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Fanfiction

Severus Snape - Das zweite Leben - 38. Weihnachtsgeschenke

von marie29

So, liebe Leser, heute gibt es, etwas verfrüht:

38. Weihnachtsgeschenke

Weihnachten rückte näher und Tonks und Marie ließen es sich nicht nehmen, die große Halle in ein Lichtermeer zu verwandeln. Die beiden riesigen festlich geschmückten Tannen bildeten den Mittelpunkt. Rundherum an den Wänden flackerten unzählige Kerzen auf kleinen Fichtenzweigen, die in der Wärme des Raumes einen herrlich harzigen Waldduft verströmten.
Am Abend des letzten Schultages hingen dicke graue Schneewolken an der Decke, aus denen immer wieder einzelne große Schneeflocken auf die Schüler herabrieselten. Sobald sie gegen ein Hindernis stießen, sei es nun der Kopf eines Schülers oder der Boden der Halle, verwandelten sie sich mit einem leisen "Plopp" in ein nach Bratapfel, Zimt oder Punsch schmeckendes silbrig-grün verpacktes Weihnachtsbonbon.
Teddy, dem es zu dumm geworden war, ständig nach oben blicken zu müssen, um eins abzukriegen, hatte eine der Tannen zu seinem Revier erklärt. Alle Flocken, die die Äste berührten, beanspruchte er für sich, so dass er mittlerweile einen stattlichen Berg angehäuft hatte.
Plötzlich brach der Mond durch die Wolken und der Spaß war zu Ende. Ebenso wie der Unterricht, die Ferien begannen. Die Halle leerte sich. Die Hauslehrer überwachten die Abreise mittels Flohpulver in den Kaminen der Gemeinschaftsräume und Ron und Hermine kümmerten sich um die Handvoll Schüler, die die Ferien in Hogwarts verbringen mussten.
"Morgen kommt Harry, um mit uns Weihnachten zu feiern, bevor er die restlichen Ferien im Fuchsbau verbringt." Hagrid strahlte übers ganze Gesicht. "Wissen wir doch und wir freu`n uns genauso wie du." Marie grinste ihn verschmitzt an. "Aber ich hab gehört, du bekommst Damenbesuch, davon erzählst du nichts!" Hagrid lief knallrot an. "Woher weißt´n du das?" Severus warf Marie einen tadelnden Blick zu. "Entschuldige, Hagrid, wenn ich geahnt hätte, dass meine Frau so geschwätzig ist, hätt ich ihr nichts davon erzählt."
"Du?" "Na ja, als ich gestern Teddy zum Schloss zurückbrachte, wollte er noch zu dir. Ich hörte dich reden und dachte, du hättest Besuch, also hab ich durchs Fenster geschaut und Mde. Maximes Kopf im Kamin gesehen. Gerade in diesem Moment erwähnte sie ihren Besuch." Ein Lächeln umspielte seine Lippen. "Tut mir leid, dass ich´s nicht für mich behalten hab." Marie lachte. "Tja, du bist halt genauso geschwätzig wie ich, stimmts?" Sie sahen einander so liebevoll an, dass Hagrid ihnen nicht böse sein konnte. "Aber es reicht, wenn ihr beide es wisst, klar?"

"Ihr wart in Godric´s Hollow?" Harry starrte auf das Bild in seiner Hand, das eine rußgeschwärzte Ruine zeigte, die im hellen Sonnenlicht viel weniger unheimlich wirkte, als er sie in Erinnerung hatte. "Ein Jahr!", murmelte Hermine abwesend. "Was?" Ron starrte sie verblüfft an. "Genau heute vor einem Jahr waren Harry und ich dort - es war Heiligabend." "Und ich war nicht dabei, willst du darauf hinaus?" Bevor die beiden sich angiften konnten, beantwortete Snape Harrys Frage.
"Wir haben all die Orte besucht, die in unser beider Vergangenheit eine Rolle spielten, um endgültig mit allem abzuschließen. Ich glaub, es ist uns gelungen, nicht wahr, Marie?" Marie, die in einen Berg Kissen gestützt, am Sofa lag und Pretty, Hagrid, Ginny und Tonks zusah, die mit Teddy am Küchentisch das Märchen-Memory spielten, dass der Kleine von ihr als Weihnachtsgeschenk bekommen hatte, nickte lächelnd. "Es war ungemein befreiend, als würde die Last der Schuld, die wir trotz aller Vergebung immer noch mit uns trugen, mit jedem Ort, den wir gemeinsam besuchten, geringer." Sie ergriff Severus Hand und drückte sie fest.
Harry betrachtete die restlichen Bilder, bis er auf eines stieß, das Snape in kurzen Shorts und einem knallbunten Hawaii-Hemd an einem Strand voller Muggel zeigte. Grinsend packte er Rons Arm. "Mit deinen Muskeln ist´s immer noch nicht weit her, scheint mir." Der seufzte, "hab´s aufgegeben! Bin wohl doch zu faul." Hermine nickte. "Endlich mal ein wahres Wort." Remus grinste Severus an und deutete auf die Fotografie. "Schwarz steht dir besser, mein Freund. Aber jetzt mal ehrlich, wie kommst du zu so einem durchtrainierten Körper?"
Snape lächelte freudlos, als alle ihn anstarrten. "Das ist keine schöne Geschichte!" Marie streichelte sanft seine Finger, er seufzte. "Meinetwegen! Anfangs war es vor allem ein Mittel, meinen Zorn auszuleben. Die schmerzhafte bis an die Grenzen des Körpers stoßende Anspannung meiner Muskeln, verschaffte mir die Ablenkung, die nötig war, jeden Gedanken an Lilly und James aus meinem Geist zu vertreiben. Nach ihrem Tod war die völlige körperliche Erschöpfung die einzige Möglichkeit, einen alptraumfreien Schlaf herauf zu beschwören." Er biss sich auf die Lippen und schloss für einen kurzen Moment die Augen.
Als er sie wieder öffnete, lag ein boshaftes Grinsen auf seinem Gesicht. "Nach Voldemorts Wiederauferstehung bemerkte ich, dass meine Kraft und Ausdauer mich allen anderen Todessern überlegen machte, die sich ausschließlich auf ihr magisches Können verließen. Viele wichtige Informationen verdankte ich meiner Fähigkeit, Fassaden zu erklimmen und an offenen Fenstern zu lauschen. Vor allem Malfoy Manor war diesbezüglich sehr ergiebig. Bellatrix´ Temperament machte es ihr unmöglich zu schweigen. Sämtliche Pläne, die sie schmiedete, um in die Gunst Voldemorts zu gelangen, offenbarte sie ihrer Schwester, so dass Dumbledore sie durchkreuzen konnte."
Jetzt lachte er laut auf. "Ihre Wutausbrüche hättest du erleben sollen. Dagegen ist selbst ein Werwolf harmlos." Er beugte sich zu Remus hinüber, der im Schaukelstuhl neben ihm saß und drückte sanft dessen Schulter. "Und mittlerweile genieße ich es einfach nur, Marie zu beeindrucken. Seid ihr jetzt zufrieden?" Er blickte amüsiert in die Runde. Ron stöhnte, "Mann, oh Mann, da lob ich mir doch meine Unsportlichkeit."
Maries Lachen löste die verkrampfte Atmosphäre und die weitere Unterhaltung drehte sich hauptsächlich um Harrys Auroren-Ausbildung und Rons ungeahnte Fähigkeiten auf dem Gebiet der Schülerdisziplin. "Nun mal raus mit der Sprache. Womit hast du sie bestochen?" Ein eigenartig knackendes Geräusch ließ Ron, der gerade ansetzte, um Harrys Frage zu beantworten, verstummen. "War´n das?" brummte Hagrid irritiert. "Klingt, als ob´n Drachen-Ei…"
Marie keuchte und deutete auf das Phönix-Ei, das immer noch wohlbehütet in dem hölzernen mit Moos ausgebetteten Käfig auf ihrem Schreibtisch lag. "Es schlüpft!" Severus sprang auf. Behutsam ergriff er den Käfig und stellte ihn vor Marie auf den Tisch, so dass sie, ohne ihren behaglichen Sitzplatz zu verlassen, ebenso wie alle anderen zusehen konnte, wie sich der Riss in der braunroten Schale langsam weitete. Mit einem erneuten Knacken, brach sie endgültig auf.
Alle hielten den Atem an, während sie auf das blendend helle silberne Licht blickten, das aus dem Innern des Eis herausströmte wie Blut aus einer pochenden Wunde. Immer mehr und mehr, bis sämtliche Personen in der Hütte vollständig von einem glänzenden Schimmer überzogen waren, der sich wie eine luftdichte Hülle auf ihre Haut legte und bis in die kleinste Pore ihres Körpers drang. Es war ein so beglückendes wohltuendes Gefühl, dass alle wünschten, es möge für immer in ihnen bleiben und doch erlosch es.
Zurück blieb ein Häufchen Asche am Boden des Käfigs, aus dem sich ganz langsam ein geierartiger Kopf schob, gefolgt von einem dürren, nackten Körper, ähnlich dem eines gerupften Huhns auf viel zu groß wirkenden Stelzenbeinen. Er öffnete den Schnabel und stieß ein so unmelodisches Fiepen aus, dass alle lachen mussten. Und da erst lösten sie ihre Blicke von dem jungen Phönix und sahen einander an.
"Willkommen in Hogwarts, mein Kleiner, lass dich mal anschauen!" Marie beugte sich soweit vor, wie ihr Bauch es zuließ. "Mein Auge - etwas stimmt mit meinem Auge nicht." Sie fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und erstarrte, so wie alle anderen erstarrt waren, als sie in Maries Gesicht blickten. "Marie!" Severus Stimme zitterte derart, dass Maries Kopf herumschnellte und zum allerersten Mal sah sie sein geliebtes Antlitz mit beiden Augen.
All ihre Narben waren verschwunden, als hätten sie niemals existiert. Ihr makelloses Gesicht erschien Severus so fremd, dass er für einen Moment eine Eiseskälte in sich aufsteigen fühlte, eine grauenvolle Angst, wie damals, als ihr lebloser Körper vor ihm auf dem steinernen Boden der großen Halle lag, als hätte er sie für alle Zeiten verloren. Doch dann trafen sich ihre Blicke und das brachte seine Marie zu ihm zurück. Die Liebe in ihren Augen, gemischt mit dem Ausdruck hoffnungsvoller Ungläubigkeit wischte seine Furcht fort, wie der Zauber des Phönix ihre Narben. Und endlich wagte er es, dieses Gesicht zu berühren. Ganz sanft strichen seine Finger über die zarte Haut auf ihren Wangen, wischte die Tränen fort, die aus ihren schwarzen Augen strömten, ohne dass sie es zu bemerken schien.
"Harry!" Ginnys Aufschrei riss sie aus ihrem Bann und beide blickten zu Harry hinüber, der sich verwirrt über seine Stirn strich. "Sie ist weg!" Für einen unsinnigen Augenblick überkam ihn fast so etwas wie Traurigkeit, er hatte das Gefühl, ein Stück seines Lebens sei ihm genommen worden. Doch dann siegte die Erleichterung. Die letzte Erinnerung an Voldemort war mit seiner Narbe verblasst, jetzt erst war der Sieg vollkommen. Er sah fragend zu Severus hinüber. "Deine auch?"
Marie, die zaghaft über ihre Arme strich, als fürchte sie sich davor, die glatte, geschmeidige Haut zu berühren, die sich so sehr von dem rauen spröden Narbengeflecht unterschied, hielt in ihrer Bewegung inne, wandte sich zu Severus um und schob ihre Hand unter sein Hemd. Und da erst, als sie die Wärme seines weichen, glatten Bauches unter ihren Fingern fühlte, drang das volle Ausmaß dieses ungeheuren Wunders in ihr Bewusstsein. Sie begann, am ganzen Leib zu zittern, ein ersticktes Schluchzen beutelte sie und gleichzeitig glitt ein strahlendes Lächeln über ihr Gesicht.
Severus Beklemmung kam schlagartig zurück. Sie war wunderschön, was auch Ron festgestellt hatte. "Mensch, Marie, du siehst toll aus!" Er starrte sie so bewundernd an, dass Hermine ihn entrüstet in die Seite boxte. "Soll das vielleicht heißen, ich bin hässlich?" "Was? Ne… Blödsinn, aber bei dir ist´s doch völlig normal." "Was bitte, ist völlig normal?" "Er wand sich unter ihrem forschenden Blick. "Na ja, ich mein, bei dir ist´s normal, dass du gut aussiehst." "Gut, aha!" Ihr Tonfall war ziemlich bedrohlich, aber zu Rons Erleichterung lächelte sie.
"Ron hat recht, Marie!" Sie griff in ihre Tasche, zog einen kleinen Spiegel heraus und reichte ihn Marie. Die zögerte, sah Severus fragend an, dessen Lächeln seltsam verkrampft wirkte. Doch er nickte ihr aufmunternd zu. Auch Tonks und Remus sprachen ihr Mut zu. "Los, trau dich!" brummte Hagrid und Pretty tätschelte ihre Hand. Alle warteten gespannt auf ihre Reaktion. Mit einem tiefen Seufzer hob sie den Spiegel vors Gesicht und sah hinein.
Zwei schwarze strahlende Augen blickten ihr entgegen, umrahmt von langen perfekt geschwungenen Wimpern. Die hohen Wangenknochen verliehen ihr ein aristokratisches, fast strenges Aussehen. Doch ihr buschiges, dunkelbraunes Haar und die Grübchen in ihren Mundwinkeln lockerten das Gesamtbild auf. Und als ihre Lippen sich zu einem Lächeln verzogen, wirkte sie einfach umwerfend. Sie tippte sich an die schmale, ein wenig zu lange Nase und grinste zu Harry hinüber. "Die haben wir beide von meinem Dad, Harry. Hol mal das Foto vom Schreibtisch!"
Gemeinsam betrachteten sie die vier Personen auf dem Bild. "Du siehst deiner Mutter ganz schön ähnlich, bis auf die Haare." Sie schüttelte lachend ihre lockige Mähne. "Die hab´n Mutter damals ganz schön Nerven gekostet." Sie gab Harry das Bild zurück und blickte Severus fragend an. "Und wie gefall ich dir?"
In diesem Moment erklang Teddys erstaunte Stimme. "Daddy?" Er strich mit seinen kleinen Fingern über Remus Gesicht und Tonks presste eine Hand aufs Herz und keuchte "Remus!" Alle starrten ihn an. "Was ist los?" Verblüfft blickte er in die Runde. Niemand konnte erklären, worin die Veränderung lag, aber das etwas geschehen war, daran gab es keinen Zweifel. "Der Wolf ist verschwunden!" Es war eine fremde Stimme, die diese unglaubliche Wahrheit in vier kleine Worte fasste.
Remus Herzschlag setzte aus. Fassungslosigkeit lag in dem hilfesuchenden Blick, den er Severus zuwarf. Der sah sich wie alle anderen auch nach dem Sprecher um. Es war Pretty, die neben Marie am Sofa lehnte und wie selbstverständlich laut und deutlich wiederholte: "Der Wolf ist weg!"
"Pretty!" Hagrids Stimme dröhnte so laut, dass die alte Elfe entsetzt die Hände auf die Ohren presste. "Na, an dein Gebrüll muss ich mich erst mal gewöhnen!" murmelte sie erschrocken. "Tschuldige, war nur der Schreck!" Er blickte betreten zu Boden, doch Pretty achtete nicht auf ihn. Sie sah nur Marie an, der die Tränen über die rosigen Wangen liefen, während sie beide Hände nach der Elfe ausstreckte.
"War´s das jetzt mit den Wundern oder kommt noch was?" Ron sah forschend in die Runde. "Das sind keine Wunder, Ronald Weasley. Im Augenblick seiner Geburt ist die Magie eines Phönix so mächtig, dass er selbst lange zurückliegende Flüche und Verwünschungen brechen kann. Ebenso verhält es sich mit alten Wunden, sie heilen vollständig ab." Alle starrten Pretty an. "Du wusstest das?" Hagrids Entrüstung war ihm deutlich anzusehen, den anderen hatte es vor Verblüffung die Sprache verschlagen. "Abramson meinte, ich solle es für mich behalten. Er wollte nicht, dass Marie sich zu große Hoffnungen macht. Niemand konnte voraussehen, wann es passieren würde."
Plötzlich grinste sie. "Wer hätte ahnen können, dass er´s gleich so gut trifft. Fünf auf einen Streich! Kluges Kerlchen!" Sie strich dem Wundertier über den nackten Bauch. "Bist bestimmt hungrig, nicht wahr?" Hagrid zupfte nachdenklich an seinem buschigen Bart. "Wo willste denn jetzt Würmer oder so´n Zeug herkriegen?" "Vielleicht tut´s Hackfleisch auch?" Hermine warf Marie einen fragenden Blick zu. "Probiers aus, in der Küche muss noch was sein, oder Pretty?"
Ginny und Hermine sprangen gleichzeitig auf. Auch Severus erhob sich. "Er braucht ne Sitzstange. Ich schau mal, ob ich einen passenden Ast finde." Remus schloss sich ihm an. "Ich komme mit, ich muss mit dir reden." Beide zogen ihre Mäntel über und gingen nach draußen. "Denkst du, Pretty hat recht?" Severus lachte. "Wieviele Beweise brauchst du denn noch?" Er klopfte Remus auf die Schulter. "Ich versteh schon, dass es dir schwerfällt, daran zu glauben. In einer Woche ist Vollmond, wenn du willst, treffen wir uns im Büro und warten gemeinsam ab, was passiert."
"Ich soll den Trank nicht nehmen?" "Nein, auf keinen Fall. Solltest du dich wirklich verwandeln, bleibt mir genug Zeit zu verschwinden und den Zugang zu verriegeln. Da drin bist zu für niemanden eine Gefahr." Remus schluckte schwer. "Wenn es nur wahr wäre!" flüsterte er mit so sehnsüchtiger Stimme, dass Severus stehenblieb und ihm im Licht der Zauberstäbe ernst ins Gesicht sah. "Ob so oder so, du bedeutest uns allen viel. Du bist ein wunderbarer Mensch, Remus, Werwolf hin oder her. Ich bin froh, dich zum Freund zu haben und Marie ebenso."
Lupin grinste leicht. "Danke, Severus! Apropos Marie, sie sieht fantastisch auf. Da ist nichts mehr übrig von dem pummeligen, unscheinbaren Mädchen von früher." Severus nickte, blickte jedoch zur Seite, so dass Remus sein Gesicht nicht erkennen konnte. "Sieh mal, der könnte passen!" Er wies auf den abgebrochenen Ast einer Buche, der stabil genug aussah, um einen Hippogreif zu tragen. "Ist der nicht etwas wuchtig? Wo willst du den denn aufhängen?" Severus überlegte kurz. "Über der Truhe neben der Haustür. Was hältst du davon?"
Sie gingen zurück und hörten schon von weitem Maries kehliges Lachen. Severus Finger umklammerten den Ast so fest, als suchten sie Halt. "Geh du schon mal rein, mir ist da grad was eingefallen. Ich muss noch mal rüber in die Bibliothek." Ohne auf Remus Antwort zu warten, drückte er ihm den Ast in die Hand und verschwand in der Dunkelheit.
"Na, ich hoffe, es hat sich gelohnt, dass du mich solange allein gelassen hast?" Maries Stimme klang belustigt, doch ihre Augen sahen ihn so fragend an, dass er sich abwenden musste, um sein schlechtes Gewissen zu verbergen. Er wies schmunzelnd auf die überfüllte Küche. "Na, allein würd ich das grade nicht nennen." Remus deutete auf die Bücher unter Severus Arm. "Deswegen lässt du uns zwei Stunden warten?" Severus errötete leicht. "Tut mir leid, ich hab gar nicht bemerkt, dass ich solange weg war." "Um was geht's eigentlich?" Ron, der mit Hermine, Ginny und Harry Teddys Memory spielte, während dieser schlafend zwischen Hagrid und Marie am Sofa lag, sah Snape neugierig an.
"Das wüsste ich auch gern!" bemerkte Marie spitz. Severus legte den Bücherstapel auf den Tisch und sah sich nach dem Phönix um. Der Vogel, dessen Körper mittlerweile ein schimmernder grüner Flaum bedeckte, hockte schlafend auf dem Ast, der neben Maries Schreibtisch von zwei stabilen Seilen gehalten, leicht hin und her schwang wie eine Schaukel.
"Erst mal musst du dich aufwärmen!" Pretty drückte ihm einen steinernen Becher mit dampfend heißem Grog in die Hand und deutete auf ihren Schaukelstuhl. Ihre riesigen blauen Augen blickten ihn aufmerksam an. Vor Pretty konnte er den Aufruhr in seinem Innern nicht verbergen. Dankbar nahm er einen Schluck und zog überrascht die Augenbrauen hoch. "Ganz schön stark, nicht?" "Keine Bange, ich hab nichts getrunken. Aber jetzt erzähl endlich!"
Severus Blick streifte Marie nur flüchtig und blieb an Remus hängen. "Als wir beide vorhin draußen waren, wurde mir bewusst, wie qualvoll lang dir die Zeit bis zum nächsten Vollmond werden wird. Ich erinnerte mich dunkel, vor Jahren, als ich mich aus Gründen, die dir ja bekannt sind, eingehender mit der Thematik der Werwölfe befasste, gelesen zu haben, dass es möglich ist, die Verwandlung unabhängig vom Stand des Mondes durchzuführen, wie Greyback ja oft genug bewiesen hat."
"Stimmt!" Hermine nickte, kam herüber und besah sich die Bücher. "Hast du die Stelle gefunden?" "Noch nicht, hilfst du mir suchen?" Hermine grinste. "Wer sonst, wenn nicht ich?" Sie schnappte sich ein Buch, setzte sich auf den weichen Moosteppich, lehnte sich an Hagrids breite Knie und begann zu lesen. Ginny gähnte ausgiebig und Ron bemerkte trocken "zuviel Alkohol ist nichts für kleine Mädchen." "Blödmann!" Sie streckte ihm die Zunge raus. Doch als sie aufstand, schwankte sie verdächtig.
Harry legte ihr den Arm um die Schultern. "Is wohl besser, wir gehen. Kommt jemand mit?" Remus stand auf, legte Severus eine Hand auf die Schulter. "Lassts gut sein für heute, ich werd´s schon aushalten." "Och!" Hermine sah richtig enttäuscht aus. "Da sieht man´s mal wieder. Bücher sind dir wichtiger als ich!" Sie warf Ron einen vernichtenden Blick zu, packte aber dennoch seine Hand, die sie in die Höhe zog und lächelte Severus an.
"Dann lassen wir euch mal allein und - frohe Weihnachten!" Sie beugte sich zu Marie hinab und umarmte sie. Dann strich sie sanft über Maries Arm. "Tolles Weihnachtsgeschenk - vor allem für dich!" Sie sah verschmitzt zu Severus, doch der hatte sich umgewandt, um sich von den anderen zu verabschieden. Kaum waren alle verschwunden, ergriff er den Bücherstapel, murmelte, ohne Marie anzusehen, "ich such noch´n bisschen weiter" und schlüpfte durch den Vorhang.
Marie starrte schockiert hinter ihm her, doch Pretty tätschelte ihre Hand. "Er muss sich erst daran gewöhnen, eine Schönheit zur Frau zu haben. Trink noch´n Schluck!" Sie reichte Marie eine Tasse Tee und schon nach wenigen Schlucken sank sie zurück in die Kissen und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.


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