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Fanfiction

Severus Snape - Das zweite Leben - 39. Angst

von marie29

Liebe Karla, du hast natürlich mal wieder recht. Ich bin wohl sehr durchschaubar.:) Ich wünsch dir einen gemütlichen 2.Advent und viel Spaß beim weiterlesen!

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Severus saß am Schreibtisch in der kleinen ovalen Höhle, die ihm als zweites Büro diente und starrte in die Dunkelheit. Er brauchte kein Licht. Die Bilder, die vor seinem geistigen Auge erschienen, waren so klar und grell, dass es schmerzte. Nicht in den Augen, in seinem Herz.
Er sah Maries schönes Gesicht vor sich, die rosigen Wangen, die strahlenden Augen, den verlockenden Mund und rundherum unzählige männliche Gestalten, die ihr begehrliche Blicke zuwarfen und mit allen Mitteln versuchten, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er würde sie verlieren.
So felsenfest war er davon überzeugt, dass er den Phönix verfluchte und sich nichts sehnlicher wünschte, als die Zeit zurückzudrehen und das verdammte Ei zu zerschmettern. Ein grenzenloser Hass wallte in ihm auf. So glücklich war er gewesen, so sicher, Maries Liebe niemals zu verlieren. Und jetzt waren nur noch Zweifel und Frucht in ihm - und Eifersucht. Rons bewundernder Blick hatte ihn bis ins Mark getroffen.
In eben diesem Augenblick legten sich Maries Hände auf seine Schultern. Sie küsste zärtlich sein Haar und murmelte. "Du hast meine Frage nicht beantwortet: Wie gefall ich dir?" Entsetzen packte ihn bei der Vorstellung, sie könne seine erbärmlichen Ängste erkennen, seinen grenzenlosen Egoismus. Sie könne in seinen Gedanken auf seinen grausamen Wunsch stoßen, sie wieder vernarbt und hässlich zu sehen.
Er sprang auf, stieß ihre Hände von sich und keuchte schwer atmend. "Fass mich nicht an!" "Severus?" Ein Schmerz, den er nicht zu ertragen vermochte, lag in diesem verzweifelten Ausruf. Er wandte sich von ihr ab, trat tiefer in die Dunkelheit der Höhle und glaubte an dem Wort, das er ihr entgegenschleuderte, zu ersticken. "Geh!"
Er sehnte sich so unsagbar nach ihrer Nähe, wollte sie packen und an sich ziehen, sie um Verzeihung bitten und doch stand er da wie versteinert, hörte ihr verzweifeltes Schluchzen, ihre sich entfernenden Schritte und war unfähig, sich zu bewegen. Ein kleine Ewigkeit stand er so da, vollkommen verkrampft in seinem Elend und verachtete sich so sehr dafür, dass er jede andere Regung vergaß. Wie viel Zeit verstrich, bis er wieder zur Besinnung kam, wusste er nicht.
Wie hatte er sie nur so verletzen können? "Marie!" Er rannte hinaus zum See, unentwegt ihren Namen rufend. Das Nest war leer, ebenso wie die Hütte. Prettys verwirrte, schlaftrunkene Fragen beantwortete er nicht. Er stürzte zur Tür hinaus, sah die Abdrücke ihrer nackten Füße im Schnee. Panik ergriff ihn. Sie war weggelaufen, fort von ihm, hinaus in die eisige Winternacht.
Er folgte ihren immer undeutlicher werdenden Spuren im dichten Schneegestöber, bis es unmöglich wurde, weitere zu erkennen. Verzweifelt suchte er nach einem Hinweis, der ihm den Weg wies, doch da war nichts - kein Zeichen von Leben. Er brauchte Hilfe, sofort!
Während er zu Hagrids Hütte apparierte, sandte er einen stummen Hilferuf an Quasimodo aus, wie Marie es ihn gelehrt hatte. Er hämmerte so heftig an Hagrids Hüttentür, dass Fang wütend zu kläffen begann, bevor Hagrids Stimme ertönte. "Nich so stürmisch, ich komm ja schon!"
Der Anblick des völlig aufgelösten Snape, der immer wieder Maries Namen stammelte, raubte ihm einen Moment die Fassung. Doch dann packte er ihn am Ärmel, zog ihn in die Hütte, drückte ihn in seinen riesigen Schaukelstuhl und griff nach einem Steinkrug, den er Severus vor die Nase hielt. "Los, trink!" Dessen Hände zitterten so sehr, dass ihm das schwere Gefäß entglitt, doch Hagrids Pranke fing es auf, schenkte einen Becher voll und flösste ihn Snape ein wie einem hilflosen Kind.
Das hochprozentige Gebräu wirkte sofort. Wärme stieg in Severus hoch und er vermochte wieder klar zu denken. "Marie - sie ist irgendwo da draußen, barfuss, nur im Hemd. Sie wird erfrieren." Ohne irgendeine Frage zu stellen, wandte Hagrid sich um, tätschelte Fang den Kopf und sagte: "Klingt nach Arbeit für dich, alter Knabe. Hast du was dabei, wo Maries Geruch dran ist?"
Severus durchsuchte seine Taschen. Der Anblick des bestickten Taschentuchs, das sie in einem kläglichen Versuch, ihr handarbeitliches Geschick zu testen, nach der Anleitung in Lockhardts "Haushaltszauber - leicht gemacht" so fest zusammen genäht hatte, dass es sich nicht mehr auffalten ließ, raubte ihm vollends die Fassung. Ein verzweifeltes Schluchzen entfuhr ihm, während Hagrid es Fang unter den Rüssel hielt.
"Los - ihm nach. Reiß dich zusammen!" Hagrid zog ihn in die Höhe, stieß die Tür auf und lief hinter dem Saurüden her, der die Nase in die Luft reckte und dann zielstrebig hinein in den Wald rannte, gerade als Quasimodo draußen landete. “Pass auf ihn auf!" forderte Hagrid den Testral auf und der trabte auf Severus zu und warf ihm einen so mitleidigen Blick zu, dass dieser auf Hagrids Schwelle zusammen sank und das Gesicht in den Händen vergrub.
"Meine Schuld, wieder ist es meine Schuld! Vor mir ist sie davongelaufen." Die Schnauze des Testrals legte sich beruhigend auf seine Schulter und im Geiste hörte Severus dessen tröstende Worte. "Ich fühle, dass sie in Sicherheit ist. Sie und die Kinder. Komm, wir werden sie finden, alles andere hat Zeit bis später."
Snape fuhr sich mit dem Ärmel übers Gesicht, nickte leicht und schwang sich auf Quasimodos Rücken. Sofort stieg der hoch in die Luft und hielt nach Fang und Hagrid Ausschau. Er landete neben den beiden am Rande eines struppigen Dickichts, das den Eingang zu einer unterirdischen Höhle verdeckte.
Hagrids Zeigefinger lag auf seinen Lippen. Er beugte sich zu Fang hinunter und forderte ihn mit einem Kopfnicken auf, zu verschwinden, dann trat er zu Quasimodo und murmelte fast lautlos. "Lass ihn nicht da rein, verstanden?" Er drehte sich um und zwängte sich mühsam durch den engen kreisrunden Eingang und der Testral versperrte die Öffnung.
Minuten verstrichen, die Severus wie Stunden vorkamen, bevor Hagrids brummige Stimme ertönte. "Hilf mir mal!" Er schob ein glänzend weißes, längliches Paket heraus, an dessen Ende zu Severus Entsetzen Maries schneeweißes, von blutigen Kratzern überzogenes Gesicht zum Vorschein kam.
"Sie ham´se verpuppt, um sie zu wärmen. War eiskalt, als sie sie fanden." brummte er erklärend. "Keine Bange, sie is´ nur bewusstlos. Muss wohl durchs Brombeergestrüpp gelaufen sein." Er wies auf ihr zerkratztes Gesicht und zuckte ratlos mit den Schultern. "Wir bringen sie am besten zu Pretty, oder?" Ohne eine Antwort abzuwarten, bettete Hagrid Marie in seine Arme und stapfte davon.
Wie angewurzelt stand Severus da. Durchs Brombeergestrüpp gelaufen, absichtlich? Hatte sie seine Gedanken gesehen? Er schwankte leicht und Quasimodo trabte an seine Seite. "Wie soll ich ihr jemals wieder in die Augen sehen?" "Was auch immer geschehen ist, lass sie jetzt nicht allein. Wenn sie dir nicht vergeben kann, musst du es ertragen, aber lauf nicht davon wie ein Feigling. Steh zu dir selbst." Quasimodos Worte brannten wie Salz in einer offenen Wunde. Doch der Testral hatte recht. Er musste bei ihr sein, wenn sie zu sich kam. Nichts anderes zählte jetzt.
Er stürzte durch die Hüttentür. Der Phönix stand neben Marie am Boden und seine Tränen tropften auf ihr Gesicht. "Na endlich, wo bleibst du denn so lang? Zauber mal das verflixte Ding da weg!" Hagrid wies auf den Konkon. Severus lehnte sich für einen Moment an die Wand und schloss die Augen. Dann hob er seinen Zauberstab und das Spinnengeflecht verschwand.
Marie lag vor ihnen in ihrem dünnen Neglige und sah so verletzlich und hilflos aus, mit den nackten Beinen und dem vorgewölbten geschwollenen Bauch, dass Severus Eingeweide sich vor Scham und Reue verkrampften. Prettys Hand ergriff seine. "Bring sie zu Bett und wärme sie. Alles wird gut!" Er schüttelte verzweifelt den Kopf, sie hatte ja keine Ahnung. Aber er hob Marie hoch und trug sie durch die Felsöffnung. Hinter sich vernahm er Prettys Stimme. "Nein, Hagrid, bleib hier. Severus ist es, den sie jetzt braucht."
Wenn es nur so wäre. Er ließ Marie behutsam ins Nest gleiten und blickte verzweifelt auf sie hinab. Wärme sie, hatte Pretty gesagt. Er konnte es nicht, er kam sich so schmutzig vor. Er hatte jedes Recht, diesen makellosen Körper im Arm zu halten, verwirkt.
So wickelte er sie nur fest in Hagrids Decke und träufelte ihr ein paar Tropfen Alraunensaft in den Mund. Sein Blick fiel auf ihren Bauch. Die Kinder - seine Kinder! Hoffnung keimte in ihm auf. Würde sie ihm der Kinder wegen verzeihen? Aber selbst wenn, wie sollte er seine maßlose Eifersucht zügeln, wo doch schon Rons Blick genügt hatte, seinen Verstand zu benebeln.
Marie regte sich leicht. Er blickte nicht auf, wartete wie versteinert auf ihre Reaktion. Minuten verstrichen. Er fühlte Maries Blick auf sich, doch sie sagte kein Wort. Plötzlich ertrug er die Ungewissheit nicht länger. Er hob den Kopf, sah in ihr Gesicht und wünschte im selben Augenblick, er hätte es nicht getan. Der Schmerz in ihren Augen war so gewaltig, ihre Verzweiflung deutlich zu spüren. Sie wandte sich von ihm ab, wollte nicht, dass er ihre Tränen sah und konnte doch nicht verhindern, dass ihr Körper vor unterdrücktem Schluchzen erbebte. Sie krümmte sich zusammen wie ein Kind, ruckte so weit ab von ihm, wie nur möglich.
Plötzlich stand Pretty neben dem Nest, kletterte mühsam hinein, zog Maries Kopf an ihre kleine schmale Brust und wiegte sie sanft. "Scht… ruhig,… Scht…" Immer wieder wiederholte sie diese beruhigenden Laute bis Maries Weinen endlich nachließ. Während sie Maries Haar streichelte, nagelte ihr Blick Severus fest, so dass es ihm unmöglich war, sich abzuwenden. Seine Tränen flossen lautlos, verschafften ihm keine Erleichterung. Im Gegenteil, sein Herz schmerzte von Sekunde zu Sekunde mehr. Er biss sich auf die Faust um nicht aufzuschreien, doch ein Stöhnen konnte er nicht unterdrücken.
"So, und jetzt will ich wissen, welcher Teufel in euch beide gefahren ist! Du zuerst, Kindchen!" Maries Körper verkrampfte sich derart, dass Severus Muskeln vom Hinsehen schmerzten und Pretty fuhr sie erschrocken an. "Nicht so pressen, Marie, hör sofort auf!" "Tu ich nicht," keuchte Marie, "es kommt von allein - die Babys!"
Sie bäumte sich auf, schrie und presste beide Hände auf ihren Bauch. Dann sank sie zurück ins Moos und kalter Schweiß stand auf ihrer Stirn. Pretty schlug die Decke zurück und da war er, der nasse Fleck auf Maries Nachthemd, der verriet, dass die Fruchtblase geplatzt war.
"Das auch noch!" stöhnte Pretty und tastete vorsichtig mit ihren kleinen Fingern Maries Unterleib ab. Severus sprang auf. "Ich hol Poppy!" "Nein!" Prettys Befehlston hielt ihn zurück. "Das hat Zeit, es wird noch Stunden dauern. Du bleibst hier! Ich schick Hagrid rüber zum Schloss. Aber zuerst sprecht ihr euch aus!"
Marie murmelte mit geschlossenen Augen leise und mit seltsam fremder Stimme. "Er liebt mich nicht mehr!" Pretty blickte sie vollkommen fassungslos an, ebenso wie Severus. Dann begann sie, lauthals zu lachen. Marie riss die Augen auf, aus denen bereits wieder Tränen strömten und sah für einen Augenblick so beleidigt aus, dass auch Severus lächeln musste, bevor ihr eisiger Blick ihn streifte.
"Wie kannst du nur so etwas denken, Marie?" Der Kloß in seinem Hals sorgte dafür, dass die Worte unhörbar verklangen. Prettys Lachen erstarb, dafür erklang ihre weise alte Stimme, die fast ein wenig Dumbledores ähnelte. "Sieh in sein Herz, Marie, dann wirst du die Wahrheit erkennen. Ich glaube fast, er liebt dich zu sehr." Die hoffnungsvolle Sehnsucht in Maries Augen wurde durch den Schmerz vertrieben, den die erste Wehe auslöste. Nur Traurigkeit blieb zurück.
"Du irrst dich, Pretty!", stieß sie hervor, als der Schmerz verklungen war. "Er erträgt meine Berührung nicht mehr. Er weicht meinem Blick aus. Er … er schickte mich fort." Der letzte Satz war nur ein Hauch. So verletzt klang ihre Stimme, dass selbst Prettys Augen feucht wurden. Severus verbarg sein Gesicht in den Händen. Die sanfte, tröstende Elfenstimme erklang erneut. "Denk nach, Marie. Erkennst du denn nicht, was er mit aller Macht zu verbergen suchte?"
Maries bebender Körper erstarrte. "Seine Gedanken?" Ihre Fassungslosigkeit war deutlich zu hören. "Ist das wahr, Severus?" Zum ersten Mal in dieser schrecklichen Nacht, sprach sie zu ihm. Und zum ersten Mal wagte er es, in ihre Augen zu blicken. Zutiefst erschüttert erkannten beide die tiefe Qual des Anderen. Und Marie streckte zögernd die Hand nach ihm aus. "Was kann so schlimm sein, dass es unsere Liebe zerstört?"
Wie sollte er ihr nur erklären, dass er ihre Schönheit, die sie so glücklich machte, verwünschte. Sie setzte sich vorsichtig auf und rückte ein wenig näher zu ihm. "Zeig es mir!" Ein zittriger Schluchzer entfuhr ihm. "Ich schäm mich so sehr, Marie!" "Bitte, Severus!" Da endlich ergriff er ihre Hände, drückte sie an seine Schläfen und Pretty ließ sie allein.
Er öffnete die Augen nicht, als Marie sich zurückzog. "Es tut mir so unsagbar …" Ihre Finger krallten sich so fest in sein Haar, dass er vor Schmerz aufschrie und seine Lider schossen in die Höhe. "Sieh mich an!" Ihr Gesicht war nur Zentimeter von seinem entfernt und ihre Augen funkelten zornig, Doch gleichzeitig verstärkte sich ihr Griff, zog seinen Kopf zu sich heran und küsste ihn voller Leidenschaft. So überrascht war er, dass seine Lippen sich wie von selbst öffneten und ihre Zungenspitze seine berührte.
Die Erregung, die seinen Körper erfasste, verdrängte für einen wundervollen Augenblick jeden seiner düsteren Gedanken. Plötzlich klammerte sie sich mit all ihrer verbliebenen Kraft an ihn und stöhnte vor Schmerz. Erschöpft sank sie zurück ins Moos und ihr Blick suchte seinen. Die ungeheure Erleichterung, die darin lag, trieb ihm erneut die Tränen in die Augen. "Du verzeihst mir?" flüsterte er ungläubig.
Sie rang nach Atem. "Hast du vergessen, wie gut ich selbst weiß, wie sehr Eifersucht schmerzt. Ja, Severus - deine Eifersucht verzeihe ich dir, aber dein Misstrauen niemals." Doch trotz dieser Worte erschien ein verschmitzter Ausdruck in ihren Augen und verdrängte den Schmerz. "Warte nur, bis ich wieder bei Kräften bin, dann werde ich dich lehren, an meiner Treue zu zweifeln, du Schuft!" Sie lächelte ihn an. Die Grübchen in ihren Wangen sahen bezaubernd aus.
Zögernd hob er die Hand, ließ sie jedoch gleich wieder sinken. "Ich hab dich so sehr verletzt. Du hättest sterben können, da draußen." Er erschauderte. Plötzlich begann sie, am ganzen Leib zu zittern. "Ich war wie von Sinnen, da war nur dieses Wort …, dieses schreckliche Wort." Sie schluckte und ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen. "Geh, hast du gesagt. Und ich bin gegangen - immer weiter. Da war kein Gefühl, kein Gedanke - nur dieses Wort und … die Gewissheit, dass du mich nicht mehr bei dir haben wolltest."
Sie presste ihr Gesicht an seine Brust und klammerte sich an ihn. "Halt mich fest, Severus. Lass mich nie wieder los!" Er drückte sie an sich so fest er es wagte und flüsterte erstickt. "Wie konnte ich nur so dumm sein?" Wieder presste eine unsichtbare Faust ihren Unterleib zusammen und sie atmete stoßweise. "So lang wie Pretty glaubt, dauerts nicht mehr." Marie stöhnte vor Schmerz.
Erst in diesem Moment begriff Severus mit voller Wucht, was gerade geschah und eine entsetzliche Furcht schnürte ihm die Kehle zu. Es war viel zu früh. Er blickte in Maries vor Anstrengung gerötetes schweißnasses Gesicht. Sie presste jetzt mit aller Kraft, jedoch ohne das geringste Anzeichen der Angst, die ihn selbst erfüllte.
"Pretty!" Sein panischer Aufschrei hallte durch die Höhle. Und trotz ihrer Qual war es Marie, die beruhigend seine Hände drückte. "Sorg dich nicht!", stieß sich zwischen zwei keuchenden Schnaufern hervor. "Der Zauber des Phönix hat auch sie berührt." Der Satz endete in einem animalischen Aufschrei und noch bevor Pretty im Eingang der Höhle erschien, war das erste Kind geboren.
Es bewegte sich, so winzig es auch war und ballte die durchscheinenden roten Finger zu Fäusten. Severus bettete das kleine mit schwarzen Härchen überzogene Köpfchen in seine wie ihm schien riesige Hand. Der brennende Wunsch, dieses Leben zu bewahren, koste es was es wolle, loderte in ihm hoch und doch hatte er keine Ahnung, was dazu nötig war. Aber Pretty wusste es.
Sie durchtrennte die Nabelschnur, wischte mit einem warmen feuchten Tuch das Blut vom Körper des Kindes und blickte Severus ungeduldig an. "Los, zieh dein Hemd aus." Er starrte sie an, als habe sie den Verstand verloren, während Maries Körper sich unter einer erneuten Wehe zusammenkrümmte und doch befolgte er ihren Befehl. Pretty drückte ihn ins Moos, legte das Baby auf seine warme Brust und deckte sie beide mit einer mit Elfenmagie gewärmten wollenen Decke zu.
"Körperwärme ist jetzt das Allerwichtigste. Dein kleines Mädchen schafft es schon!" Sie wandte sich Marie zu und ein breites Lächeln erschien auf ihrem runzligen altem Gesicht und ließ es erstrahlen. "Und der junge Mann hier, sowieso." Marie schloss für einen kurzen Augenblick erschöpft die Augen, bevor sie sich aufsetzte. "Schau ihn dir an, deinen Sohn, Marie. Er hat eine Kämpfernatur."
Sie hob das zweite Baby hoch, klopfte ihm sachte auf den kleinen Po und sofort begann der Knabe lautstark zu schreien. Maries Gesicht leuchtete vor unbeschreiblichem Stolz. Sie drückte ihn an ihre Brust und blickte Severus tief in die Augen. "Ich liebe dich, Severus. Nichts und niemand wird daran etwas ändern. Dich und unsere Kinder." Sie küsste ihn zärtlich.
"Lass mich mal meine Tochter sehen!" Behutsam schob sie die Decke zur Seite und betrachtete das zierliche Geschöpf, das sein Köpfchen vertrauensvoll an Severus Brust schmiegte und tief und fest schlief. "Wie klein sie ist." Severus konnte nur nicken, doch diese kleine Bewegung reicht aus, um den gewaltigen Kloß in seinem Hals zu vertreiben.
"Danke, Prinzessin!" Er wischte zärtlich ihre Tränen fort, streichelte dann sanft über die flaumige Kopfhaut seines Sohnes und blickte Marie dabei ernst in die Augen. "Du bist das Allerwichtigste für mich, Marie. Es war kein Misstrauen, ich vertraue dir viel mehr als mir selbst. Aber diese grauenvolle Angst hat mir den Verstand geraubt. Du bist so wunderschön, Marie. Jeder Mann wird mich beneiden." Sie legte einen Finger auf seine Lippen. "Genau deshalb hab ich mich danach gesehnt, schön zu sein. Damit ich sicher sein kann, dich nicht zu verlieren."
Sie schmiegte sich so eng an ihn, den Knaben auf ihrer Brust, dass dessen Hand die seiner Schwester berührte. Sofort öffnete sich deren Faust und umklammerte den Daumen ihres Bruders. Marie zog die Decke über die beiden, gähnte ausgiebig und war in Sekundenschnelle eingeschlafen.

Dieser Anblick trieb Hagrid, der vorsichtig hinter Pretty um die Ecke lugte, die Tränen der Erleichterung in die Augen. "Alles wieder in Ordnung?" murmelte er leise und Severus nickte leicht. "Danke, Hagrid!" Dann schlug er vorsichtig die Decke ein wenig zurück, damit die beiden Köpfchen zu sehen waren und winkte Hagrid heran. "Willst du sie dir ansehen?"
So lautlos, wie seine riesige Statur es zuließ, tappste Hagrid durch das flauschige Moos zum Nest, kniete nieder und beäugte die beiden schlafenden Babys mit so sehnsüchtigem Blick, dass Severus plötzlich erkannte, wie sehr auch dieser ruppige, gutmütige Kerl sich nach einer Familie sehnte. Hagrids Augen liefen endgültig über. Pretty reichte ihm ein Taschentuch und in diesem Moment öffnete die Kleine ihren Mund, als wolle sie nach Luft schnappen und stieß einen so kräftigen Schrei aus, dass alle drei sich verdutzt ansahen.
Auch der Junge begann zu schreien und Marie schreckte hoch. Ein liebevolles Lächeln glitt über ihr Gesicht, als sie Hagrid erblickte. "Na, großer Bruder, jetzt bist du Onkel!" Der versuchte vergeblich, seine Rührung zu verbergen. "Die ham Hunger!" brummte er, nachdem er sich ausgiebig in sein eigenes tischtuchgroßes Taschentuch geschnäuzt hatte. Marie nickte. "Jetzt wird's spannend! Wie machst du das immer bei den Lämmern?"
Froh, was Nützliches beitragen zu können, antwortete Hagrid. "Den Kräftigeren zuerst saufen lassen, bis die Milch von allein läuft, dann braucht der Schwächere nur noch zu schlucken." Marie knöpfte ihr Nachthemd auf und Hagrid wandte sich verlegen ab. "Ich wart in der Küche!" Pretty grinste. "Ich erzähl dir, ob´s geklappt hat!"
Marie strich über ihre Brustwarze, bis ein Tropfen Milch erschien, dann legte sie den mittlerweile brüllenden Jungen an, dessen Schreie abrupt endeten, als er die warme Milch schmeckte. So gierig begann er zu saugen, dass Marie Mühe hatte, seinen Mund von der einen Brust zu lösen und ihn an die andere zu betten. Severus hob die Kleine behutsam hoch, legte sie so auf Maries Bauch, dass die Milch, die immer noch aus Maries Brust sickerte, ihre Lippen benetzte und wartete gespannt.
Eine winzigkleine Zungenspitze erschien und tastete nach der Quelle der Köstlichkeit. Kaum hatte sie die Brustwarze erspürt, umschloss ihr Mund sie und ein schmatzendes Geräusch bewies, dass auch sie trank. Das Glücksgefühl, das in diesem Augenblick Severus ganzen Körper durchströmte, ließ ihn erzittern.
Marie beobachtete sein Gesicht aufmerksam, während ihre Hände die Babys stützten und plötzlich wusste sie eines mit hundertprozentiger Sicherheit. Dieser Mann war ihr Leben, niemals würde sie freiwillig auf ihn verzichten. Ihm schienen ähnliche Gedanken durch den Kopf zu schießen, denn er blickte sie voller Ernst an und sagte. "Versprich mir eines, Marie. Wenn du je einen anderen Mann mehr begehrst als mich, erzählst du es mir - sofort!"
Der Schalk blitzte in ihren Augen auf, als sie fragte. "Warum? Damit du mich wieder fortschicken kannst?" Sie kannte seine Antwort bereits und doch wärmten seine Worte sie wie eine innere Glut und sie fühlte sich geborgener als jemals zuvor in ihrem Leben. "Nein, Prinzessin!" flüsterte er und soviel Liebe lag in seiner Stimme, dass Marie glaubte ihr Herz müsse zerspringen vor lauter Glück, "damit ich um dich kämpfen kann!"


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