von Zillzy
Haarige Angelegenheit
Does what I'm wearing seem to shock you?
Well, that's okay
'Cause what I'm thinking about you is not okay
I've got it on my mind to change my ways
But I don't think I can be anything other than me
No, I don't think I can be anything other than me
(The Pretty Reckless – Light Me Up)
„Zilly?“, erschrocken fahre ich herum, als ich meinen Namen höre. Ich sitze grade mit Alice, Lily, Daisy und Kat beim Frühstück.
Seraphina hat mich gerufen. Sie und Vanessa kommen grade auf uns zu.
„Was ist?“, frage ich sie. Mal nebenbei erwähnt, die beiden und Susanne erinnern mich ziemlich an drei Mädchen aus meiner Klasse, deren Namen ich jetzt nicht nennen möchte . . .
„Wir wollten mal hören, wie es dir jetzt geht!“, flöten sie süßlich. Schleimerinnen! Schreit alles in mir. Mir ist es auch schon die ganze letzte Woche aufgefallen, sie schleimen sich echt bei jedem Lehrer ein, von den anderen Schülern will ich gar nicht erst Anfangen. Selbst Samstags stehen sie schon um 8 Uhr in der Halle, wir zwar auch, aber ich habe auch in zwei Stunden Nachsitzen und will vorher noch mit Zemia reden. Dass ich Zemia in Hogwarts wegen der unterschiedlichen Häuser nicht so oft sehe ist die einzige Sache die mich manchmal traurig stimmt, abgesehen von dem Heimweh ab und zu vielleicht.
„Gut, solange ich euch nicht sehe zumindest!“, Ich sehe Seraphina und Vanessa angriffslustig an. Ich kann die Zwei einfach nicht leiden, mit ihrer oberflächlichen Art, jeden zu verurteilen der auch nur ein Millibisschen nicht auf ein perfektes Äußeres achtet oder den selben Jungs hinterherschmachtet wie sie.
Die Gesichtszüge von Seraphina und Vanessa entgleiten minimal bei meiner Aussage, doch im nächsten Moment schleicht sich ein fieses Grinsen auf ihr Gesicht. Daisy beginnt leise zu kichern und Kat will allem Anschein nach etwas sagen, doch Lily flüstert ihr etwas zu.
Ich schaue die beiden Mädchen weiter herausfordernd an, doch im nächsten Augenblick weiten sich Alice Augen vor Schreck. Ich will fragen was los ist, doch da spüre ich es auch schon: Eiskaltes Wasser, welches sich über meinen Kopf ergießt.
„Waaaaaaaaaaaaaaaaahhh!“, Ich schreie und springe auf, mein Kopf fühlt sich an als würde er erfrieren!
Ich schaue mich in der Halle um, fest davon überzeugt die Marauder als Übeltäter zu identifizieren, doch sie sind nirgends zu sehen. Wahrscheinlich befinden sie sich unter James' Tarnumhang.
In der gesamten Halle bricht lautes Lachen los, lediglich Alice und Lily Lachen nicht. Kat und Daisy lassen sich hingegen den Spaß nicht entgehen. Aber wie sagt man so schön? Wahre Freunde helfen einem in jeder Situation – gleich nachdem sie einen Ausgelacht haben!
Und genau das tue ich jetzt auch. Ich fange lauthals an mich auszulachen. Wetten die Marauder schauen schön blöd wenn es mich nicht stört, dass sie mir einen Streich spielen?
Lily und Alice sehen mich an als wäre ich Geisteskrank, Vanessa und Seraphina hingegen wirken beleidigt.
„Lach nicht!“, Seraphinas Augen funkeln mich böse an, aber meinen Lachanfall kann es nicht dämpfen.
„Wieso?“, ehrlich gesagt weiß ich selber nicht einmal wieso ich überhaupt lache.
Noch immer lachend aber vor Kälte zitternd stehe ich da als die Marauder die Halle betreten und zielsicher zu uns kommen, Seraphina und Vanessa ziehen es vor nun schmachtende Blicke zu den Maraudern zu werfen anstatt mich sauer anzusehen.
„Morgendliche Dusche genommen?“, Sirius setzt sich lässig grinsend auf den freien Stuhl auf dem bis eben noch ich saß, dass dort kaltes Wasser ist scheint ihn nicht zu interessieren.
„Die drei Tussen haben das veranstaltet, weil sie auf Zilly eifersüchtig sind, wegen dir, Black!“, erklärt Lily und funkelt Sirius dabei böse an, sie scheint wütender zu sein als ich.
Dass nicht die Marauder die Übeltäter waren ist mir neu und ich sehe verwirrt zu Lily die hinter mich deutet. Ich drehe mich um und erblicke Susanne die mich triumphierend anblickt. So ist das also!
Ich blicke wieder zu Sirius, dieser sieht mich verwirrt an und ich zucke hilflos und immer noch kichernd mit den Schultern. Soll einer sagen dass ich verrückt bin, ich stimme ihm zu!
„Okay, und wieso sind sie eifersüchtig?“, Sirius sieht mich Stirn runzelnd an.
„Sie denken irgendwas liefe zwischen uns, weil wir gestern zu spät zu Muggelkunde kamen!“, habe ich meine Stimme wiedergefunden und schaue Seraphina und Vanessa amüsiert an. Das sie eigentlich die sein sollten die sich amüsieren, weil ich nass bin, vergesse ich dabei völlig.
Sirius grinst mich verschwörerisch an. Bei seinem Grinsen könnte ich dahin schmelzen.
„Wir könnten ihnen ja mal einen richtigen Grund geben, eifersüchtig zu sein!“, meint er anzüglich und jetzt kapiere ich es! Er. . . Oh mein Gott, NEIN!!!
Panisch schüttele ich den Kopf und komme mir auf einmal weniger selbstsicher vor. Wenn ich Recht habe, hat er vor mich hier zu küssen, nur damit die Tussen echt eifersüchtig sind!? Nicht weil er mich küssen mag! Oder will er das doch? Es ist Sirius Black, wie kann ich auf die Idee kommen er will ein Mädchen in so einer Situation küssen weil er sie mag?
Sirius lacht, steht auf und läuft den Gryffindortisch entlang. James folgt ihm und flüstert ihm im Gehen etwas zu, was beide lachen lässt.
„Ehm, ich würd mir mal die Haare trocknen!“, sagt Remus und deutet auf seinen Kopf bevor er James und Sirius ebenfalls grinsend folgt. Peter trottet ihnen ebenfalls hinterher.
„Ja, ich geh mal in Schlafsaal Haare trocknen!“, meine Stimme klingt jetzt doch etwas erschöpft, aber immerhin eher so, als ob ich vergessen hätte nach dem Duschen meine Haare zu trocknen und nicht als ob Susanne mir Wasser über den Kopf gekippt hat. „Kommt jemand mit hoch?“
Ich sehe die andern hoffnungsvoll an, ich laufe nicht gerne durch das riesige Schloss, die Gefahr, dass ich mich verlaufe ist einfach zu groß. Und außerdem brauche ich jemanden bvei dem ich mich über Susanne, Vanessa und Seraphina beschweren kann, den Sauer bin ich schon, obwohl ich es nicht zeige. Müssen die drei ja nicht wissen.
Kat nickt zustimmend, aber alle andern verneinen. Na so viel zum Thema nicht verlaufen, als ob Kat sich so viel besser auskennt.
Wir machen uns also zu zweit auf den Weg nach oben, während Zeno, Merlin, Lily, Alice und Daisy anfangen über irgendwas zu reden, ich glaube Quidditch, eines der beliebtesten themen in Hogwarts.
„Ich sag dir, wenn ich diese Zicken in die Finger kriege, töte ich sie!“, ereifere ich mich ziemlich sauer und ignoriere Kats Blick zurück zu den Anderen. Ich weiß sie würde jetzt lieber mit über Quidditch reden, sie ist ein richtiger Quidditchfanatiker, aber sie wollte ja mit kommen.
Als ich selber noch einmal einen Blick zurück werfe, sehe ich wie sich Susanne grade neben Sirius setzt, einen kleinen Stich versetzt es mir schon zu sehen, dass Sirius in einem Moment mit mir herumalbert die drei eifersüchtig zu machen, und im nächsten Moment einfach mit ihnen isst.
„Die können dir doch nicht einfach Wasser über'n Kopf schütten!“, Kats Stimme holt mich wieder zurück in die Realität.
„Eiskaltes Wasser!“, korrigiere ich sie.
Ein gutes hat es, dass Kat und ich so über die drei Tussen herziehen, ich bemerke nicht wie wir durch das Treppenhaus kommen und als wir schon oben sind sage ich verwundert: „Moment, da war grade des Treppenhaus!“ und dann lachen wir. Das Lachen tut gut, ich mag gute Laune einfach lieber, diese schlechte Energie wenn man über andere Menschen schlecht redet wird mir auf Dauer meistens zu agressiv.
Wir kriegen uns erst wieder ein, als wir vor der fetten Dame ankommen und ihr das Passwort sagen.
Die heiße Dusche tut gut. Sie erinnert mich daran was für ein Glück ich habe hier zu sein. Zuhause habe ich mir oft beim duschen vorgestellt, wenn ich die Augen schließe und dann wieder öffne bin ich in Hogwarts, jetzt weiß ich, dass ich es wirklich bin.
Als ich aus der Dusche komme und mich, in ein trockenes Handtuch gewickelt, im Spiegel betrachte muss ich jedoch erneut schreien.
„Aaaaaaaaaargh! Diese Schlampen!“, kreische ich den ganzen Schlafsaal zusammen und denke nicht daran, dass in den Räumen nebenan vielleicht noch Mädchen schlafen.
„Was ist. . . „, kommt Kat rein und fängt dann lauthals an zu lachen.
„Deine Haare sind ja grün!“, lacht sie. Ja, grün! Aber nicht einfach grün, das hätte ja noch style, sondern Popelgrün!
„Da war Farbe im Wasser!“, zische ich aufgebracht. „Ich bringe die echt noch um, wenn ich sie sehe!“, Kat lacht amüsiert weiter, was mich nurnoch wütender werden lässt! Wie kann sie es wagen...?
„Kathleen Mill! Hör jetzt sofort auf zu lachen! Die Lage ist ernst!“, fahre ich sie aufgebracht an und sie verstummt sofort. „Wir müssen einen Plan schmieden!“, erkläre ich ihr sachlich. Sie sieht aus als müsse sie sich ein Lachen schwer verkneifen. Haha, lustig! Zilly hat Popelgrüne Haare!!!! „Wir müssen es den Zicken irgendwie heimzahlen!“, rede ich unbeirrt weiter. Am einfachsten wäre es, wenn ich mit Sirius zusammen komme, das würde sie am meisten ärgern, aber im Ernst: Es glaubt doch eh keiner daran, dass ich mit dem bestaussehendsten Typen der Schule zusammen komme, oder gibt es da Einwände?
Es ist doch so: ich habe eine Brille (Und das ist nichts was man als stylisches Modeassecoir sieht wenn sie so schwer ist wie meine), schiefe Zähne (und am 19. April 2012 den nächsten Kieferorthopäden Termin, das sind noch 36 Jahre...) und eine Zahnspange. Was kann man also an mir finden?? Okay, ich gebe es ja zu, sonst bin ich ja ganz hübsch und mit mir zufrieden, aber trotzdem.
Kat sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Was?“, frage ich sie grinsend. „Nichts“, grinst sie zurück. Ich rolle mit den Augen und denke weiter über einen racheplan nach, doch stattdessen fällt mir etwas anderes wichtiges ein:
„Kat, Kat, Kat!“, ich hüpfe aufgeregt vor ihr auf und ab.
„Was?“, fragt sie mich.
„Ich hab am 24. September Geburtstag!“, meine ich aufgedreht und Kat sieht mich verwirrt an.
„Ich dachte du hast im April Geburtstag!“, Sie sieht mich an als wäre ich verrückt geworden meinen eigenen Geburtstag zu vergessen.
Tja, dumm ist Kat eben nicht (Nein sie ist Intelligent, wie ihre Mutter, und kann Brücke... okay, Tut mir leid, ein Insider), aber schlau genug hierfür wohl auch nicht...
„Ja, in echt schon, aber hier hab ich eben am 24. September Geburtstag!“, erkläre ich ihr und ihr scheint ein Licht aufzugehen.
„Ach so!“, Sie schlägt sich mit der flachen Hand an die Stirn „Ahh! dann muss ich dir ein Geschenk kaufen!! Was wünschst du dir?“
„Eeeehm. . . Du musst mir kein Geschenk kaufen Kat, von welchem Geld denn?“, antworte ich ihr unsicher.
„Ja, keine Ahnung und doch muss ich!“, und mit diesen Worten lässt sie mich im Schlafsaal alleine, mit popelgrünen Haaren.
Die nächsten drei Wochen passiert nicht viel; An Bellatrix hab ich mich mittlerweile gewöhnt und sie nervt im Unterricht nur noch halb so viel (Merlin ist zwar anderer Meinung, aber egal), durch das Ãœben jeden Abend sind wir alle schon richtig gut geworden, Zemia und LucÃa müssen bald nicht mehr zu den Treffen kommen. . . . okay dauert noch, aber wir haben immerhin schon den Stoff aus dem gesamten ersten Schuljahr gelernt. Sirius gehe ich seit dem meine Haare verfärbt wurden aus dem Weg, zum Glück hat Lily einen Spruch gewusst, mit dem sie ganz schnell wieder normal wurden, aber irgendwie habe ich keine Lust dass weitere Gerüchte entstehen.
Jetzt ist Sonntag der 23. September. 23, für mich immer eine Zahl die ich sofort mit meinem Geburtstag verbinde. Ein bisschen wehmütig sitze ich im Schlafsaal auf der Fensterbank und schaue nach draußen. An die Höhe habe ich mich längst gewöhnt, auch das Treppenhaus bereitet mir keine Schwierigkeiten mehr. Traurig denke ich an Zuhause, an meine Eltern, die es nie bemerken werden wie lange wir fort waren, an Ringel, unseren Hund und an Schokominza unsere Katze. An Pling und Jolly, unsere letzten beiden Ratten und an meine Großeltern, die mir zum Geburtstag einen Schminktisch schenken wollten.
Merlin hat letztens gesagt, dass er schon Geschenke für mich hatte, jetzt sind sie natürlich nicht da. Dass ich keine Geschenke bekomme, stört mich weiter nicht, was mich traurig stimmt, ist das Gefühl so viel zurückgelassen zu haben. Alles was ich liebte. Prongs, mein Kindle.. wie gerne würde ich ihn jetzt haben und lesen können.
Ich wische mir eine Träne, weg die mir die Wange herunter gelaufen ist und lehne mich an die Fensterscheibe.
Aber es ist nicht nur mein Kindle das ich vermisse, es ist auch mein Laptop und das Fanfiction und RPG schreiben. Ich vermisse Pauli und Jana, Lisa und Lea, Lara, Alexa, Alisha, Blacky und wer sonst noch alles RPG geschrieben hat. Ich vermisse es, jeden Tag mit Fio auf Facebook zu schreiben, auch wenn wir meistens nur sinnlose Smileys schrieben. Und ich vermisse es, meine FF zu tippen und Moonygirl zum betan zu schicken. Ich vermisse den Fantasyverein Follow wo ich schon seit ich denken kann dabei bin, einfach weil es meine Eltern sind, ich vermisse Isabelle mit der meine Schwester und ich so viel Misst machen (da muss ich nur an 2007 auf Trausnitz und „Soooo viel Klopapier“ denken).
Wen ich weniger vermisse ist der Großteil meiner Klasse. Erst Recht nicht diese gewissen drei Personen, von denen habe ich genug Anteile hier, obwohl sie in den letzten Wochen erstaunlich friedlich waren.
„Zilly? Ach hier bist du!“, werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Es ist Daisy, die sich zu mir setzt. „Was ist denn los, Süße?“, fragt sie mich besorgt und nimmt mich in Arm.
„Heimweh. . . “, murmel ich leise. Es tut gut, dass Daisy da ist. Sie ist genau die Ablenkung, die ich brauche, wäre es Kat würde ich nur noch mehr Heimweh bekommen und wäre es Lily oder Alice ebenfalls. Aber über Daisy stand nie ein Wort in den Harry Potter Büchern und ich kannte sie auch nicht vorher.
„Scht, schon gut, du hast Morgen Geburtstag, das wird lustig!“, verspricht sie mir. Ich grinse leicht.
„Bestimmt!“
Daisy, Alice, Lily und Kat haben darauf bestanden zu viert eine Party zu organisieren, auf meinen Wunsch hin machen sie es im Raum der Wünsche (den Kat den anderen wohl dann gezeigt hat, denn sie wussten nicht was das sein soll) damit auch Zemia und LucÃa kommen können.
„Wer kommt denn jetzt alles zur Party?“, will ich neugierig wissen, meine Vermutung ist ja dass sie ganz Gryffindor und den halben Rest der Schule eingeladen haben...
„Geheimnis!“, grinst sie mich an. Ich lächle, im Grunde ist es mir egal was sie für meinen 16. Geburtstag planen, ich vertraue ihnen da.
„Okay! Lass uns zum Abendessen gehen!“, meine ich also und springe von der Fensterbank.
An diesem Abend schlafe ich erstaunlich schnell ein und von dem Heimweh ist nichts mehr zu spüren. Daisy, Alice, Lily und Kat haben mich erfolgreich abgelenkt.
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