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Fanfiction

Das Geheimnis der sieben Siegel - Der Beginn einer neuen Ära - Pannen, Pech und Prüfungen

von DoubleTrouble

Am Ende der Woche war Sam kaum wiederzuerkennen, so verbeult und zerkratzt war sie. Einige Zentimeter ihres langen blonden Haares hatten dran glauben müssen, als sie abends zu nah am Kamin im Gemeinschaftsraum gesessen und die Funken abbekommen hatte, die aus dem Feuer stoben. Sie versank in jeder Trickstufe, die sie normalerweise einfach überspringen würde, stieß sich ständig an irgendwelchen Säulen und Statuen und brachte es sogar fertig, ihren Kessel in Zaubertränke zum Schmelzen zu bringen. Professor Melville, sonst immer so geduldig, schien leicht aus der Fassung gebracht, dass ausgerechnet Sam, die in Zaubertränke immer so gut gewesen war, plötzlich auf ganzer Linie versagte. Aber nicht nur Zaubertränke erwies sich als katastrophal für Sam. In Verteidigung gegen die dunklen Künste führte sie einen Massenunfall herbei, in dessen Folge sie, Gabriel und Shannon in den Krankenflügel gebracht werden mussten, weil Sams Zauberstab plötzlich verrückt gespielt hatte, als sie die Ganzkörperklammer mit Jonathan üben wollte. Der Zauberstab war ihr wie der Korken aus der Sektflasche aus der Hand gezischt, hatte sich in der Luft wild um sich selbst gedreht und willkürlich Zauber durch die Gegend geschossen. Professor Seaver hatte gerade noch schlimmeres verhindern können, indem er den wildgewordenen Zauberstab mit einem beherzten Sprung einfing. Nachdem sich dieser Vorfall herumgesprochen hatte, hatte Professor Flitwick Sam kurzerhand verboten, in seinem Unterricht auch nur einen Zauber auszuführen, solange die Wirkung des Malaclawbisses anhielt. Trotzdem musste sie nach Zauberkunst in den Krankenflügel, weil sie einen fehlerhaft ausgeführten Zauber von Roger abbekommen hatte, worauf ihre Ohren wild zu schlackern begonnen hatten. Im Krankenflügel war sie in dieser Woche sowieso Stammgast; sie meinte schließlich stöhnend, sie könne doch auch gleich dort bleiben. Doch da Sam das Pech anzog wie mit einem Sammelzauber, war das Madam Pomfrey nicht recht. Und Sam konnte durchaus verstehen, dass Madam Pomfrey Angst um ihre Patienten und um ihre wertvollen Medizinflaschen und Zaubertränke hatte.
Am Donnerstagmorgen in Kräuterkunde hatte sie einen der spektakulärsten Unfälle. Sie stolperte über eine Schaufel, die Owen Jenkins auf dem Boden liegen gelassen hatte, und flog in hohem Bogen in das frisch gedüngte Beet mit den Fangzähnigen Geranien, die, durch den plötzlichen Angriff aufgeschreckt, sich beißend zu verteidigen begannen, während Sam, um den Zähnen der Pflanzen zu entkommen, sich kreischend hin und her rollte, wobei sie mehrere Geranien plattwalzte, bis Professor Longbottom sie schließlich am Umhang aus dem Beet ziehen konnte. Einen Moment lang herrschte erschrockene Stille, dann fragte Sam: „Wer bei Merlins stinkenden Unterhosen ist auf die blöde Idee gekommen, beißende Pflanzen anzubauen?“
Die Gryffindors und Hufflepuffs brachen in befreites Gelächter aus und auch Professor Longbottom konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken.
„Nehmen Sie sich den Tag heute frei“, sagte er mitleidig lächelnd. „Ich hätte wirklich nie gedacht, dass an diesem Gerede mit dem Malaclaw etwas Wahres dran ist, aber wenn man Sie so ansieht, Miss Banister…“
„Na wenigstens bin ich der Wissenschaft nützlich“, murrte Sam und rieb sich über die schmerzhaften Bisswunden, die die Fangzähnigen Geranien in Händen und Gesicht hinterlassen hatten. Maggie strich ihr tröstend über die Schulter.
„Komm schon, ich bring dich in den Krankenflügel. Und nachher sag ich Professor Seaver und Professor Bagley, dass du krank bist.“
„Bagley halst mir doch garantiert wieder jede Menge Arbeit auf, die ich wiederholen muss, und ich hab doch noch den Aufsatz in Geschichte der Zauberei…“, jammerte Sam.
„Hattest du den nicht gestern Abend geschrieben?“, fragte Maggie mit gerunzelter Stirn. „Was ist damit passiert?“
Sam schaute sie an und verdrehte die Augen. „Ich hab das Tintenfass darüber ausgeschüttet.“
„Oh“, machte Maggie bloß. Sie hatten das Schlossportal erreicht und gingen hinein. Unvermittelt tauchte Filch direkt vor ihnen auf und sah sie mit unheilverkündend hervorquellenden Augen an. Seine lange Nase zuckte bedrohlich.
„Drachenmist“, flüsterte er heiser, „Ich rieche Drachenmist.“
„Ja, ich weiß, ich bin in das - “, setzte Sam an, doch Filch unterbrach sie.
„Stinkbomben! Jetzt hab ich euch endlich! Los, los, Taschen ausleeren, aber zackig!“
Sam und Maggie stöhnten auf. „Muss das denn sein?“, fragte Maggie. „Sam muss dringend in den Krankenflügel. Sie - “
„Lass gut sein, Maggie“, sagte Sam seufzend und holte das einzige heraus, was sich in ihren Umhangtaschen befand – ein Jahresvorrat Magischer Heilpflaster.
„Na schön“, sagte Filch schließlich, als er sich davon überzeugt hatte, dass sie tatsächlich keine Stinkbomben dabei hatten. „Aber ich werde euch doch noch erwischen. Mir entgeht nichts.“
Und seine unheimlichen Augen folgten ihnen, während sie die Treppe hinaufstiegen.
„Das war Filch“, murmelte Sam, „fehlen nur noch Peeves und Mrs Norris.“
Man konnte darauf wetten, dass diese drei Sam jedes Mal begegneten, sobald sie den Gryffindorgemeinschaftsraum verließ und durch das Schloss ging. Die anderen Gryffindors nahmen daher möglichst einen anderen Weg als Sam, denn meistens traf ihr Pech auch die Menschen, die gerade in ihrer Nähe waren. Maggie blieb trotzdem bei ihr. Einmal aus der Überzeugung heraus, dass sie Schlimmeres verhindern könnte, wenn sie auf Sam aufpasste und andererseits einfach, weil es ihr falsch vorgekommen wäre, ihre beste Freundin in dieser Situation allein zu lassen. Sie begleitete sie tagtäglich in den Krankenflügel, manchmal auch zweimal, hielt es aus, dass Peeves sie beide mit Kreidestückchen und Wasserbomben bewarf, verdrehte nicht die Augen, wenn sie dreimal am Tag ihren Umhang wechseln musste, weil Sam beim Essen ständig irgendwelche Schüsseln und Becher über sie beide auskippte, schrieb im Unterricht für sie mit, wenn Sams Feder mal wieder zu streiken begann, und versuchte, möglichst alles, was ein Unfallrisiko für Sam barg, für sie zu erledigen. Und sie versuchte, sie zu trösten und aufzumuntern.
„Wie soll das bloß nächste Woche werden, wenn wir Prüfungen haben?“, jammerte Sam zum x-ten Mal. „Ich fall doch überall durch, wenn ich so viel Pech hab!“
Maggie lächelte sie aufmunternd an. „Ich finde, du hattest heute schon verhältnismäßig viel Glück“, sagte sie. „Professor Longbottom hat dir für den restlichen Tag unterrichtsfrei gegeben. Und Filch hat keine Stinkbomben bei dir gefunden.“
„Kunststück, weil ich keine mithatte“, wandte Sam miesepetrig ein.
„Am Dienstag, als er uns kontrolliert hat, hattest du aber welche dabei“, sagte Maggie grinsend und nahm zwei Stufen auf einmal. „Siehst du? Deine Pechsträhne lässt nach.“
Hinter ihr machte es Pfff, dann stöhnte Sam gequält auf. „Meine Pechsträhne ist also vorbei, ja? Na, dann dreh dich mal um.“
Maggie schaute zu ihr zurück und seufzte. „Nicht schon wieder…“
Dann trat sie näher und half Sam, sich zum dreiundzwanzigsten Mal in dieser Woche aus einer Trickstufe zu befreien, in der sie mit dem rechten Bein bis zum Oberschenkel versunken war.

Dennoch, Maggie schien recht zu behalten: Sams Pechsträhne neigte sich dem Ende zu. Am Freitagmorgen schaffte sie es ohne Unfall und ohne unerfreuliche Begegnungen mit Filch, Mrs Norris und Peeves bis in die Große Halle, wo Sam und Maggie erst einmal einen Freudentanz aufführten, ohne sich um die belustigten Blicke der anderen Schüler zu scheren. Die anderen Gryffindors empfingen sie mit Gejohle und klopften Sam auf die Schultern, als habe sie gerade im Alleingang den Quidditchpokal gewonnen. Beim Frühstück schüttete sie sich ihren Porridge über den Umhang, aber das war nichts im Vergleich zu dem Abendessen am letzten Dienstag, als sie sich an einer Fischgräte verschluckt, den Ellbogen in den Kartoffelbrei gesetzt und gleichzeitig ihren eiskalten, klebrigen Kürbissaft auf den Umhang geschüttet hatte.

Am Samstag waren Maggie und Sam sich schließlich einig, dass die Wirkung des Malaclawbisses endlich nachgelassen hatte, und atmeten auf.
„Gerade noch rechtzeitig vor den Prüfungen!“, seufzte Maggie und ließ sich in einen Sessel im Gemeinschaftsraum fallen.
„Vielleicht hätte ich mich ja krankschreiben lassen können“, wandte Sam ein, setzte sich auf das Sofa neben ihr und zog die Beine an.
Maggie schüttelte grinsend den Kopf. „Hättest du nicht.“
„Und wieso nicht, Miss Besserwisser?“, fragte Sam mürrisch.
„Weil du dann Glück gehabt hättest und bei deiner Pechsträhne wäre das niemals passiert“, erklärte Maggie und schlug den Ordner mit den Notizen zu Verwandlung auf. Mit diesem Fach würden die Prüfungen am Montagmorgen beginnen. Maggie war jetzt schon nervös, wenn sie daran dachte. Eigentlich hatte sie ausreichend gelernt und beherrschte die nötigen Formeln, um einen Pokal in eine Haarbürste zu verwandeln, aber je näher die Prüfungen rückten, desto mehr hatte sie das Gefühl, dass ihr Gehirn wie ein Sieb war und alles, was sie hineinstopfte, gleich wieder verschwand.
„Wieso musst du eigentlich immer Recht haben?“, klagte Sam. Maggie blickte auf und lächelte kurz. Dann versank sie wieder in ihren Notizen. Auch Sam schlug seufzend ihren Ordner auf und begann zu lesen. Nach kurzer Zeit ließ sie ihn sinken.
„Das nützt doch nichts“, jammerte sie. „Ob mit oder ohne Pech, Bagley lässt mich doch garantiert durchfallen!“
„Das kann er gar nicht“, sagte Maggie beruhigend. „Und du hast es doch neulich erst geschafft, einen Karton in einen Ziegelstein zu verwandeln. Und die Theorie kannst du auch.“
„Ach, das war doch pures Glück“, wehrte Sam ab. „In der Prüfung klappt das nie. Und wenn ich nicht in Verwandlung durchfalle, dann auf jeden Fall in Geschichte.“
„Ich auch“, sagte Maggie düster. „An sich ist das ja alles ganz spannend, aber immer, wenn ich meine Notizen durchlese, hör ich Professor Binns‘ Stimme in meinem Kopf und kann mich nicht mehr konzentrieren… Wenn diese blöden Prüfungen doch nur schon vorbei wären!“
„Wir müssen uns eben darauf konzentrieren, es hinter uns zu bringen“, sagte Sam. „Und danach ist das Quidditchspiel Gryffindor gegen Ravenclaw, darauf können wir uns jetzt schon freuen.“
„Und dann sind Ferien“, murmelte Maggie sehnsuchtsvoll.
„Stimmt, Quidditch ist ja nicht wirklich was für dich“, sagte Sam.
Sie versanken wieder in konzentriertes Schweigen und ein paar Minuten lang hörte man nichts als das Rascheln der Pergamentblätter. Dann durchbrach Maggie die Stille. Sie hatte die Stirn gerunzelt und schien angestrengt über etwas nachzudenken.
„Sam“, sagte sie ernst, „ich brauch deine Hilfe.“
Sam starrte sie ungläubig an. „In Verwandlung? Nicht dein Ernst!“
„Nein, natürlich nicht in Verwandlung!“ Maggie schüttelte beinahe entsetzt den Kopf.
„Na, so schlecht bin ich auch wieder nicht“, sagte Sam beleidigt.
Maggie grinste und stupste sie sanft mit dem Fuß an.
„Nein, es geht um Quidditch… und um meine Höhenangst“, erklärte sie. „Ich will nicht, dass ihr meinetwegen ganz unten sitzt. Und darum will ich meine Höhenangst loswerden. Hilfst du mir?“, fragte sie und setzte ein von einem Dackelblick begleitetes langgezogenes „Biiiitte!“ hinzu. Sam musste grinsen.
„Klar doch“, sagte sie. „Aber wehe, du jammerst rum! Ich mach das nämlich auf die harte Tour!“
Maggie wurde blass. „Du zwingst mich aber nicht zu fliegen oder so, ja?“
Sam lächelte nur vielsagend.

Am Montag begannen mit Verwandlung schließlich die Jahresabschlussprüfungen und entgegen all ihren Befürchtungen hatte Maggie tatsächlich alle wichtigen Informationen im Kopf und schrieb den theoretischen Teil in Windeseile nieder. Und auch die praktische Aufgabe – eine Schreibfeder in ein Lineal zu verwandeln – erledigte sie ohne Probleme. Sam hatte größere Anlaufschwierigkeiten und ihr Lineal sah am Ende immer noch ziemlich fedrig aus. Am Nachmittag in der Prüfung für Zaubertränke sah es anders aus. Während Maggie Ewigkeiten brauchte, um sich an die Zutaten und die richtige Herstellungsweise für den Furunkel-Heiltrank zu erinnern, war Sam noch vor Ablauf der vorgegebenen Zeit fertig.
Am Dienstag folgten dann Geschichte der Zauberei, wo Maggie und Sam beide verzweifelt versuchten, sich an Geschichtsdaten und merkwürdige Namen zu erinnern, und Zauberkunst, wo Sam den Kopf verlor und ihre Streichholzschachtel schweben ließ anstatt sie Purzelbäume schlagen zu lassen, wie Professor Flitwick gefordert hatte. Für Maggie lief auch hier alles glatt, dabei war Zauberkunst eines der Fächer gewesen, für das sie nicht viel gelernt hatte.
In Kräuterkunde hatte Professor Longbottom einen Test mit zehn Fragen vorbereitet, die die korrekte Behandlung von verschiedenen Pflanzen abfragten, und anschließend sollten sie eine Fangzähnige Geranie umtopfen ohne gebissen zu werden.
(„Ist das ihr Ernst?“, fragte Sam Professor Longbottom erst einmal leicht geschockt, als sie die Aufgabe hörte. Professor Longbottom schmunzelte bloß und gab hinterher zu, dass sie ihn auf die Idee gebracht hatte.)
Als nächstes hatten sie die Prüfung in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Professor Seaver ließ sie in einer Reihe aufstellen und erklärte ihnen dann die Aufgabe: „Diese Übungspuppe hier“, er wedelte kurz mit dem Zauberstab, woraufhin eine in einen schwarzen Kapuzenumhang gehüllte, mannshohe Puppe mitten im Klassenzimmer erschien, „wird jeden von euch dreimal angreifen. Ihr müsst die Angriffe abwehren und sie anschließend außer Gefecht setzen. Mit eurem Zauberstab natürlich“, setzte er knurrend hinzu. „Schön, dann zeigt mal, dass ihr keine Schwächlinge seid. Will jemand anfangen? Miss Smythe-Fletcher, sehr schön!“
Und während Shannon der Übungspuppe mit gezücktem Zauberstab und gefletschten Zähnen entgegentrat, neigte sich Maggie zu Sam hinüber und flüsterte ihr ins Ohr: „Findest du’s nicht verdächtig, dass die Puppe genauso vermummt ist wie dieser Fiesling, der Eugene bedroht?“
Sam betrachtete die Übungspuppe, die nach Shannons perfekt ausgeführter Ganzkörperklammer zu Boden fiel, mit gerunzelter Stirn. „Findest du, echt? Also, ich nicht…“
„Ja, aber - “
„Miss Mayhew! Wie schön, dass Sie freiwillig als nächstes wollen!“, unterbrach Professor Seaver sie und winkte sie nach vorn. Maggie ergab sich still seufzend in ihr Schicksal.
Die Astronomieprüfung fand Donnerstagnacht auf dem Astronomieturm statt, wo sie jeder einzeln drankamen und die Position eines Sternbildes oder eines bestimmten Himmelskörpers am Nachthimmel bestimmen sollten. Sam hatte damit noch nie Probleme gehabt, sie kannte sich am Himmel besser aus als im Schloss, aber Maggie fiel es ohne Sams Hilfe ziemlich schwer, den Gürtel des Orion zu finden. Doch danach war es geschafft, die Prüfungen waren vorbei und in einer Woche würden die Sommerferien beginnen. Die Sonne schien sich mit ihnen zu freuen und schien am Freitag mit unbändiger Kraft vom Himmel. Maggie und Sam fläzten faul am See, spielten zusammen mit Jonathan, Gabriel und Millard mit einem auf mysteriöse Weise aufgetauchten Fangzähnigen Frisbee und dachten zum ersten Mal seit Wochen weder an die Prüfungen noch an Eugene und den Vermummten. Als sie abends ihre Sachen einsammelten und ins Schloss zum Abendessen gingen, neigte sich Sam zu Maggies Ohr und flüsterte: „Ich hab eine Idee, wie wir deine Höhenangst loswerden, aber wir müssen warten, bis die andern schlafen, okay?“
Maggie schaute sie nervös an. „Was hast du denn vor?“
Sam lächelte geheimnisvoll. „Warts ab…“

Maggie gähnte und blickte auf ihre Armbanduhr. Halb zwölf schon und Gabriel und Jonathan schienen immer noch nicht müde zu werden. Schon das vierte Kartenhaus aus explodierenden Karten bauten sie, obwohl sie beide schon Brandblasen an den Fingern hatten. Sie blickte zu Sam hinüber, die mit Quidditch im Wandel der Zeiten im Sessel lümmelte und verständnisvoll die Augen verdrehte, als sie Maggies Blick begegnete. Einen Moment später zuckten sie beide zusammen, als das Kartenhaus in einer Stichflamme explodierte und Gabriel und Jonathan die Augenbrauen versengte.
„Mir reicht’s“, sagte Jonathan frustriert und versuchte in der dunklen Fensterscheibe sein Spiegelbild zu betrachten.
„Mir auch“, sagte Gabriel und stand auf. „Gute Nacht, Mädels.“
Maggie und Sam atmeten auf, als die beiden endlich in ihrem Schlafsaal verschwanden, dann sprangen sie auf.
„Schön, und was jetzt?“, fragte Maggie.
„Jetzt geht’s zum Astronomieturm“, antwortete Sam.
„Zum Astronomieturm? Jetzt? Aber das ist doch verboten!“, rief Maggie ungläubig aus. Sam grinste bloß.
„Eben drum…“
Sie schlüpfte Maggie voran durch das Porträtloch.
„Du bist total verrückt, Sam“, schimpfte Maggie und folgte ihr.
„Schhh!“, machte Sam und legte den Finger an die Lippen, während sie sich vorsichtig umsah. Auf Zehenspitzen schlichen sie durch die menschenleeren Gänge des Schlosses, ihre einzige Lichtquelle der Vollmond.
„Halt!“, hauchte Sam plötzlich und streckte den Arm aus. „Ich hab was gehört!“ Mit angehaltenem Atem und klopfenden Herzen lugten sie vorsichtig um die Ecke in den nächsten Gang und fuhren im nächsten Moment blitzschnell zurück und drückten sich in die Nische hinter einer großen Säule. Den Gang entlang kam mit wehendem Umhang Professor Bagley. Wie erstarrt lauschten die Mädchen seinen Schritten, die erst näher kamen und sich dann entfernten, bis sie am Ende des Ganges eine Tür zuschlagen hörten. Dann erst atmete Maggie hörbar aus.
„Was macht der denn um die Zeit noch hier?“, flüsterte sie mit gepresster Stimme. Sam hob die Schultern.
„Keine Ahnung … lass uns weitergehen. Weit ist es ja nicht mehr.“
Professor Bagley blieb Merlin sei Dank der einzige, dem sie auf ihrem Weg durch das nächtliche Schloss begegneten. Schließlich erreichten sie die Tür zum Astronomieturm, öffneten sie und hasteten die Treppe hinauf. Oben angekommen hielten sie inne.
„Und jetzt?“, fragte Maggie. Nach einem Jahr wöchentlichem Unterricht auf dem Astronomieturm hatte sie sich daran gewöhnt, hier oben zu stehen, obwohl sie sich möglichst von der Brüstung fernhielt. Trotzdem flatterte ihr irgendetwas sehr unangenehmes in der Magengegend herum. Sam nahm sie an der Hand und führte sie ganz langsam an den Rand der Plattform.
„Sieh einfach gerade aus!“, sagte Sam. „Nicht nach unten!“
Maggie öffnete vorsichtig die Augen, die sie fest zusammengekniffen hatte, und klammerte sich mit beiden Händen an der Brüstung fest. Langsam atmete sie aus und schaute starr geradeaus in den sternenbedeckten Nachthimmel.
„Und?“, fragte Sam. „Wie geht's dir?“
Maggie horchte einen Moment in sich hinein.
„Ganz gut, glaube ich“, sagte sie zögerlich. Sie begann vorsichtig um die gesamte Plattform herumzugehen und zwang sich, den Blick stur geradeaus zu richten. Als sie die Plattform halb umrundet hatte, stockte sie. Etwas hatte ihre Aufmerksamkeit erregt, etwas am Rande ihres Blickfeldes. Vorsichtig senkte sie den Blick auf das Dach Hogwarts'.
Dort. Da war es wieder. Im Fenster eines Turms schräg gegenüber flackerten bunte Lichter auf. Ein paar Eulen flatterten kreischend heraus und Maggie erkannte, dass es die Eulerei war.
„Sam!“, rief sie.
„Was ist? Ist dir schlecht?“ Sam kam zu ihr gerannt und legte ihr fürsorglich die Hand auf die Schulter.
„Nein, sieh mal!“ Maggie zeigte hinüber zur Eulerei. Sam starrte mit ihr hinüber zu den bunten Lichtern.
„Das sieht aus, als würde dort jemand zaubern“, sagte Maggie verwirrt.
„Da duellieren sich welche!“, rief Sam, sprang von der Brüstung weg und lief, Maggie hinter sich herziehend, auf die Treppe zu.
„Was hast du denn vor?“, fragte Maggie, während sie versuchte, mit Sam Schritt zu halten.
„Nachgucken, was los ist!“, rief Sam über die Schulter zurück.
Maggie stöhnte auf. „Nicht wirklich, oder?“


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Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
Michael Goldenberg