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Fanfiction

Das Geheimnis der sieben Siegel - Der Beginn einer neuen Ära - Heldenhafte, grimmige, witzige und langweilige Lehrer

von DoubleTrouble

Sam hatte schon am ersten Morgen in Hogwarts herausgefunden, dass man es im Schloss äußerst schwer hatte, wenn man den Orientierungssinn eines Steins besaß. Und leider war ihr Orientierungssinn dem eines Steins ziemlich ähnlich. Für sie gab es oben und unten und das funktionierte auch nur, solange sich die Schwerkraft nicht umkehrte. Mit dieser Taktik schaffte sie es gerade mal bis zum fünften Stock. Dann sah sie sich dazu gezwungen zwischen einem Haufen Korridoren und Gängen zu entscheiden, die sie zum Frühstück in die Große Halle führen sollten. Sie wollte sich gerade für ihre Zweifelslösung links entscheiden, als ein Ruf hinter ihr ertönte.
„Hey, Sam!“
Rasch drehte sie sich um und sah Gabriel und Millard die Treppe herunterkommen.
„Guten Morgen!“, grüßte sie die beiden Blondschöpfe.
„Na, auch auf dem Weg zum Frühstück?“, fragte Gabriel munter.
„Zum Abendessen ist es wohl noch zu früh!“, antwortete Sam grinsend.
„Auch wahr!“, gluckste Millard und ging voran.
Er bog in einen Korridor ein und führte sie dann durch einen Gang nach links. Glücklicherweise funktionierte Millards Orientierungssinn ganz hervorragend und nach ein paar weiteren Treppen, Korridoren und Ecken standen sie schon oben auf der breiten Marmortreppe, die in die Eingangshalle hinunter führte. Sam überlegte gerade, ob es daran lag, dass sie am vorigen Abend einfach nicht aufgepasst hatte, doch dann kam sie zu dem Entschluss, dass Millard sich wohl wie ein Vogel am Magnetfeld der Erde orientierte. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass er sich so schnell den Weg durch das riesige Schloss hatte merken können, zumal Gabriel auch ein paar Mal falsch hatte abbiegen wollen. Mit einem kurzen Blick auf die Gedenktafel, vor der jetzt einige Sträuße und Kränze lagen, betraten sie die Große Halle und nahmen am Tisch der Gryffindors Platz, wo die anderen Erstklässler bereits ihr Frühstück zu sich nahmen. Sam, Gabriel und Millard setzten sich zu der kleinen Schar Erstklässler, die sich ganz vorne in der Nähe des Lehrertisches zusammengefunden hatte. Jonathan begrüßte die zwei Jungen gleich freundlich und rutschte ein Stück zur Seite damit sie Platz hatten. Die drei Blonden waren wahrscheinlich gestern Nacht nicht wie die Mädchen gleich zu Bett gegangen. Millard setzte sich neben Jonathan. Gabriel quetschte sich auch noch dazwischen und gab der Reihe einen kräftigen Schubs, sodass Roger O'Neill, ein großer braunhaariger Junge am Ende der Bank, fast herunterfiel.
„Würdet ihr bitte noch ein bisschen auf rutschen?“, fügte Gabriel unnötigerweise hinzu.
Die Jungs rutschten noch enger zusammen und Sam, die sich gerade einen anderen Platz hatte suchen wollen, wurde von Gabriel am Umhang zurückgehalten. Er grinste sie an und wies auf den freien Spalt neben sich, wo sie sich lächelnd hineinquetschte.
„Danke!“, murmelte Sam und nahm sich etwas Rührei.
„Ich hab doch kaum was getan!“, erwiderte Gabriel verschmitzt und schenkte ihr Orangensaft ein. Sam schmunzelte über diese ungewohnte Höflichkeit. In der Muggelschule hatte sie sich immer mit den Jungs geprügelt, wenn sie sie geärgert hatten. Hier schien sich das alles zu erübrigen.
Beim Frühstück begnügte sie sich damit, die Kinder aus ihrem Jahrgang zu beobachten. Jonathan, Gabriel und Millard verstanden sich schon jetzt sehr gut. Sie quatschten sogar mehr als die Mädchen. Gabriel und Jonathan waren, wie sich herausstellte, große Quidditch-Fans und setzten alles daran, Millard den beliebtesten Zauberersport nahezubringen. Sam hörte ihnen grinsend zu. Sie war schon seit ihrer Kindheit vernarrt in Besen, Quidditch und überhaupt alles, was flog. Selbst Muggelflugzeuge begeisterten sie. Doch Quidditch konnte nichts übertreffen. Schon mit drei Jahren hatte sie das erste Mal auf einem Besen gesessen. Das hatte sie ihrem Vater zu verdanken. Seit er Quidditch entdeckt hatte, war er noch mehr vom Fliegen begeistert gewesen und hatte gehofft, dass eine seiner Töchter einmal in einer Ligamannschaft spielen würde. Sam war, wie ihre Eltern, eingefleischter Caerphilly Catapults Fan und ihr großes Vorbild war, abgesehen von Harry Potter, Dai 'Dangerous' Llewellyn, der beste Catapults-Spieler aller Zeiten. Sie war zudem eine ausgezeichnete Fliegerin und schon jetzt hatte sie sich das Ziel gesetzt, nächstes Jahr in die Quidditchhausmannschaft aufgenommen zu werden.
Gabriel schwärmte Millard von den Appleby Arrows vor und später schaltete sich Roger, der auch ein großer Quidditch-Fan war, mit ein und erzählte Millard alles über die irischen Kenmare Kestrels und deren Mannschaftsmaskottchen.
Schließlich wurden sie von dem rundlichen Professor unterbrochen, den Sam am Abend zuvor an der Gedenktafel hatte stehen sehen. Er kam mit einem Stoß Pergamenten in der Hand zu ihnen und lächelte sie freundlich an.
„Hallo, mein Name ist Professor Longbottom!“, stellte er sich vor. „Ich bin euer Hauslehrer. Falls ihr einmal Hilfe benötigt, oder etwas anderes auf dem Herzen haben solltet, dürft ihr jederzeit in mein Büro kommen. Hier sind eure Stundenpläne. Wir sehen uns in Kräuterkunde!“
„Professor Longbottom? Waren Sie - waren Sie nicht mal Auror?“, fragte plötzlich eine schüchterne Stimme. Sie kam von Patrick, einem großen rothaarigen Jungen, der während des Frühstücks ganz still gegenüber den Jungen am Tisch gesessen hatte. Der junge Professor hielt in seiner Drehung inne und grinste verschmitzt.
„Ja, allerdings!“, bestätigte er.
Den Erstklässlern fiel der Mund auf.
„Dann sind Sie auch ein Freund von Harry Potter?“, fragte Kendra neugierig.
Professor Longbottom neigte den Kopf und musterte die verdutzten Kinder.
„Ja, ich erkenne Sie! Von Ihnen und Harry Potter war mal ein Bild im Tagespropheten!“, rief Roger aus. Sofort fingen die meisten von ihnen an auf den blonden Professor einzureden und ihm Fragen über Harry Potter und die Schlacht von Hogwarts zu stellen. Professor Longbottom hob abwehrend die Hände und lachte: „Ich werde euch irgendwann mal etwas darüber erzählen, aber jetzt beeilt ihr euch besser und holt eure Taschen, der Unterricht beginnt bald!“
Dann ging er zu den anderen Schülern um den Rest der Stundenpläne zu verteilen. Sam warf einen Blick auf das Pergament und bemerkte, dass als erstes eine Doppelstunde Verwandlung auf dem Plan stand. Nach dem Frühstück machten sie sich gleich auf den Weg dorthin.

Als sie im Klassenzimmer für Verwandlung ankamen, stand es vollkommen leer. Sam lehnte sich durch die Tür um genauer nachzuschauen, aber es war kein Lehrer zu sehen. Sie drehte sich zu Gabriel um und zuckte ratlos mit den Schultern.
„Hallo?“, rief Millard in den Raum, doch alles blieb still. Sie tauschten kurze Blicke aus, dann traten sie hinein. Sam setzte sich zwischen Gabriel und Millard in die erste Reihe. Hinter ihnen nahmen Jonathan, Magdalene, Catherine und Kendra Platz. Die letzte Reihe teilte sich Shannon, das kurzhaarige sportliche Mädchen, mit den zwei Iren Roger und Patrick.
Sie warteten eine ganze Weile, doch ihr Verwandlungslehrer ließ auf sich warten. Irgendwann streckte sich Sam und stellte ihren Stuhl auf die Hinterbeine um darauf zu schaukeln.
„Vielleicht kommt er ja nicht...“, vermutete Millard.
„Warum sollte er denn vom Unterricht weg bleiben?“, fragte Magdalene hinter Sam.
„Naja, er könnte krank geworden sein“, überlegte der schüchterne Patrick kaum vernehmbar in der letzten Reihe.
„Könnte ja sein, dass er sich beim Festessen den Magen verdorben hat!“, mutmaßte Kendra.
„Oder er hat sich einfach nur überfressen!“, gluckste Sam. Die Jungen grinsten.
„Oder sich im Schloss verlaufen!“, meinte Jonathan belustigt.
„Wieso sollte er sich denn im Schloss verlaufen?“, kam es von Patrick. „Er ist doch Lehrer, da muss er sich doch hier auskennen!“
„Das war doch nur ein Scherz, Patrick!“, kicherte Catherine. „Könnte ja sein, dass eine seiner Verwandlungen schief gelaufen ist und die Schulkrankenschwester ihm jetzt die Ohren wieder an den Kopf zaubern muss!“
Die Klasse fing an zu lachen. Sam lehnte sich auf dem Stuhl weit nach hinten um Catherine ansehen zu können.
„Ach, und was glaubst du, wo hätte er seine Ohren hin verpflanzt?“, wollte sie von ihr wissen.
„Naja, da würde 'auf den Ohren sitzen' eine ganz neue Bedeutung bekommen!“, antwortete Catherine und wurde ganz rot vor unterdrücktem Kichern. Die anderen wollten gerade loslachen, da wurde die Tür mit einem lauten Knall zugeschlagen. Sam erschrak so heftig, dass sie laut kreischend mit ihrem Stuhl nach hinten fiel und auf den Boden krachte. Die Klasse war augenblicklich still.
„Guten Morgen, Klasse!“, dröhnte eine tiefe Männerstimme.
„Guten Morgen!“, antwortete die Klasse im Chor.
„Aauuh!“, jammerte Sam und rieb sich den Kopf. Über sich sah sie leicht verschwommen das verdutzte Gesicht von Jonathan und dann tauchte auch Magdalenes Kopf auf, die sie mitleidig ansah. Sie hörte schwere Schritte näherkommen, dann beugte sich ein großer Mann mit dichtem schwarzen Vollbart und nicht sonderlich erfreutem Gesichtsausdruck über ihren Tisch. Seine buschigen Augenbrauen zogen sich hinter den dicken Gläsern der schwarzen Hornbrille zusammen und seine kleinen schwarzen Augen glitzerten boshaft.
„Und Sie sind?“, fragte er grimmig.
„Samara Banister, Sir!“, antwortete Sam gepresst. Sie kam sich ziemlich dämlich vor, wie sie da auf ihrem Stuhl auf dem Boden lag oder saß, oder wie auch immer man diese Position bezeichnen mochte.
„Und gibt es eine passable Erklärung, warum sie schon in den ersten Minuten meines Unterrichts auf dem Boden liegen, Miss Banister?“, verlangte er zu erfahren.
„Das war ein Unfall, Sir!“, entschuldigte sie sich rasch.
„Unfall!“, schnaubte der Professor und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. „Schlafen können Sie in ihrem Schlafsaal, Banister! Oder finden Sie Verwandlung schon von vorneherein zu langweilig?“
„Ich weiß nicht, Sir. Wir haben ja noch nicht mal angefangen!“, sagte Sam verlegen.
„Ganz richtig! Sie halten uns hier von der Arbeit ab! Und jetzt helfen Sie ihr endlich auf, damit wir anfangen können!“, blaffte der Verwandlungsprofessor Gabriel und Millard an und kehrte zu seinem Pult zurück. Die zwei großen Blonden griffen ihr schnell unter die Arme und setzten sie wieder aufrecht hin.
„Danke!“, murmelte Sam.
„Miss Banister! Hier wird nicht geplappert! Seien Sie endlich still! Sie haben uns schon genug Zeit gekostet!“, donnerte der Professor. Sam klappte vor Empörung der Mund auf. Das sollte wohl ein Witz sein! Zuerst ließ er sie fast eine Viertelstunde warten und jetzt machte er sie nieder, wegen zwei Minuten! Sie wollte etwas erwidern, doch er hatte sich schon zur Tafel umgedreht.
„Mein Name - “, sagte er laut und tippte die Tafel an, wo ein Schriftzug erschien. „ - ist Professor Bagley! Ich werde Sie in die Kunst der Verwandlung einführen. Essentiell für diese hohe Form der Magie sind Konzentration und Vorstellungskraft. Das erfordert Disziplin und Ruhe! Ich dulde in meinem Fach keine Unterhaltungen, Unaufmerksamkeiten oder sonstige Blödeleien! Schon gar nicht auf dem Boden herumlungernde Schüler!“
Professor Bagley warf Sam einen taxierenden Blick zu. Sie starrte wütend zurück. Er tat gerade so, als wäre sie mit Absicht hingefallen!
Er tippte die Tafel noch einmal an und eine sich bewegende Zeichnung erschien, die zeigte, wie sich eine Stecknadel in ein Streichholz verwandelte.
„Jawohl, Feldwebel!“, knurrte Sam leise. Millard neben ihr verstand sofort worauf sie hinauswollte und musste ein Lachen unterdrücken. Professor Bagley hatte eindeutig etwas von einem mürrischen Kasernenoffizier.
Nachdem er seine Rede beendet hatte, erklärte er ihnen ausführlich, wie die Verwandlungszauber funktionierten, und teilte ihnen Stecknadeln aus, die sie in Streichhölzer verwandeln sollten.
Als endlich die Glocke zum Ende der Stunde ertönte, hatten nur zwei von ihnen es geschafft, ihre Stecknadeln ein bisschen zu verändern. Patricks Nadel war schon ganz viereckig geworden und Magdalene hatte es sogar geschafft, das Metall in Holz zu verwandeln, nur an der Form mangelte es noch. Trotzdem bekamen Patrick und Magdalene jeweils fünf Punkte für Gryffindor von Professor Bagley.
Für Sam war es eine Erlösung, als sie sich endlich auf den Weg zu Zauberkunst machen konnten. Sie wusste schon jetzt, dass Verwandlung wohl nie ihr Lieblingsfach werden würde, so lange Professor Bagley noch an der Schule war.
Beim Treppensteigen holten sie schließlich Jonathan, Gabriel und Millard ein.
„Bist du auf der Flucht, Sam?“, sagte Gabriel munter. Sam schnaubte nur. Sie wollte so schnell wie möglich so viele Stockwerke wie möglich zwischen sich und Professor Bagley bringen. Glücklicherweise lagen das Verwandlungsklassenzimmer und das für Zauberkunst sechs Stockwerke auseinander.
„Mann, Professor Bagley war echt fies zu dir!“, sagte Jonathan mitleidig. Sam zuckte mit den Schultern.
„Schätze, bei ihm hab ich verkackt bis zum Ende der Schulzeit!“, meinte sie.
„Ach, das wird sicher noch werden. Sobald er merkt, dass du dich anstrengst, wird er sehen, dass er falsch lag!“, sagte Millard zuversichtlich.
„Darauf werde ich mich wohl kaum verlassen können!“, erwiderte Sam hoffnungslos und bog in den Zauberkunstkorridor ein.
„Sei doch nicht so ein Schwarzmaler! Das wird schon!“, versuchte Jonathan sie zu trösten. Sie hielten vor dem Klassenzimmer für Zauberkunst an. Sam legte die Hand auf die Klinke und drehte sich verschmitzt lächelnd zu den Jungs um.
„Etwas Gutes hat das ganze allerdings! Viel schlimmer kann's nicht kommen!“, grinste sie und stieß die Tür auf.

Der Zauberkunstunterricht bei dem winzigen Professor Flitwick erwies sich tatsächlich als sehr angenehm. Nachdem er die Namensliste verlesen und jeden von ihnen dabei freundlich angelächelt hatte, führte er ihnen einiges vor, was sie in seinem Unterricht lernen würden. Er ließ eine Schnupftabakdose hüpfen, ließ das „Lehrbuch der Zaubersprüche, Band eins“ durch die Luft schweben und brachte eine Teetasse, die er eigens für diese Vorführung in einen Raben verwandelt hatte, zum Schweigen.
Alle klatschten begeistert Beifall. Dann stellte Professor Flitwick sie in Gruppen zusammen. Sie sollten die Zauberstabbewegung üben, die man dafür brauchte, Dinge schweben zu lassen. Magdalene gelang das „Wutschen und Schnipsen“ nach kurzer Zeit bereits so gut, dass ihre Schreibfeder ein paar bescheidene Hüpfer auf ihrem Tisch machte. Der kleine Professor Flitwick fiel vor Verzückung fast von seinem Bücherstapel hinter dem Pult und sprach Gryffindor gleich zehn Punkte zu. Auch Patrick und Jonathan hatten bald den Dreh raus. Insgesamt heimsten sie in dieser ersten Stunde bereits dreißig Punkte für ihr Haus ein.
Sam sah Magdalene aus dem Augenwinkel dabei zu, wie sie immer wieder leicht mit dem Zauberstab wutschte und schnipste. Sie selbst hatte den Dreh immer noch nicht raus. Entweder wutschte sie zu heftig oder das Schnipsen geriet zu zaghaft.
„Na, die hat's ja ganz schön drauf!“, meinte Sam leise.
„Wer denn?“, wollte Millard wissen.
Er drehte sich um und schwang dabei seinen Zauberstab so heftig, dass hinter Professor Flitwicks Pult ein paar Bücher aus dem Regal polterten. Sam hielt seinen Arm fest und sah ihn tadelnd an, dann nickte sie zu Magdalene hinüber.
„Erst Verwandlung, jetzt Zauberkunst...“, murmelte Sam.
„Was? Bist du neidisch?“, grinste Gabriel.
Sam schnalzte genervt mit der Zunge.
„Bei Merlins Bart, nein! Ich wollt's ja nur mal angemerkt haben!“, seufzte Sam und ließ sich auf ihren Stuhl sinken. Sie stützte den Kopf in die Hände und starrte missmutig ihren Zauberstab an. „Ich kann das noch bis heute Nacht versuchen und es wird einfach nicht funktionieren!“
„Frag sie doch, ob sie dir hilft!“, schlug Gabriel vor.
Sam zeigte ihm den Vogel.
„Ich renn doch nicht schon am ersten Tag zu jemandem und lass mir helfen! Bei dir klappt's schließlich auch nicht!“, entgegnete sie. Gabriel hob ratlos die Schultern.
„Ich werde Jonathan heute Abend fragen, wie er das hinkriegt“, meinte er.
„Schön, ich schaff das auch allein!“, sagte Sam.
Sie stand auf, schwang ihren Zauberstab und wutschte und schnipste, was das Zeug hielt. Nichts passierte, außer dass sie Gabriel beinahe das linke Auge ausstach.
„Irgendwann mal“, fügte sie hinzu.
Die letzte Unterrichtsstunde vor dem Mittagessen war Geschichte der Zauberei, das einzige Fach, das von einem Geist unterrichtet wurde. Und Geschichte der Zauberei war auch das erste Fach, das richtig langweilig war. Sam wunderte es nicht, dass Professor Binns ein Geist geworden war. Der Unterricht war so öde, dass sie es für wahrscheinlich hielt, dass Professor Binns eben deshalb gestorben war.
Magdalene, die sich in Zaubereigeschichte neben sie in die letzte Reihe gesetzt hatte, hatte gelacht, als sie diesen Gedanken geäußert hatte. Sam hatte wirklich versucht dem Geisterprofessor zuzuhören, aber seine Stimme war so monoton, dass sie zwangsläufig einschläfernd wirkte. So war es auch kein Wunder, dass die Erstklässler der Gryffindors an ihrem ersten Schultag mit verschlafenen Gesichtern am Mittagstisch saßen und ihr Essen so langsam löffelten, als kämen sie geradewegs aus dem Altersheim.
Sam hatte sich wieder zu Gabriel und Millard gesetzt, mit denen sie sich bisher am besten verstand. Jonathan kam ebenfalls zu ihnen an den Tisch und zu Sams großer Überraschung auch die schüchterne Magdalene.
„Also, ich freu mich schon auf Verteidigung gegen die dunklen Künste oder Zaubertränke. Damit kann ich wenigstens etwas anfangen“, sagte Gabriel, als er schließlich mit dem Essen fertig war. „Man muss ja nur alles richtig zusammenmischen.“
„Das stell ich mir nicht so einfach vor!“, meinte Jonathan.
„Klar doch, ist bestimmt ähnlich wie Chemie!“, sagte Millard.
„Was ist denn bitte Chemie?“, wollte Gabriel sofort wissen.
„Das ist Zaubertränke für Muggel“, antwortete Magdalene.
„Echt jetzt? Die machen so was auch?“, fragte Gabriel verdutzt.
„Naja, so was ähnliches“, sagte Magdalene lächelnd.
Sam gähnte, schob ihren leeren Teller von sich und legte den Kopf auf den Tisch.
„Was ist los, Samara? Fandst du Geschichte so langweilig?“, fragte Jonathan.
„Ich heiße Sam!“, brummte sie nur und schloss die Augen.
„Ich frage mich, wie man ein so interessantes Thema so trocken vortragen kann“, seufzte Magdalene.
„Ich frage mich, wie Sam es ausgehalten hat ohne einzuschlafen!“, gähnte Gabriel.
„Und ich frage mich, wie du auf diesen Stühlen überhaupt schlafen konntest!“, sagte Millard belustigt.
„Wie, du hast die ganze Zeit gepennt?“, fragte Jonathan Gabriel verdutzt.
„Ich konnte Binns Stimme einfach nicht widerstehen...“, grinste Gabriel.
„Gerade dich müsste Geschichte doch interessieren, bei deinen Eltern...“, sagte Jonathan erstaunt.
„Woher kennst du denn meine Eltern?“, fragte Gabriel verwirrt.
„Na, Isaac und Gwenevere Bellamy - meine Eltern haben die Bücher zuhause...“, antwortete Jonathan.
Gabriel gab daraufhin nur ein gedämpftes „Hmpf!“ von sich.
„Womit geht's heute Mittag eigentlich weiter?“, lenkte Millard ab.
„Waah- 's geht noch weiter?“, nuschelte Sam durch den Vorhang aus Haaren, der ihr über das Gesicht fiel. „Könn' wir nich' ins Bett?“
Die Jungs fingen an zu glucksen, während Magdalene ihren Stundenplan herausholte.
„Heute Mittag haben wir Zaubertränke“, sagte sie. „Und wir sollten bald los. Wir müssen in die Kerker und haben nur noch zehn Minuten.“
Sie standen vom Tisch auf und nahmen ihre Taschen. Gabriel stupste Sam leicht an und fragte: „Na, kommst du mit in Zaubertränke, oder schläfst du weiter?“
„Mmh? Ja, klaa, subber Sauberdränke macht sicher Spa-ahs...“, murmelte Sam verschlafen und blinzelte. Gabriel lachte und wuschelte ihr durchs Haar, dann hakte er sich bei ihr unter und zog sie einfach hoch.
„Schlafen kannst du, wenn es dunkel ist!“, gluckste er.
„Augen zu - dann isses dunkel!“, gähnte Sam und versuchte ihre Haare wieder einigermaßen aus dem Gesicht zu bekommen. Gabriel hielt ihr ihre Tasche an und trieb sie an, damit sie zu Millard, Jonathan und Magdalene aufschlossen, die grinsend am Ende des Gryffindor-Tisches auf sie warteten. Sam schulterte ihre Tasche und sah Gabriel von der Seite an.
„Boah, Gabriel, du kannst echt nervig sein!“, lächelte sie und knuffte ihm leicht den Ellbogen in die Seite, wo er sich immer noch eingehakt hatte. Gabriel grinste nur und sie liefen zu fünft die Treppen in die Kerker hinunter um nach dem Klassenzimmer zu suchen in dem der Unterricht stattfinden würde.


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Emma ist eine natürliche Schönheit – wenn sie also die ,normale‘ Hermine in ihrer Schuluniform spielt, müssen wir ihr Aussehen unter dem Make-up eher herunterspielen. Aber der Weihnachtsball erfordert natürlich das genaue Gegenteil – da konnten wir uns mit dem Make-up richtig austoben.
Amanda Knight, Maskenbildnerin