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Fanfiction

Schwarze Materie - Totenauge

von AngelEmily

Hey allerseits! Nach einer etwas längeren Pause bin ich wieder da und gehe mit neuem Elan zurück an die Tasten:D Vielen Dank an meine Kommi-Schreiber (Re-Kommis finden sich, wie immer, in meinem FF-Thread)

_____________________________________


Totenauge

Hermione war glücklich.

Natürlich hielt sich ihr Hochgefühl an gewisse Gesetze und Einschränkungen und auch sie selbst wies ihre Euphorie nicht allzu selten in ihre Schranken. Und doch konnte sie an manchen Tagen ganz deutlich den bittersüßen Geschmack von ungeschliffener Freude auf der Zunge schmecken.

In diesen Moment pflegte sie, ein für sie gänzlich unübliches verklärtes Lächeln auf den spröden Lippen, das Schloss für wenige Augenblicke zu verlassen. Sie gab vor die Bibliothek aufsuchen zu wollen und während ihre Freunde sie bei den Schularbeiten wähnten, schlich sie sich mit dieser kleinen Lüge aus Harrys und Rons Gegenwart. Sie mied die häufig besuchten Pfade, die in der Richtung des Verbotenen Waldes lagen, denn unter allen Umständen galt es zu vermeiden einem menschlichen Wesen zu begegnen. Stattdessen wanderte sie die weiten Wiesen an der Hogwarts Mauer entlang.

Es waren Minuten des Glücks. Minuten der vollkommenen Unvollkommenheit.

Denn in den verlassenen Tiefen des Geländes war sie in der Lage ihre sonst so geordneten und gezähmten Gedanken in die Ferne schweifen zu lassen. Hier unterlag sie keinerlei Verpflichtungen und selbst ihre zwanghafte Prägnanz setzte aus. Nichts weiter als balancierte Ausgeglichenheit bestimmte ihr Dasein und erfüllte sie mit fast schwebender Leichtigkeit.


Doch an diesem Abend fand Hermione keine Ruhe. Nach dem Besuch im Krankenflügel leistete sie ihrem starken Bedürfnis nach einem Rückzug folge und begab sich augenblicklich in den Gryffindorturm. Sie dachte an einen gemütlichen Abend im Schlafsaal, ein dickes Buch in den Händen und konnte es kaum erwarten ihre klammen Glieder unter der dicken warmen Bettdecke zu räkeln.

Es war November geworden und langsam aber sicher konnte man den Einzug des Winters auch im Schloss spüren und das letzte Restchen, vom Sommer gespeicherte Wärme hatte sich verflüchtigt. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die warmen Kaminfeuer nicht mehr ausreichten um die großen Hallen zu erwärmen und auch die dicke Wolluniform die stechenden Minusgrade nicht mehr von ihrer Haut fernhalten konnte. Hermione erschauderte. Früher hatte sie die kalten Monate geliebt. Niemals hatte sie sich vor ungastlichen Temperaturen gescheut, doch seit ihrem vierten Ohnmachtsanfall vor zwei Tagen war es ihr nicht mehr vergönnt gewesen das Gefühl von wohliger Wärme zu empfinden. Dieser Abend jedoch, so hatte sie sich vorgenommen, sollte ihren erschöpften Körper wieder aufbauen.


Harry war sich beinahe sicher zu wissen, was sich hinter Hermiones Verhalten verbarg. Bestimmt waren es die Erinnerungen an die schwarzen Zeiten des Krieges, die sie verfolgten und boshaft an ihrem Gemüt nagten. Trotzdem fühlte er sich erstmals in seinem Leben damit überfordert seiner Freundin angemessenen Trost zu spenden. Und so schwer dieses Versagen auch auf seinen Magen drückte und sein Herz durchbohrte, er war nicht imstande dazu.


Sechs Stunden später hatte sich der längere Zeiger von Hermiones Nachttischwecker bereits über seinen kleineren Gefährten gelegt und von einem fernen Dörfchen schlug die Turmuhr zwölf Mal ihren Gong. Hermione selbst saß zusammengekauert in dem Alkoven des Mädchenschlafsaals, nichts weiter als den verformten Stumpf einer einstmals weißen Kerze an ihrer Seite. In Gedanken versunken starrte sie aus dem Fenster.

Die Nacht vor dem Schloss war von undurchdringlicher Schwärze und Hermione war nicht in der Lage sie mit bloßen Augen zu durchdringen. Nichts weiter als ihr eigenes erschöpftes Gesicht, das sich in der dunklen vergitterten Scheibe spiegelte offenbarte sich ihr. Dennoch wandte sie den Blick nicht ab. Sie verspürte eine unerklärlich tiefe Sehnsucht nach einem ihrer nächtlichen Spaziergänge, doch sie wagte nicht das Gebäude zu verlassen. Die Vorstellung alleine über jene Erde zu laufen, auf denen vor wenigen Monaten noch die leblosen Körper ihrer Freunde gelegen hatten, ängstigte sie.

Die anderen Mädchen schliefen bereits fest. Das leise Geräusch tief gefasster Atemzüge drang durch den Raum und die Luft war dick und stickig von den bettwarmen Körpern ihrer Mitschüler. Doch nichts von all dem konnte Hermiones Geist an diesem bewussten Abend zur Beruhigung bewegen. Ihr Körper und ihre schlappen Glieder waren gewillt sich der Müdigkeit, die deutlich spürbar durch den Schlafsaal schwebte und ihren schweren Kopf liebkosend umstrich, hinzugeben und auch ihre Sinne entschärften sich langsam, doch ihre Gedanken waren weiterhin auf dem Posten höchster Alarmstufe.

Vollkommen unverhofft kam ihr Rons große schlaksige Gestalt in den Sinn. Er rannte. Doch es war keine Flucht. Seine langen dürren Arme schwangen locker und entspannt an seiner Seite und sein Atem ging mit schneller Regelmäßigkeit. Hermione konnte jeden einzelnen Knochen sehen, der sich bei den harmonischen Bewegungen durch sein schweißnasses Hemd drückte. Doch als sie ihre Aufmerksamkeit auf das Gesicht lenken wollte, verschwamm es plötzlich bis zur dunstigen Unkenntlichkeit. So sehr sie sich auch anstrengte, es gelang ihr nicht sich seine Züge ins Gedächtnis zu rufen.

Manchmal, kam es ihr in den Sinn, ist es ganz besonders schwer jene Menschen in Erinnerung zu behalten, die man am meisten liebt.

Und während ihr Blick sich immer tiefer in dem Schwarz der Fensterscheibe verlor, triftete sie irgendwann doch noch in einen seichten unruhigen Schlaf.

Als Hermione am nächsten Morgen erwachte, hatten sich weder Körper noch Geist an den spärlichen Stunden der Ruhe gelabt. Im Gegenteil. Ihr Leib fühlte sich ausgelaugt und mit den Strapazen der letzten Tage heillos überfordert. Die brennende Hitze, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte ihre Kehle zu matern führte einen unerbitterten Kampf mit der eisigen Kälte ihres Rumpfes.

Hermione blinzelte in den Raum. Ein matter Nebel lag vor ihren schmerzenden Augen und verschleierte ihre Sicht. Das Morgenlicht, das durch das Fenster an ihrer Seite drang zauberte beunruhigend flackernde Lichtspiele an die Wände. Überlebensgroße Schatten mit tellergroßen Händen, die Hermiones müden Kopf zwischen ihre Finger nahmen und zudrückten, als wollen sie das Gehirn aus ihm herauspressen. Enorme Lichtringe, die sich bedrohlich um ihren schlanken Hals legten und mit Würgegriff drohten und kleine orangerote Pünktchen, die, auf ihrer Haut auf und ab tanzend, mit winzigen versteckten Nadeln ihre empfindliche Haut traktierten.

„Hermione?“

Mit einem einzigen Ruck fuhr sie in die Höhe und schlug sich ihre Schläfe hart an der niedrigen Decke des Alkovens, in dem sie noch immer zusammengekauert gelegen hatte.

Parvatis Gestalt wankte und drehte sich ein paar Mal um die eigene Achse, bis es Hermiones Augen gelungen war ihre Sicht erneut zurückzuerlangen. Ein undeutliches Krächzen drang aus ihrer gepeinigten Kehle.

„Er wird wiederkommen!“

„Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Parvati sanft und setzte sich neben Hermione, um ihr vorsichtig an die schweißnasse Stirn zu fassen.

„Du hast hohes Fieber!“

Hermione nickte abwesend.

„Er wird wiederkommen.“, stellte sie noch einmal mit matter lallender Stimme fest. Ihr Leib erzitterte und ihr Kopf wankte dabei bedrohlich auf dem Rumpf. Der Blick ihrer trüben Augen verlor sich in einer unbekannten Ferne und ihre klammen Hände schwebten unruhig durch Luft, als wären sie auf der Suche nach einer Subtanz, an die sie sich klammern konnten.

„Du musst dringend zu Madame Pomfrey. Sie wird dir helfen. Verstehst du mich?“

Ganz langsam kroch Hermiones dämmriger Verstand aus seinem Versteck hervor und erfüllte sie mit neuem Leben. Ihr war als stehe sie in diesem Moment ihre leibhaftige Wiedergeburt durch. Wie aus einer tiefen dunklen Schlucht kämpfte sich ihre Besinnung durch ihren Körper immer weiter nach oben, bis sie ihren Kopf erreicht hatte.

„Parvati... Wie spät ist es?

„Beinahe sieben Uhr. Komm, ich bringe dich in den Krankenflügel.“

Hermione schüttelte unwirsch den Kopf, teils um ihren Widerwillen gegenüber Parvatis Vorschlag kund zu tun, teils um das milchige Wasser der Benommenheit aus ihrem Kopf zu schütteln. Und tatsächlich war ihr, als rinne es zähflüssig aus ihren Ohren und gab ihr, nach Sauerstoff lächzendes, Gehirn endlich wieder frei.

„Es geht mir gut.“

Parvatis Blick bohrte sich in Hermiones Augen, die sie Lügen straften, doch sie erhob sich langsam und sagte nichts weiter. Hermione kam nicht umhin zu bemerken, wie viel Gewicht ihre Mitbewohnerin verloren hatte. Kaum mehr als die bloße fahle Haut spannte sich über ihre Knochen.

„Wie geht es Padma?“

Parvati stockte ein paar Sekunden, unsicher, ob sie sich auf ein Gespräch einlassen sollte, doch schlussendlich wandte sie sich noch einmal um.

„Die Ärzte arbeiten daran.“

„Das ist gut. Sie hat das Schlimmste bestimmt bald durchgestanden!“

Ein gurgelndes Geräusch drang Parvatis Kehle empor. Ein undefinierbarer Gesichtsausdruck, der darauf schließen ließ, sie selbst wäre sich nicht einig, ob ihre Antwort einem Lachen oder einem Weinen geglichen hatte, folgte.

„Das sagt sie auch immer. Meine Mom. Aber ich glaube nicht daran. Ich habe Padma beinahe jeden Tag besucht, bevor ich hier her kam. Ich habe mit ihr gesprochen. Anfangs schien sie meiner Stimme zu lauschen, doch mit der Zeit wurde sie unkonzentrierter. Sie konnte es uns nicht sagen, doch ich weiß, dass die Therapie keine Verbesserung gebracht hat! Ich habe in ihre Augen gesehen. Sie hatte immer ganz besonders schöne große Augen. Als wir noch klein waren, hat mich ihretwegen oft der Neid zerfressen. Doch sie wurden trüb. Kaum merklich und trotzdem war bei jedem meiner Besuche ein wenig mehr die dunkle Farbe aus ihnen gewichen. Die Lider wurden starr und ihr Blick unbewegt und kalt. Die Augen spiegeln ihren inneren Verfall wider. Und ich habe Angst. Angst, dass sie tot sind, wenn ich Padma das nächste Mal sehe. Vorhin..“

Parvati unterbrach sich für einen Moment und zum ersten Mal während des Gespräches sah sie Hermione direkt an.

„Vorhin sahen deine Augen aus wie ihre.“, flüsterte sie schließlich mit rauer Stimme und Angst loderte hinter ihren Pupillen auf, während eiskalte Schauer durch ihren abgemagerten Körper liefen und ihn hart durchschüttelten. Aprubt machte sie kehrt und stürmte aus dem Schlafsaal.


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Die Entschlüsselung der Namen ist gut und schön, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass dem zuviel Bedeutung beigemessen wird. Überspitzt gesagt, könnte Malfoy auch Müller-Lüdenscheid heißen, er würde aber dieselbe finstere Figur bleiben.
Klaus Fritz