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Fanfiction

Rainy Fairytales - Leaving Home

von crazygirl

Hey! :D
Ja, wir sind wieder da, mit einem neuen Chap im Schlepptau :) <3 Erstmal wegen der Zeitverzögerung: Jaah. Tut uns Leid. =// Wir wissen, dass wir uns immer seltener hier blicken lassen, aber mal so ganz unvorwurfsvoll: Ihr auch :( wir haben kaum Kommis gekriegt, ohne die Doppelten, vier. Vier. So wenige hatten wir nicht mal zur Anfangszeit von LAF und entsprechend war auch unserer Motivation...
Man könnte echt sagen, es liegt jetzt an euch, weiil... wir haben Chaps gerade im Überschuss. Wir waren in den Pfingstferien wahnsinnig fleißig und haben uns die Finger wund geschrieben und beim RPG sind wir wahrscheinlich schon bei Chap 13 :D Nur müssen wir ehrlich sagen, dass die Lust zum Drüberlesen, Hochladen und Verbessern und so weiter nicht sonderlich da ist, bei so wenig Feedback =// Weil ehrlich gesagt: Wir schreiben das hier für euch! Und jetzt liegen 6 Wochen Sommerferien vor uns, also am Zeitmangel kanns jetzt erstmal echt nicht liegen, wenn nichts kommt! Also, wir flehen euch an: LASST EINEN KOMMI DA, WENN IHR NOCH MITLEST!!!

Okay, jetzt erstmal zu unseren Sinn-unseres-Lebens-Rettern. DANKEDANKEDANKE, ohne euch hätten wir uns schon lange im see ertränkt, aus Angst, dass keiner mehr die FF verfolgt!! <3<3<3

@Em-ily: Hey! :D Awww weißt du wie cool das ist, das schon wieder von dir erst ein Kommi vor dem Chap da ist und dann noch eins nach dem Chap? :D Irgendwie hat das schon voll Tradition :DD
Deine Schwester liest LAF auch?! WOW. Das ist - dankedankedankedanke fürs viel Reden von LAF und danke für die Kommis, ach was, DANKEDANKEDANKEDANKE triffts eher :D
Ach, und, hast du jetzt dein Abi?! :D (Ich trau mich nicht, schon GLÜCKWÜNSCH zu schreiben, falls es nicht hingehauen hat, aber im nächsten Rekommi kriegst dann die jeweilige Reaktion ;D, versprochen ;D)
Danke nochmal für deinen wundervollen, bauschigen ersten Kommi :D Und zu deinem zweiten: Autsch. Schlechtes Gewissen. Die ganze Nacht durchgelesen?!
Okay, vergiss das, weil als ich den Kommi das erste Mal gelesen hab, hatte ich keine Zeit für schlechtes Gewissen, weil ich aufgeregt auf meinem Stuhl rumgehüpft bin :D AWWWW DANKEDANKEDANKE WEISST DU WAS DAS FÜR EIN GEILES GEFÜHL IST, WENN DU EXTRA WACH BLEIBST UM UNSER GESCHREIBSEL DA ZU LESEN?!?!?!
Wow. Es ist ein - wow-Gefühl, ein Gefühl, dass einen schweben lässt, über Wolke sieben hinaus auf Wolke 1098328o46728246892946. Wirklich. Danke <3<3<3 Dass du uns den Schlaf opferst. Aw. Danke.
DANKEDANKEDANKE für die Kommis, wirklich, DANKE, dankedankedanke. Irgendwie ist die Dankbarkeit für die Kommis noch größer, jetzt, wo wir kaum welche kriegen :D Also, danke dass du so treu bleibst und uns motivierst, dankeeee!!! :) <3<3
So und jetzt viel Spaß beim Chap und SORRY dass es so lang gedauert hat =//
Ganz liebe Grüße, ach, die allerliebsten aus der höchsten Wolke der Welt! :D
Flollo <333

@lady lily: Heey! :D Herzlich willkommen in unserer Welt, in unserer wunderschönen, gestörten, eigensinnigen, verrückten, fiktiven und doch irgendwie wahnsinnigen realen James & Lily-Welt - inklusive ReKommiwelt.
Okay, Warnung: Wir sind irre. Also Ollo und ich. Flollo. Unsere ReKommis sind wirr, manche Sätze muss man ein bisschen öfter lesen, bis man sie versteht, wir lieben Seekühe, Katzenbabys, Sahnetorten und vor allem KOMMIS und können uns für all diese Dinge auch entsprechend begeistern :D Wir sind überschwänglich und vielleicht auch ein bisschen übertrieben. Aber zunächst:
DANKEDANKEDANKEDANKE für deinen Kommi, DANKE dass du RF und LAF davor wahrscheinlich gelesen hast, DANKE dass du überhaupt drauf geklickt hat und DANKEDANKE für jede Sekunde, Millisekunde, Nanosekunde, die du mit dem Lesen unseres Geschreibsel da verbracht hast. DANKE. <33
Und oh MERLIN, Zeit, nicht mehr zur Schule gehen - wie geeern würde ich deinen Ratschlag befolgen. Schule ist momentan so UNNÖTIG, Wahnsinn, eine Stunde unsinniger als die Andere - okay, es sind auch bald Sommerferien und das heiiißt - 6 Wochen ZEIIIT!! Aber an der Zeit zum Schreiben hat's gar nichts gemangelt, ehrlich gesagt, sondern eher an dem fehlenden Feedback =// Weil es kamen echt ungewöhnlich wenige Kommis und irgendwie war da unser Elan nicht so hoch, von daher - DANKEDANKEDANKE für deinen Kommi!!!!
DANKEDANKEDANKE, dein Kommi ist der Wahnsinn *.* aber nicht so oft streiten lassen? Ööhm … erstmal geht's glaub ich haha :D :D
Naja, dann ließ mal schön weiter, viiiiel Spaß und DANKEDANKEDANKE für deinen Kommiii ich kanns gar nicht oft genug sagen. Danke. Danke. Danke.
Ganz liebe Grüße! :D
Flollo <333
P.S: Dankeeee!!

@ Juschka:
Anjaaaaaa :) Mir wurde gerade eröffnet, dass ich doch die Ehre hab, deinen Rekommis zu machen. Hipp hipp hurra, da fang ich doch gleich mal an :P
Ja, du hast es gelesen, und dass es bisschen gedauert hat, kann dir bei der Länge keiner übel nehmen ;) Du bist doch die zuverlässigste von unseren Freunden, zumindest was die FF angeht! :D Die Sollo zB hat seit Dezember mein zweites Buch (ich denk mal die liest das hier eh nie ;)) ...
JAJAJA reib's mir nur unter die Nase, dieses eine Mal habt ihr gewonnen aber hey mich hat's am Ende halb umgehauen, das ist ne gute Ausrede! ;D Hach Anja, ich versteh gerade glaub ich warum der Heil dir nur Einser gibt, bei diesen wunderschön formulierten Schmeicheleien kann man gar nicht anders ......:):):) Dankeschön! Genau, so ein Rückblick sollte es praktisch sein... Du hast Recht, ohne das hätten wir nicht so gut loslassen und weitermachen können glaub ich. Hach ja, dass du nen Ohrwurm von This Is Life hast freut mich immer nochhhhhhhhhhh danke!! Tja, das Problem mit Patrick's Geburtstag haben wir ja auch schon erfolgreich gelöst, auch wenn's für den Urmal erfolgreicher ausgehen hätte können ;) Naja, irgendwann erwischt's uns zwei auch noch, darauf wette ich :P
Tja, so weit, dass Deutschland gegen Spanien im Finale verliert (wie du gerade prophezeiht hast) ist es ja dann auch nicht gekommen, aber ich stimme dir vollkommen zu, das wäre nicht gut ausgegangen (aber eigentlich hab ich keine Ahnung davon also weiter in der FF). Ich Oooooh, Zauberspruch gegen Kotze.... Ist um einiges Reizvoller geworden, seitdem du diesen Kommentar getippt hast, glaube ich!!! Haha da ist ja doch ganz schön was passiert! :D
Ich bin mir SICHER dass Ronaldo vor dem Spiel Cola und Iso trinkt, dann zwei Arme voller Wasserbecher nimmt (woraufhin euch allen vor Entsetzen der Mund aufklappt), sich sie Hälfe über den Kopf kippt (wahlweise auch Iso...) und mit der anderen Hälfte das Gel runterspült!!!
Das ist dich schön :) Tja, der Tipp mit den kürzeren Chaps und den mehreren Kommis klingt nach einem echten King-Tipp und ehrlich gesagt wirklich nützlich ;) Aber dieses Chap ist schon viel küüüüürzer und wenn wir jetzt nicht mehr Kommis kriegen musst du uns jeden Tag bitte vorbeten dass wir uns deswegen nicht ertränken müssen. Wir zählen auf dich. Bitte.
Ronaldo ist ein Lappen? Heißt das, ich bin wie Ronaldo? Was für schöne Schlussworte! :P Wenn ich allerdings nur halb so eingebildet bin, bitte sagt mit bescheid ;D Liebste Anja, vielen Dank für deine wunderschönen, zuverlässigen, lustig, immer sehr unterhaltsamen (das liegt wohl immer an all dem unterhaltsamen zeug das wir machen :D) Kommis!!!!! Danke danke :):)
Ollooo <3

@ Lily-Evans-Potter:
DU!
DU!
DU!
DU bist schuld, dass es heute ein neues Chap gibt! Du bist die Heldin der Stunde! Unsere Rettung in der Not!!!!!!!
Dein zweiter Kommi war wie ein himmlisches Zeichen, süßer als Schokokekse, lieblicher als die Tatsache, dass morgen unser Nachmittagsunterricht ausfällt! ;) Nein, wirklich, es war perfekt - wir haben uns schon seit gut 2 Wochen damit rumgeschlagen, dass wir echt mal das neue Chap hochladen sollten, aber wir hatten sooo wenig Kommis und Flollo meinte „EINEN warten wir noch ab, vorher weiger ich mich“, und keine zwei Stunden später kam deiner :) Also, wenn das hier wer liest, Blumenspenden bitte an Lily-Evans-Potter! :P
Okay, zu deinem Kommi :) GOTT, ja, ich kann NUR auf Laptops tippen! :D Und am besten gleich auf meinem, wenn das mal kaputt geht (nicht mehr das neueste) falle ich in ein tiefes Loch! Schon Flollo's Laptop bereitet mir Schwierigkeiten, peinlich ist das! :D
Ooh, auf Frankreich bin ich gerade nicht so gut zu sprechen, ich bekriege mich praktisch mit unserer Lehrerin, UND ZWAR NUR WEIL ICH WAS LERNEN WILL ANSTATT IHR PRIVATLEBEN AUSWENDIG ZU LERNEN das ist so ungerecht, tut mir leid, das musste jetzt sein :D Wie cooooooooool, wenn ich ne Brille hätte würde ich sie auch mit Tesa kleben! <3 Kap und Kappa kenn ich nicht, ich hab noch nie viel gefernseht, aber Flollo hat mir die Geschichte schon oft erzählt, klingt echt sausüß!
Wormy... Jaa, ihn einfach nur zu hassen ist nicht so einfach, du hast Recht... Ich werde ihm zwar NIE verzeihen können, dass er Lily und James umbringt aber ich weiß was du meinst. Er ist menschlich. Er ist verdammt schwach, aber naja. Soll vorkommen =/ Und im siebten, das stimmt, das muss man ihm anrechnen!
Was es mit dem Zauberpony auf sich hat? :D Hahaha haben wir das so oft verwendet?! Das ist - keine Ahnung, eines unserer Lieblingswörter seit ein paar Monaten, es bedeutet: Platztausch. Also wenn wir nebeneinander stehen und einer sagt Zauberpony, dann müssen wir Platz tauschen :D Erfunden haben wir das im Volleyball, weil Flollo immer vorne am Netz stellt und ich lieber schlage, und wenn wir verkehrt herum stehen ist es praktisch unterm spiel ZAUBERPONY zu grölen und Platz zu tauschen, außerdem hoff ich, dass das die gegner verwirrt ;D So, so viel dazu, ich finde es ist ein schönes wort ;) Und tut uns leid wenn wir es zu oft gebraucht haben! :D
Drei Stunden? WOOOWWWW. Das ist echt lang. Gott. :D Dankeeeeee danke danke danke danke dass du nicht irgendwann nach 45 minuten gesagt hast „das ist mir jetzt echt zu blöd was denken die wer sie sind“ und aufgehört hast, sondern es durchgezogen hast! Gott, DANKE! <3<3 Ja, es waren ziemlich viele Sichtwechsel drin, ich weiß aber auch nicht wie viele.. Gott wir haben stunden damit verbracht, die Flashbacks alle zu ordnen, zu beschriften und dann alles hochzuladen... Aber hat sich ja wohl doch alles gelohnt, DANKEE!
König der Löwen? Ich bin nur so weit gekommen bis der große Löew stirbt, dann mussten mein Bruder und ich so sehr weinen, dass meine Mutter das Ding ausgemacht hat :D Never again ;D
Jaaaa... Stimmt. Wir haben uns echt rar gemacht. Und das tut uns echt leid =/ Wir hätten sogar genug Chaps, aber wir hatten seit über zwei Jahren noch NIE so wenig Kommis wie zur zeit, und naja es wäre schade wenn nicht mehr als 4 leute mitlesen, dann sinkt doch die motivation ein bisschen ;) Aber DANKE für dene Kommentare. Gott. Danke!!!!!!!!!!!! :D
Ich bin gleich mal alle von Flollos Bildern durchgegangen, stimmt! :D Ich finde das Buch auch richtig gut, am besten fand ich die Szene wo „We will rock you“ gespielt wird und Jesus fragt „Handelt das Lied von einer Steinigung?“ oder so :D Das ist soooo gut! ;)
Was? In Bayern hat jeder Ganztagsschule bis vier? :D Wer hat dir das erzählt? ;) Also wir gehen zwar auf eine Schule wo es auch Internatsschüler gibt und Tagesheim (wovon wir aber keins nutzen, wir sind extern), aber wir haben trotzdem ganz normal schule, aber halt schon viel Nachmittagsunterricht ;)
AAAAAAAAAAAAAH das ist so nett. Echt jetzt. Klingt doof aber das Ende des Kommis ist so qwefjiorhiuewpfjasiNETT. Danke!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Okay, dann, VIIIHIIIIHIIEEEL SPAASSS mit diesem Chap, it's for yoooohuuu :)
Ollo <3<3<3<3



Danke, Leute, ihr seid der Wahnsinn. <3<3<3

Und hier kommt es dann auch schon: Sehr viel kürzer als des vorherige und auch eher ein Lückenfüller, aber wir hoffen, es gefällt euch trotzdem! :D
<3

__________

~*Lily*~
„Und der Bettpfosten?“, fragte Holly. „Miriam? Morgan? Megan?“
„Nein - was mit L, glaube ich... Lucia?“
„Merlin, ist das lange her“, schaltete sich Leah ein und sah von ihrem Berg aus Taschentüchern auf.
„Aber anscheinend hat sich eure geistige Reife nicht viel weiterentwickelt, wenn ich immer noch darüber nachdenkt, wie ihr den Türrahmen benannt habt“, warf Whitney ein und rümpfte leicht die Nase.
Freya und ich tauschten einen Blick und mussten lachen. Whitney meinte es nicht böse, natürlich nicht - So war sie eben. Schon immer gewesen. Und irgendwie hatten wir uns ja doch immer zusammengerauft.
„Ach, stell dir nur mal vor, wie du dich ohne das alles gelangweilt hättest. Erwachsen sein ist lahahahangweilig“, sang Freya vor sich hin und blickte auf einmal stirnrunzelnd auf. „Hat jemand von euch eigentlich meine Schuhe gesehen? Ich hatte sie hier oben zum letzten Mal, ich schwör's euch...“
Keiner von uns schien es zu wissen, noch besonders interessiert am Aufenthaltsort ihrer Schuhe zu sein. „Aber erwachsen zu sein heißt doch nicht, keinen Spaß mehr zu haben“, sagte ich und blickte ein wenig erschrocken in die Runde, eindeutig auf Zustimmung aus. „Oder?“
Holly schüttelte den Kopf. „Erwachsen zu sein, heißt, denjenigen loszulassen, den man liebt“, murmelte Leah, starrte in die Ferne und fing schon wieder das Schnäuzen an.
Wir starrten sie eine Sekunde lang mitleidig an, bis jedem von uns das Gleiche klar wurde, was uns an dieser Stelle jedes Mal ereilte - Wir konnten ihr nicht helfen. Wir konnten es nicht besser machen, dass Finn ins Ausland ging und sie hier zurückließ. So sehr wir auch wollten, so viel wir uns auch einfallen ließen, um sie abzulenken ... Freya und ich waren selten so kreativ gewesen, aber - nichts half wirklich. Wenigstens schienen Leah und Whitney in den letzten Tagen doch noch eine innige Ähnlichkeit zueinander entdeckt zu haben - Whitney trauerte beinahe ebenso um Kevin, wie Leah es mit Finn tat. Merlin. Nachdem ich diese eine Nacht aus Versehen bei ihm im Bett geschlafen hatte, hatte sie mich wochenlang belagert und jede Einzelheit aus mir herausquetschen wollen. Irgendwann war ich dann so genervt gewesen, dass ich alles, was mir im Sinn geblieben war, erzählt hatte - Allerdings hätte sie mir vielleicht sagen können, dass James gerade hinter mir aufgetaucht war, als ich die Wörter „Kevin - gutes Parfum - weiche Bettwäsche“ in einem zusammenhängenden Satz verwandte; das hätte uns eventuell den natürlich augenblicklich aufkommenden Streit ersparen können.
„Hillary!“, brüllte Freya auf einmal. Wir anderen fuhren alle aus unseren Gedanken und blickten sie erschrocken an.
„Hillary? Die aus der Sechsten, die, die Lily mal fast angefallen hätte, weil sie neben James sitzen wollte?“, fragte Leah verwirrt nach und hörte sogar für einen Moment mit dem Schluchzen auf.
„Nein!“ Freya machte eine ungeduldige Handbewegung. „Der Türrahmen! Hillary! Er hieß Hillary!“ Begeisterungsheischend blickte sie in die Runde, als würde sie erwarten, wir würden gleich alle aufspringen und diese unglaubliche Entdeckung mit Partyhütchen feiern.
Ich tat ihr den Gefallen. „Hillary!“, stieß ich zustimmend hervor, sprang auf und warf Freya beinahe um, als ich auf sie zusprang. „Der tollste Türrahmen der Welt!“
Freya strahlte, nahm meine Hand und rannte mit mir zum Türrahmen. Unter euphorischem Geschrei stürzte sich schließlich der gesamte Schlafsaal auf den armen Türrahmen (Lacey hatte den Raum samt Gepäck schon vor gut einer viertel Stunde verlassen, offenbar war sie nicht so scharf auf unsere Abschiedsrituale), sogar Leah und Whitney rafften sich vom Boden auf und schlossen sich dem Türrahmenkuscheln an. Allerdings dauerte es nicht lange, bis all unsere Energie explodierte - Die Tür flog auf, Leah kippte auf den Boden und wir alle oben drauf. Was uns allerdings nicht vom Lachen abhielt.
Andere Mädchen, die den Gang passierten und letzte Sachen und Koffer hin und herschleppten, warfen uns seltsame Blicke zu, bevor sie sich wichtigeren Themen widmeten und ihre Sachen nach unten beförderten - Ein hysterisch lachendes Knäuel an fünf Abschlussschülerinnen war leicht zu ignorieren, noch leichter zu vergessen.
Sie alle hatten ja keine Ahnung. Sie wussten ja gar nicht, wieso wir hier auf dem Fußboden lachten, bis uns die Tränen kamen, sie wussten nicht, dass der Türrahmen auf den wunderschönen Namen „Hillary“ getauft war, sie wussten nicht, noch nicht, wie unglaublich schwer und mit gemischten Gefühlen begleitet das Wissen war, den Schlafsaal, der sieben Jahre lang unser zuhause gewesen war, nun ein für alle Mal an die Erstklässler vom neuen Jahr abzugeben.
Sie hatten keine Ahnung davon, wie viel all die Erinnerungen, die mich mit meinen Freundinnen verband, mir einmal wert sein würden, sie konnten nicht ahnen, wie viel sinnlosen Schwachsinn wir hier schon angestellt hatten - Und ich konnte es ihnen nicht mal nachtragen. Bis vor ein paar Monaten hätte ich auch nicht gedacht, wie komplex es doch war, Hogwarts zurückzulassen. Es war nicht nur ein Schloss, ein Gebäude, von dem wir uns verabschieden mussten - Es war wie das Ende einer Lebensphase. Der bisher schönsten Zeit meines Lebens, der vermutlich sichersten, behütetsten und verrücktesten.
Apropos ... Freya war auf einmal wieder aufesprungen. „DER BETTPFOSTEN!“, donnerte sie jetzt, und diesmal wussten wir alle sofort, was gemeint war.
Der Bettpfosten war ein bisschen so etwas wie ein heiliges Sakrament in unserem Schlafsaal geworden. Wir hatten es uns irgendwann zur Gewohnheit gemacht, dem Stück Holz alle Fragen des Lebens zu stellen, von „Lohnt es sich wirklich, für die Prüfung morgen zu lernen oder falle ich soundso durch?“ über „Wieso sind die Bettdecken in Hogwarts eigentlich rot?“ bis hin zu „Wieso liebst er mich nicht? Wieso?!“ (Auf letztere Frage, gestellt von einer nicht mehr ganz so nüchternen Whitney, war das Werfen einer leeren Feuerwhiskeyflasche gefolgt). Das auf unsere Fragen tatsächlich Antworten folgten waren eher... selten der Fall, um nicht zu sagen, unmöglich. Was uns aber nicht davon abhielt, es weiter zu probieren.
„Jeder eine Frage an den heiligen Bettpfosten“, bestimmte Holly eilig mit erhobener Hand.
„Muss die Zeit nach Hogwarts betreffen und absolut ernst gemeint sein“, fügte ich grinsend an.
„Darf nicht länger als dreiundzwanzig Wörter sein“, spann Freya weiter.
„Kann über alle Bereiche des Lebens gehen und muss die beiden Wörter Kaffee und Gänseblümchen enthalten.“ Leah lachte, und es freute mich so, sie so zu sehen, so völlig - glücklich. Für ein paar Minuten von der traurigen Wahrheit befreit.
„Welcher Bettpfosten?“ Verständnislos blickte Whitney in die Runde. Oh. Klar, sie hatte keine Ahnung von dessen magischen Kräften, das war eine Spinnerei zwischen uns vier gewesen...
„Mit Ungläubigen reden wir nicht.“ Freya schottete ihr Gesicht mit den Händen ab, als wolle sie Whitney nicht mal mehr ins Gesicht sehen.
Diese lachte. „Okay, viel Spaß noch mit eurem Bettpfosten. Ich werde jetzt mal Hillary benutzen, und nach unten gehen. Man sieht sich im Zug.“ Sie lächelte und winkte ein letztes Mal, bevor sie aus der Tür trat.
Wir vier starrten uns verblüfft an. „Sie hat Hillary gesagt!“ Und dann mussten wir alle lachen. Weil es schön war. Und traurig, irgendwie. Weil Whitney doch nicht so eisig und hochnäsig war, wie sie manchmal zu sein schien, weil sie in sich drin doch Türrahmen mit Namen ansprach und weil die sieben Jahre mit ihr hier doch irgendwie keiner missen hätte wollen.
„Ich fange an“, sagte Freya schließlich und räusperte sich, um der Sache den angemessenen Ernst zurückzugeben. „Welche Wörter muss ich noch einmal benutzen?“
„Gänseblümchen und Kaffee“, erinnerte sie Holly augenblicklich.
„Okay.“ Freya schloss kurz die Augen, während wir anderen gespannt warteten. Schließlich öffnete sie ihre Augen wieder, fiel auf die Knie, strich mit den Händen beinahe begierig über das Holz und fiel in eine Art Singsang, in die wir anderen schnell mehr oder weniger ernst einstimmten. Das Ganze war schon beinahe zu absurd, dachte ich... Perfekt für unseren Abgang. „Oh, Bettpfosten, sag mir: Wird mein späteres Leben von beidem etwas beinhalten? Von entspanntem Kaffe-Schlürfen bis hin zu spannenden Gänseblümchenwiesenrennen?“
Leah prustete los, ich schluckte, um nicht laut lachen zu müssen.
Der Bettpfosten schwieg.
„Ihr, schnell“, murmelte Freya und scheuchte uns vor den Pfosten.
„Bettpfosten, sage mir - Werde ich in meinem späteren Leben genug Gänseblümchen pflücken können, um mir auch jeden Morgen einen anständigen Kaffee leisten zu können?“, brachte Holly unter leisem Kichern hervor.
Zu unser aller großer Überraschung bewegte sich der Pfosten immer noch nicht.
Ich trat vor. „Oh, du guter, lieber Bettpfosten - Bitte sag mir, dass mein Leben sein wird wie eine riesige Gänseblümchenwiese und nicht nach Kaffee schmecken wird?“ Ich hasste Kaffee.
Irgendwie... Irgendwie hätte ich mir ja doch eine Reaktion erwartet. Tief in mir drinnen, eventuell... Aber nichts.
Schließlich stellte sich Leah vor den Pfosten, beinahe andächtig blickte sie auf den Boden.
Ich war überzeugt davon, dass nun etwas kommen würde, wie „Sag mir, wird Finn jeden Morgen mit mir Kaffe trinken und mir Gänseblümchen schenken?“, und ich war überzeugt, dass auch die Anderen so dachten.
Aber Leah überraschte uns alle. „Danke, teurer Bettpfosten, dass wir jeden Morgen Kaffee trinken durften, und dass es etwas so Schönes wie Gänseblümchen gibt. Das - Danke. Und die Zukunft kann gar nicht schlecht werden, solange das immer so weitergeht.“
Wow.
Wir schwiegen. Lange. Leah lächelte, küsste den Bettpfosten und knetete ihre Hände. „War's das?“
Ich nickte stumm, griff nach meinem Koffer.
Keiner sagte ein Wort, bis Freya schließlich endlich wieder anfing, ein wenig zu Grinsen, und die Stille unterbrach. „Das waren aber mehr als dreiundzwanzig Wörter.“
Und auf einmal lachten wir, und das was in den Wellen unseres Lachens mitschwang, hatte Leah so perfekt und klar ausgedrückt, wie nicht einmal meine Gedanken es hatten fertigbringen können. Dankbarkeit.
Keine Wehmut, keine Trauer, kein Finn dieser Welt, kein James und die offene Frage nach unserer eventuellen gemeinsamen Zukunft, keine Jobsuche und keine Angst konnte heute so groß sein, wie dieses Wort.
Und für einen Moment war ich davon überzeugt, dass der Bettpfosten Leah's Worte gehört hatte, er musste sie einfach wahrgenommen haben; sie sollten durch die Gänge hallen und von der verzauberten Decke in der großen Halle schweben - das ganze Schloss musste, sollte es wissen, dass wir alle sieben unglaubliche, überwältigende Jahre mit schwindelerregenden Höhen und dunkelschwarzen Tiefen - Sieben Jahre, die wir nie vergessen würden.

~*James*~
Es kam mir vor wie ein Todesmarsch. Als würde ich direkt in meinen Abgrund hineinspringen, und zwar mit Anlauf und einem grandiosen Hechtsprung. Es kam mir - unwirklich vor, schlicht und einfach nicht real. Diesen Augenblick fürchtete ich schon so lange, und doch konnte ich es nicht fassen, dass die Zeit wirklich gekommen war, als hätte ich insgeheim gehofft, dass sie einfach stehen bleiben würde.
Ich stand in unserem Jungenschlafsaal, in dem Jungenschlafsaal, in dem wir sieben Jahre lang gewohnt hatten, der unser Rückzugsort geworden war, ein Zuhause. In dem Jungenschlafsaal, der nicht mehr unserer sein würde, den wir an die neuen Erstklässer abtreten mussten, jetzt, nach all der Zeit.
Ich stand in einem Raum, den ich nicht verlassen wollte, weil er voll war, obwohl all unsere Habseligkeiten nicht mehr verstreut in den Schränken lagen - oder wahlweise auch auf dem Boden - sondern zusammengefaltet in unseren Koffern. Er war voll, voll von der Präsenz unserer jüngeren Abbilder, von Erinnerungen, Erinnerungen, die wir nie, hoffentlich, vergessen würden.
Es war so weit. Ich musste mich verabschieden. Der Hogwartsexpress wartete auf uns, auf mich, und diesmal würde es kein Zurückkommen geben, kein Austauschen über die Ferienerlebnisse mit den anderen Jungs und lautem Lachen bei all den absurden und überzogenen Geschichten, um uns gegenseitig zu übertrumpfen.
Pad, Moony, Wormy, Finn, Frank, Kevin, alle standen wir in dem leeren Raum, sahen uns um und konnten es doch nicht fassen. Wir schwiegen, obwohl da so viele Worte zwischen uns herumschwebten, Worte, die wichtig waren, die eigentlich ausgesprochen werden sollten. Wussten die Rumtreiber eigentlich, wie wichtig sie mir waren, wie sie meine Hogwartszeit bereichert hatten? Wussten die anderen drei Jungs auch darüber Bescheid, wussten sie, dass ich unsere Freundschaft auf gar keinen Fall vernachlässigen würde, auch nach Hogwarts nicht?
Ich sah sie an, einen nach dem Anderen, und in jedem ihrer Gesichter las ich, dass all diese Worte zwischen uns nicht ausgesprochen werden mussten. Das mussten sie nicht, sie wurden auch so gehört, verstanden, ohne dass Schallwellen sie übertrugen. Wir wussten Bescheid. Jeder von uns.
Wie lange wir wohl in unserem Schlafsaal standen, ohne ein Wort zu sagen? Ich wusste es nicht. Aber als Moony sich plötzlich räusperte, uns mit heiserer Stimme verkündete, es sei Zeit zu gehen, kam es mir viel zu kurz vor.
Ich wollte nicht weg. Ich wollte wollte wollte nicht. Was sollte ich nur ohne dieses Bett tun? Egal wie viel größer meines auch war, wie viel bequemer es mit Lily darin sein würde, es könnte dieses niemals ersetz - Oh. Lily.
Ich verbot mir darüber nachzudenken, ob Lily weiterhin bei mir schlafen würde, ob ich sie wie üblich mit einem Kuss wecken konnte, oder ob mir diese Möglichkeit verweigert werden würde, weil das zwischen uns vielleicht doch nur eine einfache Schulliebe war. Ich weigerte mich, auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, weil es unmöglich war, weil Lily und ich nicht dasselbe Problem hatten wie zum Beispiel Finn und Leah und wir deshalb überhaupt keinen Grund hatten, uns zu beschweren.
Natürlich würden wir uns wiedersehen. Natürlich würde sie wieder bei mir schlafen. Aber nie wieder in diesem Bett... und obwohl ich mich so oft bei ihr beschwert hatte, dass es in diesem wahnsinnig eng war, hätte ich es am liebsten gegen meines Zuhause eingetauscht.
Meine Finger strichen noch einmal, zum letzten Mal, durch den sanften Vorhangstoff, der uns die nötige Privatsphäre verschafft hatte, jedem von uns, ich sah noch einmal in das Bad, deren Ablageflächen vollkommen leer waren; nichts ließ mehr auf die tausend Produkte, die dort vor einer Woche noch gestanden hatten, schließen: All die unterschiedlichen Haarstyle-Artikel - von denen keines mir gehört hatte - oder die ganzen Deos und Parfums, Rasierwasser, Aftershave und natürlich auch die Zahnputzbecher: Lily hatte immer geschworen, dass bei uns im Bad mehr Zeug herumstand als bei ihnen im Mädchenschlafsaal; aber sie waren ja auch nur fünf, wie waren acht. Kein Wunder, dass bei uns mehr stand - auch wenn wir Jungs waren.
Oder mittlerweile auch Männer. Volljährige Männer. Volljährige Männer, die nicht mehr zur Schule gingen.
Ich seufzte, drehte mich einmal im Kreis, saugte alles auf und doch nicht genug. Fing Moony's Blick auf, der auf die Tür deutete, und wusste, dass es Zeit war zu gehen.
Wieder seufzte ich, dann griff ich kurzentschlossen nach meinem Koffer und genoss einen letzten Blick auf die Ländereien aus unserem Fenster.
Ich hasste Merlin, Petrus, keine Ahnung, denjenigen zumindest, der für das Wetter heute verantwortlich war. Die Sonne sollte nicht - so scheinen, den See so einladend aussehen und glitzern lassen. Und doch - es war ein würdiger Abschied. Irgendwie.
Ich sah Pad an, wollte irgendetwas sagen, die Stelle durchbrechen, aber ich fand keine Worte, als ich sein Grinsen sah. Er grinste, er blickte so zufrieden drein, dass ich mir einen Moment sicher war, er hätte einen Haufen Marihuana geraucht - aber da verstand ich, wie sollte es auch anders sein.
Hogwarts mit reiner Wehmut zu verlassen wäre nicht richtig. Wir sollten froh sein über die wundervollen Jahre hier, froh sein, dass wir diese Möglichkeit überhaupt gehabt hatten.
„Lasst uns gehen“, sagte ich aus einem plötzlichen Impuls heraus, fasste den Griff meines Koffers fester und zog ihn zur Tür. Ich drehte mich nur noch einmal um, um unseren Schlafsaal so zu sehen, wie wir ihn nur vor sieben Jahren, an unserem ersten Tag hier gesehen hatten: Leer.
Ich atmete tief ein, wandte mich ab und begann, die Treppen hinunter zu steigen.
Atmen. Ich versuchte, dass erdrückende Gefühl loszuwerden und hielt ganz natürlich, ganz selbstverständlich nach Lily Ausschau, wie immer, als ich im Gemeinschaftsraum ankam, die ganzen Jungs hinter mir.
Die Mädchen waren noch nicht da, aber kaum dass Finn einen Fuß in den runden Raum gesetzt hatte, rannte plötzlich ein braunhaariges Mädchen auf ihn zu und warf sich ihm um den Hals.
Ich schluckte und schaute weg, versuchte irgendetwas Interessantes zu finden, weigerte mich Finn und Leah bei ihrer Verzweiflung zu beobachten, wollte nicht so in ihre Privatsphäre eindringen. Es kam mir falsch vor, bei so einem intimen Moment im selben Raum zu stehen und war unglaublich froh, als ich Lily entdeckte. Obwohl entdecken wohl der falsche Ausdruck war, man konnte sie gar nicht nicht bemerken, bei dem Lärm, den sie verursachte, als sie plötzlich die letzten Stufen der Treppe herunterpurzelte und schließlich halb auf ihrem Koffer landete.
Ich musste grinsen, erst Recht, als Freya hinter ihr die Augen verdrehte und im Gegensatz zu meiner Freundin die Treppe wahnsinnig würdig und ohne Hinzufallen hinabschritt. Ihr Blick blieb einen Moment an Finn und Leah hängen, dann an mir, der ich schon zu Lily geeilt war, ganz automatisch, und schließlich sah sie Pad an.
„Na toll, und wer erwartet mich sehnlichst?“, fragte sie und verdrehte abermals die Augen, als wolle sie uns verdeutlichen, wie wenig ihr der Abschied ausmachte. Doch das Arme verschränken verriet sie auf irgendeine psychologische irre Weise, die ich selbst nicht so ganz verstand; es wirkte einen Moment so, als würde sie sich wirklich irgendjemanden wünschen, der hier im Gemeinschaftsraum nur auf sie wartete.
Ich beschloss, bei meinem eigentlichem Wunsch, Auror zu werden, zu bleiben und niemals zu einem Hobbypsychologen zu wechseln, und reichte Lily meine Hand, um ihr aufzuhelfen.
„Ich, natürlich. Alleine unter all diesen Verzweifelten halt ich das nicht mehr lange aus“, erwiderte Pad und grinste Freya an, die sich das natürlich nicht zweimal sagen ließ: Die Zwischenschritte bekam ich gar nicht mehr mit, viel zu schnell hatte sie sich ihm schon an den Hals geschmissen, mit einem Grinsen auf dem Gesicht, dass so echt wirkte.
Ich seufzte und versuchte, die zwei zu ignorieren. Irgendwie machte mich deren Umarmung traurig: Die zwei hatten sich offiziell ja auch nie leiden können.
„Hey“, sagte stattdessen Lily und ließ sich von mir hochziehen.
Nun erschien auch Holly auf der Treppe, ihr Blick huschte kurz zu Moony, doch ich war davon überzeugt, dass sie eigentlich schon lange über ihn hinweg war - kein Wunder, so dumm wie er sich mit seinem Werwolfdasein auch anstellte. Doch im Moment war ich nicht so recht in der Lage, mich wie sonst gedanklich darüber aufzuregen und ihm einen bösen Blick zuzuwerfen.
„Ich wette, ich hab die Hälfte oben vergessen“, murmelte sie, doch keiner fühlte sich gezwungen, ihr irgendetwas zu entgegnen.
„Hier“, sagte Lily und ließ meine Hand wieder los, um Wormy seine Kamera hinzuhalten; sie hatte sie sich vorhin ausgeliehen, um Fotos von ihrem Schlafsaal zu schießen - und irgendwie war ich neugierig, wie er wohl ausgesehen hatte. Genau wie unserer?
Eigentlich war es wirklich unfair, dass die Mädchen je nach Lust und Laune in unseren Schlafsaal kommen durften, wir aber keine Möglichkeit hatten, ihren zu betreten, auch bei einer offiziellen Erlaubnis nicht. Das war doch - dämlich.
„Danke. Und ich hoffe, ich hab sie nicht gerade noch in letzter Sekunde zerstört“, fuhr Lily fort, zauberte sogar noch ein schwaches Grinsen auf ihr Gesicht.
„Hast du schon nicht“, versicherte ihr Wormy lächelnd. „Ich schick dir die Bilder dann mal. Oder - geb sie dir persönlich, wie auch immer.“ Ich wünschte, ich hätte nicht bemerkt, dass sein Blick zu mir flackerte. Als wäre ich allein verantwortlich, ob die Rumtreiber und Lily sich nach Hogwarts noch sehen würden - und Mist, das war ich ja auch wirklich. Außer vielleicht im Bezug auf Moony, mit dem war Lily schon immer ziemlich gut befreundet gewesen... aber Pad? Der würde sich nie wieder bei „Evans“ blicken lassen, obwohl er sie mochte, dessen war ich überzeugt. Und Wormy vermutlich auch nicht...
Was bedeutete sein Blick, was sollte er mir sagen? Dass er sich sicher war, dass er Lily auch nach Hogwarts durch mich noch sehen würde, wie Pad, der von nichts überzeugter war außer von der Tatsache, dass wir Rumtreiber in die Geschichte eingehen würden? Oder zweifelte er insgeheim daran, weil er schließlich mein Zögern bemerkt hatte, mitbekommen hatte, dass ich sie immer noch nicht wegen unserer gemeinsamen Zukunft gefragt hatte?
In einem Anfall aus Wehmut und Angst griff ich nach Lily's Hand, verschränkte ihre Finger mit meinen, als könnte ich ihre Zukunft so mit meiner verweben. Lily sah wie ich auf unsere Hände hinunter, als würde sie diesen Gedanken insgeheim ebenfalls hegen, als wünschte sie sich wie ich nichts sehnlicher.
Ihr Lächeln in meine Richtung verstärkte den Eindruck, ließ mich an nichts Anderes mehr glauben, denken. Wir mussten ja nicht gleich zusammenziehen. Sie würde bei mir vorbeischauen, ich bei ihr und irgendwann, wenn ich endlich genug Mut aufgebracht hatte, würde ich sie fragen, einfach fragen.
„Gehen wir?“, fragte Freya plötzlich in die Stille hinein - offenbar hatte sie sich mittlerweile von Pad gelöst, der allerdings immer noch nah bei ihr stand und sie ansah, mit einem leichten Grinsen im Gesicht. Dachte er gerade auch daran, wie sehr sie sein Leben hier in Hogwarts beeinflusst hatte? Dachte er vielleicht sogar an Wormy's Worte von heute Morgen, warum er sich nicht in sie verliebte?
Ich wusste es nicht, obwohl ich aus Pad's Gesicht normalerweise lesen konnte wie aus einem Buch - aber in meinem Kopf war so ein Wirrwarr, so ein Chaos bei all den überschäumenden Gefühlen angesichts dieses Abschiedes - es machte mich fertig. Die Freude darüber, dass wir endlich fertig waren, dass die Zukunft auf uns wartete, mit weit geöffneten Armen, der Glaube, dass wir alles schaffen konnten, wenn wir nur daran glaubten, wenn wir es uns nur fest vornahmen; dann die Wehmut darüber, dass wir unser Zuhause hinter uns lassen mussten und all die Freunde hier; meine Zweifel im Hinblick auf diese und Lily - würde ich es wirklich schaffen, mit allen Kontakt zu halten?
Ich nickte leicht, um mir selbst zu verdeutlichen, dass ich mir keine Sorgen machen musste: Wenn ich etwas dafür tat, warum nicht?
Freya lenkte mich ab. „Tschüss, Gemeinschaftsraum. In dir haben wir viele schöne Stunden verbracht. In dir haben wir vermutlich die größten Dummheiten unserer Leben begangen, vermutlich waren wir nie so betrunken wie hier drin. Du warst immer so - so warm und so heimelig - Gibt es das Wort? - und... Ja. Wir lieben dich.“ Wie aus heiterem Himmel kniete sie nieder und küsste alles Ernstes, vor uns allen, einfach mal so den Boden. Plötzlich hatte ich gute Lust, auch auf die Knie zu gehen und Merlin dafür zu danken, dass wir diesen Gemeinschaftsraum jemals betreten durften, doch da Freya immer noch weitersprach, wurde ich schnell von meinem Vorhaben abgelenkt. „Und wenn wir dann irgendwann die Kinder von Lily und Potter hier einschulen, sehen wir dich wie-“
„Ooooh, Gemeinschaftsraum, du -“, unterbrach Lily sie schnell. „Danke.“ Überschwänglich umarmte sie ihren offiziellen Lieblingssessel, in dem wir auch so oft zusammengesessen hatten, sie auf meinem Schoß, an mich geschmiegt. Wie oft wir uns in ihm geküsst hatten? Wie oft gestritten, wie oft hatte sie mir auf die Brust getrommelt, weil sie so wütend war? Und was hatte Freya gesagt über unsere fiktiven Kinder? Einen Moment stellte ich mir vor, sie hätte in ferner ferner Zukunft Recht und sie würden diesen Sessel auch nutzen, lieben und schätzen, wie wir zwei es jetzt taten. „Danke, Sessel, dass du immer da warst, wenn -“, fuhr sie fort, verstummte aber plötzlich. „Egal. Danke“, sagte sie schnell und stellte sich neben Freya, die sich mittlerweile wieder erhoben hatte.
Mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht strich ich wortlos über das Sofa vor dem Kamin, auf dem wir Rumtreiber schon seit der ersten Klasse jeden Tag saßen, Hausaufgaben machten, sie abschrieben, Karten, Schach oder Anderes spielten oder einfach nur dalagen und Schokolade aßen und Spaß hatten, das Leben genossen. Ich hob meinen Kopf, mein Blick fing Pad's auf, der im selben Moment ebenfalls seine Hand auf den Stoff des Sofas gelegt hatte.
„Also - gehen wir?“, fragte diesmal Moony, mit einer Stimme, die von Traurigkeit durchsetzt war und mich innerlich zittern ließ. Es klang fast so, als hielte er es keine Sekunde länger aus - und Freya offenbar auch nicht.
„Ja“, sagte sie sofort und schleppte ihren Koffer heraus, ohne sich noch einmal umzuschauen. Doch da rannte sie auch schon wieder herein, ihre dunklen Locken flogen um ihr Gesicht, und sie schmiss sich auf das Sofa. Sie griff nach einem Kissen, das Nächste, und begann es an sich zu drücken. „Ich werd euch vermissen. Euch alle. Ja, Geraldine, dich auch“, wandte sie sich an ein kleines rosa Kissen und knuddelte nun auch dieses.
Ich konnte es kaum fassen irgendwie.
„Hey, das Ding heißt nicht Geraldine, sonder Maggie!“, rief Pad widersprechend und grinste Freya an.
„Was ist mit Maggie?“, warf Wormy planlos ein und sah auf das Kissen in Freya's Hand.
Ich war zu nichts mehr fähig. Ich strich noch einmal über das Rumtreibersofa, gespannt, ob es auch den anderen Schülern, die uns kannten, komisch vorkommen würde, wenn wir vier Jungs es plötzlich nicht mehr besetzten - wären sie froh, dass sie keiner mehr von diesem Platz wegscheuchen würde, wenn sie es wagten, sich einzubilden, sie hätten das Privileg, hier zu sitzen, oder wären sie auch ein wenig wehmütig über unsere Abwesenheit?
Ich hoffte auf Letzteres, drehte mich wie oben im Schlafsaal einmal um mich selbst, um alles, jede Erinnerung und jedes Brandloch in den Sofas in mich einzusaugen.
Die Sonne schien, es war warm in dem kreisrunden Raum, wie immer, auch im tiefsten Winter, wenn draußen der Schnee auf die Erde fiel und das Feuer in den Kaminen loderte. Es war - rot, wie immer, und golden und wunderschön und … In diesem Moment konnte ich gar nicht in Worte fassen, wie stolz ich darauf war, ein Gryffindor zu sein.
Dann nahm ich meinen Koffer und folgte Lily aus dem Gemeinschaftsraum, ohne mich noch einmal umzusehen, denn das brauchte ich eigentlich gar nicht. Ich kannte alles, jede Ecke, in und auswendig: Auf dem Sofa rechts in der Ecke hatte ich mich das erste Mal aufgrund eines zu hohen Alkoholpensums übergeben, da hinten hatte ich das erste Mal gegen Pad Zaubererschach gespielt und links neben dem Eingang zum ersten Mal in dem selben Spiel gegen Wormy gewonnen, der einfach unschlagbar in dem Spiel war.
Und doch sah ich noch einmal zurück, beobachtete, wie Leah und Finn gar nicht bemerkt zu haben schienen, dass wir Übrigen gingen und einfach weiter eng umschlungen zwischen den verschiedenen Sofa, die alle eine andere Geschichte erzählten, stehen blieben.
Ich musste mich dazu zwingen, den Blick abzuwenden, so schwer kam es mir vor, den Gemeinschaftsraum als Teil meiner Kindheit hinter mir zu lassen - den Raum, in dem wir in Hogwarts vermutlich am meisten Zeit verbracht hatten. Ich schüttelte den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben, verabschiedete mich bei der Fetten Dame, die auch ein wenig sentimental wirkte, so oft, wie sie alle der Abschlussschüler nach einem Passwort gefragt hatte (und noch nicht geahnt hatte, dass ihr Potrait einmal von Sirius Black aufgeschlitzt werden würde :D), und sah aus den staubigen Fenstern hinaus auf die Ländereien.
Es glänzte. Alles. Der See, das dreckige Fensterglas, die rostigen Rüstungen, alles hier. Es glänzte, es bewies uns noch einmal, wie froh wir sein konnten, auf diese wunderschöne Schule gegangen zu sein. Es war so perfekt hier, ich würde es nie vergessen, dieses Schloss und all die zauberhaften Momente würden für immer in meinen Gedanken verweilen.
Inmitten aller Menschen, die mir in Hogwarts so wichtig geworden waren, stiegen wir die Treppen hinunter, gingen nun wirklich zum letzten Mal die Geheimwege entlang, strichen das letzte Mal mit der Hand über das Geländer der gewaltigen Marmortreppe.
Überall lachten die Schüler, sie freuten sich auf die Ferien und konnten es kaum abwarten, die Schule und ihre Gemäuer zu verlassen, so im Gegensatz zu der Abschlussklasse. Sie schwieg, jeder, der heute Hogwarts zum letzten Mal zu sehen hatte, sprach kaum einen Ton, doch als verschiedene Leute schon anfingen, zu uns zu kommen, uns zu umarmen und sich zu verabschieden, wurden wir dazu gezwungen, etwas zu erwidern.
Philipp war auch darunter, der neue Quidditchkapitän Hogwarts - ich wünschte ihm viel Glück und gab ihm noch ein paar Tipps - und Seth, der Kleine aus der ersten Klasse, der mich... nun ja, wie Lily immer sagte, verehrte. Sie lächelten mich an, schlugen mir in Philipp's Fall auf die Schulter oder grinsten mich aufgeregt an - wie Seth.
Es ging viel zu schnell. Schon war es Zeit, das Portal hinter uns zu lassen und nach Hogsmeade, zum Hogwartsexpress, zu gehen. Die Koffer und der Käfig von Kniffel schepperten hinter uns, als wir uns einen Weg zu zu den pferdelosen Kutschen bahnten, und hin und wieder ein paar Worte von uns gaben, unwichtige, nebensächliche Worte.


Schon saßen wir in unserem Stammabteil, wir vier Rumtreiber zusammen und verstauten unsere Koffer, sprangen wieder aus dem Zug, um noch einmal zurück auf das Schloss zu sehen, dass uns sieben Jahre lang als Zuhause gedient hatte. Wir verabschiedeten uns auch noch einmal von Hagrid, der davon überzeugt war, dass wir uns wiedersehen würden und konnten uns gar nicht satt sehen an den Türmen unser Schule und all den Geschäften Hogsmeades, die wir in der dritten Klasse übermütig erkundigt hatten.
„Ich vermisse unsere Schulzeit irgendwie jetzt schon“, sagte Moony neben uns, seinen Blick auf die peitschende Weide gerichtet, deren Äste sich im sanften Wind bewegten, als wäre sie tatsächlich ein einfacher - Baum. Ich dachte darüber nach, wie Moony zu Beginn gewesen war, als wir nichts von seinem kleinen, haarigen Problem gewusst hatten und was für eine Angst er gehabt hatte, als wir es schließlich herausgefunden hatten - Er war für einen Moment davon ausgegangen, dass wir uns aufgrund dieser Sache von ihm abwenden würden. Aber er hatte sich getäuscht.
Hogwarts hatte ihm Freunde geschenkt. Und sicher nicht nur ihm.
Eigentlich … Der Gedanke der in meinem Kopf auftauchte, war wirr und unglaublich, seltsam. Angenommen, Moony wäre nie ein Werwolf geworden... wären wir dann jemals so gut befreundet gewesen wie heute? Es wäre nie nötig gewesen, Animagi zu werden und es war doch nicht zu leugnen, dass das unsere Freundschaft gestärkt, das Gerüst endgültig fertig gestellt hatte. Die nächtlichen Streifzüge, der Zusammenhalt, der auch nicht durch die Tatsache, dass sich einer von uns einmal im Monat in einen Werwolf verwandelte, zerstört werden konnte...
Ob wir wohl weiterhin nächtliche Streifzüge planen könnten, irgendwie? Ich sah Moony an, und musste irgendwie grinsen. Er war nicht der Einzige, der Hogwarts irgendwie schon jetzt vermisste.
„Ich auch“, gestand ich und lächelte. „Wisst ihr noch, wie wir hier das erste Mal ausgestiegen sind und uns umgesehen haben?“ Damals waren nur Pad und ich zusammen herumgelaufen und in eine Kutsche gestiegen, Moony und Wormy hatten wir erst im Schlafsaal wirklich gut kennengelernt. „Ehrlich gesagt fand ich Hagrid am Anfang etwas beängstigend“, erzählte ich und lachte bei dem Gedanken, zusammen mit Pad, der sofort einstieg.
„Ich auch, aber ich wollte es nicht mal mir selbst gegenüber zugeben“, sagte er. „Ich hatte Angst, dass der Hut mich dann nach Hufflepuff steckt.“
Wieder lachte ich. „Ich auch. Naja, ich hatte eigentlich eher Angst, dass ich dadurch nicht nach Gryffindor komme, weil da ja die Mutigen regieren...“ Wie damals im Zug, vor sieben Jahren, auf der Hinfahrt nach Hogwarts, schwang ich ein fiktives Schwert und lachte. „All die Angst umsonst.“
Wormy sah mich an, dann schweifte sein Blick zu Pad und schließlich zu Moony. „Zurückblickend wäre es mir egal gewesen, wohin ich komme, Hauptsache ich war mit euch zusammen. - War das jetzt zu unmännlich?“, fragte er schnell und sah Pad besorgt an.
Der runzelte gespielt nachdenklich die Stirn. „Definitiv. Aber weißt du was? Heute könnt ihr euch so unmännlich und mädchenhaft benehmen wie ihr wollt. Aber nur heute, vergisst das nicht.“
„Pad, mädchenhaft und unmännlich ist dasselbe“, korrigierte ihn Moony.
„Na und? Das haben schon die größten Dichter der Geschichte gemacht, zwei Wörter hintereinander gesetzt, die dasselbe bedeuten“, behauptete er selbstsicher. „Das zeugt nur von meiner Intelligenz.“
„Sie haben das benutzt, wenn sie dichteten, aber das hast du in dem Fall nicht.“
„Oh doch - warte: Oh wunderschönes Hogwarts …“ Er stockte. „Auf Hogwarts reimt sich irgendwie nichts“, stellte er enttäuscht fest.
„Wie wär's mit Schule?“, schlug ich hilfsbereit und mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht vor.
„Oh du wunderschöne Schule -“ Er überlegte angestrengt. „Oh du wunderschöne Schule“, begann er wieder. „Mit all den Hetero und Schwule-“
„Die Grammatik ist falsch“, verbesserte ihn Moony kopfschüttelnd.
„Die Grammatik ist falsch“, äffte ihn Pad nach und sah ihn verständnislos an. „Merlin, Moony, so etwas nennt man Dichterfreiheit!“
„Der Text war aber auch nicht so prickelnd“, warf Wormy ein.
„Hey, auf Schule reimt sich nicht viel mehr, das nennt man die Initiative ergreifen“, bemerkte ich schnell.
„Prongs, das nennt man Schwachsinn. Lass das mit dem Dichten mal lieber bleiben, Pad“, riet Moony und grinste ihn an.
„Mal sehen, was meine Zukunft so für mich bereit hält“, sagte Pad achselzuckend und sah auf die Ländereien hinaus. „Vielleicht werde ich ja mal berühmt, weil ich ein wunderschönes Gedicht schreibe über einen jungen Mann mit einem kleinen, haarigen Problem, der von seinen Freunden umgebracht wurde, weil er immer alle verbessert hat. Vergiss nicht, wer unter den TOP 5 der Jahrgangsbesten war.“
Wormy grinste. „Deine Gedankensprünge muss man nicht alle nachvollziehen, oder?“
„Der letzte Kommentar war nur, um Moony zu ärgern“, erklärte ich grinsend. „Passt doch perfekt zum Umbringen.“
„Also dass du keine Probleme hast, seine Gedankensprünge zu verstehen, war ja klar, Prongs“, bemerkte Moony und verdrehte die Augen, doch mit einem Grinsen auf dem Gesicht.
Es war wie immer. Locker und albern und unnötig, ich und Pad verstanden uns ohne Worte, Moony verbesserte alle, und Wormy - war da, um den Rest zu machen. Ein Muster, dass sieben Jahre Zeit hatte, sich zu verfestigen.
Der Zug ließ ein lautes Pfeifen hören, wir hatten nicht mehr viel Zeit.
„Kommt Jungs“, sagte Wormy und sprang wieder in den Zug hinein.
Pad und ich grinsten uns an. „Irgendwie komisch, dass es das letzte Mal sein soll, oder?“, fragte er kopfschüttelnd und folgte Moony in den Zug.
Ich verharrte einen Moment und sah den dreien nach, konnte es nicht fassen, dass unsere gemeinsame Schulzeit nun ein Ende hatte. Tief einatmend folgte ich ihnen.
„Hey ihr Süßen“, begrüßte Pad eine Gruppe von Sechstklässlerinnen, die ihn unverhohlen anstarrten und ging mit einem breiten Grinsen weiter. Ohne Zweifel: Alle von ihnen schauten ihm in diesem Moment nach. Irgendwie irritierte es mich, dass ich vor einem Jahr genau wie Pad durch den Zug gelaufen war: Single, beliebt und auf der Suche nach Spaß. Als wäre das schon irgendwie länger her.
„Ich versteh das nicht“, sagte Wormy kopfschüttelnd. „In dieser Gruppe war Amanda dabei, und die ist seit Monaten glücklich mit diesem Andy zusammen und trotzdem schaut sie dich an, als würde sie sich nicht einmal an seinen Namen erinnern, wenn sie dich sieht.“ „Ist vermutlich auch so“, bemerkten Pad und ich gleichzeitig und lachten.
„Merlin, Lily übt immer noch zu wenig Einfluss auf dich aus, wenn du dich immer noch so über das Interesse der anderen Mädchen freust“, vermutete Moony kopfschüttelnd und öffnete die Tür zu unserem Stammabteil; das Abteil, in dem Pad und ich, zusammen, schon bei unserer allerersten Fahrt nach Hogwarts gesessen hatten.
„Das ist doch nur natürlich“, verteidigte ich mich halbherzig und ließ mich auf meinen Platz am Fenster fallen. „Das geht jedem Mann so, ob vergeben oder nicht.“
„Und was bin ich dann bitte?“
„Ein Werwolf - für die gilt vielleicht was Anderes“, schlug Pad kurzerhand vor und zuckte mit den Achseln.
Er verdrehte die Augen. „Ihr seid furchtbar. Und ihr wollt immer das letzte Wort haben.“
„Mit so einem Satz legst du es ja auch gerade zu an, oder nicht?“, fragte ich stirnrunzelnd.
„Ich gebe auf.“
„Aber trotzdem müssen wir noch was erwidern, damit wir auch noch das letzte Wort haben“, bemerkte Pad.
Moony schwieg.
„Ich glaube, jetzt hat er wirklich aufgegeben“, vermutete ich und grinste Pad zufrieden an.
„Das ist aber langweilig, wenn du schweigst, Moony. Du musst -“
Der Zug setzte sich plötzlich in Bewegung, langsam begann er, sich aus dem Bahnhof zu schlängeln. Wir Rumtreiber unterbrachen unser Gespräch, sahen uns an und als hätten wir uns abgesprochen, standen wir alle plötzlich an der Fensterscheibe und drückten unsere Gesichter gegen das kühle Glas.
Wir starrten auf das Schloss hinter uns, das immer kleiner und kleiner wurde, beständig schrumpfte, als würde irgendein großer Zauberer daneben stehen und den Verkleinerungszauber anwenden, wie Pad und ich bei unseren Zweiwegspiegeln.
Ich lächelte zufrieden, voller Stolz und Glück.
Ich hatte während meiner Schulzeit alles richtig gemacht.
Ich hatte Freunde für mein gesamtes Leben gefunden, dessen war ich überzeugt, Freunde, die mich niemals im Stich lassen würde, ich hatte Spaß gehabt, in jedem dieser sieben Jahre, ich hatte eine wahnsinnig tolle Freundin gefunden, die mir bewiesen hatte, dass es Liebe wirklich gab, ich hatte erfahren, was Glück war und auch, was Unglück war...
Ich hatte hier in Hogwarts alles gefühlt, was möglich war, und alles verdammt noch einmal richtig gemacht und konnte ohne Reue, würde immer ohne Reue zurück auf meine Zeit in Hogwarts sehen können.
„Meint ihr, wir werden Hogwarts jemals wiedersehen?“, fragte Wormy leise, wehmütig.
„Ganz ehrlich?“, fragte Pad. „Ich bin davon überzeugt.“
Ich wandte den Blick nicht von den dunklen Gemäuern an, die immer kleiner wurden, doch ich grinste. Ich wusste nicht, ob wir das Schloss wiedersehen würden, aber theoretisch könnten wir jederzeit hier auftauchen. Vielleicht würden wir sogar noch einmal zu Dumbledore müssen, weil ein Rumtreiberkind alles durcheinander brachte oder wir würden aus freien Stücken nach Hogsmeade kommen, um bei Rosmerta ein Butterbier zu trinken, wie damals in der dritten Klasse. Vielleicht würden uns aber auch ganz absurde Dinge wieder hierher zurück bringen, vielleicht furchteinflößende Drachen, die besiegt werden mussten oder eine Reihe Todesser, die sich hier eingenistet hatten, vielleicht würden Pad und ich hier einbrechen, um sie zu überlisten und Moony würde Dumbledore ablösen und einer der beliebtesten Direktoren der Geschichte werden, während Wormy vielleicht schon jahrlang hier lebte, bei Hagrid als sein Helfer.
Doch all diese Gedanken waren unsinnig, aus meiner Fantasie entsprungen, die in Hogwarts so gefördert worden war, und doch: Wir würden Hogwarts wiedersehen. Irgendwann.
Der Zug fuhr um eine Kurve und die letzten Türme Hogwarts verschwanden hinter der Biegung, das Schloss schwand aus unseren Augen, bereit, die Tore für die nächsten Jahrgänge und Generationen zu öffnen und sie in die Magie der Gemäuer aufzunehmen, wie schon so viele Schüler vor uns. Ich musste lächeln, als ich daran dachte, dass ich die Ehre gehabt hatte, hier auf die Schule gegeben, dass ich ein Teil von so etwas großem und gewaltigem gewesen war und war mir plötzlich genau wie Pad sicher, dass Hogwarts nie ganz zur Vergangenheit gehören würde. Es würde hier weiterhin stehen und wenn ich je das Bedürfnis haben sollte, zurückzukehren, würde es immer noch am selben Ort sein und mich mit offenen Armen empfangen; jeden Schüler, jedem Menschen, der das Bedürfnis hatte.
Hogwarts würde immer hier stehen, sturm- und winterfest, mal von Schnee bedeckt, mal von der Sonne beschienen, mal durch einen Regenschleier verdeckt oder von Blitzen bekämpft, hier neben dem See und den Bergen und den grandiosen weiten Wiesen und dem Verbotenen Wald, um jeden Schüler und jede Schülerin wieder willkommen zu heißen, in ihrem Zuhause.
Mich. Uns alle.
Danke, war das Einzige, das in meinem Kopf Platz hatte. Danke Hogwarts.


~*Lily*~
Es war seltsam, das Schloss verschwinden zu sehen. Irgendwie meinte ich, mir einzubilden, die Gefühle in mir müssten stärker sein - Als würde in dem Moment, in dem Hogwarts zwischen den Bäumen verschwinden würde, ein Teil von mir absterben oder so. Doch es waren ja doch nur ein paar Sekunden, und in mir tat sich nichts, überhaupt nichts; alles, was ich tun konnte, war, zuzusehen, wie der letzte Turm hinter einem Baumwipfel verschwand.
Und weg war das Schloss.
Ich wartete einen Moment, wie um sicher zu gehen, dass meine Atmung und all das noch richtig funktionierte, aber natürlich hatte sich nichts verändert. Der Moment hatte sich - nicht halb so bedeutsam angefühlt, wie ich es mir in meinen schlimmsten Träumen vorgestellt hatte, und ich war froh darüber. Auf noch mehr Tränen hatte ich nicht wirklich Lust, der gemeinsame Rundgang mit den Rumtreiber heute Morgen war schon zu bedrückend gewesen, und den Abschied von allem am Bahngleis wollte ich mir noch gar nicht vorstellen ...
„Ganz schön heiß heute“, sagte Holly munter, als würde sie genauso denken, wie ich, und sich die letzte Zugfahrt nicht von trüben Gedanken verderben lassen wollen.
„Stimmt“, antwortete Freya sofort und schmiss ihre Tasche auf den einzigen freien Platz in der Kutsche. „Und ich hab Hunger.“
Leah starrte trübselig aus dem Fenster. „Mhm“, machte sie und seufzte, blickte schließlich beinahe entschlossen auf uns setzte sich gerade hin, als wäre auch sie nicht bereit, die letzte Zugfahrt zu verschwenden. „Eigentlich müssten wir heute noch eine richtige Zugparty machen, hmm?“ Sie grinste ein wenig.
Ich kramte in meiner Tasche nach meinem Geldbeutel. „Wie viel Geld meint ihr, müssen wir zusammenlegen, bis es für von allem etwas reicht?“ Grinsend blickte ich in die Runde.

Drei Stunden später saßen wir alle mehr als satt und zufrieden in unserem Stammabteil, spielten sinnlose Kartenspiele, hatten immer noch Appetit und aßen so viel und so ungesund, dass Leah schwor, sie würde die nächsten drei Jahre keine zuckerhaltige Nahrung mehr zu sich nehmen können. Wir spielten Zaubererschnippschnapp mit ein paar Abschlussschülern aus Ravenclaw und Freya feindete sich mit Bellatrix und Rookwood an, die aber anscheinend selbst zu deprimiert waren, um uns richtigen Ärger zu machen. Überhaupt schien es, als wären wir von all den Abschlussklässlern noch diejenigen, die die beste Laune hatten. Von den Rumtreiber hörten und sahen wir überhaupt nichts; Freya und ich witzelten, dass sie gerade in einem geheimen, abgedunkelten Abteil ihre letzte Sitzung abhielten und wir am besten nicht mehr auf den Gang wagen sollten, im Falle, dass der Streich gestern Abend doch nur der vermeintlich letzte Streich der Vier gewesen war. Sie versuchte natürlich trotzdem, mich dazu zu überreden, die Jungs zu suchen um ein wenig unterhalten zu werden, aber ich - ich weigerte mich.
Ich sagte, ich wolle den Vier ihre letzte Ruhe lassen, bevor sie getrennt wurden, aber irgendwie - das war nur die halbe Wahrheit. Wenn ich ganz ehrlich war, dann war ich in meine alte Gewohnheit zurückgefallen: Ich hatte Angst. Ich wurde zum kompletten Feigling, mit jedem zurückgelegten Meter mehr ...
Ich wollte James nicht sehen. Ich hatte verdammt noch mal Schiss davor, was nach Hogwarts mit uns passieren sollte, ich wollte keine Abschiedsworte hören; ich hatte Angst, dass er mich darauf ansprechen würde, wie es weiterging, und ich hatte Angst, dass er es nicht tun würde. Ich wollte mutig sein, und das Thema selbst anschneiden, aber alleine schon der Gedanke daran ließ Eiswürfelähnliches in meinen Magen gleiten.
James ließ sich nicht blicken, ich weigerte mich, zu ihm zu gehen und es war besser so. Dachte ich. Nein, ich war überzeugt davon. Entschlossen, mir die Zugfahrt nicht mit Gedanken an so unsägliche und ja doch nicht lösbare Dinge zu verschwenden, schüttelte ich den Kopf und nahm mir einen Schokofrosch. Es war soundso unausweichlich - Spätestens wenn wir aus dem Zug ausstiegen, würde mir schon irgendwas einfallen; außer ich konnte so schnell rennen, dass ich im Auto meiner Eltern saß, bevor er mich einholen und zur Rede stellen konnte... Aber das war unwahrscheinlich. Denn James konnte schnell rennen. Leider.
Und irgendwie hoffte ich ja doch. Dass wir uns zufällig auf dem Gang treffen würden, dass er doch mit Black vorbeischauen würde, dass Freya mich einfach mitschleppen würde und wir dieses Problem endlich aus der Welt schaffen können würden.
Aber nichts passierte, und mein Magen wurde immer schwerer - was nicht unbedingt an den vielen Schokofröschen liegen musste - und die Stunden vergingen. Viel zu schnell, viel zu schnell für unsere letzte Zugfahrt...
„Also, Mädls“, sagte Freya irgendwann mit beinahe feierlicher Stimme. „Das war's dann wohl, hm?“
Ich blickte von dem Spielbrett auf, auf dem ich gerade dabei war, Leah im Zauberer-Ärgere-Dich-Nicht zu besiegen (ich musste zugeben, seit ich regelmäßiger mit Black spielte, war ich eindeutig schneller, trickreicher und vor allem ehrgeiziger geworden) - und bekam einen halben Herzanfall, als mein Blick Freya's aus dem Fenster folgte und ich feststellen musste, dass wir gleich in den Bahnhof einfahren mussten.
Nein. Oh nein.
Das - das sollte es jetzt also gewesen sein? Sieben Jahre, so schnell waren sie vergangen? Und plötzlich bekam ich es mit der Panik zu tun, mit einer ausgewachsenen Panik. In einer irrationalen Angst packte ich Freya's Unterarm und starrte meine Freundinnen der Reihe nach an. „Ihr - ihr vergesst das doch nicht, oder? Alles, also ich meine unseren Schlafsaal, und all - all diese Jahre - ja?“
Holly schüttelte als Erste den Kopf, leicht benommen. „Nein. Nein. Versprochen.“ Ich legte meine Hand auf ihre, wie einer Eingebung nach, und Leah's und Freya's folgten meiner, wie im Kindergarten - und auf einmal legte sich meine Panik ein wenig.
Natürlich. Alles war gut. Wie würden aussteigen, aber das hieß noch nicht, dass all das Gute auch ein Ende hatte. Wir konnten weiter befreundet bleiben, uns sehen, arbeiten gehen, Neues erleben, neue Leute kennenlernen ...Ich würde James wiedersehen können, oft, so oft ich wollte, wenn ich nur mutig genug war, um daran zu glauben. Wir würden nicht mehr nur die Nächte haben, keine sinnlosen Stunden würden wir mehr mit Unmengen an Hausaufgaben verbringen müssen...
Alles Gute konnte, musste bleiben, und es konnte besser werden. Das - vielleicht hatten sie doch Recht gehabt. Vielleicht würde jetzt so etwas wie das echte Leben losgehen, mit Freiheiten und Neuheiten und Frische und - und auf einmal wurde ich extrem aufgeregt.
„Jetzt ist es aus, hm?“, murmelte Leah und starrte auf unsere Hände, die immer noch ineinander verkrampft in unserer Mitte lagen.
„Nein“, sagte Freya und schüttelte den Kopf.
Ich lächelte, weil wir mal wieder ähnliche Gedankengänge hatten. Ich blickte Leah an und auf einmal überkam mich eine - eine unglaubliche Ekstase. „Jetzt fängt es an! Es fängt erst richtig an! Es geht los!“
Und ich glaube, ich stürzte mich auf sie, und im gleichen Moment musste wohl der Zug angehalten haben, denn auf einmal tat es einen gewaltigen Ruck und es haute uns auf den Abteilboden, und - da lagen wir, zu viert auf dem schmutzigen Abteilboden und knuddelten uns.
Freya redete hysterisch irgendwas von „Es geht los, es geht los, es geht lohohoos“, während Leah immer noch ein wenig wie in Trance „Es ist echt vorbei. Wow“, murmelte, Holly anfing zu lachen, und ich einstieg.
Unser kleiner Auflauf wurde erst dadurch unterbrochen, dass Freyas Koffer sich offenbar aus der Gepäckablage gelöst hatte und auf einmal mit einem gewaltigen Krach knapp neben meinem Kopf aufkam - was mich aber nur noch heftiger zum Lachen brachte.
Ich bekam Schluckauf. „Ich glaube, dem Koffer geht es nicht schnell genug los“, stieß ich hervor und musste schon wieder kichern.
Die anderen rappelten sich langsam auf, griffen nach ihren Taschen und zerrten an Koffern. „Kommt, schnell, die sperren uns hier noch ein“, grinste Freya und umarmte den Türrahmen. „Du bekommst den Namen Mirabella“, fügte sie, an den toten Gegenstand gewandt, hinzu und nickte. „Mögest du vielen anderen Schülern Einlass zu diesem, den tollsten aller Abteile gewähren.“
Und dann waren wir schon draußen und das tollste aller Abteile war weg, und mein Schluckauf auch und, und Holly kicherte immer noch und mein Magen flatterte gemeingefährlich und eine leise Hysterie baute sich in meiner Kehle auf und drohte mir zu entschlüpfen.
Die meisten Schüler standen schon auf dem Gleis und begrüßten ihre Eltern oder verabschiedeten sich von ihren Freunden. Die Luft war erfüllt von einer Art freudiger Erwartung - Ferien, Sommer, zuhause wartete auf die meisten Schüler, und bis auf ein paar wenige Knirpse, die in Tränen ausgebrochen waren sahen alle glücklich und erwartungsvoll aus.
Leah allerdings hatte den Scannerblick wohl besser drauf als ich, denn sie entdeckte die Rumtreiber viel früher als ich - Was vermutlich daran lag, dass Finn bei ihnen stand. Ich wollte etwas sagen, aber Leah war schneller: Schon war sie losgerannt, auf Finn zu; sie wirkte den Tränen schon wieder erstaunlich nahe.
Wir anderen sahen uns an, schluckten und folgten ihr dann langsam.
Die Eltern, die in der Nähe standen sahen ein wenig beunruhigt zu Finn und der inzwischen wieder heftig schluchzenden Leah hin und schnell wieder weg, und auch die Rumtreiber betrachteten die beiden, Mitleid in ihren Blicken. Auch wenn ich bezweifelte, dass Black so etwas wie Liebeskummer überhaupt in sein Hirn bringen, geschweige denn nachvollziehen konnte.
Als hätte er meine Gedanken gelesen, drehte Black sich augenblicklich zu mir um. Die Hände in die Hosentaschen gesteckt blickte er mich so sicher und locker an, wie immer, ein Grinsen auf den Lippen. „Evans, man sieht sich“, verabschiedete er sich von mir und drückte mir eine Umarmung auf.
Ich machte mich schnell wieder los. Und gab mein Bestes, nicht zu viel in seine Worte reinzuinterpretieren - Aber Man sieht sich, klang das nicht so, als würde er in Wirklichkeit daran zweifeln, dass wir uns wiedersehen würden? Wenn er sicher wäre, dass James und ich und somit auch Black und ich uns häufig wiedersehen würden, hätte er dann nicht irgendetwas anderes gesagt, wie Bis bald oder so? Oder drehte ich jetzt durch?
„Hm“, brachte ich hervor und schaffte schließlich sogar ein Lächeln. „Mach's gut, Black.“ Und irgendwie... irgendwie würde ich vermutlich sogar ihn vermissen. Seine dummen Sprüche, seine nervigen Andeutungen, sein verhasstes Grinsen und seine arrogante Art, und - Oh nein. Wenn ich jetzt schon bei Sirius Black anfing, emotional zu werden, wie sollte das dann weitergehen?
„Ich denke, wir sehen uns auch noch - leider“, machte Black mit einem schwachen Grinsen bei Freya weiter und umarmte auch sie.
Allerdings schien sie auf so eine Szene deutlich besser reagieren zu können, als ich . „Sicher“, sagte sie sofort wie selbstverständlich. „Ich spreche auf der Straße einfach das am billigsten aussehende Mädchen an, das ich sehe, und sie gibt mir deine Adresse.“ Mit einem breiten Grinsen lösten sich die beiden von einander und ich wusste nicht, ob ich lachen oder die Augen verdrehen sollte. Das war so typisch.
Ich umarmte Holly, die von ihren Eltern schon erwartet wurde, versprach hoch und heilig, mich schnellstmöglich bei ihr zu rühren; ich verabschiedete mich von Remus, bekam sogar ein paar Sekunden mit Finn und Leah, die jetzt wirklich stumm in Finns Hemd weinte und sagte Kevin Tschüss (natürlich nicht, ohne ihm bestätigen zu müssen, dass diese eine Nacht in seinem Bett die beste Nacht meines Lebens gewesen war), aber...
Einer Person wollte ich nicht in die Augen sehen. Konnte ich nicht.
Und offenbar ging es James nicht viel anders, er lachte mit den anderen Jungs und verabschiedete sich von meinen Freundinnen, aber anscheinend traute er sich genauso wenig, mich anzugucken, wie ich es wagte, auf ihn zuzugehen. Und für einen Moment wünschte ich mir beinahe, er würde sich nicht genauso anstellen, wie ich es tat, und auf mich zugehen und Klartext reden.
Aber das war dumm. Genau so unsinnig, wie unser Verhalten, denn natürlich gingen uns irgendwann die Leute zum Verabschieden aus und - und -
James drehte sich zu mir, die Stirn leicht gerunzelt, eine Hand in den Haaren, wie er es immer, immer, immer tat, wenn er nervös war, wie er es Mal für Mal gemacht hatte, als er mich nach einem Date gefragt hatte, drei Jahre lang... Und für einen Moment lang war ich zu nichts in der Lage, außer die unglaubliche Dankbarkeit dafür zu empfinden, dass er so hartnäckig gewesen war - dass er mich, so lange es auch gedauert hatte, schließlich doch überzeugt hatte. So sehr, so heftig, so leidenschaftlich und so überwältigend, wie mich noch nichts in meinem Leben je überzeugt hatte.
Ich hatte so viele Worte im Kopf, viel zu viele, um sie alle gleichzeitig zu denken, geschweige denn auszusprechen... Also tat ich einfach noch einen Schritt auf ihn zu und schlang meine Arme um ihn.
James brauchte keine Sekunde, um meine Umarmung fest zu erwidern, so, als hätte er genau so wenig wie ich vor, jemals zu seinen Eltern zu gehen; als wolle er auch einfach hierbleiben und mich festhalten und mir dieses seltsame, beinahe gruselige Gefühl von Heimat geben... Denn auch, wenn wir das Schloss hinter uns gelassen hatten, diese Art von zuhause würde mir bleiben. Ohne Diskussion.
„Schon allein um dafür zu sorgen, dass die zwei sich nicht wieder alles kaputt machen, müssen wir uns wohl hin und wieder sehen“, hörte ich Black hinter mir sagen, ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie er und Freya die Köpfe zusammengesteckt hatten und mir und James vielsagende Blicke zuwarfen.
„Ich wünschte, du hättest nicht Recht“, erwiderte Freya, aber ich wusste, dass sie grinste.
James' Hand strich über meinen Rücken und hielt mich fest, und ich war fest entschlossen, mich nicht mehr auch nur eine halbe Sekunde von unseren nervigen und vollkommen verständnislosen Freunden ablenken zu lassen.
Und irgendetwas war falsch, an der Art, wie wir uns umarmten - als würden wir uns zum letzten Mal sehen, als hätten wir Angst, dass wir auseinandergehen und uns nie wieder sehen würden, wenn wir uns jetzt losließen. „Hey, das - Das ist kein Abschied. Das ist nur...“ Ich wusste nicht, wie ich den Satz beenden sollte, und ich wusste verdammt noch mal auch nicht, warum immer noch keiner von uns beiden den Mut aufbrachte, die wichtigen Worte auszusprechen. Ich blinzelte, und erst, an der Art wie James' Haare vor dem Hogwartsexpress verschwammen, merkte ich, dass mir die Tränen in die Augen stiegen. Verdammt.
„Wir sehen uns. Also, ich schau mal vorbei oder - du kannst kommen, wann du Lust hast, wirklich. Und -“ Er brach ab und ich betete, ich betete zu Merlin und Gott und an James' und meinen Verstand, dass er endlich den Mut aufbrachte, mich zu fragen, irgendwas, wie es nach Hogwarts weitergehen würde... Eine Sekunde lang starrten wir uns an und ich sah meine eigene verfluchte Unsicherheit in seinen Augen widergespiegelt. Ich schluckte, und langsam, wie tröpfelndes Wasser, kam mir in den Sinn, dass er es nicht tun würde. Ganz einfach. Und ich? Niemals. Ich war viel zu feige.
Enttäuschung sickerte in meinen Magen wie Mondsteinflüssigkeit, eine dickliche, eiskalte Lösung, die wir erst vor wenigen Monaten benutzt hatten, so weit weg schien mir das...
James drückte mir einen Kuss auf die Lippen. „Okay?“
Ich schluckte wieder. „Klar. Okay.“ Ich hatte einen bitteren Geschmack im Gaumen, ich - ich wollte nicht fassen, wie diese Zugfahrt geendet hatte. Irgendwie hatte ich mir ja doch eingeredet, dass wir es noch hinkriegen würden, dass irgendeiner von uns beiden doch den Mund aufkriegen würde, dass es sich schon auf irgendeine Weise erledigen würde... Merlin. Auf einmal kam ich mir furchtbar naiv vor.
Ich starrte ihn an, beinahe wollte ich mich schon wegdrehen - Es war alles gesagt, oder? Doch ich wollte nicht. Ich wollte das nicht so stehen lassen, ich wollte mir später nicht Freya's Vorwürfe anhören, und noch schlimmer, meine eigenen... Und weil Wörter in meinem Kopf herumschwirrten, verirrt und nutzlos wie in einem Käfig gefangene Eulen antwortete ich auf die einzige Art, die mir blieb. Eine Art, die ich vor einem Jahr, vor James, noch nicht als ?Antwort' kategoriert hätte.
Ich küsste ihn. Nicht so, wie ich es vor einem Jahr vielleicht gemacht hätte. Er zögerte keine Sekunde, zog mich an sich, verstand. Vermutlich gingen ihm ähnlich aufgescheuchte Gedanken durch den Kopf wie mir. Oder? Er dachte doch auch darüber nach, oder? Bildete ich mir... das alles vielleicht nur ein? War James überhaupt nicht interessiert, wie es nach der Schule mit uns weiterging, steigerte ich mich da nur rein? War ich naiv?
Meine Eltern, schoss es mir plötzlich durch den Kopf. Bestimmt standen sie jetzt gerade irgendwo hier und beobachteten uns. Sollten sie doch starren. Freya und Black taten es soundso, Holly und Remus waren schon mit ihren Eltern mitgegangen und Leah und Finn waren so miteinander beschäftigt, dass sie garantiert nichts mitbekamen.
Und James' Eltern? Bestimmt starrten sie ebenfalls, Merlin, ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie James' Vater mich anstarrte. Er hatte die dumme Fähigkeit, dass ich mir in seiner Nähe immer beobachtet und nicht gut genug vorkam. Vermutlich konnte er noch nicht mal was dafür und ich litt nur an Verfolgungswahn, das was zumindest Freyas Theorie.
Egal. Doch bevor ich mich richtig von James lösen konnte, um zu meinen Eltern zu gehen, hatte er mich schon wieder geküsst, als wolle er eigentlich genauso wenig wie ich jetzt gehen, ohne das zwischen uns endgültig zu klären.
Ich nahm seine beiden Hände, blickte ihn fest an. „James“, sagte ich und plötzlich fiel mir wieder mal auf, wie sehr ich seinen Namen eigentlich mochte. Aus irgendeinem Grund verspürte ich plötzlich den Wunsch, dass er sich daran erinnern würde, noch sehr, sehr lange. „Wir sehen uns bald“, fuhr ich fort. „Ich - Ich liebe dich. Wir sehen uns“, wiederholte ich eindringlich, vielleicht viel mehr, um mich selbst zu überzeugen; küsste ihn auf die Wange und drehte mich endgültig weg.
Fiel Freya um den Hals und ließ zu, dass ihre dunklen Haare mein Gesicht verdeckten, weil ich jetzt doch weinte, und es hasste, und nicht mal wusste, warum und vor allem welche Emotionen gerade in mir hochstiegen. Das mit mir und James war kein Ende, es durfte keins sein, das war kein Grund um traurig zu sein - Freya, zwischen uns würde sich auch nichts verändern, ganz bestimmt nicht, was war es also dann?
Vielleicht die sieben Jahre, bei denen wir nun wortwörtlich an der Endstation standen. Sieben Jahre voller Glück und in Sicherheit, voller Verzweiflung über völlig normale kleine Probleme, noch mehr Glück und Verwirrung und so viel Ausprobieren...
Sieben Jahre, die vielleicht vorbei waren, aber die keineswegs aus meinem Leben verschwinden mussten. Ich, wir alle, würden uns daran erinnern, hatten in diesen Jahren so viel gelernt - All das würde uns bleiben. All die Freundschaften, die Weisheiten - Das würde, durfte nicht verloren gehen. Es musste weiter bestehen.
Und wie zur Bestätigung meiner Gedanken hörte ich James' hinter mir ein letztes Wort in meine Richtung murmeln: „Versprochen.“


__________


Uuund?
Bitte. Wir flehen euch an, auf unseren Knien, wir betteln euch an, wir bitten euch innerstlich, wir … wir würden ALLES tun, um zu hören, was ihr zu diesem Chap sagt, auch wenn's irgendwie um nichts ging. Bitte bitte bitte bitte zeigt uns nur, dass ihr noch mitlest, gibt uns ein bisschen Motivation, weiterzuschreiben, weiterzumachen, uns zu verbessern und die Geschichte von Lily und James zu einem würdigen Ende zu bringen. BITTE.
Okay, also, wir hoffen es hat euch gefallen :) Und wir hoffen, ihr seid nicht immun gegen Betteleien ;D Nein, wir gesagt, wir würden uns WAHNSINNIG freuen bei Kommis und wir hoffen, wir hören uns bald wieder! :D
Wir lieben euch, wirklich!! <3
Ollo & Flollo


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