Süße.“
Padma und Ron blickten Hermine verwundert an und Hermine erklärte es.
Harry weidete sich an Ginnys Anblick. Als Hermine noch Ginnys Zopfgummi verschwinden ließ und ihre langen roten Haare über die Schultern fielen, wurde Harrys Blick wirklich lüstern. Ginny legte ihn auf den Boden und beugte sich mit ihrem hübschen Dekolleté über seine Augen. „Was fehlt Ihnen denn, Sir?“, fragte sie mit gespielt besorgter Miene.
„Sie sollten noch einen Keks essen, Schwester“, grinste Harry.
„Wenn Sie meinen, dass es Ihnen hilft, Sir?“ Ginny schnappte sich einen Keks und steckte ihn sich halb in den Mund, dann küsste sie Harry und er brach mit seinem Mund die Hälfte ab. Beide kauten.

„Ron hat uns noch nicht seine Macke beim Sex verraten“, murmelte Hermine plötzlich.
„Padmas aber auch noch nicht“, sagte Ron.
„Sex vor anderen“, murmelte Padma ehrlich.
„Hey, wie bei Ginny“, lachte Hermine.
Ron blickte seine Schwester entsetzt an. Dann verdrehte er gespielt entsetzt die Augen. „Oh, das will ich gar nicht wissen!“
„Was ist Deine Macke, Bruder?“, grinste Ginny und tastete dabei Harrys Herz mir ihrem Spielzeugstethoskop ab.
„Das kann ich nicht sagen.“ Er wurde rot.
„Wir haben uns unsere Macken auch gesagt“, sagte Severus.
„Da war ich aber nicht bei.“
„Hermine ist leicht masochistisch veranlagt und ich stehe da drauf sie an ihre Grenzen zu bringen.“
„Ich würde mal gerne gefesselt werden“, sagte Ron nun leise.
Hermine lachte. „Padma, den Zauber solltest Du aus dem Effeff kennen.“
„Oh ja.“

Ginny hatte sich auf Harrys Schoß gesetzt und blickte ihn mit strengem Poppy-Blick von oben an. „Na, Mister Potter, geht es Ihnen schon besser?“
„Nein, Schwester Ginny“, grinste Harry breit und man sah, dass er unheimliches Vergnügen hatte, „vielleicht sollten Sie mich zwischen Ihre Beine lassen. Vielleicht geht es mir dann schnell besser.“
Ginny grinste und drehte sich um, so dass sie mit ihrer Möse auf Harrys Gesicht saß.
„Nehmen Sie sich so viel Medizin, wie Sie brauchen, Sir“, sagte sie besorgt.

Die anderen vier grinsten sich an.
Rons Hand wanderte zwischen Padmas Mösenfalten und ließen sie aufseufzen.
„Schau mich an“, raunte Severus an Padma gewandt und sie riss ihre schwarzen Augen auf. Ron fuhr sanft fort sie zu streicheln und dabei blickte Padma Severus unverwandt an.
„Oh, das macht mich so viel geiler, wenn Du mich ansiehst“, keuchte sie bald und ließ Severus Augen nicht los.
„Na los“, murmelte Severus mit seiner Samtstimme, „lass Dich von ihm nehmen. Du willst es doch.“
Padma schloss ihre Augen und veränderte ihre Sitzposition, so dass sie bald vor Ron lag, der immer noch breitbeinig auf dem Boden saß. Er schob sich elegant in sie und umfasste mit seinen großen Händen ihre zierliche Taille. Dann nahm er sie langsam.
„Wir schauen Dir dabei zu, wie Du gefickt wirst“, sagte Hermine nach einer Weile leise. Als Antwort erhielt sie ein erregtes Stöhnen.

Ginny kam auf Harrys Gesicht und er drehte sie kurzerhand um, so dass sie vor ihm kniete und schob sich in sie. Plötzlich kam Padma mit einem gequälten Schrei. Ron zog sie noch ein paar Mal heftig an sich und verzog dann sein Gesicht schmerzverzehrt und kam.
Hermine und Severus kuschelten sich aneinander und er küsste sie mit aller Zärtlichkeit, zu der er fähig war. Dann legte er sie auf den Bauch und legte sich genau auf sie drauf. Langsam schob er ihr seinen Ständer zwischen die Beine. Hermine keuchte auf. Ganz langsam nahm Severus von ihr was er wollte. Als sie zuckte, legte er ihren Kopf zu Seite und hielt ihn fest, so dass sie sich gar nicht mehr rühren konnte. „Stehst Du da drauf?“, fragte er heiser in ihr Ohr. Hermine gab Geräusche von sich, die man als ja deuten konnte. Er war schon jetzt in Sex mit Hermine verliebt. Sie war heiß und schwitzig und willig und genoss, was er mit ihr machte.
Hermine begann schließlich ihre Hüfte seiner entgegen zu drücken und Severus spürte an seinen Lenden, dass er das nicht mehr lange aushielt. Mit einem erstickten Aufkeuchen kam er und ergoss sich ein zweites Mal in ihr. Statt sich aus ihr rauszuziehen, zog er sie auf alle viere und drückte ohne Vorwarnung seinen Daumen in ihr Poloch. Und Hermine kam. Ihr Innerstes zog sich zusammen und explodierte. Völlig erschöpft fiel sie mit Severus in sich auf den Boden. Der lachte leise.
„Na, habe ich Sie geschafft, Miss Granger?“
„Oh ja.“

In den nächsten Stunden nach dieser Aktion kümmerten sich alle Pärchen um sich selbst. Pig kam wieder zurück und brachte Harry auch brav einen Brief zurück.
Der las ihn laut vor.
„Harry,
vielen Dank, dass Du Dich gemeldet hast, Die Beerdigung war sehr schön und es sind viele Menschen gekommen. Magda war da und ein paar Nachbarn. Duddy hat eine sehr bewegende Rede gehalten, der kleine Liebling. Ich bin einverstanden, dass wir uns morgen treffen. Um 16 Uhr im Eiscafé ist fein, weil Duddy, das kleine Schleckermaul, ja auch hin und wieder gerne mal dorthin geht.“
Duddy und ich freuen uns auf Dich. Bis morgen.
Deine Tante Petunia und Duddy.“

Harry verzog ein wenig angewidert das Gesicht. „Klein? Schleckermaul? Hin und wieder? Im untertreiben sind die Dursleys immer schon Spitzenklasse gewesen.“
Ginny kam gespielt übereifrig herbei und reichte Harry noch einen Keks. „Oh Gottogottogott, Mister Potter geht’s wieder schlechter! Was kann ich tun? Ich muss ihn reanimieren!“ Sie stürzte sich auf seinen Mund und knutschte ihn filmreif ab. Sofort war Harry wieder guter Dinge und die anderen 4 schüttelten nur amüsiert den Kopf.

„Severus, stehst Du auch auf solche Klamotten?“, fragte Hermine.
„Nein, nicht wirklich. Wenn Du nackt und willig bist, bist Du in einem perfekten Zustand.“
Dem musste Ron zustimmen und er nickte heftig. „Nackte, schöne Frauen sind doch was Feines.“
Hermine gähnte. „Severus, Du hast mich müde gefickt. Ich mache jetzt ein kurzes Nickerchen.“
Dann ging sie in ihr Bett.
Severus ließ sie alleine schlafen und spielte lieber mit den anderen eine Runde Karten.

Plötzlich sprang Severus auf. Hermine hatte durch die Tür gelugt und ihn mit dem Mund geformten Worten „Fick mich“ nach draußen beordert.
„Entschuldigt mich, es scheint, dass Hermine sich nicht alleine befriedigen kann.“
Dann war er weg.

Am nächsten Tag gegen 16 Uhr trafen sich Ron, Harry, Hermine, Severus und Ginny mit Dudley und Petunia Dursley im Eiscafé im nächst größeren Dorf.
Petunia war ganz aufgewühlt, was man daran merkte, dass sie ständig an ihrer Frisur herumfingert.
Die Begrüßung mit Harry fiel kühl wie immer aus, obwohl sich Petunia sogar zu einem wohlwollenden Lächeln aufraffen konnte. Dudley und Ron beäugten sich kritisch aber als Dudley Rons Zauberstab in der Hosentasche sah, wurde er kleinlaut.
Petunia und Severus begrüßten sich ebenfalls kühl.
„Severus.“
„Petunia.“ Severus nickte wenigstens höflich.
„Wie geht es Dir, Harry“, fragte Petunia bemüht freundlich.
„Mir geht es wunderbar, seit ich nicht mehr bei Euch wohne, danke.“
Petunias Gesichtsfarbe verblasste merklich.
„Schlägst Du immer noch Jüngere, Dudley?“, fragte Harry mit einem Grinsen.
„Och, Harry, wo denkst Du hin? Das würde mein Duddy nicht machen.“
Harry zog in feinster Snape-Manier eine Augenbraue hoch und Dudleys Mund spitzte sich verärgert.
„Bist Du schon mit der Schule fertig, Harry“, fragte Petunia weiter und Severus musste zugeben, dass sie sich wirklich Mühe gab.
„Ende nächsten Monats.“
„Und was machst Du dann beruflich?“
„Ich gehe ins Ministerium und werde Auror. Das ist eine Art Polizist.“
„Aha!“, staunte Petunia. Polizisten waren angesehene Leute! „Dudley“, fuhr sie fort, „will in die Politik gehen?“
Harry stieß ein Geräusch aus irgendwo zwischen Grunzen und Kichern. „Politik?“
„Ja“, sagte Petunia ernsthaft.
„Dann hoffen wir mal, dass er weiß, wie man das schreibt. Wobei, die Figur dafür hat er ja jetzt schon.“
Petunia empörte sich wieder rund Severus verpasste Harry einen Rippenstoß.
Petunia begann noch einmal sich bei Harry zu entschuldigen.
„…Vernon waren Leute wie Ihr immer suspekt. Leider zeigte er das ab und zu. Ich habe immer meinen Mund gehalten aus Respekt vor seiner Meinung.“
„Das „Missgeburt“, mit dem meine Mutter, Deine Schwester, gemeint war, kam aber von Dir.“
„Nun“, Petunia wurde unruhig, „ich habe mich da wohl ein wenig im Ton vergriffen.“
„Ach, so nennt man das heute“, maunzte Harry leise.
„Harry, ich würde gerne mit Dir neu anfangen“, sagte Petunia bestimmt.
„Was soll das bedeuten?“
„Ich fände es schön, wenn wir in Kontakt blieben. Du bist ja auch immerhin unsere einzige Familie, wenn man von Tante Magda absieht.“
Da hatte sie recht.
Es kostete Harry lange Überwindung, aber schließlich reichte er Petunia die Hand. „Versuchen wir es. Aber ich verspreche nichts.“
Petunia lächelte das erste Mal richtig. „Das verstehe ich.“
Dudley grinste breit.

Es war Zeit zum Aufbruch und die beiden Parteien trennten sich voneinander. Petunia wollte demnächst mit Dudley in eine Schlankheitskur fahren und hatte versprochen eine Karte zu schreiben und Harry hatte lose vor, Petunia und Dudley in sein Haus einzuladen. In den Grimmauld Platz.

Am Abend lag Hermine in Severus Armen. Der Schweiß, der beim Sex geflossen war, rann ihr noch über den Rücken.
Severus betrachtete sie versonnen. „Ich liebe Dich, Hermine Granger.“
„Ich Dich auch, Snappi.“
Dafür wurde sie zur Strafe geküsst.
„Halt mal still“, raunte er dunkel und strich ihr mit einem Finger über den Rücken. „Die 5 Sinne. Du schmeckst wunderbar“, dann leckte er über seinen Finger. Er legte seine Wange auf ihren nassen Rücken und schnupperte. „Du riechst wunderbar.“ Er blickte sie bewundernd an. „Du siehst wunderschön aus.“ Er streichelte ihren nassen Rücken. „Du fühlst Dich wunderbar an.“ Dann streichelte er ihren Po und Hermine seufzte erregt. „Und Du hörst Dich wunderbar an.“

„Was ist mit dem sechsten Sinn?“, fragte Hermine und bedeckte seinen Leib mit allerlei Küssen.

„Der ist mir egal“, raunte Severus. Dann legte er sich halb auf Hermine. „So noch mal von vorne. Also, der erste Sinn war schmecken…..“

Und dann begann die zweite Runde Lieben, eine von vielen schönen Stunden, die die Zwei miteinander haben würden.

Voller Küsse und Hören, Riechen, Schmecken, Sehen und Fühlen.

ENDE


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Als Voldemort jagt uns Ralph wirklich Angst ein. Man spürt, dass er wahnsinnig ist – seine Augen verraten das. Wenn er auf der Leinwand erscheint, bin ich jedes Mal starr vor Schreck.
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