von hypaaaa:D
- Lieber James,
ich wünschte ich könnte mich unter anderen Umständen bei dir melden und es tut mir wirklich leid, dass du es auf diese Art und Weise erfahren musst.
Mir selbst und auch deiner Mutter zerreist es das Herz, aber leider ist sie nicht in der Lage um dir diesen Brief zu schreiben.
Gestern Abend hat man deine Tante Ophelia, ihren Mann und die zwei Kinder tot aufgefunden. Über dem Haus war das Dunkle Mal aufgestiegen.
Wie du siehst macht dieser Krieg auch vor uns nicht halt, deswegen bitte ich inständig darum : pass auf dich, Sirius und auch Remus gut auf. Gebt am besten gegenseitig aufeinander Acht, denn ihr drei bedeutet uns sehr viel, du als unser Sohn und die beiden anderen, du weißt auch sie sind für uns wie Söhne. Ich glaube deine Mutter könnte einen weiteren Verlust nicht überleben.
Ich hoffe es geht dir und den anderen gut und ihr macht nicht so viel Ärger.
Ich weiß, das ist nur eine Floskel und sie ist wohl eigentlich nicht angebracht, aber bitte mach dir keine Sorgen um uns, ich schaffe das. Genieße die restlichen Wochen, bevor du und Sirius über die Ferien wieder heimkommt.
Was hälst du davon, wenn Remus auch noch zu uns kommt? Die zusätzliche Gesellschaft würde uns allen bestimmt gut tun.
Gib gut Acht,
Dad -
James zerknüllte das Pergament, stand auf,ohne überhaupt etwas gegessen zu haben, rannte schon fast aus der Großen Halle, raus zum See.
Als er an der alten Eiche angekommen war, ließ er seiner Wut freien Lauf: er prügelte auf den Baum ein, als wäre er Schuld an seinem Leid, er brüllte sich den ganzen Schmerz von der Seele und sackte dann weinend zusammen.
Sirius und Remus sahen sich an, Lily sah James hinterher.
"Was war denn das?" Remus zuckte mit den Schultern.
Lily nickte in Richtung des Slytherintisches "Sieh sie dir an, ekelhaft."
Sowohl Remus als auch Sirius drehten sich um und sofort sahen sie, was Lily meinte: Rosier und Lestrange grinsten bitterböse, als ob sie ganz genau wüssten, was in dem Pergament stand.
Sofort standen die beiden auf und verließen die große Halle. Sie steuerten sofort die alte Eiche an dem See an, denn das war schon immer der Platz gewesen, an den sich James zurückgezogen hatte, wenn er alleine sein oder nachdenken wollte.
"Sag mal, weißt du was mit James los ist" fragte Artemia Lily.
Noch bevor sie antworten konnte, hörte sie den Schrei. Es fuhr ihr eiskalt den Rücken runter, ging durch Mark und Bein und verpasste ihr sogar eine Gänsehaut.
Sie ließ alles stehen und liegen und folgte den Jungs nach draußen.
"Hey, James...was ist denn? Was war da grade mit dir los?"
"Ich habe meine Tante und ihre ganze Familie getötet, Tatze." sagte James tonlos, reichte ihm das Pergament und vergrub sein Gesicht wieder in seinen Armen.
Sirius und Remus lasen beide ganz aufmerksam das Pergament
"Diese Schweine!" rief Sirius
"James, das kannst du nicht wirklich meinen, daran hat keiner Schuld - "
"Außer diese Todesser!" beendete Sirius den Satz.
"Versteht ihr nicht? ICH bin schuld daran, dass meine Tante und ihre Familie tot sind, dass meine Mom einem Nervenzusammenbruch nahe ist, und das nur, weil ich eine große Klappe hatte und diesen Idioten die Stirn bieten musste.Es ist meine Schuld."
"Was redest du da? Hörst du dir eigentlich selbst zu? Du warst nicht derjenige, der den Zauberstab in der Hand hielt und den Fluch gesprochen hat."
"Ich hätte es genauso gut sein können."
"Nein hättest du nicht."
James, der die ganze Zeit auf einen Faden an seinem Hemd gestarrt hatte sah auf. Lily hatte sich zwischen Remus und Sirius gestellt.
"Lily hat Recht, James."
James schnaufte.
"Du hättest sowas niemals tun können! Dafür bist du viel zu aufrichtig,tapfer,mutig,edel und freundlich."
"Jetzt auf einmal, sonst war ich dir auch egal."
"Nicht auf einmal, du bist schon immer so. Und ich bin bisher einfach nur zu stur gewesen, mir das einzugestehen. Aber die letzten Tage haben mir gezeigt, wie dumm ich gewesen bin, dich einfach so zu verurteilen, bevor ich wusste, was hinter der Fassade James Potter steckt. Du hast mich schon mehrfach gerettet, Potter, dafür bin ich dir unendlich dankbar, und allein, dass ich das jetzt gesagt habe dafür verstoße ich gegen all meine Prinzipien, aber ich glaube, wenn du nicht gewesen wärst, würde ich nicht hier stehen und mit dir reden. Jedenfalls nicht so wie ich jetzt hier stehe. Potter, was ich eigentlich damit sagen will ist, dass du niemals, unter gar keinen und ich meine auch wirklich keine Umstände, wärst du in der Lage deinen Zauerstab gegen jemanden zu erheben, der wehrlos ist. Dafür ist du viel zu aufrichtig. Die Leute, die das deiner Tante und ihrer Familie angetan haben, sind feige Schweine, dass sie Kinder einfach so niedermetzeln ist widerwertig und unendschuldbar, sie werden ihre gerechte Strafe bekommen, davon bin ich überzeugt, aber du darfst dir nicht die Schuld dafür geben."
James war baff.
Er musste das alles erstmal verarbeiten.
Hatte Lily Evans ihm da gerade ein Kompliment nach dem anderen gemacht, ihn nicht einmal angeschrien, beleidigt oder geschlagen?!
Sirius und Remus ging es nicht anders. Alle drei waren sie etwas, naja...verwundert. Im Normalfall wäre Lily James nach nur 3 Sekunden an die Gurgel gesprungen. Aber das war wirklich etwas ganz neues. Lily Evans war nett zu James Potter.
Lily waren die Blicke peinlich. "Was denn? Ich darf ja auch mal nett sein."
"Jaaa, nur ist das nicht deine Art und mir fällt es gerade ziemlich schwer dir zu glauben." kames von James.
"POTTER, beweg deinen dämlichen Arsch sofort in die Gewächshäuser, sonst kommen wir zu spät zum Unterricht und ich schwöre dir bei allem was mir heilig ist, ich werde dir so dermaßen, den Arsch aufreißen, wenn wir zu spät kommen!"
Ja, da war die Lily Evans, die James kannte...und liebte, immernoch.
"Kuck mich nicht so dämlich an, das war kein Witz!"
James sprang auf, packte seine beiden Freunde und rannte los.
Lily lächelte, man konnte es ihm aber auch echt nicht recht machen, wenn man ihn behandelte wie ein Stück Dreck, ärgerte er sich darüber, war man aber nett zu ihm,passte es ihm auch nicht.
Lily schüttelte den Kopf und sah, dass Remus zurückgeblieben war und auf sie wartete.
"Danke Lils."
"Wofür?"
"Dafür, dass du James Mut zugesprochen hast. Tante Ophelia, war das einzige noch verbliebene Familienmitglied seiner Mom und er hat sie geliebt. Er macht sich für ihren Tod verantwortlich."
"Aber wie kommt er darauf?"
Remus schaute zu Boden und erzählte Lily, was wirklich passiert war, als die drei gestern zu spät gekommen waren.
"Bitte was?"
"Ja, er gibt sich deswegen die Schuld daran, hätte er nichts gesagt, würden sie noch leben, so sieht er das."
"Sag mal, hat er sie noch alle? Das ist doch total absurd."
"Sowohl du, als auch ich wissen das. Aber james lässt das nicht zu. das was du gesagt hast, war echt nett, wirklich."
Lily zuckte mit den Schultern,starrte zu Boden und bechleungte ihre Schritte.
Wie absurd doch alles war! James gab sich die Schuld für den Tod seiner Tante und deren Familie, aber dafür konnte er ja nichts. Er war schließlich Kilometerweit von ihr entfernt, hier in Hogwarts gewesen. Nein, eigentlich war es gar nicht absurd.
Es war berechnend! Sie hatten sich bei James gerächt, dafür, dass er sie vor der ganzen Schule bloßgestellt und ihren 'Dunklen Lord' so durch den Dreck gezogen hatte.
Jetzt dämmerte es Lily.
Wie krank manche Menschen sein mussten um so etwas zu tun, wie blind sie einem verrückten vertrauten und folgten. Wie schwach diese Menschen doch waren!
Jeder einzelne, der sich gegen Voldemort und seine stupiden Anhänger entscheidet, zeigt wahren Mut und Stärke! Denn lieber setzen sie ihr eigenes Leben aufs Spiel, als dass sie all ihre Überzeugungen verraten und sich selbst zu Geiseln eines fremden Verstandes machen.
Wenn es so weit wäre, dachte Lily, sie würde alles tun, um diesen Krieg und diese Schreckensherrschaft zu beenden, selbst wenn es bedeuten würde, dass sie dafür ihr Leben lassen müsste. Sie würde sich nicht einfach so ihren Willen nehmen lassen, sie würde kämpfen! Bis zum Ende.
James' Gedanken kreisten hin und her, kamen letzlich aber immer wieder zu dem selben Schluss: seine Tante war ein unschuldiges Opfer in diesem Krieg gewesen, sie hatte nichts mit alledem zu tun gehabt. Der einzige Fehler, den sie begangen hatte war, dass sie eine Nachfahrin der Peverells , eine der mächtigsten Zaubererfamilien überhaupt war und somit leider auch James' Tante.
Seine Tante hatte sich nie sonderlich politisch angagiert, sie hielt sich immer dezent im Hintergrund, fiel nie unangenehm auf. Sie fiel eigentlich nie auf.
Aber ihre Herkunft, wofür sie am allerwenigsten etwas konnte, war ihr zum Verhängnis geworden.
"Mr. Potter?"
"Eh..ja, Professor Beery."
"Gehen Sie bitte auf ihr Zimmer, Sie sehen mir etwas blass um die Nase aus. Nicht, dass Sie mir hier noch umkippen, das wäre für unseren heutigen Versuch nicht gerade von Vorteil. Ich bin sicher, dass Sie den Stoff binnen kürzester Zeit nachgeholt haben werden. Sie können sich bestimmt die Notizen von Miss Evans hierfür ausleihen, sie sind wie immer mehr als nur vollständig. Das wird Ihnen bestimmt weiterhelfen."
James nickte nur und verließ dann das Gewächshaus.
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