Für: GinnyPotter3
Hoffentlich gefällt er dir!
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Sirius
Langsam nahm ich den Kelch und führte ihn an meine Lippen.
Erinnerst du dich daran, wie wir als Kinder auf das Dach gestiegen sind und uns ausmalten, wie unsere Leben aussehen würden?
Ein kleiner Schluck, der meine Zunge benetzte.
Es kam nicht so.
Hunderte Bilder fluteten meine Gedanken.
Du wurdest zum Rebell. Du hast unserer Familie die Stirn geboten.
Wie sie mich zwangen, meinen Bruder zu foltern. Wie sie mir drohten, ich müsse seine Qualen erleiden wenn ich nicht tat, was sie verlangten.
Ich war zu feige.
Seine grauen Augen, die vor irrer Qual und unendlicher Enttäuschung brachen.
Jetzt kämpfen wir gegeneinander.
Der Abend, als er ging. Ich wollte ihn aufhalten, aber er hat mich einfach nur angesehen.
Früher stiegen wir zusammen auf das Dach, heute fällt einer von uns und der andere fängt ihn nicht.
Mit seinen gebrochenen, toten Augen.
Die Wut, die Enttäuschung, die Abscheu in deinen Augen zu sehen ist das Schlimmste.
Kein Cruciatusfluch dieser Welt ist so zerstörerisch, wie die Tatsache, dass ich die Seele meines eigenen Bruders zerschmettert habe.
Du warst immer mein Held.
Mein Bruder, der sich von nichts und niemandem etwas sagen liess. Der keine Menschenseele nah genug an sich heranliess, dass ihm wirklich jemand schaden könnte.
Mein grosser, starker, mich beschützender Bruder.
Ausser mir. Mich liebte er.
Und du hast stets versucht, mich zu schützen.
Als ich das Licht, die Freude in seinen Augen tötete, starb ich selbst.
Vor unseren Eltern.
Mutter war so unglaublich stolz auf mich.
Vor der dunklen Seite.
Dass ich fähig war, einen Menschen zu quälen.
Vor Voldemort.
Stolzer als damals, als der Dunkle Lord mich zu einem Todesser machte. Denn Todesser waren viele.
Vor dem Töten.
Die Seelen ihrer eigenen Brüder zu zerstören, wagten wenige.
Du hast es nicht geschafft.
Aber ich ... ich tat es. Dabei war er meine einzige Hoffung.
Aber ich komme zurück, Sirius!
Der Becher war leer, das Gift war in meinen Adern, pumpte schmerzhafte Erinnerungen durch meinen Körper, liess mich meinen seelischen Schmerz körperlich spüren.
Ich kämpfe auf deiner Seite, ich weiss, wie ich Voldemort besiegen kann.
Ein weiterer Becher leerte sich. Nur noch ein bisschen, dann war es vorbei.
Ich beginne damit, ihn zu zerstören, dann komme ich zu dir.
Kreacher fing mich auf, als ich zu Boden sank.
Und wir leben unseren Traum.
Fünfzehn Jahre musste ich auf dich warten.
Zusammen Helden sein.
Dann endlich stehst du vor mir, siehst mich an.
Ein Lächeln ziert deine Lippen, als deine grauen Augen voller Freude erstrahlen. Du öffnest deinen Mund.
Reg
„Brüderchen, ich liebe dich.“
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