von Odo der Held
Hermine ging hinter Severus her in seine Wohnung.
„Ich kann‘s kaum glaube, ich glaub‘s nicht, ist das wahr? Ich fass es nicht.“
„Ist gut, Miss Granger“, raunte Severus belustigt und unglaublich erleichtert.
„Ist das wahr was da eben passiert ist? Du kommst mit einem blauen Auge davon?“
„Seit wann duzen wir uns, Miss Granger!“, brummte Severus.
„Ach ja. Sie kommen mit einem blauen Auge davon, Sir?“
„Ja, ist wohl so.“
„Wahnsinn“, hauchte Hermine immens erleichtert.
Severus schnaubte.
„Ich habe gedacht, ich flippe aus, als ich Di…Sie vor seiner Tür gesehen habe.“
„Oh ja“, schnappte Severus. „Fragen Sie mich mal!“
Hermine lachte.
„Ist das mit der mündlichen Verwarnung eigentlich was Schlimmes?“
„Nein.“
„Oh gut. Das ist gut.“
„Ja, ist es.“
„Was machen wir nun, Professor?“
Jetzt drehte sich Severus endlich zu ihr um.
„Was glauben Sie, Hermine Granger, hm?“ fragte er süß.
Sie zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung?“
Er grinste sie an. „Die Füße offiziell still halten und uns genießen wenn wir alleine sind.“
„Das klingt doch gut.“
Severus war vor seiner Tür angekommen. „Barbecue“, murmelte er.
Hermine lachte und trat hinter ihm ein. „Barbecue?“
„Ja, mein neues Passwort seit gestern.“
„Heißt das, ich darf es auch benutzen?“
„Ja, sonst hätte ich es still verwendet.“
„Danke.“
„Bitte.“ Er küsste sie auf die Nasenspitze.
„Apropos Barbecue, mein Freund oder Mann oder Geliebter.“
„Geliebter gefällt mir.“
„Fein, wir haben bald Herbstferien. Das riecht massiv nach Grimmauld Place und Grillabenden.“
„Findest Du?“
„Ja.“
„Dann finde ich das auch.“
Hermine zerrte Severus kurzerhand auf seine Couch. Sie zog sich den Schulpullover über den Kopf und strampelte ihre Kniestrümpfe bis zu den Knöcheln runter.
„Fick mich“, sagte sie leise.
„Sehr wohl, Ma‘am.“
Albus drehte seine Zarenmünze immer Kreis herum. Ich muss aufhören zuzuhören, bevor ich noch richtig rot werde, dachte er und legte die Münze aber nun wirklich in die Schublade.
Die Herbstferien kamen und auf Harry musste leider noch immer aufgepasst werden.
Gleich am ersten Abend luden Severus und die Siebtklässler Minerva und Dumbledore zum Grillen ein. Minerva hatte dem Koch, Fred, eine selbstverwandelte Schürze mitgebracht auf dem die Worte standen: Am Grill bin ich der Chef. Sie fand es witzig und Fred zog sich die Schürze sofort über.
Hermine stand am Gartentisch und deckte ihn. Severus half ihr und Dumbledore saß zwischen ihnen und faltete Servietten. Aus reiner Faulheit mit dem Zauberstab, aber immerhin schaffte er tolle Kunstwerke.
„Miss Granger“, sagte Albus beiläufig, „ich habe gehört, Sie hätten einen Freund?“
Es war plötzlich totenstill.
„Professor?“ fragte Hermine. „Wie kommen Sie darauf?“
„Minerva hat Professor Snape und mir das mal erzählt.“
Alle blickten zu Minerva hinüber, die fernab bei Fred am Grill stand.
„So“, sagte Hermine, „hat sie das gehört?“
„Ja, wer ist er?“
„Sie sind neugierig, Sir!“ grinste Hermine und spielte das Spiel mit.
„Ja, verzeihen Sie mir. Ich bin ein alter Mann. Es macht mir Freude über junges Glück zu hören.“
„Sir, er ist ein toller Kerl.“
„Das dachte ich mir. Ist er in ihrem Alter?“
„Nein, Sir, er ist älter als ich. Genauer gesagt 20 Jahre.“
„So alt?“ gluckste Dumbledore.
„Ja, Sir. Aber man kann sich das ja nicht unbedingt aussuchen, nicht?“
„Nein, das ist wohl wahr.“ Er hatte wieder eine Serviette gefaltet. Diesmal zu einem Segelschiff. „Kenne ich ihn?“
„Ja, Sir.“
„Hm. Dann wünsche ich ihnen viel Glück, dass Ihre Liebe ewig hält.“
„Glauben Sie mir, das wünsche ich mir am meisten.“
„Was machen Sie eigentlich nach der Schule?“
„Ich weiß es noch nicht genau. Lehren wäre toll.“
„Dann bewerben Sie sich doch bei mir.“
Hermines Blick fuhr zu ihm herum. „Ehrlich?“
„Ja.“
„Sie scherzen!“
Albus schmunzelte. „Nein, das liegt nicht in meiner Absicht.“
„Aber es ist doch kein Platz frei.“
„Aber es wird einer frei sein, Miss Granger.“
Hermine schnaubte. „Na klar, wie jedes Jahr. Verteidigung gegen die dunklen Künste.“
Albus lachte laut auf. „Sehen Sie, da wissen sie ja schon einen. Aber es gibt noch einen Zweiten.“
„Welchen?“
„Wir werden einen etwas größeren Austausch machen. Filius übernimmt eine Stelle an der Universität in London und Minerva übernimmt sein Fach. Ich habe dann leider niemanden für Verwandlung.“
„Aber sie ist prädestiniert für Verwandlung“, sagte Hermine schockiert und atemlos.
„Nun ja, aber nur weil sie ein Animagus ist…sie ist ebenso perfekt und geschickt in Zauberkunst.“
„Das stimmt“, murmelte Hermine.
Sie blickte Severus an. Er sah seltsamerweise aus als wisse er von nichts.
„Severus weiß das auch noch nicht, Miss Granger“, sagte Albus ruhig.
„Stimmt“, raunte Severus und legte das letzte Messer auf den Tisch.
„Hat mich Professor McGonagall deshalb dazu bringen wollen das Buch zu überprüfen?“
„Jein. Zum Teil ja zum Teil nicht. Aber als Lehrerin für Verwandlung würden solche Aufgaben auch in Ihren Bereich fallen.“
Hermine musterte ihn kurz.
„Überlegen Sie es sich, Miss Granger. Vermutlich wollen Sie ihren „Freund“ auch noch dazu befragen.“ Er stand auf. „Ich geh dann mal wohin. Entschuldigen Sie mich.“ Er verließ die Truppe.
Ginny, Harry, Ron, George und Hermine blickten sich verwirrt an.
„Könnt Ihr Euch mich als Lehrerin auf Hogwarts vorstellen?“ fragte Hermine laut in die Runde.
„Oh ja“, sagten Ron, Ginny und Harry wie aus einem Mund. „Du wärst der gefürchtetste Lehrer nach Snape.“
Severus lachte. „Bin ich froh, dass mein Image noch nicht vor die Hunde gegangen ist.“
„Tröste Dich, bei mir ist Dein Image völlig hin.“
„Danke, Miss Granger.“
„Bitte sehr. Kein Problem und jederzeit wieder.“
Sie blickte ihm in die Augen.
„Ich, Lehrerin auf Hogwarts?“ fragte sie ihn leise.
Er lächelte sie zärtlich an.
„Das darfst Du nur sein, wenn du zu mir ziehst.“
„Du und ich. Unter einem Dach. In einem Bett?“
„Hm“, nickte er rau. „Das wär toll.“
„Ich würde Dich jetzt gerne küssen.“
„Wir dürfen nicht.“
Er blickte sich kurz zu Minerva um, die mit dem Rücken zu ihnen stand und auf Fred einredete. Severus beugte sich kurz hinunter und drückte Hermine einen zarten Kuss auf den Mund. „So, jetzt ist aber gut“, raunte er.
Plötzlich stand Dumbledore wieder neben ihnen.
„Und Miss Granger? Haben Sie ihren Freund erreicht?“
Hermine grinste.
„Ja, Sir.“
„Und was sagt er?“
„Er findet Ihren Vorschlag gut.“
„Wie schön.“ Dumbledore goss sich magisch ein Glas Kürbissaft ein. „Dann erwarte ich Ihre Bewerbung bis Ende November.“
„Wird gemacht, Sir.“
„Severus, was hältst Du davon, wenn Miss Granger bei uns als Lehrerin für Verwandlung beginnen würde?“
Severus schmunzelte. „Wenn es unbedingt sein muss, dass dieses besserwisserische, naseweise Ding bei uns anfängt, dann muss ich wohl damit leben.“
„Ach Severus“, grinste Albus vergnügt, „Du bist ja wirklich aufopferungsvoll.“
„Ja, nicht?“
Dann wurde er von Minerva gerufen um das erste Fleisch entgegen zu nehmen.
Alle setzten sich und Severus trug die Platten per Immobilus neben sich her. Er ließ sie auf den Tisch gleiten und setzte sich.
Er blickte zu Hermine hinüber und ihr in die Augen und wurde von einer Wucht aus zärtlichen Blicken überrannt. Alle sahen insgeheim die Blicke und Albus wurde fasziniert klar, was er hätte zerstören können.
Was für ein Glück.
WIRKLICHES ENDE
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
