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Fanfiction

Vertrau mir! - Der erste Schultag

von Roya

Huhu,
super vielen lieben dollen Dank für eure Kommentare und Favo-Einträge. Ich weiß wie gesagt nicht, ob das mit dem schnellen hochladen in nächster Zeit weiterhin so gut klappt, wir werden sehen. Danke an:

@Krumbein14:
Danke schön. Ich gebe mein Bestes ;)
Viel Spaß bei Kapitel Nummer 2!

@sweetdark:
Das ist aber nett von dir ;)
Waaas, immer noch nicht Irrungen, Wirrungen gelesen? Das ist ja wohl wichtiger als Schule, oder nicht??? ;) ;) ;)
Ich hab mich auch tierisch gefreut, als ich entdeckt habe, dass ich das tue :)
Kein Problem, schreib so wenig du willst, ich freu mich über alles! Auch wenn lange Kommis natürlich mein Selbstvertrauen steigern... ;) Aber fühle dich nicht unter Druck gesetzt.

@JessicaP:
Sehr gut von sweetdark, ich muss ihr noch das Geld dafür überweisen ;)
Es freut mich sehr, dass ich dich bisher schon fangen konnte mir meiner Story und den Charakteren!

Gut, da die FF als mehr als nur zu gebrauchen eingestuft wird, hier das nächste Kapitel:


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



Kapitel 2: Der erste Schultag


Aus Julias Sicht:


In unserem Jahrgang waren ungewöhnlich viele Schüler in Gryffindor gelandet. Neben mir, Vanessa und Katie waren in unserem Schlafsaal noch vier weitere Mädchen, doch noch war keiner in dem runden Raum zu sehen. Gut so! Schnell schritt ich zu meinem Bett und verkroch mich darin. Die Vorhänge zog ich zu und machte mein Licht aus. Natürlich würde ich noch nicht schlafen, das konnte ich vor Aufregung gar nicht.

Aber ich wollte nicht schon am ersten Abend entweder mitleidige oder herablassende Blicke ertragen. Das hatte ja wohl Zeit bis morgen. Außerdem war der heutige Tag gar nicht mal so schlecht verlaufen, wenn man vom zweimaligen Aufeinandertreffen mit Mike und Vanessa absah. Immerhin hatten sie nur einmal was gesagt und die Zwillinge und dieser Lee hatten es nicht böse genommen.

Ein Seufzen entwich meinen Lippen, wie sollte das Schuljahr nur ablaufen? Ich konnte mich ja nicht immer hier oben in meinem Bett verkriechen, wie sollte ich da Hausaufgaben machen? Immerhin war das fünfte Schuljahr ZAG-Jahr und ich wollte eigentlich schon gut abschneiden. Auch wenn meine Lernerei letztes Jahr alles kaputt gemacht hatte. Ach, komm schon! Hör auf, darüber nachzudenken! Es bringt doch nichts!

Die Tür zum Schlafsaal öffnete sich und ich hörte das Geplauder von mehreren Mädchen. Mein Herz raste, aber ich erkannte lediglich Roxanne, Helen, Mara und Tina, die sich über ihre Ferien unterhielten. Sie interessierten sich scheinbar nicht dafür, dass ich schon im Bett lag, denn die Lautstärke ihres Gesprächs änderte sich kein bisschen, als sie die Tür hinter sich schlossen. Super. Jetzt kauften sie mir noch nicht einmal ab, dass ich am schlafen war.

Genervt drehte ich mich zur Seite und schloss die Augen. Da konnte ich mich ja auch wirklich pennen legen. Was sollte ich auch sonst machen? Ich versuchte so gut es geht, die Geräusche und Gespräche auszublenden, aber nichtsdestotrotz wusste ich am nächsten Morgen alles über Helens neuen Freund, Tinas Akneproblem und die Bewunderung von allen vieren, dass sich Vanessa einen Kerl aus der Siebten geschnappt hätte (den hatte sie letztes Jahr schon, aber sie wollte es zuerst geheim halten. Ja, so gut informiert war ich noch).

Ich erwachte sehr früh, das war schon immer so gewesen. Kaum war es draußen hell, konnte ich nicht mehr schlafen. Auch wenn wir erst halb Sechs hatten, stand ich auf. Leise schlich ich mich mit frischen Klamotten ins Bad und duschte mich ausgiebig. Die Müdigkeit verschwand langsam aus meinen Gliedern und als ich richtig wach war, zog ich mich an. Die anderen waren immer noch am schlafen, wir hatten erst Viertel nach Sechs.

Ich schnappte mir meine Tasche und verschwand aus dem Schlafsaal. Im Gemeinschaftsraum war nichts los, kein Wunder um die Uhrzeit. Doch ich blieb nicht dort, sondern kletterte aus dem Porträtloch hinaus in den Flur. Durch die Fenster konnte ich hinab auf meinen geliebten See schauen, doch der war gerade leider nicht mein Ziel.

Stattdessen schlenderte ich langsam durchs Schloss, mein Ziel war die Eulerei. Ich betrachtete die Porträts und die Rüstungen, als würde ich sie zum ersten Mal sehen. Mir war nie aufgefallen, wie viele der Leute in den Bildern nachts schliefen und dabei Nachthemden und Pyjamas trugen. Sie erwachten gerade so langsam und zogen sich Morgenröcke über.

In der Eulerei zog ich ein Stück Pergament aus meiner Tasche, das schon zur Hälfte beschrieben war. Mit Feder und Tinte begann ich, den Brief zu Ende zu schreiben.

So, endlich bin ich wieder in Hogwarts. Die Fahrt verlief relativ ruhig, ich hab Vanessa und Mike nur einmal gesehen, aber ich saß in einem Abteil mit den berühmten Weasley-Zwillingen und ihrem Freund. Die waren ganz nett zu mir.
Ich wünschte, du würdest auch nach Hogwarts gehen!
Dann würde mir das alles nicht so schwer fallen. Ich schreibe dir sofort, wenn ich weiß, wann das nächste Hogsmeade-Wochenende ist, hoffentlich kannst du dann hierher kommen.
Ich vermisse dich!
Jules


Ich las mir den Brief noch einmal ganz durch und rief dann eine der Schuleulen zu mir hinab. Während ich den Brief an ihrem Bein befestigte, knabberte sie an meinem Ohr und ich kicherte leise. Dann trug ich sie zum Fenster und die Eule flog davon. Zu meinem Freund. Ich seufzte. Ich war mir schon lange nicht mehr sicher, ob das alles so eine gute Idee gewesen war. Meine Eltern und ich waren in den vorigen Osterferien im Urlaub gewesen und ich hatte in den USA Dan kennen gelernt. Er war genauso alt wie ich und ging auf die amerikanische School of Wizardry, eine reine Jungenschule.

Obwohl ich ihn nur vier Tage lang kennen lernen konnte, hatten wir uns geküsst und ich war glücklich gewesen. Mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher. Mir sahen uns so selten und jetzt hatte ich wieder Schule und würde ihn noch seltener sehen. Warum hatte ich auch immer so ein Pech? Warum kann ich nicht einen netten Hogwarts-Schüler kennen lernen, der mich so nimmt, wie ich bin und nicht gerade vom Ende der Welt kommt?

Ich entschloss mich, zum Frühstück zu gehen und diese Gedanken zu verdrängen, es nutzte ja nichts. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits kurz nach Sieben war, also gab es auch Frühstück. Natürlich war ich eine der ersten Schüler, die in der Großen Halle waren. Um genau zu sein, war ich die erste Gryffindor, von den Slytherin war niemand zu sehen und an den Haustischen der Hufflepuff und Ravenclaw saß lediglich eine Handvoll Schüler.

Am Lehrertisch saß Professor McGonagall, die auch sogleich zu mir gestiefelt kam. Dabei hatte ich nicht einmal einen Kaffee getrunken.

„Guten Morgen, Miss Norton. Hier ist ihr Stundenplan.“

Und schon war sie wieder davon gestiefelt, zu einige Zweitklässlern hinüber, die gerade am Tisch Platz genommen hatten. Ich studierte meinen Stundenplan und seufzte. Die ersten beiden Stunden sofort Snape, dann Binns und am Nachmittag Muggelkunde, na wenigstens etwas. Der Rest der Woche war durchwachsen, allerdings hatte ich auch einige Freistunden. Das war gut, in denen konnte ich dann lernen.

Im Laufe der nächsten halben Stunde füllte sich die Große Halle mit schnatternden Schülern und die Lautstärke schwoll rasch an. Ich saß umringt von mehreren Siebtklässlern, die mich allesamt ignorierten und sich stattdessen über ihre Stundenpläne, das Trimagische Turnier und ihre Ferien unterhielten. Natürlich kam das Gespräch dabei auch – leider – auf Vanessa zu sprechen. Jetzt erst bemerkte ich, dass ihr Freund Derek zwei Plätze neben mir saß.

„Wo ist sie eigentlich? Ich dachte, ihr zwei seid jetzt ein turtelndes Pärchen?“

Derek seufzte genervt auf. „Wir sind bereits seit einem halben Jahr zusammen, du Idiot. Und nur wegen solch dämlicher Kommentare haben wir es keinem gesagt.“

Ein Mädchen mischte sich in das Gespräch ein. „Ihr passt echt super zusammen, Derek. Vanessa ist total nett und klug. Da hast du einen guten Fang gemacht.“

Sie lächelte, schien es aber nicht fies zu meinen und Derek nickte. „Ja, sie ist echt der Hammer. Wir haben uns von Anfang an super verstanden. Auch wenn Nessa eine schwierige Zeit hinter sich hat. Immerhin wurde sie auf die mieseste Weise von ihrer angeblichen besten Freundin hintergangen.“

Mein Herz raste mit einem Mal wie bekloppt. Was fiel diesem Scheißkerl eigentlich ein? Wusste er nicht, dass ich fast neben ihm saß? War es ihm egal? Oder machte er es womöglich sogar mit voller Absicht? Ich hatte keinen Hunger mehr. Allerdings fühlte ich mich total unwohl auf meinem Platz, denn jetzt fragte die Siebtklässlerin natürlich:

„Wieso? Was ist denn passiert?“

Das wollte ich mir nicht anhören. Absolut nicht. Vorsichtig, damit ja keiner auf mich achtete, stand ich auf und ging weg von Derek auf die Tür der Großen Halle zu. Ich atmete auf, als kein Kommentar hinter mir herflog oder jemand mich zurück hielt. Draußen in der Eingangshalle des Schlosses lehnte ich mich mit geschlossenen Augen an eine Wand und versuchte erst einmal, mein Herz zu beruhigen.


****************


Aus Freds Sicht:


„Was für ein ätzender Stundenplan!“, rief George neben mir, grinste allerdings breit. Ich wusste genau, warum. Unsere Nasch-und-Schwänz-Leckereien würden dieses Schuljahr wohl einen hohen Gewinn bringen. Für so etwas ertrug ich gerne (hab ich gerade echt „gerne“ gedacht?) eine Doppelstunde McGonagall und eine zweite Doppelstunde Snape. Kann ein Montag schlimmer beginnen? Ich glaube nicht.

Wenigstens hatten wir nach dem Essen eine Freistunde. Schlafen wäre ne gute Idee, da wir die halbe Nacht über gelabert hatten. Gähnend stand ich auf und gemeinsam mit Lee und George ging ich aus der Großen Halle, da wir nicht schon am ersten Tag einen Wutanfall von McG über uns ergehen lassen wollten. Es reichte doch, wenn das erst am zweiten offiziellen Schultag geschah, oder etwa nicht?

In der Eingangshalle war nicht viel los, die meisten Schüler waren noch am Essen oder bereits auf dem Weg in die Klassenzimmer. Nur ein Mädchen stand mit dem Rücken an eine Mauer gelehnt da und hatte die Augen geschlossen. Ich merkte gar nicht, wie ich meinen Schritt verlangsamte, bis Lee in mich rein rannte.

„Autsch.“

„Warum bleibst du denn einfach stehen, Alter?“

Lee starrte mich kurz an und schien zu überlegen, ob ich ihn ärgern wollte oder nicht, aber er schien sich dafür zu entscheiden, dass ich es nicht absichtlich getan hatte und ging weiter. Nachdenklich folgte ich den beiden. Diese Jules sah ja schon wieder so niedergeschlagen aus. Ein wenig neugierig war ich ja schon, warum sie so deprimiert war und immer alleine rumhing. Die Gedanken an sie flogen allerdings schnell wieder aus meinem Kopf, als Professor McG anfing, uns über das letzte Schuljahr auszufragen.

Die Freistunde verbrachten wir im Gemeinschaftsraum. Ein dumpfer Schmerz pochte hinter meiner Schläfe, Snape hatte uns bereits am ersten Tag zwanzig Punkte abgezogen. Ich fragte mich, ob bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt genügend Pluspunkte da waren, um unsere Minuspunkte abziehen zu können. Dabei konnten wir doch nichts dafür, dass wir mit den Slytherin unbedingt Zaubertränke zusammen haben müssen und sich Gordon, eine überaus freundlich gesinnte Schlange, einen von unseren Leckereien einverleiben musste. Ich kann nichts dafür, dass er Snape vor die Schuhe gekotzt hatte.

„Ahhh“, sagte George neben mir gerade und ich erkannte an seinem genießerischen Blick sofort, woran er dachte. Grinsend meinte ich: „Herrlich. Das Bild werde ich mir verinnerlichen.“

„Gordon kotzt auf Snapes gerade frisch eingefetteten Schuhe.“

„Jetzt muss er sich die Schuhe erst wieder durch die Haare ziehen, damit sie so schön glänzen wie vorher.“

„Hoffentlich macht er sich vorher sauber, das könnte eklig werden.“

Lee fiel in unser Gelächter mit ein, dann beugte sich mein Bruderherz nach vorne. „Also, wie stellen wir es an.“

„Es“ hieß in diesem Fall: wie schafften wir es, uns in Trimagische Turnier zu schmuggeln, ohne dass der unparteiische Richter es mitbekam? Es gab verschiedene Möglichkeiten, die wir in der vergangenen Nacht bestimmt alle ein Dutzend mal durchgekaut hatten.

„Also“, begann ich und zählte mit den Fingern mit. „Vielsafttrank fällt raus, der braucht zu lange zum fertig werden. Einen Liebestrank, falls der Schiedsrichter eine Frau ist, könnten wir uns am nächsten Hogsmeade-Wochenende oder aber falls die Auswahl früher ist heimlich durch einen der Geheimgänge holen. Der Verwirrungszauber wird vermutlich nicht funktionieren, da der Schiedsrichter bestimmt ein guter Zauberer ist und sich davon nicht beirren lässt.“

Die beiden anderen nickten wie Wackel-Dackel. Ja, so ein Muggel-Ding hatte Dad letzten Sommer angeschafft und wie von allen anderen Muggel-Dingern war er vollkommen fasziniert gewesen. Faszinierend.

„Was also dann?“

Diese Frage hatten wir uns jetzt schon gefühlte eintausend Mal gestellt, aber in den zwei Freistunden kamen wir auf keine weitere. Stattdessen erledigte ich schon einmal die Hausaufgaben, die uns Snape natürlich aufgebrummt hatte. Ich bin mir vollkommen sicher, dass der Mist, den ich geschrieben hatte, ziemlicher Mist war, aber lieber Mist abgegeben als Snapes Groll auf sich zu ziehen. Also ob wir das noch nötig hätten, er hasste uns sowieso. Mist. Wenigstens beruhte es auf Gegenseitigkeit.

Gespannt gingen wir am Nachmittag zu unseren ersten Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ich war echt neugierig, wie Moody so drauf war, ich hatte von Dad schon so viel über ihn gehört gehabt. Wir setzten uns in die mittlere Reihe und erleichtert stellte ich fest, dass wir Verteidigung zusammen mit den Ravenclaws hatten. Obwohl. Interessant wäre es ja schon zu sehen, ob Gordon noch einmal auf unsere Scherzartikel reinfallen würde. So dumm wie er aussah, bestimmt.

„Zauberstäbe raus!“, bellte eine raue Stimme und ich zuckte zusammen. Moody hatte in einer dunklen Ecke des Zimmers gestanden und ging nun zu seinem Schreibtisch. Eher gesagt, er hinkte, da eines seiner Beine nur noch aus Holz bestand, das bei jedem Schritt dumpf klonkte. Er starrte uns alle mit einem ziemlich irre aussehendem Blick an, doch ich war einfach nur gespannt. Und ich wurde nicht enttäuscht.

„So. Verteidigung gegen die dunklen Künste, ja? Lasst euch eines gesagt sein! Man kann viel lernen, und man kann viel trainieren. Einige Fertigkeiten sind angeboren, andere können erlernt werden. Aber wenn ihr einem schwarz-magischen Zauberer gegenübersteht, dann ist das alles ziemlich egal. Den wird es nicht interessieren, ob ihr in der Schule gelernt habt, euch zu verteidigen. Der will euch einfach nur tot sehen! Und dafür benutzt er im nettesten Fall den Todesfluch. Aber es gibt noch nette weitere Folterflüche, die er auf euch legen kann. Nennt mir welche!“

Die Klasse zuckte zusammen, genau wie ich. Den letzten Satz hatte Moody laut gerufen und alle waren so fasziniert von seiner Rede gewesen, dass er sie mit seiner Aufforderung echt erschreckt hatte. Zögerlich meldete sich vor mir Angelina. Sofort fixierte Moody sie mit seinem normalen Auge, während sein magisches rotierte und die Pupille in seinem Kopf verschwand.

„Ja, du! Name?“

„Angelina Johnsson, Sir.“ Ihre Stimme klang mutiger, als sie gerade aussah. Moody nickte erneut und schien auf eine Antwort zu warten. „Nun, der Cruciatus-Fluch.“

„Genau! Der Folterfluch. Man braucht keinen anderen Fluch, um seinen Gegner bis zum Wahnsinn zu foltern. Du da!“

Wieder zuckte ich zusammen, denn Moody zeigte mit seinen vernarbten Fingern direkt auf mich. Sofort setzte ich mich gerade hin und nickte. „Ja, Sir?“

„Du bist ein Weasley, richtig?“

Wieder nickte ich. Wackel-Dackel?!

„Dein Vater ist ein anständiger Kerl, sag ihm das mal. Aber wieder zum Thema. Komm zu mir.“

Mit trockener Kehle stand ich auf und ging zwischen den Tischreihen nach vorne. Ich stellte mich neben Moody und hoffte, dass er nicht den Cruciatus auf mich anwenden wollte.

„Zauberstab?“

Ich hob meinen Stab hoch und bemerkte mit Freuden, dass ich nicht so sehr zitterte wie erwartet.

„Gut. Wie lautet der Zauberspruch für den Cruciatus-Fluch?“

Eine Ravenclaw meldete sich. „Crucio, Sir.“

„Genau. Crucio. Weasley! Ziel mit deinem Zauberstab auf mich und wende den Zauber an.“

Geschockt sah ich ihn an. Meine er das jetzt wirklich ernst? „Aber ...“

„Kein Aber, tu es. Keine Sorge, du wirst mir nicht weh tun.“

Ich schluckte. Hatte ich eine andere Wahl? Dass Moody mich gerade dazu brachte, einen Unverzeihlichen Fluch zu benutzen, verdrängte ich vorerst. Mit nun doch zitternder Hand zeigte ich auf Moody, der mich mit grimmigen Gesichtsausdruck anstarrte.

„Mach schon!“

Mit so ruhiger Stimme wie möglich sagte ich also: „Crucio.“

Nichts geschah. Verdutzt, wenn auch glücklich, sah ich zu Moody, der nichts anderes erwartet zu haben schien, denn er nickte befriedigt.

„Gut. Wer kann mir sagen, warum der Fluch nichts bewirkt hat?“

Wieder meldete sich ein Schüler aus Ravenclaw, jedoch sehr viel unsicherer als das Mädchen zuvor. „Ja, Name?“

„Karlsson. Ich denke, es hat deshalb nicht geklappt, weil er ihn noch nie zuvor ausprobiert hat.“ Dann setzte er noch ein fragendes „Sir?“ hinten dran und verstummte. Moody schüttelte den Kopf. „Nein. Daran liegt es nicht. Weasley könnte noch zehnmal versuchen, den Cruciatus auf mich anzuwenden und trotzdem würde es nichts bringen. Weasley!“

Er sah zu mir. „Wolltest du mir weh tun?“

Verdutzt schüttelte ich den Kopf. „Natürlich nicht, Sir.“

„Richtig. Kannst du dir jetzt selbst beantworten, warum der Fluch nichts bewirkt hat?“

Langsam nickte ich. „Ich habe es nicht gewollt. Vielleicht muss man es wirklich wollen, also dem Gegenüber weh zu tun, damit er funktioniert und …“

Weiter wusste ich nicht, aber ich war nachdenklich geworden. Je länger ich über meine Worte nachdachte, desto vernünftiger klangen sie in meinen Ohren.

„Richtig. Zehn Punkte für Gryffindor, Weasley, für diese richtige Antwort. Sie können sich setzen.“

Als ich mich erleichtert auf meinen Stuhl fallen ließ, wandte sich Moody noch einmal an mich. „Und zehn weitere Punkte für Sie, weil sie es sich getraut haben, einen Unverzeihlichen Fluch auf einen Lehrer anzuwenden. Manchmal muss man Dinge tun, die einem falsch erscheinen, aber trotzdem muss man sich dazu durchringen.“

Er starrte eine Weile aus dem Fenster, während George mich angrinste. Gut gemacht, hieß das. Ich lächelte zurück, allerdings hatte ich immer noch ein mulmiges Gefühl im Bauch. Einen Lehrer einen Unverzeihlichen Fluch aufhalsen. Hoffentlich würde Mum nie davon erfahren, sie würde mich mehrere Kopfe kürzer machen.

„Neben dem Cruciatus-Fluch gibt es eine Reihe weiterer Flüche, die gerade Todesser sehr gerne anwenden, um ihre Opfer zu quälen. Ich werde euch einige davon zeigen, dann werden wir uns Gegenflüche überlegen und üben. Holt dafür euer Buch raus, Seite dreihundertundvier.“

Die restliche Zeit verging recht schnell, wir schrieben einige Dinge auf und Moody entließ uns schließlich ohne Hausaufgaben mit der Warnung, wir sollten immer wachsam sein. Sobald wir die Tür des Klassenzimmers hinter uns geschlossen hatten, drehte jemand den Lärmpegel auf. Angelina und Alicia, die zeitgleich mit uns auf den Gang traten, drehten sich begeistert zu uns.

„Der Mann ist klasse!“

„Wenn auch ein wenig gruselig!“

„Aber es hat voll viel Ahnung!“

Ich nickte und gab ihnen recht. Sofort war eine hitzige Diskussion im Gange, die sich ganz allein um den neuen Lehrer und seine Methoden drehte. In der Großen Halle angekommen setzten wir uns neben Ron und Harry, die ein breites Grinsen auf dem Gesicht trugen. Doch ich musste erst einmal über die vorige Stunde sprechen.

„Moody! Wie cool ist er?“

„Ultracool!“, sagte George und grinste ebenfalls.

„Supercool“, gab Lee auch noch seinen Senf dazu und ich fühlte mich wie ein Teenager, der seinem Idol begegnet war. So hörten wir uns auf jeden Fall an. Da Harry und Ron uns seltsam anblickten, erklärte George: „Wir hatten ihn heute Nachmittag.“

„Und, wie wars?“, fragte Harry und ich konnte Neugier in seinem Blick lesen. Ich sah zu George und Lee, dann sagte ich, an Harry und Ron gewandt:

„So ne Stunde hab ich noch nie erlebt.“

„Er weiß es, Mann“, stimmte Lee mir zu.

„Weiß was?“ Ron beugte sich vor. Ich liebte es, ihn auf die Folter zu spannen. Ich überließ es George, zu sagen: „Weiß, wie es ist, dort draußen zu sein und es zu tun.“

„Was zu tun?“, fragte Harry und ich antwortete: „Gegen die schwarzen Magier zu kämpfen.“

„Er hat alles erlebt.“ George sah zu Lee, der unsere Rede mit einem „Irre“ beendete. Ein wunderbarer Dialog, wie er im Buche stand.

„Wir haben ihn erst am Donnerstag“, sagte Ron gerade enttäuscht, seinen Stundenplan auf dem Schoß. Jetzt wollte ich aber wissen, was die beiden gerade eben so grinsen hatte lassen. Es konnte schließlich nicht angehen, dass Fred und George Weasley nicht mitbekamen, wenn etwas witziges passierte.

„Und was war mit euch eben los? Du hast gegrinst, als hätte Tante Muriel dich gerade umarmt und dir einen Kuss gegeben.“

George neben mir lachte, während Ron mir eine Grimasse zu warf. Stattdessen antwortete Harry, der seine Freude kaum zurück halten konnte.

„Moody hat Malfoy in ein Frettchen verwandelt.“


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Beziehungskomödien aufzubauen und die entsprechenden Dialoge zu schreiben kann Joanne K. Rowling so gut wie Woody Allen. Im vierten und fünften Band ist das schön zu beobachten, wenn es die ersten Eifersüchteleien zwischen den Freunden gibt.
Klaus Fritz