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Fanfiction

Severus Snape - Das zweite Leben - 26. Maries kleine Welt

von marie29

26. Maries kleine Welt

Marie führte sie fort vom See an einem kleinen Bach entlang ins dichte Unterholz. Vor einem schier undurchdringlichen stacheligen Brombeergestrüpp blieb sie stehen und stupste mit ihrem Zauberstab dagegen. "Passwort!" krächzte eine tiefe Stimme. "Morgen, Abraxas - Haferbrei!" "Guten Morgen!" Eine Rabe mit herrlich glänzendem schwarzblauem Gefieder neigte den Kopf in Maries Richtung und die Hecke öffnete sich, um sie einzulassen.
Der Garten, der, von den Strahlen der Vormittagssonne in sanftes Licht getaucht, vor ihnen lag, war erfüllt von Leben. Das muntere Gezwitscher der Vögel klang wie ein Willkommensgruß. Schmetterlinge und Libellen in den herrlichsten Farben umschwirrten die betörend duftenden Rosenbüsche, die sich wie ein blühender Zaun rund um die innen liegenden Gemüsebeete erstreckten. Der Bach, dem sie gefolgt waren, schlängelte sich zwischen reichlich mit Früchten behängten Obstbäumen hindurch und verschwand am hinteren Ende unter einem mächtigen Felsmassiv.
Rauch stieg aus dem Kamin der Hütte, die an den Stein geschmiegt, über und über mit wildem Wein bewachsen, so natürlich wirkte, als wäre sie nicht von Menschenhand erbaut, sondern aus dem Fels herausgewachsen. Die hölzerne Tür stand weit offen und das Geklapper von Geschirr drang ins Freie. Hagrid starrte entrüstet auf die schon jetzt gigantischen Kürbisköpfe. "Wie macht sie das nur, dass ihre immer größer werden als meine?" murrte er erbost. Harry und Ron grinsten sich an. Die Mädchen sahen sich begeistert um. "Guck mal!" Ginny packte Hermine am Ärmel. In einem der Salatbeete saß eine Häsin mit ihren Jungen und alle kauten genüsslich an den grünen Blättern.
Severus zog Marie an sich und sie sah lächelnd zu ihm auf. "Gefällt es dir?" Sein Mund war so trocken, dass er nur nicken konnte. "Was hast du?" Sie sah ihm aufmerksam ins Gesicht. Seine Augen schimmerten feucht und er sagte nichts. Sie strich ihm zärtlich über die Wange, nahm ihn bei der Hand und deutete auf eine verwitterte alte Bank, die im Schatten eines Apfelbaums am Bachrand stand. Sie setzten sich, Marie schmiegte sich an ihn und wartete geduldig auf eine Antwort.
Währenddessen war in der Tür der Hütte ein so verhutzelter alter Hauself erschienen, dass nur an der eigentümlichen Sammlung unterschiedlichster Lockenwickler in den mausgrauen spärlichen Haarschöpfen zu erkennen war, dass es sich um eine Frau handelte. Die riesigen blauen Augen richteten sich freudestrahlend auf Hagrid. "Pretty! Kommt Leute, ich stell euch einander vor - Marie scheint beschäftigt zu sein!" Er nickte zum Obstgarten hinüber und winkte die anderen zu sich.
Lange Zeit saßen sie schweigend da und Marie genoss den Frieden und das Glück, das ihr Herz erfüllte. "In dem Dorf, indem Lilly und ich aufwuchsen," begann Severus plötzlich zu erzählen, "gab es eine Fabrik. Fast alle Einheimischen arbeiteten dort, auch mein Vater. Wir waren arm. Das Wenige, das er nach Hause brachte, reichte kaum zum Leben. Meine Mutter wagte nicht zu Zaubern und so knurrte uns ständig der Magen. Eines Tages hielt ich es einfach nicht mehr aus. Ich beschloss, aus dem großen Obstgarten, der dem Besitzer der Fabrik gehörte, ein paar Äpfel zu stehlen. Ich hatte schreckliche Angst, erwischt zu werden. aber es ging alles gut. Und so tat ich es wieder und wieder. Immer geschickter erklomm ich die Bäume. Niemand entdeckte mich.
Doch ich wurde leichtsinnig. Ich brachte meiner Mutter Äpfel und Birnen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis mein Vater dahinter kam. Die Schläge, die ich dafür bezog, waren die schlimmsten bisher. Allein die Angst, man hätte mich, seinen Sohn, im Garten seines Chefs beim Diebstahl erwischen können, machte ihn rasend. Als es vorbei war, verkroch ich mich in das Gebüsch, in dem Lilly mich fand. Von da weg habe ich den Garten nie mehr betreten. Dass Lilly mich heimlich mit Essen versorgte, hat er nie erfahren."
Marie setzte sich auf und sah ihn traurig an. "Das alles hier erinnert dich an deine schreckliche Kindheit?" Er blickte sie verblüfft an. "Aber nein, so war das nicht gemeint! Damals hab ich mir geschworen, wenn ich jemals genug Geld besitzen würde, um mir ein eigenes Häuschen zu leisten, würde ich den prächtigsten Garten haben, den man sich vorstellen kann. So einen wie diesen hier. Das fiel mir wieder ein, als wir vorhin da drüben standen."
Marie sah nicht überzeugt aus. "Wenn du lieber zurück zum Schloss möchtest, komm´ ich mit dir!" Er konnte sehen, wie schwer ihr diese Worte fielen, umso mehr liebte er sie dafür. Er zog sie zärtlich an sich und strich ihr übers Haar. "Soviel bedeutet es dir, bei mir zu sein?" "Nichts ist wichtiger als deine Nähe, du wirst mich einsperren müssen, wenn du mal allein sein willst." Sie schmiegte sich an ihn. "Allein war ich lang genug, glaub mir und ich war nie glücklich dabei."
Er hob ihr Gesicht, so dass sie ihm in die Augen sehen musste. "Marie, hier", er deutete mit einer ausladenden Handbewegung auf den Garten und die Hütte, "hier und nirgendwo sonst, möchte ich mit dir leben, denkst du, es ist Platz genug für zwei?" Das Strahlen, das auf ihrem Gesicht erschien, ließ das Licht der Sonne verblassen. "Komm, ich zeig´s dir!". Sie zog ihn hoch, küsste ihn und presste dann eine Hand auf den knurrenden Magen. "Nach dem Frühstück!" fügte sie hinzu.
Noch bevor sie die Hütte erreichten, erschien die alte Hauselfe in der Tür. Marie kniete sich vor sie hin und nahm die faltigen kleinen Hände in ihre. Sie sprachen beide kein Wort und doch sah es aus, als unterhielten sie sich. Die Elfe blickte ihn mit ihren großen Augen so intensiv an, dass ihm beklommen zu Mute wurde. Er hatte keine Ahnung, wie er sich verhalten sollte. Plötzlich glitt ein Lächeln über das faltige Gesicht und sie nickte, wandte sich um und verschwand. Severus sah Marie irritiert an. "Was war das jetzt?" Sie erhob sich. "Erklär ich dir später, ich komm um vor Hunger!"
Das Innere der Hütte erwies sich als einziger großer halbrunder Raum. Eine Hälfte bestand aus der Küche und einer mit Hagrid, Ron, Hermine, Harry und Ginny ziemlich überfüllten Essecke. Rechts war der Wohnbereich. Zwei Schaukelstühle standen vorm Kamin, in dem ein offenes Feuer brannte. Ein gemütliches breites Sofa erstreckte sich vom Kamin bis zu einem großen Schreibtisch, auf dem einige gerahmte Fotografien standen. Den hinteren Abschluss bildete die Felswand, in deren Mitte ein schwerer dunkelgrüner Samtvorhang anscheinend eine Öffnung verhüllte. Überhaupt war das ganze Zimmer in Grün- und Brauntönen gehalten. Die Möbel waren allesamt aus dunklem Holz, die Polsterung bestand zu Severus Überraschung aus echtem Moos.
"Tolle Gastgeberin bis du!" brummte Hagrid, aber das Grinsen auf seinem Gesicht nahm seinen Worten die Schärfe. "Viel is nich mehr über, aber wie ich Pretty kenn´, hat sie bestimmt noch was Leckeres in petto, stimmts?" Die Hauselfe, die in einem der Schaukelstühle hockte, gab ein eigenartig schmatzendes Geräusch von sich, das wohl ein Lachen sein sollte. Flink wie ein Wiesel, wuselte sie in die Küche, stieß Hagrid ihren Zeigefinger in den dicken Bauch und deutete auf das Sofa. "Okay, ich verschwinde!" Er befolgte ihre Anweisung, streckte sich ächzend auf dem Diwan aus und rieb sich den Bauch.
Marie und Severus ließen sich auf den beiden Stühlen nieder, die Hagrid zuvor besetzt hatte. Sofort begann Marie, Haferbrei in sich hinein zu schaufeln. Kopfschüttelnd sah Severus ihr zu, während die anderen verhalten kicherten. "Ziemlich ausgehungert, was?" fragte Ron frech. "Na, hör mal. Drei Tage ohne Essen, da möchte ich dich mal sehen!" "Lieber nicht, Ron ist schon unausstehlich, wenn der drei Stunden lang nichts zu futtern kriegt." Hermine knuffte ihn grinsend in die Seite.
Pretty hievte ein gewaltige Pfanne mit köstlich nach frischen Kräutern duftendem Rührei auf den Tisch und reichte Severus eine Gabel. "Danke, Pretty." Er lächelte sie vorsichtig an. Wieder gab sie diesen seltsamen Laut von sich, ging zu ihrem Schaukelstuhl und kletterte hinein. "Seht euch ruhig um, wenn ihr satt seid.", forderte Marie ihre Gäste auf, während sie sich und Severus Tee einschenkte. Ginny besah sich zögernd den Vorhang. Als Marie ihr lächelnd zunickte, trat sie hindurch. Gleich darauf stieß sie einen überraschten Laut aus, der die anderen veranlasste, ihr zu folgen. Marie beantwortete Severus neugierigen Blick mit einem Kopfschütteln. "Das zeig ich dir erst, wenn sie weg sind.", sagte sie geheimnisvoll. "Gibst du mir mal die Marmelade?"
Als endlich auch ihr Hunger gestillt war, schwang sie ihren Zauberstab, worauf das schmutzige Geschirr sich selbst säuberte und zurück in die Regale sprang. "Lass uns nach draußen gehen. Es ist ein so herrlicher Tag, viel zu schade, um ihn zu verschlafen!" Pretty und Hagrid, denen das herzlich egal zu sein schien, schnarchten im Duett. Marie klappte im Vorbeigehen den Deckel einer Holztruhe auf, die neben der Haustür stand, ergriff ein paar Decken und trat hinaus ins Freie. "Schatten oder Sonne?" "Lieber Schatten, wenn´s dir nichts ausmacht." Sie lächelte erfreut. "Noch eine Gemeinsamkeit!" Sie legte eine der Decken unterhalb der Felswand ins Gras, lehnte sich mit dem Rücken an den Stein und klopfte auffordernd neben sich.
Als die Vier geraume Zeit später zusammen mit Hagrid aus der Hütte traten, saß Marie immer noch an den Fels gelehnt und blickte zärtlich auf Severus hinab, dessen Kopf in ihrem Schoss lag. Sie streichelte liebevoll seine Wangen und sah dabei unendlich glücklich aus. Pretty, die hinter ihnen erschien, gluckste vergnügt. Sie trug das Tablett, auf dem ein Krug und acht Gläser standen, mit solcher Leichtigkeit, dass Harry sie verblüfft ansah. Sie trippelte vor ihnen her zu Marie und Severus hinüber, der sich mittlerweile aufgesetzt hatte, leicht rosa im Gesicht. "Sie findet dich übrigens reizend!" flüsterte Marie ihm ins Ohr.
"Danke, Pretty! Setzt euch doch zu uns!", sagte sie laut und breitete die restlichen Decken aus. Pretty stellte das Tablett geschickt ab und reichte jedem ein Glas Kräuterlimonade, dann setzte sie sich wie selbstverständlich neben Marie. Die anderen warfen ihr neugierige Blicke zu, während sie es sich gemütlich machten. Hagrid schien das Verhalten der Elfe nicht zu irritieren. Er beanspruchte eine Decke für sich allein und schlürfte genüsslich das köstliche kalte Getränk. "Klasse, Pretty, was sind da für Kräuter drin?" fragte er sie, die Antwort schien er aber von Marie zu erwarten. Und sie kam prompt. "Fünferlei verschiedene Minzenarten und Zitronenmelisse."
"Warum spricht sie nicht?" fragte Ron, direkt wie immer, ohne auf Hermines tadelnden "du bist so unhöflich"-Blick zu achten. Marie lachte herzhaft. "Ihr habt´s ganz schön lange ausgehalten. Man sieht euch eure Neugier ja an der Nasenspitze an. Dir übrigens auch!" Sie tippte Severus zärtlich an die lange Hakennase und grinste. Dann nahm sie Prettys kleine Hand in ihre und sah sie fragend an. Pretty nickte, griff in ihre Schürzentasche und zog ein ziemlich ramponiertes Foto heraus, strich zärtlich darüber und reichte es Marie.
"Das ist Pretty und ihre erste Herrin, muss ungefähr 70 Jahre her sein. Sie war so ein hübsches Elfenmädchen, dass alle sie nur Pretty riefen. Darüber geriet ihr wirklicher Name in Vergessenheit." Sie reichte das Bild von Hand zu Hand. Es zeigte ein unscheinbares junges Mädchen und ein süßes, blondgelocktes Elfenkind mit riesigen leuchtend blauen Augen. Die Lockenpracht vor so üppig, dass sie die übergroßen Elfenohren verbarg. Sie sah wirklich niedlich aus. Hermine jedoch starrte verblüfft auf das Kind. "Die sieht irgendwem ähnlich!" murmelte sie nachdenklich. Marie nickte. "Gut beobachtet - das ist Ariana Dumbledore, Albus Schwester." Harry starrte sie an. "Die auf unerklärliche Weise gestorben ist?"
Pretty schnaubte verärgert. Marie tätschelte ihr beruhigend die Hand. "Unerklärlich ist nicht das richtige Wort. Es ist vollkommen klar, dass ein Fluch sie traf, unklar war nur, wer ihn ausgesprochen hatte." "Dann stimmt die Geschichte tatsächlich, Dumbledore und Grindelwald?" Bei der Erwähnung dieses Namens trat ein Ausdruck wilden Hasses in Prettys Gesicht. "Ja, sie waren beide von dem Gedanken besessen, die Heiligtümer des Todes zu finden. Grindelwald um Inferi zu erschaffen, Dumbledore um seine Eltern zurückzuholen, damit er die lästige Verantwortung für seine Geschwister wieder abgeben konnte.
Kein besonders guter Grund, sich mit Grindelwald zu verbünden, aber er war jung, genial, hatte so viele Pläne und doch war er dazu verdammt in Godric´s Hallow zu bleiben, seiner Geschwister wegen. Eines Tages kam es zu einem schrecklichen Streit zwischen Aberforth, Grindelwald und Dumbledore. Ariana und Pretty waren ebenfalls im Raum. Alle drei zückten ihre Zauberstäbe. Am Ende lag Ariana tot am Boden und Pretty", Marie drückte sanft die Hand der kleinen Elfe, "Pretty hatte Stimme und Gehör verloren und den Menschen, den sie abgöttisch geliebt hatte. Die drei anderen blieben unverletzt. Grindelwald flüchtete, Aberforth gab Albus die Schuld und dieser litt sein ganzes Leben lang unsagbar unter dem Wissen, wenn auch unabsichtlich, den Tod seiner Schwester verschuldet zu haben."
Sie blickte zu Severus auf. "Deshalb musste er Riddles Ring anstecken. Er hoffte, Arianas Geist zu sehen und sie um Verzeihung bitten zu können. Es gelang ihm. Die Vergebung seiner Schwester bedeutete ihm mehr als sein Leben. Die letzte Zeit war er trotz aller Schmerzen, glücklicher als je zuvor." Severus nickte langsam. "Die Last der Schuld abstreifen zu können, mag es wert sein zu sterben. Doch ich bin unendlich dankbar, dass es mir erlaubt ist weiterzuleben." "Ja, ich auch!" flüsterte Marie. Sie blickten sich tief in die Augen und vergaßen den Rest der Welt.
Prettys eigenartiges Lachen brachte sie in die Wirklichkeit zurück. Verlegen blickten sie in die Runde. Plötzlich stand die Elfe auf, packte entschlossen Maries Hand, drückte sie in Severus und deutete auf die Hütte. "Soll wohl heißen, ihr dürft verschwinden!" Ron grinste anzüglich und warf Hermine einen auffordernden Blick zu. Sie lächelte. "Für uns wird´s auch langsam Zeit, nicht Ginny? Eure Eltern warten sicher schon darauf, dass sie endlich los können!" "Die fahrn für´n paar Wochen in Urlaub und wir haben den Fuchsbau für uns allein." fügte Ron auf Maries fragenden Blick hinzu.
"Und wann triffst du dich mit deiner Olympia?" Hagrid lief scharlachrot an. "Soll´n das heißen, meine Olympia? Wir sind nur Freunde." brummte er, sah dabei aber ziemlich vergnügt aus. "Na, dann steht ja perfekten Ferien nichts mehr im Weg." Marie sprang auf, streckte Severus die Hand entgegen und lächelte ihn verführerisch an. "Und jetzt zeig ich dir den Rest!" Begleitet von fröhlichem Gelächter verschwanden sie im Haus.
Pretty schenkte den anderen Limonade nach. "Denkst du, er ist der Richtige, Pretty?" Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln, sie nickte und presste eine Hand aufs Herz. Dann ergriff sie zu Rons Verblüffung Hermines Hand und deutete auf ihn. "Kluges Mädchen!" Hagrid grinste. "Bei den beiden", er zeigte auf Harry und Ginny, "ist´s eh klar. Hey Ron, ich glaub du sollst Hermine nen Antrag machen."
Zur allgemeinen Überraschung fing Harry plötzlich so schallend zu lachen an, dass ihm Tränen über die Wangen kugelten. Ron war krebsrot im Gesicht. Auch Hermine blickte ziemlich betreten drein. "So was in der Art hatten wir schon." würgte Harry hervor. Ginny und Hagrid sahen ihn verdutzt an. "Schnauze!" fauchte Ron verärgert, packte Hermines Hand und zog sie hoch. "Komm, wir gehen!"
"Erzähl!" forderte Ginny Harry auf, als die beiden außer Hörweite waren, doch er schüttelte den Kopf. "Lieber nicht, ein andermal vielleicht." Er sah Ginny an und sein Herz schlug einen Purzelbaum vor Aufregung. "Ähm, Ginny?" Verdammt, war das schwierig! "Ähm". "Sagtest du bereits", kicherte sie und sah ihn gespannt an. Er konnte fühlen, wie ihm die Hitze in den Kopf stieg. Pretty stupste Hagrid an und deutete zu den Gemüsebeeten am anderen Ende des Gartens. "Wir gucken uns mal die Kürbisse an." Dass die beiden weg waren, machte es nicht leichter.
Er wünschte, Ginny könnte auch Gedankenlesen, dann wüsste sie, dass er ihr endlich sagen wollte, wie sehr er sie liebte. Er atmete tief durch und versuchte es erneut. "Ginny, ich liebe dich!" War eigentlich ganz einfach. Sie strahlte ihn an. "Ich liebe dich auch, Harry, sehr sogar." Der Kuss, der dieses Geständnis besiegelte, war anders als all die vorherigen. Ernster und inniger, bedeutungsvoller. Beide spürten die Veränderung. Ginnys Augen glänzten feucht. Harry zog sie an sich, schloss die Augen und hielt sie lange Zeit schweigend fest.
Hagrid stieß einen Schmerzensschrei aus und Harry schlug die Augen auf. "Blödes Vieh!" knurrte Hagrid erbost. Er kniete im Kürbisbeet, die Hände um den größten der riesigen Kürbisse gelegt. Ein Wichtel hielt seine Finger umklammert wie ein Schraubstock. Hilfesuchend sah er Pretty an, die merkwürdig verkrümmt dastand, eine Hand auf den Bauch gepresst, die andere auf den Mund. "Was gibt's ´n da zu Lachen, tut verdammt weh! Mach was! Au, aua!" Pretty zupfte den Wichtel an der Mütze und er verschwand im Boden.
Hagrid starrte schockiert auf seine Finger. "Is´ der irre?" Er pustete heftig, dann rannte er zum Bach und tauchte seine Hände ins kalte Wasser. Harry und Ginny hatten große Mühe ernst zu bleiben. Doch Lachen schien ihnen angesichts Hagrids grimmiger Miene nicht ratsam. "Baut ne Diebstahlsicherung in ihr Gemüsebeet ein, wo gibt´s denn so was?" "Du wolltest den klauen?" fragte Harry entsetzt. "Blödsinn, nur abmessen. Wollt vergleichen, wie viel meinem noch fehlt, sollte wohl mal mit Drachenmist düngen, den kann ich gleich bei Charley bestellen. Ha", er sah mit triumphierender Miene zu Pretty, "Warts nur ab, nächstes Jahr, aua!"
Er riss seine Hände aus dem Wasser. Blut tropfte von seinem rechten Daumen. "Jetzt reichts aber, ich verschwinde!" Er steckte den Finger in den Mund, sah Harry und Ginny beleidigt an, die nicht anders konnten, als Hagrids Pechsträhne mit schallendem Gelächter zu quittieren. "Kommt ihr mit, wenn ihr mit dem Gegacker fertig seid?" fragte er bissig. Pretty zupfte ihn am Hosenbein. Sie hatte ein strahlend weißes Taschentuch in der Hand und deutete auf Hagrids Daumen. Er streckte ihr den Finger hin. Sie legte ein grünes Blatt auf den Biss und das Blut gerann. Dann wickelte sie geschickt das Tuch darum, warf ihm einen entschuldigenden Blick zu und verbeugte sich vor ihm.
Hagrid sah peinlich berührt auf sie hinab. "War doch nicht deine Schuld, Pretty. Ich hab´ nicht dran gedacht, dass die Bachechsen Junge haben. Die Idee mit dem Wichtel ist übrigens große Klasse. Werd mir auch einen zulegen. Gibt tatsächlich Schüler, die sich nen Spaß draus machen, meinen Garten zu verwüsten." Er grinste Harry an. "Stell dir nur mal Crabbe und Goyle vor, wie sie im Dreck liegen und um meine Hilfe betteln." Jetzt war er es, der laut auflachte.
"Und Fang kümmert sich in der Zwischenzeit um Malfoy." Ginny kicherte, ein Bild von Draco vor Augen, der vor Hagrids Hütte im Matsch lag. Über ihm stand Fang und fletschte seine gelben Zähne, Sabber tropfte aus seinem Maul direkt in Malfoys Gesicht. Lachend verabschiedeten sie sich von Pretty und machten sich auf die Suche nach Ron und Hermine, um endlich die langersehnten, dieses Jahr hoffentlich vollkommen friedlichen Ferien zu genießen.


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Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton