von Nymphadora Bluee
Ärger
„Draco Malfoy!“, Bellatrix Lestrange stemmt ihre Hände in die Hüften und sah ihren Neffen mit funkelnden Augen an.
Draco konnte schon ahnen, was ihm blühte und hatte deswegen schon vorher versucht, sich zu verstecken. Gelungen war es ihm leider nicht. „Jaaa?“, fragte er, „Was ist denn, Tante… Bellatrix?“
Bellatrix sah ihn an. „Das fragst du noch? Ich weiß ja nicht, was du diesem Flittchen erzählt hast, aber…“
Draco unterbrach sie. Er mochte Pansy, auch, wenn sie schon lange nicht mehr zusammen waren. Als Flittchen beschimpfen lassen musste sie sich aber mit ziemlicher Sicherheit nicht. Draco war sich sicher, dass sie nicht mit jedem oder jeder gleich ins Bett ging. Er hätte fast darauf gewettet, dass seine Ex noch Jungfrau war. „Tante, sie ist kein Flittchen. Sie ist eine sehr gute Freundin von mir.“
Bellatrix kicherte. „Als ob du Freunde hättest.“
Er nickte. „Was willst du?“
„Warum in aller Zauberernamen, baggert diese kleine Göre mich an? Sieht sie denn nicht, dass ich sehr viel älter, weiser und erwachsener bin als sie?“
Draco musste ein Lachen unterdrücken. „Ich habe ihr gesagt, dass du nichts für sie bist, Tante.“
„Und warum“, Bellatrix sprach erschreckend bedacht, obwohl das für sie eher ungewöhnlich war, „ist die Kleine dann der Meinung, dass sie mich trotzdem anflirten kann?“
„Weil… Vielleicht…“, Draco zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Sie ist bi, das weiß ich, aber…“
„So, so, und da meinst du, da müsstest du mich nicht vor ihr warnen?“
„Wieso hätte ich dich warnen sollen? Ich kann doch nicht ahnen, dass sie sich ausgerechnet an dich ranmacht.“
Bellatrix tippte ihrem Neffen an die Schulter. „Du bist genauso arrogant wie dein Vater“, sie wandte sich ab und ging. Er hätte sie warnen müssen, dessen war sie sich sicher. Aber was noch viel schlimmer war, war, dass der Abschied von Pansy ein merkwürdiges Gefühl in ihr zurückgelassen hatte. Sie hatte ihr die Hand gegeben, gelächelt und gesagt: „Auf Wiedersehen, Madame Lestrange, bis bald, hoffentlich.“ Bellatrix war nicht näher darauf eingegangen. Und doch fragte sie sich, was dieses Mädchen mit ihr vorhatte. Sie hatte sich noch nie nach einer Frau umgesehen, geschweige denn, nach einem fast-noch Kind. Aber wie immer schien in der Liebe sämtliche Regeln außer Kraft gesetzt worden sein. Natürlich würde sie nicht von Liebe sprechen, aber sie spürte instinktiv, dass dies ein anders Gefühl war, als jenes, welches sie bei Rodolphus empfinden sollte. Dass sie ihn nicht liebte, war allen nur allzu klar, am allermeisten dem Ehepaar selbst.
„Wie breit kann ein einzelner Mensch eigentlich grinsen?“, fragte Pansy sich, während sie auf ihrem Bett im Hause ihrer Eltern lag und daran dachte, wie Bellatrix sie bei der Verabschiedung angesehen hatte. An den leichten Ansatz eines Lächelns, den sie gezeigt hatte, als sie sich voneinander verabschiedet hatten. Ihr nächstes Ziel würde eine Umarmung sein. Sie wusste zwar nicht wie und wo, aber sie hatte schließlich noch ein paar Tage Zeit sich darüber Gedanken zu machen.
„Bellatrix Lestrange“, dachte sie, „bald bist du fällig.“
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