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Fanfiction

Vertrau mir! - Lustige und nicht so lustige Momente

von Roya

Huhu!
Danke meiner momentan, nervigen Schreibblockade für meine Bachelorthesis bekommt ihr jetzt schon ein neues, tolles, lustiges, langes Kapitel ;)

Danke an
JessicaP
Hannah

für eure Kommis!
Und an alle anderen fürs Lesen!

LG Roya



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



Kapitel 4: Lustige und nicht so lustige Momente


Aus Freds Sicht:


Nach dem ersten anstrengenden Tag verlief der Rest der Woche ruhig und einigermaßen entspannt. Auch wenn ich ein wenig Schiss vor der nächsten Stunde Verteidigung hatte, aber zugeben würde ich das natürlich niemals. Auch nicht vor George. Und erst recht nicht vor irgendwem anderen. Die Frage, wie wir den angeblich unbestechlichen Richter des Trimagischen Turniers bestechen könnten, hatten wir erst einmal beiseite gelegt. Es brachte einfach nichts, sich etwas zu überlegen, wenn man noch gar nicht wusste, mit was man konfrontiert werden würde.

Stattdessen überlegten wir, wie wir unsere bisher hergestellten Süßigkeiten am besten unters Volk mischen konnten und vor allem, welchen unserer Streiche, die wir uns in den Ferien überlegt hatten, wir zuerst spielen wollten. Es sollte ja nicht den Anschein haben, als hätten die Scherzkekse der Schule keine Ideen mehr.

Und so stand ich am Donnerstagabend bereits mit Lee und George hinter einem Wandteppich in einem der vielen Geheimgänge, die wir in und auswendig kannten und grinsten uns an. In der Hand hielten wir jeweils eine kleine, unscheinbare Halbkugel, die jedoch leise summte. Lee lugte aus dem Geheimgang heraus und gab uns dann einen Wink.

Schnell huschten wir in den dunklen Gang, der nur von Fackeln beleuchtet wurde und sahen noch, wie sich eine Steinmauer langsam schloss. In letzter Sekunde schafften wir es, die Halbkugeln in die schwindende Lücke zu werfen und sahen uns triumphierend grinsend an. Gespannt sah ich auf die Tür, doch George zog an meinem Arm.

„Die werden bestimmt gleich raus gerannt kommen, los, wir verstecken uns wieder.“

Ich konnte in seinen Augen die gleiche Freude und den gleichen Spaß erkennen, der uns beide immer packte, wenn wir anderen Leuten einen unserer Streiche spielten. Schnell eilten wir zurück hinter den Teppich und warteten.

„Hoffentlich war dieser Schleimbolzen Malfoy im Gemeinschaftsraum, das würde ihm gut tun.“

Lee lachte auf und hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht aufzufallen. Mit schneller klopfendem Herzen sah ich durch eine Lücke des Teppichs und drückte insgeheim die Daumen. Diese Kugeln hatten wir bisher noch nicht ausprobiert. Mum hätte uns schier gevierteilt, wenn wir es gewagt hätten, Stinkkugeln mit dem liebenswürdigen Geruch des Stinkmorchelsammlers (ein Sumpfwesen, was ganz in der Nähe vom Fuchsbau lebt) gepaart mit den Socken, die unser Guhl seit einem Jahrzehnt getragen hatte, in Rons Zimmer los zu lassen.

Nicht, dass wir es nicht versucht hätten.

„Da!“

Lees Ausruf war überflüssig, denn der Tumult, der gerade ausbrach, war unüberhörbar. Die Steinmauer, der Eingang zum Gemeinschaftsraum der Slytherin, ging auf und eine dunkle Rauchwolke waberte in den Flur. Gleichzeitig kamen mehrere Schüler hustend und würgend auf den Gang getorkelt und stützten sich schwer atmend an der Mauer ab.

Ein Mädchen übergab sich und wie ich mit einem erstickten Jauchzer feststellte, direkt auf Draco Malfoys Füße. Ich steckte mir die Faust in den Mund, sonst hätte ich laut losgelacht. So leise wie möglich zogen wir drei uns zurück und ich konnte noch den Aufschrei Malfoys hören: „Wenn ich den erwische, der das getan hat! Ich werde sofort meinem Vater Bescheid geben. Und du da! Mach das weg!!!“

Als wir in unserem Gemeinschaftsraum ankamen, hatte ich gewaltige Seitenstiche und mir liefen die Tränen über die Wangen. Prustend blieben wir stehen, Lee ließ sich sofort auf eine Couch sinken, doch ich musste mich erst einmal erholen. Immer noch lachte ich so laut, dass ich glaubte, ersticken zu müssen. Gerade, als ich mich halbwegs erholt hatte, sagte George, der sich genauso verschnupft anhörte wie ich:

„Mach das weeeeg!“

Ich verschluckte mich vor Lachen und hustete wie verrückt, doch ich konnte nicht aufhören. Ganze zehn Minuten brauchten wir, um uns zu erholen, dann ließen wir uns total erschöpft in unsere Stammecke fallen und atmeten tief durch. Ich wischte mir die Lachtränen aus dem Gesicht und versuchte, nicht an Malfoy und seinen angewiderten Gesichtsausdruck zu denken. Doch als ich George anguckte, musste ich sofort wieder anfangen zu lachen.

„Was ist denn hier los?“, fragte eine amüsierte, aber ernste Stimme und ich sah hoch in das Gesicht von … Vanessa, war glaub ich ihr Name. Sie schaute uns milde entrüstet an und fuhr dann fort: „Ein paar Zweitklässler haben sich beschwert, weil sie bei dem Lärm nicht arbeiten können, den ihr veranstaltet.“

Hinter ihr standen drei sehr schüchtern wirkende Schüler, darunter ein Mädchen. Das nickte jetzt und sagte leise: „Ja. Und wir müssen Hausaufgaben für den ollen Snape machen. Wir haben wieder total viel aufbekommen, und die Slytherin müssen gar nichts machen.“

Ein kleiner Junge fügte hinzu: „Wirklich. Der bevorzugt die total. Und die machen sich die ganze Zeit über uns lustig.“

Zu ausgelaugt, um etwas zu sagen, sah ich zu George, der die drei freundlich lächelnd ansah.

„Das tut uns außerordentlich Leid. Aber ich glaube, in der nächsten Stunde Zaubertränke sind die Slytherin muchsmäuschenstill.“

Ich lachte wieder und spürte einen aufkommenden Muskelkater. Konnte es etwas schöneres geben als Muskelkater, den man vom Lachen bekam? Außer natürlich dem vom Quidditchtraining.

„Und wenn nicht, dann fragt sie doch mal, ob es in ihren Kerkern immer noch so erfrischend riecht wie heute abend.“

George übernahm. „Aber achtet darauf, ihnen nicht zu nahe zu stehen.“

„Sie könnten sich über eure Schuhe erbrechen“, schloss ich seinen Satz und schon wieder waren Lee, George und ich lauthals am Lachen. Verwirrt, aber auch ein wenig beruhigt machten sich die Zweitklässler vom Acker, aber Vanessa blieb dort, wo sie war. Ein skeptischer Ausdruck war auf ihrem Gesicht erschienen.

„Ihr habt doch nicht etwa schon in der ersten Schulwoche etwas angestellt?“

Ihr Blick war lauernd und sofort setzten wir einen unschuldigen Blick auf, der leider ein wenig unter meinen zuckenden Mundwinkeln litt. Trotzdem sagte ich todernst: „Ich bitte dich. Wir würden niemals etwas machen, was gegen die Vorschriften verstößt.“

„Wir waren nur zufällig gerade vor dem Eingang des Slytherin-Gemeinschaftsraums, als dieser aufging und die Schüler flüchteten.“

„Ich schätze, sie haben es in ihrem eigenen Gestank nicht mehr ausgehalten.“

Ich strahlte Vanessa an, als würde ich ihr erzählen, sie dürfte beim Trimagischen Turnier mitmachen, doch sie zog nur die Augenbrauen hoch. Doch dann lächelte sie. „Witzbolde.“

Während sie zurück in ihre Ecke marschierte, in der ich auch Katie Bell und diesen Mike entdeckte, wanderte mein Blick durch den Raum und fing den Julias auf, die zu mir schaute. Ich zwinkerte ihr zu und drehte mich dann wieder zu Lee und George, die wieder am grinsen waren.

„Das ...“, begann George und ich vollendete: „... war herrlich.“

„Und erst der erste Streich.“

„Allerdings.“ In Gedanken machte ich einen Haken hinter die Aktion: Stinkkugeln in den Slytherin-Gemeinschaftsraum werfen. Ein wenig später gingen wir ins Bett, aber ab und an hörte ich noch ein Kichern meiner Mittäter.


**********************


Aus Julias Sicht:


Einer der Zwillinge zwinkerte mir zu und drehte sich wieder nach vorne, nachdem Vanessa sie endlich in Ruhe gelassen hatte. Ich war mir relativ sicher, dass es Fred war, allerdings hätte ich niemanden den Unterschied erklären können. In Gedanken wandte ich mich wieder nach vorne und strich den letzten Satz meines Aufsatzes für McGonagall durch, der mir eindeutig misslungen war.

Ich war einfach eine Niete in dem Fach, aber dank Roxanne, die sich den Aufsatz nachher durchlesen würde im Austausch mit ihrem Zaubertränke-Text, würde ich das schon hinbekommen. Schnell kritzelte ich einen etwas veränderten Satz ans Ende und schraubte mein Tintenfass zu. Seufzend lehnte ich mich zurück und sah in die Runde.

Neben mir saß Roxanne, zwischen ihren Augenbrauen war eine Falte erschienen und sie knabberte an ihrem Federkiel. Auch Mara saß an ihrem Aufsatz für Snape und schien nicht weiterzukommen, denn sie blätterte motivationslos in ihrem Buch. Tina und Helen waren schon fertig und unterhielten sich leise. In dem Moment, in dem ich zu ihnen herüber sah, verstummten sie jedoch und ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Schnell blickte ich hinab auf mein Pergament und tat so, als müsste ich noch etwas verbessern.

So ein Quark! Ich mein, was hatte ich erwartet? Dass auf einmal alle anderen aus unserem Schlafsaal mich mögen, nur weil ich jetzt bei ihnen sitze? Das war echt ätzend! Ich dachte an das, was mir Roxanne vor ein paar Tagen gesagt hatte: ich sollte aufhören mich darum zu scheren, was andere über mich denken. Das war gar nicht mal so einfach.

Als ich gerade beginnen wollte, Roxannes Aufsatz zu lesen, hörte ich ein glockenhelles Lachen und meine Hand verkrampfte sich kurz. Die anderen sahen auf und Helen sagte grinsend:

„Da scheint es ja jemanden richtig erwischt zu haben.“

Wieder ertönte Vanessas Lache und ich wurde wütend. Also erwiderte ich schnippisch: „Dabei hatten sie in den Ferien noch richtig Zoff.“

Ich beachtete die Blicke nicht, die sich sofort auf mich legten, sondern korrigierte eine falsche Zutat, die den Wachstumstrank wohl eher in eine giftige Mischung verwandelt hätte. Dabei wanderten meine Gedanken natürlich auch zu Vanessa und Derek. Manchmal war es eben gut, Muggel in der Familie zu haben, die einen den Umgang mit dem Computer und dem Internet erklärten.

Schön, wie viel manche Leute aus ihrem Privatleben preisgaben. Ich war mir sicher, dass Vanessa sehr viel mitleidige Anrufe und Nachrichten erhalten hatte, nachdem sie sich im Internet ausgeheult hatte. Das kannte ich ja bereits. Die arme, kleine Vanessa, die nichts falsch machte und die von anderen bösen Leuten geärgert wurde. Die musste man natürlich beschützen.

Wütend wie ich war, korrigierte ich den Aufsatz schnell und mit harten Strichen, aber weitestgehend richtig. Hoffentlich hatte ich keinen Fehler übersehen. Danach schnappte ich mir meinen Aufsatz, den Roxanne ebenfalls durchgesehen hatte, bedankte mich und zischte ab. Das konnten ja noch tolle Wochen werden.


**********************************


Und sie wurden es tatsächlich. Ich fühlte mich echt gut. Mit Roxanne verstand ich mich immer besser und so langsam hatte ich auch die Konstellation herausgefunden, wie wer zu wem stand. Roxanne verstand sich zwar mit den drei anderen sehr gut, aber so richtig dicke befreundet waren sie nicht. Das lag wohl an der Tatsache, dass sich Helen und Tina bereits seit dem Säuglingsalter kannten und seitdem beste Freundinnen waren und Mara sich die meiste Zeit bei den Fünftklässlern von Ravenclaw aufhielt, weil sie dort sehr gute Freunde besaß.

Demnach verbrachte ich sehr viel Zeit mit Roxanne und fand nach und nach einige ihrer Wesenszüge heraus. Sie war tatsächlich relativ ruhig, wie ich sie in Erinnerung hatte, doch der Schein trog. Wenn sie mit mir zusammen war, redete sich manchmal wie ein Wasserfall. Ich brauchte drei Wochen, um sie darauf anzusprechen, woraufhin sie gelacht und gemeint hatte:

„Ich weiß nicht. Bei dir fühl ich mich wohler als bei Tina und Helen. Die beiden sehen sich immer mit so einem wissenden Blick an, als würde ich irgendwas bestätigen, was sie zuvor beredet hatten. Und Mara ist die meiste Zeit verschwunden und um ehrlich zu sein, ist sie mir etwas zu langweilig.“

„Ach, und ich bin nicht langweilig?“, hatte ich erstaunt zurück gefragt, woraufhin Roxanne wieder laut gelacht hatte. „Wenn du mal eine Zeit lang vergisst, dass die anderen um uns herum sitzen, dann bist du doch super locker und witzig. Solltest du mal öfter sein.“

Keine Ahnung, ob es stimmte. Allerdings hatte ich bis letztes Jahr auch gedacht, dass ich eigentlich ganz okay sei. Mein Selbstwertgefühl hatte echt n Knacks bekommen …

Bald stand das erste Hogsmeade-Wochenende an und ich sah diesem mit gemischten Gefühlen entgegen. Dan hatte angekündigt, dass er kommen könnte. Ich hatte Roxanne seinen Brief gezeigt und sie fing jetzt noch an zu kichern, wenn sie dran dachte. Sie hatte mich (nach einem Lachanfall) gefragt, ob er das wirklich ernst meinte. Meine Grimasse hatte ihr wohl genug gesagt, denn sofort war sie wieder in lautes Gelächter ausgebrochen.

Nun, er meinte es ja sicher lieb, aber seine Art zu schreiben ließen einen doch daran zweifeln, dass er bereits sechzehn Jahre alt war. Ein kleines Beispiel gefällig? Der Brief lautete wie folgt:


„Hallo du, na, wie geht’s dir? >>übrigens seine typische erste Zeile, in jedem Brief.<<

Ich war am Wochenende zu Hause bei Mum und Dad (>> hatte ich erwähnt, dass er auf eine amerikanische Privatschule geht, an der man an den Wochenenden nach Hause gehen durfte?<<) und wir waren gemeinsam shoppen.
Ich habe ein total süßes Bärchen gefunden, das bringe ich dir nächstes Mal mit. Denn! Ich hab tatsächlich die Erlaubnis, am 27. Oktober nach Hogsmeade zu kommen, der Portschlüssel ist bereits bestellt. Ist das nicht toll! Dann sehen wir uns endlich wieder!
Sonntag waren wir dann bei meiner Omi, sie hat sich gefreut, dass ich da war. Ich hatte ihr auch einen Kuchen gebacken, was sie super gefreut hat. Wenn du das nächste Mal hier bist, dann fahren wir gemeinsam hin, ich hab ihr schon viel von dir erzählt.
Hey, am kommenden Mittwoch sind wir ganze sieben Monate zusammen, ist das nicht klasse! Ich bin so glücklich darüber und vermisse dich total!

Bis bald!
In Liebe
Dan“



Ich hatte ihn einmal gelesen und ihn dann nur noch schnell Roxanne gezeigt, bevor ich ihn nach ganz unten in meinen Koffer gelegt hatte. Klar mochte ich Dan, sonst hätte ich ihn damals schließlich nicht geküsst, aber langsam ging mir das echt auf die Nerven. Aber wahrscheinlich würde sich das legen, wenn ich ihn in Hogsmeade traf.

Am Samstag machten wir uns also hübsch und gemeinsam mit Roxanne ging ich die gewundenen Straßen nach Hogsmeade hinunter. Das Wetter schien sich meiner Laune anpassen zu wollen. Mal regnete es und ein eiskalter Wind zischte uns um die Ohren, mal kam die Sonne raus und erwärmte unsere erstarrten Gesichter.

Roxanne hatte sich mit ein paar Jungs aus Hufflepuff verabredet, um für einen anstehenden Text in Muggelkunde zu lernen. Eigentlich wäre ich ja auch gerne mitgegangen … vor dem Postamt verabschiedete ich mich von Roxanne.

„Wir sehen uns dann heute Abend beim Essen!“, reif sie mir noch zu und ich lächelte halbherzig. Verdammt! Warum freute ich mich eigentlich nicht so richtig auf Dan? Das nervte ja richtig. Lange konnte ich darüber jedoch nicht nachdenken, denn ich hörte meinen Namen.

„Jules!“

Lächelnd drehte ich mich um und sah in Dans braune Augen, als er strahlend auf mich zu kam. Er sah schon niedlich aus mit seinen Locken und dem breiten Grinsen. Doch etwas fehlte. Ich wusste nur nicht, was. Wir nahmen uns in den Arm und kurz darauf berührten seine Lippen meine. Ich erwiderte den Kuss und wusste kurz darauf, was fehlte. Das schneller klopfende Herz, die Aufregung, das weiche Knie kriegen.

Als wir uns voneinander lösten, strahlte Dan immer noch. „Wow Hogsmeade ist kleiner als ich gedacht habe.“

Grinsend erwiderte ich. „Ach was. Aber dafür gibt’s hier tolle Läden.“

Ich zog ihn mit mir und zeigte ihm den Honigtopf, Zonkos, die Heulende Hütte und das kleine Café von Madam Puddifoot´s, in das ich niemals hinein gehen würde. Wir schafften es, in den zwei Stunden alles Übliche an Gesprächsstoff abzuwickeln: der Gesundheitszustand von Oma, Opa, Mum, Dad, Geschwistern (ich habe übrigens nur einen älteren Bruder, der bereits fertig mit der Schule ist), neuste Gerüchte über Personen, die wir beide kannten, was nicht gerade sehr viele waren, da wir uns im Urlaub in Portugal kennen gelernt hatten.

Dann gings weiter mit den Fragen über die Schule. Wie die Lehrer dieses Jahr drauf sind, ob wir schon Tests geschrieben haben, welches Fach mir gerade am meisten Spaß macht und bla. Irgendwie hatte ich nach diesen zwei Stunden das Gefühl, ich hätte so viel geredet wie sonst in einer Woche nicht. Lag vielleicht daran, dass ich selbst scheinbar nicht so viele Fragen an Dan hatte.

„Mir wird kalt“, sagte ich schließlich bibbernd und zeigte auf das Gasthaus „Drei Besen“. „Lass uns doch was Trinken gehen.“

Dan war einverstanden und wir suchten uns den letzten freien Platz aus. Halb Hogwarts schien hier zu sein und auch ein paar Lehrer konnte ich entdecken. Während wir ein Butterbier tranken, erzählte ich Dan einige Anekdoten der Anwesenden.

„Das dort hinten ist Hagrid, der Wildhüter. Seit einem Jahr ist er auch der Lehrer für Magische Geschöpfe. Es ist echt unglaublich, wie verliebt er in seine Tiere ist. Sein Unterricht ist so na ja, aber die Geschöpfe sind echt interessant und Hagrid ist super nett.“

Nach zehn Minuten verstummte ich und nahm einen weiteren Schluck Butterbier. Meine Augen wanderten umher, bis ich mich zusammenriss und mich wieder an Dan wandte. Der schaute mich strahlend an, aber er schien auch nicht wirklich zu wissen, was er mich noch nicht gefragt hatte, also schwiegen wir. Und schwiegen. Die Stille wurde echt super nervtötend und ich suchte vergeblich nach Gesprächsstoff.

„Nächste Woche kommen die Delegationen von Durmstrang und Beauxbaton an, wegen dem Trimagischen.“

Dan nickte, aber er sah nicht begeistert aus. Das lag wohl an der Tatsache, dass die Amerikaner eingeschnappt waren, weil sie nicht bei dem Turnier mitmachen durften. Pech. Es gab so viele magische Schulen in Nordamerika, dass sie selbst mehrere Turniere untereinander veranstalten könnten. Auch Dan hätte sich gefreut, wenn er nach Hogwarts hätte fahren können.

Dabei sollte wohl erwähnt werden, dass er aus einer sehr ehrgeizigen Familie stammte, die den Wettbewerb liebte und keinen ausließ, sollte sich die Chance bieten. Wir verstummten also wieder.

Ich begann, getrocknetes Etwas von der Tischplatte abzuschaben, als die Tür aufging und ich lautes Lachen hörte. Die Weasley-Zwillinge kamen zusammen mit ihrem Freund Lee hinein und ich nickte zu ihnen.

„Das sind Fred und George. Von denen hab ich dir doch geschrieben. Und ihr Freund Lee.“

Sie sahen sich suchend um und mir wurde bewusst, dass es keinen einzigen freien Platz mehr gab. Plötzlich hämmerte mein Herz schneller und ich hob die Hand.

„Hey, Fred, George! Lee!“

Die drei wandten sich uns zu und ein identisches Grinsen erschien auf dem Gesicht der Zwillinge. Sie kamen zu uns herüber und ich lächelte. „Setzt euch doch zu uns.“

Kurz wandte ich mich an Dan, der mich irritiert ansah, doch das ignorierte ich einfach. „Du hast doch nichts dagegen, oder?“

Er öffnete den Mund, als ob er etwas sagen wollte, doch dann setzte er ein lächeln auf und schüttelte den Kopf.

„Klasse!“

Fred rutschte neben mir auf die Bank und grinste über beide Ohren. George und Lee setzten sich neben Dan und George bestellte drei Butterbier. Alle drei hatten erhitzte Gesichter und rote Ohren, doch auch ein verräterisches Glitzern in den Augen. Bevor ich fragen konnte, was sie nun schon wieder ausheckten, grinste George Dan an.

„Dich kenne ich gar nicht. Gehst du auch nach Hogwarts?“

Der schüttelte den Kopf und rutschte näher zu mir. Er legte seine Hand auf meine, die auf dem Tisch lag und sagte dann lächelnd: „Ich bin Jules Freund, Dan. Nein, ich komme aus den Staaten und bin nur zu Besuch heute hier.“

Und er verpasste mir einen dicken Kuss auf die Wange. Bei Merlin, wie peinlich. Am liebsten wäre ich im Boden versunken. Und als ob es nicht noch schlimmer werden könnte, liefen an unserem Tisch gerade Mike, Vanessa und der Rest der Clique vorbei und Mike blieb stehen, als sein Blick auf Dan fiel. Was würde jetzt wohl kommen? Immerhin haben sie es hautnah miterlebt, wie ich mit Dan zusammen gekommen war, wir waren gemeinsam im Urlaub gewesen.

Doch Mike fing breit an zu grinsen und sagte laut: „Mensch, Dan! Schön, dich zu sehen. Lang ist´s her. Wie geht’s dir?“

Dan lächelte, auch wenn ich ihm ansah, dass es gezwungen wirkte. „Ganz gut, und dir?“

„Alles paletti. Ich wünsch dir noch einen schönen Nachmittag. Vielleicht sieht man sich noch mal irgendwann. Tschau!“

Und er rauschte davon. Verdattert blickte ich Mike hinterher, doch kurz darauf floss Wut durch meine Adern. Mistkerl! Er hatte es schon wieder getan. Vor allen Leuten total nett tun und dann …!

„Schwachkopf“, murmelte Fred neben mir und ich sah überrascht zu ihm. Sein Blick war auf die Tür geheftet, hinter der Mike gerade verschwunden war. Dann sah er zu mir und grinste schief.

„Ich habe vorhin im Honigtopf noch gehört, wie er darüber am ablästern war, dass du mit deinem Typ hier sitzt und so tust, als ob alles gut wäre.“

Noch mehr Wut überkam mich, denn mit genau so etwas hatte ich gerechnet. Doch das, was Fred als nächstes sagte, überraschte mich dann doch. „Lass ihn doch labern. Ich glaube, wir sollten ihn mal eine unserer Kotzpastillen unterjubeln.“

„Schon geschehen!“, hörte ich Georges Stimme, der über beide Ohren grinste. „Ich habe ihn im Honigtopf aus Versehen angerempelt nach seiner Lästerei. Und dabei sind mir die Pastillen in seine Tüte mit den Lakritzkugeln gefallen. Hoffentlich isst er sie, wenn wir in der Nähe sind.“

Ich musste laut lachen, auch wenn es schon ein wenig gemein war. Aber diese Selbstverständlichkeit, mit der die Zwillinge und Lee Mike für seine scheiß Worte bestraften, war herrlich. Die drei Sechstklässler begannen, ihre neue Errungenschaften aus Zonkos auf dem Tisch zu verteilen und neugierig begutachtete ich die Sachen. Auch Dan bemühte sich, Interesse zu zeigen, aber nachdem er eine kleine, harmlos aussehende Wollspinne angefasst und die ihm in seinen Pulli hinein und den Arm hinauf geklettert war, schien ihm die Lust vergangen zu sein. Er saß mit skeptischen und immer finster werdenden Blick da, die Arme vor der Brust verschränkt.

Doch irgendwie war mir das gerade egal, denn ich amüsierte mich prächtig. Den Zwillingen fiel immer größerer Quatsch ein, wen sie mit den ganzen Scherzartikeln ärgern konnten (meistens viel ihre Wahl auf die Slytherin) und sie hatten erstaunlich viele irrsinnige Ideen, wo man die kleinen runden Wasabi-Kügelchen alles hinein stecken konnte.

Als es draußen dunkel wurde, räusperte sich Dan und ich sah ihn fragend an.

„Mein Portschlüssel geht in einer halben Stunde, wir sollten uns langsam auf den Weg machen.“

Etwas enttäuscht nickte ich und wollte aufstehen. Fred rutschte aus der Bank heraus und machte eine überaus lächerliche Geste, indem er sich verbeugte und mich auf den Gang hinaus hinauskomplimentierte. Langsam bekam ich Bauchschmerzen vom Lachen.

„Danke.“

„Wir danken dir, ohne dich hätten wir armen Jungs draußen in der bitteren Kälte elendig zu Grunde gehen müssen“, erwiderte George vollkommen ernst und ich sagte trocken: „Das hätte mir furchtbar Leid getan.“

Mit einem Grinsen über die gespielt entsetzten Gesichter der drei Jungs ging ich hinter Dan hinaus in die Kälte. Schweigend gingen wir Richtung Postamt, ich hatte keine Ahnung, was ich noch sagen konnte. Schließlich betraten wir das riesige Gebäude, in dem überall Eulen und Uhus auf Stangen saßen und die verschiedensten Laute von sich gaben.

Ich las mir ein Schild durch, auf dem die Preise für die verschiedenen Regionen standen. Meine Güte, wann würde denn endlich der Portschlüssel losgehen? Ich sah auf die Uhr, dann zu Dan. Der schaute mich an und versuchte sich nun an einem Lächeln.

„Mal gucken, vielleicht kannst du beim nächsten Hogsmeade-Wochenende ja zu mir kommen.“

Ich nickte und sagte ausweichend: „Ja, vielleicht. Da muss ich mich an Professor Dumbledore richten, der hat immer viel zu tun.“

Auch er nickte, dann kam er einen Schritt auf mich zu und umarmte mich. Sein Atem kitzelte mir im Nacken, aber Gänsehaut bekam ich davon keine. Ich erwiderte die Umarmung und starrte dabei auf einen großen Fleck Eulenmist an der Wand.

„Ich muss dann mal.“

Dan löste sich ein wenig von mir, dann gab er mir einen Kuss, den ich leider ungern erwiderte. Doch diesen Gedanken verschob ich erst einmal und küsste ihn zurück. Schließlich kam ein Mann zu uns und nickte Dan zu. „Ihr Portschlüssel müsste jeden Moment soweit sein.“

Er nickte und ich sah ihm an, dass er kurz vor einem Tränenausbruch stand. Das hatte er so an sich. Bisher hatte er jedes Mal, wenn wir uns verabschieden mussten, geweint. Eigentlich ganz süß. Aber so traurig war der Abschied jetzt auch nicht. Ich umarmte ihn noch einmal und sagte dann leise: „Ich schreibe dir bald wieder.“

Er nickte und schniefte, als die erste Träne über sein Gesicht lief. Dann begann der Portschlüssel zu leuchten und er winkte mir noch einmal zu. Er schaute, als ob die Welt untergehen würde. Ich winkte zurück, dann verschwand er in einem Wirbel.

„Puh“, sagte ich zu niemand Bestimmtes und ging aus dem Postamt hinaus. Und blieb verwundert stehen. Die Zwillinge und Lee standen dort und sahen zu mir hoch, als ich die hohe Treppe hinunter stieg.

„Wollt ihr Post verschicken?“ fragte ich sie lächelnd und fühlte mich direkt viel wohler, als sie mich angrinsten.

„Nö. Aber in den „Drei Besen“ war nichts mehr los“, sagte Fred und George fuhr fort: „Und wir können es ja nicht verantworten, dass du dich auf den Weg nach Hogwarts verläufst.“

„Warum sollte ich mich verlaufen“, fragte ich amüsiert und Lee antwortete: „Na, weil du blind vor Tränen bist.“

„Bitte was?“, sagte ich verdattert und Fred grinste. „Na, aufgelöst, weil dein Liebster dich verlassen hat, der die gesamte Zeit über so freundlich und zuvorkommen war.“

Jetzt grinsten alle drei und ich schnitt eine Grimasse. Sie hatten ja schon Recht, dachte ich bei mir, aber es aus dem Mund von Leuten zu hören, die uns nur kurz zusammen gesehen hatten, machte mich nachdenklich.

Ich ging an den Dreien vorbei und sagte nur: „Von wegen. Ihr wisst nur den Weg nicht zurück und braucht jemanden, der euch führt.“

„Was?“, sagte Fred entgeistert. „Hast du das gehört, George?“

„Allerdings. Das schockt mich zutiefst. Wir, die Meister aller Streiche ...“

„... Sollen den Weg zurück nicht finden?“

„Wobei wir alle Geheimgänge Hogwarts seit unserer ersten Schulwoche in und auswendig können.“

„Und jederzeit heimlich überall hin kommen könnten.“

„Und ...“

Ich hob abwehrend die Hände, musste aber lachen. „Ist ja gut, ich habs verstanden.“

Grinsend lief ich also neben den Zwillingen und Lee her und wir kamen einige Zeit später durchfroren im Schloss an. Es roch unheimlich gut nach Abendessen und ein Magen rumorte lautstark. Ich war mir relativ sicher, dass es von Fred kam, aber der sagte sofort mit einem scheelen Blick zu mir: „Aha. Aha. Hast du Hunger?“

„Das warst du“, erwiderte ich schlicht und er schlug sich entsetzt die Hand vor den Mund. „Ich? So was würde ich niemals machen.“

„Schwachkopf“, wiederholte ich seine eigenen Worte und streckte ihm die Zunge raus. Schon grinste er wieder und als wir uns am Gryffindortisch niederließen, ich neben Roxanne und neben mir Fred, sagte er so leise, dass nur ich es hören konnte: „Das Lachen steht dir außerordentlich gut. Solltest du behalten.“

Während ich ihn noch anstarrte, nahm er sich eine Unmenge an essen und begann es, sich reinzuschaufeln.



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Ich mochte den Teil, wo das Mädchen Malfoy auf die Schuhe kotzt, und ihr? ;)
Schreibt mir doch, dann finde ich bestimmt viel Motivation, schnell weiterzuschreiben ;) ;) ;)
LG Roya


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