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Fanfiction

Neulich unter Kollegen - Kapitel 1 – Der Blackout und erste Folgen

von Odo der Held

Hermine schlug die Augen auf. Zuerst wusste sie nicht so recht wo sie war. Sie wagte einen Blick um sich herum. Sie war in ihrem Schlafzimmer. Ok. Ihr Kopf dröhnte. Es fühlte sich nach Alkohol an. Hatte sie sich betrunken?
Ein Geräusch neben ihr ließ sie inne halten. Vorsichtig, um ihren Kopf zu schonen, blickte sie in Richtung Geräusch. Ein Mann lag neben ihr, denn sie sah einen eindeutig männlichen Po. Seinen Kopf hatte er halb unter einem Kissen begraben. Oh Shit, dachte Hermine. Was war geschehen?
Ich kann mich an nichts erinnern, wunderte sie sich. Sie wühlte in ihrem Gedächtnis. Erinnerung? Ähm..nein…nichts. Alles was passiert sein musste, war weg. Einfach weg. Ihr Kopf dröhnte wieder und machte in ihren Ohren ein wirklich unschönes Geräusch. Dazu noch der Schmerz! Pah.
Der Mann gab wieder Geräusche von sich und lüftete mit einer Hand das Kissen von seinem Gesicht. Hermine starrte ihn entsetzt an.
Das ist jetzt nicht wahr oder?
Neben ihr lag….und jetzt fiel es ihr wieder ein…der neue Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Sie hatte sich gestern Nacht mit ihm angelegt. Und dann waren sie scheinbar bei Rosmerta eingekehrt…. Und jetzt das hier!
Hermine spürte einen Luftzug und noch entsetzter registrierte sie jetzt, dass sie splitterfasernackt war.
Oh Merlin, was habe ich getan? Stöhnte sie innerlich. Sie haute dem Mann auf den Bauch.
„Wach auf“, raunte sie ihn leise an und Malfoy öffnete mit schmerzverzerrtem Gesicht die Augen. Er blickte sie starr und stumm an. Seine Haare waren total verwuselt und er hatte Ringe unter den Augen.
„Was ist passiert?“
„Was passiert ist, Malfoy?“ fragte Hermine erstaunt. Oder wusste er es etwa wirklich nicht?
Plötzlich spürte sie die Nässe zwischen ihren Beinen und sie griff panisch dort hin. Ihre Finger nahmen etwas von der Nässe auf und sie zog ihre Hand wieder vor ihr Gesicht. Sie besah sich ihre Finger und schnupperte vorsichtig daran.
„Oh, scheiße“, entfuhr es ihr.
„Was?“ fragte Malfoy verwirrt.
Hermine ignorierte ihn, nahm sich stattdessen zitternd ihren Zauberstab vom Nachttisch und murmelte verschiedene Checks auf ihren Körper.
„Wenn Du mit mir geschlafen hast und ich wollte das nicht, dann Gnade Dir Gott“, murmelte sie zwischendurch.
Malfoy kannte die Zaubersprüche, sie sie sprach und wartete schweigend ab.
Er sah Erleichterung in ihrem Gesicht.
„Schwanger bin ich nicht“, sagte sie leise und atmete entspannt aus. Ein Moment Pause entstand, dann sagte sie weiter:
„Vergewaltigt hast Du mich wohl auch nicht“, murmelte sie weiter. Malfoy schaute sie entsetzt an.
„Das hättest Du mir zugetraut?“
„Na, was glaubst Du denn, Malfoy“, fragte sie böse. „Nach allem was in der Vergangenheit passiert ist, was Du gemacht hast…hätte da nicht auch eine Vergewaltigung reingepasst, hm?“
Er erwiderte nichts, sondern setzte sich auf während er sich zähneknirschend den Kopf hielt.
„Ich würde zu gerne wissen, was passiert ist“, fragte Hermine und blickte ihn hoffnungsvoll an.
„Ich kann es Dir nicht sagen“, meinte er. „Aber ich werde jetzt gehen.“
Er fischte sich seine Slimshorts vom Fußende und zog sich so an, dass sie sein Geschlechtsteil nicht sehen konnte. Sich die Haare raufend stand er schließlich neben dem Bett.
Er murmelte etwas, raffte seine Sachen vom Fußboden und verließ ihre Wohnung.
Hermine fiel zurück ins Bett. Was war passiert? Was hatten er und sie gemacht? Und sie vermutete, was auch immer passiert war, es konnte für sie nicht ganz freiwillig gewesen sein, denn sie würde niemals im Leben freiwillig mit Draco Malfoy schlafen!

Es war Sonntag und Hermine, die seit einem halben Jahr Runenkunde in Hogwarts unterrichtete, blieb noch eine halbe Stunde liegen. Sie versuchte ihr Gehirn auf Trab zu bringen. Aber nichts tat sich. Es wollte ihr nicht sagen, was er und sie alles getan hatten. Erneut schlug sie die Hände vor ihre Augen. Draco Malfoy? Und noch mal: Draco Malfoy???? Bei Merlins haarigen Eiern!
Sie versuchte ihren Körper zu erspüren, ob sich etwas nicht wie üblich anfühlte, aber bis auf das übliche Gefühl, was sie nach Sex hatte, war nichts anders. Sie untersuchte ihren Leib auf Blutergüsse und/oder Kratzspuren. So hätte sie wenigstens Malfoy beschuldigen können, aber zu ihrem Leidwesen fand sie nichts an sich. Sie blickte auf die Uhr. Sie konnte noch eine Stunde zum Frühstück gehen. Ihr Kopf brummte wieder und sie krabbelte aus dem Bett und ging zu ihrer Schreibtischschublade. Dort mussten sich bestimmt noch 4 Phiolen Kopfschmerztrank befinden. Sie waren da und Hermine schluckte eine Portion mit einem Rutsch.
Sie spürte nach ein paar Sekunden, wie die Wirkung einsetzte. Oh, Himmel!!! Danke.
Duschen war ihr nächster Plan und als sie das Wasser auf ihrem Körper spürte, stöhnte sie befreit auf. Sie wusch sich die Schande von letzter Nacht vom Körper und als sie aus der Dusche stieg, fühlte sie sich fast wieder wie eine ganzer Mensch. Für den Rest brauchte sie einfach Kaffee und ne Menge Zeit.
Sie zog sich an und ging in die große Halle. Sie war um diese Uhrzeit fast voll, da die Schüler auch ausschlafen wollten.
Als sie zum Lehrertisch blickte sah sie Malfoy nicht und atmete beruhigt aus. Sie wusste eh nicht, wie sie auf ihn reagieren sollte. Was sagte man nach so einer Nacht?
Sie setzte sich auf ihren Stammplatz zwischen Hagrid und Professor McGonagall und goss sich eine Tasse Kaffee ein. Da die beiden Lehrer um sie herum nicht mehr da waren, nahm Hermine seufzend und friedlich ihren Kaffeebecher in ihre Hände und nippte.
Ihre Lebensgeister kamen wieder und während sie vorsichtig weiternippte schaute sie sich ihre Schüler an. Sie saßen in kleineren Grüppchen an den Haustischen und einige schwatzen während andere auch nur, so wie sie, still da saßen und versuchten wach zu werden.
„Guten Morgen, Kollegin“, raunte plötzlich eine markante Stimme in ihren Nacken. Prompt stellten sich die Härchen dort auf. Sie erwiderte nichts. Er setzte sich auf den Platz von Professor McGonagall links neben Hermine, schob den vor ihm stehenden benutzten Teller aus seiner Reichweite und ließ mit einer fließenden Handbewegung einen sauberen Teller samt Besteck und frischer Tasse erscheinen.
Er nahm sich eine Scheibe warmen Toast und begann sie sorgfältig mit Butter zu bestreichen.
„Was für eine Nacht“, sinnierte er und blickte kurz prüfend zu Hermine hinüber, die immer noch verbissen schwieg.
„Hast Du auch schon einen Kopfschmerztrank genommen“? fragte er betont munter.
Sie schwieg.
„Na, wenn Du mir nicht antworten willst, dann antworte ich eben selbst.“ Er hob seine Stimme ein wenig und sagte. „Aber sicher, lieber Draco, ich habe auch schon eine Phiole genommen. Meine Kopfschmerzen waren mörderisch.“
Hermine schwieg immer noch verbissen, aber sie dachte nur: Bitte, bitte, bitte, hör auf zu reden. Halt einfach das Maul. Bitte!
Als nach seiner Imitation immer noch keine Reaktion von ihr kam, begann er schweigend zu essen.
„Na schön, wie Du willst“, sagte er nur und trank dann schweigend einen großen Schluck Kaffee.
Nach seiner zweiten Scheibe Toast wurde er dann scheinbar doch um einiges munterer, denn er sagte:
„Weißt Du, Granger, ich fühle mich total entspannt. Der Sex scheint ordentlich gewesen zu sein. Du bist wohl ganz gut im Bett.“
Hermine war kurz vorm Ausrasten und nur ihre angeborene Disziplin ließ sie ruhig und selbstsicher wirken.
„Also“, fuhr er leider fort, „wir könnten das doch bestimmt wiederholen, was meinst Du?“
Hermine sprang auf und zischte ihn bitterböse an. „Mit Dir Malfoy, werde ich nie ins Bett gehen. Niemals. Zumindest nicht, wenn ich bei Bewusstsein bin.“
Dann verschwand sie mit rauschender Robe aus der großen Halle.
Draco biss in eine dritte Scheibe Toast und lächelte ins Nichts. „Das werden wir ja noch sehen.“


Am nächsten Morgen begann der Unterricht für Hermine um 9 Uhr. Sie hatte eine 5. Klasse Hufflepuffs und Ravenclaws. Sie rauschte in den Unterricht, hielt ihn und war dann schneller wieder draußen als die Schüler gucken konnten.
Sie begegnete Malfoy nur beim Frühstück, beim Mittagessen, bei einer kurzen Mini-Lehrerkonferenz, in allen Pausen und beim Abendessen. Und jedes Mal zwinkerte ihr der Kerl frech zu. Unmöglich!
Dieses Prozedere ging die Woche hindurch weiter und Hermine war wütend bis zum Anschlag. Am Freitagabend steckte sie den Kopf durch den Kamin und sah an den Flammen vorbei.
„Ginny?“ fragte sie laut und Ginny, in ihrem Wohnzimmer, blickte erstaunt auf.
„Mine?“ fragte sie.
„Ist Harry da?“
„Nein, der ist mit Ron trainieren gegangen. Komm doch her.“
„Himmel sei Dank. Ok.“
Hermine zog ihren Kopf zurück und mit einer erneuten Prise Flohpulver stand sie dann bei Ginny im Kamin.
Sie trat raus und klopfte sich ein wenig ab.
„Was gibt’s, Süße?" fragte Ginny.
„Ich habe Scheiße gebaut“, murmelte Hermine und erzählte Ginny die ganze Geschichte.
Als Hermine zum Schluss kam, grinste Ginny breit. „Oh, je.“ Dann lachte sie.
„Das ist nicht lustig, Ginny.“
„Doch ist es. Nicht lustig wäre es, wenn Du schwanger wärst oder er Dich vergewaltigt hätte. Aber er hat beides nicht, also darf es lustig sein.“
Hermine grinste schief und in Unglauben.
„Was willst Du nun machen, Mine?“
Hermine zuckte kurz mit den Schultern. „Woher soll ich das wissen!? Ich werde das wohl durchstehen müssen, bis die Nacht bloß noch eine uralte verschwommene Erinnerung ist. Wobei ich mich ja nicht wirklich daran erinnere.“
„Gibt es da keinen Zauber oder Trank für?“ fragte Ginny.
„Nein“, sagte Hermine entschlossen, „ich nehm so was nicht. Aber danke für die Idee, Gin.“
„Gerne. Wenn ich helfen kann, helfe ich.“
Hermine küsste sie auf die Wange.
„Ich habe ganz vergessen zu fragen, wie es Dir und Harry geht. Also: Wie geht es Dir und Harry?“
„Soweit alles prima. Wir können nicht klagen.“
„Und Deinem Bruder?“
„Er hat wieder eine Neue. Sam heißt sie und hat Haare wie Deine Barbiepuppen, oder wie sie heißen.“
„Aha“, grinste Hermine. „Neues Jahr. Neues Glück also.“
Ginny nickte. „Magst Du noch ein Glas Rotwein?“
Hermine schüttelte den Kopf. „Nein, danke, ich muss gleich wieder los und noch Tests korrigieren. Aber lieb gemeint.“
Dann stand sie auf und nahm sich wieder Flohpulver. Sie warf es in den Kamin, der aufflammte und trat ein.
„Das wird schon, Mine“, lächelte Ginny aufmunternd.
„Na, das werden wir sehen“, sagte Hermine und fügte lauter hinzu. „Hogwarts, Räume Hermine Granger.“ Dann verschwand sie.


Von den Schülern hörte Hermine in den nächsten Tagen, dass Malfoy sich wohl ziemlich gut eingelebt hatte. Es kamen keine direkten Klagen über ihn, bloß ab und ab sagte mal ein Schüler, dass er ziemlich hinterlistig und manchmal echt fies sei.
Hermine grinste bei so was. Sie kannte ihn schließlich nicht anders.
Am frühen Abend, 2 Wochen nach DER Nacht, sah Hermine Draco mit einem Schüler aus dem Ravenclaw Haus vor der großen Halle stehen. Malfoy pfiff ihn gerade zusammen und Hermine beäugte die Szene kritisch.
„Aber Professor, Sir, ich habe doch nur zu ihr gesagt, sie möge sich bitte ruhig verhalten und nicht so rumkeifen.“
„Sie haben nicht gesagt, ruhig verhalten. Ich habe Sie genau gehört. Sie haben gesagt, sie solle ihr verdammtes Maul halten und haben Sie ein Schlammblut genannt. Sie wissen, dass dieses Wort tabu ist. Es ist bösartig jemanden so zu nennen.“
Hermine stutzte.
„Aber Sir...“ versuchte der Junge sich zu verteidigen, aber Malfoy blockte ab. „Nichts da, ich habe doch nichts auf den Ohren. Sie haben es gesagt und damit Basta. Versuchen Sie sich nicht herauszureden. 20 Punkte Abzug für Ravenclaw und 3 Tage Strafarbeit bei Filch. Und jetzt gehen Sie mir aus den Augen.“
Hermine war definitiv verblüfft. Sie sah, dass Malfoy sich wegdrehte und zur großen Halle ging. Da sie dort auch rein wollte, zum Abendessen, musste sie wohl oder übel hinter ihm her gehen. Und natürlich sah er sie sofort aus dem Augenwinkel.
„Granger“, rief er jetzt um einiges freundlicher.
„Malfoy.“
Versuch höflich und distanziert zu sein, Mine, befahl sie sich.
„Granger“, wiederholte Malfoy sich fröhlich-kindisch.
„Malfoy.“ Sie musste grinsen.
„Granger.“
„Jetzt ist aber mal gut. Ich weiß, wie ich heiße.“
„Ich auch. Na und? Darf man mit 22 nicht mehr herumblödeln?“
„Doch“, musste Hermine zugeben.
„Na siehst du.“
„Was war das eben, Malfoy?“ fragte Hermine neugierig.
„Was war was?“
„Na, das mit Howards.“
„Ach so“, winkte Malfoy ab, „ich kann es nicht leiden, wenn jemand herumlügt, weil er Scheiße gebaut hat.“
„Also hast Du ihm Punkte angezogen für sein Lügen, oder dafür dass er ein Mädchen beschimpft und sie Schlammblut genannt hat?“
Malfoy blickte sie fragend an und Hermine fuhr fort.
„Na, es sollte Dir doch gefallen, wenn jemand die Rangordnung in der Zaubererwelt genauso lebt wie Du.“
Malfoys Gesicht wurde bitterböse. „So, meinst Du das wirklich?“ fragte er drohend.
Hermine kannte diese Diskussionen mit ihm seit 10 Jahren, er machte ihr keine Angst mehr mit seinen Drohungen.
„Ja, das meine ich, Malfoy.“ Sie spuckte seinen Namen fast aus.
„Wie Du willst, Granger. Wenn Du glaubst, dass es mir egal ist, dass ein 14-jähriger eine Mitschülerin vor allen Leuten als Schlammblut bezeichnet, bitte. Dann glaub es. Glaub was Du willst.“ Damit drehte er sich wütend um und verschwand.
Ein paar Schüler, die gerade an ihnen vorbei gehen wollten hatten sich die Szene sprachlos angeschaut.
„Na, los geht schon“, raunzte Hermine die Kids an. „Hier gibt es nichts zu sehen.“
Dann ging auch sie endlich zum Lehrertisch.

Die Tage vergingen, ohne dass Malfoy und sie miteinander sprachen. Hermine bekam mit, dass sich ihre Kollegen über sie und Malfoy unterhielten. Scheinbar hatten sie mitbekommen, dass zwischen ihnen nicht alles bestens war. Sie ignorierte das Gerede und hoffte jeden Tag, dass er und sie sich einfach in Ruhe lassen konnten.

Hermine saß eines Donnerstags im März im Lehrerzimmer und las eine Runen-Zeitschrift über neue Erkenntnisse als es aufgeregt an der Tür klopfte. Mit einem Wink ihrer Hand war die Tür auf. Paul, ein 5-Klässler stand total aufgeregt vor der Tür.
„Es muss jemand mitkommen“, keuchte er, „ich glaube Tim und Daniel haben ein Feuer gelegt.“
Erschrocken sprang Hermine auf und griff sich ihren Zauberstab. Malfoy und Madam Hooch rannten hinter ihr her. Sie folgten Paul bis hinauf in den dritten Stock.
Schon von weitem sah Hermine, was passiert war. Der Klassenraum, leider ihr eigener, stand in Flammen.
Aus 10 Metern Entfernung schoss Hermine einen gewaltigen Aguamenti auf die Flammen und hielt den Zauber eine Weile, dann sah sie wie die Flammen kleiner wurden und schließlich erloschen.
Mit einem „Homenum Revelio“ in den Raum stellte sie fest, dass er leer war. Vor der Tür standen Tim und Daniel und husteten.
„Anapneo“, murmelte Hermine und die beiden Schüler konnten wieder atmen.
„Danke, Professor“, schnappte Daniel nach frischer Luft.
„Nix, danke“ schimpfte Hermine, besann sich dann aber wieder. „Sind Sie beide unverletzt?“
Die beiden nickten schniefend und sahen beschämt zu Boden.
„Na schön. Was ist passiert?“ fragte sie.
„Nichts, Professor. Ehrlich.“
Hermine überlegte kurz. Dann richtete sie ihren Stab auf Tims Zauberstab und sagte klar und deutlich:
„Priori Incantatem.“ Aus Tim Dollarts Zauberstab schob sich ein „Vingardium Leviosa“ heraus. Sie wandte sich an Daniel.
„Priori Incantatem.“ Aus seinem Zauberstab schob sich ein „Incendio“. Daniel blickte betreten zu Boden.
„Sie bekommen beide eine Woche lang Strafarbeit bei Professor Longbottom. Außerdem ziehe ich Ihnen 50 Punkte ab und Ihnen, Dollart, 20 Punkte. Nicht nur, dass Sie beide versucht haben mich anzulügen, sie hätten jemanden ernsthaft in Gefahr bringen können. Des Weiteren werden Sie beide keinen Ausgang an den nächsten zwei Hogsmeade-Wochenenden bekommen. Ist das klar?“
Die beiden Schüler verschwanden ganz schnell und Hermine betrachtete seufzend ihr Klassenzimmer. Sie ging rein und blickte sich um. Madam Hooch sagte:
„Es tut mir leid, Hermine. Wir finden schon ein geeignetes Klassenzimmer als Ersatz.“ Sie nickte noch einmal tröstend und verschwand.
Sie spürte Malfoys Blicke im Nacken.
„Was ist?“ fragte sie ärgerlich ohne sich umzudrehen. „Gefällt es Dir, dass ich obdachlos bin?“
Malfoy lachte.
„Tja“, meinte er lässig. „Der neue Anstrich, den Du Deinem Klassenzimmer gegeben hast, gefällt mir ganz gut. Kannst es so lassen, schätze ich.“
„Ach, halt‘s Maul“, entfuhr es Hermine.
„Halt‘s Maul?“ lachte Malfoy. „Wie niedlich.“ Dann hörte sie an seinen Schritten wie er verschwand.

Hermine wollte aber nicht aufgeben. Sie murmelte Trockenzauber und dann testweise „Ordination totalis.“ Der Raum begann sich aufzuräumen. Aber es war immer noch alles schwarz. Dann sprach sie einen Reinigungszauber und der Raum war nicht mehr total schwarz sondern dreckig grau. Dann sagte sie „Reparo“ und er reparierte sich ein wenig.
Mit einem Mal hörte sie die Stimme ihrer Direktorin Professor McGonagall hinter sich. „Hermine, was ist passiert? Draco hat mich zu Dir geschickt.“
„Ach Minerva“, murmelte sie traurig. „Zwei Schüler haben in meinem Klassenraum Feuer gelegt und ich habe es gelöscht und die zwei bestraft. Aber jetzt …“
Minerva drehte Hermine an den Armen zu sich herum.
„Du ziehst einfach runter in den zweiten Stock. Da ist noch ein leeres Klassenzimmer von Professor Lexus damals. Wir kriegen den Raum schon wieder in Ordnung. Hauptsache es ist keinem was passiert.“
Hermine schüttelte stumm den Kopf. „Ich habe mich so erschreckt als ich hörte, dass ein Feuer gelegt wurde“, sagte sie leise.
„Das verstehe ich, mir geht es seit 70 Jahren so.“ Minerva lächelte und sie Hermine an, dass diese auch wieder ok war. „Man gewöhnt sich mit der Zeit dran.“

Hermine ließ ein Pergament erscheinen auf dem stand, dass der Runenunterricht in den zweiten Stock umgezogen war, dann verschloss sie die Tür und heftete das Pergament von außen daran.
Sie war nur froh, dass sie nicht, wie andere Professoren, persönliche Sachen im Lehrerschreibtisch aufbewahrte. Dann ging sie zurück ins Lehrerzimmer.

Der Schock saß noch tief als Hermine 2 Stunden später in den zweiten Stock hinunterging. Das war also für die nächste Zeit ihr neues Klassenzimmer. Viele der Erstklässler standen bereits vor der Tür und Hermine ließ sie magisch öffnen. Plötzlich blieben alle abrupt stehen.
„Boah, stinkt das hier. Ist das ekelig“, rief ein Junge namens Henry. Hermine drängelte sich durch und seufzte entsetzt auf. Was für eine Bruchbude hatte sie denn da bekommen!
„Warten Sie“, murmelte Hermine und zückte wieder ihren Stab aus der Robentasche. Sie murmelte erst einen Reinigungszauber, dann ein „Ordination totalis“ und zum Schluss ließ sie mit einer Handbewegung die Fensterläden und die Fensterscheiben selbst auffliegen.
„Wahnsinn“, sagte ein Mädchen direkt neben ihr. „Das möchte ich auch können.“
Hermine lächelte. „Das werden Sie, Miss Poulman, zu gegebener Zeit können Sie das auch alles.“
Dann scheuchte sie die Kids in den Raum und sie konnten sich Plätze aussuchen. Hermine begann den Unterricht.

Es war zwar erst März, aber Hermine wollte hinaus. Sie zog sich ihre warme Jacke an und betrat den Schulhof. Es war bereits halb 10 und kein Schüler war mehr zu sehen. Das war auch gut so.
Sie zog ihren Schal enger und ging eine Weile umher. Ihre Füße trugen sie zu einer Steinbank, die etwas abseits stand und sie ließ sich darauf fallen.
Ihre Gedanken schweiften gerade zu Malfoy, als sie ihn auch schon auf sich zukommen sah. Er lächelte, als er ihr scheinbar verdutztes Gesicht bemerkte.
„Na, hast Du grad an mich gedacht, oder warum guckst du so?“
Sie wurde rot, was er dem Himmel sei Dank nicht sehen konnte, da es schon zu dunkel war.
Er setzte sich ungebeten zu ihr und beide schwiegen. In der Ferne hörten sie einen Vogel schreien und dann war es wieder still.
„Es ist immer schön hier draußen“, sagte Malfoy freundlich.
Hermine entschloss sich den Kampf mit ihm anzutreten und blickte ihn fragend an.
„Was willst Du, Malfoy?“
„Ich will Frieden mit Dir haben, Granger.“
„Aber Du bist es doch, der mit Boshaftigkeiten um sich schmeißt.“
„Dito.“
„Nix dito.“
Er lachte. „Ich hätte den beiden übrigens noch mehr Punkte abgezogen.“
„Mir reichten die 70 Punkte.“
„Na schön. Aber dann müssen die beiden wenigstens Unkraut jäten oder so.“
„Das war so gedacht. Ohne Stab natürlich. Ihnen wird der Schweiß die Körper runterlaufen“, grinste Hermine.
Draco schmunzelte. „Du hast etwas sadistisches, Granger. Das gefällt mir irgendwie.“
„Ich bin einfach gerecht. Verdient ist verdient.“
Draco schwieg. Dann fragte er. „Ging es Dir gut?“
Ihr Kopf fuhr herum. „Was meinst Du?“
„Nach unserer Nacht. Ging es Dir am nächsten Morgen und die Tage danach gut? Ich wollt nur fragen, weil wir ja beide nicht wissen, was passiert ist.“
Sei seufzte. „Ja, es ist alles gut.“
„Na dann.“ Er stand auf. „Dann will ich mal wieder. Gute Nacht.“
Und plötzlich war der Platz, auf dem er gerade noch gestanden hatte, leer.
Und Hermines Herz freute sich irgendwie darüber, dass er sich nach ihr erkundigt hatte.

Eine Woche später trommelte Minerva ihre Lehrer im Lehrerzimmer zusammen. Es war kurz vor Unterrichtsbeginn. „Ihr Lieben, seid bitte mal alle ruhig, ja? Draco hat sich spontan eine Woche freigenommen. Sein Vater ist verstorben.“
„Oh, das habe ich gesehen“, sagte Sybil pathetisch.
Hermine hatte spontan ein Gefühl des Mitleids für Malfoy. Sie hatte Lucius Malfoy nie leiden könnten, ja sie hasste ihn sogar, aber für Malfoy selbst empfand sie aufrichtiges Mitleid. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie es sein musste, einen Elternteil zu verlieren.
„Nun gut“, meinte Minerva. „Ich werde heute Mittag den Schülern mitteilen, dass für diese Woche der Verteidigungsunterricht ausfällt.“
Hermine überlegte blitzschnell.
„Minerva“, sagte sie und ihre Hand flippte automatisch hoch. Minerva lachte auf.
„Immer noch, Hermine?“
„Tschuldigung.“ Sie nahm ihre Hand schnell runter. „Minerva, ich könnte Dir anbieten, in meinen Freistunden seinen Unterricht zu übernehmen.“
„Ach, das würdest Du ehrlich machen?“ fragte Minerva überrascht. „Das ist sehr nett und eine gute Idee dazu. Ich gebe Dir den Unterrichtsplan von Draco gleich, ja?“
Dann beendete Minerva das Treffen und Hermine blieb einen Moment bei ihr stehen.
„Warum machst Du das, Hermine?“ fragte Minerva freundlich.
„Weil er nicht noch mehr Arbeit haben muss, als eh schon da sein wird, wenn er wieder kommt“, murmelte Hermine ruhig.
„Na schön. Weißt Du denn so ungefähr, was Draco jeweils durchgenommen hat?“
Hermine nickte. „Ja, grob schon. Ich war zwar nie die Beste bei Verteidigung, aber ich krieg das schon hin. Ist ja nur eine Woche.“
Minerva drückte ihr ein Pergament in die Hand und Hermine und sie trennten sich.
Die erste Stunde am Montag war für Hermine immer direkt eine Freistunde. Sie setzte sich ins Lehrerzimmer und arbeitete Malfoys Stundenplan durch.
Gleich hätte sie erst Runenkunde, danach würde sie Dracos 2. Klasse Verteidigung übernehmen, dann hätte sie wieder Runenkunde und dann noch einmal. Danach wieder Verteidigung, aber die 7. Klasse. OK. Das krieg ich hin, dachte sie.

Als sie um 10 Uhr vor Dracos Klasse stand wurde sie misstrauisch beäugt. Natürlich kannte sie alle Schüler, aber sie kannten sie nicht als Lehrerin für Verteidigung. Plötzlich hob Rosalie die Hand.
„Professor Granger?“
„Ja, Miss Bingham?“
„Was ist mit Professor Malfoy? Wir haben gehört, er hätte einen Todesfall in der Familie.“
„Das stimmt, Miss Bingham.“
„Wir haben gehört, es sei sein Vater. Er war ein Todesser, nicht?“
Hermine sah amüsiert, dass die Schüler großen Respekt davor hatten.
„Ja, er war ein Todesser, Miss Bingham. Das ist korrekt.“
„Man munkelt, dass Sie damals auch beim Endkampf um Hogwarts dabei waren. Stimmt das?“
Hermine nickte knapp.
„Wow“, entfuhr es Kaleb. „Er hat bestimmt gemordet und so.“
Hermine runzelte die Stirn und fühlte sich plötzlich wie in einem Interview für die Hexenwoche.
„Nun ist aber gut“, ermahnte sie die Kids. „Was er alles getan hat wissen wir alle nicht und werden es nie erfahren. Aber er ist Professor Malfoys Vater und Sie würden sich bestimmt auch über Anteilnahme freuen, wenn Sie an seiner Stelle wären, nicht?“
Einige murmelten zustimmend.
„Schön. So, dann lassen Sie uns jetzt mal anfangen. Was haben Sie in der letzten Stunde gemacht?“
„Wir haben uns über Grindelohs unterhalten, Professor“, sagte Rosalie.
„Schön. Dann sagen Sie mir mal, was Sie darüber noch wissen.“
Und somit hatte Hermine Malfoys Stunde übernommen.


In der 7. Klasse nach dem Mittag ging es gesitteter zu. Naja…
„Oh, Berenbaum“, stöhnte Hermine beim Betreten der Klasse. „Ist das Ihr Ernst?“
„Aber, Professor! Ich sollte eine Acromantula mitbringen.“
„Wer hat das gesagt?“ fragte Hermine skeptisch.
„Professor Malfoy, Maam.“
„Hmpf“, schnaubte Hermine und ein Schüler aus der ersten Reihe lachte auf. „Doch ehrlich, Professor. Er hat es gesagt.“
„Und wo haben Sie die Acromantula her, Berenbaum?“ fragte Hermine und besah sich die Spinne, die die Größe einer Avocado hatte.
„Meine Schwester Magret hat sie aus dem Ministerium mitgebracht.“
„Na super“, entfuhr es Hermine und wieder lachten ein paar Schüler. „Was Professor Malfoy nicht alles anschleppen lässt. Na schön“, sie nahm sie sich jetzt wieder zusammen. „Dann kommen Sie doch mal mit der Spinne nach vorne“, und sie winkte Berenbaum zu sich. „Also:…..“
Und damit hatte die 7. Klasse Unterricht.

Am Freitagnachmittag schaute sie den 5. Klässlern der Verteidigung beim Lernen zu. Plötzlich hob Sam Porter die Hand.
„Professor?“
Hermine blickte das Mädchen aufmerksam an.
„Wir wollten uns nur mal bedanken, dass Sie die Woche über unterrichtet haben. Es hat viel Spaß gemacht. Es war zwar ganz anders, aber ich fand es toll.“
Hermine konnte nicht anders als Lächeln. „Das ist schön, Miss Porter. Dann bedanke ich mich dafür.“
„Professor Malfoy wird staunen, wenn wir ihm davon erzählen“, sagte plötzlich der rothaarige Dough zu seiner Tischnachbarin. „Und er wird sich freuen.“
Hermine war einerseits perplex, dass die Kids ihm gegenüber zu zutraulich waren. Das war sehr seltsam, andererseits entfuhr ihr aber ein „Oh, das glaube ich nicht“.
„Wieso nicht?“ fragte Dough. „Wir werden ihm erzählen, wie cool wir Ihren Unterricht fanden.“
Es schien beschlossene Sache zu sein und Hermine seufzte ergeben. Na toll. Jetzt würden sie ihm wahrscheinlich alles aus ihrem Unterricht erzählen. Sie bezweifelte, dass Malfoy so begeistert sein würde.

Am Dienstag darauf betrat Hermine ihre erste Runenstunde. Die 6. Klasse der Gryffindors und Slytherins saß bereits in ihren Bänken.
„Guten Morgen, alle miteinander“, grüßte sie freundlich und ging zu ihrem Tisch.
„Guten Morgen, Professor“, sagten alle zurück. Ein Mädchen kicherte.
„Also, ich hatte Euch letzte Woche Dienstag gebeten Euch einen kurzen Text auszudenken und ihn als Runentext aufzuzeichnen. Ich sammeln Eure Werke jetzt ein. Benotung gibt’s wie immer heute in einer Woche. Alles klar?“ fragte sie noch lässig und begann einzusammeln.
Plötzlich blieb sie abrupt stehen. Dort am bisher leeren Tisch saß Malfoy. Er hatte lässig seine langen Beine ausgetreckt und grinste sie munter an.
„Was wird das?“ fragte sie mit gerunzelter Stirn laut.
„Och“, sagte Malfoy und legte den Kopf schief. „Ich habe sehr viele Meinungen über Deinen Unterricht gehört, da wollte ich mich mal selbst überzeugen.“
Jemand lachte.
„Was hast Du denn gehört?“
Er räusperte sich erst. „Ich wiederhole: `Der Unterricht bei ihr ist total cool`. Ja, das war das Wort was gebraucht wurde. Und das andere war: `Wir haben voll viel Spaß` oder `bei ihr ist es nie langweilig`. Du musst einsehen, dass ich mal herkommen musste. Und ich hatte gerade eine Freistunde.“
„Tja, Mister Malfoy“, Hermine betonte das Wort genüsslich und wieder lachten einige, „dann machen Sie mal mit. Sie werden nicht geschont.“
„Das erwarte ich auch nicht.“
„Hihi, wie lustig“, flüsterte ein Mädchen schräg vor ihm.

Hermine hatte alle Pergamente eingesammelt und stellte sich nun an die Tafel. Mit Kreide malte sie einen Runenkreis und hinein kam ein Symbol.
„Was ist das?“
„Die Rune der Sterbenden“, sagte ein Junge.
„Genau. Und was ist das?“
Draco lachte leise.
„Oh, wie sexy“, flüsterte plötzlich ein Mädchen leise, aber er konnte die Stimme nicht zuordnen. Hermine hatte das auch gehört, aber ignorierte es geflissentlich.
„Mister Malfoy, wenn Sie hier so rumlachen, können sie auch antworten. Also: Was ist das?“
„Die Rune der Sterbenden, Professor. Das Symbol derer, die binnen eines Jahres ihr Leben verlieren werden.“
„Oh, das stimmt sogar“, entfuhr es Hermine laut, obwohl sie es nur denken wollte.
Malfoy lachte wieder auf. „Baff?“
„Ziemlich. Sie haben tatsächlich damals bei Runen aufgepasst.“
„Waren Sie denn zusammen in einer Stufe?“ fragte ein Mädchen verblüfft.
Hermine nickte. „Ja, wir waren in einer Stufe.“
„Die hatten bestimmt was miteinander“, wisperte das Mädchen wieder, die Malfoy sexy genannt hatte. Malfoy und Hermine blickten sich entsetzt an, aber keiner sagte was.
„Wieso?“ fragte das Mädchen daneben leise.
„Na, weil die sich immer so anzicken.“
„Meine Damen“, sagte Hermine plötzlich lauter und kam näher. „Wenn Sie sich über uns unterhalten wollen, dann aber bitte leiser. Ich bekomme diese Drang immer zu reden doch eh nicht aus Ihnen raus.“
Malfoy lachte wieder. Hermines Blick schoss zu ihm.
„Mister Malfoy, hören Sie auf zu lachen und sagen Sie mir lieber die positiven Merkmale, die diese Rune ausstrahlt.“
„Erwartung und Wille würde ich sagen.“
„Nicht ganz richtig. Da fehlt noch die Freiheit, nicht?“
„Kann schon sein“, raunte Malfoy und drehte seinen Zauberstab wie einen Drumstick.
„Es ist so“, antwortete Hermine spitz. Sie warf die Kreide in Richtung Tafel. Die Kreide bremste kurz vor dem Aufprall ab und zeichnete fix eine weitere Rune. Dann fiel die Kreide einfach runter und landete in einer Box.
„Und was ist das für eine?“ fragte sie.
„Die Rune der Furcht.“
„Korrekt. Was bedeutet sie, Miss Butterfield?“
„Sie bedeutet Furcht vor einem schrecklichen Unglück.“
„Genau.“ Hermine lehnte sich mit dem Po gegen einen der Tische. „Die Unglücke, die im allgemeinen damit gemeint sind, waren Schiffsunglücke, da das damals die meist gefürchtetste Form des Reisen war. Was für negative Erwartungen hat man mit der Rune?“
Keiner Antwortete.
„Mister Malfoy, Sie vielleicht?“
„Krankheit und Tod, Professor“, antwortete Malfoy brav. Hermine war immer noch erstaunt. Er hatte das alles ja wirklich behalten.
„Sie blicken mich immer noch so perplex an, Professor“, grinste er, „meinen Sie, ich hätte so ein Kurzzeitgedächtnis?“
„Ja“, gab Hermine zu, „ich hatte das angenommen.“
„Tja“, lächelte Malfoy sie an und blickte ihr in die Augen, „wie sehr man sich in einem Menschen täuschen kann.“
Hermine blickte ihm das erste Mal richtig in die grauen Augen, die aussahen wie ein Himmel im Herbst, wenn es stürmte und der Wind so richtig tobte.
Ihr Herz schlug schneller, aber sie faste sich wieder und atmete kurz einmal tief durch. Sie wandte sich wieder an alle. „Sehen Sie, es gibt tatsächlich noch Menschen, die sich die Bedeutung von Runen merken können. Also sehe ich für Sie alle noch Hoffnung.“
Ein paar Leute lachten.
„Und jetzt schlagen Sie bitte das Buch auf Seite 124 auf und lesen das Kapitel über das Jenseits. Sie haben 10 Minuten Zeit.“ Sie blickte Malfoy an. „Mister Malfoy, haben Sie Ihr Buch vergessen?“
Draco winkte mit seinem Drumstick und das Buch erschien auf seinem Tisch.
„Cool“, raunte ein Junge weiter weg von ihm.
Hermines Augen immer noch nicht loslassend öffnete er das Buch und begann tatsächlich zu lesen.

Hermine setzte sich auf ihren Platz und starrte Malfoy an.
Ihr Herz pumpte laut Unmengen von Blut durch ihre Adern. Wie war das denn möglich? Wieso war sie mit einem Mal so aufgeregt?
Zum Ende der Stunde verabschiedete Hermine Malfoy wie einen Passagier bei einem Flugzeug.
„Ich hoffe, Mister Malfoy, Ihnen hat die Stunde gefallen.“
„Ja, vielen Dank, Professor Granger. Es war sehr lehrreich.“ Er steckte sich den Zauberstab in den Ärmel, so wie Snape es immer gemacht hatte.
„Fein. Na dann. Auf Wiedersehen.“
Dann verließen alle Schüler den Raum. Samt Malfoy.


Beim Mittag lachte Minerva auf, als sie Draco sah. „Na, da hast Du Dir ja etwas geleistet. Die ganze Schule spricht davon.“
„Wovon?“ fragte Draco arglos und setzte sich auf seinen Platz zwischen Hooch und Neville.
Minerva lächelte amüsiert. „Sich einfach in Hermines Klasse zu setzen. Also wirklich!“
Hermine griente nur.
„Ich ging vorhin an Peter Warren und Nancy Prickels vorbei“, fuhr Minerva immer noch amüsiert fort, „und sie unterhielten sich. Ich hörte Miss Prickels recht betrübt sagen, dass sie leider noch niemals so eine witzige Stunde gehabt hatte. Ich wurde neugierig, aber dann sagte Mister Warren: Doch ehrlich, er saß wirklich unter uns und als Professor Granger ihn gesehen hat, hat sie ihn sofort wie einen Schüler behandelt. Ohne Umschweife. Und dann hat sie ihn auseinander genommen. Aber er hat sich ganz gut geschlagen."
Hermine blickte ihre Direktorin entsetzt an und Malfoy grinste. „Ja, ich musste mich vergewissern, ob das was ich über Grangers Unterricht gehört hatte, stimmte.“
„Und jetzt weißt Du es?“ Fragte Minerva.
Er nickte breit grinsend.

Der Besuch von Professor Malfoy in Professor Grangers Unterricht war die nächste Woche noch ein gutes Gesprächsthema für alle. Außer für Hermine, die mittlerweile am überlegen war, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn sie ihn sofort des Klassenzimmers verwiesen hätte. Aber es nützte ja nichts. Passiert war passiert.
Diese Aktion war Grund genug, dass sich das Gerücht verbreitete, die Professoren Granger und Malfoy „hätten was miteinander“ und jedes Mal wenn Hermine wieder davon hörte wurde sie noch genervter.
„Na, Du hast Nerven“, raunte sie ihm viele Tage später beim Mittagessen zu.
„Wieso?“ fragte er.
„Jetzt glauben die alle, wir hätten was miteinander. Oder hast Du das noch nicht mitgekriegt?“
„Doch habe ich. Ich find’s amüsant. Außerdem stimmt es sogar.“
Hermine begriff und blickte wütend zu ihm hinüber. „Du erwähnst das nicht wieder. Nie wieder, verstanden?“
Er grinste frech. „Warum nicht? War es nicht eine tolle Nacht“, summte er gespielt andächtig.
„Das kann es nie gewesen sein, Malfoy. Weil es ja mit Dir war“, bemerkte Hermine spitz an.
„Ach?“ fragte Malfoy und zog elegant eine Augenbraue hoch. „Meinst Du, man kann mit mir im Bett keinen Spaß haben?“
„Davon bin ich überzeugt.“
Dann widmete sie sich wieder ihrem Essen.


Eine Woche später hörte Hermine wie sich zwei Schülerinnen unterhielten.
„Ja, er hat eine Verabredung.“
„Woher weißt Du das?“
„Ich habe gehört, wie er es Professor Longbottom erzählt hat. Ist mit einer Frau.“
„Echt? Komisch, ich dachte er wäre mit Professor Granger zusammen.“
„Nein, ich glaube, das ist nur ein Gerücht. Die können sich doch nicht ausstehen. Das sagen alle. Aber warum, weiß ich auch nicht wirklich. Und Sam erzählte, die beiden waren hier schon gemeinsam in einer Stufe. Die kennen sich also schon länger. Sie war in Gryffindor und er in Slytherin. Meine Ma hat von ihr gehört. Professor Granger ist muggelstämmig und er ein Reinblut. Wahrscheinlich zicken die sich deswegen so an. Versteh ich gar nicht. Muggelstämmige sind doch auch Menschen.“
„Ich fänd sie toll zusammen.“
„Ja, ich auch. Er ist wahnsinnig sexy, finde ich.“
Das andere Mädchen lachte andächtig. „Oh ja. Das ist er. Wenn er im Bett so ist, wie er aussieht, dann …wow.“
Hermine war ehrlich entsetzt darüber, worüber sich ihre Siebtklässlerinnen unterhielten. Doch dann mahnte ihre innere Stimme sie, daran zu denken, worüber sie selbst sich immer mit Ginny unterhalten hatte. Na schön.
Dann verschwand sie schnell im Lehrerzimmer.
Dort traf sie auf Malfoy. Er nickte ihr kurz zu und vertiefte sich dann wieder in ein Pergament, dass er in der Hand hielt.
Sie blickte ihn das erste Mal komplett an. Wann war er so sexy geworden, fragte sie sich plötzlich.
Er stand vor den Postfächern, drehte mit links den Drumstick und hielt mit rechts das Pergament.
Zwischendurch zog er immer erstaunt die Augen hoch.
Plötzlich ging er an den großen gemeinsamen Tisch und ließ sich auf einem Stuhl fallen.

Er sah erschüttert aus. Dann ließ er das Pergament sinken.
„Testament“ stand dort in dicken schwarzen Lettern drauf. Hermine zuckte zusammen. Es ging um seinen Vater. Plötzlich sah sie, dass er sie anschaute. Er runzelte die Stirn.
„Ist was, Granger?“
Sie schüttelte schnell den Kopf.
Er blickte wieder auf das Pergament. Dann zog er aus einer Schublade neues Pergament, Tinte und Füller raus und begann zu schreiben.


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