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Fanfiction

Nie und nimmer?! - 4. Kapitel

von Hobbit

Sie fürchtete sich. Sie hatte Angst, als sie die Türe öffnete. Sie wusste zwar, was sich dahinter verbarg, aber sie konnte die kindliche Vorstellung und Hoffnung nicht ablegen, dass sie einfach aufwachen würde und alles nur ein böser Albtraum gewesen war.
Sie schluckte einmal, doch ihr Mund war ausgetrocknet und ihre Augen brannten vor Müdigkeit.

Aber sie konnte nicht schlafen, nicht jetzt. Nicht bevor sie bei ihm gewesen war. Sich vergewissert hatte. Aber eigentlich wollte sie sich auch nicht danach ins Bett legen, denn ihr graute es vor dem, was dann kam. Welcher Schmerz, welche Unruhe bei der Erkenntnis, dass alles real war, wenn sie am nächsten Morgen aufstand.

Sie schüttelte den Kopf und drückte die schwere Türe auf. Diese quietschte leicht.
Es war kühl in dem alten, normalerweise ungenutzten Klassenzimmer. Die meisten Hogwartsschüler hatten es wohl noch nie betreten, doch im Laufe des Tages würden sie alle kommen.

Kommen und weinen, so wie Katie es tat.
Das angetrocknete Blut in ihrem Gesicht vermischte sich mit ihrer Tränenflüssigkeit und tropfte auf ihr ohnehin zerrissenes T-Shirt.
Katie klammerte sich an ihren Zauberstab. Er hatte ihr das Leben gerettet. Den Toten im Klassenraum hatte er freilich nichts gebracht. Sie hatte sie nicht gerettet. Katie schluchzte auf und ließ den Schein ihres Zauberstabes über die Körper wandern.

Die Totenstarre war noch nicht einmal eingetreten.
Dort lag Remus Lupin, ihr ehemaliger Professor für Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Warum hatte er es nicht geschafft? Er, der doch top ausgebildet war? Erfahrung hatte? Mutig und ein guter Lehrer gewesen war?
Wieso hatte nicht einmal er eine Chance gehabt?

Und warum, bei Merlin, hatte niemand Colin Creevey bemerkt? Warum hatte ihn keiner zurück geschickt? Keiner gesagt, dass er seine Jugend genießen solle? Warum würde er nie wieder Hogsmade besuchen? Mit seiner Kamera sämtliche Gryffindors im Gemeinschaftsraum belästigen?
Katie ordnete ihm die Kleidung und strich die Haare zu Recht. Er hatte sie oft über Quiddich ausgefragt, war ihr zum Stadion gefolgt. Einfach nur, weil er so eine Freude daran hatte, so ein Glück empfand, weil er ein Zauberer gewesen war. Diese Gabe hatte ihm ein tolles Leben ermöglicht und hatte doch sein Leben genommen.
Wenn er ganz normal eine Muggelschule besucht hätte, würde er heute nicht hier liegen.

Ganz normal, was war das schon?
Fred war es nie gewesen. Katie lief einige Meter weiter. Dann sah sie ihn. Tränen vernebelten ihr die Sicht.
Sie stürzte zu ihm und schüttelte ihn. „Fred! Fred! Verdammt, wach auf!!! Du kannst uns hier nicht alleine lassen! Du, du, du…“, kraftlos sank sie über seinem Oberkörper zusammen. Er sah so friedlich aus, als schliefe er, wie er es sooft bei den Taktikbesprechungen ihres Quiddichteams getan hatte. Er, der immer verquer gedacht und gehandelt hatte und sie, den Morgenmuffel, schon vor dem Frühstück zum Lachen brachte.

Sie hämmerte auf seine Brust. „Fred!“, schrie sie. „Denk doch auch mal an uns. An deine Freunde, an deine Familie, an, “ sie stockte. Was würde aus George werden? George, der immer so fröhlich gewesen war, unzertrennlich mit Fred verbunden. Fred und George, die Katie nie auseinander halten konnte.

Sie wusste nicht, wie lange sie bei Fred gesessen hatte. Es musste tiefe Nacht sein, denn sie blieb seltsamer Weise alleine im Raum der Toten.
Wahrscheinlich schliefen die Meisten, um sich mehr schlecht als recht von der Schlacht und den Aufräumarbeiten zu erholen.

Katie wusste nicht, wie sie es geschafft hatte, aus dem Raum zu kommen. Sie wusste nur, dass sie nicht hinauf in den Gryffindorturm konnte. Sie würde die Gesichter der anderen nicht ertragen. Sie würde es nicht schaffen, die Weasleys zu sehen, Lee oder Oliver unter die Augen zu treten und ein aufmunterndes Wort für sie zu finden. Oder Alicia und Angelina in den Arm zu nehmen, die noch viel intensiver mit den Zwillingen zu tun gehabt hatten. Sie würde es nicht ertragen, George zu begegnen.

Ihr Schuldgefühl, nichts für Fred getan zu haben, war einfach zu groß. Die beiden und Lee waren immer für sie da gewesen. Letztes Jahr im Krankenhaus, als ihr sämtliche Erinnerung abhanden gekommen war…
In den Anfängen ihrer Hogwartszeit, als sie das kleine, unbedarfte Küken der Quiddichmannschaft gewesen war und ihr die anderen das Leben schwer gemacht hatten…
Sie hatte sich nie richtig dafür bedankt.

Katie taumelte hinaus auf das nächtliche Schlossgelände. Überall waren die Spuren der Schlacht noch zu erkennen. Trümmer, Ausgerissene Pflanzen und Bäume, Hagrids abgebrannte Hütte.
Ihre Füße trugen sie wie von selbst zum Quiddichstadion.
Dort hatte sie mit ihren Freunden gelacht und geweint. Zusammen mit ihnen die Siege gefeiert, den Quiddichpokal in der Hand gehalten und vor Wut über die eigene Unfähigkeit und ein verlorenes Match mit den anderen geflucht.

Zusammen mit Angelina, Alicia, Oliver, George – und Fred. Jetzt weinten alle nur noch um ihn.

Sie hatte sich auf die Lehrertribüne gesetzt. Vor ihrem Auge sah sie, wie Fred und George bei einem Training Oliver mal wieder zu Weißglut trieben, in dem sie ihre Umhänge mit ihren Namen tauschten und es ihm unmöglich machten, jeweils den Richtigen für sein schlechtes Benehmen zu rügen.
Katie lächelte unter ihrem Tränenschleier. Sie meinte, das Lachen der Zwillinge zu hören und einen wütenden Ruf Olivers.

Dann wurde ihr augenblicklich schlecht und sie erbrach sie über den Rand der Tribüne.
Zitternd sank sie zu Boden und umschlang ihre Beine mit den Armen.
Sie schluchzte auf. Die Schmerzmittel hatten anscheinend nachgelassen, denn sie konnte ihre angebrochene Rippe spüren. Ein Riese hatte sie während der Schlacht dort getroffen.
Doch was halfen die Tränke? Was würden sie schon bewirken? Fred war nicht mehr.
Sie schrie und raufte sich die Haare. Wie konnten die anderen schlafen? Sie ihr Leben so einfach machen? Hinüber in eine Welt der Träume zu gehen, um zu vergessen, was geschehen war?

Sie hämmerte mit den Fäusten auf den Holzboden.
„Warum? Warum so viele? Warum ausgerechnet sie?“, schrie Katie in die Nacht.
Wieder sank sie in sich zusammen.
„Schsch, Katie. Beruhige dich“, sagte eine Stimmer hinter ihr. Katie rollte sich herum. Sie sog scharf die Luft ein, als sie erneut den Schmerz in ihrer Brust spürte.
„Verschwinde!“, sagte sie schwach und schloss ihre brennenden Augen. Noch immer bahnten sich Tränen unter ihren Wimpern hervor den Weg über ihre Wangen.

„Komm her!“, sagte der junge Mann und strich sanft mit seinen Händen über ihre nackten Arme. Seine Hände waren eiskalt, dunkle Ringe lagen unter seinen Augen und sein Haar stand ihm wirr vom Kopf ab.
Adrian Pucey sah erbärmlich aus.

Vorsichtig nahm er Katie in den Arm. Katie versuchte ein Schluchzen zu unterdrücken und wollte ihn von sich stoßen, doch er hielt sie bestimmt fest. Langsam wiegte er sie hin und her.
Er sagte nichts. Er sah selbst zu erschöpft aus für große Worte. Und Katie konnte kein Wort mehr über ihre spröden Lippen bringen. Sie zitterte am ganzen Leib. Ob vor Kälte oder Trauer konnte sie nicht sagen.

Ein Weinkrampf schüttelte sie erneut und sie drückte ihr Gesicht in seinen Umhang.
„Er ist fort“, sagte sie brüchig. „Ich weiß. Er wird nicht mehr kommen“, antwortete er schwach und strich ihr über den Rücken.
Nichts Hämisches, nichts Anzügliches, nichts Ironisches lag in seinem Blick. Seine Augen hatten eine unergründlich Tiefe. Es blitze kein für ihn typischer Schalk in ihnen auf. In seinem Blick lag Trauer und Schmerz. Er war älter, reifer geworden. Und er hatte mit Verbitterung Bekanntschaft gemacht, dass sah Katie ihm an.
Er wendete seinen Kopf zur Seite, als sie ihn weiterhin anstarrte.

„Ich konnte nichts tun. Nichts mehr. Ich habe alles versucht. Ich habe es nicht geschafft. Es war keiner da, der mir helfen konnte, Merlin, es lagen so viele schwer verletzt oben. Und ich habe es einfach nicht mehr geschafft, er ist … gestorben. Ich habe seine Wunde geheilt, aber… es hat nichts mehr genützt. Sie nennen es Hypovolämie. Aber er ist einfach verblutet. Da bringt auch kein Fachbegriff mehr etwas. Er ist einfach so gegangen. Er hat nichts mehr gesagt, nein er hat auch noch gelächelt und seinen Zauberstab an sich gezogen. Verdammt, ich habe ihn gehen lassen, Katie“, sprudelte es plötzlich aus ihm heraus.
Sie starrte ihn immer noch an. Sein Gesicht war schmerzverzogen und schimmerte verdächtig nass.

„Wir konnten alle nicht das tun, was wir hätten tun wollen“, sagte sie und zog ihn wieder an sich. Sie würde zusammenbrechen, wenn sie keinen Halt hätte. Keine Wärme spürte und nicht sein Herz schlagen hören würde. Es bestätigte ihr das, was sie nicht wahrhaben wollte, dass sie lebte und sich auch nicht in einem Albtraum bewegte.

Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Sein Oberkörper schüttelte sich vor unterdrückten Schluchzern.
„Er war erst siebzehn. Er war jünger als ich. Verdammt, er hatte noch sein Leben vor sich. Er hätte seine Eltern stolz machen und einen guten Job finden sollen. Heiraten, Kinder.
Und er hat alles verloren, bevor er überhaupt etwas davon erreicht hatte. Und ich konnte ihm nicht mehr helfen. Ich weiß nichts über ihn, ich habe nur seine Hand gehalten und seine Lider geschlossen.
Warum hat er gekämpft? Musste er sich denn unbedingt beweisen? Den anderen diesen Schmerz antun? Sich selbst dabei verlieren? Warum hat er sich aufgegeben, als er wusste, dass die gute Seite gewonnen hatte?“

Katie wusste nicht, was sie sagen sollte. Es kamen keine Tränen mehr. Ihre Augen brannten höllisch, und ihr Herz riss es fast entzwei. Aber sie konnte ihren Schmerz nicht in Worte fassen und fand auch nichts, um Adrian Pucey ein klein wenig Hoffnung zu geben, denn sie sah selbst keine.

Aneinander gedrängt wiegten sie sich hin und her. Irgendwann verstummte auch er.
Am Horizont konnte man den ersten rötlichen Schimmer entdecken. Ein neuer Tag brach an.

Es würde wieder sonnig und warm werden, denn schon die Nacht war mild gewesen. Die Ironie des Schicksals, konnte doch nicht einmal ein Wolkenbruch Katies Trauer ausdrücken.

„Der Schmerz wird nie vergehen, Adrian“, sagte sie mehr zu sich selbst, wie zu ihm.
Er schlug seine Augen auf. Er fühlte sich ein klein wenig besser ohne die Dunkelheit der Nacht, die ihn gefangen hielt.

„Meinst du das wirklich, Katie-lein? Du hast mir einst gesagt, dass du in meiner Gegenwart nie wieder weinen wirst und es ist geschehen.“ Doch sie war bereits eingeschlafen.


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Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nächsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zählt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
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