von Zillzy
"Es tut mir leid!", meine Worte sind kaum ein Flüstern und doch bin ich mir sicher, dass er sie hört. Ich sehe es in seinen Augen, seinen braunen Augen. Er glaubt mir nicht. Er glaubt mir nicht, dass es mir leid tut. Aber es ist wahr, verdammt! Es tut mir leid! Aber ich kann es nicht zurücknehmen. Meine Entscheidung ist gefallen. Für heute, für immer, für alle Zeit!
"Goodbye...", flüstert er und dreht sich um.
"Goodbye...", flüstere ich. Ich weiß, dass ich ihm das Herz gebrochen habe. Ich weiß wie er sich jetzt fühlt. Ich fühle mich genauso.
"Goodbye my love....", flüstere ich noch leiser als vorher, ich bin mir nicht sicher ob er mich gehört hat, doch er dreht sich um und sieht mich mit seinen tiefen, braunen Augen an. Sofort wird mir wieder warm und kalt gleichzeitig, wie immer wenn ich in diese Augen schaue und mit einem Schlag kommen die Erinnerungen. Errinerungen an eine Zeit die nun schon drei Jahre zurück liegt und mir doch so unglaublich nah vorkommt.
Unsere Geschichte fängt an wie eine typische, kitschige Liebesgeschichte. Ein sonniger Nachmittag im Spätsommer bis Frühherbst. Immer noch warm genug, um in Hot Pants herum zulaufen. Ich war nichts ahnend mit meiner besten Freundin Olivia Peebles am See.
Olivia hatte rot-blonde Haare und entsprach so gar nicht dem typischen Schema nach dem ich meine Freunde aussuchte, doch eine dumme Abmachung vor einem Jahr hatte uns zu dem dem gemacht, was wir nun waren: beste Freundinnen. Sie eine Ravenclaw und ich eine Slytherin. Olivia Peebles und Melody Sparks. Unterschiedlicher konnten nur Teufel und Engel sein.
„Wie läufts mit Noah?“, fragte ich meine beste Freundin neugierig.
„Naja, er nimmt mich noch immer kaum wahr...“, jammerte sie und strich eine Strähne ihres roten Haares zurück. Ich lachte ungläubig.
„Er nennt dich Olive und versucht dich mit mir eifersüchtig zu machen! Meine Liebe, natürlich steht er auf dich!“, klärte ich sie mal wieder auf und sie sah mich genauso skeptisch an wie immer.
„Meinst du?“, fragte sie unsicher. Ich verdrehte genervt die Augen.
„Nein! Er tut in Wahrheit nur so! Natürlich steht er auf dich!“, bei ihrem enttäuschten Gesichtsausdruck nach meinen ersten Worten musste ich lachen und stieß sie spielerisch in die Seite.
„Mensch Olivia! Du musst echt blind sein, wenn du das nicht bemerkst!“, neckte ich sie.
Nur ein paar Minuten später machten wir uns auf den Weg zurück ins Schloss. Ich brachte Olivia noch bis zum Ravenclaw Turm, da ich sowieso nichts besseres zu tun hatte und als ich dann auf dem Rückweg in die Kerker war, unterlief mir mein erster Fehler.
Vermutlich der alles entscheidende Fehler.
Ich nahm eine Abkürzung durch einen Geheimgang hinter einem Wandteppich, der ziemlich verbreitet war zu der Zeit und wen traf ich da?
Natürlich musste es ausgerechnet James Potter sein. James Potter, der grade angestauten Frust hatte, da Evans ihn mal wieder hatte abblitzen lassen und er sonst kein Mädchen griffbereit hatte.
Vermutlich hat er mich noch nicht mal erkannt, zu dem Zeitpunkt.
Jedenfalls lagen seine Lippen schneller auf meinen als ich Quidditch sagen konnte und keine zwei Sekunden später spürte ich seine Erregung an meinem Bein.
Sicher nicht die schönste Erfahrung, aber ich hatte mit Jungen die Sex wollten oder brauchten ja meine Erfahrungen. Und das in der vierten Klasse, wo ich grade mal 14 Jahre alt war. Zu meiner Verteidigung: In zwei Wochen würde ich 15 Jahre alt werden!
Und so hatte ich Sex mit James Potter, Rumtreiber, größter Idiot und Angeber in einem und der größte Fehler, den ich in meinem Leben begehen konnte.
Traurig schüttel ich den Kopf. Ich weiß, dass ich jetzt nicht an James Potter denken soll und doch weiß ich, dass es ohne ihn nie so gekommen wäre wie es gekommen ist. Besser? Schlechter? Ich weiß es nicht zu sagen, es wäre anders. Einfach anders.
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